Die Wahlenstraße soll lebendig werden POLITIK Die Stadt gestaltet das Erdgeschoss des Deggingerhauses für die Kultur- und Kreativwirtschaft um. Ein Café mit Freisitz sorgt für die Außenwirkung. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON CLAUDIA BÖKEN, MZ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● REGENSBURG. Schon ab Oktober sollen die Kreativen eine Heimat haben: Die Stadt investiert in das Erdgeschoss des Deggingerhauses in der Wahlenstraße 17 rund 250 000 Euro. Damit wird das ehemalige Hugendubel-Gebäude, das nach dem Auszug von Kare leer steht, für die neue Nutzung umgebaut. Dort wird der Cluster KuKW (Kulturund Kreativwirtschaft) eine Heimat finden. Der Ausschuss für Wirtschaft und der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen gaben mit großer Mehrheit ihre Zustimmung zu dem Projekt. Die CSU stimmte dagegen. Raum für Veranstaltungen Im Ausstellungs- und Veranstaltungsraum – dem größten Raum im Erdgeschoss – ist ein modulares und flexibel anpassbares Bühnen-, Bestuhlungsund Tischkonzept geplant, das vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zulässt. Alle Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft sollen hier ihre Ausstellungs- und Veranstaltungsformate verorten können. Dies können Vorträge, Symposien und Workshops, Ausstellungen, Produktpräsentationen oder (Klein-)Messen sowie Shop-in-ShopFormate sein. Es können Filmvorführungen, Konzerte, Lesungen, Preisverleihungen und Netzwerktreffen sowie After-Work-Abende stattfinden – ausschlaggebend ist immer der Bezug zur KuKW. Das „Degginger Café & Bistro“ füllt den Ausstellungs- und Veranstaltungsraum mit Leben. Für Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der die Wahlenstraße als eine der schönsten in der Regensburg Altstadt empfindet, ist das auch ein wichtiger Faktor für das gewünschte „Mehr“ an Besucherfrequenz in dieser Straße. Der Freisitz des „Degginger Café & Bistro“ soll im Sommer die Aufenthaltsqualität in der Wahlenstraße steigern. Ein Café-Betreiber wird demnächst per öffentlicher Ausschreibung gesucht, erläuterte Toni Lautenschläger vom Amt für Wirtschaftsförderung. Ein begehbares Schaufenster Im Verkaufs- und Ausstellungsraum daneben – dem „begehbaren Schaufenster“ des Deggingerhauses – könnte beispielsweise ein „Pop-Up-Store“ (temporärer Einzelhandel) mit Designprodukte, Kunst, Mode oder Büchern unterkommen. Auch eine temporäre Galerie, ein Studio oder Atelier und weitere Ausstellungskonzepte seien denkbar, hieß es bei der Sitzung. Das Deggingerhaus in der Wahlenstraße wird saniert. Ins Erdgeschoss zieht die Kreativwirtschaft ein. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT ● ● ➤ Die KuKW ist in Regensburg mit 3400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 670 Selbstständigen und Unternehmen (Zahlen von 2012) eine wichtige Branche. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Der Ideenraum bietet Platz für Besprechungen, Vorträge und Workshops und soll ein Raum für den konzentrierten Austausch zwischen Kreativ-Unternehmern, Interessensgruppen und Arbeitskreisen aus der KuKW sein. Dort soll Clustermanager Sebastian Knopp wöchentliche Sprechstunden zu Existenzgründungen und dem Auf- und Ausbau der eigenen Selbst- ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ 11,1 Prozent aller Selbstständigen und Unternehmen in Regensburg sind in dieser Branche tätig – eine Quote, die damit über dem bayerischen Vergleichswert liegt. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Foto: Archiv ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Der Jahresumsatz 2012 lag bei 427 Millionen Euro. Umsatzstärkste Branchen sind der Pressemarkt, die Designwirtschaft, die Software-/Games-Industrie und der Werbemarkt. ● ständigkeit anbieten. Über Kooperationsprojekte z. B. mit der Uni Regensburg und der OTH können Studierende ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. In diesem Jahr werden für das Projekt rund 250 000 Euro für Aus- und Umbauten und die technische Ausstattung erforderlich. Für den Betrieb rechnet Wirtschafts-, Wissenschafts- ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● und Finanzreferent Dieter Daminger 2015 mit rund 160 000 Euro, 2016 mit etwa 230 000 Euro inklusive sämtlicher Miet- und Nebenkosten. „Das ist viel Geld“, räumt er ein. Er hoffe, dass die Kreativszene das Angebot auch entsprechend nutze. Durch die Untervermietung verschiedener Räume soll ab dem Jahr 2016 etwa ein Drittel der Mietkosten gegenfinanziert werden.
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