DAK-Gesundheitsprogramm

Informationen für Patienten
und Angehörige
COPD
DAK-Gesundheitsprogramm
Die Inhalte
Liebe Leser,
Die Definition COPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Möglichkeiten der aktiven Mitarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
COPD ist eine Erkrankung der Atemwege, die zu schweren Schäden an Lunge und Herz führen kann und nicht heilbar ist. Die Abkürzung
COPD steht für den englischen Begriff Chronic Obstructive Pulmonary Disease, was übersetzt dauerhafte, die Atemwege verengende
Lungenerkrankung bedeutet.
Die Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
COPD oder chronische Bronchitis? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Die Teilnahme am Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Atemnot, Husten und Auswurf sind die charakteristischen Symptome der COPD und können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Bei
einer frühzeitigen Behandlung nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft schreitet die Erkrankung aber deutlich langsamer
voran und wirkt sich spürbar weniger auf den Alltag aus. Je mehr die Betroffenen außerdem über die Risiken, die Ursachen und den Verlauf
der COPD wissen, desto besser können sie auch aus eigener Kraft einer Verschlimmerung vorbeugen und eine gute Lebensqualität erhalten.
Die Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Die Messwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Die Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Inhalationstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Ergänzende Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dokumentation Ihrer Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wer am Programm beteiligt ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wie die Qualität des Programms sichergestellt wird . . . . . . . . .
Wie der Erfolg des Programms überprüft wird . . . . . . . . . . . . . .
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Diese Broschüre hilft Ihnen, sich mit der COPD vertraut zu machen. Sie finden darin außerdem Informationen zum DAK-Gesundheitsprogramm.
Mit diesem Programm möchten wir Sie dabei unterstützen, selbst aktiv zu sein und sicher und selbstverständlich mit der COPD umzugehen.
Studien zeigen, dass sich die Teilnehmer des Programms deutlich fitter fühlen und bessere Gesundheitswerte haben als die Nicht-Teilnehmer.
Den ersten Schritt, um so gut wie möglich mit der COPD zu leben, haben Sie mit dem Lesen dieser Broschüre eingeleitet. Bitte zögern Sie
aber nicht, uns anzusprechen, wenn Sie weitere Fragen haben. Sie erreichen unsere Fachärzte und Gesundheitsberater am DAK-Expertentelefon;
die Telefonnummern finden Sie auf der letzten Seite.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf und wünschen Ihnen alles Gute!
Ihre DAK-Gesundheit
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Die Definition COPD
Die Abkürzung COPD steht für den englischen Begriff Chronic
Obstructive Pulmonary Disease, was übersetzt dauerhafte,
atemwegsverengende Lungenerkrankung bedeutet. Die
dauerhafte Verengung der Atemwege spüren Betroffene als
Atemnot, die auch das auffälligste Symptom der COPD ist.
Die Atemnot tritt zunächst nur bei körperlicher Anstrengung
auf, später häufig auch in Ruhe. Weitere charakteristische
Symptome der COPD sind dauerhafter Husten und Auswurf,
vor allem am Morgen.
Die Ursachen
Die COPD entsteht durch eine ständige Reizung der Atemwege
mit Schadstoffen – wie zum Beispiel Rauch. Die Hauptursache
der COPD ist deshalb das Zigarettenrauchen – etwa 9 von 10
‚COPDlern’ rauchen oder haben geraucht. Je länger und mehr
sie geraucht haben, desto höher ist ihr Risiko, an einer COPD
zu erkranken.
Eine COPD entsteht in der Regel auf dem Boden einer chronischen
Bronchitis mit oder ohne Lungenüberblähung (Lungenemphysem),
wie sie typischerweise auch Raucher haben. Allerdings bekommt
nicht jeder Raucher eine COPD – und umgekehrt ist nicht jeder
COPDler Raucher. Ärzte vermuten deshalb, dass auch erbliche
Faktoren bei der Entstehung der COPD eine Rolle spielen.
Seltene Ursachen der COPD sind starke Staubbelastungen, wie sie
im Bergbau vorkommen können, und Schadstoffe am Arbeitsplatz.
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obstruktive Bronchitis = atemwegsverengend
COPD oder chronische Bronchitis?
Husten, Auswurf, Atemnot – grundsätzlich unterscheidet sich
eine chronische Bronchitis nicht auffällig von einer COPD.
Dennoch gibt es entscheidende Unterschiede:
Eine chronische Bronchitis äußert sich durch Husten
über mindestens 1 Jahr, meist mit Auswurf von Schleim.
Sind auch die Atemwege verengt und Teile der Lunge überbläht, besteht eine chronisch obstruktive Bronchitis1.
Bei der Lungenüberblähung – Lungenemphysem genannt
– haben große Blasen die feinen Lungenbläschen ersetzt.
Die Lunge kann dadurch schlechter Sauerstoff aufnehmen
und im Gegenzug Kohlendioxid abatmen. Eine chronische
Bronchitis kann wie die COPD unterschiedliche
Schweregrade haben.
Die COPD entsteht auf der Basis einer chronischen
Bronchitis und/oder eines Lungenemphysems. Erschwerend kommt hinzu, dass die damit verbundenen Symptome
dauerhaft sind und sich häufig immer weiter verschlimmern.
Außerdem bildet sich die Atemwegsverengung trotz
Medikation mit bronchienerweiternden Mitteln nicht
mehr vollständig zurück.
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Die Diagnose
Der Arzt prüft zunächst, ob der Patient von der Einschreibung in
das DAK-Gesundheitsprogramm profitieren und aktiv an dessen
Umsetzung mitwirken kann. Er prüft außerdem, ob der Patient an
Teil I (Asthma bronchiale) oder Teil II (COPD) dieses Programms
teilnehmen sollte; eine Einschreibung in beide Programmteile
ist nicht sinnvoll und deshalb nicht möglich.
Damit die COPD zweifelsfrei festgestellt wird und der Patient am
Programm teilnehmen kann, führt der Arzt einige Untersuchungen
durch. Im ersten Schritt befragt er den Patienten zu seiner Krankengeschichte wie z. B. berufsbedingten Belastungen, Infekten und
schweren Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Herzerkrankungen
und Allergien. Außerdem fragt er nach charakteristischen
Begleiterscheinungen der COPD. Dazu gehören vor allem
täglicher Husten, meist mit Auswurf und mindestens seit
einem Jahr andauernd,
Atemnot bei körperlicher Belastung (bei schwerer COPD
auch in Ruhe) und
langjähriges Rauchen.
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Anschließend untersucht der Arzt den Patienten auf Zeichen einer
dauerhaften Verengung der Bronchien, einer Lungenüberblähung
und einer Herzerkrankung, die auch Cor pulmonale genannt wird
und auf die Lungenerkrankung zurückzuführen ist.
Die wichtigsten Messwerte der Spirometrie sind:
FEV 1: Forciertes expiratorisches Volumen – das
kraftvoll in einer Sekunde ausgeatmete Luftvolumen,
auch Einsekundenkapazität genannt.
VC: Vitalkapazität – die maximale Luftmenge, die die
Lunge aufnehmen kann (abzüglich eines in der Lunge
verbleibenden Restes).
FEV1/VC: Tiffeneau-Index, errechnet sich aus dem
Verhältnis von FEV1 und VC.
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Bei einer leichten COPD kann der Untersuchungsbefund grundsätzlich unauffällig sein. Und auch bei einer schweren COPD kann
das sonst charakteristische Giemen und Brummen der Bronchien
fehlen, weil die Atmung bereits stark abgeschwächt ist. Zudem
kann der Patient zusätzlich Asthma bronchiale haben. Der Arzt
erkennt dies an Bronchien, die besonders gut auf bronchienerweiternde Medikamente ansprechen.
Zum Abschluss ermittelt der Arzt mit dem Spirometer den Grad
der Atemwegsverengung und ob diese dauerhaft besteht oder
sich mit Hilfe von Medikamenten abmildern lässt. Das Spirometer
misst dabei unter anderem die maximale Luftmenge, die die
Lunge aufnehmen kann. Der Vergleich aller Messwerte mit
den Durchschnittswerten gesunder Personen liefert dem Arzt
Hinweise zur Schwere der COPD und ob der Patient möglicherweise weitere Lungenerkrankungen hat.
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So kompliziert diese Werte klingen mögen, sie erlauben dem Arzt,
die Schwere der COPD sicher festzustellen und andere obstruktive
Atemwegs- und Lungenerkrankungen auszuschließen. Der Arzt
führt die gleichen Messungen durch, wenn er den Verlauf und den
Erfolg der COPD-Therapie überprüfen will.
Die Diagnose COPD steht schließlich sicher fest und der Patient
kann am DAK-Gesundheitsprogramm teilnehmen, wenn
er eine COPD-typische Krankengeschichte hat,
eine Verringerung des FEV1-Wertes von unter 80 Prozent des
‚gesunden’ Wertes (Sollwert) nachgewiesen ist und zusätzlich
mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
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eine nachgewiesene Atemwegsverengung bei einem FEV1/
VC-Wert ≤ 70 Prozent und/oder
eine Zunahme des FEV1-Wertes um lediglich weniger als
15 Prozent und/oder um lediglich weniger als 200 ml in einem
Zeitraum von 10 Minuten nach der Inhalation eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums oder 30 Minuten
nach Inhalation eines kurzwirksamen Anticholinergikums
(genannt Bronchodilatator-Reversibilitätstestung) und/oder
eine Zunahme des FEV1-Wertes um lediglich weniger als
15 Prozent und/oder um lediglich weniger als 200 ml nach
mindestens 14-tägiger Gabe von systemischen Glukokortikosteroiden oder mindestens 28-tägiger Gabe eines inhalativen
Glukokortikosteroids in einer stabilen Krankheitsphase
(genannt Glukokortikosteroid-Reversibilitätstestung) und/oder
eine nachgewiesene Erhöhung des Atemwegswiderstands
oder einer Lungenüberblähung oder eine sogenannte Gasaustauschstörung bei Patienten mit einem FEV1/VC-Wert
> 70 Prozent und einer radiologischen Untersuchung der
Brustorgane, die eine andere, die Beschwerden erklärende
Erkrankung ausgeschlossen hat.
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Die Behandlung
Die Behandlung der COPD soll die Lebenserwartung erhöhen
und die krankheitsbedingt schlechte Lebensqualität verbessern
beziehungsweise so weit wie möglich erhalten. Je nach Alter und
zusätzlichen Erkrankungen des Patienten will der Arzt erreichen, dass
Verschlimmerungen, Begleit- und Folgeerkrankungen
vermieden werden,
krankheitsbedingte Beeinträchtigungen der körperlichen
und sozialen Aktivitäten vermieden werden,
ein rasches Fortschreiten der COPD verhindert wird,
der Patient die für ihn bestmöglichen Lungenfunktionswerte
hat, bei geringen Therapie-Nebenwirkungen,
die Zahl der COPD-bedingten Todesfälle sinkt.
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In einem ersten Schritt weist der Arzt den Patienten auf Umstände
hin, die zu einer Verschlechterung der COPD führen können, und
bespricht mit ihm, wie sich diese vermeiden lassen. Dazu gehören
vor allem
Verursacher der COPD wie das Rauchen,
starke, auch berufsbedingte Staubbelastung,
Arzneimittel, auch frei verkäufliche Arzneimittel,
starkes Untergewicht,
Infektionen.
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Die DAK-Gesundheit prüft, ob der Patient im Hinblick auf diese
allgemeinen Ziele von bestimmten therapeutischen Maßnahmen
profitieren kann. Ist das der Fall, legen Arzt und Patient gemeinsam
individuelle Ziele fest und stellen einen entsprechenden Therapieplan
auf. Hat der Patient eine Mischform von Asthma bronchiale und
COPD, berücksichtigt der Arzt dies.
Der Arzt klärt den Patienten außerdem über den individuellen
Nutzen und das Risiko der Therapie auf. Das individuelle Risiko
beurteilt der Arzt vor allem aufgrund des Körpergewichts
und der Ergebnisse der Lungenfunktionsmessung (FEV1),
die er zur Kontrolle des Therapieerfolgs alle 6 bis 12 Monate
durchführt. Anschließend bespricht er mit dem Patienten
künftige diagnostische und therapeutische Maßnahmen.
Dem Arzt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um
die COPD zu behandeln. Welche Therapie am besten geeignet ist,
macht er vom Zustand des Patienten und dessen persönlichen
Situation abhängig.
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Körperliches Training
Körperliches Training – zum Beispiel Spazierengehen oder leichter
Sport – verringert in der Regel die COPD-Beschwerden und senkt
die Häufigkeit von Verschlimmerungen. Es steigert die Belastbarkeit,
kann die Lebensqualität verbessern und die Erkrankungshäufigkeit
verringern.
Mit dem Rauchen aufhören
Vor allem das Rauchen verschlechtert den Verlauf einer COPD
erheblich. Mit dem Rauchen aufzuhören ist deshalb die wichtigste
Maßnahme bei COPD, denn dadurch kann das Fortschreiten der
COPD verlangsamt, das Risiko einer Verschlimmerung verringert
und die Möglichkeit, daran zu sterben, gesenkt werden. Maßnahmen
und Hilfen zum ‚Rauchstopp’ stehen deshalb im Vordergrund der
COPD-Therapie.
Der Arzt klärt den Patienten über die speziellen Risiken des
Rauchens bei COPD auf und empfiehlt eindringlich, das Rauchen
aufzugeben. Weil ein ‚Rauchstopp’ von entscheidender Bedeutung
für den Therapieerfolg und die Lebensqualität ist, befragt der
Arzt den Patienten bei jedem Besuch nach dessen Erfolgen
und motiviert ihn gegebenenfalls immer wieder, den Ausstieg
anzugehen. Ausstiegsbereiten Rauchern kann der Arzt außerdem
geeignete medikamentöse und nicht-medikamentöse Hilfen
wie zum Beispiel eine professionelle verhaltenstherapeutische
Beratung anbieten. Außerdem vereinbart der Arzt mit dem
Patienten Termine für weitere Gespräche, die möglichst in der
Woche nach dem Ausstiegsdatum liegen.
Der Arzt weist seinen Patienten deshalb regelmäßig auf körperliches Training hin, das in Art und Umfang der Schwere der COPD
angemessen ist. Idealerweise sollte das Training mindestens
einmal wöchentlich stattfinden.
Schulungs- und Behandlungsprogramme
Jeder Patient mit COPD, der an dem DAK-Gesundheitsprogramm
teilnimmt, erhält Zugang zu einem strukturierten, bewährten
und für COPDler speziell geeigneten Behandlungs- und Schulungsprogramm.
Allgemeine Krankengymnastik (Atemtherapie)
Eine wichtige Ergänzung der nicht-medikamentösen Therapie der
COPD ist allgemeine Krankengymnastik mit dem Schwerpunkt
Atemtherapie. Der Arzt bespricht mit dem Patienten deshalb, ob
für ihn Krankengymnastik mit Atemtherapie beziehungsweise
Physiotherapie erforderlich und geeignet ist.
der COPD fest, prüft er, ob eine Langzeit-Sauerstoff-Therapie
erforderlich ist. Bei einer schweren Atemstörung mit chronisch
erhöhter Kohlendioxidkonzentration im Blut kann der Arzt dem
Patienten eine zeitweise häusliche Beatmung verordnen.
Rehabilitation
Wenn es der Arzt für sinnvoll hält, kann er dem Patienten eine
ambulante oder stationäre Rehabilitation verordnen. Die Rehabilitation soll Benachteiligungen durch die COPD und/oder ihre Begleitund Folgeerkrankungen vermeiden helfen beziehungsweise ihnen
entgegenwirken und so den Erfolg der medizinischen Versorgung
langfristig sichern.
Bei der Rehabilitation unterstützt ein multidisziplinäres Team den
Patienten dabei, körperlich und seelisch so gesund wie möglich zu
werden und es auch zu bleiben. Vor allem die Erwerbsfähigkeit des
Patienten soll erhalten bleiben beziehungsweise wiederhergestellt
werden, zudem soll der Patient ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft führen können.
Operative Verfahren
Der Arzt prüft, ob sein Patient von speziellen, die Lungenfunktion
verbessernden operativen Verfahren profitiert. Dies kann vor
allem bei Patienten mit einem schweren Emphysem sinnvoll sein.
Langzeit-Sauerstoff-Therapie und häusliche Beatmung
Bei einer schweren COPD kann es möglich sein, dass der Körper
von alleine nicht mehr genug Sauerstoff erhält und der Patient
zusätzlichen Sauerstoff benötigt. Stellt der Arzt bei dem Patienten
eine schwere, chronische Sauerstoff-Unterversorgung aufgrund
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Psychische, psychosomatische und psychosoziale Betreuung
Aufgrund des Zusammenwirkens von körperlichen, seelischen
und sozialen Faktoren hinterlassen schwere chronische Krankheiten oft auch psychische Spuren. Bei Bedarf prüft der Arzt
deshalb, ob sein Patient von psychotherapeutischen – zum
Beispiel verhaltenstherapeutischen – und/oder psychiatrischen
Beratungen oder Behandlungen profitieren könnte. Bei einer
seelischen Beeinträchtigung mit Krankheitswert erfolgt die
Behandlung durch qualifizierte Ärzte oder Psychologen
beziehungsweise Psychotherapeuten.
Medikamentöse Therapie
Der Arzt erstellt gemeinsam mit dem Patienten einen individuellen
Plan für die Medikamenteneinnahme. Zusätzlich erarbeitet er mit
ihm Maßnahmen, mit denen der Patient aktiv an der Behandlung
seiner COPD mitwirken kann. Das Ziel der medikamentösen Therapie ist es vor allem, Beschwerden wie Husten, Schleimbildung und
Atemnot zu bessern, Verschlimmerungen möglichst umgehend
zu behandeln und deren Anzahl zu verringern.
In erster Linie verordnet der Arzt Medikamente, deren positiver
Effekt und Sicherheit im Hinblick auf die Therapie-Ziele in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurden. Dabei bevorzugt er Wirkstoffe, Wirkstoffgruppen oder Kombinationen, die diesbezüglich
den größten Nutzen haben. Kontraindikationen für bestimmte
Medikamente berücksichtigt der Arzt natürlich genauso wie nach
der Erfahrung des Patienten besonders hilfreiche Medikamente.
Verordnet der Arzt andere Wirkstoffe, informiert er den Patienten,
inwieweit Langzeituntersuchungen zu ihrer Wirksamkeit vorliegen.
Ob und wie gut der Patient auf die Medikamente anspricht,
kontrolliert der Arzt unter anderem durch regelmäßiges Erfragen
der Beschwerden und Messung der Lungenfunktionswerte.
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Grundsätzlich besteht die Therapie der COPD aus Medikamenten,
die zum Beispiel nur bei Atemnot eingenommen werden
(Bedarfsmedikamente), und Medikamenten, die als Basistherapie
regelmäßig eingenommen werden (Dauermedikamente).
Als Bedarfsmedikamente verordnet der Arzt in erster Linie
die folgenden Wirkstoffgruppen:
kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika (Medikamente zum
Einatmen, die die Bronchien erweitern),
kurzwirksame Anticholinergika (Medikamente zum Einatmen,
die die Bronchien erweitern),
Kombination von kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika
und Anticholinergika.
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In speziellen Fällen können außerdem diese Medikamente
zum Einsatz kommen:
Theophyllin in einer Darreichungsform mit verzögerter Wirkstofffreisetzung (Medikament, das als Tablette, Kapsel oder
Trinkampulle eingenommen oder injiziert wird und bronchienerweiternd, schwach entzündungshemmend wirkt; außerdem
steigert es die Atemmuskelkraft und die Herztätigkeit),
inhalierbare Glukokortikosteroide (inhalierbares Kortison,
kommt bei schwerer und sehr schwerer COPD zum Einsatz,
vor allem, wenn es häufig zu Verschlimmerungen kommt
oder Zeichen eines Asthma bronchiale bestehen),
schleimlösende Substanzen wie Acetylcystein, Ambroxol
und Carbocistein.
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Die Inhalationstherapie
Bei der Inhalationstherapie wirkt das Medikament nur dort,
wo es auch wirken soll: in den Bronchien. Wie viel der wirksamen Medikamentensubstanz die Bronchien erreicht, hängt
stark von der Anatomie der Atemwege, dem Atemrhythmus
sowie dem Medikament und dem Inhalationssystem ab. Das
Inhalationssystem und die entsprechende Schulung werden
deshalb den Bedürfnissen und Fähigkeiten – vor allem Alter
und Koordinationsfähigkeit – des Patienten angepasst.
Darüber hinaus soll in der Dauertherapie für alle inhalierbaren
Medikamente der gleiche Typ von Inhalationssystemen genutzt
werden. Der Arzt weist den Patienten mit Beginn der Therapie
in die Inhalationstechnik ein und überprüft regelmäßig, ob
diese korrekt angewendet wird.
Im Rahmen der Therapie-Intensivierung wird der Arzt gegebenenfalls für 10 bis 14 Tage die Einnahme von Glukokortikosteroiden
(Kortison) per Tablette oder Injektion verordnen. Liegen Hinweise
auf einen bakteriellen Infekt vor – zum Beispiel grün-gelber Auswurf –, wird der Arzt auch eine Antibiotikabehandlung erwägen.
Schutzimpfungen
Der Arzt bespricht mit seinem Patienten, ob für ihn Schutzimpfungen gegen Influenza und Pneumokokken sinnvoll sind.
Verschlimmerungen und Atemwegsinfekte
Von einer Verschlimmerung – medizinisch: Exazerbation – der
COPD sprechen Ärzte, wenn sich der Zustand des Patienten so
akut und anhaltend verschlechtert, dass eine über das ‚normale
Maß’ hinausgehende Intensivierung der Therapie erforderlich ist.
Häufig führen Infekte zu akuten Verschlimmerungen.
Als Dauermedikamente kommen in erster Linie die
folgenden Wirkstoffgruppen zum Einsatz:
langwirksame Anticholinergika,
langwirksame Beta-2-Sympathomimetika.
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Möglichkeiten der aktiven Mitarbeit
Die regelmäßige ärztliche Betreuung und die Teilnahme am DAKGesundheitsprogramm sind tragende Säulen der COPD-Therapie.
Eine weitere dieser Säulen ist die aktive Mitarbeit. Die Therapie
ist wesentlich erfolgreicher, wenn sich COPDler intensiv mit ihrer
Erkrankung beschäftigen und ‚Experte in eigener Sache’ werden.
Aktive Mitarbeit, eine gesunde Lebensweise, die gewissenhafte
Einnahme verordneter Medikamente und die Teilnahme an
Patientenschulungen sorgen außerdem für Sicherheit und
Selbstvertrauen im Umgang mit der COPD.
Und so kann eine aktive Mitarbeit beispielsweise aussehen:
Nicht rauchen!
Rauchen verschlechtert den Verlauf der COPD erheblich. Die
wichtigste und wirksamste Maßnahme, das Fortschreiten der
COPD aufzuhalten, ist deshalb die sofortige und vollständige
Aufgabe des Rauchens! Wer dazu entschlossen ist, kann sich
vom Arzt über Maßnahmen zur Entwöhnung beraten lassen.
Regelmäßige Arztbesuche
Damit COPDler optimal behandelt werden, sieht das DAKGesundheitsprogramm regelmäßige Besuche bei Ärzten vor.
COPDler sollten jeden dieser Termine wahrnehmen – auch
wenn sie gerade keine Beschwerden haben. Denn der Arzt
– muss auch von den Erfolgen der Therapie und des
Programms erfahren,
– ist Ansprechpartner für alle Probleme, Fragen und
Sorgen rund um die COPD,
– gibt Hilfestellungen, um die individuellen Therapieziele
erreichen zu können,
– legt gemeinsam mit dem Patienten die nächsten
Therapieschritte und konkreten Therapieziele fest,
– überwacht die Lungenfunktion und kann gegebenenfalls
die Therapie anpassen,
– überweist seine Patienten bei Bedarf an andere Fachärzte,
um Folgeerkrankungen so weit wie möglich zu verhindern.
Teilnahme an Schulungen
Die Schulungen im Rahmen des DAK-Gesundheitsprogramms
sind weder graue Theorie noch langweiliger Unterricht. Die
Teilnehmer erwarten verständliche und praxisnahe Informationen rund um die COPD. Die Schulungen helfen ihnen, sicher,
selbstbewusst und selbstständig mit der Erkrankung umzugehen.
Selbsthilfegruppen
In vielen Regionen Deutschlands gibt es Selbsthilfegruppen,
von denen ein COPDler profitieren kann – durch gemeinsame
körperliche Aktivität, Unternehmungen und den Austausch
von Erfahrungsberichten über das ‚Meistern der COPD’.
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So kann sich eine akute und anhaltende
Verschlechterung ankündigen:
zunehmende Atemnot, auch in Ruhe,
pfeifendes Geräusch beim Atmen,
vermehrter Husten und zäher Auswurf,
gelbgrüne Verfärbung des Auswurfs,
Fieber,
Engegefühl im Brustraum,
Schlafstörungen,
leichtere Ermüdbarkeit,
zunehmender Verbrauch an Notfallmedikation
(z. B. Beta-2-Sympathomimetika mit schnellem Wirkeintritt).
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Bei diesen Anzeichen muss sofort ärztliche Hilfe
angefordert werden bzw. der Notarzt gerufen werden:
starke ungewohnte Schläfrigkeit,
Verwirrtheit (kann auf eine erhöhte Kohlenstoffdioxidkonzentration im Blut hindeuten).
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Die unterschätzte Hilfe: Kortison
Kortison wurde 1936 als ein Produkt der Nebennierenrinde
des Menschen entdeckt. Im Körper entsteht aus Kortison
der eigentliche Wirkstoff Kortisol. Kortisol steuert viele
körpereigene Abwehrprozesse und ist lebensnotwendig,
um viele Stoffwechselvorgänge im Gleichgewicht zu halten.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Medikamente auf
der Basis von Kortison entwickelt, die heute wesentlich besser
verträglich sind als noch vor 50 Jahren. Die wissenschaftliche
Bezeichnung dieser Verbindungen lautet Glukokortikosteroide,
verkürzt auch Glukokortikoide oder Kortikoide genannt.
Glukokortikoide sind aus der Behandlung einer sehr großen
Zahl unterschiedlicher Erkrankungen seit mehr als 50 Jahren
nicht mehr wegzudenken. Moderne Kortikoid-Zubereitungen
verursachen keine schweren Nebenwirkungen mehr, weil sie
inhaliert werden. Sie gelangen dadurch direkt an ihren Wirkort
und werden nach ihrer Wirkung umgehend abgebaut.
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Körperlich aktiv werden
Die Atemnot bei einer COPD kann quälend sein. Es ist verständlich, wenn Betroffene deshalb Anstrengungen vermeiden.
Übertriebene Schonung schwächt jedoch die Muskelkraft, das
Herz-Kreislauf-System und die Kondition immer mehr – ein
Teufelskreis entsteht. Mit etwas Selbstüberwindung können
sich Betroffene allerdings ihre Fitness erhalten. Schon regelmäßige Spaziergänge machen sich positiv bemerkbar. Der Arzt
kann aber auch ein individuelles Trainingsprogramm empfehlen.
Nur in sehr schweren Fällen mit dauerndem Sauerstoffmangel
im Blut und mit krankhafter Überlastung des Herzens ist
sportliche Betätigung nicht sinnvoll.
Sich klug ernähren
In vielen Fällen geht die COPD mit Untergewicht einher, was
den körpereigenen Abwehrkräften schaden und die COPD
deshalb verschlimmern kann. Der Arzt kann in diesem Fall
eine kalorienreiche Ernährung verordnen.
Infekte vermeiden
Eine COPD ist oft mit einer erhöhten Neigung zu Infekten
verbunden – und jeder Infekt bedeutet zugleich auch die
Gefahr einer Verschlimmerung der COPD. Je konsequenter
COPDler etwas für die Stärkung ihrer Abwehrkräfte tun,
desto besser sind sie vor Infekten geschützt. Zu einer
Stärkung der Abwehrkräfte tragen unter anderem bei:
– der vollständige Verzicht auf das Rauchen,
– eine gesunde kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung,
mit viel frischem Obst und Gemüse, Fleisch in Maßen und
ausreichend Flüssigkeit,
– gemäßigte Temperaturen in den Wohnräumen – etwa 20
bis 22 °C im Wohnzimmer, 16 bis 18 °C im Schlafzimmer,
– ausreichend Bewegung im Alltag,
– Einschränkung des Alkoholkonsums. Die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nicht mehr als 20 g
reinen Alkohol am Tag für Männer, für Frauen die Hälfte.
Das sind 0,5 Liter (für Frauen: 0,25 Liter) Bier oder 0,2 Liter
(für Frauen: 0,1 Liter) Wein oder ein Glas (0,04 Liter) Schnaps
beziehungsweise Branntwein (für Frauen: 0,02 Liter).
– Schutzimpfungen gegen Grippe (Influenza) und
Lungenentzündung mit Pneumokokken,
– die Vermeidung von Schadstoffen in der Luft, am Arbeitsplatz und in der privaten Umgebung (beispielsweise über
Ausdünstungen von Teppichen oder Möbeln).
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Die Teilnahme am Programm
Bei Versicherten der DAK-Gesundheit, die an dem Programm
teilnehmen wollen, prüft der Arzt zunächst, ob die Diagnose COPD
sicher feststeht und der Patient die vereinbarten Therapie-Ziele
erreichen und aktiv an deren Umsetzung mitwirken kann. Das ist
notwendig, weil die Teilnehmer möglichst umfangreich vom
DAK-Gesundheitsprogramm profitieren sollen. Gibt der Arzt
grundsätzlich ‚grünes Licht’ für die Teilnahme, bestätigt er
schriftlich, dass der Patient eine COPD hat.
Anschließend werden die Versicherten umfassend über die
Inhalte des Programms informiert. Sie erfahren auch, welche
ihrer persönlichen und medizinischen Daten für die Zwecke des
Programms erhoben, verarbeitet und gegebenenfalls an Dritte
weitergegeben werden. Und sie erfahren, was die langfristigen
Ziele des Programms sind und wer daran mitwirkt, damit diese
Ziele erreicht werden. Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie als
Teilnehmer schließlich, dass
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Sie freiwillig am DAK-Gesundheitsprogramm teilnehmen,
Ihre Teilnahme aber jederzeit beenden können,
Sie die Ziele des DAK-Gesundheitsprogramms und die Ziele
einer optimalen medizinischen Versorgung von COPDlern
kennen und an Ihren Erreichungen aktiv mitwirken werden,
Sie über Ihre Mitwirkungspflichten und die Folgen fehlender
Mitwirkung informiert wurden,
Sie die Aufgabenteilung aller Beteiligten (Ärzte, Fachärzte,
Kliniken, Krankenhäuser etc.) kennen und diese unterstützen
werden,
Sie auf die Möglichkeit hingewiesen worden sind, eine Liste
der verfügbaren Ärzte, Fachärzte, Kliniken, Krankenhäuser etc.
erhalten zu können,
Sie mit der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer Daten
einverstanden sind,
Ihre Daten zur Pseudonymisierung an eine Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen oder an von ihr beauftragte Dritte
(Datenstelle) übermittelt werden können.
Neben diesen formellen Voraussetzungen gibt es medizinische
Kriterien für die Einschreibung in das DAK-Gesundheitsprogramm.
Der Arzt prüft deshalb, ob
der Patient eine COPD-typische Krankengeschichte hat und
eine Verringerung des FEV1-Wertes von unter 80 Prozent des
‚gesunden’ Wertes (Sollwert) nachgewiesen ist und zusätzlich
mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
– eine nachgewiesene Atemwegsverengung bei einem FEV1/
VC-Wert ≤ 70 Prozent und/oder
– eine Zunahme des FEV1-Wertes um lediglich weniger als
15 Prozent und/oder um lediglich weniger als 200 ml in einem
Zeitraum von 10 Minuten nach der Inhalation eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums oder 30 Minuten
nach Inhalation eines kurzwirksamen Anticholinergikums
(genannt Bronchodilatator-Reversibilitätstestung) und
– eine nachgewiesene Atemwegsverengung bei einem
FEV1/VC-Wert ≤ 70 Prozent und/oder
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– eine Zunahme des FEV1-Wertes um lediglich weniger als
15 Prozent und/oder um lediglich weniger als 200 ml nach
mindestens 14-tägiger Gabe von systemischen Glukokortikosteroiden oder mindestens 28-tägiger Gabe eines inhalativen Glukokortikosteroids in einer stabilen Krankheitsphase
(genannt Glukokortikosteroid-Reversibilitätstestung),
– eine nachgewiesene Erhöhung des Atemwegswiderstands
oder eine Lungenüberblähung oder eine sogenannte Gasaustauschstörung bei Patienten mit einem FEV1/VC-Wert
> 70 Prozent und eine radiologische Untersuchung der
Brustorgane, die eine andere, die Beschwerden erklärende
Erkrankung ausgeschlossen hat.
Die für die Einschreibung berücksichtigten medizinischen Befunde
dürfen nicht älter als 12 Monate sein. Kinder und Jugendliche unter
18 Jahren können nicht in das Programm eingeschrieben werden. Eine
gleichzeitige Einschreibung in Teil I (Asthma bronchiale) und Teil II
(COPD) des DAK-Gesundheitsprogramms ist ebenfalls nicht möglich.
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Ergänzende Informationen
Je besser alle Beteiligten das DAK-Gesundheitsprogramm kennen,
desto größere Erfolge sind zu erwarten. Die DAK-Gesundheit
informiert deshalb alle Teilnehmer, zudem Ärzte, Kliniken, Krankenhäuser und alle weiteren Beteiligten über die Ziele, Inhalte und
Regeln des Programms.
Darüber hinaus besuchen Ärzte, Kliniken, Krankenhäuser und alle
sonstigen Mitwirkenden Schulungsveranstaltungen, die nachgewiesenermaßen das Erreichen der Programmziele unterstützen.
Die Schulungsinhalte beinhalten vor allem das Management und
die reibungslose Organisation der Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Weil die Schulungen für das Erreichen der Programmziele sehr
wichtig sind, kann die DAK-Gesundheit die Mitwirkung von
Ärzten, Kliniken und Krankenhäusern an diesem Programm
von der Teilnahme an den Schulungen abhängig machen.
Natürlich können auch die COPDler selbst Schulungen besuchen,
die von qualifizierten Referenten eigens auf ihre Bedürfnisse und
ihren Kenntnisstand zugeschnitten sind. Diese Schulungen sollen
ihnen in erster Linie dabei helfen, den Verlauf der Erkrankung besser
zu bewältigen und persönliche Entscheidungen auf der Grundlage
von soliden medizinischen Informationen treffen zu können.
Dokumentation Ihrer Werte
Im Rahmen des DAK-Gesundheitsprogramms werden in regelmäßigen Abständen gesundheitliche Werte gemessen und persönliche
Daten erhoben. Alle Werte und Daten werden entsprechend den
Vorschriften des Gesetzgebers notiert und übersichtlich dokumentiert – unter anderem handelt es sich dabei um folgende Daten:
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Anamnese- und Befunddaten wie die aktuellen FEV1-Werte
(alle 6 bis 12 Monate),
wichtige Ereignisse wie die Häufigkeit von Verschlimmerungen (Exazerbationen) und Notfallbehandlungen wegen COPD,
Medikamente wie kurz- und langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und/oder Anticholinergika und Glukokortikosteroide,
Schulungen, an denen der Patient teilgenommen oder nicht
teilgenommen hat.
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Wer am Programm beteiligt ist
Damit die Teilnehmer des DAK-Gesundheitsprogramms optimal
medizinisch betreut werden können, arbeiten alle beteiligten
Ärzte, Kliniken, Krankenhäuser und sonstigen Einrichtungen
eng zusammen.
Grundsätzlich übernimmt der Hausarzt die individuelle Betreuung,
Koordinierung und Dokumentation der Therapie. In Einzelfällen
kann der Teilnehmer aber einen besonders für die Therapie der
COPD qualifizierten und dafür zugelassenen Arzt oder eine
entsprechende Einrichtung wählen. Dies gilt vor allem dann, wenn
der betreffende Arzt oder die Einrichtung den Patienten schon
vor der Einschreibung in das Programm dauerhaft betreut hat
oder die Betreuung aus medizinischen Gründen erforderlich ist.
Reichen die Qualifikationen des vom Patienten gewählten Arztes
oder der Einrichtung für die Therapie nicht aus, entscheidet der
koordinierende Arzt, ob eine Überweisung zu einem entsprechend
qualifizierten Facharztkollegen oder an eine entsprechende
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Einrichtung erforderlich ist. Sobald sich der Zustand des
Patienten stabilisiert hat, wird untersucht, ob der Patient
zurück an den Hausarzt überwiesen werden kann.
Darüber hinaus prüft der betreuende Arzt, ob eine Überweisung
des Patienten zur Mitbehandlung und/oder erweiterten Diagnostik
zu einen qualifizierten Facharztkollegen oder an eine entsprechende
Einrichtung erfolgen sollte, wenn
der Erfolg der Therapie trotz intensiver Behandlung ausbleibt,
eine Dauertherapie mit oral eingenommenem Kortison
erforderlich ist,
eine Notfallbehandlung stattgefunden hat,
Begleiterkrankungen wie schweres Asthma bronchiale,
Herzschwäche oder weitere chronische Lungenerkrankungen
aufgetreten sind,
der Verdacht auf eine Atemschwäche besteht, die eine
Langzeit-Sauerstoff-Therapie beziehungsweise zwischenzeitliche häusliche Beatmung notwendig machen könnte,
der Verdacht auf eine berufsbedingte COPD besteht.
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Die Notwendigkeit der stationären Behandlung in einem
Krankenhaus besteht für COPDler vor allem, wenn
der Verdacht auf eine lebensbedrohliche Verschlimmerung
der COPD vorliegt,
sich die COPD trotz intensiver Behandlung zunehmend
verschlechtert,
der Verdacht auf eine schwere Lungeninfektion vorliegt,
die Einstellung auf zwischenzeitliche häusliche Beatmung
erforderlich ist,
Komplikationen oder Folgeerkrankungen der COPD wie
z. B. Herzschwäche aufgetreten sind.
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Rehabilitation bei schwerer COPD
Der Arzt prüft vor allem bei schwerer COPD mit schweren Krankheitsfolgen trotz angemessener medizinischer Betreuung, ob der
Patient von einer Rehabilitation in einer entsprechenden Einrichtung profitiert. Das kann bei einem schwierigen und instabilen
Verlauf der COPD mit schwerer Atemwegsverengung, starker
Empfindlichkeit der Bronchien, hoher psychosozialer Belastung
und/oder schweren, medikamentös bedingten Komplikationen
der Fall sein. Mit der Rehabilitation sollen die Erwerbsfähigkeit,
die Selbstbestimmung und die gleichberechtigte Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben gefördert und COPD-bedingte Nachteile
vermieden beziehungsweise aufgehalten werden.
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Wie die Qualität des Programms sichergestellt wird
Das DAK-Gesundheitsprogramm verfolgt das Ziel, die medizinische
Versorgung und Betreuung von Versicherten mit COPD zu optimieren.
Damit das auch auf lange Sicht so gut funktioniert, wie es soll,
verlangt der Gesetzgeber1 qualitätssichernde Maßnahmen. Das
bedeutet: Ob die Ziele tatsächlich erreicht werden, wird regelmäßig
überprüft, und die Ergebnisse werden dokumentiert und veröffentlicht.
Zu den überprüften Zielen gehören vor allem die Einhaltung der
gesetzlichen Anforderungen2,
qualitätsgesicherten und zugleich wirtschaftlichen
Medikamententherapie,
Regeln für die Zusammenarbeit von Ärzten, Kliniken,
Krankenhäusern etc.,
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einheitlichen Anforderungen an die Qualifikation der
beteiligten Ärzte und des medizinischen Personals,
einheitlichen Anforderungen an die technische, apparative
und räumliche Ausstattung,
einheitlichen Anforderungen an die organisatorischen
Voraussetzungen bei diagnostischen und therapeutischen
Maßnahmen und Eingriffen sowie
die Vollständigkeit, Plausibilität und Verfügbarkeit der
Dokumentation und die aktive Mitarbeit der Teilnehmer.
haben, um die Ziele umzusetzen, und wie sie dies dokumentieren.
Zur Unterstützung einer stets sehr guten Qualität sieht das
DAK-Gesundheitsprogramm Maßnahmen vor, die das Erreichen
der Ziele fördern. Diese können auf Teilnehmer, Ärzte und Krankenhäuser beschränkt sein, die ein ausreichendes Verbesserungspotenzial erwarten lassen. Zu den Maßnahmen gehören vor allem
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Für die praktische Umsetzung der Qualitätsprüfung weisen die am
DAK-Gesundheitsprogramm beteiligten Ärzte und Einrichtungen
dem Bundesversicherungsamt gegenüber nach, was sie getan
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Maßnahmen mit Erinnerungs- und Rückmeldungsfunktionen
(zum Beispiel Remindersysteme) für Teilnehmer, Ärzte,
Krankenhäuser etc.,
Feedback auf der Basis der Dokumentation für Ärzte und
Krankenhäuser mit der Möglichkeit einer regelmäßigen
Selbstkontrolle (zum Beispiel regelmäßige Qualitätszirkel),
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Maßnahmen zur Förderung der aktiven Teilnahme und
Eigeninitiative der Patienten – inklusive der Beratung
von besonders passiven Teilnehmern,
die Sicherstellung systematischer, aktueller Informationen
für Ärzte, Krankenhäuser und Teilnehmer,
Regelungen zur Auswertung der für die Durchführung der
Qualitätssicherung erforderlichen Daten,
Sanktionen, wenn die Vertragspartner gegen die festgelegten
Anforderungen verstoßen.
§ 137f Absatz 2 Satz 2 Nummer 2, Fünftes Buch Sozialgesetzbuch
§ 137 f Absatz 2 Satz 2 Nummer 1, Fünftes Buch Sozialgesetzbuch
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Wie der Erfolg des Programms überprüft wird
Das DAK-Gesundheitsprogramm verfolgt das Ziel, die medizinische
Versorgung und damit die Gesundheit von Versicherten mit COPD
deutlich zu verbessern. Ob das gelingt, wird, wie vom Gesetzgeber
vorgeschrieben, regelmäßig und fortlaufend überprüft. Die Analysen
im Rahmen der Überprüfung und der entsprechenden Berichte
werden alle 36 Monate aktualisiert. Der Bericht wird jeweils
spätestens 18 Monate nach Ende des Überprüfungszeitraumes
veröffentlicht.
Durch die regelmäßige und fortlaufende Überprüfung sollen
unter anderem die Vorgaben an die medizinische Behandlung
in den Programmen weiterentwickelt werden. Grundlage hierbei sind die freigegebenen Daten der Teilnehmer sowie alle
medizinischen Behandlungs- und Abrechnungsdaten, die Ärzte,
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Kliniken, Krankenhäuser etc. für die Teilnehmer im Rahmen des
Programms erheben. Dazu gehören unter anderem auch die Zahl
der eingeschriebenen Versicherten nach Alter und Geschlecht seit
Einführung des Programms, die Zahl der verbleibenden Teilnehmer zum Ende des Überprüfungszeitraums, die durchschnittliche
Überprüfungsdauer und die Zahl der teilnehmenden Ärzte und
stationären Einrichtungen wie Kliniken und Krankenhäuser.
Nach der Auswertung der Daten wird beurteilt, ob die vereinbarten
Behandlungsziele der Teilnehmer erreicht werden. Zudem wird
bewertet, ob das Erreichen der Ziele einzelner Teilnehmer die
medizinische Versorgung der gesamten Versichertengemeinschaft
innerhalb und außerhalb des Programms beeinflusst.
Für die Überprüfung der Daten wird die Identität der Teilnehmer
unkenntlich gemacht. Der Überprüfer der Daten (genannt Evaluator)
muss die fachlichen, personellen und technischen Voraussetzungen
erfüllen, um die Überprüfung vorschriftsmäßig durchführen
zu können. Er muss außerdem schriftlich seine personelle und
wirtschaftliche Unabhängigkeit von Krankenkassen und anderen
Leistungserbringern dieses Programms bestätigen.
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