Am 28. Februar stimme ich aus vier Gründen Nein zum Bebauungsplan Salesianum: Die Parzelle Salesianum liegt in der Zone des öffentlichen Interesses. Die Nutzung des Gebäudes ist nicht geklärt. Sollte eine Schule wieder einziehen, wo käme der Pausenplatz hin? Würden die Anwohner das Spiel und den Lärm gutheissen? Wie wäre es, dort die Zuger Jugendherberge zu betreiben? Ein wunderschöner Ort mit Nähe zu den kulturellen Schönheiten unserer Stadt und zur Pädagogsichen Hochschule wäre doch ideal. Würde ein Gartenrestaurant von den Anwohnern in nur 12m Distanz toleriert werden? Offene Fragen, die nicht geklärt sind. Im Norden unserer Stadt ist eine Trabantenstadt entstanden. Weitere Bauprojekte sind geplant. Die grünen Wiesen werden im Eiltempo zubetoniert. Das Fassungsvermögen der Nordstrasse ist bald erschöpft und die Schulinfrastruktur hinkt traurig hinterher. Während die Investoren die Gewinne einstreichen, rennt die öffentliche Hand atemlos hinterher. Muss unsere Stadt auch im Süden zur Trabantenstadt verkommen? Der Rötelberg, eine unserer Perlen, ist bereits mit den immer gleich aussehenden Mehrfamilienhäusern verbaut und die eigentliche Perle ist noch ein kümmerliches Restobjekt auf dem Gipfel. Der Rötelberg hat seine Ausstrahlung bereits verloren. Das gleiche Schicksal droht nun dem Salesianum und später auch dem Zurlaubenhof. Dann haben wir Zuger es geschafft, unsere letzten Perlen zu entwerten. Der einheimische Investor hat in der Stadt Zug viel Wohnraum erstellen dürfen: Weinberghöhe sieben Mehrfamilienhäuser mit 87 Eigentumswohnungen, Feldhof 361 Miet- und Eigentumswohnungen, Rötel 35 Miet- und Eigentumswohnungen, Hänibüehl drei Mehrfamilienhäuser, Rothusmatt 16 Doppel- und zwei Einfamilenhäuser, Guthirthof drei Mehrfamilienhäuser mit 33 Mietwohnungen, Rötelberg sechs Mehrfamileinhäuser mit 48 Eigentumswohnungen. Eine stolze Bilanz, welche eigentlich verpflichtet, in einem sensiblen Gebiet mit hohem öffentlichem Interesse mehr Feingefühl zu zeigen. Ich habe grossen Respekt vor den Menzinger Schwestern. Als ehemalige Seminaristin haben die Schwestern viel Gutes für mich getan und ich bin zu Dank verpflichtet. Noch heute bin ich mit einigen Schwestern freundschaftlich verbunden. Die Menzinger Schwestern erhalten wie wir AHV- und Pensionskassengelder. Ihr bescheidener Lebensstil erlaubt es, die Erträge anderweitig zu investieren. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass der Unterhalt ihrer Infrastruktur eine enorme Herausforderung ist. Trotzdem glaube ich an einen gescheiteren Weg, hoffe auf ein würdiges Bauprojekt für das Areal Salesianum und lehne auch den zweiten Bebauungsplan ab. Barbara Müller Hoteit CSP Gemeinderätin der Stadt Zug
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