Zur Sachpolitik zurückkommen

Westfälische Nachrichten vom Dienstag, 15. September 2015
„Zur Sachpolitik zurückkommen“
Wahlnachlese von SPD, Grünen und UWG: „Doris Krüger hat in Lüdinghausen viel bewegt“
$%&'()'# „Wir
werden einen schwachen
Bürgermeister erleben, der
den Investoren und den
Geldgebern seines Wahlkampfes verpflichtet ist“,
skizzierte UWG-Fraktionssprecher Markus Kehl die
vierte Amtszeit von Richard
Borgmann einen Tag nach
der Wiederwahl als Bürgermeister. Da sehe er eine kritische Entwicklung in Lüdinghausen, die „mich an die
USA erinnert. Die eigene
Kandidatin Doris Krüger, die
am Sonntag nur knapp gescheitert sei, hat aus seiner
Sicht „viel bewegt in Lüdinghausen“. Das zeige unter anderem die gute Wahlbeteiligung. Kehls Fazit des Wahlergebnisses war eindeutig:
„Der Bürgermeister kann
künftig nicht so weitermachen wie bisher.“
Eckart Grundmann bezeichnete den Einsatz Krügers als „Weltklasse“. Das Ergebnis allerdings sei „bedauerlich. Die Sensation ist ausgeblieben“. Richard Borgmann müsse dem DreierBündnis mit Doris Krüger
eigentlich dankbar sein, befand der Grünen-Fraktionssprecher
mit
einem
Schmunzeln. Schließlich habe Borgmann nur so erlebt,
dass die CDU wieder einmal
geschlossen hinter ihrem
Bürgermeister gestanden habe. „Ich hoffe, dass er das zu
schätzen weiß“, erklärte
Grundmann.
Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Niko Gernitz erklärte das gemeinsame Projekt
der drei Ratsparteien zwar
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für beendet, stellte aber heraus, dass durch die gemeinsame Kandidatin auch die
drei Parteien näher zusammengerückt seien. Da habe
die Kandidatin Brücken gebaut, „die werden wir nicht
wieder einreißen“.
Doris Krüger selbst bezeichnete ihre Kandidatur
als ein „tolles Projekt“, das sie
bereichert und verändert habe: „Ich bin ein sehr rationaler Mensch. Der Wahlkampf
hat mich gelehrt, mit dem
Herzen zu sehen.“ Sie sei
schon durch ihre Hausbesuche vielen Menschen nahe
gekommen. Über ihre weitere politische Zukunft äußerte
sie sich eindeutig: „Ich
möchte keine Dauerkandi-
datin sein. Morgen beginnt
für mich wieder der Alltag.“
Der beginnt auch für die
Vertreter der drei Parteien
wieder – in dieser Woche
sind allein drei Ausschusssitzungen angesetzt. „Wir müssen in die Sachpolitik zurückkommen“, sagte Niko
Gernitz. Und da gebe es genügend wichtige Themen.
Schließlich habe der Bürgermeister im Wahlkampf viel
versprochen – unter anderem keine Steuererhöhungen zu planen. „Ich bin gespannt, ob er sich an diese
Aussage hält. Wir werden
ihn erinnern“, betonte Eckart
Grundmann den weiter kritischen Blick auf die Arbeit
im Rat.