19/15 8. Mai www.kirchenzeitung-koeln.de 1,85 Euro Im Krieg verliert jeder „Verlasst die ausgetretenen Wege!“ Aus Dankbarkeit für gewährten Schutz Kommentare zum Kriegsende S. 2 Altenberger Licht: Kardinal Woelki ermutigt die Jugend S. 7 Die Mariengrotte in Erpel S. 10 INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 8. 5. bis 14. 5. 2015 Nicht für jeden der Tag der Befreiung Der 8. Mai hat vielfältige Facetten Seite 4 Spannende Aufgabe für junge Patres�������������� Seite 9 Aufstieg durch Abstieg������������������������������������� Seite 16 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Kirchliches Arbeitsrecht��������������������������������� Seite 48 Religiöse Spezialitäten������������������������������������ Seite 51 Der Krieg, der uns die Jugend raubte Wer als Kind oder Jugendlicher einen Krieg erlebt hat, bleibt lebenslang davon geprägt. Mit Gleichaltrigen gehöre ich zu denjenigen, denen der Zweite Weltkrieg, an dessen Ende vor siebzig Jahren jetzt erinnert wird, die Jugend gestohlen hat. Im wahrsten Sinn des Wortes von der Schulbank weg als Luftwaffenhelfer nach Rheindorf eingezogen, in eine Art Soldatenuniform gesteckt, an einer schweren Abwehrkanone zum Abschießen feindlicher Flugzeuge ausgebildet, waren wir gerade mal siebzehn Jahre alt. Unter fronterfahrenen Soldaten, die unsere Väter hätten sein können, erlebten wir die Kriegsjahre von Anfang 1943 bis zum Ende 1945. Die körperlich Größten unter uns wurden überredet, sich freiwillig zur Waffen-SS zu melden. Wir anderen wurden später zum Arbeitsdienst abgeschoben und dann der Wehrmacht als fertige Soldaten überstellt. Luftangriffe, Sperrfeuer, Bombenhagel, die ersten Blicke auf Tote, Sirenengeheul und Angst gehörten sowohl zum Alltag wie auch zu den Weihnachtstagen fern von zu Hause. Heimweh folgte, als wir nach Bayern zur Luftverteidigung des Flugplatzes Gilching verlegt wurden. Jetzt gehörten wir zu einer neugebildeten Großkampfbatterie und deren bayrischen Luftwaffenhelfern. Unter ihnen der spätere Papst Benedikt XVI. Der Name Josef Ratzinger besagte mir damals noch nicht viel. Wir hatten aber eins gemeinsam: Als von den Nazis Missbrauchte gehörten in unsere Jugendzeit weder Tanzkurs noch Abiturfeier, kein Fest und keine Reisen, vielmehr wartete auf uns blutjunge Kriegsteilnehmer am Ende die englische oder amerikanische Kriegsgefangenschaft. Von meinem Bruder, ein Jahr jünger als ich und ebenfalls eingezogen, haben meine Eltern und ich nie mehr etwas gehört. Er bleibt mit vielen anderen als junger Soldat irgendwo in Polen oder an der russischen Grenze vermisst. Meine Generation musste früh erwachsen werden, doch die Geräusche, die Kommandos, die Gerüche, der Krach der Kanone, die verstörten Blicke auf von Tieffliegern Erschossene an einem Bahndamm, die erste Verwundung, die heimlichen Tränen versteckter Angst – das alles gehört zu unseren Biografien bis heute. Man mag davon erzählen, aber verstehen werden es wohl nur die noch Lebenden von Hitlers betrogener Generation. Am Ende des Krieges, als endlich auch mein Vater aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte, mein Bruder für immer als vermisst erklärt wurde und mein Firmpate, zwei Jugendfreunde und mehrere aus der Verwandtschaft als Soldaten gefallen waren und die bitteren Nachkriegsjahre begannen, wusste ich: Im Krieg gibt es nur Verlierer. Immer. Und auf jeder Seite. Erich Läufer Im Krieg verliert jeder „Mit ihr kommt die Liebe in die Welt“ Mutter und Kind: Auf Spurensuche nach einer ganz besonderen Beziehung Seite 52 Titelbild: Zur Aussendungsfeier des Altenberger Lichts, das nach dem Zweiten Weltkrieg von der katholischen Jugend als Zeichen der Versöhnung und des Friedens eingeführt wurde, kamen über 2500 Jugendliche in den Bergischen Dom. Kardinal Woelki machte ihnen Mut, eine neue, junge Kirche zu bauen. Dazu unsere Beiträge auf Seite 7. (Foto: Klein) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Im Krieg verliert jeder. Selbst die vermeintlich Stärkeren, die Sieger. Wer wollte den Tod sowie die körperlichen und seelischen Verwundungen – ob bleibend oder vorübergehend – bei Soldaten und Zivilisten auf welcher Seite auch immer nicht einen „schmerzlichen Verlust“ nennen? Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man nicht zur Kriegsgeneration gehören. Unzählige Kriege und gewaltsame Auseinandersetzungen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 in Europa und am 2. September 1945 weltweit belegen dies bis in die Gegenwart. Man muss nicht weit gehen. Ein paar Schritte über die Grenzen Deutschlands hinaus genügen. Blickt man beispielsweise auf die Länder, die sich nach dem Ende des Ostblocks friedlich wandelten, und vergleicht sie mit Nationen, in denen kriegerische Auseinandersetzungen stattfanden, stellt man Unzweifelhaftes fest: Die einen sind den anderen bis zu 20 Jahre in der gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und rechtsstaatlichen Entwicklung voraus. Denn Krieg und Gewalt vernichten. Sie bauen nicht auf. Selbst Länder, die einen Krieg glorreich gewannen, verlieren oft den Frieden. Welche Erkenntnisse kann man daraus schöpfen? Zunächst: Wo Menschen miteinander reden, schweigen eher die Waffen. Um Frieden zu erhalten, darf kein Wort zu viel, keine Mühe zu anstrengend sein. Wer miteinander verhandelt, schießt seltener. Die wehrhafte Demokratie ist die überzeugendste und glaubwürdigste Antwort auf Krieg und Kriegstreiber, auf Gewalt und Gewalttäter, auf Vertreibung. Außerdem: Eine Gesellschaft muss die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wach halten. Eine solche Erinnerungskultur kann verhindern, dass „Verrückte“ Gewalt als vertretbare Lösung zu inner- und zwischenstaatlichen Konflikten darstellen. Eine solche „mahnende“ Funktion hatte bei uns bislang auch die Generation der Kriegsüberlebenden. Diese wird aber immer älter und kleiner. Daher ist es notwendig, dass die deutsche Gesellschaft Formen findet, in denen beispielsweise Personen, die jüngst Krieg und Gewalt erlebt haben, ihre Erlebnisse an die breite Öffentlichkeit weiterBernhard Raspels geben können. Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 KIRCHE UND WELT Gut eingegliedert Bischöfe wollen Vertriebenenseelsorge auslaufen lassen BONN. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs plant die Deutsche Bischofskonferenz einen Einschnitt bei der Seelsorge für Heimatvertriebene und Aussiedler. Die „überdiözesane Sonderseelsorge“ solle im Herbst 2016 auslaufen, sagte der Vertriebenenbischof, der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). 1972 hatte Papst Paul VI. die früher deutschen Bistümer im Osten in die polnische Kirche integriert. Zugleich ernannte der Vatikan für die von dort vertriebenen deutschen Katholiken drei Apostolische Visitatoren. Die Bischofskonferenz setzte zusätzlich zwei Kanonische Visitatoren ein. Sie waren bis 1999 beratende Mitglieder der Bischofskonferenz. Im kommenden Jahr sollen die Aufgaben dieser Visitatoren auslaufen. Ob es weiterhin einen Vertriebenenbischof geben wird, ließ Hauke offen. „Ich halte das eigentlich nicht unbedingt für erforderlich, aber doch für sinnvoll.“ Zugleich will die Kirche aber das Engagement von katholischen Vertriebenenorganisationen wie der von heimatvertriebenen Katholiken aus der Tschechoslowakei gegründeten Ackermann-Gemeinde oder dem AdalbertusWerk Danziger Katholiken weiter fördern. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren 12 bis 14 Millionen Deutsche aus den früheren Ostgebieten, der Tschechoslowakei sowie aus Siedlungsgebieten im früheren Jugoslawien, Rumänien und Ungarn vertrieben worden, darunter rund die Hälfte Katholiken. KNA Bischöfe gehen auf Menschen zu Kirchliches Arbeitsrecht reformiert BONN. Für die mehr als 700 000 Mitarbeiter der katholischen Kirche und der Caritas gilt künftig ein verändertes Arbeitsrecht. Mit der Reform geht die Kirche auf wiederverheiratete Geschiedene und Mitarbeiter zu, die in eingetragenen Lebenspartnerschaften leben. Außerdem wird festgelegt, wie die Gewerkschaften künftig bei den Verhandlungen über kirchliche Arbeitsvertragsbedingungen beteiligt werden. Der Deutsche Caritasverband und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßten die Reform. Die Bischöfe veröffentlichten am Dienstag in Bonn eine modernisierte Fassung der sogenannten kirchlichen Grundordnung. Sie hat allerdings nur empfehlenden Charakter. Rechtswirksamkeit tritt ein, sobald der jeweilige Bischof die Neuerungen in seinem Bistum in Kraft setzt. Sollte dies in einer Diözese nicht geschehen, gilt dort die bisherige Rechtslage. In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Bischofskonferenz mitgeteilt, dass „mehr als zwei Drittel der 27 Diözesanbischöfe“ der Reform der Grundordnung zugestimmt hätten. Kündigung nur in Ausnahmefällen Konkret sollen arbeitsrechtliche Folgen einer Wiederverheiratung oder einer eingetragenen Lebenspartnerschaft auf schwerwiegende Fälle beschränkt werden. Das sind Fälle, die geeignet sind, die Integrität und Glaubwürdigkeit der Kirche zu beeinträch- 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 tigen oder die „ein erhebliches Ärgernis in der Dienstgemeinschaft oder im beruflichen Wirkungskreis erregen“. Kündigungen sollen nur das allerletzte Mittel sein; einen Kündigungsautomatismus gebe es nicht, stellt die Bischofskonferenz fest. Grundlegender Wandel Für pastoral-katechetische und bischöflich besonders beauftragte Mitarbeiter bleibt die bisherige Rechtslage bestehen: Sie unterliegen erhöhten Loyalitätsforderungen, müssen also bei Wiederheirat oder Eingehen einer Lebenspartnerschaft mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen bis hin zu einer Kündigung rechnen. Bei den sonstigen Mitarbeitern kommt eine arbeitsrechtliche Ahndung des Fehlverhaltens nur in Ausnahmefällen in Frage. Die Reform legt darüber hinaus fest, dass Gewerkschaften am Zustandekommen kirchlicher Arbeitsvertragsbedingungen zu beteiligen sind. In welchem Umfang sie in den arbeitsrechtlichen Kommissionen vertreten sind, hängt vom gewerkschaftlichen Organisationsgrad der Mitarbeiter ab. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sprach von einem grundlegenden Wandel im kirchlichen Arbeitsrecht. ZdK-Präsident Alois Glück appellierte an alle 27 Bischöfe, die Reform jetzt auch rechtsverbindlich umzusetzen. KNA ➔➔ Seiten 47-49 AUS DER REDAKTION Sie haben es längst festgestellt! Seit einigen Wochen läuft unsere Reihe „Sprechen Sie Kirchisch“ im Leserforum auf Seite 53 intensiver als zuvor. Das nahm auch eine Leserin mit Freude zur Kenntnis. „Wieder melde ich mich mit meiner Meinung zum Leserforum. Kommt Ihnen das nicht langsam lästig vor? Dies ist tatsächlich die Möglichkeit, über Glaubensdinge zu sprechen.“ Nein, Sie sind der Redaktion nicht lästig. Diese Zuschrift hat uns sehr gefreut. Denn genau das wollen wir mit unserer Reihe „Sprechen Sie Kirchisch?“ erreichen. Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben die Gelegenheit, Ihren Glauben, Ihr Verständnis zentraler religiöser Begriffe in Ihre Worte zu bringen und sie uns sowie den Lesern Ihrer Kirchenzeitung mitzuteilen. Damit möchte sich die Kirchenzeitung an der Glaubensbildung beteiligen, um den Grundwasserspiegel des Glaubens anzuheben; damit der Brunnen des Glaubens, aus dem wir schöpfen, nicht austrocknet. Zugleich sind Sie eingeladen, selber Glaubensworte, die Ihnen wichtig sind, an die Redaktion zu schreiben, um sie im Leserforum unter „Sprechen Sie Kirchisch?“ zu thematisieren. Wie schreibt Pater Reinhard Körner OCD, einer der „Erfinder“ von Kirchisch, der im Karmelitenkloster St. Teresa in Birkenwerder lebt: „Schaden kann es nie, die eine oder andere Vokabel zu kennen – immerhin lässt die Verständigung sich ja noch vertiefen ...“ Das Projekt ist keine Einbahnstraße – „Wir erklären es Ihnen“ –, sondern ein Dialog zwischen Fachleuten, die ihre Begriffserläuterungen vorstellen, und Ihnen, die Sie als „Fachleute“ Ihres Glaubens mitreden. Noch einmal Pater Körner: „Der Aufwand dürfte sich lohnen.“ Zu dem regelmäßigen Autorenkreis von „Kirchisch“ gehört auch Dr. Martina Crone-Erdmann. Sie ist keine Theologin, aber sie ist als Texterin, Lyrikerin und fest im katholischen Leben verankerte Frau theologisch „sattelfest“. Das hat sie mit einer Vielzahl von Lesern gemeinsam. In dieser Ausgabe befasst sie sich im Marienmonat Mai auf der Seite 53 mit den Begriffen „Madonna“ und „Pietà“. Bernhard Raspels www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Nicht für jeden der Tag der Befreiung Der 8. Mai hat vielfältige Facetten D ie Vergangenheit war furchtbar gewesen, zumal auch für viele dieser Feinde. Würden sie uns nun nicht vielfach entgelten lassen, was wir ihnen angetan hatten?... Der Blick ging zurück in einen dunklen Abgrund der Vergangenheit und nach vorn in eine ungewisse dunkle Zukunft. Und dennoch wurde von Tag zu Tag klarer, was es heute für uns alle gemeinsam zu sagen gilt: Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten.“ Mit diesen Worten hat 1985 der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in der Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges vielen Menschen das gesagt, was sie längst hören wollten. Besonders seine Feststellung, der 8. Mai sei ein Tag der Befreiung gewesen, hat für viele bedeutet, dass sie von der „Täterseite“ in gewisser Weise auf die „Opferseite“ wechseln konnten. Den zweiten Teil der präsidialen Feststellung, man möge die „schweren Leiden für viele Menschen“ nicht vergessen, die ab dem 8. Mai begannen, wird genauso selten zitiert wie richtig sie ist. Davon geben Leserzuschriften ein deutliches Zeugnis, die die persönlichen Erinnerungen an das Kriegsende schildern. es die Menschen im Dorf auch gemacht hatten... Mit dem Einmarsch der Sieger hatte die Bedrohung durch Tiefflieger aufgehört. Auf dem Hof zeigten Polen und Russen nun wenig Lust zur Arbeit und mein Arbeitsalltag wurde härter. Das einzige Telefon von Schloss und Hof war nicht mehr benutzbar, der Ausfall der Stromversorgung zwang uns, das für Mensch und Vieh benötigte Wasser selbst aus dem Brunnen zu schöpfen. Aber auch unser Radio war nun stumm: dass der Krieg am 8. Mai zu Ende gegangen war, bekamen wir erst verspätet mit. Am Himmelfahrtstag, 10. Mai 1945, fütterte ich nachmittags ein Kälbchen und schaute plötzlich in den Lauf einer Maschinenpistole, die ein französischer Kolonialsoldat auf mich richtete... Heute wissen Kinder schon im Grundschulalter, was ein Schwuler und ein Sadist ist – ich, bis dahin ein von frommen Frauen umsorgter Knabe, erfuhr nun im Kuhstall,was es damit auf sich hat...“ Ein weiterer Leser erinnerte sich so: „Mein Vater musste vorgehen, die amerika- Ende des Schreckens oder Beginn des Leidens? „Auf den Panzern hockten Soldaten, die fröhlich winkten und den an den Straßenrändern stehenden Kindern Schokolade und Päckchen mit Kaugummi zuwarfen“, schrieb ein Leser. Ein anderer Leser schrieb aber das: „Am letzten Sonntag im April zogen die Franzosen ein: Panzergetöse und Maschinengewehrsalven schallten zu uns hoch; gekämpft wurde jedoch nicht. Die Wehrmacht war abgezogen und die Bauern hatten die vom Volkssturm angelegten Panzersperren nicht geschlossen. Auf Bitten von Schwester Oberin kletterte ich auf das Schlossdach und hisste ein Betttuch als weiße Flagge – wie 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die zerstörte Hohenzollernbrücke in Köln und der Dom im Hintergrund. nischen Soldaten hinter ihm mit Gewehren im Anschlag, falls die Deutschen sich wehren würden. Aber sie schliefen, einige wuschen sich an einer Quelle. Die Amis schossen einfach in den schlafenden Haufen Soldaten.“ Solche Schilderungen machen nachdenklich. Trauma-Aufarbeitung „Die Erfahrungen der Kriegsgeneration in Deutschland, welche Bombennächte und Brandkatastrophen, Vertreibung und Flucht überlebt hat, prägen selbst noch die Kriegsenkel. Auch dann, wenn diese von ihnen nicht unmittelbar betroffen waren. Lange Zeit blieb das unberücksichtigt. Heute weiß die Forschung, dass auch sie die Traumata verinnerlicht haben und bis heute unter dem leiden, was ihre Eltern nie aufgearbeitet haben. Denn nach dem Krieg wurde das Erlebte zumeist verdrängt. Es galt zu funktionieren, aufzubauen, wenig zu fragen oder gar sich zu beklagen. Als vererbte Erinnerungen setzen sich diese Erfahrungen fest – besonders dann, wenn die Zeitzeugen nie Worte für sie gefunden haben.“ Mit diesen Worten lud die Thomas-Morus-Akademie zu einer Tagung mit dem Titel „Vererbte Erinnerungen – Spätfolgen des Zweiten Weltkrieges“ ein. Gut dreißig Personen, Kriegskinder und Enkel von Kriegskindern, versuchten, ihre persönlichen Erfahrungen, selbst gemachte oder ererbte, mit den Referenten und deren Wissen in Einklang zu bringen. Aber kann das gelingen? „Das Kriegskind schweigt, weil es etwas gelernt hat, was dem Weiterleben dient, was überlebens-notwendig ist: Es hat gelernt, zu verdrängen und zu vergessen“, so der Journalist Curt Hondrich, der sich im Verein „Kriegskinder“ engagiert. Er veröffentlichte seine Beobachtungen. Auf die Frage, was für ein Vater er als Kriegskind gewesen sei, antwortete er: „Natürlich hatte ich die Absicht, ein guter und fürsorglicher Vater zu sein. Fürsorglichkeit ist eine Eigenschaft, von der Traumaforscher sagen, sie sei typisch für die Generation der Kriegskinder. Aber: ich muss gestehen, es war eine Fürsorge, die sehr stark geprägt war durch die Erfahrung von Verlusten.“ Wer mit einem Kriegskind spricht, der erfährt aber auch, dass es häufig überhaupt Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 IM BLICKPUNKT keine Kommunikation mit den „Kriegsenkelkindern“ über das Erlebte gibt. Was man persönlich erlebt hat, wie etwa eine Vergewaltigung, erzählt man nur ungerne, wurde auf der TMA-Tagung festgestellt. Man berichtet nur von den allgemein bekannten Tatsachen. Und vom Wirtschaftswunder, das man geschaffen habe. Ob das so stimmt, sei dahingestellt, denn es gibt eine Menge Literatur zu dem Thema. Durch Arbeit verdrängt Denn ihre Traumata verdrängten viele in der Aufbauarbeit. Dabei weiß die Wissenschaft längst, dass Familiengeheimnisse die nachfolgenden Generationen krank machen können. Verschwiegene Geschichten üben die größte Wirkung auf die nächste Generation aus. Allerdings begründet der eine oder andere sein persönliches Schweigen auch mit der Frage „Wollten die Kinder denn überhaupt etwas vom Krieg, seinem Ende und seinen Folgen hören?“. Denn auch Erzähltes kann Folgen haben, schwere und weniger bedeutende. So berichtet eine „Kriegsurenkelin“ wie ihre Oma als Kind die Heimkehr aus Thüringen ins Rheinland erlebt hat. Der überfüllte Zug sei irgendwo in Köln angekommen und man sei mit Bussen durch die Stadt gefahren worden, so der Bericht. Und die Kölner Kinder hätten spontan das Willi-Ostermann-Lied „Heimweh noh Kölle“ (bekannt als „Ich möch zo Foß noh Kölle gon“) gesungen. Auch nicht widersprochen wurde auf der Tagung der Feststellung, dass die 68er-Generation sich so mit den Opfern des Weltkrieges beschäftigt hätte, dass sie sich dann selbst dieser Generation, den Opfern, zugehörig fühlte. Und so klatschten sie begeistert Richard von Weizsäcker zu, der mit seiner Feststellung von der Befreiung am 8. Mai genau dies hoffähig gemacht hat. Dabei hatte der Bundespräsident auch festgestellt: „Der ganz überwiegende Teil unserer heutigen Bevölkerung war zur damaligen Zeit entweder im Kindesalter oder noch gar nicht geboren. Sie können nicht eine eigene Schuld bekennen für Taten, die sie gar nicht begangen haben. Kein fühlender Mensch erwartet von ihnen, ein Büßerhemd zu tragen, nur weil sie Deutsche sind. Aber die Vorfahren haben ihnen eine schwere Erbschaft hinterlassen.“ Wie das Erbe aber für manche aussah, ist Leserzuschriften zu entnehmen. Krieg betrifft alle Dazu hat Curt Hondrich auf der TMATagung nüchtern aber richtig festgestellt: „Der Krieg ist auch über die Deutschen ge- 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 Ein Kriegskind, vielleicht ein Waisenkind in den Trümmern seines Elternhauses: Befreiung oder Beginn einer Leidenszeit? (Fotos: KNA) kommen, die ihn begonnen haben. Es muss festgestellt werden, dass er auf sie zurückgekommen ist und sie dann gelitten haben genau wie diejenigen in Europa, die von der deutschen Kriegsmaschine angegriffen wurden. Das soll heißen: der Krieg betrifft alle.“ Und er „traf“ auch noch, nachdem die Kapitulationsurkunden unterzeichnet waren. Warum? Politische Realität Auf diese Frage stellen Historiker fest, dass erst mit dem Kalten Krieg und der Erkenntnis der Westalliierten, dass ein „stabiles“ Westdeutschland ein Garant gegen den von Osten drohenden Kommunismus sei, rechtsstaatliche Verhältnisse in ihren drei Besatzungszonen einkehrten. Bis dahin, so eine Leserzuschrift, seien die Alliierten „nicht als Befreier, sondern als Eroberer“ gekommen, ihr Verhalten sei entsprechend gewesen. Nicht Menschenliebe zu den „befreiten“ Deutschen, sondern die politischen Realitäten hätten dann zu einem anderen Verhalten gezwungen. Sicher war der 8. Mai 1945 ein besonderer Tag für die Welt, für Europa, für Deutschland. Aber ist das Wort vom Tag der „Befreiung“ so richtig? Anfang der 1990er-Jahre mussten Psychotherapeuten verstärkt ältere Menschen mit Beschwerden behandeln, die vorher so nicht bekannt waren. Erst Jahre nach Kriegsende trauten sich viele erstmals von ihren persönlichen Erlebnissen zum 8. Mai oder danach zu reden. Vielleicht kommt man vor diesem Hintergrund zu dem Schluss, dass das Wort von der Befreiung richtig und falsch zugleich ist. Denn die Wirklichkeit nach dem 8. Mai sah für viele Menschen schrecklicher aus, als es die Kriegshandlungen für sie persönlich waren. Deshalb darf die heutige Generation dankbar sein, dass ihre Eltern oder Großeltern einen neuen Weg zu den Nachbarn in Europa und darüber hinaus gefunden Helmut Pathe haben. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Vatikan veröffentlicht Programm zum Heiligen Jahr. Das außerordentliche Heilige Jahr 2015/2016 soll in Rom mit monatlich zwei bis drei offiziellen Großveranstaltungen und liturgischen Feiern begangen werden. Auf dem am Dienstag vorgestellten Programm des Themenjahres, das der Vatikan offiziell „Jubiläum der Barmherzigkeit“ nennt, stehen unter anderen Feiern von Priestern und Diakonen, von Kranken und Jugendlichen und von haupt- und ehrenamtlichen Helfern in sozialkaritativen Diensten. Das Heilige Jahr soll nach dem Wunsch des Papstes nicht nur in Rom sondern auch auf Ebene der einzelnen Diözesen gefeiert werden. Es dauert vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016. ➔➔ www.iubilaeummisericordiae.va Toulouse feiert 800 Jahre Dominikanerorden. Im südfranzösischen Toulouse haben am Dienstag die Feiern zum 800. Gründungstag des Dominikanerordens begonnen. Die Eröffnung der Ausstellung „Dominikus und seine Prediger – Verborgene Schätze aus Dominikanerkonventen“ bildet das Vorspiel zum weltweiten Festjahr, das der Orden selbst am 7. November beginnt. Es dauert bis zum 21. Januar 2017 und endet in Rom. Als Anlass haben die Dominikaner nicht die eigentliche Gründung in Toulouse gewählt, sondern die päpstliche Bestätigung der Ordensregel durch Honorius III. im Jahr 1216. Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes. Auf Einladung des französischen Militärbischofs Luc Ravel werden sich in der Zeit vom 13. bis 19. Mai wiederum rund 30 Nationen an der 57. Internationalen Soldatenwallfahrt nach Südfrankreich beteiligen. Aus Deutschland werden etwa 750 Teilnehmer anreisen. Das Motto der diesjährigen Wallfahrt lautet: „Was hast du mit deinem Bruder gemacht?“. Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck wird die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr begleiten. Mitgründer der Befreiungstheologie spricht im Vatikan VATIKANSTADT. Einer der Gründerväter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie, Gustavo Gutierrez (86), kommt erstmals zu einer offiziellen Pressekonferenz in den Vatikan. Laut einer Mitteilung des Presseamtes stellt der peruanische Priester und Theologe am kommenden Dienstag gemeinsam mit Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga die 20. Generalversammlung von Caritas Internationalis vor. Mit seinem 1971 erstmals veröffentlich- ten Buch „Theologie der Befreiung“ hatte Gutierrez der Bewegung ihren Namen gegeben. Die Befreiungstheologie, die sich besonders für die Belange der Armen einsetzt, stand lange im Visier der vatikanischen Glaubenskongregation. Gutierrez selbst geriet nie in Konflikt mit Rom. Papst Franziskus war im September 2013 nach einer Morgenmesse im Vatikan mit dem peruanischen Theologen zusammengetroffen. KNA Hunderttausende sind auf der Flucht Über die Situation aramäischer Christen DÜSSELDORF. Vor zwei Jahren, am 22. April 2013, wurden der Metropolit der syrischorthodoxen Kirche, Mar Gregorius Yoanna, und der Metropolit der syrisch-orthodoxen Kirche, Boules Yazigli, in der Nähe von Aleppo verschleppt. Ihr Fahrer, ein Diakon, wurde von den Entführern erschossen. Bis heute gibt es kein Lebenszeichen der Entführten. Den Jahrestag nahm die CDU im Düsseldorfer Landtag jetzt zum Anlass, in einem Werkstattgespräch über die Lage der weltweit verfolgten Christen zu sprechen und zu fragen, welche Unterstützung Nordrhein-Westfalen insbesondere den rund 30 000 aramäisch-syrischen Christen geben kann, die vornehmlich in Ostwestfalen-Lippe Unterkunft gefunden haben. Hunderttausende Christen sind in Syrien auf der Flucht. Aramäer sind jene Christen, die ihre Liturgie in Aramäisch, der Sprache Jesu, feiern. Sie leisteten im Land der frühen Kirche einen unersetzbaren Dienst und nun werden im zerfallenden Syrien ihre Dörfer überrannt und ihre Häuser niedergebrannt. Ein bedrückendes Video zeigt, wie Terroristen des Islamischen Staates Altäre zerschlagen, Heiligenfiguren die Köpfe abschlagen und Kirchen dem Erdboden gleichmachen und über den Trümmern ihre schwarze Fahne hissen. Armin Laschet MDL, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, erinnerte nachdrücklich daran, dass fast alle syrischen Flüchtlinge Verfolgte wegen ihrer Religion sind. Es sind Schwestern und Brüder hiesiger Christen. „Können diese mit ihren Pfarrgemeinden nicht Patenschaften übernehmen?“, fragte Daniyel Demir, Vorsitzender des Bundesverbandes der Aramäer in Deutschland. Dr. Gregor von Fürstenberg vom Hilfswerk missio in Aachen möchte, dass die Zivilgesellschaft und die Politik endlich begreifen, dass die Freiheit der Religionsausübung in 184 Staaten gefährdet ist und in 100 Ländern das Menschenrecht auf freie Religionsausübung aktuell versagt bleibt und mit Strafen, Gefängnis oder Hinrichtung verhindert wird. Rabiate Beispiele: In Nordkorea steht auf den Besitz einer Bibel die Todesstrafe oder in Pakistan folgt auf den Wechsel vom Islam zum Christentum die Bestrafung mit der Hinrichtung. Wie wird das Drama weltweiter Christenverfolgung endlich mehr in die Öffentlichkeit gebracht, fragten sich mehrere TeilnehErich Läufer mer. Zentrale Veranstaltung zum „Tag der Diakonin“. Mit einer Veranstaltung und einem Gottesdienst in der Basilika St. Clemens in Hannover haben das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, der Katholische Deutsche Frauenbund und das Netzwerk Diakonat der Frau jetzt den Tag der Diakonin begangen. Unter dem Leitwort „Du hast mich gerufen“ mahnten sie an, die Berufung von Frauen zum Diakonat ernstzunehmen und sie zum sakramentalen diakonischen Dienst in der Kirche zuzulassen. Teilnehmer des Düsseldorfer Werkstattgesprächs über die Situation der Aramäer mit Demonstrationsplakat. (Foto: EL) 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 erzbistum aktuell Kardinal Woelki wendet sich an die Jugend Bei der Aussendung des Altenberger Lichts sprach Kardinal Rainer Maria Woelki die Jugendlichen im Altenberger Dom sehr direkt an, ein junges, modernes Christentum zu leben, eine neue junge Kirche zu gründen und ausgetretene Wege zu verlassen: Die im Altenberger Dom von Jugendlichen aufgebaute Grenzanlage mit Schlagbaum, Stacheldraht, Videoüberwachung und Hinweistafel stiftete bei vielen Gottesdienstbesuchern Verwirrung. Die Grenze sollte auf die Flüchtlingsproblematik in Europa aufmerksam machen. (Fotos: Klein) „Verlasst die ausgetretenen Wege!“ 2500 Jugendliche bei der Aussendung des Altenberger Lichts ALTENBERG. Irritiert waren am Maifeiertag einige Gläubige beim Betreten des Altenberger Doms. Eine Grenzanlage versperrte den Weg ins Innere. Jugendliche vom Organisationsteam „Altenberger Licht“ hatten sie errichtet, um das Thema „Flüchtlinge“ als gesellschaftliche und kirchliche Herausforderung in den Mittelpunkt zu stellen. Insgesamt kamen etwa 2500 Jugendliche nicht nur aus dem Erzbistum, sondern auch aus Irland, Litauen und den Bistümern Würzburg und Dresden-Meißen. Kardinal Rainer Maria Woelki feierte mit den jungen Menschen die Messe zur Aussendung des Altenberger Lichts, das ein Zeichen der katholischen Jugend für Versöhnung und Frieden ist. „Gastlich, einladend, begeisternd – so können wir sein“, erinnerte Woelki an den Weltjugendtag in Köln. Das vermisse er jetzt bei vielen im Umgang mit Flüchtlingen. Statt sie in unseren Städten und Dörfern zu integrieren, würden sie ausgestoßen. Er frage sich: „Wie können Christen ein Segen sein, wenn wir solchen Ausgrenzungen tatenlos zusehen?“ Christen dürften angesichts der Not dieser Menschen nicht zusehen und die Augen verschließen. Auch mahnte der Erzbischof an, die Wohlstandsländer müssten viel mehr für Demokratie, Frieden, Bildung und soziale Gerechtigkeit in den Ursprungsländern der Flüchtlinge sorgen. Bei der Aussendung des Altenberger Lichts sagte Woelki den Jugendlichen, sie sollten den Mut haben, ein modernes, junges Christentum zu leben. Dazu müssten sie aber die ausgetretenen Wege verlassen (siehe rechts). Schließlich stellte er ihnen den zukünftigen Leiter der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ vor. Kaplan Regamy Thillainathan tritt die Nachfolge von Subregens Andreas Süß an, dem Woelki für seinen Einsatz für die jungen Menschen dankte. Thillainathan wurde 1982 in Sri Lanka geboren, wuchs in Neuss auf und machte dort sein Abitur. Mit 17 Jahren wusste er schon um seine Berufung. Er studierte Theologie in Bonn und unter anderem im indischen Pune. Zum Priester wurde er 2009 geweiht. Als Kaplan wirkt Kardinal Woelki stellt den jungen Leuten Kaplan Regamy Thillainathan als er in der Pfarrei Heilige Dreifalneuen Leiter der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ vor. Er folgt Subregens tigkeit in Düsseldorf. Siegbert Klein Andreas Süß, der eine Pfarrstelle in Bensberg antritt. 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 „Ich verlasse mich auf Euch, dass Ihr brennen wollt für Christus und sein Evangelium. Ich bin voller Hoffnung und Mut mit Blick auf unser Erzbistum. Persönlich glaube ich, dass es ganz wichtig ist, dass wir Zentren bilden müssen, Gemeinden von jungen Leuten. Bin froh, dass wir in Köln, Leverkusen und Bonn Jugendkirchen haben. Ich glaube, wir müssen da zusammenkommen. Habt den Mut, neue Gemeinden, Gemeinschaften zu gründen. Verlasst die alten ausgetretenen Wege. Neuer Wein in alten Schläuchen – das geht nicht. Wir müssen versuchen, ein neues, ein junges, ein modernes Christentum zu leben. Und passt auf, dass Ihr keine geschlossenen Gesellschaften werdet, von denen wir in der Kirche so viele haben. Die nicht mehr offen sind für das, was der Herr uns sagen will. Die einfach auf ausgetretenen Wegen gehen und gar nicht mehr im Blick haben, wie eine neue Kirche aussehen könnte. (...) Deshalb ist es wichtig, dass wir heute schon anfangen, eine Vision zu entwickeln von einer solchen neuen, jungen Kirche. Auch eine Vision von Altenberg. Dass wir nicht nur die Mauern erneuern und ein neues tolles Zentrum dann haben, sondern dass es uns gelingt, hier wirklich auch wieder einen Mittelpunkt einer solchen jungen Kirche zu schaffen. (Ein Zentrum), das dann wie das Altenberger Licht ausstrahlt in unsere ganze Diözese. Dass von hier aus eine Erneuerung in die Zukunft ausgehen kann. (...) Gott will, dass Ihr Verantwortung in die Kirche tragt. Deshalb ist keiner von Euch umsonst. Jeder ist dringend notwendig und wird gebraucht. Deshalb hat jeder von Euch hier bei uns seinen Platz. Ich wünsche Euch, dass Ihr diesen Platz findet, dass Ihr ihn wahrnehmt, dass Ihr ihn lebt. Und wir wirklich so Kirche sein können.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Zu Besuch in der Wirklichkeit Kardinal Woelki informierte sich im Kellerladen e.V. in Köln-Bilderstöckchen KÖLN. „Seine Verlässlichkeit und seine Nähe zur Realität haben mich sehr beeindruckt“, sagte Bruder Lukas Ruegenberg OSB über Kardinal Rainer Woelki nach dessen einstündigem Besuch im Kellerladen e.V. im Kölner Stadtteil Bilderstöckchen. Woelki war der Einladung des Vereins gefolgt, um sich über die Arbeit dieses Selbsthilfeprojektes in einem sozial schwierigen Umfeld zu informieren. Beeindruckt zeigte sich der Erzbischof von der Kapelle, die die Bewohner des Viertels vor einigen Jahren aus eigener Initiative und mit eigener Hände Arbeit aus Dankbarkeit gebaut haben. Bevor der Erzbischof einige der Kellerläden besuchte, in denen unter anderem getischlert wird oder eine Fahrradwerkstatt beheimatet ist, kam es im alten Eisenbahnwaggon zum Meinungsaustausch mit Mitarbeitern des Kellerladens und Bewohnern des Viertels. Aufmerksam hörte Woelki den Frauen und Männern zu, die von ihrer Arbeit und den Problemen des aus Spenden und Stiftungserlösen finanzierten Vereins berichteten. Woelki lobte die manchmal recht unkonventionelle Art und Weise, in der im Kellerladen Schwierigkeiten gelöst würden. Der Erzbischof verabschiedete sich, ohne den Verantwortlichen irgendwelche Zusagen zu machen. „Er hat aber versprochen, über eine mögliche Im alten Eisenbahnwaggon, einem Wahrzeichen des Viertels, kam der Erzbischof ins Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kellerladens e.V. und Bewohnern aus dem Bilderstöckchen. In der Mitte: Bruder Lukas. Unterstützung nachzudenken. Schon darüber haben wir uns alle sehr gefreut“, fasste der 86-jährige Benediktiner aus der Abtei Maria Maler Gottfried ist gestorben NEUWIED. Im Alter von 85 Jahren ist schon vor vier Wochen der bekannte Maler Hermann Gottfried in seiner Wahlheimat Neuwied gestorben. Der am 30. Januar 1929 in Düren geborene Künstler, der jahrzehntelang in Bergisch Galdbach-Herkenrath lebte und arbeitete, hat sich in sehr vielen Kirchen im Erzbistum Köln mit Wandgemälden oder Glasfenstern verewigt. Gelernt hat Gottfried den Beruf des Teppichzeichners. Mit der Glasmalerei begann er 1953. Zehn Jahr später weitete er sein künstlerisches Schaffen auf die Fresko- und Seccomalerei aus. Zu seinen größten Arbeiten gehört die Ausmalung der Dreikonchenanlage in der Kölner Kirche St. Aposteln. Zwischen 1988 und 1993 interpretierte er auf seine Art Stellen aus der Offenbarung des Johannes. RB 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Laach seine Eindrücke vom Besuch des Kölner Erzbischofs im Bilderstöckchen zusammen.RB 40 Jahre Bischöfe Meisner und Dick feiern Weihejubiläen / Pontifikalamt Ausschnitt aus einer Auferstehungsdarstellung, die Gottfried in der Buchholzer St. Pantaleon-Kirche malte. KÖLN. Sowohl der emeritierte Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, als auch Weihbischof em. Klaus Dick begehen im Mai den 40. Jahrestag ihrer Bischofsweihen. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, 17. Mai, um 10 Uhr ein Pontifikalamt im Kölner Dom statt. Hauptzelebrant ist Kardinal Rainer Maria Woelki. Die Predigt hält Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller. Im Anschluss an die Messe findet im Maternushaus eine Feier für geladene Gäste statt. Joachim Meisner wurde am 17. März 1975 zum Titularbischof von Vina und Weihbischof des Apostolischen Administrators in Erfurt/Meiningen ernannt. Seine Bischofsweihe fand am 17. Mai 1975 statt. Klaus Dick wurde am 17. März 1975 zum Titularbischof von Guzabeta und Weihbischof in Köln ernannt. Am 19. Mai 1975 wurde er zum Bischof geweiht und am 27. Februar 2003 von seinem Amt als Kölner WeihbiTMG schof entpflichet. Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 ERZBISTUM aktuell Der Einzelne zählt Generalvikariat ausgezeichnet KÖLN. Anderthalb Jahre investierten sechs Mitarbeitende der Stabsstelle Personalentwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat (EGV) in eine „Lernorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung“ (LQW). Das jetzt erhaltene Testat ist über Deutschlands Grenzen hinaus anerkannt. Jeder Mitarbeiter des EGV solle in den Genuss einer individuellen Förderung seiner Stärken kommen, sagt Projektleiterin Gabriele Engels. „Das Testat ist einer von vielen Schritten, mit dem wir unser Haus als qualitativ hochstehenden, attraktiven und modernen Arbeitgeber weiter profilieren.“ Die Identifikation der Beschäftigten mit dem Generalvikariat werde dadurch gestärkt. Nicht zuletzt sei dies wichtig für Menschen, die sich für einen Beruf im EGV interessierten, so Engels. RM Projektleiterin Gabriele Engels (Mitte), Birgit Meyer (ganz links) sowie von rechts Melanie Sieben und Wolfgang Schnichels präsentierten dem Leiter der Hauptabteilung Verwaltung, Dr. Martin Böckel (2. v. l.), die erfolgreiche LQW-Testierung der Personalentwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat. (Foto: RM) Spannende Aufgabe für junge Patres Franziskaner stellen sich in NRW neu auf DÜSSELDORF. Die Franziskaner in Deutschland haben Probleme mit ihrer Altersstruktur und müssen deshalb Standorte aufgeben. Einer der traditionsreichsten Standorte der Franziskaner in Deutschland überhaupt liegt in Düsseldorf: das Kloster an der Immermannstraße unweit des Hauptbahnhofs. Inzwischen haben Handwerker die Kunst aus der alten Firminusklause in der NRW-Landeshauptstadt ausgebaut – Schicksal einer aufgegebenen Kirche. Noch in diesem Jahr rückt der Bagger an. Düsseldorf ist ein Teil eines ganzen Bündels von Maßnahmen, mit denen der Franziskanerorden seine Kräfte in der Bundesrepublik konzentriert. Denn rund 200 der 350 Mitglieder sind inzwischen über 70 Jahre alt und 50 sogar schwer pflegebedürftig, wie Pater Cornelius Bohl betont. Er sorgt als Guardian und damit als oberster Franziskaner von München aus für seine Gemeinschaft. Der Orden stellt sich in NRW und in Deutschland neu auf, indem er einige Standorte aufgibt und Kräfte bündelt. Düsseldorf hat noch Glück. Bruder Antonius, der dort für die Armenbewirtung der Franziskaner verantwortlich ist, blickt optimistisch in die Zukunft. Auch wenn das alte Klostergebäude abgerissen werden soll, hält die Münchner Ordensleitung an einem City-Konvent in der NRW-Landeshauptstadt fest. „Zu fünft bringen wir City- und Beichtpastoral, aber auch Gemeindearbeit, den Armentisch und die Fides-Glaubensberatung des Bistums voran“, sagt der 58-jährige Kloster-Ökonom. Erst 2019 können sowohl die Ordensleute als auch der Armentisch in Bauten rund um das sanierungsbedürftige Areal der Citykirche Sankt Mariae Empfängnis einen endgültigen Platz 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 Auch wenn sie ihren angestammten Standort aufgeben, die Brüder des heiligen Franziskus bleiben Düsseldorf erhalten. finden. Jetzt sind erstmal Übergangslösungen gefragt. Ganz aufgeben wollen die Franziskaner ihre Präsenz im westfälischen Werl, dem nach Alt-ötting und Kevelaer drittgrößten Marienwallfahrtsort in Deutschland. Abschiede haben auch andere Orte zu verkraften. „2013 hat uns unser Provinzialkapitel aufgefordert, von 39 Häusern sechs in drei Jahren aufzugeben“, erklärt Pater Cornelius. So wurden bereits die Konvente im niederbayerischen Eggenfelden und im fränkischen Hammelburg geschlossen. Das dort 1649 im Geist des Franz von Assisi gegründete Alt- stadt-Kloster hat eine so lange Tradition wie die Düsseldorfer Franziskaner. Überdies wurde im Januar die Gemeinschaft in Rastatt nahe Baden-Baden aufgelöst. Das klingt wie eine Radikalkur. Doch Pater Cornelius versteht sich keineswegs als Abwickler. „Wo ist ein guter Ort für unseren franziskanischen Auftrag? Wo gibt es reizvolle Aufgaben für jüngere Patres von 40 bis 60? Wo können Ältere oder Pflegebedürftige trotz ihrer Gebrechen am Alltag der Gemeinschaften und ihres Stadtteils teilnehmen?“ Das sind seine Leitfragen. „Die Gemeinschaften dürfen nicht nur irgendwie überleben. Sie müssen Spiritualität und unseren Auftrag auch öffentlich leben können“, so der Guardian. Es gehe darum, weiterhin franziskanisches Profil lebendig zu halten. In diesem Sinne machte der Orden bereits 2010 einen neuen Vierer-Konvent in Essen auf. Im problematischen Südostviertel bietet er neben Gemeindeseelsorge auch Sozialarbeit an. Dazu gehören besondere Hilfen für Obdachlose und Migranten. Zurück nach Düsseldorf: Von Vereinen, Firmen und Schulklassen gesponsert, ist hier das Armenessen der Franziskaner seit 1996 auch ein Bürger-Anliegen. Bruder Antonius: „Die gut gemeinte Geste, Schmalzstullen an der Klosterpforte auszugeben, erschien uns Franziskanern und Bürgern irgendwann auch herablassend und lieblos.“ So entstanden eine Bewirtung mit wöchentlich 1000 Portionen und eine kostenlose Duschmöglichkeit für Obdachlose, die aber eine Übergangsbleibe sucht. Eine Chance für mehr Würde – eben franzisUlrich Wilmes kanisch. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Die Mariengrotte in Erpel Aus Dankb für Schutz Markant: Die Türme der ehemaligen Ludendorff-Brücke in Erpel. Erbaut wurde „Der Mutter Gottes aus Dankbarkeit. Für gewährten Schutz in der Bombenzeit. Im Weltkrieg 1939-45“ steht auf der Tafel. Hinter der Marienstatue geht es in den 132 Meter langen Stollen, in dem die Erpeler einst Schutz suchten. (Fotos: Glenz) E igentlich ist ,Brücke von Remagen‘ falsch – bei uns hieß die immer nur ,de Erpeler Bröck‘“, sagt Matthias Ott. Erst durch die Amerikaner, die vom „Brückenkopf Remagen“ sprachen, habe die ehemalige Ludendorff-Brücke ihre heutige Bezeichnung erhalten, berichtet der 85-Jährige aus Erpel. Als „Die Brücke von Remagen“ wurde sie nicht zuletzt durch den gleichnamigen Spielfilm weltberühmt. Aber egal, wie man sie nennen mag – ihre strategische Bedeutung war ausschlaggebend dafür, dass die Brücke und die umliegenden Ortschaften im Zweiten Weltkrieg Ziel zahlreicher Bombenangriffe wurden. Denn die Eisenbahnbrücke über den Rhein diente dem Nachschub an die Westfront. So blieb auch das beschauliche Dorf Erpel von Angriffen nicht verschont. „Mitte 1944, als die Amerikaner in Frankreich gelandet waren, ist es hier mit den Bomben schlimm geworden“, erzählt Ott. Sein Vater habe deshalb nach einem sicheren Unterschlupf gesucht. Während viele Erpeler im Eisenbahntunnel an der Brücke Schutz fanden, stieß Otts Vater auf ein anderes Versteck: das „Zwergenloch“. Dabei handelt es sich um einen 132 Meter langen ehemaligen Bergwerksstollen, in dem einst nach Kupfer gesucht wurde und der in nördwestlicher Richtung wenige hundert Meter von der Ludendorff-Brücke entfernt liegt. Diesen richtete der Vater her: Er schaffte die losen Gesteinsbrocken aus dem Stollen, schlug eine Rinne, durch die das Wasser abfließen konnte, und stellte Bänke hinein. „Von meinem Elternhaus in der Rheinstraße waren es etwa 300 Meter zum Stollen“, sagt Ott. Koffer mit dem Nötigsten seien stets gepackt gewesen, sodass man bei jedem Fliegeralarm sofort Richtung Zwergenloch aufbrechen konnte. „Anfangs suchte dort nur meine Familie Schutz, mit der Zeit wurden es aber immer mehr Erpeler“, so Ott. Dadurch sei allerdings der Sauerstoff zuweilen knapp geworden – zumal alle Schutzsuchenden noch Kerzen in den finsteren Stollen mitbrachten. Einmal habe man deshalb von den Bauarbeiten an den nahegelegenen Gleisen eine Sauerstoffflasche entwendet und diese im Stollen geöffnet. „Durch den Druck wurde die ganze verbrauchte Luft nach 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de draußen geblasen und unser Problem war erstmal gelöst“, erzählt Ott. Zwar hatte Otts Vater vor dem Stolleneingang einen „Splitterwall“ aus Erde und Steinen aufgeschüttet, doch war jede Bombendetonation in der Nähe deutlich zu spüren: „Wenn die Druckwelle durch den Stollen ging, hieß es ,Ohren zu, Mund auf‘“, sagt Ott. Viele Erpeler hätten bei den Angriffen vor Angst laut geschrien, er selbst habe sich jedoch nicht gefürchtet. „Mein Vater hat gesagt ,Das ist sicher‘ und ich habe ihm geglaubt“, so Ott. Tatsächlich hätten dann selbst Volltreffer die mehrere Meter dicke Felsdecke nicht durchdringen können. Die Furcht so mancher Erpeler habe nebenbei aber einen positiven Nebeneffekt gehabt, scherzt Ott: „Die Mädchen haben sich bei den Angriffen immer dicht an einen rangedrängt – und das war nicht unschön für einen 15-Jährigen.“ „Steht die scheiß Brücke immer noch?“ Zunächst wurde die Brücke nur tagsüber bombardiert, nach dem ersten richtig schweren Bombenangriff am 28. Dezember 1944 habe man aber auch ganze Nächte im Stollen verbringen müssen, so Ott. „Schlafen konnte man dort allerdings kaum.“ Wenn die Schutzsuchenden ihren Unterschlupf dann wieder verlassen konnten, hätten viele häufig geseufzt: „Mensch, steht die scheiß Brücke immer noch?“ Denn die Erpeler wussten, dass die Angriffe nicht ihrem Dorf galten, sondern der Ludendorff-Brücke. Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 BERICHT ein Podest für die Marienstatue – auf dem dann doch nicht die der Großmutter landete, weil sie aus Gips bestand und sich für draußen nicht eignete, sondern eine Madonna aus Beton. Am 15. Mai 1960 wurde die Mariengrotte eingeweiht. Seither findet an diesem Tag jährlich eine Andacht an der Grotte statt, so auch am kommenden Freitag um 19 Uhr zum 55. Jubiläum. „Endlich haben wir sie gefunden!“ kbarkeit utz in der Bombenzeit Erbaut wurde die Eisenbahnbrücke zwischen Erpel und Remagen im Ersten Weltkrieg, um den Nachschub an die Westfront zu verbessern. „Später waren wir aber froh, dass sie noch stand und die Amerikaner rüberkamen“, so Ott. Am 7. März 1945 war es so weit: Ein Sprengversuch der Brücke durch die Deutschen war zuvor fehlgeschlagen, die Amerikaner überquerten den Rhein. Durch Fliegerangriffe und sogar den Einsatz von „V2“-Raketen versuchte die Wehrmacht jedoch weiterhin, die Brücke zu zerstören, sodass Ott mit seiner Familie auch nach dem Eintreffen der Amerikaner noch einige Zeit im Stollen blieb – bis dann auch diese Angriffe aufhörten. Erpel wurde besetzt. Die stark lädierte Ludendorff-Brücke stürzte durch Überlastung am 17. März ein, wobei 28 amerikanische Soldaten starben. „,Wenn sie bis jetzt gestanden hat, hätte sie auch weiter stehen können‘, war mein erster Gedanke“, sagt Ott. Das Zwergenloch hatte den Otts und weiteren Erpelern das Leben gerettet. „Und wenn wir hier heil rauskommen, dann stellen wir die Muttergottes von der Oma vor dem Stollen auf“, hatte Otts Mutter einmal bei einem schweren Bombenangriff gelobt. Dieses Versprechen löste Otts Onkel nach den Jahren des Wiederaufbaus ein. Er baute aus Schiefersteinen einen Bogen für den Eingang der Grotte und mauerte Zunächst wurde die Grotte über Jahrzehnte von älteren Frauen aus Erpel gepflegt. Nach fast 40 Jahren bröckelte dann allerdings das Mauerwerk und die Marienstatue war durch Wind und Wetter beschädigt. „Deshalb haben wir den Ort 1997 renoviert und die Figur der Muttergottes restaurieren lassen“, berichtet Ott. „Seitdem pflege ich die Mariengrotte.“ Für ihn sei sie primär eine „kulturelle Gedenkstätte“, an der er zweimal täglich – einmal morgens, einmal abends – nach dem Rechten sieht. Viele Wanderer würden der Grotte einen Besuch abstatten, sagt Ott. Da sie allerdings ein wenig versteckt in Erpel liegt, höre er nicht selten ein erleichtertes „Endlich haben wir sie gefunden!“. Als Zeitzeuge ist Matthias Ott gefragt und so hat er auch schon Schulklassen durch den Stollen geführt – wobei Gummistiefel und Helm unbedingt nötig seien, betont er. Dabei konnte er der jungen Generation seine Geschichte aus dem Krieg erzählen, die untrennbar verbunden ist mit dem Zwergenloch – und Tobias Glenz mit der „Erpeler Bröck“. Der Weg zur Grotte Aus dem Ortskern kommend, überquert man die Eisenbahnstrecke über die Brücke Erpeler Ley Straße und biegt danach links auf die Marienstraße ab, welcher man bis zum Ende folgt. Dort geht es rechts über die Wiese, eine Treppe den Hang hinauf, auf deren Hälfte zur Linken die Grotte liegt. Schilder weisen den Weg. Liegt Müll herum? Brennen alle Kerzen noch? Zweimal täglich sieht Matthias Ott an der Mariengrotte nach dem Rechten. 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Sechster Sonntag der Osterzeit ERSTE LESUNG: Als Petrus in Cäsarea beim Hauptmann Kornelius ankam, ging ihm dieser entgegen und warf sich ehrfürchtig vor ihm nieder. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch. Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben. Apg 10,25-26.34-35.44-48 ZWEITE LESUNG: Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und er- kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. 1 Joh 4,7-10 EVANGELIUM: In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander! Joh 15,9-17 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Sechste Osterwoche Stundengebet: Zweite Woche Liebet einander. Paulus schreibt in der zweiten Lesung: „Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.“ Die Antwort des Menschen auf diese Liebe ist die Liebe untereinander. Fenster aus der Kathedrale von Lausanne. (Foto: Raspels) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Sonntag, 6. Sonntag der Osterzeit: L 1: Apg 10,25-26.34-35.44-48; L 2: 1 Joh 4,7-10; Ev: Joh 15,9-17. Montag: L: Apg 16,11-15; Ev: Joh 15,26 bis 16,4a. Dienstag, hl. Nereus, hl. Achilleus, hl. Pankratius: L: Apg 16,22-34; Ev: Joh 16,5-11. Mittwoch, Gedenktag unserer Lieben Frau von Fatima: L: Apg 17,15.22 bis 18,1; Ev: Joh 16,12-15. Donnerstag, Christi Himmelfahrt: L 1: Apg 1,1-11; L 2: Eph 1,17-23 oder Eph 4,1-13; Ev: Mk 16,15-20. Freitag: L: Apg 18,9-18; Ev: Joh 16,20-23a. Samstag, hl. Johannes Nepomuk: L: Apg 18,23-28; Ev: Joh 16,23b-28. Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 SONNTAG Glaube und Liebe haben eines gemeinsam: Sie lassen sich wie die Flamme einer Kerze weitergeben. Dabei werden sie nicht weniger, sondern mehr. (Foto: Raspels) Im Vertrauen auf die Liebe Gottes A n den Sonntagen vor Pfingsten hören wir aus den berühmten Abschiedsreden Jesu. Das Evangelium des sechsten Sonntags der Osterzeit aus dem 15. Kapitel des Johannes-Evangeliums stellt dabei so eine Art Testament oder Hinterlassenschaft Jesu dar. Hieß es am vergangenen Sonntag im Rahmen der Bildrede vom Weinstock noch „Bleibt in mir“, so präzisiert Jesus an diesem Sonntag „Bleibt in meiner Liebe!“ Jesus macht hiermit deutlich, dass er die Person-gewordene Liebe schlechthin ist, dass dies sein „Sein“ ist. Und seine Jünger lädt er ein, die empfangene Liebe weiterzugeben. Sie sollen selbst Träger der göttlichen Liebe sein und diese Liebe weiterschenken. Jesus bringt es mit einfachen Worten auf den Punkt: So wie er von seinem Vater unendliche und unbedingte Liebe empfangen hat, so gibt er die Liebe des Vaters seinen Jüngern weiter. So wie er die empfangene Liebe weiterschenkt, so erhofft er sich die unbedingte und bedingungslose Liebe seiner Jünger zur Welt, damit sie auf diese Weise das göttliche Dasein und die göttliche Liebe in die nächste Generation hineintragen. Jesus gibt an seine Jünger weiter, was er von seinem Vater empfangen hat: „Wie mich der Vater liebt, so liebe ich Euch!“ und „Bleibt in meiner Liebe!“ Den zweiten Satz kann nur nachvollzie- 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 hen, wer den ersten innerlich und existenziell verstanden hat. Nur wer sich selbst als liebenswert und geliebt erfahren hat, wird anschließend die Fähigkeit haben, liebesfähig zu sein. Der Mensch vermag nur die Liebe weiterzugeben, die er empfangen hat. Das ist ein einfaches Gesetz. Dies gilt für das menschliche Dasein in der Familie oder im Freundeskreis. Es gilt aber ebenso für die menschliche Erfahrung der göttlichen Liebe. Und darin geht Jesus allen Menschen voran: Dass er die Liebe des Vaters so gewaltig und intensiv erfahren hat, dass er bereit und fähig ist, sein Leben für andere hinzugeben. Diese neue gottmenschliche Liebe hat Jesus den Seinen nicht nur vorgelebt. Er fordert sie auch auf, diese Liebe in die nächste Generation hineinzutragen und dafür zu sorgen, dass sie weiter wächst und Frucht bringt. Jesus erklärt den Seinen auch, wie sie in seiner Liebe bleiben können: „Wenn ihr meine Gebote haltet!“ und „Wenn ihr tut, was ich euch auftrage!“ Dieser Hinweis Jesu ist erfrischend einfach. Es geht schlicht darum, fortzuleben, was Jesus in seinem Leben vorgelebt hat. Es geht darum, seine Gebote als lebensspendend anzunehmen – und hierbei geht es nicht um einen einzuhaltenden Gebote- und Gesetzes- kanon. Sondern es geht um das Gebot des unbedingten Vertrauens in die Liebe Gottes, des Vaters. Die Linie, die Jesus zeichnet, ist sehr schlicht: Sie geht vom Vater aus, findet ihren Weg über Jesus, den menschgewordenen Gottessohn, hinüber zu den Jüngern. Jesus wünscht und erbittet von seinen Jüngern, dass sie fortführen, was er begonnen hat: Die Liebe Gottes, des Vaters, zu verinnerlichen und im Vertrauen auf seine Liebe so zu leben, dass diese Liebe in die nächste Generation getragen werden kann. Dieser Auftrag Jesu existiert bis zum heutigen Tag. Und verbunden damit bleibt auch die verheißungsvolle Zusage Jesu: „Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet!“ Dominik Meiering Unser Autor, Dr. Dominik Meiering, ist Domkapitular an der Hohen Domkirche und Generalvikar des Erzbischofs von Köln. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Sozusagen grundlos vergnügt Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit. Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit, Wenn Heckenrosen und Holunder blühen ... Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht Und dass die Sonne täglich neu aufgeht. Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter, Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter, Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn. Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn! Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin. In mir ist alles aufgeräumt und heiter: Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt. An solchem Tage erklettert man die Leiter, Die von der Erde in den Himmel führt. Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben, - Weil er sich selber liebt - den Nächsten lieben. Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne Und an das Wunder niemals ganz gewöhne. Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu! Ich freu mich, dass ich ... Dass ich mich freu. WORT DES BISCHOFS Ganz in Weiß ... Ganz in Weiß, mit einem Blumenstrauß … Noch immer sieht so der Traum der meisten jungen Brautpaare aus, die sich gerade im jetzt begonnenen Wonnemonat Mai das „JaWort“ geben. Vermutlich ist es nicht nur das wärmere, schönere, sonnige Wetter, sondern auch das überall aufblühende Grün, das den Mai als Heiratsmonat so beliebt macht. Denn Grün ist die Farbe des Lebens – und die „Grüne Hochzeit“ will für das Hochzeitspaar genau dieses lange gemeinsame Leben andauern. Liebe will immer mehr, sie sehnt sich nach Unendlichkeit. Genau darum versprechen sich die Brautleute „ewige Treue“. Jetzt bin ich als katholischer Bischof nicht unbedingt der erste Experte in Sachen Eheleben. Doch ich weiß, die Mehrheit der Brautpaare wünscht sich für ihre Beziehung einen kirchlichen Beistand und den Segen von 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de oben. Quasi als Garantie für die ewige Liebe und Treue. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Eheleute einander achten und ehren. Füreinander da sind in Gesundheit und Krankheit – in guten wie in schlechten Zeiten. Wenn sie einander lieben und diese Liebe mehr ist, als das schöne romantische Gefühl und das weiße Brautkleid. Liebe müssen sich die Brautleute immer wieder neu zusprechen, sie müssen darum ringen, und sie müssen sie sich immer wieder neu schenken, gerade auch dann, wenn die wild-romantischen Flitterwochen längst vorbei sind. Da ist es gut, wenn die Brautleute um Gottes Segen für ihren Bund bitten. Denn Gott selber schenkt uns seine Liebe. Immer wieder neu, ganz egal wie stiefmütterlich wir ihn bisweilen auch behandeln. Gott will die Liebe – er will, dass wir Menschen in dieser Liebe zueinander stehen. Die gemeinsamen Kinder, die diese Liebe schenkt, sind das sichtbarste und größte Zeichen dieser Liebe. Wenn also junge Brautleute sich die Mascha Kaléko ewige Liebe und Treue versprechen, dann ist es gut und richtig, wenn sie in diesen Liebesbund Gott selber mit hineinnehmen. Denn Gottes Zuspruch, sein Segen ist wie ein nie leer werdender Akku, der den Liebenden immer wieder neu die nötige Energie gibt, um aufeinander zuzugehen und einander anzunehmen, um immer wieder neu anzufangen, miteinander in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit. Wenn wir Menschen den Kontakt zu Gott nicht verlieren, wenn wir uns nicht einfach von ihm abkoppeln, dürfen wir uns auch sicher sein, dass Gott, dessen Wesen die Liebe ist, für uns da ist. Dass Gott hält was er verspricht – und sein Segen die Brautleute auf ihrem gemeinsamen Lebensweg begleitet. Übrigens nicht nur bis der Tod sie scheidet – sondern für immer und ewig. All denen, die in den kommenden Wochen sich den Bund fürs Leben versprechen und ihn eingehen, wünsche ich diesen Segen von Rainer Maria Woelki oben. Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Österliche Spurensuche am Jerusalemer Ölberg Die Himmelfahrt Christi ist eine Dimension der Auferstehung V om Kamm des Ölbergs in Jerusalem bietet sich ein großartiger Ausblick auf die Altstadt von Jerusalem, über den Beginn der judäischen Wüste und das ferne Jordantal hin zu den Bergen Moabs. Als sich 70 nach Christus die römischen Legionen zur Belagerung Jerusalems sammelten, marschierte die zehnte Legion den Hang des Ölbergs hinauf und kampierte dort, wohin seit 2000 Jahren christliche Pilger unterwegs sind, um hier in frommer Erinnerung der Himmelfahrt Christi zu gedenken. Ist hier oben der Platz, von dem Lukas in seinem Evangelium und in der Apostelgeschichte berichtet (Lk 24,50 und Apg 1,3)? Wir wissen es nicht mit Sicherheit aber die Tradition sagt: Ja. Heute steht oben auf der Höhe des Ölbergs eine kleine Moschee. Ursprünglich war es ein Heiligtum der Keuzfahrer, die dort eine achteckige Kapelle mit kunstvollen Säulen und Kapitellen errichteten. Der Bau war nach oben, zum Himmel hin offen. Später fügten die muslimischen Besitzer ein Dach hinzu. Mit Kerzenlicht kann man im dämmerigen Raum auf dem Boden der Felsplatte mit einiger Phantasie einen Abdruck wie einen Fußstapfen erkennen. Der muslimische Wärter macht jedesmal darauf aufmerksam und erklärt: „Das sind die Fußstapfen Jesu.“ Archäologen und Exegeten bereitet das ziemliches Unbehagen. Andere lächeln skeptisch darüber. Und die Fußstapfen Jesu in der Himmelfahrtskapelle? Jesus hat sein irdisches Leben vollendet, aber seine Spuren in der Welt hinterlassen. Anders freilich als die Spuren von Menschen am Sandstrand oder in der Wüste. Sie werden verweht. Spuren auf dem Weg ins Reich Gottes Jetzt und immer wieder können Menschen in seine Fußstapfen treten. Keiner kann sein wie Jesus. Doch wer von seinem Wort betroffen und von seiner Person ergriffen ist, wird sich auf den Weg der Nachfolge machen. Unser Problem liegt darin, dass wir viel Aufmerksamkeit und viel guten Willen aufbringen müssen, um im 21. Jahrhundert diese Spuren Jesu zu erkennen. In einer Zeit, in der sich die Entwicklungen überschlagen, aber auch die Verwirrungen bedrückender werden. Der Herr hat keinen ins Einzelne gehenden Weltverbesserungs-Vorschag hinterlassen, wohl aber Spuren, die uns den Weg ins Reich Gottes weisen. Gehen wir auf Spurensuche, entdecken wir eine die heißt: „Selig sind die Friedensstifter“, denn der Friede ist nie und nimmer etwas Zufälliges. Eine andere Spur mahnt: „Zerstört nicht das Vertrauen“ oder ein weiterer Schritt heißt: „Dienet einander“. Jesus hat diese Aufforderung bis zum Tod gelebt. Erich Läufer Kein Abschied Christi von der Erde Es hat viele Jahre gedauert, bis ich einen Zugang zu diesen „Fußstapfen Jesu“ gefunden habe. Der Evangelist schreibt, dass der Auferstandene „vierzig Tage hindurch“ den Aposteln und Jüngern, erschienen ist. Christus erscheint ihnen als auserwählten Zeugen immer vom Himmel her, denn mit der Auferstehung ist er ja schon im Himmel. Das Ende der nachösterlichen Erscheinungen des Auferstandenen mit den Zeugen markiert das Ende der Menschwerdung. Es ist aber kein Abschied Christi von der Erde oder von der Kirche. Er ist weiterhin „im Himmel und auf Erden“. Das biblische Reden vom Himmel und der Himmelfahrt ist weder eine Beleidigung der Vernunft noch in der Sicht des Glaubens ein Begriff der Geographie oder der Astrophysik, sondern Ausdruck einer persönlichen Beziehung. Himmel ist die vollendete Beziehung des Menschen zu Gott. Darum hat der Kirchenvater Augustinus über das verheißene ewige Leben gesagt: „Gott selbst wird unser Ort sein.“ 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 Die Himmelfahrtskapelle auf der Höhe des Ölbergs. (Fotos: Läufer, Raspels) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Aufstieg durch Abstieg Christi Himmelfahrt hat das Verhältnis zu Gott verändert Christi Himmelfahrt verbinden viele mit den feuchtfröhlichen Ausflügen am Vatertag. Dabei steckt viel mehr dahinter. Das Ereignis hat die Beziehung Gottes zu den Menschen grundlegend verändert. W er mit der „Bild“-Zeitung „im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten“, hat der Vorstandsvorsitzende des Medienunternehmens Axel Springer, Mathias Döpfner, mit Blick auf den Medienrummel um den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff einmal gesagt. Diese Metapher beschreibt zum einen die Vergänglichkeit einer politischen Karriere, aber auch die Macht eines Mediums, das darüber entscheidet, wer nach oben kommt und wer fällt. Aus christlicher Sicht ist es nicht die „Bild“Zeitung, die das Leben der Menschen derart beeinflusst, sondern Gott. Das Geheimnis des menschlichen Lebens, der Wendungen und Rückschläge, Brüche und Neuanfänge liegt in seiner Hand. Jesus Christus selbst erlebte vor seinem Tod den Abstieg schlechthin: Verurteilung, Demütigung, Kreuzigung. Doch was folgte, war seine Auferstehung und die Himmelfahrt. Durch die versprochene Sendung des Geistes bleibt der Erhöhte nahe Um 1310 entstand dieses Florentiner Bild in einem V-Initial, das die Himmelfahrt des Herrn mit den Aposteln und den beiden Engeln zeigt. (Fotos: Ras) und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ (Apg 1, 10). Jesus selbst hatte vor seiner Himmelfahrt angekündigt, dass die Jünger in wenigen Tagen die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und zu seinen Zeugen würden bis an die Grenzen der Erde. Somit veränderte sich auch ihre Beziehung zu Gott. Jesus, der nach der Auferstehung seinen Jüngern erschienen war, versprach ihnen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28, 20). „Das ist kein dahergesag- Laut dem Katechismus der Katholischen Kirche feiert diese 40 Tage nach Christi Auferstehung zum Osterfest die Himmelfahrt Christi als den „endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit“. Dies wird im biblischen Sprachgebrauch durch die Rede von der Wolke und vom Himmel ausgedrückt. Was zunächst abstrakt klingt, wurde insbesondere im Mittelalter und in einigen Regionen Süddeutschlands und Österreichs bis heute ganz realistisch dargestellt. Während der Festgottesdienste wurde die Christusfigur ins Kirchendach hinaufgezogen und entzog sich langsam den Blicken der Gläubigen. „In manchen Köpfen geistert noch immer die Vorstellung von der Himmelfahrt als physikalischem Vorgang herum“, sagt der Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke, nach dem Motto: „Jesus steigt einige Kilometer weit auf in die Lüfte, bis er hinter dem Wolkenvorhang verschwindet“. Dabei sind schon die Jünger in der Apostelgeschichte eines Besseren belehrt worden. „Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ich lese die Kirchenzeitung, weil... . . . zum einen unsere Familie sie aus Tradition schon lange abonniert hat und es mich interessiert, was sich in unserem großen Erzbistum alles ereignet. Zum anderen gehöre ich dem Vorstandsteam einer kfd an und da ist es für mich interessant zu wissen, welche Veranstaltungen in unserer Nähe angeboten werden., die wir Frauen immer wieder gerne und regelmäßig besuchen. CHRISTA MENTIS, Bonn-Bad Godesberg ter Trost“, so der Dogmatiker Menke. „Durch die versprochene Sendung des Heiligen Geistes kann der zum Vater Erhöhte jedem Gläubigen inwendiger sein als dieser sich selbst“, erklärt der Theologe. Das seit dem vierten Jahrhundert bezeugte Fest Christi Himmelfahrt weist also bereits auf das zehn Tage später stattfindende Pfingstfest hin – dem Abschluss des Osterfestkreises, bei dem der Heilige Geist auf die Erde kommt. Für die Gläubigen bedeutet dies, dass sie Christus nachfolgen sollen in seinem Wirken. Anselm Grün warnt dabei jedoch vor falsch verstandenem Ehrgeiz: „Wir möchten alle gerne aufsteigen – emporklettern auf der Karriereleiter, emporklettern auf der spirituellen Leiter, empor zu immer mehr Selbstvertrauen, zu größerer Bewusstseinserweiterung, zu wachsender spiritueller Erfahrung.“ Das christliche Paradox bestehe aber gerade darin, dass man durch das Hinabsteigen aufsteige. „Indem wir hinabsteigen in den eigenen Dreck, in den Schmutz unserer Schuld, in den Staub unserer Angst, in die Dunkelheit unserer Traurigkeit und Depression, steigen wir auf zum Himmel.“ Angesichts der heutigen Leistungsgesellschaft mag die Logik des Aufstiegs durch Abstieg für viele Menschen widersinnig klingen. Wer Karriere machen will – sei es zum Spitzenpolitiker, Profifußballer oder zum Medienunternehmer – hält sich lieber an die Maßstäbe „schneller, höher, weiter“. Somit ist das Fest Christi Himmelfahrt aktueller denn je. Denn dadurch ist jeder Einzelne aufgerufen, eben nicht abzuheben, sondern die eigenen Ambitionen im beruflichen wie im privaten, aber auch spirituellen Leben immer wieder zu erden und nicht auf Kosten anderer durchzusetzen. CLAUDIA ZEISEL Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 LESERBRIEFE Ein besonderer Schmerz Zum Leserbrief „Eine Kerze für den Täter?“ in Nr. 17, Seite 17 Der Leserbriefschreiber meint, wenn schon eine Kerze auch für den jungen Copiloten aufgestellt werden sollte im Dom, dann sollte sie wenigstens nicht angezündet werden aus Rücksicht auf die Angehörigen der Opfer. Darauf möchte ich auch einen Gedanken einbringen: Hat jemand an die Eltern des jungen Mannes gedacht, welche außer dem Schmerz über die Art seines Todes auch noch besonders über den Schmerz der Angehörigen der Opfer betroffen sein müssen? Wie krank muss einer sein, um so eine Entscheidung frei und lange überlegt durchzuführen? Auch seine Eltern tun mir leid und ich glaube, ich bin mit diesem Gedanken nicht alleine. Eugenie von Teltau, Bonn Keine gottgewollte Fügung Zum Leserbrief „Wo war Gott?“ in Nr. 17, Seite 17 Den Leserbeitrag zur Frage „Wo war Gott?“ teilen wir mit großer Übereinstimmung. So muss ein wahres Gottverständnis sein. Es war nicht Gottes Wille, dass hundertfünfzig Menschen in den Tod gesteuert wurden, wie ebenso niemand glauben soll, dass er die Katastrophe verhindern hätte können. Für alles, was geschieht und getan wird, sind die Menschen selbst verantwortlich, wofür uns Gott die freie Selbstbestimmung gegeben hat. Wir müssen uns auch von der althergebrachten Vorstellung lösen, dass jedes Leid und jede schmerzvolle Erfahrung eine gottgewollte Fügung ist. Der liebe Gott greift nicht in das Weltgeschehen ein, so wie es den Menschen gerade recht wäre. Mancher tragische Unfall verursacht eine Glaubenskrise, wenn die Betroffenen sich mit dem Geschehenen nicht abfinden kön- Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 nen. Sie begreifen nicht, dass Gott keine eine Erklärung benötigen. Aber ist es nicht Ausnahmen macht und fragen, wie schon auch einmal gut, etwas stehen zu lassen. Und viele gefragt haben: Warum! Einen wun- Gott ist für mich auch sehr facettenreich und derbaren Beweis des Gottvielfältig. Also, für mich sind vertrauens hat uns Dietrich das keine unsinnigen KritzeBonhoeffer in seinem Geleien, sondern sinnvolle Zeidicht „Von guten Mächten‘‘ chen, die eine Künstlerin sehr hinterlassen. deutlich auf den Punkt geZUM CHEFREDAKTEUR Annelore und Hermann bracht hat. Und jeder Mensch Baumgartner, darf mit seiner eigenen PhanKöln tasie die Bilder weiterentwickeln. Das ist doch auch eine Gottesgabe. Und allen Menschen recht machen das geht DONNERSTAGS VON nicht. Aber für mich sind die Zeichnungen im Gotteslob 9.30 BIS 10.30 UHR sehr gelungen. Da hat sich je(02 21) 16 19-131 mand im christlichen Sinne Zum Leserbrief „Unsinnige was dabei gedacht. Gabriele Decker, Kritzeleien“ in Nr. 18, Sei Leverkusen te 17 Der Leserbriefschreiber erwähnte, dass für ihn Kunst selbsterklärend sein müsste und zum anderen, dass ihn die Zeichnung auf dem neuen Gotteslob eher an eine germanische Rune erinnert. Für mich bedeutet die einfache Zeichnung auf der Vorderseite des Zu „Maschinengewehr Gottes“ in Nr. 18, Gotteslobes ein Kreuz. Die Arme rechts und Seite 56 links und die Füße. ln früherer Vergangen- Solche Leute bewundere ich, die eine gute heit wurden Kreuze oft so dargestellt. Und Idee im Kopf haben und sie verfolgen. Wenn nur der Kopf ist nicht erkennbar. Das heißt die Idee, die sie verfolgen, gut ist, sind die viele Künstler trauten sich nicht das Antlitz Worte und Taten, mit denen sie ihre Idee verdarzustellen. Also das Kreuz auf der Vor- folgen und verteidigen, fast egal. Denn die derseite des Gotteslobes für mich ein christ- Worte und Taten können eigentlich nicht liches Symbol. Weiter empfinde ich gerade schlecht sein, um gute Ideen zu verfolgen diese Einfachheit der Zeichen sehr wohltu- und zu verteidigen. Pater Leppich war zu seiend. Und das Kreuz begegnet uns ja oft im ner Zeit und zu seiner Zeit passen seine AufAlltag in vielfältiger facettenreicher Form fassung und Einstellung zu seiner Idee. wieder. Weshalb in ein Gotteslob, wo Gesang Norbert Brenk, und Gebet im Vordergrund stehen, die The- Troisdorf-Spich matik nicht mit einfachen Zeichen untermalen? Ich finde in der Einfachheit liegt genau das Schöne. Und ich finde es wichtig, sich Die hier veröffentlichten Leserzuschriften darüber Gedanken zu machen was sich der müssen nicht mit der Meinung des HerausKünstler dabei gedacht hat und was bedeu- gebers und der Redaktion übereinstimmen. Damit Leserzuschriften, auch die per Eten diese Zeichen für mich und mein Leben. Ist das nicht auch Gebet/Meditation??? Wir Mail, veröffentlicht werden können, muss leben in einer Gesellschaft wo wir für alles eine Postanschrift angegeben sein. DIREKT Wohltuende Einfachheit Passte in die Zeit Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Alles verloren? Vom Trost Gottes Kirschblütentage „Morgen kommt ein neuer Himmel“, sagte Elisabeth immer zu ihrer Tochter Brett, wenn sie diese wieder aufheitern wollte. Als Elisabeth wegen einer Krankheit stirbt, verliert Brett nicht nur den Boden unter ihren Füßen, sie verliert alles: Ihren Job, ihre Wohnung und die Liebe ihres Lebens Andrew. Es lässt sie der Gedanke nicht los, dass ihre Mutter das alles genau so geplant hat, aber warum? Wegen einer Liste, Bretts Liste mit Lebenszielen, die sie mit 14 Jahren geschrieben hat. Elisabeth hat diese Liste aufgehoben und hinterlässt sie ihrer Tochter, sie möchte, dass Brett diese Ziele erfüllt, tut sie das nicht erhält sie ihr Erbe nicht. Brett bleibt keine andere Wahl und ändert ihr Leben, was ihr dabei bewusst wird: Ihre Mutter hatte recht, mit allem. Eine berührende Geschichte, die ein bisschen zum Nachdenken anregt. AB „Die Mystik kennt keine Konfessionsgrenzen“ schreibt Leonardo Boff in der Einführung zu einem Taschenbuch zur Mystik von Meister Eckhardt. Die abendländische Mystik erreicht mit ihm ihren Höhepunk. Der Dominikanerpater war zugleich ein volkstümlicher Prediger und Seelsorger. Leider ist das viel zu wenig bekannt. In diesem Band sind jedenfalls zwei seiner populärsten Texte aufgenommen, in denen es vor allem um den Umgang des Menschen mit dem Leid geht. Das eine Kapitel heißt „Das Buch der göttlichen Tröstung“ und das andere „Vom edlen Menschen“. Meister Eckhardt (um 1260 bis 1328) ist aktuell geblieben und weist uns ein in eine Gotteserfahrung, die bis heute noch trägt. Zudem gelten seine Texte als Meilensteine in der Entwicklung der deutschen Sprache. EL In der Ehe von Jasmin und Vincent kriselt es, doch nach dem Tod von Vincents Mutter ereignen sich seltsame Dinge. Da ist eine Plastikrose mit einer Uhr, ein Teelichthalter aus grünem Glas, ein altes Buch – drei von vielen Dingen, die die zerstrittenen Eheleute und ihre heftig pubertierenden Kinder plötzlich überall im Haus finden. Wo kommen diese Dinge her? Jeder dieser Gegenstände weckt Erinnerungen, sei es eine Urlaubsreise voller Lachen, an den Duft von warmem Apfelkuchen oder an die Kirschblüten auf dem Weg zum Haus in den Anfangszeiten ihrer Ehe. Aber diese Funde sind kein Zufall. Sorgfältig hat Emilie vor ihrem Tod diese Spuren gelegt in der Hoffnung, ihre auseinanderbrechende Familie wieder zusammenzuführen. Doch ist der Zauber der Erinnerung stark genug? Gibt es wieder Kirschblütentage oder hat der Alltagstrott die Familie entzweit? AB Lori Nelson Spielman, Morgen kommt ein neuer Himmel. 366 Seiten. Fischer Krüger Verlag, ISBN 13-9783810513304. 14,99 Euro. Meister Eckhardt, Vom Trost Gottes, mit einer Einführung von Leonardo Boff. 111 Seiten. Topos Taschenbuch Lahn Verlag, Kevelaer. ISBN 987-3-9367-1010-7. 8,95 Euro. Nancy Salchow, Kirschblütentage. 335 Seiten. Knaur Taschenbuch. ISBN 978-3-426-51503-7. 8,99 Euro. KLEINANZEIGEN 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 KULTUR ... und es ward Licht Haydns Schöpfung mit dem Kölner Kammerorchester und dem Vokalensemble Kölner Dom E s ist ein Meisterwerk, keine Frage. Und deshalb gehört es in die Reihe „Das Meisterwerk“, mit der das Kölner Kammerorchester seit Jahren das Publikum begeistert: Joseph Haydns „Die Schöpfung“ Hob. XXI:2, ein Oratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester mit einem Text von Gottfried van Swieten. Am Samstag, 16. Mai, 20 Uhr, führt das Kölner Kammerorchester (KKO) unter Christoph Poppen das Werk zusammen mit dem Vokalensemble Kölner Dom in der Philharmonie unweit des Doms auf. Solisten sind Anna Lucia Richter, Sopran, Julian Prégardien, Tenor, Michael Nagy, Bariton. Vom Chaos zur Ordnung und vom Dunkel zum Licht: Gleichsam mit staunenden Augen und volkstümlicher Frömmigkeit blickt Joseph Haydn in seiner „Schöpfung“ auf die biblische Geschichte von der Entstehung des Universums und der Erschaffung der Erde samt Pflanzen, Tieren und Menschen. Er schuf das Werk zwischen 1796 und 1798. Uraufführung war am 29. und 30. April 1798, allerdings vor einer geschlossenen Gesellschaft. Angeblich sollen sogar Polizisten den Aufführungsort gesichert haben. Eine öffentliche Aufführung fand dann erstmals am 19. März 1799 statt. Haydn hatte die Zeit wohl auch genutzt, um einige Korrekturen einzuarbeiten. Zur Zusammenarbeit des Kölner Kammerorchesters mit der Kölner Dommusik ein Interview mit Domkapellmeister Professor Eberhard Metternich. Christoph Poppen, der Principal Conductor des KKO, betont gerne, wie wichtig ihm die Zusammenarbeit mit der Dommusik ist. Seit wann gibt es diese Verbindung vom Dom zum KKO? Metternich: Die Zusammenarbeit zwischen der Kölner Dommusik und dem KKO reicht schon lange in die Zeit von Helmut MüllerBrühl zurück. Zunächst waren wir mit einigen Knaben bei Aufführungen und CD-Einspielung der „Matthäus-Passion“ von Johann Sebastian Bach vereint, dann der Höhepunkt mit der Aufführung der „Harmoniemesse“ von Joseph Domkapellmeister Professor Haydn am 200. ToEberhard Metternich. destag Haydns 2009 (Fotos: PA) im Rahmen des 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 Das Vokalensemble Kölner Dom bei den Proben zu Haydns Schöpfung im Probenraum über der Domsakristei. Pfingsthochamtes im Petersdom in Rom mit Papst Benedikt XVI. Hier sang der Kölner Domchor, Helmut Müller-Brühl dirigierte und ich durfte zum Auszug des Papstes den Schlusschor aus Haydns „Schöpfung“ dirigieren. Mit Franz-Xaver Ohnesorg wurde nun eine kontinuierliche Zusammenarbeit vereinbart, die ein gemeinsames Konzertprojekt im Jahr in der Kölner Philharmonie und die Gestaltung eines Hochamtes im Kölner Dom vorsieht. Wie sieht diese Zusammenarbeit praktisch aus? Schlagen Sie gemeinsame Konzerte vor? Metternich: Der jeweilige musikalische Leiter eines Projektes schlägt in der Regel das Programm vor. Natürlich muss der Kooperationspartner einverstanden sein und entscheiden, ob er das auch leisten kann. Wie oft gibt es gemeinsame Proben vor einer Aufführung? Metternich: Proben von Chor und Orchester gibt es etwa 2-3 vor einer Aufführung. Vorher proben Chor und Orchester getrennt, was auch sinnvoll ist. In der kommenden Spielzeit werden Sie ein Konzert der Reihe „Das Meisterwerk” des KKO dirigieren (Anm.: am 6. März 2016, mit Werken von Francesco Durante und Gioachino Rossini). Wie kam es zu dieser Einladung? Metternich: Im Rahmen der Kooperation ist eben auch vorgesehen, dass ich in Abständen ein gemeinsames Konzert von KKO und Dommusik im Rahmen der Reihe „Das Meisterwerk“ in der Kölner Philharmonie dirigiere. Im März 2016 habe ich somit eine Premiere. Allerdings gibt es schon Vorerfahrung: im bereits erwähnten Projekt mit Haydns „Harmoniemesse“ 2009 gab es nach der Reise nach Rom ein Konzert mit diesem Programm in der Philharmonie. Auch in diesem Konzert dirigierte ich bereits den Kölner Domchor und das Kölner Kammerorchester bei 2 Chören aus Haydns „Schöpfung“.Helmut Pathe INFO Die Schöpfung Hob.XXI:2 von Joseph Haydn führt das Kölner Kammerorchester mit dem Vokalensemble Kölner Dom und den Solisten Anna Lucia Richter, Sopran, Julian Prégardien, Tenor, und Michael Nagy, Bariton, am Samstag, 16. Mai, 20 Uhr in der Kölner Philharmonie auf. Karten zum Preise ab 15,90 Euro unter Telefon (0 22 32) 94 42 20, Fax 0 22 32/9 44 22 15 oder per E-Mail [email protected]. ➔➔ www.koelner-kammerorchester.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln. de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Das Turiner Grabtuch. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntag und Donnerstag von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag und Donnerstag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Kann der das? Tagesväter im Einsatz. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Donnerstag 8.30 Lebenszeichen. Warten auf Enkelkinder. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 9. Mai 10.45 bis 11 Uhr, MDR FS: Zurück im Zentrum. Leipzigs Katholiken und ihre neue Kirche. 11 bis 12.58 Uhr, MDR FS: Katholischer Gottesdienst zur Weihe der neuen Propsteikirche in Leipzig. Ostdeutschlands größter Kirchenneubau seit 70 Jahren: die neue Propsteikirche im Zentrum Leipzigs. Weihegottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx und Nuntius Dr. Nikola Eterovic. 13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Wallfahrtskirche Anzenberg in Rottal. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika Kevelaer. 23.05 bis 23.10 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 10. Mai 8.15 bis 8.45 Uhr, SWR FS: Menschen unter uns. Der Sohn des Nazis. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. 12.30 bis 12.55 Uhr, ARTE: Philosophie. Glück um jeden Preis? 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Wohin mit uns? 3. Ich sag jetzt erstmal: Für immer! 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Mein Mann und seine Kinder. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. Dienstag, 12. Mai / Mittwoch, 13. Mai Ganztägig, EWTN: Sondersendungen zum Fatima-Tag. Mittwoch, 13. Mai 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Zeltstadt, Gottesdienst, Matratzenlager – Kirchentag in Stuttgart. Am 3. Juni wird der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet. 10 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: MittwochsAudienz des Papstes. 15 bis 16 Uhr, WDR FS: Planet Wissen: Verheiratet mit einem Salafisten – meine Flucht in die Freiheit. 17.45 bis 18.30 Uhr, 3sat: In Erwartung des Messias. Israel und seine Siedler. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Die Diakone von Rummelsberg – Eine Gemeinschaft fürs Leben. Donnerstag, 14. Mai 10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, Phoenix: Ich bin dann mal pilgern! Auf Wallfahrt nach Lourdes, Mexiko und Kaschmir. 13.15 bis 14 Uhr, Phoenix: Pilgertour „all inclusive“. Deutsche auf dem Jakobsweg. 16.20 bis 16.35 Uhr, ZDF: Dietrich Grönemeyer – Leben ist mehr! Zu Christi Himmelfahrt 2015. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Der Blutritt von Weingarten. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. Die Kunst des Bleibens. Von Spiritual Andreas Höffner. 9.20 Diesseits von Eden. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Donnerstag 8.40 Das Geistliche Wort. 13.30 Lebenszeichen. Deutschlandfunk domradio.de Gottesdienste Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. „Erzähl mir, wie der Frieden kam!“ Zeitzeugen erinnern sich an den Mai 1945. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Godehard in Hannover-Linden. Es predigt Pfarrer Wolfgang Beck. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Donnerstag 6.10 Geistliche Musik. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Speyer. Es predigt Domkapitular Josef D. Szuba. Sonntag, 10. Mai, 10 Uhr: Messfeier aus dem Kölner Dom. 18 Uhr: Chorvesper – Evensong, live auf domradio.de (22 Uhr im Radio). Donnerstag, 14. Mai, 10 Uhr: Hochfest Christi Himmelfahrt, Pontifikalamt aus dem Kölner Dom. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Südwest-Rundfunk 2 Tagesevangelium Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Gute Eltern sein. Alte Herausforderungen in neuen Zeiten. Werktags 7.57 Wort zum Tag. Donnerstag 7.50 Zum Fest Christi Himmelfahrt. 12.05 Glauben. Flüchtige Himmelsgemälde. Von Wolken und ihren Betrachtern. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Von Montag, 11., bis Samstag, 16. Mai, spricht Pfr. Ulrich Terlinden, Pastor in der Basilika St. Marien im Wallfahrtsort Kevelaer, Gedanken zum Tagesevangelium. In Kevelaer hat er das Konzept einer „Geistli- Ulrich Terlinden. chen Basilika Führung“ entwickelt. Zudem beschäftigt er sich mit der Marienverehrung in der heutigen Zeit. Ohne Marienfrömmigkeit sei der christliche Glaube unvollständig. 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen Begründet durch die Geschichte, steht Deutschland in einem einzigartigen Verhältnis zu Israel. Die vielschichtige Geschichte beider Völker wird Thema im domradio (Mi., 13. 5., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Reisen Ein Ausflug nach Bonn ist das Thema in domradio-Reisen (Fr., 15. 5., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 MEDIEN Vier Tage, vier Themen 3sat-Thema: Schauplatz Israel Neue Welten entdecken mit 3sat – dazu laden vier Thementage von Donnerstag, 14., bis Sonntag, 17. Mai, ein. Den Auftakt macht an Christi Himmelfahrt der Thementag „Ab ins Grüne“. Dokumentationen und Fernsehfilme beschäftigen sich 24 Stunden lang mit dem Leben in und mit der Natur. Mit der Live-Übertragung eines ganz besonderen Open-Air-Events im Schönbrunner Schlosspark, dem „Sommernachtskonzert Schönbrunn 2015“, startet am 14. Mai um 21.45 Uhr der diesjährige 3sat„Festspielsommer“. Die Wiener Philharmoniker bieten bei freiem Eintritt stimmungsvolle Musik unter der Leitung des weltberühmten Dirigenten Zubin Mehta. Solist ist der Pianist Rudolf Buchbinder. Das musikalische Programm umfasst: Richard Strauss, Wiener Philharmoniker-Fanfare; Carl Nielsen: Ouvertüre zur Oper „Maskarade“; Edvard Grieg, Konzert für Klavier in a-Moll; Christian Sinding, Frühlingsrauschen; Edvard Grieg, Peer-Gynt-Suite Nr. 1; Jean Sibelius, Finlandia, Tondichtung. „Ab in die Ferne“ geht es am Freitag, 15. Mai, ab 5.55 Uhr. 24 Stunden lang folgt 3sat berühmten Handelswegen und erzählt ihre Geschichte – von der Seidenstraße bis zur Marco-Polo-Fährte. Anlässlich des 50. Jahrestages der deutsch-israelischen Beziehungen widmet 3sat Israel am Dienstag, 12., und Mittwoch, 13. Mai, einen Verwirrt und ängstlich irrt die hochschwangere Maria (Leonie Benesch) durch die Straßen Jerusalems. Als Peter (Clemens Schick) sie findet, will er sie zum vorbestimmten Geburtsort ihres Kindes bringen. (Foto: ZDF und SWR/Vered Adir) Schwerpunkt mit dem Titel „Schauplatz Israel“. Darin werden auch Filme mit religiösen Themen gezeigt. In dem Psychothriller „Das Jerusalem-Syndrum“ spielt eine Krankheit die Hauptrolle: Bei dem Syndrom handelt es sich um eine akute geistige Störung, die religiöse Menschen ergreifen kann, wenn sie ins Heilige Land, und dort vor allem nach Jerusalem, reisen. In der spirituell außergewöhnlichen Atmosphäre der Stadt, nahe bei den heiligen Stätten ihrer Religion, kann es vorkommen, dass christliche Touristen sich für biblische Figuren halten. 3 sat, Di., 12. 5., 20.15 bis 21.45 Uhr „Mein neues Leben in Jerusalem“ ist das Porträt der zum Judentum konvertierten Deutschen Elishewa, die in Jerusalem mit ihrem Mann und sieben Kindern ein Leben unter Regeln, aus Gebet und Feier, Glück und Isolation führt. Die Ultraorthodoxen unterhalten ihr eigenes Bildungssystem. Wie auch Elishewas Söhne studieren vor allem die Jungen die Thora. Der Sinn ihres Lebens. Mädchen hingegen bekommen eine bessere Allgemeinbildung, denn sie müssen später arbeiten und zum Unterhalt der Familie beitragen. 3sat, Di., 12. 5., 22.10 bis 22.55 Uhr Die Straße der Macht - Adenauerallee in Bonn Eine Straße in einer kleinen Stadt am Rhein. Doch hierhin richteten sich 40 Jahre lang die Augen der Welt. Denn hier wurde die Bundesrepublik aus der Taufe gehoben, hier gab sie sich ihr Grundgesetz und von hier aus wurde sie regiert: die Adenauerallee in Bonn. Königin Elisabeth, John F. Kennedy und Michail Gorbatschow fuhren sie entlang, sechs Kanzler bestimmten hier die Politik – und eine halbe Million Menschen demonstrierten rund um die benachbarte Hofgartenwiese gegen die atomare Aufrüstung. Die Dokumentation „Die Straße der Macht“ folgt ihr - und begibt sich auf eine spannende und unterhaltsame Reise in die Zeit der jungen Bundesrepublik. WDR FS, Fr., 15. 5., 20.15 bis 21 Uhr Stadt, Land, Lust – Leben am Niederrhein Nirgendwo sonst fließt Vater Rhein so ruhig und breit wie hier. Die Region Niederrhein ist modern und bodenständig. Anziehend sogar für junge Menschen. Ehrlich und bodenständig - die Niederrheiner bleiben gerne dort, wo sie sind. Wie die Familie von Loe, die schon seit 550 Jahren hier lebt. Baron von Loe bewirtschaftet erfolgreich das Familien-Wasserschloss Wissen. ZDF, Do., 14. 5., 19.15 bis 19.30 Uhr Darf ich ... Opa ins Heim stecken? „Darf ich ... Opa ins Heim stecken?“ Vor dieser Frage stehen in Deutschland viele Familien. Vor der Antwort drücken sich die meisten so lange es geht. Pflege ist ein Tabuthema. In dem gleichnamigen Film stehen zwei Frauen vor der Entscheidung und reden Klartext: Die eine ist überzeugt, dass nur das Heim das einzig Richtige ist. Die andere will auf jeden Fall ihren Vater zu Hause pflegen. WDR FS, Mo., 11. 5., 20.15 bis 21 Uhr 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 ERZÄHLUNG N ach ihrem tollen Erfolg beim letzten Trödelmarkt ging Hermine mit beflügelnder Begeisterung daran, neue Ideen für den nächsten Flohmarkt zu sammeln. Altes hatte sie nicht mehr, also musste Neues her. Spötter behaupten, auf einem Flohmarkt zu stehen sei Verschwendung von Geld, Gut und Gehirnschmalz. Ach, diese Leute haben ja keine Ahnung, wie viel Spaß und Freude es macht, viele neue Menschen zu treffen, alten Bekannten zu begegnen und manche Freundschaft aufzufrischen. Natürlich musste Hermine an solchen Tagen schon mitten in der Nacht aufstehen, um vier Uhr bereits ihren Stand aufbauen, weil um fünf Uhr die ersten Schnäppchenjäger über den Markt schnüffelten. Als neues Element in Hermines Palette brachte sie heute selbst gebastelte Gewürzsträuße in verschiedenen Größen mit. Alle Wohlgerüche Arabiens schienen ihren Stand zu umwehen. Wochenlang hatte Hermine zu Hause gebastelt, gedreht und geschnitten. Lorbeerblätter, Zimt- und Vanillestangen, Pfeffer- und Nelkenkörner – alles war artig zusammengebunden, in gold- und silberfarbige Manschetten gesteckt und zu wunderschönen Biedermeiersträußchen gebunden. Sie hatte in ihrer Begeisterung so viele gemacht, dass sie sich beim Auspacken am Stand nun bange fragte, ob sie die Kauflust der Leu- 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 te nicht überschätzt hatte. Als sich jedoch später der Strom der Besucher wie ein träger Lindwurm durch die Straße zwängte, waren alle Bedenken verflogen.„Ihre Sträußchen sind allerliebst“, hörte sie immer wieder. Viele wechselten bald den Besitzer und Hermines kleine Kasse füllte sich prächtig. Gegen Mittag wurde es etwas ruhiger. Da bemerkte Hermine zum ersten Mal den kleinen, etwa fünf Jahre alten Jungen neben ihrem Stand. Wie lange er sie schon beobachtet hatte, wusste sie nicht. „Nun, kleiner Mann, was möchtest du denn?“ Erschrocken rannte der Junge weg und verschwand in der farbverschmierten Haustür gegenüber. Hermine wandte sich anderen Dingen zu. Doch bereits zehn Minuten später war der Junge wieder da. Scheu, mit ängstlichen dunklen Augen stand er etwas abseits und sah aus wie ein struppig verwaister Pudel. Hermine lächelte ihm aufmunternd zu. Zögernd kam er näher. „Ich möchte einen großen Strauß.“ „Für dich?“, fragte Hermine. „Nein, für meine Mutter. Sie liegt oben im Bett und ist krank.“ Hermine blickte an der schäbig grauen Fassade des Hauses hoch. „Hier“, sagte sie und reichte dem Jungen ein hübsches Sträußchen. Doch der Kleine schüt- telte energisch den Kopf. „Nein, ich will so einen ganz großen Strauß dort drüben.“ „Der kostet aber ziemlich viel Geld.“ „Das macht nichts. Ich kann bezahlen. Nehmen Sie auch Gold?“ Verwirrt schaute Hermine ihn an. Doch der kleine Knirps zog bereits umständlich einen ordentlich gefalteten Zettel aus der Tasche: „Großvater hat gesagt, das hier ist Gold wert.“ Hermine nahm den Zettel und las ihn. Bedächtig faltete sie ihn wieder zusammen und sagte: „Allerdings, das hier ist ein wertvolles Zahlungsmittel.“ Dann holte sie den größten und schönsten Strauß, den sie hatte und überreichte ihn dem Jungen. „Bekomme ich noch etwas Gold zurück?“ „Leider habe ich kein solches Wechselgeld hier. Deshalb nimmst du lieber diesen Zettel wieder mit. Du kannst ihn sicher noch gut gebrauchen.“ Freudestrahlend und gewichtig balancierend mit Zettel und Strauß überquerte der kleine Mann die Straße um seiner Mutter sein Geschenk zu bringen. Die Standnachbarin hatte alles mit angehört. „Womit hat der Junge denn bezahlt?“, fragte sie. Hermine drehte sich zur Nachbarin: „Mit dem Wertvollsten, was er besaß. Mit einem Zettel auf dem stand: Lieber Mirko, möge Gott dich dein Leben lang begleiten, behüten und segnen. In Liebe dein Großvater.“Ursula Berg www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM Das war wieder Spitze St.-Anna-Schülerinnen sammelten fast 9000 Euro fürs Müttergenesungswerk WUPPERTAL. Zum sechsten Mal in Folge waren Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen St.-Anna-Schule die erfolgreichsten Sammler für das Müttergenesungswerk im letzten Jahr. Mit 8873 Euro sammlten sie fast 20 Prozent der Gesamtspenden. 61 Schulen in ganz Deutschland hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. In einer Feierstunde im Forum der Schule wurde der Einsatz der Klassen fünf bis acht gewürdigt. Eigentlich überreicht die Schirmherrin des Müttergenesungswerkes, die Gattin des amtierenden Bundespräsidenten, die Siegerurkunde. Aber Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Joachim Gauck, ließ sich von Helga Kühn-Mengel SPD-MdB und Kuratoriumsmitglied des Müttergenesungswerkes vertreten. „Es ist ein Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung, sich für diejenigen einzusetzen, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Daher gratulieren wir dem Schulkollegium sowie den Schülerinnen und Schülern, die sich immer begeistert für die gute Sache ein- Helga Kühn-Mengel, MdB und Kuratoriumsmitglied des Müttergenesungswerkes (zweite von rechts), überreichte Schülern der Erzbischöflichen St.-Anna-Schule und Direktor Rudolf Hösen (Mitte) die Siegerurkunde. (Foto: PA) setzen, sehr herzlich“, bedankte sich KühnMengel bei der Siegerehrung. Zuvor hatte Schuldirektor Dr. Rudolf Hösen betont, dass auch der Einsatz bei einer solchen Sammlung zum gelebten Schulalltag an St. Anna gehöre. PA KLEINANZEIGEN 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Neue Heimat mit Blick auf die Erft NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Seniorenstift St. Martinus bezogen WEVELINGHOVEN. Pünktlich zum 1. Mai haben Bewohner und Mitarbeiter das neue Seniorenwohnstift St. Martinus neben der Kirche bezogen. Einrichtungsleiterin Nadja Pienkowski und die Augustinerinnen-Schwestern Celina und Tarcisia, die die Seelsorge übernehmen, Seniorenwohnstift St. Martinus bezogen (von links): die Schwestern Tarcisia und Celina sowie Nadja Pienkowski. (Foto: ZIM) sind voll des Lobes über den Komplex, den Architekt Johannes Coenen geplant hat. Auf dem Gelände des ehemaligen St.-Josephs-Krankenhauses entstand ein modernes Seniorenzentrum, das mit 80 komfortablen Einzelzimmern, 15 behindertengerechten Wohnungen, einem weitläufigen Garten sowie der direkten Lage an der Erft zum Wohlfühlen einlädt. Rund elf Millionen Euro wurden auf dem Ufergrundstück investiert, das die St.-Augustinus-Seniorenhilfe in Erbpacht von der Gemeinde St. Martinus übernommen hat. Zum Gesamtkonzept gehört die Möglichkeit für die Bewohner, an einer Vielzahl von Freizeitaktivitäten teilzunehmen und so mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Das kann zum Beispiel bei einem Tag der offenen Tür geschehen, der am Sonntag, 7. Juni, von 11 bis 16 Uhr geplant ist. Zudem steht am 9. August ein großes Sommerfest auf dem Programm. Über das Wohnen, Leben und Pflegen im Stift wird am Samstag, 9. und 16. Mai, jeweils von 11 bis 16 Uhr informiert. Anmeldungen dazu unter Telefon (0 21 31) 52 91 59 00. ZIM Aus allen Altersstufen Erzbischof predigte zum Ende der Quirinus-Oktav NEUSS. Es kommt nicht oft vor, dass die große Tür des Rathauses sonntags geöffnet ist. Doch diesmal war es so, und das hatte einen guten Grund: Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki stattete Bürgermeister Herbert Napp und dessen Stellvertreter Thomas Nickel (beide CDU) seinen Antrittsbesuch ab und trug sich im Beisein von Priestern und Ordensleuten sowie Vertretern des Diözesan- und Kreiskatholikenrats ins Goldene Buch der Stadt ein. Kreisdechant Monsignore Guido Assmann freute sich über die Gastfreundschaft der Rathaus-Spitzen genauso wie über das Gelingen der QuirinusWallfahrt, zu deren Abschluss Woelki gekom- men war. Er feierte das Festhochamt in der Basilika St. Quirin. Die 2008 neu belebte Wallfahrt stand dieses Jahr unter dem Motto „Für Gott. Für die Menschen“. „Die Besucher kommen aus allen Altersstufen – von den Kleinsten aus den Tagesstätten bis zu den Goldhochzeitspaaren. Und wenn auch die Kinder das Quirinus-Lied aus vollem Hals singen, dann ist das schon bewegend“, so Assmann. Wenn es gelinge, Menschen, die der Kirche sonst eher skeptisch gegenüberstünden, anzusprechen, „dann ist das Evangelisierung im besten Sinn des Wortes – und das gelingt in der Quirinus-Woche“. ZIM BÜDERICH. Ein unüberhörbares Zeichen gegen Nationalsozialisten hat Michael Berning (Foto) gesetzt: Der leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs „Büderich“ läutete während einer NPD-Kundgebung auf dem Dr.Franz-Schütz-Platz zwischen Kirche und Rathaus die Glocken von St. Mauritius. „Als ich hörte, dass die NPD einen Lautsprecherwagen auffahren würde, um Musik abzuspielen und Reden vortragen zu können, hatte ich spontan die Idee, dies mit dem Glockengeläut zu übertönen. Offensichtlich war dieser Protest ein Erfolg, denn ich habe viele positive Reaktionen aus allen politischen Lagern erhalten“, bilanzierte er. „Ich denke, solche Aktionen sind zur Nachahmung empfohlen, denn sie kosten wenig Mühe und haben eine große Wirkung in der Öffentlichkeit“, so Berning. NEUSS. Ein „Ideen-Frühstück“ richtet das Netzwerk „Weg vom Sofa“ im Seelsorgebereich „Neuss-Nord“ aus. Eingeladen sind Menschen über 50 Jahren, die etwas unternehmen und sich gemeinsam engagieren möchten. Das Treffen ist am Dienstag, 12. Mai, ab 10 Uhr im Pfarrsaal Heilig Geist vorgesehen. HORREM. Zur Segnung der umgebauten Kindertagesstätte „Zur Heiligen Familie“ hat die Pfarrgemeinde St. Michael eingeladen. Der Festtag beginnt am Samstag, 9. Mai, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst auf dem Außengelände der Einrichtung. GNADENTAL. Mit dem Titel „Der lange Weg zum Frieden“ ist ein Abend überschrieben, der am Dienstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Konrad beginnt. Der Arbeitskreis „Frieden, Entwicklung, Mission“ lädt zum Gespräch mit Reuven Moskovitz ein. Er ist Mitbegründer des Friedensdorfs Neve Shalom/Wahat al Salam in Israel, in dem Juden und Palästinenser zusammenleben und in ständigem Dialog das friedliche Zusammenleben einüben. Kardinal Rainer Maria Woelki trug sich im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt Neuss ein. 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 (Foto: ZIM) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF-SÜD. Die bolivianische Musikgruppe „Los Masis“ ist am Wochenende 16. und 17. Mai zu Gast im Düsseldorfer Süden. Am Samstag findet um 19.30 Uhr ein Konzert in der Freizeitstätte Garath an der Fritz-Erler-Straße statt. Der Eintritt ist frei; es wird um Spenden gebeten. Am Sonntag gestalten „Los Masis“ den 11-Uhr-Gottesdienst in Herz Jesu an der Urdenbacher Allee mit. Auch hier kann gespendet werden. Das Geld ist für die soziale Arbeit der Gruppe in Bolivien bestimmt. HELLERHOF. Der Jurist Dr. Michael Progl hält am Dienstag, 12. Mai, einen Vortrag zum Thema „Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Nachlassregelung im Fokus“. Dazu laden die Ökumenische Hospizbewegung Düsseldorf-Süd und das ASG-Bildungsforum Düsseldorf um 19 Uhr in das Johanneshaus an der Carlo-Schmid-Straße ein. Dr. Progl ist als Rechtsanwalt Fachanwalt für Erbrecht und Testamentsvollstrecker. DÜSSELDORF-OST. Familien- statt „Vatertag“: Am Donnerstag, 14. Mai, lädt die Gemeinde St. Margareta zu einem gemeinsamen Tag für die ganze Familie ein. Außerdem sollen Freunde und Nachbarn mitgebracht werden. Treffpunkt ist um 9.45 Uhr in St. Ursula an der Margaretenstraße in Grafenberg. Dort wird eine Familienmesse gefeiert. Es schließt sich ein Fußweg zur Kindertagesstätte St. Maria vom Frieden an der Dreherstraße in Gerresheim an. Kinder können dort spielen, die Erwachsenen grillen gemeinsam. Für Getränke und Fleisch wird gesorgt und beim Fest Geld eingesammelt. Anmeldungen sind bis zum 12. Mai erforderlich beim Pastoralbüro oder in einer der Kindertagesstätten des Familienzentrums St. Margareta. ALTSTADT. Zum „Stephaniengedenktag“ wird am Sonntag, 10. Mai, ein Hochamt mit dem St.-SebastianusSchützenverein Düsseldorf in der Basilika St. Lambertus am Stiftsplatz gefeiert. Beginn ist um 9.30 Uhr. Damit erinnern die Schützen an Prinzessin Stephanie von Hohenzollern, die von 1852 bis 1858 in Düsseldorf lebte und sich vielfältig karitativ engagierte. An Willkommenskultur beteiligen Katholikenrat bittet Bevölkerung um Mithilfe DÜSSELDORF. Eine umfangreiche Erklärung zum Thema „Flüchtlingsschutz und Neue Nachbarn“ hat der Katholikenrat Düsseldorf in seiner jüngsten Vollversammlung verabschiedet. „Seit Monaten werden wir auch in Düsseldorf mit der Frage konfrontiert, wie wir als Gesellschaft und als Kirche auf die Not von Flüchtlingen reagieren“, heißt es darin. Der Katholikenrat begrüßt und unterstützt die Initiative „Aktion Neue Nachbarn“ von Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki. Gleiches gilt für den von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) eingerichteten „Runden Tisch für Flüchtlinge“. Außerdem dankt das Gremium „den vielen ehrenamtlich Engagierten in den katholischen Kirchengemeinden und katholischen Verbänden für ihr Engagement zur Unterstützung und zur Integration von Flüchtlingen“. Man erwarte „von den politisch Verantwortlichen in Düsseldorf, dass sie Bedenken und Ressentiments frühzeitig entgegentreten“. Außerdem sollten die „Christinnen und Christen sowie die kirchlichen Einrichtungen die christliche Perspektive in dieser Debatte klar und hörbar vorbringen“. Die Bürgerschaft der Landeshauptstadt wird „dringend um Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum und nach Arbeitsplätzen für Flüchtlinge“ gebeten. Der Katholikenrat werde sich „an einer Arbeit für eine Willkommenskultur, die sich an alle Flüchtlinge, gleich welchen Glaubens und welcher Konfession, richtet, aktiv beteiligen“. RM Zeitkapsel für 100 Jahre verschlossen Kirche St. Nikolaus beherbergt Archivkarton HIMMELGEIST. Eine „Zeitkapsel“ und ein dazugehöriger Archivkarton sind in der Kirche St. Nikolaus versteckt worden. Vor einigen Wochen hatten der „Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie“ und die Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen Schüler dazu aufgerufen, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. „Wie stellt ihr euch das Leben in 100 Jahren vor?“ war die konkrete Frage. Viele der Antworten in Bildern und Texten sind in eine eigens angefertigte Metallröhre, wie sie sonst bei Grundsteinlegungen verwendet wird, und in einen Archivkarton gelegt worden. Für genau 100 Jahre sollen die Materialien unangetastet bleiben – neben den Arbeits- ergebnissen der Schüler auf einem USBStick zum Beispiel auch eine Bibel und eine Osterkerze sowie diverse aktuelle Zeitungsausgaben. „Unsere Ur-Ur-Enkel werden die Sammlung dann im Jahr 2115 anschauen können“, sagt Pastoralreferent Martin Kürble. Die Aktion wurde von der Archivarin der Gemeinde, Dr. Barbara Schildt-Specker, begleitet. „Die Freunde der Himmelgeister Kastanie haben uns als Kooperationspartner ausgewählt, weil die Kirche für langfristige Kontinuität steht“, so Kürble. „Für uns sind 100 Jahre ja ein eher übersichtlicher Zeitraum, die Kirche St. Nikolaus ist schließlich auch schon 900 Jahre alt.“ RM In hundert Jahren wissen andere mehr: Das Bild entstand kurz vor dem Füllen der „Zeitkapsel“ in der Kirche St. Nikolaus. (Foto: Privat) 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Mit Fragebogen Wünsche ermitteln HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Pfarrgemeinderat setzt auf Dialog mit allen Fax (0 21 73) 96 79 98 HAAN/GRUITEN. Auf „die Menschen in unserer Stadt zugehen, ihr Meinungsbild einholen und Fragen, die für unser zukünftiges Handeln und Planen von Bedeutung sind, mit ihnen im Dialog klären“ – das möchte der Pfarrgemeinderat von St. Chrysanthus und Daria. Deshalb wurde ein Fragebogen entwickelt, der aufzeigen soll, was sich die Gemeindemitglieder von Kirche und Gemeinde wünschen, wie die bisherigen Angebote wahrgenommen und welche neuen gewünscht werden, aber auch, wie die Kommunikation noch weiter verbessert werden kann. Insgesamt werden 20 Fragen gestellt. Der Fragebogen ist unter anderem im Pfarrbrief abgedruckt und soll bis Pfingsten anonym durch Einwurf in die Briefkästen der Pfarrbüros zurückgegeben werden. Für das Jahresende werden die Auswertung und die Schlussfolgerungen des Pfarrgemeinderates aus der Aktion angekündigt. Gefragt wird zum Beispiel, welche Einrichtungen und Veranstaltungen genutzt werden. Der Fragebogen klopft ebenfalls ab, welche Aufgabenbereiche mit welcher Priorität den Seelsorgern zugeordnet werden. Zu den Antworten gehören zum Beispiel „die christliche Botschaft weitergeben“ oder „Gemeindemitglieder regelmäßig besuchen“. Mit allem möchte der Pfarrgemeinderat „dem Auftrag Jesu gerecht werden, das Reich Gottes allen Menschen zu Mit einem Fragebogen wendet sich der Pfarrgemeinderat an die Gemeinde. (Foto: RM) verkünden“. RM „Habt Vertrauen, fürchtet euch nicht!“ Wallfahrtszeit in Neviges eröffnet NEVIGES. Mit dem Segnen und Entzünden der Pilgerkerze eröffnete Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp im Rahmen einer Messe mit rund 400 Besuchern die 334. Wallfahrtszeit im Mariendom. Das diesjährige Thema ist der Vers „Habt Vertrauen, fürchtet euch nicht!“ aus dem MatthäusEvangelium. Wallfahrtsleiter Bruder Frank Krampf OFM ermutigte die Teilnehmer einleitend, „in dieser Wallfahrtszeit auch persönliche Wallfahrt zu halten“. In seiner Predigt bezeichnete der Weihbischof Maria als „Vorbild der betendenden Kirche“. Er erklärte in drei Elementen, wie Maria den Menschen ein Vorbild sein könne. Als erstes zeigte Schwaderlapp auf, dass Maria uns im Glauben voranginge. Dabei machte er deutlich, dass Glaube „etwas anderes ist, als eine kirchliche Zusatzversorgungskasse“. Zudem sei dort, wo Maria ist, Treue. Zuletzt gehe Maria „uns voran im Gebet“, so Schwaderlapp. Musikalisch wurde die Messe vom Pfarrcäcilienchor Hardenberg-Neviges gestaltet. Höhepunkte der diesjährigen Wallfahrt sind das Domweihfest am Donnerstag, 14. Mai, 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 um 10 Uhr sowie die äußere Feier des Patronatsfestes am Sonntag, 23. August, und der Wallfahrtsabschluss am Sonntag, 25. Oktober, mit dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. MM Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp beim Entzünden der Pilgerkerze. (Foto: MM) METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 ALT-ERKRATH. Der „Weltladen für Haiti“ beteiligt sich am 20. internationalen Weltladentag 2015. Unter dem Motto „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ erwartet die Besucher am Samstag, 9. Mai, von 10 bis 12.30 Uhr ein Frühstück aus fair gehandelten Lebensmitteln. Der Weltladen befindet sich in Räumlichkeiten der Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt in der Kreuzstraße 32. HILDEN. Die Pfarrjugend St. Marien lädt Kinder zwischen sieben und 14 Jahren zu einer „Afrikanischen Übernachtungsparty“ ein. Treffpunkt ist am Samstag, 16. Mai, um 18 Uhr das Pfarrheim St. Marien, Gerresheimer Straße. Ende ist am Sonntag, 17. Mai, um 12 Uhr. Anmeldungen per Email an [email protected]. LANGENFELD. Im Auftrag des Pfarrgemeinderates der Gemeinde St. Josef und Martin hat der Sachausschuss „Caritas und Soziales“ unter der Leitung von Pfarrer Gerhard Trimborn eine Übersicht aller karitativen und sozialen Hilfsangebote in Langenfeld erstellt. Das Heft hat 64 Seiten, liegt in den Kirchen und im Pastoralbüro aus und ist auf der Homepage zu finden. www.kklangenfeld.de METTMANN. Die Frauengemeinschaften (kfd) des Dekanats Mettmann laden am Montag, 11. Mai, zu ihrer traditionellen Wallfahrt nach Neviges ein. Um 13.30 Uhr beginnen die jeweiligen Gebete auf dem Kreuzweg und Marienberg. Für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Gebeten auf den Bergen teilnehmen können, wird ein Gebetskreis in der Sakramentskapelle angeboten. Um 15 Uhr ist die Messe im Dom. RATINGEN-WEST. Erzbischof Rainer Maria Woelki hat den Verzicht von Pfarrer Ludwin Seiwert auf die Pfarrerstelle Heilig Geist zum 31. August 2015 angenommen und wird ihn in den Ruhestand versetzen. Da die Pfarrerstelle im Anschluss für einen längeren Zeitraum nicht nachbesetzt werden kann, wird Dechant Benedikt Zervosen zusätzlich zu seiner Aufgabe als Pfarrer an St. Anna die Aufgabe des Pfarrverwesers übernehmen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 LÜTTRINGHAUSEN. Zum 18. Mal bereiten die Gemeinden Heilig Kreuz und St. Bonaventura den Bergischen 24-Stunden-Lauf vor. Am Samstag, 20. Juni, und Sonntag, 21. Juni, wird rund um die Kirche Heilig Kreuz für einen guten Zweck gelaufen. Dafür werden noch Helfer gesucht. Informationen dazu gibt es unter Telefon (0 21 91) 9 34 70 57 oder per Email unter [email protected]. SOLINGEN/WUPPERTAL. Die Caritas Wuppertal/Solingen bietet Senioren zwei Reisen an. Eine zweiwöchige Fahrt nach Bad Bocklet in der Bayerischen Rhön geht vom 20. Juli bis 3. August. Eine Tagesfahrt führt am Mittwoch, 24. Juni, in die Eifel und an die Mosel. Beide Fahrten werden von erfahrenen Reisebegleiterinnen geleitet. Informationen und Anmeldung im Caritas-Zentrum, Ahrstraße 9, und unter Telefon (02 12) 23 13 49-10/-12. WUPPERTAL. Zu einer Jugendkonferenz lädt die Beauftragte für die Jugendseelsorge, Patrizia Cippa, ein. Am Samstag, 9. Mai, treffen sich ab 16 Uhr in St. Hedwig, Am Friedenshain, Jugendliche, die in ihren Gemeinden aktiv sind. Für Getränke und einen Imbiss wird gesorgt. BARMEN. Die Kontaktstelle St. Antonius sucht Ehrenamtliche zur Verstärkung des Teams. Die vor zwei Jahren im Pfarrhaus von St. Antonius am Alten Markt eingerichtete Stelle hat montags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr für Ratsuchende geöffnet. Wer Menschen, die Hilfe etwa beim Ausfüllen von Formularen oder bei der Ansprache von Behörden brauchen, unterstützen möchte, sollte sich unter Telefon (02 02) 9 74 60 27 oder per EMail [email protected] melden. ELBERFELD. Vom 15. bis 22. Mai werden in St. Laurentius jeweils um 12.30 Uhr Pfingstnovenen gebetet. Sie sind ausgerichtet auf das Pfingstfest und dauern gut 15 Minuten. Der Gottesdienst findet im Altarraum der Basilika minor statt. Ein großes Aufgebot an Sängern präsentierte in St. Bonaventura das Musical „Joseph“. (Foto: MÖ) Der Bart ist wieder ab Musical begeistert in Kirche St. Bonaventura LENNEP. Stehende Ovationen waren das Dankeschön der rund 1000 Zuschauer, die an den beiden Aufführungsterminen zum Musical „Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ in die Kirche St. Bonaventura gekommen waren. Die Geschichte von Joseph (Philipp Maurer), dem Sohn Jakobs (Pfarrer Jürgen Behr), wurde von Isabell Classen als Erzählerin sowie den Gemeindechören „Bona Voce“ und „Jubi- late Deo“ und mehreren Gemeindemitgliedern erzählt. Patrick Jarosch überraschte als Pharao im Elvis-Sound. Nach einem halben Jahr Probenarbeit mit Kirchenmusiker Peter Bonzelet lieferten alle Sänger ein bemerkenswertes Klangerlebnis ab. Pfarrer Behr hatte sich für die Rolle des Jakob extra einen Bart wachsen lassen. Zehn Minuten nach der letzten Vorstellung war dieser aber wieder ab. MÖ Es geht miteinander Das Verhältnis Staat-Kirche in der Diskussion WUPPERTAL. Die Kreuzwegbilder der Künstlerin Annette Marks sorgten im vergangenen Jahr für Aufsehen. Besonders zwei, die am Elberfelder Verwaltungsgebäude öffentlich angebracht waren. Dazu gab es heftige Beschwerden, der weltanschaulich neutrale Staat mache sich so doch mit der Kirche gemein. Um das Verhältnis zwischen Kirche und Staat einmal grundsätzlich öffentlich zu diskutieren, trafen sich Stadtdechant Dr. Bruno Kurth und der Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat, Gerd-Peter Zielezinski, im Barmer Rathaus. Die lautstarken Proteste 2014 ließen auf ein großes Interesse schließen, gekommen waren dann aber nur wenige Interessierte. Kurth machte deutlich, dass für ihn der Staat den Rahmen vorgebe, dass Religion frei gelebt werden könne. Was er aber nicht wolle sei, dass Minderheiten Religion aus der Gesellschaft herausdrängten. Zielezinski zitierte das Programm seiner Partei, die zur Bekenntnisfreiheit stehe, aber eine institutionelle Trennung von Staat und Kirche wolle. Er persönlich habe nichts gegen die Bilder am Verwaltungshaus gehabt, wenn anderen diese Möglichkeit auch offenstünde. Interessant wurde das Gespräch, als es um Fragen von Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft und des Arbeitsrechts ging. Aber auch hier waren Stadtdechant und Politiker deutlich bemüht, miteinander Unter der Moderation von Dr. Werner Kleine (Mitte) diskutierten Stadtdechant Dr. Bruno im Gespräch zu bleiben, Kurth (links) und Linken-Politiker Gerd-Peter Zielezinski. (Foto: PA) als sich zu streiten. PA 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Lecker – gesund – preiswert OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Kochkurs hebt Wert der gemeinsamen Mahlzeit hervor WIPPERFÜRTH. Im Haus der Familie hat gemeinsam mit der Wipperfürther Tafel ein Kochkurs stattgefunden. „Wir hatten die Idee, Lebensmittel, die bei der Tafel ausgegeben werden, in gesunden Gerichten zu verarbeiten“, erklärte Hauswirtschaftsleiterin Heidemarie Höll, die ihr Wissen an die Kursteilnehmer weitergab. „Den Teilnehmern sind Rezepte oft nicht bekannt. Sie haben meist wenig Kocherfahrung und benutzen häufig Fertigprodukte. Ich biete ihnen Grundrezepte an. Immer bezogen auf saisonale, regionale und preiswerte Produkte, die auch bei der Tafel erhältlich sind.“ Und so standen auf dem Speiseplan unter anderem Reibekuchen, Pfannkuchen mit Gemüsefüllung, Käsespätzle, selbst gemachte Pizza und schnelle Kuchen. Diese Rezepte werden auch bei der Tafel ausgelegt. Es ging im Kurs aber nicht nur Heidemarie Höll (hinten ums Kochen. Die Teil- Kursteilnehmerinnen. nehmer schätzten den Austausch untereinander und das anschließende gemeinsame Essen. „Das Essen am Familientisch, mit den Kindern zusammen, ist sehr wichtig“, erklärte die Pädagogische Leiterin Susanne Schreiner. „Die Teilnehmer kochten zusammen und Väter sowie Kinder kamen zum Essen dazu, um alles zu genießen.“ „Die Kreissparkasse Köln hat den Kurs gesponsert und wir hoffen, ihn im Herbst fortsetzen zu können“, so Höll. HC rechts) und Susanne Schreiner (vorn rechts) mit (Foto: HC) Beim Singen besser kennenlernen Gemeinsames Konzert aller Chöre in der Kirche MARIENHEIDE. Pater Robert Rego smm hat- Gimborn entstanden ist und dem elf Sängete die Idee, die Chöre des Ortes zu einem ge- rinnen angehören. Der Junge Chor KAJUMA meinsamen Konzert zusammenzubringen. „Ich wird von Pater Ronald Dhason und Sandra Mawünsche mir, dass die Menschen gemeinsam chinek geleitet. Er hat Sängerinnen und Sänger singen und nicht jeder Chor als Gruppe für im Alter ab 14 Jahren. „Jeder Chor singt seine sich bleibt“, so der Pater. „Bei den gemeinsa- eigenen Lieder und stellt sich dabei kurz vor“, men Proben können die Sänger und Sängerin- erklärte Dietz. Danach präsentieren alle zusamnen in das Leben der anderen Chöre reinschau- men das Lied „Schau auf die Welt“ von John en“, sagte Rego. Am Sonntag, 31. Mai, um 17 Rutter. Zum Abschluss wird gemeinsam mit Uhr singen in der Kirche St. Mariä Heimsu- den Besuchern das Lied „Möge die Straße uns chung fünf Chöre. Der 1873 gegründete Kir- zusammenführen“ angestimmt. HC chenchor singt unter der Leitung von Thomas Dietz. Peter Löhr steht dem Archechor vor, der vor 16 Jahren als Elternchor des Kindergartens Arche gegründet wurde. Aus Gimborn beteiligen sich zwei Chöre – der Kirchenchor mit Helga Seifert als Leiterin, in dem zurzeit 22 Männer singen, und der Frauenchor, der 1982 aus dem Sandra Machinek (von links) , Helga Seifert, Thomas Dietz, Peter Löhr und Pater Ronald (Foto: HC) Kinder- und Jugendchor Dhason. 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 WIPPERFÜRTH. Das Bildungswerk bietet am Dienstag, 19. Mai, um 16 Uhr im DRKAlten- und Pflegeheim ein Seminar zum Thema „Musik – Sprache der Seele“ an. Die Leitung hat der Künstler Michael Hensel. In diesem Seminar begegnen Senioren großen Komponisten und ihren Werken. Es werden Hintergründe zu den Kompositionen und den Künstlern erörtert. Außerdem wird musiziert und gesungen. Information und Anmeldung bei Bettina Schicha unter Telefon (0 22 67) 88 27 40. ENGELSKIRCHEN. „Frauen über die man spricht – Ein Tag mit Agatha Christie“. Unter diesem Motto findet am Samstag, 30. Mai, von 11 bis 18 Uhr im Caritashaus ein Seminar statt. Die Teilnehmerinnen lernen das Leben und Werk der großen Kriminalschriftstellerin kennen. Dazu gibt es zwei Filme mit den Hauptprotagonisten Miss Marple und Hercules Poirot. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 63) 38 56. ALTENKIRCHEN. Auch in diesem Frühjahr bietet Seelsorgebereichsmusiker Adam Lenart wieder einen Probenzyklus mit neuen geistlichen Liedern an. Eingeladen sind alle Jugendlichen und Erwachsenen, die Freude am gemeinsamen Singen von modernen geistlichen Liedern haben. Chorvorerfahrung ist nicht erforderlich. Der erste Probentermin ist am Samstag, 30. Mai, um 14 Uhr im Pfarrheim. Der Chor wird den Gottesdienst zum Pfarrfest in St. Jakobus, Altenkirchen, am Sonntag, 28. Juni, mitgestalten. Information und Anmeldung unter Telefon (0 15 20) 2 63 77 37. MORSBACH. Für alle, die mehr über die Struktur und die Bedeutung von Gottesdiensten erfahren möchten, bietet die Pfarrgemeinde einen dreiteiligen Kurs an. Er beginnt am Dienstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr im Gertrudisheim. Die nächsten Termine sind der 19. und der 26. Mai. Das Kursangebot richtet sich an alle, die Wortgottesdienste und Andachten leiten oder leiten lernen möchten und an alle, die einen kleinen Einblick in den Aufbau und die Dynamik solcher Gottesdienste erhalten möchten. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 94) 3 32 oder im Internet. ➔ www.begegnung-im-netz.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 ALTENBERG. Kardinal Rainer Maria Woelki kommt am Sonntag, 10. Mai, nach Altenberg, um mit der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt deren 100-jähriges Bestehen zu feiern. Der Festgottesdienst ist um 10.30 Uhr im Altenberger Dom. Anschließend trifft sich die Gemeinde auf dem Domvorplatz. RÖSRATH. Zu einer Radtour „Rund um Rösrath“ lädt die Kolpingsfamilie am Tag Christi Himmelfahrt ein. Die 16 Kilometer lange Strecke ist für Familien geeignet. Auch Gelegenheitsradler sollen keine Schwierigkeiten haben. Start ist um 13.30 Uhr am Bahnhof RösrathStümpen. Über Forsbach geht es durchs Sülztal nach Hoffnungsthal. Von dort geht es weiter Richtung Schloss Venauen zu den Sülzauen, wo Pfarrer Franz Gerhards mit den Teilnehmern eine Feldmesse feiert. Danach führt der Weg über Haus Eulenbroich, Klostermühle zur Pfarrkirche St. Nikolaus von Tolentino und dann ins benachbarte Augustinushaus, wo der Abschluss gefeiert wird. Informationen bei Klaus Rütting unter Telefon (0 22 05) 20 93. ➔➔ www.pfarr-rad.de OPLADEN/BERGISCH NEUKIRCHEN. Zu den Bitttagen vor Christi Himmelfahrt veranstaltet die Gemeinde St. Remigius Prozessionen am Montag, 11. Mai, um 18.30 Uhr von der Kirche St. Michael zur Gärtnerei Porten, am Dienstag, 12. Mai, um 18.30 Uhr von der Kirche Heilige Drei Könige zum landwirtschaftlichen Betrieb Baumhögger und am Mittwoch, 13. Mai, um 7 Uhr vom St. Albertus Altenheim, Talstraße, nach Gut Ophoven. In den Blick genommen werden die Themen „Gerechtigkeit“, „Bewahrung der Schöpfung“ und „Frieden“. Am Zielort wird jeweils Messe gefeiert. BERGISCH NEUKIRCHEN. Eine Fahrt nach Rom für Familien mit Kindern ab dem dritten Schuljahr bietet Diakon Karl Heinz Schellenberg vom 10. bis 16. Oktober 2016 an. Die Reise soll – mit Hin- und Rückflug sowie Unterkunft, Frühstück und Mittagessen – etwa 500 Euro pro Person kosten. Erste Informationen gibt es am Sonntag, 17. Mai, nach der 11-UhrMesse im Pfarrheim Heilige Drei Könige. Caritas feiert Geburtstag Vor 50 Jahren gründeten engagierte Christen den Verband BERGISCH GLADBACH. Vor 50 Jahren gründeten engagierte Christen unter Leitung von Domkapitular und Kreisdechant Joseph Mäurer aus Wipperfürth den Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis. Unter dem Motto „Der Mensch zählt – dafür arbeiten wir seit 50 Jahren“ stehen auch im Jubiläumsjahr die Menschen im Mittelpunkt – die Klienten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vielen ehrenamtlich in der Caritas Tätigen und die Partner in Kirche und Gesell- Sie stehen dem Caritasverband vor: Hans-Peter Bolz, Vorstandsvorsitzender und Kreiscaritasdirektor (links), und Alfons Wasser, ehrenamtliches Vorstandsmitglied. schaft. Zu den Höhepunkten des Jubiläums gehören unter anderem die über das Jahr verteilten Aktionen der Fachdienste und Einrichtungen. Bereits einige Jahre vor der offiziellen Gründung des Kreiscaritasverbandes entstand ein Caritassekretariat für das Dekanat Bergisch Gladbach als Koordinationsstelle für pfarrliche Caritasarbeit und als Träger eines „Sonderkindergartens für das geistig behinderte Kind“ auf der Gladbacher Margarethenhöhe. Im Jahr 1965 folgte dann der offizielle Eintrag als Verein. „Das Jubiläum ist für uns vor allem Anlass, danke zu sagen: An unsere hauptamtlich Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz und Ideenreichtum. An unsere Klienten und Partner für ihr Vertrauen in unsere Arbeit“, sagt Kreiscaritasdirektor Hans-Peter Bolz. Seit 1965 macht sich der Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis für Menschen stark, die in irgendeiner Form Hilfe brauchen. Heute begleiten rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und viele hundert Ehrenamtliche die Menschen im RheinischBergischen Kreis – vom Kleinkind über die KL/WD Familien bis zu den Senioren. Generationen über „Werte im Wandel“ Schüler und Senioren tauschen sich in der Aloysiuskapelle aus OPLADEN. Offenheit, Disziplin, Freundlichkeit, Treue, Humor, Mut, Fleiß, Vertrauen, Pünktlichkeit ... neun von insgesamt 40 Begriffen, die auf Din A4-Blätter geschrieben in der Aloysiuskapelle, der Jugendkirche Leverkusen, lagen. „Welcher dieser Werte ist mir besonders wichtig?“ Über diese Frage konnten sich die Besucher der Gesprächsreihe „Was denkst Du denn?!“ austauschen, bei der sich Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums und Bewohner des CBT-Hauses Upladin begegnen. „Werte im Wandel“ war das Thema des Nachmittags, in den Stadtdechant Monsignore Heinz-Peter Teller als Gastreferent einführte. Im Herbst wird die Gesprächsreihe zwischen den Generationen fortgesetzt. Die nächsten Termine und Themen sind „Vom ersten bis zum letzten Kuss – Zärtlichkeit“ am 1. September und „Abschied, Tod und KB Trauer“ am 10. November. Aus einer Vielzahl von Begriffen konnten sich die Teilnehmer einen für sie besonders bedeutsamen „Wert“ heraussuchen und anschließend in der Runde ihre Auswahl kommentieren. (Foto: KB) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Ab und zu auch mal protestieren 25 Jahre Unterstützung für das Betlehem-Baby-Hospital BAD HONNEF. Dicht besetzt war der große Saal im Katholisch-Sozialen Institut (KSI), viele wollten Dr. Hiyam Marzonqa, die Chefärztin des Betlehem Caritas-Baby-Hospitals, sehen. Diese war gekommen um sich für die langjährige Unterstützung zu bedanken und vom Klinikalltag im Westjordanland zu berichten. Von Monsignore Franz Lurz begrüßte Dr. Hiyam Marzonqa herzlich zu Vortrag und Gespräch im Katholisch-Sozialen Institut. (Foto: CG) fehl- und unterernährten oder unterkühlten Kindern, deren Eltern sich keine Heizung leisten können, erzählte sie, von schlechten Lebensbedingungen und überlasteten Müttern, die selbst noch Kinder sind. „Wir bieten allen Kindern, gleich welcher Religion oder Herkunft, die bestmögliche Behandlung“, betonte Dr. Marzonqa. Seit 25 Jahren unterstützt die Pfarrei St. Johann Baptist das Baby-Hospital und das Altenheim Beit Emmaus. Dank zahlreicher Aktionen und Sammlungen wurden in dieser Zeit Geräte und Geld von über einer Million Euro gespendet; im vergangenen März wurden bei einer Wallfahrt ins Heilige Land wieder 35 000 Euro an das Baby-Hospital überreicht. Der frühere Honnefer Pfarrer Monsignore Franz Lurz, der vor 25 Jahren das Projekt auf den Weg gebracht hatte, dankte auch seinem Nachfolger, Pfarrer Bruno Wachten, der das Projekt liebevoll und aufmerksam weiter begleitet. Zum Besuch von Dr. Marzonqa merkte die kfd-Vorsitzende Ursula Voll an: „Es genügt nicht, sein Scherflein in die Spendensäule zu geben. Wir brauchen auch ein öffentliches Bekenntnis, dass wir nicht einverstanden sind mit der Politik Israels. Ab und zu eine Protestnote an den israelischen Botschafter wäre nicht schlecht.“ CG Offenes Ohr, Herz und keine Stoppuhr Thomas Taxacher neuer Kreisjugendseelsorger KREISDEKANAT. „Ihr bekommt einen richtig guten Kreisjugendseelsorger“, erklärte Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb bei der Einführung von Kaplan Thomas Taxacher, der jetzt Kreisjugendseelsorger für die Kreisdekanate Rhein-Sieg und Altenkirchen ist. Die jungen Leute der Region können also aufatmen; nach zweijähriger Vakanz haben sie für die nächsten sechs Jahre wieder einen Ansprechpartner, der sie versteht. Vor dem Einführungsgottesdienst hatte der 39-Jährige auf die Frage, was ihn zum Jugendseelsorger befähige, geantwortet: „Ich kann gut auf Menschen zugehen und habe keine Angst vor Jugendlichen.“ In der voll besetzten Kirche St. Elisabeth in Deichhaus verfolgten auch viele seiner ehemaligen Gemeindemitglieder aus Düsseldorf, Altenberg und sogar aus seiner Anfangszeit in Bonn die Feier. Pfadfinder, BDKJler und Mitarbeiter der Katholischen Jugendagentur (KJA) aus dem RheinSieg-Kreis und dem Kreis Altenkirchen hießen den „Neuen“ herzlich willkommen. Er wolle ein offenes Ohr, ein mitfühlendes Herz und viel Zeit für sie haben, versprach Taxacher. Ein Modell der Kreisdekanate, das Ju- 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 gendliche zur Gabenbereitung brachten, zeigte ihm die Vielfalt und die Größe seines jetzigen Wirkungskreises. Das schreckte Kaplan Taxacher nicht. Er wolle sich mit allen gemeinsam auf den Weg machen und Neues entdecken, versicherte er. CG EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 THOMASBERG/HEISTERBACHERROTT. Das Internet-Café von St. Joseph und St. Judas Thaddäus bietet an den Donnerstagen, 20. und 27. Mai sowie 3. und 10. Juni, jeweils von 15.30 bis 17 Uhr, in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe „Aktiv im Alter, Computer und Internet“ im Pfarrheim St. Joseph, Am Kirchplatz 15, einen Kurs zur Einführung in die Benutzung von Smartphones an. Eigenes Smartphone ist mitzubringen. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 23) 2 99 35 75. OBERPLEIS. Zu einer mystischen Entdeckungsreise durch die mittelalterliche Propsteikirche St. Pankratius mit dem Musiktherapeuten Peter Wendland laden das Familienzentrum und der Verein „Perspektiven für das Leben“ am Samstag, 9. Mai, von 20 bis 22 Uhr Kinder ab acht Jahren und Erwachsene ein. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 23) 9 23 60. SIEGBURG. Unter dem Motto „Wenn es nicht so traurig wäre …“ lesen und kommentieren Ilona Kalbe, ehrenamtliche Mitarbeiterin, und Werner Kaser, Gefängnisseelsorger, satirische Texte aus der JVA Siegburg. Diese Lesung ist der dritte „Literatur-Abend im Café Luise“, zu dem der Katholische Gefängnisverein Siegburg Interessierte einlädt, die einen ungewöhnlichen Blick hinter die Gefängnismauern werfen möchten. Er findet statt am Freitag, 8. Mai, um 19.30 Uhr im Café Luise, Luisenstraße 90, Siegburg (letztes Haus rechts vor der Pforte der JVA). Eintritt frei. MUCH. Zum ersten Oasentag sind alle Frauen des Seelsorgebereichs am Samstag, 9. Mai, von 10 bis 17 Uhr im Pfarrheim herzlich eingeladen. Anmeldung und Informationen unter Telefon (0 22 45) 17 97. BDKJler, Pfadfinder und Mitarbeiter der Katholischen Jugendagentur warteten schon vor der Kirche in Deichhaus auf den neuen Kreisjugendseelsorger. (Foto: CG) SELIGENTHAL. Beim Antoniusfestival in der ältesten Franziskanerkirche nördlich der Alpen wird vom 10. Mai bis 13. Juni wieder in St. Antonius eine abwechslungsreiche Konzertfolge zu Gunsten der „treuhänderischen Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zum Unterhalt der Klosteranlage Seligenthal“ geboten. Die Auftaktveranstaltung mit dem Aulos-Quartett ist am Sonntag, 10. Mai, um 17 Uhr. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 EUSKIRCHEN. Das Musical „Molokai – Lass dich anstecken“ wird am Sonntag, 10. Mai, um 19 Uhr im Stadttheater Euskirchen, Emil-Fischer-Straße 23-27, aufgeführt. Die Akteure sind Schüler der „Emmanuel School of Mission“, junge Erwachsene aus zehn verschiedenen Ländern, die das Ausbildungszentrum der Gemeinschaft Emmanuel in Altötting besuchen. Sie zeigen Leben und Werk Pater Damian de Veusters, eines belgischen Missionars, der im 19. Jahrhundert Leprakranke auf der hawaiischen Insel Molokai betreute. Tickets gibt es im Vorverkauf im Pastoralbüro St. Martin, Kirchstraße 15, und an der Abendkasse. MARIA RAST. Unter dem Thema „Aufschieberitis“ steht ein Frauenfrühstück mit spirituellem Impuls am Dienstag, 12. Mai, und Mittwoch, 13. Mai. Beginn ist jeweils um 9 Uhr, die Veranstaltungen enden um 11.30 Uhr. Schwester M. Annetheresia Hahn wird die Teilnehmerinnen begleiten. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 56) 9 58 70. BLEIBACH-HARDT. Zur jährlichen Wallfahrt nach Untermaubach lädt die Frauenberger Pfarrgemeinde St. Georg am Donnerstag, 28. Mai, ein. Die Fußpilger aus Oberwichterich treffen sich um 5.55 Uhr an der Bushaltestelle im Ort, die Fußpilger aus Frauenberg um 6 Uhr am Ehrenmal. Ein Bus steht um 8.45 Uhr ab Ehrenmal in Frauenberg bereit. Die Pilgermesse in St. Brigida in Untermaubach wird gegen 9.30 Uhr gefeiert. Informationen und Anmeldung bis 24. Mai bei Michael Huthmacher unter Telefon (0 22 51) 5 72 20. ERSDORF. Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Kolpingsfamilie Ersdorf-Altendorf am Sonntag, 10. Mai, um 18 Uhr mit einer Festmesse in der Pfarrkirche Sankt Jakobus. Anschließend findet ein Empfang im Pfarrheim neben der Kirche statt. WORMERSDORF. Die diesjährige Reihe Alter Musik beginnt am Samstag, 9. Mai, um 17 Uhr in der Ipplendorfer Kirche. Zu Gast sind die Sopranistin Ariane von der Heyden-Karas, Lea Lohmeyer (Traversflöte) und Wolfgang Mader (Cembalo) mit Werken von Pez, Marburg und anderen. ➔ www.meckenheimer-kirchenmusik.de Mit den Kindern freuen sich Leiterin Hedwig Bädorf (hinten links) und Pfarrer Stephan Becker über „viel mehr Platz“. (Foto: AK) Viel Platz drinnen und draußen 50 Jahre Kindergarten St. Nikolaus KUCHENHEIM. Nicht nur die Wiedereröffnung und Segnung der Erweiterungsbauten der Kindertagesstätte St. Nikolaus gab es jetzt zu feiern – auf dem Festprogramm stand auch das 50-jährige Bestehen des Kindergartens. Seine Wurzeln hat dieser allerdings nachweislich 1915 in der Tätigkeit der Franziskanerinnen von Waldbreitbach, die die erste Kinderbetreuung im Ort im damaligen Kloster an der Kuchenheimer Straße aufnahmen. Bis 1965 leiteten die Ordensschwestern die Einrichtung. Einige Jahre später wurden Kindergarten und verkleinertes St.-Josef-Stift „gegenüber“ neu errichtet. Zwei Franziskanerinnen, Schwester Josefia und Schwester Gottharda, leben bis heute in unmittelbarer Nachbarschaft des jetzigen Familienzentrums. Die Baumaßnahmen zu dessen Erweiterung wurden Ende 2014 nach neun Monaten abgeschlossen, drei Monate früher als geplant. Während der Bau- und Renovierungszeit wurden die drei Gruppen im Pfarrheim betreut. Der reibungslose Ablauf war „dank des großen Einsatzes des Kindergartenausschusses im Kirchengemeindeverband möglich“, sind sich Hedwig Bädorf, seit 1982 Leiterin des achtköpfigen Erzieherinnenteams, und Pfarrer Stephan Becker, der die Kindertagesstätten des Seelsorgebereiches betreut, einig. Die Außenanlagen sollen in diesem Jahr ebenfalls neu gestaltet werden. Für die Kinder soll ein Naturspielplatz gestaltet werden. AK Jubiläum mit Orgelkonzert Pater Stanislaus Friede vor 40 Jahren zum Priester geweiht SWISTTAL. „Am Tag meiner Priesterweihe, dem 3. Mai 1975, hat es genauso geregnet wie heute“, erinnerte sich Pater Stanislaus Friede exakt 40 Jahre nach diesem Ereignis. Dann müsse der polnische Regen ja etwas Gutes gehabt haben. Denn aus dem kleinen Stanislaus sei eine fruchtbare Rebe im Weinberg des Herrn geworden, griff Pfarrgemeinderatsvorsitzende Adelheid Willers das Evangelium des vergangenen Sonntags auf. Seine Jubiläumsfeier hatte Friede mit einem Konzert auf der kürzlich restaurierten Ludwig-König-Orgel in der Morenhovener Pfarrkirche St. Martin kombiniert. „Ein schöner Zufall“, wie Kirchenvorstand Heiner Meurs bei einem Empfang in der überfüllten Pfarrscheune befand. Der Michaelitenpater, der vor 31 Jahren als Pfarrer nach Buschhoven kam und heute Vorsitzender des Pfarrge- 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de meindeverbandes Swisttal ist, konnte sich vor Gratulanten kaum retten. Er bedankte sich für die gute Aufnahme in der Gemeinde, die vielen Glückwünsche und vor allem für die üppige „Scheinkollekte“ in der Festmesse. Auf perJubilar: Pater sönliche Geschenke hatStanislaus Friede. te er verzichtet. Das Geld (Foto: ES) will er für die Pfarrcaritas und den Swisttaler Kirchentag, der am 25. Oktober stattfinden wird, einsetzen. In den Jahren 2000 bis 2013 war Friede Dechant des Dekanats Meckenheim/ Rheinbach. Für seine Verdienste in der Zeit des Umbruchs erhielt er den Titel „Ehrendechant“. ES Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Pfarrei zusammenhalten Begegnung unter dem Maibaum in St. Michael BONN-WESTSTADT. Zwar wäre Sonnen- rer Ulrich Weeger gehaltenen Sonntagsmesschein noch schöner gewesen, aber immerhin se neben der Kirche bei einem bunten Bufblieb das Wetter entgegen den Prognosen tro- fet stattfand. „Ich freue mich, hier heute auch cken, sodass die „Begegnung unter dem Mai- Menschen begrüßen zu können, die ich so baum“, zu der der Gemeindeausschuss St. Mi- aus der Kirche nicht kenne“, so van Deenen. chael am ersten Maisonntag eingeladen hatte, Stolz berichtet sie auch, dass einige jüngere ihren Zweck erfüllen konnte. Und den beschrieb Frauen dafür gesorgt haben, dass es nun doch Organisatorin Liesel van Deenen wie folgt: „Die wieder eine Bücherei vor Ort gibt, nämlich Pfarre zusammenzuhalten, neue Menschen für im Glockenturm von St. Michael, direkt neuns zu interessieren und zu schauen, wie es dem ben der denkmalgeschützten Kirche. BBW Nachbarn geht.“ Die Gemeinde St. Michael in der Weststadt gehört zur Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena und Christi Auferstehung und hat es nicht ganz leicht, das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten, seit vor einigen Jahren die Räumlichkeiten von Kindergarten, Pfarrbüro und Bücherei aufgegeben werden mussten. Umso erfreulicher war die gute Resonanz auf diese Aktion, Zur „Begegnung unter dem Maibaum“ hatte der Gemeindeausschuss von St. Michael die nach der von Pfar- eingeladen und viele Menschen kamen dabei miteinander ins Gespräch. (Foto: BBW) BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN. Die integrative Jugendgruppe Brücke-Krücke für Menschen mit und ohne Behinderung zwischen 14 und 27 Jahren macht vom 27. Juli bis 9. August eine Ferienfreizeit in Schweden. Plätze sind noch frei. Interessenten können die Gruppe vorher bei ihren Veranstaltungen in Bonn kennenlernen. Informationen unter Telefon (02 28) 96 59 23 26. ➔ www.bruecke-kruecke.de. BONN. Über „Religionsfreiheit zum Dschihad? Inhalt und Schranken der Religionsfreiheit“ spricht Professor Dr. Josef Isensee auf Einladung des Theologischen Gesprächskreises für Bundesbedienstete am Dienstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr im Haus der Kirche, Adenauerallee 37. BONN. Caritas und Diakonie haben bei der Aktion „Starthilfe“ wieder Kindern aus sozial benachteiligten Familien Ranzen für einen guten Schulanfang geschenkt. Über 300 Kinder konnten mit ei- Abgerockt für „Robin Good“ „Sixties United“ spendet Gage für Familienfonds BONN. „Robin Good“, der Familienfonds von Caritas und Diakonie, hilft schnell und unbürokratisch Familien aus Bonn und der Region, die in Not geraten sind. Damit er das tun kann, ist er auf Spenden angewiesen. Eine solche gab es jetzt wieder – und zwar in Höhe von 2450 Euro. Diese überreichte die Band „Sixties United“ an Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider und Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher. Der Betrag ist der Erlös aus ihrem jüngsten Konzert in der Endenicher Harmonie, wo die 15 Musiker und ihr Background-Chor über 300 Fans mit auf eine Reise in die 60er-Jahre nahmen. „Sixties United“ spielt Stücke von Bob Dylan, Joan Baez, den Beatles, Stones oder Status Quo. Die Band, die nur dreimal im Jahr in unterschiedlichen Formationen auftritt, spendet grundsätzlich alle Einnahmen an soziale Einrichtungen – diesmal an „Robin Good“. Vor etwa fünf Jahren hatte die Sängerin Bea Tradt zahlreiche Rockund Popmusiker um sich geschart, die bereits in den 60er- und 70er-Jahren in der Bonner Musikszene aktiv waren, und „Sixties United“ gegründet. BBW nem Ranzen der Marke „ergobag“ (Foto) ausgerüstet werden, für den nur Textilien verwendet werden, die zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen bestehen. BONN-ENDENICH. Das Priesterseminar „Redemptoris Mater“, Kapellenstraße 44, lädt an Christi Himmelfahrt, 14. Mai, von 12 bis 18 Uhr zu einem „Tag der offenen Tür“ ein, um das Alltagsleben der Priesteramtskandidaten zu zeigen. Sängerin Bea Tradt überreichte gemeinsam mit einigen Bandmitgliedern von „Sixties United“ die Spende in Form einer Schultüte an Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider (rechts) und Diakoniechef Ulrich Hamacher (links). (Foto: BBW) 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 BONN-BEUEL. Zu „Sterbebegleitung und Sterbehilfe“ referiert Günter Heimermann am Dienstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr im Forum Pauluskirche, Siegburger Straße 75. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] PULHEIM. Eine Informationsveranstaltung zur „Großelternbörse“ findet am Dienstag, 2. Juni, um 10.30 Uhr im Familienzentrum der Caritas-Kindertagesstätte St. Elisabeth, Nordring 13, statt. Das Familienzentrum St. Elisabeth hat diese Börse für „Leihgroßeltern“ im Jahr 2013 gegründet, um Kindern, deren Großeltern verstorben sind oder weit weg leben, die Möglichkeit zu geben, in Kontakt zur älteren Generation zu kommen. Es sollen kurzfristig neue Großeltern für das Projekt gewonnen werden. Mehr Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung unter Telefon (0 22 38) 72 82 oder per Email an [email protected]. RHEIN-ERFT-KREIS. Die Salvatorianerinnen bieten auch in diesem Jahr wieder Reisen nach Südtirol, nach Griechenland und eine Wanderreise auf den Spuren des Franziskus durch Umbrien an. Sonderprospekte können unter Telefon (0 22 73) 60 22 21 oder per Email an [email protected] angefordert werden. Des Weiteren bieten die Salvatorianerinnen Besinnungstage für Männer an. Unter dem Titel „Auszeit vom Alltag – Zeit für mich“ soll eine Pause von beruflichen Belastungen und Anforderungen, Verunsicherungen und Druck genommen werden. An diesem Wochenende haben speziell Männer ungestört Zeit für sich, für Gespräche, für Naturerleben, Stille, Mitfeier der Gebets- und Gottesdienstzeiten. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 73) 60 23 50 oder per Email an [email protected]. PULHEIM-BRAUWEILER. Der Verein für Geschichte Pulheim veranstaltet einen Spaziergang über das Marienfeld unter der Leitung von Hans Porschen am Samstag, 23. Mai, um 14 Uhr. Treffpunkt ist an der Sonnenuhr auf dem Marienfeld. Anmeldung unter Telefon (0 22 38) 1 32 53. Am darauffolgenden Sonntag, 24. Mai, um 14.30 Uhr bietet der Verein zusätzlich einen Spaziergang durch das Gebäudeensemble der ehemaligen Abtei Brauweiler unter der Führung von Herbert Diecker an. Treffpunkt ist an der Abteikirche in Brauweiler. Platz für Integration Neuer Außenbereich des Familienzentrums Christus König KERPEN-HORREM. Der Spielplatz des Fami- vom Kirchengemeindeverband, 46 300 Euro lienzentrums und des Kindergartens Christus von der Stiftung Wohlfahrtspflege und 28 409 König wird barrierefrei. Jetzt haben auch Kin- Euro von der Aktion Mensch finanziert wurden. der im Rollstuhl die Möglichkeit, das insgesamt Am 27. September ist ein Fest vom Familien2400 Quadratmeter große Außengelände ange- zentrum und der Kindertagesstätte Christus messen zu nutzen. Die Kindertagesstätte Chris- König geplant. BB tus König betreut insgesamt 55 Kinder, von denen zehn ein Handicap haben. Der neue Spielplatz verfügt unter anderem über zwei Edelstahlrutschen, wovon eine breit genug ist, dass auch behinderte Kinder mit etwas Hilfe diese benutzen können. Der Neubau des Spielplatzes kostete 197 000 Euro, wovon 70 000 Euro von der Marga-und-Walter-Boll(Foto: BB) Stiftung, 56 000 Euro Die neue Außenanlage bietet barrierefrei viel Platz zum Spielen. Bunte Blüten bewundert Kirchenchor von St. Martinus besucht Taunus KIRCHHERTEN. Der Taunus war das Ziel des Jahresausflugs, zu dem 38 Mitglieder des Kirchenchores St. Cäcilia in St. Martinus aufgebrochen waren. Untergebracht in einem Bildungshaus des Bistums Limburg in der Nähe von Wiesbaden, schauten sich die Teilnehmer mit der Thermine-Bahn die Sehenswürdigkeiten der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden an und besuchten die Domstadt Limburg. Hier sang der Chor im Georgsdom zwei Lieder und erhielt eine Exklusivführung. Besonders genossen die Sän- gerinnen und Sänger aus Kirchherten die Fahrt durch den Taunus, da die „Apfelbäume in voller Blüte standen und der Raps intensiv gelb leuchtete“, so Chorvorsitzender Georg Lesaar. Am Sonntag gestaltete der Chor eine Messe in Wiesbaden musikalisch mit und sang Werke von Mozart, Bruckner, Schubert und Rutter. Zum Abschluss der Fahrt stand eine Besichtigung des Klosters Eberbach an, bevor die Gemeinschaft die Heimreise antrat. BB 38 Chormitglieder nahmen am traditionellen Jahresausflug des Kirchenchores von St. Martinus Kirchherten in den Taunus teil. (Foto: BB) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Neue Heimat am Rhein KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Gemeinde nimmt Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan auf RODENKIRCHEN. Sie haben das Glückslos gezogen: Darüber sind sich die Jungen und Mädchen der Familie H. aus Afghanistan im Klaren – die Freude strahlt aus ihren Augen. Die Mutter konnte jetzt mit ihren sechs Kindern in eine eigene Wohnung umziehen, die ihr von der Gemeinde St. Joseph und St. Remigius zur Verfügung gestellt wurde. Die Familie kam ohne Vater, der wohl von den Taliban verschleppt wurde, nach Deutschland und lebte seit zwei Jahren im Flüchtlingsheim in Gremberg. Die Gemeinde St. Joseph und St. Remigius hatte, anregt von der Aktion „Neue Nachbarn“, überlegt, was sie selber tun kann, „Wir wollten nicht nur beten, damit andere etwas tun, sondern selber aktiv werden“, erläuterte Pfarrvikar Peter Nüsser. Dann wurde die 130 Quadratmeter große Wohnung in der alten Kaplanei in der Saarstraße frei, und der neugegründete Arbeitskreis aus Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Pfarrvikar nahm Kontakt zur Caritas auf. Die unterstützt sowohl Flüchtlingsfamilien als auch potenzielle Vermieter im Rahmen des „Auszugsmanagements“ bei der Vermietung von Wohnraum, den damit verbundenen administrativen Dingen und bei der Nachbetreuung über einen Zeitraum von drei Monaten. Aus drei Familien wurde die Familie H. ausgewählt; allerdings hofft Stefan Nüsser von der Arbeitsgruppe Flüchtlinge, angesichts der bewegenden Schicksale der geflüchteten Familien, dass in absehbarer Zeit weitere Wohnungen zur Verfü- Pfarrvikar Nüsser (links) und Helfer übergaben den Kindern Brot und Salz zum Einzug. (Foto: RUM) gung gestellt werden können. Am Tag des Einzugs halfen viele Mitglieder der Gemeinde der Familie. Die Möbel stammen aus Spenden von Pfarreiangehörigen, die auch weiterhin Unterstützung anbieten. Pensionierte Lehrer haben schon zugesagt, der Familie Deutschunterricht geben zu wollen. Weitere Flüchtlingspaten unter anderem für die Hausaufgabenbetreuung werden noch gesucht. Künftig sollen auch auf der Homepage der Gemeinde Informationen veröffentlicht werden, wo noch konkrete Hilfe angeboten werden kann. RUM ➔ www.rheinbogen-kirche.de Leben im alten Kloster Generalvikariat startet integratives Wohnprojekt KALK. Das Qualifizierungsverfahren „In- Bürgern einer Empfehlungskommission vortegratives Wohnprojekt Klarissenkloster“ zustellen. Die Stadtplanerinnen Professor soll laut Generalvikariat im Mai starten. Das Christl Drey und Regina Stottrop betreuen denkmalgeschützte Gesamtensemble des und moderieren das Verfahren. RUM ehemaligen Klosters soll zu einer Wohnanlage umgebaut werden. In Abstimmung mit der Stadt werden vier Architektenbüros damit beauftragt, bis Ende Juni unter Berücksichtigung der planungsrechtlichen, denkmalpflegerischen und wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen innovative Entwurfskonzepte für ein integriertes Wohnprojekt Im ehemaligen Klarissenkloster soll ein integratives Wohnprojekt entstehen. (Foto: RUM) mit Flüchtlingen und 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 NIPPES. Pfarrer Monsignore Paul Heinrich Haas ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Nach seiner Priesterweihe am 11. Februar 1960 war er bis 1966 an St. Mauritius in Neuss-Büderich und bis 1970 an St. Martin in Bonn als Kaplan tätig. Anschließend erfolgte sein Einsatz als Pfarrer an St. Marien in Nippes. Dort wirkte er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Mai 2006. Zusätzlich war er als Rektoratspfarrverweser an St. Heinrich und St. Kunigunde und als Pfarrweser an St. Joseph in Nippes und St. Monika in Bilderstöckchen tätig. Das Amt des Dechanten im Dekanat Nippes übte er von Dezember 1976 bis 1995 aus. NIEHL. Tiefenpsychologische und biblische Zugänge anhand von Engelsskizzen von Michael Blum werden am Mittwoch, 20. Mai, um 18 Uhr im St.-Agatha-Krankenhaus, Feldgärtenstraße 97, erörtert. Unter der Moderation von Dr. Walter Schurig, Chefarzt der psychosomatischen Abteilung, referieren Dr. Roswitha Dockendorff und Pater Rudolf Amman zum Thema. DÜNNWALD. „Stiften ist Hoffnung in die Zukunft“, so lautet der Titel einer Ausstellung, die Einblicke in das nachhaltige Engagement im Erzbistum Köln gibt. Die Wanderausstellung in der Kirche St. Hermann-Joseph wird am Dienstag, 12. Mai, um 18 Uhr eröffnet und zeigt die vielfältigen Aufgabenfelder von Stiftungen. Sie präsentiert unter anderem die Bürgerstiftung Dünnwald-Höhenhaus, eine Zahl von Auswahl-Stiftungen mit überregionalen Zwecken und weitere Beispiele von Förderprojekten. Die Ausstellung kann auch während des Dünnwalder Frühlings am 16. und 17. Mai in der Zeit von 12 bis 18 Uhr besichtigt werden. KÖLN. Eine schlesische Maiandacht beginnt am Dienstag, 12. Mai, um 16 Uhr in der Kirche St. Maria in der Kupfergasse. Monsignore Rochus Witton hält die Andacht, zu der die Landsmannschaft Schlesien in Köln einlädt. KÖLN. Romantische Chormusik singt das Ensemble „vox animata“ unter der Leitung von Jan Martin Göstl am Samstag, 9. Mai, um 20.15 Uhr in St. Andreas. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Gut investiert Weihbischof Ansgar Puff weihte Haus St. Gereon in Niederbachem ein WACHTBERG. Als eine gute Investition in die Zukunft bezeichnete Weihbischof Ansgar Puff den Bau des neuen Pfarrheims in Niederbachem. Mit dem Namen „Haus St. Gereon“ knüpft es an den Schutzpatron der benachbarten Kirche an. Weil die Kirche im Drachenfelser Ländchen besonders lebendig sei, brauche sie auch geeignete Räume für das Gemeindeleben. Diese bietet das eingeschossige Gebäude. Einem Schiff nachempfunden Die äußere Form des Gebäudes, die an ein Schiff erinnere, solle zum Einsteigen auffordern, erläuterte Alfred Schneider, Vertreter des Architekturbüros Klose & Schneider, die Bauweise und das Konzept des Hauses St. Gereon. Die geneigten Wände symbolisieren, dass die Kirche sich den Menschen zuwendet. Das geräumige Foyer und die hohen, hellen Räume laden ein, sich am Gemeindeleben zu beteiligen. Mit dem Lied „O happy day …“ begrüßte der Wachtberger Gospelchor unter Leitung von Claudia Bertine Mainau die zahlreichen neugierigen Gäste, die Weihbischof Puff bei der Einsegnung der Räume, die auch die Bücherei St. Gereon beherbergen, folgten. Ein glücklicher Tag war es auch für den Pfarrer der Gemeinde St. Marien, Dechant Hermann Josef Zeyen. Für ganz Wachtberg Er äußerte die Hoffnung, dass das Haus St. Gereon ein neuer Eckpfeiler des Ge- Alfred Schneider, Vertreter des Architekturbüros Klose & Schneider, erläuterte die Bauweise und das Konzept des Hauses St. Gereon. Im Hintergrund Weihbischof Ansgar Puff. meindelebens in ganz Wachtberg werde. Der Vorsitzende des Bauausschusses, Norbert Passmann, machte auf das große Engagement der Bürger in der Bauphase aufmerksam. So half der Schützenverein beim Roden des Grundstückes. Andere unterstützten das Projekt durch Geld- und Sachspenden für die Ausstattung. Darunter der Pfarrverein, die Frauengemeinschaft, die Skatspieler und die Spielerunde des Familienzentrums 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de sowie der Heimatverein und ortsansässige Banken. So konnte es gewährleistet werden, dass das Pfarrheim in nur einem Jahr hochgezogen wurde und die Kosten von 960 000 Euro in dem vom Erzbistum festgesetzten Rahmen hielten. ES Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 AUS DEM ERZBISTUM Weihbischof Dick feiert mit Chor Deutsch-ägyptische Jugendbegegnung im Sommer WISSEN. Höhepunkt des Jubiläumsjahres: Der Jugendchor „Chorus live“ besteht seit einem Vierteljahrhundert und feiert das Jubiläum am Sonntag, 10. Mai, um 18.30 Uhr mit einer Festmesse in der Kirche Kreuzerhöhung. Den Gottesdienst wird Weihbischof em. Dr. Klaus Dick leiten. „Über diese Wertschätzung freuen wir uns ganz besonders“, sagt Chorleiter Hans Georg Rieth. Eigens für die Messe wurde ein Projektchor gegründet. Gesänge aus Taizé, Gospel, Neues Geistliches Lied und mehr gehören zu seinem Programm. Wer bei dem Projekt noch als Sänger mitwirken möchte, ist zur Probe am Samstag, 9. Mai, ab 14 Uhr im Pfarrheim in Wissen eingeladen. TMG KÖLN. Eine Jugendbegegnung in Ägypten findet in den Sommerferien vom 23. Juli bis 9. August statt. Nach einem dreitägigen Besichtigungsprogramm in Kairo reist die deutsche Gruppe nach Alexandria. Dort arbeiten die Teilnehmer in einem sozialen Projekt und begegnen jungen Ägyptern. Thematisch geht es bei dem Austausch um „Solidarität mit jugendli- chen Flüchtlingen“. Den Abschluss bildet eine Rundreise aller Teilnehmer durch Ägypten. Von 16 bis 27 Jahren. Preis: 800 Euro. Vorbereitungsseminar: 29. bis 31. Mai. Anmeldung und weitere Informationen bei Nadim Ammann, E-Mail: [email protected], Telefon: (01 52) 01 64 21 85. TMG ➔➔ www.akija.de Kardinal Meisner bei 20. Schlesischer Maiandacht KÖLN/ZWILLBROCK. Kardinal Joachim Meisner wird zur 20. Schlesischen Maiandacht das münsterländische Zwillbrock besuchen. Die traditionelle Andacht findet am Himmelsfahrtstag, 14. Mai, um 15 Uhr in der Barockkirche St. Franziskus statt. Meisner, der aus dem schlesischen Breslau-Lissa stammt, wird die Predigt halten. TMG Katholischer Sozialverband startet Kampagne gegen Armut KÖLN. Der Katholische Verband für soziale Dienste (SKM) hat eine Kampagne zur Armutsbekämpfung gestartet. Er setzt sich unter dem Motto „Der Mensch am Rand ist unsere Mitte“ für bessere Chancen für armutsgefährdete Menschen ein. Eine Armutsrisikoquote von 15,1 Prozent für die deutsche Bevölkerung sei zu hoch, hieß es jetzt zum Auftakt in Köln. Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügen. „Armut ist ein gesellschaftlicher Skandal“, erklärte der SKM-Bundesvorsitzende Ludger Urbic. Besonders gefährdet seien Erwerbslose, Migranten, Familien und Alleinerziehende. Der 1912 gegründete Bundesverband unterstützt mit seinen 125 Mitgliedsvereinen Menschen in materieller und psychosozialer Not. Kinder, Jugendliche und Senioren im Blick Der SKM fordert ein Grundeinkommen, das eine Grundsicherung für Kinder, Jugendliche und Senioren einschließt. Um der Armut entgegenzuwirken, müssten auch die Bedarfssätze für Empfänger von Sozialhilfe und Hartz IV auf das Existenzminimum angehoben werden. Notwendig sei zudem eine stärkere individuelle Förderung für Menschen, die die Anforderungen einer regulären Beschäftigung nicht erfüllen. Weiter verlangt der SKM, Straffällige beim Übergang von der Haft in die Freiheit zu unterstützen. Darüber hinaus müsse es eine Gesundheitsfürsorge für Wohnungslose und Nichtversicherte geben. Mit den Forderungen will sich der SKM auch bei Veranstaltungen am 17. Oktober, dem Welttag des Europarats zur Überwindung der Armut, an die Öffentlichkeit wenden. KNA 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Vom Erzbischof wurden ernannt: Pater Petar Cirko OFM – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben sowie im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Subsidiar an den Pfarreien St. Antonius in Düsseldorf-Friedrichstadt, St. Apollinaris in Düsseldorf, St. Josef in Düsseldorf-Oberbilk, St. Martin in Düsseldorf-Unterbilk, St. Peter in Düsseldorf-Friedrichstadt und St. Pius X. in Düsseldorf-Lierenfeld im Seelsorgebereich Düsseldorf Unter- und Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-West des Dekanates Düsseldorf-Süd. Pfarrer Wolfgang Hanck weiterhin bis zum 31. März 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Suitbertus (Basilika minor) in Düsseldorf-Kaiserswerth, St. Lambertus in Düsseldorf-Kalkum, St. Remigius in Düsseldorf-Wittlaer und St. Agnes in Düsseldorf-Angermund im Seelsorgebereich Angerland/Kaiserswerth des Dekanates Düsseldorf-Nord. Pfarrer Wolfgang Heinen weiterhin bis zum 30. April 2016 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Clemens und Mauritius in Köln im Dekanat Köln-Mülheim. Pater Josef Dadzie CSSp – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 29. Februar 2016 zum Kaplan zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Siegburg/Sankt Augustin. Monsignore Rudolf Scheurer weiterhin bis zum 29. Februar 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Laurentius in Lindlar-Hohkeppel, St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf, St. Agatha in Lindlar-Kapellensüng, St. Joseph in Lindlar-Linde und St. Severin in Lindlar im Seelsorgebereich Lindlar des Dekanates Wipperführth. Diakon Wolfgang Vogel weiterhin bis zum 31. März 2016 zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Josef in Köln-Porz, St. Laurentius in Köln-Porz-Ensen, St. Clemens in Köln-Porz-Langel und St. Mariä Geburt in Köln-Porz-Zündorf im Seelsorgebereich Porzer Rheinkirchen des Dekanates Köln-Mülheim. Pfarrer Heribert Heuser weiterhin bis zum 31. März 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler, St. Cornelius in Pulheim-Geyen und St. Martinus in Pulheim-Sinthern im Seelsorgebereich Brauweiler/ Geyen/Sinthern des Dekanates Pulheim. Pfarrer Heribert Heyberg weiterhin bis zum 31. Dezember 2018 zum Subsidiar an den Pfarreien Christi Geburt in KölnBocklemünd-Mengenich, St. Johannes v. d. Lat. Tore Köln-BocklemündMengenich und St. Konrad in Köln-Vogelsang im Seelsorgebereich Bocklemünd/Mengenich und Vogelsang des Dekanates Köln-Ehrenfeld. Pater Clemens Schliermann SDB – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – bis zum 15. August 2015 zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Laurentius in Niederkassel-Mondorf, St. Dionysius in NiederkasselRheidt und St. Lambertus in Troisdorf-Bergheim im Seelsorgebereich Siegmündung des Dekanates Troisdorf. Diakon Paul Kirschner – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – bis zum 14. August 2016 zum Diakon an den Pfarreien St. Barbara in BonnIppendorf, St. Sebastian in Bonn-Poppelsdorf und Heilig Geist in Bonn-Ve- 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de nusberg im Seelsorgebereich Bonn-Melbtal des Dekanates Bonn-Mitte/Süd. Pfarrer Dr. Markus Wasserfuhr zum Pfarrer an der Pfarrei Heilige Familie in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf Nord. Erzbischof Dr. Stefan Heße – im Einvernehmen mit dem Metropolitankapitel – zum Ehrendomherrn der Hohen Metropolitankirche in Köln. Der Erzbischof hat: Pfarrer Meinrad Funke mit Ablauf des 14. Mai als Pfarrer an der Justizvollzugsanstalt Remscheid-Lüttringhausen, Jugendarrestanstalt Remscheid-Lüttringhausen und Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Vohwinkel entpflichtet. Pater Tomychan Kochelanjickal Poulose CMI – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Ablauf des 17. August als Kaplan im Vorbereitungsdienst an den Pfarreien St. Laurentius in Lindlar-Hohkeppel, St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf, St. Agatha in Lindlar-Kapellensüng, St. Joseph in Lindlar-Linde und St. Severin in Lindlar im Seelsorgebereich Lindlar des Dekanates Wipperfürth entpflichtet. Militärpfarrer Heinrich Peter Treier weiterhin bis zum 31. Dezember 2020 zur Übernahme einer Seelsorgeaufgabe in der Katholischen Militärseelsorge freigestellt. Prälat Dr. Robert Kümpel auf seinen Wunsch hin vom Amt des residierenden Domkapitulars des Kölner Metropolitankapitels emeritiert und als Leiter der Stabsabteilung Diözesanstelle für Pastorale Begleitung sowie als Leiter des EdithStein-Exerzitienhauses des Erzbistums Köln entpflichtet. Diakon Josef Recker mit Ablauf des 15. August als Diakon an den Pfarreien St. Johannes Baptist in Erftstadt-Ahrem, St. Remigius in Erftstadt-Dirmerzheim, St. Kunibert in ErftstadtGymnich und St. Kilian in Erftstadt-Lechenich/ Herrig im Seelsorgebereich Rotbach/Erftaue des Dekanates Erftstadt entpflichtet und in den Ruhestand versetzt sowie gleichzeitig daselbst mit Wirkung vom 16. August 2015 bis zum 31. August 2019 zum Diakon im Subsidiarsdienst ernannt. Dompropst Dr. Norbert Feldhoff vom Amt des Dompropstes des Kölner Metropolitankapitels emeritiert. Pfarrer Werner Friesdorf mit Ablauf des 14. August von seinen Aufgaben als Pfarrer und als Vorsitzender des Kirchengemeindeverbandes an den Pfarreien St. Pantaleon in Buchholz, St. Trinitatis in Asbach-Altenburg, St. Laurentius in Asbach, Rosenkranzkönigin in AsbachLimbach, St. Antonius in Oberlahr und St. Bartholomäus in Windhagen nach Vorlage der Verzichtserklärung entpflichtet. Es starben im Herrn: Pater Luis Mata Mera SDB, 75 Jahre. Pfarrer i. R. Monsignore Rudolf Hahn, 84 Jahre. Pfarrer i. R. Johannes Peters, 98 Jahre. Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 IM BLICKPUNKT Zur Not zum Menschenrechtsgerichtshof Gewerkschaftschef Bsirske: Kirchliches Arbeitsrecht kein Zukunftsmodell S treik der Lokführer, angekündigte Streiks bei den Kitas – Tarifkonflikte gibt es derzeit genügend. Doch der Chef der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, nimmt sich am Montagnachmittag die Zeit, um über eine Branche zu diskutieren, die bislang gar nicht streiken darf: „Was nun Herr Bsirske?“, hieß es beim „Zweiten Kirchlichen Dienstgebertag“ der Caritas im Bistum Essen und des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung. Bsirske bei der katholischen Kirche – eine Premiere. Es ging ums Streikrecht für die 1,3 Millionen Beschäftigten der Kirchen in Deutschland und den Einfluss der Gewerkschaften auf das kircheneigene Arbeitsrecht. Viele kirchliche Einrichtungen handelten wie normale Arbeitgeber, so Bsirske: Einsatz von Leiharbeit, Ausgliederung von Betrieben und Lohndrückerei gehörten seit Anfang der 1990er-Jahre auch zum Geschäftsgebaren insbesondere der Unternehmen der evangelischen Diakonie im Frank Bsirske. hart umkämpften Sozial (Foto: KNA) markt. Die Caritas verhalte sich fairer. Gleichzeitig hätten die Beschäftigten in Diakonie und Caritas nicht die gleichen Rechte wie alle anderen Arbeitnehmer, um sich zu wehren. Aus Sicht der Gewerkschaften sind die Kirchen Schwarze Schafe, wenn es um die demokratischen Mitbestimmungsrechte ihrer Arbeitnehmer geht. Betont lässig, ohne Krawatte, versöhnlich gestimmt, begibt sich der Gewerkschaftschef unter die meist dunkel gekleideten Zuhörer im Haus der Unternehmer in Duisburg. Und zitiert auch Papst Franziskus. In der Sache bleibt Bsirske hart: „Der Dritte Weg der Kirchen ist für uns keine akzeptable Alternative“, sagt er. „Wir wollen Tarifverträge für alle Beschäftigten.“ Es sei unbestritten, dass die Kirchen laut Grundgesetz ihre eigenen Angelegenheiten regeln dürften, sagte der Gewerkschaftschef. Niemand wolle sich in Fragen des Ritus, der Liturgie oder der Dogmatik einmischen. Wenn es aber um das Arbeitsrecht, die Arbeitszeiten oder die Vergütung für die Mitarbeiter etwa eines kirchlichen Krankenhauskonzerns gehe, dann seien das keine „eigenen Angelegenheiten“ der Kirchen, sondern allgemeine Fragen. Große kirchliche Krankenhausträger mit Umsätzen von mehreren hundert Millionen Euro verhielten sich nicht anders als andere Arbeitgeber. Und ver.di sieht sich im Aufwind: 2012 bestätigte das Bundesarbeitsgericht zwar den kircheneigenen „Dritten Weg“ im Arbeitsrecht, 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 nach dem die Gehälter für Kirchenmitarbeiter, Caritas und Diakonie in Arbeitsrechtlichen Kommissionen festgelegt werden; Streiks etwa sind bei kirchlichen Arbeitgebern ausgeschlossen. Nach den höchstrichterlichen Entscheidungen ist das allerdings künftig nur noch rechtmäßig, wenn Gewerkschaften organisatorisch mit am Tisch sitzen. Sowohl die katholischen Bischöfe als auch die Evangelische Kirche in Deutschland haben bereits Wege beschlossen, die Gewerkschaften in die Arbeitsrechtlichen Kommissionen zu integrieren. Doch das reicht ver.di nicht. Die Gewerkschaft hat Klage vor dem Bundesverfassungsgericht erhoben. „Streikrecht ist Menschenrecht, das auch die Kirchen nicht einfach au- ßer Kraft setzen können“, sagt Bsirske kurz und bündig. Zur Not werde man auch vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof ziehen. Als hoffnungsvollen Kompromiss bewertete Bsirske den Flächentarifvertrag, den ver.di im vergangenen Herbst mit den evangelischen Arbeitgebern der Diakonie in Niedersachsen für 40 000 Beschäftigte abgeschlossen hatte. Beide Seiten hätten die Grundsatzfrage des Streikrechts offengelassen. Dennoch könne der Vertrag eine Basis für einen allgemeinverbindlichen Sozialtarifvertrag sein. „Und das“, so Bsirske, „würde die Position aller Arbeitgeber stärken, die den Wettbewerb über die Qualität und nicht über das Lohndumping steuern wolChristoph Arens len.“ Anzeige www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 IM BLICKPUNKT „Uniformität nicht zwingend“ Kardinal Woelki erläutert Reform des kirchlichen Arbeitsrechts D ie deutschen Bischöfe haben Reformen im Arbeitsrecht für die mehr als 700 000 kirchlichen Angestellten in Deutschland beschlossen. Im Interview mit Christoph Arens (KNA) erläuterte Kardinal Rainer Maria Woelki am Dienstag Hintergründe der Reform. Woelki ist Vorsitzender der bischöflichen Arbeitsgruppe „kirchliches Arbeitsrecht“. Herr Kardinal, die Bischöfe haben mit mehr als Zwei-Drittel-Mehrheit für Reformen des kirchlichen Arbeitsrechts gestimmt. Bedeutet das, dass es künftig – je nach Bistum – unterschiedliche Grundordnungen und damit unterschiedliche Regelungen für Mitarbeiter der Kirchen gibt? Woelki: Der Beschluss hat grundsätzlich nur einen empfehlenden Charakter. Eine rechtswirksame Änderung des Gesetzes setzt voraus, dass die Bischöfe die Neuerungen in ihren Bistümern in Kraft setzen und in den kirchlichen Amtsblättern veröffentlichen. Ich gehe davon aus und hoffe, dass dies überall geschehen wird. Sollte in dem einen oder anderen Bistum die Änderung nicht in Kraft gesetzt werden, gilt dort die bisherige Rechtslage. Auch wenn eine einheitliche Umsetzung in allen Bistümern sicher wünschenswert wäre, verlangt das deutsche Staatskirchenrecht nicht zwingend eine Uniformität. Adressat des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts sind die einzelnen Diözesen. Was ist aus Ihrer Sicht das grundsätzliche Ziel der Reformen? Woelki: Die Novelle verfolgt im Wesentlichen drei Ziele: Erstens ging es uns um eine bessere Beachtung der gelebten Rechtspraxis: Die Loyalitätsanforderungen der Grundordnung in der bisherigen Fassung suggerieren bisweilen eine Strenge, die in der kirchlichen Praxis seit Jahren nicht existiert. So wird bisweilen zum Beispiel der Eindruck erweckt, dass der Abschluss einer zweiten standesamtlichen Ehe in jedem Fall einen schwerwiegenden Loyalitätsverstoß darstellt, der in der Regel die Kündigung des Arbeitsverhältnisses nach sich zieht. Tatsächlich werden Kündigungen wegen Wiederverheiratung nur selten ausgesprochen. Dennoch ist in der öffentlichen Meinung und im kirchlichen Dienst die Vorstellung weit verbreitet, dass Beschäftigte in der Kirche - gewissermaßen automatisch und ausnahmslos - gekündigt würden, falls sie sich scheiden lassen und eine neue Ehe eingehen. Muss man nicht auch zu einer Neubewertung von Ehescheidung kommen? Woelki: Die Novelle bezweckt zweitens auch eine gewisse Neubewertung des arbeitsrechtlichen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen und eingetragenen Lebenspartnerschaften. Die Bedingungen, nach denen eine Kündigung in diesen Fällen in Betracht kommen soll, werden jetzt enger gefasst. Selbstverständlich soll auf diese Weise nicht der Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufgegeben werden. Das wäre völlig falsch. Es geht darum, die arbeitsrechtlichen Folgen einer Wiederverheiratung oder einer eingetragenen Lebenspartnerschaft auf die wirklich schwerwiegenden Fälle zu beschränken. Das sind Fälle, 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de die geeignet sind, die Integrität und Glaubwürdigkeit der Kirche zu beeinträchtigen. Über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Neubewertung auf arbeitsrechtlichem Gebiet ist ja auch im Dialogprozess viel gesprochen worden. Zum Dritten bezweckt die neue Grundordnung auch eine Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen in der Gesellschaft, in der staatlichen Gesetzgebung und in der Rechtsprechung. Exemplarisch nennen möchte ich die Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts zum Streikverbot. Diese hatten zur Folge, dass der kirchliche Gesetzgeber die organisatorische Einbindung der Gewerkschaften in den Dritten Weg und das gewerkschaftliche Zugangsrecht neu zu regeln hat. In der geltenden Grundordnung ist viel von Abwägungen im Einzelfall und dehnbaren Kriterien wie „öffentliches Ärgernis“ die Rede. Caritas-Generalsekretär Cremer hat demgegenüber mehr Rechtssicherheit gefordert. Ist das mit den Reformen gewährleistet? Woelki: Wir haben uns bei der Texterarbeitung bemüht, Unklarheiten zu vermeiden und einige Tatbestände noch präziser und transparenter zu fassen. Juristische Begriffe sind aber immer auslegungsfähig und auslegungsbedürftig. Wertungs- und Gestaltungsspielräume sind notwendig, um auf die Vielgestaltigkeit des Lebens angemessen reagieren zu können. Probleme gab es zuletzt im Erziehungsbereich, also bei Kindergärtnerinnen in Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 IM BLICKPUNKT Leitungsfunktion, die entlassen wurden. Gibt es da künftig Abstufungen je nach Nähe zum Verkündigungsauftrag? Woelki: Beim arbeitsrechtlichen Umgang mit Wiederverheiratungen wird künftig in doppelter Hinsicht differenziert: Zum ersten wird nach der Religionszugehörigkeit des Mitarbeiters unterschieden. Wiederverheiratungen bilden nur bei katholischen Mitarbeitern einen Loyalitätsverstoß. Zum zweiten wird nach der Stellung und Funktion des Mitarbeiters unterschieden. Pastoral-katechetische und bischöflich besonders beauftragte Mitarbeiter unterliegen erhöhten Loyalitätsbindungen, in diesen Fällen wird ein schwerer Loyalitätsverstoß von Gesetzes wegen unwiderlegbar vermutet. Bei den sonstigen Mitarbeitern wird ein schwerwiegender Loyalitätsverstoß nur bei Vorliegen besonderer Umstände angenommen. Hier wird eine arbeitsrechtliche Ahndung des Fehlverhaltens also nur in Ausnahmefällen in Frage kommen. Zu welcher Gruppe die Leiterinnen von Kindertagesstätten gehören, wird davon abhängen, ob sie eine besondere bischöfliche Beauftragung erhalten oder nicht. Die Entscheidung hierüber trifft der jeweilige Ortsbischof. Gibt es Unterschiede zwischen Beschäftigten der Caritas und der Bistümer und Gemeinden? Woelki: Nein. Die Grundordnung gilt für den gesamten kirchlichen Dienst. Gibt es eine Neubewertung von homosexuellen Lebenspartnerschaften? Woelki: Mit der Novelle ist von den Bischö- 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 fen auch beschlossen worden, dass die „Erklärung zur Unvereinbarkeit von Lebenspartnern nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz“ vom 24. Juni 2002 aufgehoben wird. Die Eingehung einer Lebenspartnerschaft stellt in Zukunft weiterhin einen Loyalitätsverstoß dar, wird aber analog zur Wiederverheiratung in der Regel nur in Ausnahmefällen geahndet. Bleibt ein Kirchenaustritt weiter ein zwingender Kündigungsgrund? Woelki: Tritt ein katholischer Mitarbeiter aus der katholischen Kirche aus, so stellt dieses Verhalten grundsätzlich einen schwerwiegenden Loyalitätsverstoß dar. Ein katholischer Arbeitnehmer im kirchlichen Dienst, der sich zu diesem Schritt entschließt, bringt seine fundamentale Abwendung von der Kirche zum Ausdruck, zerstört die notwendige Vertrauensgrundlage für eine Zusammenarbeit und stellt damit seine Eignung in der täglichen Arbeit grundlegend in Frage. Selbst bei diesem schweren Verstoß kennt die Grundordnung aber keinen Kündigungsautomatismus. Auch bei einem Kirchenaustritt sind immer die besonderen Umstände des Einzelfalles gegeneinander abzuwägen. Von einer Kündigung wird man in diesen Fällen aber nur ganz ausnahmsweise absehen können. Ist die Kirche in Deutschland wirklich frei, diese Punkte selbstständig zu regeln? Oder fürchten Sie, dass Rom manche Lockerungen kassieren könnte? Woelki: Die Ausgestaltung des kirchlichen Arbeitsrechts war seit jeher Aufgabe der Kirche in Deutschland. Dieses Recht beruht auf der besonderen verfassungsrechtlichen Situation in unserem Land. In kaum einem Land gibt es überhaupt eine solche Freiheit wie in Deutschland, die Dinge selbst zu bestimmen. In vielen anderen Ländern stellt sich gar nicht die Frage, wie etwa der Kirchenaustritt oder kirchenfeindliches Verhalten nach dem Arbeitsrecht der Kirche zu behandeln sind, weil es ein solches Arbeitsrecht gar nicht gibt. Es gelten dann nur die weltlichen arbeitsrechtlichen Regelungen, die von Land zu Land unterschiedlich ausfallen. Die Bischöfe haben im vergangenen Herbst beschlossen, die Arbeitsrechtlichen Kommissionen für die Gewerkschaften zu öffnen. Wird das jetzt in der kirchlichen Grundordnung genauer geregelt? Woelki: Die Neuordnung legt fest, dass in Zukunft Gewerkschaften am Zustandekommen kirchlicher Arbeitsvertragsbedingungen organisatorisch zu beteiligen sind. Näheres zu Aufgaben, Zusammensetzung und Arbeitsweise der Arbeitsrechtlichen Kommissionen des Dritten Weges kann man der Rahmen-KODA-Ordnung entnehmen, die bereits am 24. November 2014 von der Vollversammlung beschlossen wurde. Ebenfalls neu geregelt wird das Zugangsrecht der Gewerkschaften zu kirchlichen Einrichtungen. Gewerkschaftsbeauftragte erhalten danach, auch wenn sie nicht im kirchlichen Dienst stehen, ein Zutrittsrecht zu kirchlichen Einrichtungen, um im Rahmen der verfassungsrechtlichen Grenzen innerhalb der Einrichtung für den Beitritt zu diesen Koalitionen zu werben, über deren Aufgabe zu informieren sowie Mitglieder zu be■ treuen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Einkaufsbummel in der Natur Endlich kann wieder frisches, gesundes Grün in der Natur geerntet werden! Zu den bei Wildkräutersammlern beliebtesten Pflanzen gehört die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Sie heißt so, weil sie nach Knoblauch schmeckt. Ihr Aroma ist nicht ganz so fein wie das von Bärlauch, der in den letzten Jahren immer bekannter und beliebter geworden ist. Dafür kann man die Knoblauchsrauke bis in den November hinein pflücken, während Bärlauch nur eine sehr kurze Saison hat. In diesen Tagen findet man die Rauke in üppiger Fülle manchmal flächendeckend, oft an Straßenrändern. Allerdings sollte sie – ebenso wie andere essbare Wildpflanzen – besser etwas abseits der Straßen geerntet werden. Man erkennt Knoblauchsrauke am etwa 20 bis 80 Zentimeter hohen Blütenstiel mit Blättern und weißen Blüten. Kulinarisch verwendet man die bis knapp handtellergroßen dreieckigen, am Rande gewellten Blätter. Das unverwechselbare Erkennungsmerkmal ist der eindeutige Knoblauchduft, wenn man ein Blatt zerreibt. Nur Bärlauch, der aber ganz anders aussieht, riecht auch nach Knoblauch. Daraus lässt sich schon die Verwendung der delikaten Blätter ableiten: Knoblauchsrauke ist ein Würzkraut, das Salaten, auch Tomaten- und Gurkensalat, eine pikante Note gibt. Man kann es auch wie ein Salatblatt auf belegte Brote legen oder für Kräutebutter oder -quark verwenden. Einfache Kartoffelsuppe gewinnt sehr durch einige fein geschnittene Blätter. Wenn Sie sich einen großen Strauß Knoblauchsrauke pflücken und zu Hause in eine Vase stellen, können Sie fast eine Woche lang Blätter abpflücken und roh verwenden. Zum Einstieg in die Nutzung von Wildkräutern empfehle ich folgende leckere Idee: 200 Gramm Schafskäse und vier Tomaten in Scheiben schneiden. Die Blätter von einem Bund Knoblauchsrauke von den Stielen zupfen, waschen und trocken tupfen. Die Tomatenscheiben auf einen Teller legen, dann den Käse und darüber die Blätter (eventuell fein geschnitten) anrichten. Etwas Olivenöl und (Balsamico-)Essig darüber träufeln und mit einem Hauch Salz und Pfeffer vollenden. Guten Appetit! Helga Schmidt Die Wasserburg Adendorf bildet den Kern der Landpartie 2015. Rund herum finden die Besucher in den weitläufigen Gärten, den Stallungen und im Burghof anregende Inspirationen für Freizeit, Haus und Garten. Auf zur Landpartie Burg Adendorf Inspirationen und Freude ab Christi Himmelfahrt N ehmen Sie sich Zeit für einen Ausflug in die Welt der exklusiven Lebensräume. Von Donnerstag, 14., bis Sonntag, 17. Mai, laden Gabriela Freifrau von Loë und Georg Freiherr von Loë zum 13. Mal zur Landpartie Burg Adendorf ein. Es locken rund 150 Aussteller, ein kurzweiliges Programm und einmalige Genusswelten. Gönnen Sie sich einen Besuch auf der Landpartie – es lohnt sich! Sorgsam ausgesuchte Aussteller bieten Schönes für den Garten, Inspirationen für das Zuhause und Besonderheiten rund um das geliebte Landleben an. Die Besucher erwarten die Genusswelten der Sterneköche und Winzer, Lieblingsstücke der Maßschneider, Modelabel und Designer, Kostbarkeiten der Goldschmiede und Juweliere sowie große Marken und kleine Manufakturen. Dank der vielen Gartenexperten wird das Thema Garten in diesem Jahr noch prachtvoller inszeniert. Renommierte Manufakturen, wie die Königliche Porzellan Manufaktur und die Manufaktur Meissen, stellen auf Burg Adendorf ihre neuesten Kollektionen vor. Die Juwelengoldschmiede Richarz aus Köln und Bonn und das Goldschmiedeatelier Christian Becker aus Bad Neuenahr sowie zahlreiche andere kleine und große Schmuckdesigner zeigen Kostbarkeiten für Mann und Frau. Im Bereich Mode reicht die Spanne von renommierten Modelabeln bis zu kleinen Boutiquen und Maßschneidern. Für den sommerlichen Groove sorgt das Quartett „Die Akustischen Vier“ mit Perlen des Pop, Beat und Swings. Währenddessen kocht Sternekoch Hans-Stefan Steinheuer, einer der besten Köche 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Deutschlands, auf der Landpartie für seine Gäste. Für weitere genussvolle Auszeiten lassen Sie sich von den zahlreichen Anbietern internationaler Spezialitäten verwöhnen. Die Landpartie ist bekannt für ihre vielen „Grünen-Experten“. Gartenarchitekten, Pflanzenzüchter und das Gartencenter Sängerhof werden die Trends des Jahres 2015 vorstellen. Wie bei der legendären Chelsea Flower Show in England gibt es auf der Landpartie nicht nur die neuesten Gartengestaltungstrends, sondern auch die dazu passenden Pflanzen und Gerätschaften. Die Schönheit von Stoffen fühlen und die Qualität von Möbeln spüren: Auf der Landpartie zeigen Inneneinrichter, wie Deko Freischem aus Meckenheim, DesignconceptWohnconcept-Büroconcept aus Bonn und Inneneinrichter Peter Heerdt aus Wesseling, maBR nifestierte Lebensqualität. INFO Die „Landpartie Burg Adendorf“ – Burg Adendorf, 53343 Wachtberg-Adendorf – ist von Christi Himmelfahrt, 14., bis Sonntag, 17. Mai, jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt an der Tageskasse 15 Euro und im Vorverkauf unter www. landpartie.info ab 12,50 Euro. Kinder bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Für Kinder ab drei Jahren steht täglich ein betreuter Kindergarten zur Verfügung. ➔➔ www.landpartie-adendorf.de Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Religiöse Spezialitäten Klasse 7c erzählt von besonderen Angeboten an ihrer Schule Bei uns am Kardinal-FringsGymnasium in Bonn-Beuel gibt es viele Aktivitäten im Geiste unseres Gründers, Kardinal Joseph Frings. Davon möchten wir Euch zwei „religiöse Spezialitäten“ vorstellen, die unsere Schule neben den regelmäßigen Schulgottesdiensten prägen. E ine Spezialität ist das „Time-Out“, das ungefähr alle drei bis vier Monate stattfindet. Es beginnt um 12.30 Uhr (und wir haben manchmal „eigentlich“ danach noch Schule...) mit einem gemeinsamen Mittagessen – beim letzten Mal gab‘s Käsebrötchen. Danach haben wir uns aus dem Motto „Ora et labora“ („Bete und arbeite“) dem Teil „Labora“ zugewandt und gearbeitet: Gemeinsam mit unserem Lehrer Werner Blume, der uns eine große Hilfe war, bauten wir sogenannte „Taizé-Bänke“ für das nächtliche Gebet in unserer Kirche Heilig-Kreuz. Spä- Beim Time-Out wird nicht nur gebetet, sondern auch gearbeitet – zum Beispiel bauen die Schüler Holzbänke. ter haben wir gemeinsam in kleinen Gruppen über das Thema „Die Fieberkurve des Glaubens – Glaube in unserem bisherigen Leben” gesprochen. Dabei konnten wir uns sehr intensiv über unsere Glaubensfragen, Meinungen und Probleme austauschen. Anschließend haben wir in kleineren Gruppen die Abendandacht und das Abend- essen vorbereitet. Nach leckeren Nudeln, dazu Salat und als Nachtisch Pudding, sind wir gemeinsam in die Heilig-Kreuz-Kirche gegangen und haben dort die vorbereitete Andacht gefeiert, gesungen und gebetet. Spät war der Abend dann beendet und nach dem Time-Out war man wieder im Alltag. Konstantin Kruth und Niklas Buskühl N Hier finden die Frühschichten statt: der Raum der Stille im Kardinal-Frings-Gymnasium. 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 (Fotos: Klasse 7c) eben den Schulgottesdiensten und dem Time-Out haben wir am Kardinal-Frings-Gymnasium (KFG) seit über zwölf Jahren die „Frühschichten“ in der Advents- und Fastenzeit. Sie finden von 7 bis 7.55 Uhr statt. Seitdem wir im Dezember 2014 den neuen „Raum der Stille“ am KFG eingeweiht haben, findet dieses morgendliche Gebet dort und in der Mensa statt. Willkommen sind Schüler, Eltern und Lehrer, die gemeinsam den Tag beginnen lassen. In dieser Gebetszeit lesen wir Fürbitten vor, singen und jeder hat natürlich auch seine persönliche Zeit und Stille mit Gott. Danach, um 7.25 Uhr, gehen wir gemeinsam in die Mensa und essen dort ein leckeres Frühstück. Es gibt immer eine große Auswahl an Getränken, Brötchen und Cornflakes, und manchmal sind danach noch ein paar Brötchen übrig und man kann sich ein zusätzliches Pausenbrot schmieren. Das schöne an diesen Zeiten ist die gemütliche und herzliche Stimmung, in der man schnell nette, neue Menschen kennenlernt. Und jeder, egal wer er oder sie ist, ist an unserer Schule herzlich willkommen! Liza Brenner www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE „Mit ihr kommt die Liebe in die Welt“ Mutter und Kind: Auf Spurensuche nach einer ganz besonderen Beziehung D ie Mutter ist eine der wichtigsten Personen im Leben eines Menschen. „Mit ihr kommt die Liebe in die Welt“, sagt der renommierte Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe Irenäus Eibl-Eibesfeldt. Mutterliebe ist die vielleicht innigste soziale Beziehung, die ein Mensch erlebt. Kein Wunder, dass der Muttertag für viele ein willkommener Anlass ist, ihrer Mutter für all ihre Zuwendung zu danken – wohl wissend, dass weder der üppigste Blumenstrauß noch die größte Pralinenschachtel dies aufwiegen können. Schon der griechische Tragödiendichter Euripides machte junge Menschen auf die Einzigartigkeit dieser Beziehung aufmerksam: „Das Leben bringt euch keine Liebe, die so wohl tut wie diese.“ „Gott konnte nicht überall zur gleichen Zeit sein, und deswegen erschuf er die Mütter“, besagt ein jüdisches Sprichwort. Und der deutsche Schriftsteller Wilhelm Raabe kommt zu dem Schluss: „Keine Weisheit, die auf Erden gelehrt werden kann, kann uns das geben, was uns ein Wort und ein Blick der Mutter gibt.“ Doch wie kommt es eigentlich zu der innigen Beziehung einer Mutter zu ihrem Kind? Der Freiburger Psychologe Markus Heinrichs macht dies an einem ganz besonderen Stoff fest – dem Oxytocin. Dieses Hormon ermöglicht nicht nur den Geburtsprozess und das Stillen des Babys, sondern fördert auch stark das soziale Miteinander. Oxytocin sei eine „tolle Erfindung der Natur“, sagt der Wissenschaftler. Nüchtern betrachtet diene er der Arterhaltung; das Hormon sorge dafür, „dass der Nachwuchs überlebt“. Härte, Unterwerfung, Gefühlskälte Sei das Oxytocinsystem im Gehirn beeinträchtigt, gebe es kein fürsorgliches mütterliches Verhalten. Umgekehrt garantiere die Oxytocinausschüttung die „bedingungslose Zuwendung“. Fürsorgliches Verhalten und soziale Bindung sei immer oxytocinabhängig, wie Studien an Säugetieren einschließlich des Menschen belegten, erklärt Heinrichs. So normal und natürlich die liebevolle Zuwendung zu einem Kind auch scheinen mag – selbstverständlich ist sie nicht. Frauen, die selbst eine schlechte Bindung zu ihrer Mutter hatten, die nach der Geburt schwer depressiv sind oder bei denen die Oxytocinproduktion gestört ist, können ihre Kinder oft nicht lieben. Anderen wurde die Mutterliebe ausgetrieben. Etwa von Johanna Haarer, Ärztin und Autorin zahlreicher Erziehungsratgeber wie „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“. Ihre Bücher Eine einzigartige Verbindung besteht zwischen einer Mutter und ihrem Kind. wurden in den 1930er-Jahren und bis weit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs viel gelesen. Das Erziehungsideal Haarers, die seit 1937 Mitglied der NSDAP war, bestand aus Härte, Unterwerfung, Sauberkeit und Gefühlskälte. Intuitive Freude am Kind, Zuneigung oder Trösten waren für sie Fremdworte. Ihre Ratgeber seien „über Generationen“ in den deutschen Familien weitergegeben worden, weiß die Konstanzer Historikerin Miriam Gebhardt. Ratschläge, wie Kinder nicht mit Liebe zu überschütten oder sie in der Öffentlichkeit nicht zärtlich zu berühren, hätten sich so ebenfalls über Generationen in deutschen Familien erhalten. Auch heute versuchen Frauen, verschiedensten Normen zu genügen. Zerrieben in den Mühlen des Alltags hat ihre Sorge um den Nachwuchs nicht selten gesundheitliche Folgen. Frauen seien „von allen und mehreren Seiten ständig angefordert“, weiß Margot Jäger, Geschäftsführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung. Sie beobachtet „nicht nur ein Sich-Verausgaben gegenüber dem Nachwuchs“; viele Frauen müssten einer Doppel- und mitunter Dreifachbelastung zwischen einer möglichst perfekten Kindererziehung, dem Mithalten im Berufsleben und der Versorgung der alten Eltern standhalten. „Darüber kümmern sie sich zu wenig um sich und ihre eigenen Bedürfnisse.“ Rund 14 000 Frauen haben bundesweit allein im vergangenen Jahr über die Caritas eine Mütterkur gemacht. Ihnen sei viel „zu wenig bewusst, was sie alles schultern und leisten“, so Jäger. Den eigenen und fremden Ansprü- 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Lisa Schwarz/pixelio.de) chen nicht gerecht zu werden, nähmen sie als „Mangel“; gerade diese innere Einstellung mache aber oft krank. Mutterliebe kennt keine Grenzen Bei allen Belastungen – die Mutterliebe und tiefe Verbindung zum eigenen Kind scheint keine Grenzen zu kennen. Es gibt offenbar ein ganz besonderes Band, das Mütter mit ihrem Nachwuchs verbindet. Immer wieder ist von Berichten zu hören, in denen Mütter den Todesmoment ihrer Kinder intensiv wahrgenommen haben, obwohl diese Tausende von Kilometern entfernt waren. Diese enge Verbindung scheint dabei kein exklusiv menschliches Phänomen zu sein, wie Beobachtungen an Nagern, Primaten und vielen anderen Tieren zeigen. Ein eindrucksvolles Beispiel schildert der Amberger Mediziner Eberhard Rau in einem Taschenbuchkalendarium: Demnach wurden einer Rattenmutter für ein Experiment ihre Kinder weggenommen und lebend einige hundert Kilometer entfernt im Meer versenkt. Die Forscher beobachteten derweil ununterbrochen die Hirnströme der Rattenmutter, auch als ihr Nachwuchs durch eine Explosion getötet wurde. In der Todessekunde sei die Rattenmutter vollständig durchgedreht, ihre Hirnströme waren wie Explosionen. „Obwohl sie ‚nur‘ eine Rattenmutter war“, sagt Rau, „spürte sie den Tod ihrer Kinder genau.“ Angelika Prauss Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 LESERFORUM Aufstieg aus dem Leid Sprechen Sie Kirchisch? (Folge 26) – Pietà und Madonna D ie Würde und Erhabenheit der Madonna lassen mich zu ihr aufschauen. Das Leid der Mater Dolorosa – „Schmerzensmutter“ – begegnet mir auf Augenhöhe. Ehrfurcht vor der Himmelskönigin, Mitleid mit der Schmerzgequälten – die Mutter Gottes berührt mich tief. Ich wüsste keine Lebenssituation, in der sie mir nicht Beispiel oder Vorbild sein könnte. Maria hat Schlimmstes durchgemacht, sie kennt die Licht- und Schattenseiten des Lebens. Wenn ich sie bitte, weiß ich mich aufgehoben. Ihre Erhöhung aus den Abgründen von Leid und Trauer schenkt Trost und Zuversicht. Die „Madonna in den Trümmern“ (St. Kolumba) ist dafür nicht nur ein schönes Sinnbild, sondern von der Kölner Nachkriegsbevölkerung erlebte Realität. Von Pracht und Größe der vormals schönsten Pfarrkirche Kölns war nach den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs allein ein Teil des nördlichen Chorpfeilers mit der Madonnenstatue stehen geblieben. Zerbrechlich und dennoch unerschütterlich. Das Pietà (1450), St. Kolumba, Köln. Das italienische Wort Pietà meint „Frömmigkeit, Leid, Mitleid“. Das Bild stammt von der vorletzten Station des Kreuzwegs, in der Jesus vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt wird. Kind in den Armen der Mutter war schwer zerstört. Madonna und Pietà in einem Bild. So viel Leid und doch so viel Leben. Die Menschen, die zur Madonna in den Trümmern kommen, haben Anliegen: Kummer, große Sorgen, existenzielle Ängste. Viele weinen. Sie suchen Hilfe und Trost, wie nur jemand sie schenken kann, der weiß, wie es ist, in Schutt und Asche zu stehen, in ein offenes Grab zu schauen. Die Menschen vertrauen sich ihr an, die sie ihren Sohn für die Menschen gegeben hat. Genauso wenig wie Jesus hält das durchlittene Unrecht Maria davon ab, die Menschen zu lieben. Eigentlich unbegreiflich. Doch Maria ist nicht in der Klage der Pietà steckengeblieben. Sie steht darüber. Madonna. Diese besondere Frau und Mutter verbindet die Erde mit dem Himmel. Und umgekehrt. Immer wieder neu. Eine Ahnung davon bekomme ich, wenn ich in St. Kolumba eine Kerze auf den Altarstufen anzünde und dann zur Madonna hinaufschaue. Mit leicht geneigtem Kopf kommt mir ihr Blick entgegen; liebevoll, fast demütig. Diese Beständigkeit hat etwas Zeitloses. Ich möchte meinen, nach ihrem Überleben in den Trümmern symbolisiere die Madonna in ihrer kleinen Kapelle nicht mehr und nicht weniger als die Ewigkeit. Ein beruhigender Gedanke, ein Frieden schenkender Anblick. Gegrüßet seist Du, Königin! Ich kenne viele Frauen und Männer, die eine ganz besondere Verehrung für die Mutter Gottes pflegen. Unter ihnen sind auffallend viele, die mit den traurigen und schmerzhaften Seiten des Lebens konfrontiert wurden. Gleichzeitig aber berichten sie von zum Teil erstaunlichen Erlebnissen der Zuwendung und Hilfe in der Not. Zeichen der Gegenwart der Mutter Gottes im Leben derer, die ihr glauben und auf sie vertrauen. Dies erfahren zu dürfen, wünsche ich auch Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, von ganzem Herzen! Martina Crone-Erdmann Welche Gedanken haben Sie bei den Worten „Madonna“ und „Pietà“? Schreiben Sie an Redaktion Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder [email protected]. Die spätgotische Madonna in der Kapelle St. Kolumba, Köln. Das Wort „Madonna“ heißt übersetzt „Meine Herrin/Frau“. Die Mariendarstellungen als „Madonna“ und als „Pietà“ verweisen auf zwei „Gesichter“ der Gottesmutter. (Fotos: Ras) „Auferstanden“ – Der Herr hat mit meinem Leben zu tun! Leserzuschrift zu „Sprechen Sie Kirchisch? (Folge 24)“ M it dem Begriff „Auferstanden“ setzte ich mich bereits vor gut 40 Jahren auseinander. Es half mir dabei weiter, dass ich es mit meinem persönlichen Glauben zu tun habe, wenn ich darüber nachdenke. Will ich das überhaupt glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Und wie alles, was ich im Glaubensbekenntnis lese und höre, muss ich zuerst über jegliches „Beweisenwollen“ hinaustreten und sagen: „Ich glaube“. Der zweite Schritt ist ein Einbinden dieses Glaubensbekenntnisses in mein Leben: Es geht mich etwas an, dass Jesus lebt! Es gab Situationen in meinem Leben, in denen ich gefordert wurde, darauf zu vertrauen, dass Jesus da war, 8. Mai 2015 | Ausgabe 19/15 wenn ich ihn dringend brauchte. Als einziger war er da. Plötzlicher als ein Gedanke da sein kann, tritt Jesus ein oder er zeigt es auf andere Weise. Die unmittelbare Wahrnehmung der Nähe des lebenden Jesus ist zeitlich gesehen sehr kurz. Die Wirkung aber ist sehr groß. Denn dass Jesus sich um meine Belange kümmert, dass er meine Gedanken so vollkommen kennt, das kann nur im Rahmen der Liebe geschehen. Und das Ergebnis ist eine Freude, die ich nicht schildern kann. Ebenso wie die Jünger damals kann ich das nicht beweisen, aber ich weiß es. Liebe ist lebendig. Ich muss noch hinzufügen, dass die Schriften der Teresa von Avila mir geholfen haben, solche Erlebnisse zu verarbeiten, denn man wird leicht für verrückt gehalten, würde man solche Erlebnisse erzählen. Gott lässt einen aber nicht im Stich. Weil ich immer die Befürchtung habe, ich könnte getäuscht werden, gehe ich den Weg mit Gott in meiner Kirche – das heißt, ich bespreche ihn zuweilen mit geistlichen Personen. Jesus, der auferstandene Sohn Gottes, hat in der Tat etwas mit meinem Leben zu tun. Ich brauche keinerlei Angst zu haben, deswegen verlacht zu werden, denn die Gegenwart Jesu lässt einen ruhig sein. Er ist wahrhaft auferstanden. Ursula Reichenbach, Horhausen www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL „Es lebe die Musik“ Karten zu Haydns Schöpfung in der Kölner Philharmonie zu gewinnen Nach der öffentlichen Uraufführung, es hatte auch schon eine in geschlossener Gesellschaft gegeben, soll es jede Menge BravoRufe gegeben haben. Und auch „Es lebe Papa Haydn! Es lebe die Musik!“, sollen Zuhörer gerufen haben. Ob das am Abend des 16. Mai in der Kölner Philharmonie auch so sein wird, mag dahingestellt sein. Aber an diesem Abend führt das Kölner Kammerorchester (Foto) unter Christoph Poppen mit dem Vokalensemble Kölner Dom und Solisten Haydns Meisterwerk auf (siehe auch Seite 19). 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Wir verlosen unter den Einsendern der richtigen Lösung des Rätsels drei mal zwei Karten für das Konzert. Senden Sie uns die Lösung bis Mittwoch, 13. Mai, unter Angabe Ihrer Telefonnummer an Redaktion Kirchenzeitung, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, oder per E-Mail an redaktion@kirchenzeitung-koeln. de. Wer nicht an sein Losglück glaubt, kann Karten für das Konzert unter Telefon (0 22 32) 94 42 20 oder bei KölnTicket unter Telefon (02 21) 28 01 sowie der Philharmonie unter (02 21) 28 02 80 erwerben. PA Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015 BUNTE SEITE Die Ehefrau ist ziemlich traurig: „Du trinkst schon wieder und dabei hast Du mir gleich nach der Hochzeit versprochen, ein ganz anderer Mensch zu werden!“ Darauf er: „Bin ich doch geworden, aber der andere Mensch trinkt auch!“ Genervt sagt der eine Beamte im Patentamt zu seinem Kollegen: „Jetzt hör endlich auf mit Deinem ‚Warum bin ich nicht darauf gekommen‘.“ Stolz erzählt der kleine Sascha seiner Patentante, dass er Geigenunterricht bekommen soll. „Das ist aber schön. Bist Du denn auch musikalisch, Sascha?“ – „Jetzt noch nicht, Tante, aber in vierzehn Tagen.“ „Das Finanzamt schreibt Dir, Diogenes, dass Du Deine Tonne nicht als Arbeitszimmer von der Steuer absetzen kannst!!!“ verständlich. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich nur echte Stücke in meiner Sammlung habe.“ – „Ach so. Na gut, ich war nur deshalb skeptisch geworden, weil Schiller hier ‚Kino‘ mit ‚ie‘ geschrieben hat...“ „Herr Doktor! Wir sind verzweifelt! Was sollen wir tun? Unser Jonathan hält sich für den bösen Wolf!“ – „Hmm. Sie sollten auf jeden Fall verhindern, dass seine Großmutter krank wird.“ Unter Sammlern: „Ist dieser Brief von Friedrich Schiller wirklich echt?“ – „Aber selbst- 13. Juni 2014 | Ausgabe 24/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 bericht Die Sanierung der Jugendbildungsstätte Altenberg ist gut vorangeschritten. Kardinal Rainer Maria Woelki überzeugte sich jetzt persönlich von dem Baufortschritt. Hier der Blick auf die neue Lobby, die den Innenhof mit dem neuen Haupteingang verbindet. (Fotos: Klein) Blick hinter Bauzäune Großbaustelle Haus Altenberg war für wenige Stunden geöffnet ALTENBERG. Für wenige Stunden öffneten sich am Maifeiertag die Absperrungen zur Großbaustelle Jugendzentrum Haus Altenberg. Unter den zahlreichen Interessierten war auch Kardinal Rainer Maria Woelki, der sich über den Baufortschritt informierte. Angesichts der vielen Bauaktivitäten fragte er den Architekten Professor Gernot Schulz, ob der Terminplan eingehalten werde. Schulz sagte, er sähe keine Probleme. Der Rektor von Haus Altenberg, Pfarrer Mike Kolb, ist sogar überzeugt, dass die nächste Aussendung des Altenberger Lichts wieder im gewohnten Rahmen stattfindet noch vor der offiziellen Wiedereröffnung im Sommer 2016. Kolb ist dankbar, dass durch die Baumaßnahmen historische Erkenntnisse zur ehemaligen Klosteranlage zu Tage gefördert wurden: Mauerbögen aus dem Mittelalter und Fundamente vom Klosterbau der Zisterzienser. Hinter Brandschutzmaßnahmen werden die freigelegten DeckenArchitekt Professor Gernot Schulz erklärt dem Kardinal die Maßnahmen balken aus dem 17. Jahrhundert zum Erhalt des Originalmauerwerks des ehemaligen Klosters. verschwinden. Das Erzbistum 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Köln investiert etwa 40 Millionen Euro in den Umbau der renommierten Jugendbildungsstätte, weil die ehemalige Einrichtung erhebliche Mängel im Brandschutz aufwies und bautechnisch nicht mehr den Bedürfnissen heutiger Jugendarbeit entsprach. Die sanierte Einrichtung wird zudem auch barrierefrei sein. Die zukünftige Jugendbildungsstätte erhält ihren alten Haupteingang zurück, an dem sich Rezeption und Lobby anschließen. Über Letztere gelangt man in den ersten Innenhof. Der ehemalige Innenbereich wird durch einen Riegel aus „Goldenem Saal“ und Hauskapelle geteilt. Der zweite Innenhof ist ausschließlich den Gästen der Jugendbildungsstätte vorbehalten und orientiert sich am Kreuzgang des ehemaligen Klosters. Neu gebaut wurde auch der Speisesaal, wo über 200 Gäste beköstigt werden können. Nach dem Umbau werden 208 Betten zur Verfügung stehen und Hochbetten werden der Vergangenheit angehören. Siegbert Klein Ausgabe 19/15 | 8. Mai 2015
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