Die zwölf Schneeflocken (von Merle Schwegmann, Leonie Walter, Lou Schwetter und Miriam Grützner) Es war einmal ein Ehepaar, das hatte drei Kinder. Das jüngste wurde Wichtel genannt. Das zweitjüngste wurde Wachtel genannt und das älteste wurde Wuchtel genannt. Eines Tages wurde die Beziehung in der Familie immer schlechter. So kam es, dass die Eltern die Kinder aussetzten. Diese liefen querfeldein davon. Die Kinder kamen an eine dunkle Lichtung mitten im Wald. Auf dieser Lichtung lag still und ruhig ein glitzernder See, auf den Mondschein herabfiel. Am Ufer des Sees saß eine alte, schöne Frau, die aber so kalt aussah wie der blasse Vollmond am Himmel. Die drei Kinder wollten aus dem See trinken, um ihren Durst zu stillen. Doch die alte Frau hob zornig die Hand. In diesem Moment wurden die drei Kinder wie von Zauberhand in den See geschubst. Die eiskalte Frau sagte: „Was fällt euch ein, so nah an meinen See zu kommen? Für dieses Verbrechen sollt ihr euer ganzes Leben lang Weihnachtswichtel sein.“ Plötzlich fing der ganze See an zu blubbern und zu brodeln. Wie durch ein Wunder verschwand die alte Frau, die sich als Eiskönigin entpuppte. Als Wichtel, Wachtel und Wuchtel aus dem See stiegen, waren sie Weihnachtswichtel. Sie weinten bittere Tränen. Wie aus dem Nichts tauchten drei Elfen auf. Sie sagten: „Wenn ihr die zwölf Schneeflocken aus drei verschiedenen Welten holt, könnt ihr wieder eure menschliche Gestalt annehmen und außerdem die Eiskönigin besiegen. Um in die Welten zu gelangen, müsst ihr in den verzauberten See springen und fünf Sekunden daran denken, wo ihr hin wollt. Ihr müsst als erstes in die Traumwelt, dann in die Trollwelt und zum Schluss in die Schneesturmwelt.“ So befolgten sie die Anweisung der Elfen und kamen in die Traumwelt. Dort angelangt sahen sie viele prächtige Träume. Doch nun erblickten sie auch Alpträume. Die guten Träume kamen angeflogen zu den Weihnachtswichteln und sagten: „Wir sind im Besitz von einer Schneeflocke, weil die Alpträume uns die anderen drei Schneeflocken gestohlen haben.“ So gingen Wichtel, Wachtel und Wuchtel zu den Alpträumen. Sie fragten: „Können wir die drei Schneeflocken kriegen?“ Mit einer donnernden Stimme antwortete jemand: „Ihr werdet in einen Alptraum eindringen und bis ans Ziel kommen. Auf dem Weg dorthin werden euch Hindernisse im Weg stehen.“ Die drei liefen durch einen Alptraum. Zuerst sprangen sie über ein Lavabecken und nahmen die erste Schneeflocke mit. Als zweites wichen sie den Laserstrahlen aus und bekamen die zweite Schneeflocke. Dann kam das dritte Hindernis. Auch dort nahmen sie eine Schneeflocke mit. „Jetzt haben wir schon vier Schneeflocken“, sagte Wachtel. In diesem Augenblick trat die Eiskönigin an den verzauberten See und sprach: „Spieglein, Spieglein auf dem Boden, sag mir wo die Wichtel wohnen.“ Da sprach der See: „Sie sind schon in der zweiten Welt angelangt.“ Die drei Wichtel waren, wie gesagt, in der zweiten Welt. Diese Welt war die Trollwelt. Als sie dort ankamen, kamen auch schon die Trolle. Die Aufgaben waren diesmal wesentlich schwieriger. Die erste Aufgabe war diesmal, den dunklen Künsten der Trolle zu widerstehen. Dafür erhielten die Wichtel drei Schneeflocken. Die erste Aufgabe war schnell geschafft. Die zweite Aufgabe konnten sie mit etwas Hilfe der drei Elfen schaffen, auch dabei kamen sie in Besitz der siebten und achten Schneeflocke. „Super, jetzt haben wir schon acht Schneeflocken“, sagte Wichtel. Auch dieses Mal trat die Eiskönigin an den See und rief: „Spieglein, Spieglein auf dem Boden, sag mir wo die Wichtel wohnen.“ Da antwortete der See: „Sie sind auf dem Weg in deine Welt.“ Fröhlich, aber auch ein wenig zitternd marschierten die drei Wichtel weiter in das Schneesturmland. Auf einmal begegnete ihnen ein riesiges Schneemonster mit einem eiskalten Blick. Mit der Hilfe der drei Elfen und viel Mut besiegten sie die gruselige Gestalt, sodass diese zu Pulverschnee wurde. Nun kamen sie in den prächtigen Saal der Eiskönigin. „Diesmal können wir euch nicht helfen“, sagten die Elfen. Mit vereinter Kraft versuchten die Geschwister vergeblich die Eiskönigin zu besiegen, doch die Eiskönigin war viel zu stark. Da heckten die Wichtel einen guten Plan aus. Wichtel sollte den Zauberstab der Königin holen, während Wachtel sie ablenkte. Wuchtel hingegen musste sich auf die Eiskönigin stürzen, sodass diese machtlos umfiel. So geschah es auch. Die Königin zerfiel in tausend Eissplitter und neben den Scherben lagen die letzten zwei Schneeflocken. Nun konnten sich die erleichterten Geschwister erlösen und lebten mit ihren neuen Freunden, den Elfen, glücklich bis an ihr Lebensende zusammen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Ende
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