Information PDP für Ärzte - Fragen zu PDP schnell beantwortet

Information PDP für Ärzte - Fragen zu PDP schnell beantwortet
Handelt es sich bei PDP um eine klinische Studie, werden auch Placebos verabreicht?
Nein, das PDP ist ein Programm zur Versorgung im Bereich der sekundären
Demenzprävention. Im Rahmen des Programms werden verschiedene anonymisierte Daten
erhoben, um die Umsetzung und den Erfolg eines Demenz Prävention Programms zu
evaluieren. Kernaufgabe des PDPs ist jedoch die Versorgung der Patienten.
Erhalten Patienten bei PDP eine Diagnose, werden Medikamente verabreicht/
verschrieben?
Nein, die Diagnose und die medizinische Behandlung ist alleinige Aufgabe der
behandelnden Ärzte.
Welche Patienten können teilnehmen?
Patienten mit der Diagnose Alzheimer Krankheit oder einer vaskulär kognitiven
Beeinträchtigung, die sich noch im Frühstadium befinden, d.h. bei denen das Vollbild einer
Demenz noch nicht vorhanden ist.
Entstehen für meine Patienten Risiken durch die Teilnahme an PDP?
Es bestehen die normalen Risiken, die durch körperliche Aktivität, An- und Abreise
entstehen. Das PDP versucht diese Risiken durch die Auswahl altersgemäßer
Interventionen, Berücksichtigung körperlicher Gebrechen usw. zu minimieren. Die
Diagnose stellt für viele Patienten die Beantwortung einer bereits länger bestehenden
Frage dar, kann aber auch eine psychische Belastung sein. Deswegen ist ein zeitlich
möglichst kurzer Zeitraum zwischen Diagnosebekanntgabe und Aufnahme in das PDP
sinnvoll.
Ab wann können Patienten sich melden/an PDP teilnehmen?
Beratungen und Interventionen beginnen ab dem 15.09.2015.
Wie können Patienten teilnehmen?
Patienten können sich nach der Diagnosestellung mit dem ausgefüllten
Überweisungsformular direkt zur Teilnahme am PDP melden, um einen Termin zu
vereinbaren.
Gerne kann das ausgefüllte Überweisungsformular mit dem Einverständnis des Patienten
auch vom Arzt an das PDP-Team geschickt werden. In diesem Fall kontaktieren die
Mitarbeiter des PDP die Patienten.
Wichtig! Es ist ideal, wenn Patienten unmittelbar nach der Diagnosestellung, auf Wunsch
auch am gleichen Tag, einen Termin zur Beratung wahrnehmen. Wenn Sie dies möchten,
lässt sich dies mit dem PDP-Team arrangieren. Bitte kontaktieren Sie hierzu rechtzeitig
eine unserer PDP Memory-Coaches.
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Können alle Patienten teilnehmen?
Prinzipiell darf jede in Luxemburg sozialversicherte Person teilnehmen, die die
diagnostischen Kriterien erfüllt.
Welche diagnostischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Die beratenden Ärzte haben als aktuelle Eingangsvoraussetzungen folgende Kriterien
empfohlen:
A) Patienten können aufgenommen werden, sofern der behandelnde Arzt seine Diagnose auf
einem geeignetem klinischen Bild und einer geeigneten neuropsychologischen Testung
entsprechend den NIA-AA Kriterien basiert. Im Wesentlichen entspricht dies einer MCIDiagnose, welcher nach klinischer Einschätzung als wesentliche Ursache eine Alzheimer
Krankheit (bzw. vaskuläre kognitive Beeinträchtigung) zu Grunde liegt.
Empfohlen wird eine Erhärtung der Diagnose durch Biomarker (insbesondere nach IWGI, IWG-II oder NIA-AA).
B) Ebenfalls können Patienten mit sehr milder Demenz nach folgenden Kriterien
eingeschlossen werden: Diagnostizierte Alzheimer Demenz oder Vaskuläre Demenz mit
einem MMSE >25 und CDR 0,5-1).
C) Ebenfalls können präklinische Patienten (nur Biomarker) bei ausreichendem Evidenzgrad
inkludiert werden. Dies soll zuvor mit dem PDP-Team abgesprochen werden.
Eine Fortbildungsveranstaltung zur Diagnose von MCI-AD und präklinischer Alzheimer
Erkrankung sowie PDP ist in Vorbereitung. Eine Einladung geht Ihnen in getrennter Post zu.
Ausschlusskriterien?
Ein MMSE < 26 und ein CDR >1, fehlende Einverständniserklärung.
Warum können Patienten ohne Diagnose, oder mit bereits weiter vorangeschrittener
Demenz nicht teilnehmen?
Bisher vorliegende Erkenntnisse zeigen, dass die Interventionen von PDP keine anhaltende
oder nur eine sehr geringe Verbesserung der Demenz im fortgeschrittenen Stadium
bewirken. Beim PDP handelt es sich um ein Intensiv-Programm für Patienten mit hohem
Demenzrisiko. PDP ist daher zu aufwendig für die Primärprävention.
Werden die Kosten für die Diagnose von PDP übernommen?
Das PDP kann nur die Kosten für Interventionen des Programms tragen. Die
neuropsychologische Testung muss vom Patient selber getragen werden, in besonderen
wirtschaftlichen Härtefällen können Patienten eine Erstattung der Kosten für die
Neuropsychologische Testung formlos beim PDP beantragen. Der Antrag muss vor der
Testung genehmigt sein.
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Was kostet PDP für den Patienten?
Die Teilnahme am PDP und den damit verbundenen Interventionen sind für den Patienten
kostenlos. Das PDP wird aus Mitteln des Gesundheitsministeriums finanziert.
Kann ich als behandelnder Arzt/Ärztin Vorgaben für die präventiven Interventionen
geben?
Sehr gerne! Das PDP arbeitet mit den behandelnden Ärzten zusammen. Sie kennen ihre
Patienten gut und das PDP wird ihre Wünsche wenn möglich berücksichtigen. Von
besonderer Bedeutung sind Angaben immer dann, wenn die Möglichkeit besteht, dass
Einschränkungen bestehen, die der Teilnahme an bestimmten Interventionsmaßnahmen
entgegenstehen.
Zusätzliche Informationen, auch zur Mitarbeit, erhalten Sie unter:
Programm Demenz Prävention
Ministère de la Santé
Villa Louvigny - Allée Marconi
L-2120 Luxembourg
[email protected]
+352 27861312
www.demenz.lu
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