Lessingstraße 6 D-90443 Nürnberg Telefon +49 (0)911 230 88 0 Telefax +49 (0)911 230 88 96 E-Mail [email protected] www.museumsstiftung.de 16.02.2016 Pressefotos „Mein Name ist Hase. Redewendungen auf der Spur“. Wechselausstellung im Museum für Kommunikation Nürnberg (19.2.2016 bis 5.6.2016) BILDUNTERSCHRIFTEN UND COPYRIGHTANGABEN: Bitte beachten Sie: Ein kostenfreier Abdruck ist nur im Rahmen der Berichterstattung über die Ausstellung „Mein Name ist Hase! Redewendungen auf der Spur“ im Museum für Kommunikation Nürnberg gestattet. Museum für Kommunikation Nürnberg Lessingstraße 6 90443 Nürnberg www.mfk-nuernberg.de Pressefotos Bildunterschriften Mein Name ist Hase_Ausstellungsmotiv Fuchs Ausstellungssignet zur Ausstellung „Mein Name ist Hase! Redewendungen auf der Spur“ im Museum für Kommunikation Nürnberg Mein Name ist Hase (ich weiß von nichts). Ich bin unschuldig, habe nichts damit zu tun Der Heidelberger Student Viktor von Hase verpfiff bei einer Befragung vor Gericht 1854 einen anderen Studenten nicht, sondern sagte nur: „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen. Ich weiß von nichts.“ In der Kurzform wurde sein mutiger Ausspruch schnell deutschlandweit bekannt. Sein Ausspruch wurde zum Leitmotiv für die Ausstellung, die zeigt, dass Sprichwörter, Redensarten und geflügelte Worte das Salz in der Suppe der Sprache sind. Sie dienen dazu, Situationen zu beschreiben, wenn uns z.B. Datum 16.02.2016 eine Chance „durch die Lappen gegangen ist“, zu überzeugen oder Themen auf den Punkt zu bringen. Die Ausstellung zeigt ihre Vielfalt und klärt ihre Herkunft aus Literatur und Alltagswelt. © Ramón Voigt & Johanna Springer/ Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Fleischbrücke.jpg Ausstellungskurator Dr. Rolf-Bernhard Essig vor dem Ochsen auf der Fleischbrücke im Zentrum Nürnberg „Das kannst dem auf der Fleischbrüggn derzelln“. Der steinerne Ochse auf Nürnbergs Fleischbrücke wurde zum Anlass für viele Redewendungen. Diese hier sagt man, wenn jemand dumm daherredet. So etwas soll der besser dem Steinochsen erzählen. © Thomas Pick/ Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Pingeltopf.tiff Stahl, darin drei Eisenkugeln, 19./20. Jahrhundert, Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim Redensart: pingelig sein (übergenau sein) Beim Blaudruck zerkleinerte man Färberwaid oder Indigo im Pingeltopf mit drei Eisenkugeln. Um nichts zu verlieren, schlugen Blaudrucker mit einem Stab Pflanzenreste von den Innenseiten los; lautmalerisch „pingeln“ genannt. Dies aufs Kleinste gerichtete Datum 16.02.2016 Verhalten führte zur Redewendung für Übergenaue. „Pingelig“ ist auch eine Nebenform von „peinlich“, und man kann ja etwas „peinlich genau“ machen. Wahrscheinlich befruchtete sich beides gegenseitig. © Thomas Schindler/ Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Schusterleisten.tiff Laubholz, 20. Jahrhundert, Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim alles über einen Leisten schlagen unterschiedslos vorgehen Der Leisten ist ein Hilfsmittel des Schuhmachers. Um dieses Modell eines Fußes schlägt er das Leder für den Schuh. Für passende Schuhe braucht man je nach Fußform unterschiedliche Leisten. Wer immer denselben verwendete, ging als Schuhmacher dumm oder grob vor. Es gibt auch noch das Sprichwort: Schuster, bleib bei deinem Leisten! Es bedeutet: Beschränke dich im Handeln, Sprechen auf dein Fachgebiet! Grundlage ist wohl eine beliebte antike Anekdote, die Plinius der Ältere (23/24-79 n. Chr.) überliefert: Ein Schuster kritisiert auf einem Bild des berühmten Malers Apelles einen falsch gemalten Schuh. Der Maler beseitigt den Fehler. Als der Schuster über anderes mäkelt, ruft Apelles: „Ne sutor supra crepidam!“ „Nicht über die Sandale (hinaus), Schuster!“ © Thomas Schindler/ Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim © Alle Rechte vorbehalten Datum 16.02.2016 Mein Name ist Hase_Feinwaage.tiff das Zünglein an der Waage das Ausschlaggebende sein Die Balkenwaage ist weltweit immer noch verbreitet, um das Gewicht – daher kommen auch unsere Wörter wie „wichtig“ oder „Wichtigkeit“ – zu messen und zu vergleichen. Der senkrechte Zeiger in der Mitte zwischen den Waagschalen heißt seiner Form nach „Zünglein“. In der Redensart steht das Zünglein für das Entscheidende, obwohl es ja nur das Entscheidende anzeigt. Stahl, Messing, Schnur, 18./19. Jahrhundert, Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim. © Thomas Schindler/ Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Sprichwortgenerator Besucher können in der Ausstellung spielerische neue Sprichwörter generieren. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Datum 16.02.2016 Mein Name ist Hase_Sprichwortgenerator Detail Besucher können in der Ausstellung spielerische neue Sprichwörter generieren. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Zweck Zweck haben sinnvoll sein Hier geht es nicht ums Hämmern, sondern ums Schießen. Lange Zeit befestigte man Zielscheiben mit einem Holznagel, Zweck / Zwecke genannt, in der Mitte. Wer ihn traf, hatte – wie man bei heutigen Zielscheiben sagt – „ins Schwarze getroffen“. Da man auf den Zweck zielte, entwickelte sich das Wort „Zweck“ in der Bedeutung weiter zu „Ziel“ und schließlich zu „Sinn“ ganz allgemein. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Datum 16.02.2016 Mein Name ist Hase_Fersengeld Fersengeld geben fliehen, sich eilig entfernen 800 Jahre alt ist der Ausdruck etwa. Er bezeichnete in der Rechtssprache des 13. Jahrhunderts, beispielsweise im „Sachsenspiegel“, eine Art Buße, die jemand zu zahlen hatte. Bei den Wenden konnten sich Frauen mit Zahlung des Fersengeldes von ihrem Ehegatten trennen. Ob man hierbei auf die Abgabe Bezug nahm, die Deserteure in germanischer Zeit zu zahlen hatten? Ob die rundlichen, oft hellen Fersen eines flüchtenden Menschen mit Münzen verglichen wurden, mit denen der Zurückbleibende „bezahlt“ wurde? Man vermutet: beides. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Glücksschwein Schwein haben Glück haben einen Bock schießen, etwas verbocken einen Fehler machen Bei Schützenfesten gab es häufig neben Siegprämien auch Spottpreise für die schlechtesten Schützen. Das waren entweder – bezeugt seit dem 15. Jahrhundert – Böcke, denn ein Fehlschuss wurde „Bock“ genannt, oder Ferkel. An den Tieren erkannte jeder auf dem Fest den Nichttreffer, der damit bloß „einen Bock geschossen hatte“ bzw. sein Schießen „verbockt hatte“. Dass ein Nichtskönner, wenn auch als Spottpreis, ein Datum 16.02.2016 Schwein – ein begehrtes Nutztier – bekam, führte zur Redensart für Glück „Schwein haben“. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Körperredensarten Sprichwörter und Redensarten vom Kopf bis zum Fuß können in der Ausstellung entdeckt werden. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Slogans Seit über tausend Jahren wählen Adelshäuser, Länder, Firmen und Institutionen ein Motto oder einen Slogan. Sie sollen für Zusammenhalt sorgen, werben, ein Image repräsentieren. Besucher der Ausstellung können ihr Wissen darüber testen. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Datum 16.02.2016 Mein Name ist Hase_Tabula Rasa reinen Tisch / tabula rasa machen endgültig klären, radikal aufräumen Das Notebook der römischen Antike besteht aus mit Schnüren verbundenen Holztäfelchen, innen mit Wachs bezogen. Ins Wachs ritzte man Notizen mit einem „Stylus“, einem spitzen Stab aus Metall oder Holz. Der Stylus hat außer dem spitzen auch ein breites Ende. Damit lässt sich das Wachs glätten, um es neu zu beschreiben. Das hieß „tabula rasa“, in Deutsch dann „reine Tafel machen“. Da „Tafel“ und „Tisch“ im Bereich des Essens gleichbedeutend sind, sagte man dann auch „reinen Tisch machen“. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Theater Das Theater ist Basis für viele Redensarten von der Rampensau über die Pappenheimer bis hin zum Lampenfieber. Auf der Ausstellungsbühne werden alle erklärt. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Datum 16.02.2016 Mein Name ist Hase_Rampensau eine Rampensau sein sich in den Vordergrund drängen, auffällig mit Wissen und Fähigkeiten protzen Die Redensart bezeichnet rücksichtslos zur Rampe, ins Rampenlicht drängende Schauspieler, die ihre Kollegen an die Wand spielen, um mit allen Mitteln auf sich aufmerksam zu machen. Die Redensart gilt freilich längst auch als Lob für Schauspieler im Theater und außerhalb, die unerhört aufdrehen und unterhaltsam sein können. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Mein Name ist Hase_Tierkarussell Sprichwörter und Redensarten rund um Tiere sind ein wichtiger Bereich in der Ausstellung. Das Tierkarussell verbildlicht verschiedene bekannte Beispiele. © Foto: Mile Cindric / Museumsstiftung Post und Telekommunikation © Alle Rechte vorbehalten Bitte beachten Sie: Ein kostenfreier Abdruck ist nur im Rahmen der Berichterstattung über die Ausstellung im Museum für Kommunikation Nürnberg gestattet. Bitte senden uns bei Verwendung des Fotos ein Belegexemplar oder einen link zu, danke Ansprechpartnerin im Museum für Kommunikation: Dr. Vera Losse Telefon (0911) 230 88 62 E-Mail: [email protected]
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