Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Umsetzungskompetenz im Ideen- und Innovationsmanagement Was wir von innovativen Unternehmen lernen können I NSTITUT FÜR M ANAGEMENT -I NNOVATION P ROF . D R . WALDEMAR P ELZ Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Inhalt Kernproblem: „Wissensriesen und Umsetzungszwerge“ Von den Besten lernen Organisation: zehn Prinzipien Menschen: fünf Umsetzungskompetenzen Führung: ein Stil Fazit Nr. 2 Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Ideenfindung/Kreativität 7 % am Arbeitsplatz 16 % in Meetings In der Firma 11 Zu Hause beim Fernsehen, Essen, Hobby, Sport 1 % bei Kreativtechniken 24 Fahrt zum Büro / auf Geschäftsreisen 21 28 In der Natur (Wandern, Sport etc.) 13 Ferien, Reisen Von 100 Ideen entstehen 24 in der Firma und 76 außerhalb Anderswo (3) 116 Unternehmen und 2.000 Innovationen Nr. 3 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Entstehung von Ideen Inkrementalist Mit kleinen, konsequenten Schritten nach vorne „Ich habe es häufig genug getan und immer was Neues dazugelernt“ Konsens-Sucher Widerstrebende Interessen verbinden „Unsere Kunden, die Techniker und die Fakten haben mich überzeugt“ Sucher/Forscher Informationen aus möglichst vielen Quellen „Die Idee kam in der Dusche, nachdem ich alle Vorschläge verworfen habe“ Debattierer Ideen aus intensiven Diskussionen „Da haben wir Stunden lang um die richtige Lösung gerungen“ Bewerter Ständiger Vergleich verschiedener Ideen „Ich hinterfrage alles, und ich nehme nichts als gegeben hin“ Nr. 4 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Organisation: Best Practice (1) 1. Kundenorientierung fördern „Wenn wir eng mit dem Kunden zusammenarbeiten, und das in Lösungen umsetzen, entstehen innovative Produkte“ 2. Grundlegende Vorarbeiten erledigen „Es gibt ein Kochrezept (Business-Plan), da wird dann definiert, um was es geht, wie ist der Wettbewerb, wie sind die Preise, und so weiter …“ 3. Für frühes Feedback sorgen „Die Leute aus dem Innovationsteam gehen zum Kunden und fragen, ob das interessant ist. Später wird dann entschieden, ob das eine Richtung ist, die wir gehen könnten“ 4. Ganzheitliche (strategische) Sicht einnehmen „Wir bringen mindestens einmal im Jahr die Produktionsbereiche zusammen, wobei jeder seinen Entwicklungsplan präsentiert“ Nr. 5 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Organisation: Best Practice (2) 5. Funktionsübergreifende Zusammenarbeit fördern „Im Innovationsteam sind Entwickler, Produktmanager und Vertriebsmitarbeiter dabei, also die Schlüsselpersonen… Dann kommen noch Einkäufer, Produktion und Arbeitsvorbereitung dazu“ 6. Für konsequente Erfolgskontrolle sorgen „Eine Entwicklung für ein Produkt ist eine Investition … und da macht man eine Investitionsrechnung – ganz klar“ 7. Portfolio langfristig planen „Wir haben ein Produkt-Portfolio für alle Märkte und sagen, welche Produkte wir haute haben und welche wir morgen haben wollen“ „Wir leben von neuen Produkten, dass heißt, der Bedarf kann noch gar nicht geweckt worden sein, weil der Kunde noch nicht weiß, dass man in der Richtung denken kann“ Nr. 6 Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Organisation: Best Practice (3) 8. Prozess von der Idee bis zur Markteinführung schlank halten (Stage Gate) „Unsere F&E Abteilung ist eine One-Man-Show. Den Prozess von der Idee bis zum fertigen Gerät haben wir schon immer gemacht und wollen das noch besser machen“. 9. Ausreichende Information und Transparenz sicherstellen „Wir geben die Informationen über die Ziele an die Mitarbeiter weiter. Nur so entstehen ja die Ideen, die dann umgesetzt werden“. 10. Initiative und unternehmerisches Verhalten fördern „In ganz seltenen Fällen stehen wir unter tierischem Preisdruck und sind gezwungen, uns etwas anderes zu überlegen. Genau genommen war das noch nie der Auslöser von Innovationen“. „Wir sind quasi eine Summe von Unternehmern im Unternehmen“. Nr. 7 Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Fazit: Internationale Erfahrungen Die Besten Der Rest Anteil der Unternehmen in % 69 1. Kundenorientierung aus erster Hand 15 62 2. Grundlegende Vorarbeiten 39 45 3. Frühes Feedback 8 74 4. Funktionsübergreifende Teams / Strategie 37 48 5. Erfolgskontrolle und Verantwortung 10 40 6. Portfolio-Management 9 71 7. Schlanker Stage-GateProzess 41 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Nr. 8 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Die Menschen: Fünf Umsetzungskompetenzen Fokussieren auf das Wesentliche (Werte als Kriterium) Wissen, was man will vs. Verzetteln „3 Hasen“ Ablenkung/Verführung/Fremdsteuerung Werte (Schü. MA) Gefühle steuern (Empathie, Vertrauen, Beziehungen) Opfer Handlungsbedarfssignale Falsche Annahmen Gefühle und Ziele Selbstvertrauen stärken (Selbstwirksamkeitsüberzeugung) Ängste (Versagen, Ohnmacht, Wertlosigkeit) Feedback Erwartung (nehmen) Leistungen/Beitrag (geben) Vorausschauend planen (vs. Niagara-Prinzip) Selbstdisziplin praktizieren (Sinn statt Zwang) Arzt, Handwerker, Unternehmer, 9/11 Geld, Anerkennung, Einfluss sind Folge, nicht Ziel Nr. 9 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Was unterscheidet „Erfolgreiche“ von „Erfolglosen“? Typische Verhaltensweisen der „Erfolgreichen“ (Top 5 Items) 1. Es fällt mir leicht, eine negative Stimmung gezielt zu verbessern (ESM) 2. Ich habe ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen (ZSD) 3. Ich erarbeite mir Anerkennung durch gute Leistungen für die Organisation (ASF) 4. Ich erhole mich relativ schnell nach großen Niederlagen (VPP) 5. Ich lenke meine Energien bewusst auf klar formulierte Ziele (ASF) Typische Verhaltensweisen der „Erfolglosen“ (Bottom 5 Items) 1. Es bereitet mir Probleme, Prioritäten richtig zu setzen (ASF) 2. Ich habe zu wenig Zeit für die Pflege persönlicher Beziehungen (ZSD) 3. Ich werde oft von unvorhergesehenen Dingen überrascht (VPP) 4. Die Erwartungen Anderer sind mir nicht so wichtig (ZSD) 5. Ich kann mich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt Anderer hineinversetzen (ESM) Nr. 10 Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Führung: Erwartetes Verhalten der Mitarbeiter Loyalität Leistung Lernen Verantwortung Selbstdisziplin Teamgeist Nr. 11 11 Prof. Dr. Waldemar Pelz Ideen- und Innovationsmanagement Notwendiges Verhalten der Führungskräfte Loyalität Vorbild und Vertrauen Leistung Andere Eigeninitiative herausfordern anregen (Inspiration) (Stimulation) Unternehmerisch handeln (Innovation) Verantwortung Kompetenzen entwickeln (Enabling) Selbstdisziplin Lernen Fair kommunizieren (Consideration) Teamgeist Nr. 12 12 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Kennzahlen des Innovationserfolges (1)* Innovationserfolg als Rentabilität Rentabilität der Investitionen in neue Produkte im Verhältnis zum Aufwand (Amortisation, Kapitalwert etc.) Erreichen der Renditeziele Rentabilität der Investitionen in neue Produkte im Vergleich zum Wettbewerb Gesamterfolg der Investitionen in Neuprodukte im Vergleich zum Wettbewerb Innovationserfolg als Innovationsfähigkeit / Erreichen der Innovationsziele Anteil Neuprodukte am Umsatz / Anteil F&E-Ausgaben am Umsatz Steigerung des Umsatzes durch neue Produkte Anteil der Projekte, die zu kommerziellen Erfolgen führen Technologischer Erfolg / Entwicklungszeit / Image * die am häufigsten eingesetzten Kennzahlen in der Praxis nach Cooper Nr. 13 Ideen- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Waldemar Pelz Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 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