Datum: 17.01.2016 Hauptausgabe Schweiz am Sonntag 5401 Baden 058/ 200 53 10 www.schweizamsonntag.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 70'014 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 999.201 Abo-Nr.: 1095889 Seite: 5 Fläche: 86'691 mm² Der Schwyzer Gegenentwurf zu Bern Wahl des FDP-Präsidenten: Vieles deutet auf ein Duell hin zwischen Petra Gössi (SZ) und Christian Wasserfallen (BE) hin VON OTHMAR VON MATT Christa Markwalder, ist Mitglied der Ber- tät) an der Fachhochschule Luzern Als Kronfavorit für das FDP-Präsi- ner FDP. Genauso wie ihr wahrschein- arbeitet zu 60 Prozent bei der dium gilt der Berner Christian Wasserfallen. Doch Nationalrätin Petra Gössi könnte ihm ernsthaft Konkurrenz machen. Sie positioniert sich bereits als Schwyzer Gegenentwurf Noch ist unklar, ob sie antritt als Kandidatin fürs freisinnige Präsidentenamt. Wie Christian Wasserfallen auch überlegt sie es sich. Die provokative Unterstellung, sie werde wohl spätestens dann die Segel streichen, falls der prominente Berner lichster Rivale, Christian Wasserfallen. Unternehmensberatungsfirma Oder anders ausgedrückt: Es könnte Baryon in Zürich. Deren Verzum Duell kommen zwischen Gössi aus waltungsratspräsident heisst dem Geberkanton Schwyz und Wasser- Franz Steinegger. Der Exfallen aus dem Nehmerkanton Bern. FDP-Präsident ist auch einer 2014 zahlte Schwyz 147 Millionen Fran- der Fürsprecher Gössis. ken ein in den Nationalen FinanzausZwischen 2012 und gleich (NFA). Der Kanton Bern erhielt im 2015 war Gössi Präsidentin selben Jahr 1,2 Milliarden aus dem NFA. der FDP des Kantons Schwyz. «Parteipräsidentin zu sein, ist So viel wie kein anderer Kanton. Der Finanzausgleich ist das Stecken- eine sehr interessante Aufgabe» pferd der Wirtschafts- und Finanzpoliti- sagt sie. «Man kann gestalten kerin Gössi. Sie trat bisher national vor- und etwas erreichen, wenn man wiegend mit dem NFA in Erscheinung. sich klar und markant äussert. Das zeigte sich im Kanton Schwyz.» Noch Gleich zwei Vorstösse brachte sie ein, um 2011 war Gössi nur dank einer Listenden Finanzierungsmechanismus des verbindung der FDP mit der BDP auf Ressourcenausgleichs zugunsten der Ge9200 Stimmen gekommen. 2015 hingeberkantone zu verändern - und um den NFA zu entpolitisieren. Letzteres befür- gen wurde sie - ohne Listenverbindung komfortabel gewählt mit 19 700 Stimwortet der Bundesrat. Als Kritikerin des men. «Obwohl die Medien den FDP-Sitz NFA hat Gössi auch mit dem Vorschlag abgeschrieben hatten», wie Gössi sagt. provoziert, der Kanton Schwyz solle seiSieht man Petra Gössi in der Wandel- FDP-Nationalrat kandidieren sollte, kontert sie ohne Zögern. «Zuallererst geht es um die Frage: Will ich das oder nicht?» Dabei höre sie sehr stark auf ihr Bauchgefühl. «Sagt es Ja, scheue ich die Ausmarchung nicht.» Gössi lässt sogar eine Spitze folgen. «Die Zentralschweiz ist in wichtigen Äm- ne Beiträge auf ein Sperrkonto einzahtern sehr schlecht vertreten», sagt sie. len, solange die Nehmer- den GeberkanSeit dem Rücktritt der Fraktionschefs tonen nicht entgegenkämen. Gössi gilt als Wirtschaftspolitikerin, Gabi Huber (FDP, UR) und Andy Tschümdie klar rechts verortet ist. «Im Kanton perlin (SP, SZ) habe die Zentralschweiz kein wichtiges Amt mehr in Bern. «Das Schwyz politisiert die FDP bürgerlicher erachte ich für den Raum Zentral- und liberaler als in anderen Kantonen», schweiz ganz klar als Nachteil», sagt sie. sagt sie. «Der Kanton ist aber auch länd«Wir verkaufen uns unter Wert, obwohl lich und katholisch geprägt.» In der Poli- wir eine starke bürgerliche Politik ma- tik könne sie ihre Erfahrung weiterge- halle des Bundeshauses, in dem sie seit 2012 als Nationalrätin ein- und ausgeht, wirkt sie konzentriert, ernst, verschlos- sen und in sich versunken. Eine Einschätzung, die sie nicht zum ersten Mal hört Aus Schwyz erhalte sie immer wie- der ähnliche Rückmeldungen. Doch das ist nur die eine Seite von Petra Gös- si. Im Gespräch ist sie nicht auf den chen.» Sie hält fest: «Der wirtschaftspoli- ben, die sie in der Wirtschafts- und Mund gefallen, wirkt aufgeschlossen, er- tisch schwache Kanton Bern hingegen Rechtsberatung sammle. «Ich bin zum frischend offen, mit einer Prise Humor. ist in Bundesbern sehr stark vertreten. Er Beispiel für die Administration einer Gleichzeitig hat sie ihre nachdenkliche stellt zwei Bundesräte, einen Fraktions- börsenkotierten Beteiligungsgesellschaft und selbstkritische Seite. Sie sieht zwei präsidenten und mit Albert Rösti nun so- zuständig», sagt Gössi. «Hier sehe ich un- zentrale Fragezeichen im Zusammenmittelbar, welche regulatorischen Wirt- hang mit einer Kandidatur. Erstens gar einen SVP-Präsidenten.» Was sie nicht sagt, sich aber aus ih- schaftshemmnisse die Politik immer möchte sie «unbedingt» im Berufsleben bleiben, wie sie sagt. «Ich bin zu jung, um ren Worten folgern lässt: Einer der Bun- wieder beschliesst.» nur zu politisieren.» Und zweitens stellt desräte, Johann Schneider-Ammann, ge- DIE JURISTIN mit dem Nachdiplomstusich für sie die Frage, ob sie sich dermashört der Berner FDP an. Auch die höchs- dium Master of Economic Crime Insen zur öffentlichen Person machen laste Schweizerin, Nationalratspräsidentin vestigation (Wirtschaftskriminali- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 60316157 Ausschnitt Seite: 1/3 Datum: 17.01.2016 Hauptausgabe Schweiz am Sonntag 5401 Baden 058/ 200 53 10 www.schweizamsonntag.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 70'014 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 999.201 Abo-Nr.: 1095889 Seite: 5 Fläche: 86'691 mm² sen soll, wie dies als Präsidentin gefordert massen ist», sagt sie. «Das sind lange Ta- mit Pedrazzini zu einem Gespräch tref- wäre: «Will ich noch ein Privatleben? ge. Da muss man sich gut organisieren. fen. Bei ihm präsentiert sich die AusOder gebe ich mich voll der Öffentlich- Ich würde mich zum Beispiel nicht gangslage anders als bei Petra Gössi. Er keit preis? Ich weiss noch nicht, ob ich da- scheuen, mir über freiwillige pensio- muss sich entscheiden, ob er 2018 für zu wirklich bereit bin.» nierte Helfer einen Chauffeur zu organi- die Nachfolge des Berner FDP-RegieGössi sagt, dass das Präsidentenamt sieren. Das würde eine enorme Effizi- rungsrats Hans-Jürg Käser antreten will. ihres Erachtens «ein einsames Amt» sei. enzsteigerung ermöglichen.» «Man ist viel allein unterwegs und bleibt einsam, selbst wenn man in Menschen- UM BESSER ZU WISSEN, was als Präsidentin auf sie zukäme, will sie sich mit VinIch würde mich nicht cenzo Pedrazzini treffen, dem Präsidenten der FDP-Findungskommission. «Ich scheuen, mir einen will wissen: Was bedeutet es, FDP-PräsiChauffeur zu organisieren.» dentin zu sein? Was wird erwartet? Was kann ich erfüllen? Was nicht?» PETRA GÖSSI, FDP-NATIONALRÄTIN Auch Christian Wasserfallen, der Fa- vorit für das Präsidium, will sich noch Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Oder ob er als FDP-Präsident kandidiert. Beides ist nicht möglich. Wasserfallen sagt: «Ich werde mich bis Ende Januar, Anfang Februar entscheiden.» Vincenzo Pedrazzini betont, er suche nicht aktiv Kandidaten. «Aber wir möchten bis Ende Februar möglichst eine Auswahl haben.» Darauf hofft auch Petra Gössi. «Es wäre schön», sagt sie, «gäbe es eine breite Kandidatendecke.» ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 60316157 Ausschnitt Seite: 2/3 Datum: 17.01.2016 Hauptausgabe Schweiz am Sonntag 5401 Baden 058/ 200 53 10 www.schweizamsonntag.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 70'014 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 999.201 Abo-Nr.: 1095889 Seite: 5 Fläche: 86'691 mm² Wirkt ernsthaft, hat aber Humor: Schwyzer FDP- Nationalratin Petra Goss' KEYSTONE Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 60316157 Ausschnitt Seite: 3/3
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