Ernährungstipps Kleintiere

Mobile Tierheilpraktikerin Katja Tewes
Homöopathie, Bachblüten, manuelle Therapien, Verhaltens- und Ernährungsberatung
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Ernährungstipps Kleintiere
Ich habe in diesem Artikel alle Kleintiere zusammengefasst, da er nur einen kleinen Einblick geben
soll. Natürlich benötigt jedes Tier eine artspezifische Ernährung, z.B. fressen Kaninchen keine
Insekten, Hamstern sollte aber tierische Proteine zur Verfügung gestellt werden, dennoch gibt es
einige Gemeinsamkeiten die für alle Kleintiere gelten. Für spezielle Futterberatungen, die auf Ihr
Kleintier ausgerichtet sind, können sie sich gerne an mich wenden.
Leider werden gerade bei den Kleintieren ungewollt viele Fehler bei der Fütterung gemacht. Die
meisten Durchfallerkrankungen und Zahnproblem könnten durch eine artgerechte Ernährung
vermieden werden. Das reichhaltige Angebot an Körnerfutter verleitet den Tierhalter dazu
anzunehmen, dass das die richtige Fütterung für ihre Tiere ist. Der Energiegehalt dieser Futtermittel
ist allerdings sehr hoch, so dass es zu Übergewicht und Organschäden kommen kann.
Farbstoffe färben die Extrudate (gebackene, stärkehaltige Futterbrocken) und Pellets für das
menschliche Auge in ansprechende Farben um, denn der Industriebrei, der vorwiegend aus Abfällen
besteht, ist meistens nicht sehr ansehnlich. Grün soll Kräuter imitieren, Gelb steht für Getreide und
Rot für Früchte.
Ausgewogene und tiergerechte Ernährung bildet die Grundlage für ein gesundes Leben. Die
wildlebenden Artgenossen unserer Kleintiere fressen in erster Linie Gräser, frische Pflanzen, Wurzeln,
Blätter, Zweige, Kräuter und deren Samen. Aus diesem Grund ist ihr Verdauungsapparat eher auf
karge Kost ausgerichtet und nicht auf das im Fachhandel erhältliche Futter, welches oft zu zuckeroder fetthaltig ist. In den meisten Futtersorten sind zu viel Getreide, Sonnenblumenkerne und Nüsse
enthalten.
Tiere sind keine Abfalleimer, deshalb ist auch nicht jeder Küchenabfall zur Verfütterung geeignet.
Schimmeliges gehört in den Müll. Das Gemüse sollte nicht mit Pestiziden verseucht sein, Grünfutter
nicht an stark befahrenen Straßen und Hundepinkelwiesen gepflückt werden.
Pflanzenfresser fressen aufgrund ihres Verdauungstraktes und ihres schnellen Stoffwechsels über
den Tag verteilt immer wieder kleinere Mengen, deshalb sollte ihnen vor allem Heu, aber auch
Grünfutter/Gemüse in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Heu enthält viele Vitamine und Mineralien und sorgt außerdem durch seine Struktur für einen
ausreichenden Zahnabrieb. Gutes Heu erkennt man an der hellgrünen Farbe und dass es nicht staubt
und muffig riecht. Täglich frisches Heu füttern, auch wenn noch Heu vom Vortag vorhanden ist. Heu
nicht in der Tüte aufbewahren, sondern in einem alten Kopfkissenbezug.
Nicht die gesamte Futtermenge am Morgen geben, sondern auf 2 - 3 Portionen aufteilen.
Frische, belaubte Äste, wie z.B. Apfel-, Birnen-, Haselnuss-, Birken-, und Weidenäste sind als
Beschäftigung sehr beliebt.
Grünfutter und Gemüse sind neben Heu der wichtigste Bestandteil der
Kleintierernährung. Grünfutter bedeutet dabei Kräuter, Gräser, Blätter vieler
Kohlsorten,
Karottengrün,
Stangensellerie,
Spinat,
Radieschenblätter,
Fenchelgrün, Mangold, Rote Beete-Grün, Rettichgrün, Chicorée, Selleriegrün,
alle Arten von Salat. Fisches Grün von der Wiese ist ein ideales Futtermittel,
muss jedoch langsam angefüttert werden.
Als Gemüse sind besonders Möhren, Fenchel, rote Beete, Pastinake, Gurke,
Paprika und beliebt. Eher unverträglich sind Zwiebelgewächse, rohe Kartoffeln,
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Aubergine, Avocado, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), Radieschen und Rhabarber. Kohl in
Maßen füttern, wenn die Tiere daran gewöhnt sind. Auch Obst ist eher als Leckerli geeignet.
Eine gute Mischung ist gesünder und verträglicher als eine große Menge von einer einzigen Gemüseoder Grünfuttersorte.
Auch wenn Frischfutter gegeben wird, muss den Tieren immer frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Getreide und Saaten sollten nur als Ergänzung gefüttert werden.
Im Körnerfutter sollten folgende Dinge nicht enthalten sein:
• „Pflanzliche Nebenerzeugnisse" können Dinge sein, die in der Industrie als Abfälle anfallen.
• Getreide als Hauptbestandteil
• Eierzeugnisse
• Zucker, Melasse, Honig
• Milch und Milcherzeugnisse
• Trester, Getreidekleie
Außerdem sollte Körnerfutter immer nur als Ergänzungsfutter benutzt werden.
Geeignet ist z.B. eine Mischung aus folgenden Bestandteilen: getrocknete Kräuter
(Löwenzahn, Wegerich, Petersilie, Brennnessel …), verschiedene Blumen
(Ringelblume, Kornblume, Kamille, Gänseblümchen, Löwenzahnblüten…),
verschiedene Hirsesorten, Amaranth, Buchweizen, Quinoa, Leinsaat, Kanariensaat,
etwas Naturreis, Grassamen, Negersaat, verschiedenes getrocknetes Gemüse
(Möhre, Pastinake, rote Beete, Zucchini…).
Die Zusammensetzung sollte immer etwas verändert werden, damit sie nicht immer
das gleiche bekommen. Kräuter sollten auch nicht ständig verabreichen, da diese Pflanzen eigentlich
Medizin darstellen.
Immer noch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass hartes Brot für den Zahnabrieb wichtig und nützlich
ist. Die Härte des Futters hat für den Zahnabrieb (egal ob für die Backen- oder Schneidezähne) kaum
eine Bedeutung. Die Zähne werden durch die Mahlbewegungen des Unterkiefers abgenutzt, deshalb
ist Heu aufgrund seiner Struktur am besten geeignet. Brot wird im Maul sofort zu Brei und kann
aufgrund des hohen Stärkegehalts und der weiteren Zusatzstoffe, wie z.B. Backtriebmittel und Salz
sogar gesundheitsschädlich sein.
Die im Handel angebotenen Vitaminpräparate ersetzen keine artgerechte Ernährung. Künstlich
hergestellte Vitamine kann der Körper meistens nicht gut verwerten, deshalb sollten die Vitamine in
natürlicher Form zugeführt werden, z.B. durch Gemüse, Bierhefe (Vitamin B), Hagebutte (Vitamin C).
Mineral- und Salzlecksteine sind bei einer ausgewogenen Ernährung nicht notwendig. Sie können bei
einem starken Verzehr sogar ein krankheitsauslösendes Mineralungleichgewicht im Körper auslösen.
Tierartliche Besonderheiten:
Bei Meerschweinchen muss eine ausreichende Vitamin C Versorgung sichergestellt werden, da sie
nicht in der Lage sind, Vitamin C eigenständig vom Körper bilden zu lassen, sondern es durch die
Nahrung aufnehmen müssen.
Degus sind bei falscher Ernährung anfällig für Diabetes mellitus, was bis zur Erblindung führen kann.
Deshalb dürfen Degus nicht mit zuckerhaltigem Futter gefüttert werden. Auch auf Obst sollte man
verzichten.
Hamster, Ratten, Mäuse… fressen naturgemäß etwas mehr Körnerfutter als z.B. Kaninchen und
Meerschweinchen. Dennoch sollte auch diesen Tieren reines Körnerfutter nur als Ergänzung und
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zusätzlich Gemüse und Grünfutter angeboten werden. Besonders Hamstern sollte auch tierische
Proteine zur Verfügung gestellt werden, z.B. Mehlwürmer.
Chinchillas haben einen etwas empfindlichen Darmtrakt und dürfen deshalb nur in geringen
Mengen Frischfutter erhalten.
Die meisten Fehler werden unbewusst bei den Leckerlis gemacht. Auf keinen Fall Joghurtdrops
geben, da die Verdauung der Kleintiere nicht auf Milchprodukte ausgelegt ist. Auch Knabberstangen
oder ähnliches nicht verfüttern, da diese Honig oder zu viel Fett enthalten! Die meisten Leckerlis sind
sowieso für die Besitzer und nicht für die Tiere kreiert. Stattdessen in Maßen Erbsenflocken, gepuffter
Mais, Kürbiskerne, Obst (nicht für Degus), Nüsse, Getreideähren, Kolbenhirse oder getrocknetes
Gemüse geben. Aber man kann auch mal für seine Tiere backen.
Rezeptbeispiele:
Am besten mit glutenfreien Mehlsorten, z.B. Buchweizen- oder Reismehl backen. Glutenfreie Teige
nehmen mehr Flüssigkeit auf als herkömmliche Teige. Daher sollte, das Mehl nach und nach
untergerührt werden, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat.
Die Kekse sind nur für gesunde Kleintiere geeignet, Unverträglichkeiten müssen ausgeschlossen
sein.
Nagerringe
100g Haferflocken, 40 g Sesam, 1 Karotte oder Apfel, geraspelt, 1 Ei, ggf. Wasser
Alles vermischen, ausrollen und Ringe ausstechen, bei 175 Grad ca. 15 Min backen.
Karottenkekse
100g Buchweizenmehl, 1 Ei, 4 Karotten, ggf. etwas Wasser
Karotten waschen und reiben. Alles zu einem Teig verarbeiten, mit einem Teelöffel Kekse formen und
auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Kekse mit Eigelb bestreichen und mit Petersilie
oder auch Nüssen garnieren. Bei 180°C (E-Herd ohne Umluft) backen, bis sie goldgelb sind.
Nagerkekse
250g Körnerfutter, ein paar Nüsse, 1 Ei, 1 - 2 EL Mehl, etwas Wasser, Backoblaten als „Unterlage“
Alle Zutaten zu einem Teig vermengen. Dann die Masse jeweils etwa 1 cm dick zwischen 2 Oblaten
pressen Das Ganze dann bei 150 Grad ca. 40-50 Minuten im Backofen ausbacken.
Als Tierhalter trägt man die Verantwortung für das Wohlergehen seiner Haustiere. Die richtige
Ernährung ist eine wichtige Grundlage für die Gesundheit des Tieres. Erste Mangelerscheinungen
zeigen sich meistens durch struppiges Fell, zu lange Zähne und Durchfall. Jedoch sollte schon bei den
ersten Anzeichen reagiert werden, damit sich keine chronischen Krankheiten entwickeln können.
Da viele Faktoren (Alter, Stoffwechsel, Gesundheitszustand, Aktivität ...) die tatsächliche Futtermenge
pro Tag bestimmen und natürlich auch jede Tierart eine andere Futtermenge und Zusammensetzung
braucht, habe ich keine konkreten Mengenangaben angegeben. Die sollte jedem Tier individuell
angepasst werden. Im Winter draußenlebende Tiere müssen energiereicher gefüttert werden. Kranke
Tiere brauchen ebenfalls eine andere Futterzusammensetzung als Gesunde.
Für Fragen zur artgerechten Kleintierernährung stehe ich gerne zur Verfügung und natürlich arbeite
ich einen auf ihr Tier individuell angepassten Futterplan aus. Mit ein paar Tricks kann man seinen
Tieren viel Freude machen und sie vor allem beschäftigen. Denn viele Kleintiere sind aufgrund von
Bewegungsmangel viel zu dick.
Eine artgerechte Ernährung ist gar nicht so kompliziert und aufwendig wie man immer denkt.