Liste der Thementische / Marktstände Finanzierung von Patenschaften Paten qualifizieren und begleiten Was kostet das Ganze? Was richtig Arbeit macht Anforderungen/ Auswahl Kooperationen finden Drum prüfe, wer sich binden will! Wer könnte mein Partner sein? Ein Patenprojekt aufbauen Aus Fehlern lernen Wie geht das? Was schief gehen kann mit der Umsetzung Paten/innen helfen Paten/innen Generationen miteinander Der Erfahrungstisch Lust und Frust Thementisch: Finanzierung von Patenschaften Was kostet das Ganze? Moderation: Katja Kirsch, Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e.V. Freiwilliges Engagement ist nicht umsonst zu haben! Frage 1: Was sollte im Patenprojekt finanziert werden? - Fortbildungen für Freiwillige in Patenschaften(Hinweis Qualiprogramm), bei Bedarf auch Supervision - - Aufwandsentschädigung, z.B. für Fahrtkosten oder auch mal ein Eis, eine Kinokarte für das „Patenkind“(wird unterschiedlich gehandhabt/gesehen). Es gibt Projekte, bei denen nichts erstattet wird sowie Projekte, bei denen Freiwillige Kosten abrechnen können. Räumlichkeiten für regelmäßige Treffen - Hauptamtliche Koordinationsstelle Wie kann es gehen? Frage 2: Gibt es Beispiele an gelungenen Projektfinanzierungen im Bereich Patenschaften? - - Kommune stellt Räumlichkeiten u. Infrastruktur kostenlos zur Verfügung Kosten für Ehrungen, Geschenke zu Geburtstagen sowie Freiwilligenessen werden von der Kommune übernommen. Koordination wird ehrenamtlich geleistet (mit einem hohen zeitlichen Einsatz). Wenn das Engagement so nicht mehr geleistet werden kann, ist unklar was aus dem/den Projekt/en wird. Sponsorenkreis aufbauen Die unterschiedlichen Geldgeber Frage 3: Wen könnte man für eine finanzielle Unterstützung gewinnen? - Es zeigte sich, dass es nur mit einer „Mischfinanzierung“ gehen kann Beispiele waren: Sponsorenkreis aufbauen, Sparkassen, Bußgelder, Kommune gewinnen… - Räumlichkeiten sind einfacher zu bekommen, schwieriger wird es bei der Finanzierung von z.B. hauptamtlichen Koordinatoren Beratungs- und Fortbildungsbedarf: Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es und wie bekommt man eine langfristige Finanzierung hin? Thementisch: Paten qualifizieren – Was richtig Arbeit macht Moderation: Claudia Koch, Freiwilligenagentur Altenstatt Aktiv Inhalte und Verbindlichkeiten Frage 1: Wie sollen Qualifizierungen der Paten aussehen? • Die Motivation der Paten zur Teilnahme an Qualifizierung und „Stammtischen“ wird unterschiedlich eingeschätzt. Von einer Selbstverständlichkeit zum Treffen alle 4-6 Wochen bis zur völlig selbständigen Aktivitäten der Paten besteht die Bandbreite. • Teilweise wurde von der Teilnahme an allgemeinen oder speziellen Qualifikationen als Voraussetzung zur Aufnahme der Tätigkeit berichtet. Auch wenn dadurch ein Einstieg um Monate verzögert wird. • Vom Problem bei stetig wechselnden Paten, zwischen einer einmaligen Grundausbildung und zusätzlichen Themen zu „jonglieren“ wurde berichtet. • Ein Curriculum für Schülerpatenschaften wurde gewünscht • Es ergibt sich dazu kaum ein Unterschied bei den verschiedenen Themen der Patenprojekte. Als Pate allein mit der Verantwortung ... Frage 2: Wie sieht eine gute Begleitung durch das Projekt aus? • Es war Konsens, dass eine gute Begleitung kontinuierlich und zuverlässig sein sollte. Daher wurde geraten, das hauptamtlich zu organisieren. • Bis auf ein Projekt waren alle TN hauptamtlich geführt • der Standard bei der Begleitung ist unterschiedlich, manchmal ist auch Supervision Pflicht. • Interesse besteht, das Hessische Qualifizierungsprogramm für Ehrenamtliche für die Paten einzusetzen. Ein TN berichtet, dass die Stundensätze nicht für qualifizierte Referenten reichen. Aus Sicht der Projekte Frage 3: Was bedeutet es, Paten zu qualifizieren und zu begleiten? • Begleitung und Qualifizierung wird in der Spannbreite von Anerkennung bis Voraussetzung für die Teilnahme als Patin/Pate gesehen. • Dieser Gesichtspunkt wird als ein zentraler gesehen, der einen großen Teil der Projekt-Arbeit ausmacht. • Es wird verschiedentlich als schwierig dargestellt, das allgemeine „richtige“ Maß an Qualifizierung, Anerkennung, zeitliche Anforderungen zu finden • Ein TN wünscht Austausch über die Vorgehensweise bei SchülerPatenschaften Thementisch: Anforderung / Auswahl Drum prüfe, wer sich binden will! Moderation: Julia Sipreck, Büro Aktiv, Frankfurt Bevor es losgeht: Frage 1: Woran erkenne ich die richtigen/die falschen Paten? • Hier haben die Teilnehmer ihre Wege zur Prüfung geschildert: Hausbesuche bei potentiellen Parten wurden kontrovers diskutiert. Welche Informationen darf man erfragen, wie direkt oder indirekt darf man das tun? Hilft die Erfahrung aus beruflichen Vorstellungsgesprächen bei der Prüfung von Freiwilligen? Wie merkt man, wenn jemand psychisch krank oder vorbelastet ist? Darf man das ansprechen? Wie bringt man jemanden bei, dass man ihn nicht für geeignet hält? Misst man an objektiven Kriterien oder Bauchgefühlt? Und wie führt man ein solches Gespräch? Eignung prüfen: Frage 2: Erstgespräche – was ist wichtig und dann…? • Diese Frage wurde teilweise schon bei Frage 1 diskutiert. Darüber hinaus ging es darum, wer und wie viele Personen das Erstgespräch führen, pro und contra Führungszeugnis, Begleitkonzepte, Trennung von Freiwilligen mit vielen Beispielen aus der Praxis. Matching: Frage 3: Wer passt zu wem? • Die Auswahl ist häufig begrenzt durch die Anzahl der Paten. Es werden Hobbies, Interessen und andere persönliche Merkmale bei Paten und Mentees abgefragt und dann nach Möglichkeit passend zusammen gebracht. Manchmal entscheidet das „Gefühl“. Manchmal suchen sich die Mentees die Paten selbst aus. Manchmal passen „Gegensätze besser zusammen als „Gleiche“. Kulturelle Unterschiede können auch eine Rolle spielen: ein männlicher Pate bei einem muslimischen Mädchen war schwierig. Thementisch: Kooperationen finden Wer könnte mein Partner sein? Moderation: Ylva von Löhneysen, FreiwilligenZentrum Kassel Welche Kooperationspartner bieten sich für mein Projekt an? • Hier schien es allen sinnvoll nach inhaltlichen Kriterien vorzugehen. Welche Ressourcen, die ich brauche fehlen mir in meinem Projekt und von wem kann ich sie bekommen? Beispiel Räume: Hier könnte man sich an örtliche Jugendräume oder die Wohnungsbaugesellschaften wenden. In vielen Projekten gibt es bereits Partner, die aber noch nicht tatsächlich angefragt und „eingefangen“ sind. So sind die Schulen, an denen Mentoringprogramme stattfinden, natürliche Partner dieser Programme, eine formalisierte Kooperation würde stattfindende Zusammenarbeit auf eine verlässliche Grundlage stellen. Für Patenschaften im Übergang Schule/beruf bieten sich beispielsweise ausbildende Unternehmen an. So ist das Feld der möglichen Kooperationspartner je nach Patenprojekt verschieden und muss individuell überlegt werden. Wie kann ich potenzielle Partner vom Nutzen einer Partnerschaft überzeugen? • Kurz: Indem ich den Nutzen überzeugend darlege und eine Win-win-Situation für beide Partner beschreiben kann. Zur Diskussion stand das Bespiel einer Schule in der seit Jahren ein Projekt läuft, dass Neuntklässlern ein einjähriges Praktikum in einer sozialen Einrichtung (drei Stunden die Woche) vermittelt. Nun braucht das Projekt neue personelle und finanzielle Ressourcen um weiterlaufen zu können. Die sozialen Einrichtungen, die seit Jahren vom Engagement der Jugendlichen profitieren sind hier die ersten Ansprechpartner. Wenn sie sich wünschen, dass das Projekt nicht versandet, sind sie vielleicht bereit Ressourcen hinein zu geben. Ein anderer Nutzen kann ein Gewinn an Publicity sein oder die Möglichkeit als Kooperationspartner eines Patenprojektes das unternehmerische Profil in CSR zu schärfen. Wie gestaltet man eine gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen? • Mit dieser Frage hat sich die Gruppe gar nicht beschäftigt. Stattdessen ging es noch recht ausführlich um Fundraising, namentlich Fördergelder. Welche Voraussetzungen sind nötig, um Anträge bei Stiftungen zu stellen? Freier Träger der Jugendhilfe zu sein ist elementar. Wie schafft man es einen Antrag durchzubringen? Viel Energie und Arbeit, Zähigkeit, gefühlte tausend Überarbeitungen, Unterstützung von Fachleuten (z.B. in den Verbänden der Liga) und Glück. Thementisch: Ein Patenprojekt aufbauen – Wie geht das? Moderation: Doris Heineck, Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf Es nahmen ca. 20-25 Personen an diesem Thementisch teil. Da es sich vorwiegend um Personen handelte, die planen, ein Patenschaftsprojekt aufzubauen, waren sie an einem Input der Moderatorin zu diesem Thema interessiert. In großer Runde sammelten wir zu den folgenden Fragen gemeinsam Stichpunkte. Die Runde zeigte, dass ein großer Bedarf an Beratung besteht. Wie haben es andere gemacht? Was müssen wir beachten? Wie gewinnen wir Freiwillige? Welche Fehler können vermieden werden? Ich habe die Idee, und dann… Frage 1: Wen muss ich für die Idee gewinnen? • • • • • • • • Interessierte Eltern und Großeltern Kommunalpolitiker Netzwerke Wer hat mit der Zielgruppe zu tun: Schule, Flüchtlingsheime, Kindergarten, Hort, Hebammen Freie Träger, Gemeinweseninitiativen Beratungsdienste IHK, Handwerkskammer Beschäftigungsträger Das schriftliche Konzept – eine wichtige Grundlage für das Patenprojekt Frage 2: Welche Punkte müssen in dem Konzept enthalten sein? • • • • • • • • • Bedarf Klare Ziele Zielgruppe Umsetzung/Methoden Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung der Freiwilligen Verantwortlichkeiten festlegen Aufgaben und Zeitplan Finanzierungskonzept Evaluation Die Suche nach den geeigneten Freiwilligen Frage 3: Welche Möglichkeiten der Gewinnung und Auswahl von Patinnen und Paten gibt es? • • • • • • • • • Rahmenbedingungen für Freiwillige klären Welches Profil sollte der FW haben (Kompetenzen und Fähigkeiten) Nutzen für Freiwillige Was wird den Freiwilligen geboten? Gewinnungsstrategien: Presse Freiwilligenagenturen oder andere Anlaufstellen für bürgerschaftliches Engagement Mund-zu-Mund-Propaganda Flyer Thementisch: Aus Fehlern lernen Eine gute Vorbereitung trägt maßgeblich zum Gelingen bei Moderation: Sigrid Jacob, Freiwilligenzentrum Offenbach Frage 1: Wie gelingt eine gute Projektentwicklung? Welche Fehler können hier vermieden werden? • • • • • Die Kooperationspartner sorgfältig auswählen – wichtig sind zuverlässige Kooperationspartner Die richtigen und zuverlässigen Ansprechpartner bei Projektpartner finden (beispielsweise Lehrer in einer Schule) Bestehende Angebote recherchieren, um anderen nicht ins „Gehege“ zu kommen Den Aufwand realistisch berechnen – in der Projektplanung werden die notwendigen Ressourcen leicht falsch eingeschätzt Ausreichend planen, wie Patenkinder erreicht werden, wie die Ansprache organisiert wird Die Freiwilligen sind des Projektes „Kapital“. Stimmt das? Frage 2: Die „richtigen“ Freiwilligen finden - auf welche Fehler gilt es zu achten? • • • Darauf achten, dass es nicht zu Überforderung kommt Ein Pate sollte nicht zwei Schüler aus einer Familie betreuen, das funktioniert erfahrungsgemäß nicht (zu dieser Frage gab es am wenigsten Feedback) Das Projekt am Leben erhalten Frage 3: Was müssen Koordinatoren von Patenschaftsprojekten tun, um Fehler zu vermeiden? • • • • • • • Die Koordination muss darauf achten, die Überforderung von Paten zu erkennen und diese rechtzeitig zu entlasten Das Projekt darf für alle Beteiligten nicht zu „bürokratisch“ aufgestellt sein Auf die kulturellen Hintergründe achten Die Eltern ausreichend mit einbinden Klare Regeln schützen vor „unguten Trennungen“ von Paten Koordinatoren müssen daran arbeiten, Verbindlichkeit und der Zuverlässigkeit der Schüler zu erreichen Über eine langfristige Planung, Jahresplanung der Aktivitäten für Paten, erreicht man auch in dieser Gruppe eine höhere Verbindlichkeit Thementisch: Paten/innen helfen Paten/innen Patenschaftsprojekte sind anspruchsvoll Moderation: Ingrid Schmidt-Schwabe, Freiwilligenzentrum Aktiv für Bad Nauheim Frage 1: Welche gute oder weniger gute Erfahrungen mit Ihren Patenkindern/ Mentees haben Sie gemacht? • Erfahrungen wurden meistgehend mit Schulkindern gemacht. Alles gehört zusammen Frage 2: Wie sieht die Zusammenarbeit mit der dahinter stehenden Institution aus? (Schule, Kindergarten, Ämter) • Die Zusammenarbeit mit den Schulen gestaltete sich eher schleppend Alles geht von Projekten aus Frage 3: Welche guten oder weniger guten Rahmenbedingungen innerhalb der Projektleitung liegen vor und welche Lösungs- und Nachahmungsideen bieten Sie an? • Die Diskussion löste sich auf in der Frage nach „Nachbarschaftshilfe“. Nicht in der Organisation der Nachbarschaftshilfe, sondern eher im Hinblick auf nachbarschaftliche Hilfe, wie es früher war. Thementisch: Generationen Miteinander Lust und Frust Moderation: Hans Lukas, Freiwilligenagentur Landkreis Offenbach Frage 1: Wie gestalten sich Beziehungen zwischen den Generationen in Patenschaftsprojekten? • • In Patenprojekten gibt es verschiedene Ebenen im Miteinander der Generationen. Auf der Sachebene gibt es oft eine klare Rollenverteilung von dem Helfenden auf der einen Seite (Pate) und dem Hilfesuchenden(Patenkind) auf der anderen Seite. In diesem Zusammenhang wurde diskutiert, ob in Projekten bei denen es um die Begleitung von Erwachsenen geht überhaupt von Patenschaftsprojekten gesprochen werden sollte. Die Meinungen hierzu gingen in der Diskussion weit auseinander. Während auf der Sachebene eine klare Rollenverteilung existiert, begegnen sich die Generationen auf der Beziehungsebene auf Augenhöhe. Auf dieser Ebene profitieren Pate und Patenkind gleichermaßen. Frage 2: In welcher Weise profitieren die Einzelnen durch den Austausch zwischen den Generationen? • • Es werden gegenseitig Fähigkeiten, Wissen und Erkenntnisse weitergegeben. Bei den derzeitigen Projekten profitieren Jüngere meist von Älteren. Es ist aber auch umgekehrt denkbar und wird in einigen Projekten auch praktiziert. (Beispiel Computer/Handys oder junge Menschen übernehmen Patenschaften in Pflegeheimen) Durch das Kennenlernen der verschiedenen Lebensweisen der Generationen werden Vorurteile abgebaut. Frage 3: Welchen Nutzen kann der Dialog der Generationen in Patenschaftsprojekten für die Gesamtgesellschaft haben? • Die Begegnung der Generationen in Patenprojekten schafft mehr Solidarität und damit erhöht sich die Bereitschaft Herausforderungen, die im Zuge des demografischen Wandels auf die Gesellschaft zukommen nicht gegeneinander, sondern miteinander zu bewältigen.
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