Merkblatt Krisenkommunikation

Krisenkommunikation
Merkblatt
Wieso Krisenkommunikation?
Die höchste Aufmerksamkeit der Medien erfolgt immer dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann: In einer Krise. Krisen treten unverhofft auf und müssen situationsgerecht bewältigt werden.
Dennoch können sie ein Stück weit vorbereitet werden. Die Krisenkommunikation dient dem geplanten, kontrollierten und professionellen Umgang mit den Medien im Krisenfall. Ziel dabei ist es, Betroffene vor den Medien zu schützen sowie die Informationen, die an die Medien gelangen, zu kontrollieren.
In jedem Krisenfall gilt es, folgender Ablauf einzuhalten:
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Zuerst fragen wir!
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Danach bereiten wir uns vor!
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Erst dann geben wir Auskunft!
o Wir steuern das Interview
o Wir kontrollieren das Interview
Zuerst fragen wir!
Bei Medienanfragen lassen wir uns nicht unter Druck setzen. Wir geben nie unvorbereitet Auskunft.
Zuerst fragen wir: Medium (Zeitung, Radio, TV)? Fragen? Art und Umfang des Berichts ? Wann und wo
wird ausgestrahlt/publiziert?
Wir legen einen Interviewtermin/Pressekonferenztermin fest und weisen die Medien zwischenzeitlich
vom Platz. Wir schützen alle Betroffenen (Kinder, Leitungspersonen usw.) vor direkten Anfragen und
sichern die Umfallstelle vor den Medien. Wir lassen keine Gerüchte und Vorverurteilungen entstehen.
Danach bereiten wir uns vor!
In Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Krisentelefon/Fachperson des Kantons und/oder der Bundesebene bereiten wir unsere Aussagen vor. Wir geben nie Auskunft ohne Rücksprache mit dem Krisenteam. Wir sammeln alle notwendigen Fakten und definieren, was kommuniziert wird und was nicht
kommuniziert wird. Daraufhin formulieren wir eine Hauptbotschaft. So stellen wir sicher, dass Informationen kontrolliert und korrekt kommuniziert werden.
Erst dann geben wir Auskunft!
Im vorbereiteten Interview platzieren wir unsere Hauptbotschaft gezielt in allen Antworten. Wir kommunizieren nur das, was wir im Vorfeld als «zu kommunizieren» definiert haben. Wir lassen uns nicht provozieren. Wir äussern keine Vermutungen oder persönliche Meinungen. Wir kommunizieren ausschliesslich Fakten. Wir korrigieren Falschaussagen von Journalist/innen. Nach dem Interview prüfen wir die
Aufnahmen und/oder den verfassten Text.
Jungwacht Blauring Schweiz
Merkblatt Krisenkommunikation
02/2015
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Die ersten Schritte sind entscheidend!
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Interessierte Medien verweisen wir sofort von der Umfallstelle. Wir versichern ihnen einen Interviewtermin zu einem späteren Zeitpunkt und sichern uns so Vorbereitungszeit.
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Wir kontrollieren die Umfallstelle laufend und stellen so sicher, dass Medien nicht unbefugt zu Informationen gelangen.
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Wir schützen alle Betroffenen vor direkten Medienanfragen (Bezugspersonen (z.B. Eltern) zu den
Direktbetroffenen, Kinder, Leitungspersonen usw.).
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Wir sperren unsere Webseite und kontrollieren die Inhalte auf unseren Social Media-Kanälen.
Wir sorgen dafür, dass keine Bilder, Videos oder sonstige Informationen (Posts) veröffentlicht
werden.
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Wir kontaktieren das Krisenteam und bitten um Hilfe bei der Vorbereitung der Interviews.
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Wir arbeiten mit der Polizei zusammen und kontrollieren Zeitpunkt und Inhalt derer Medienmitteilung.
Wende dich bei Fragen zu diesem Merkblatt an die/den PR-Verantwortliche/n in deinem Kanton oder
Jungwacht Blauring Schweiz
Bereich Marketing, Kommunikation
Telefon 041 419 47 47
Email: [email protected]
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02/2015
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