24 UNTERNEHMEN MUSIK I Mi:woch, 9. September 2015 19:00 Uhr Alfred Kärcher Auditorium, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden Johann Sebastian Bach Kantaten Lasst uns sorgen, lasst uns wachen BW V 213 Geschwinde, ihr wirbelnden Winde BW V 201 Die Internationale Bachakademie Stu:gart dankt der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG für die Förderung des Konzerts. Inhalt Programm 3 Einführung Bach als Gratulant und Kunstrichter 4 Gesangstexte Kantaten Lasst uns Sorgen, lasst uns wachen BW V 213 Hercules auf dem Scheidewege Kantaten Geschwinde, ihr wirbelnden Winde BW V 201 Der Streit zwischen Phöbus und Pan Biographien Carolyn Sampson Terry Wey Benjamin Bruns Sebastian Kohlhepp Martin Berner Jochen Kupfer Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart Hans-Christoph Rademann 10 14 20 21 22 23 24 25 27 30 Eine Veranstaltung der Internationalen Bachakademie Stu:gart Johann-Sebastian-Bach-Pla; 70178 Stu:gart www.musikfest.de Tel. 0711 61 921-0 Redaktion Dr. Christiane Plank-Baldauf Der Text von Dr. Andreas Bomba ist ein Originalbeitrag für dieses HeI Sa; vjp Druck OKzin Scheufele Änderungen vorbehalten. . . UNTERNEHMEN MUSIK I Mi:woch, 9. September 2015 19:00 Alfred Kärcher Auditorium, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Kantate Lasst uns Sorgen, lasst uns wachen BW V 213 Hercules auf dem Scheidewege Dramma per Musica Für Soli (S A T B), Chor und Orchester (2 Hörner, 2 Oboen, Streicher und Continuo) . Pause .Kantate Geschwinde, ihr wirbelnden Winde BW V 201 Der Streit zwischen Phöbus und Pan Dramma per Musica Für Soli ( S A T.i T.ii B.i B.ii), Chor und Orchester (3 Trompeten, 2 Flöten, 2 Oboen, Pauken, Streicher und Continuo) Carolyn Sampson Sopran Terry Wey Countertenor Benjamin Bruns Tenor Sebastian Kohlhepp Tenor Martin Berner Bariton Jochen Kupfer Bass Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart Hans-Christoph Rademann Leitung . . . . Konzertdauer etwa 2 Stunden 3 Bach als Gratulant und Kunstrichter S 4 o überraschend es klingen mag: Bach war kein Kirchenmusiker. In Köthen (bis 1723) und zuvor in Weimar (bis 1717) verbrachte er sein Leben in fürstlichen Diensten; in Arnstadt (bis 1707) und Mühlhausen (bis 1709) sowie abschließend 27 Jahre in Leipzig hingegen bezog er sein Gehalt aus dem Stadtsäckel. Natürlich sahen die Arbeitsverträge auf allen Stationen (außer Köthen) sein Wirken in den Kirchen vor, als Organist oder als Musikdirektor, also Leiter go:esdienstlicher AuDührungen. Staat und Kirche waren im 18. Jahrhundert jedoch noch nicht getrennt; im protestantischen Mi:eldeutschland agierte der Landesherr sogar als Oberhaupt seiner Kirche, selbst in Sachsen, wo die Kurfürsten, um zugleich als Könige in Polen regieren zu können, zum römischkatholischen Glauben übergetreten waren. Diese übergeordnete Stellung mag Bach erleichtert oder gar angeregt haben, auch Musik zu schreiben, die nichts mit dem Kirchendienst zu tun ha:e. Zuerst natürlich Klaviermusik, die meist Unterrichtszwecke verfolgte und, wie Bach immer so schön schrieb, zum »Zeit-Vertreib« oder »zur Gemüths-Ergözung« einlud. Kammermusik entstand (meist) für den höfischen oder später für den Hausgebrauch. Eine oDenbar lange vermisste Gewohnheit griD Bach im April 1729 auf, als er das Collegium musicum übernahm. Diese mi:lerweile angesehene Institution ha:e Georg Philipp Telemann 1701 oder 1704 gegründet; man hat sich darunter eine Art Projektorchester vorzustellen, in dem jene Studenten, Liebhaber und Schüler Bachs spielten, die sonntags bei der Kirchenmusik aushalfen und ansonsten freitags abends (zu Messezeiten auch dienstags) in den Lokalitäten des Cafétiers Go:fried Zimmermann auIraten. Im Sommer zog das Ensemble um in den Cafégarten außerhalb der Stadtmauern, um vermutlich auf einer überdachten Terrasse »open air« zu spielen. Bach leitete es, mit einer zweijährigen Unterbrechung, bis ca. 1745. Der Existenz des »Bachischen« Collegium musicum verdanken wir fast die gesamte, in Leipzig gespielte oder so gar hier entstandene Orchestermusik (Konzerte, Ouvertüren) sowie die meisten der weltlichen Kantaten Bachs. In diesen 15 Nummern (die Zahl der nicht überlieferten Stücke beträgt ein mehrfaches!) umfassenden Teilbereich des Bachschen SchaDens finden sich Fest- und Huldigungsmusiken für Freunde und Kollegen sowie für die Obrigkeit mit dem Kurfürsten / König und seiner Familie an der Spi;e. Das Collegium musicum bot Bach also eine Konzert pla:form, auf der er Musik ausprobieren und auDühren konnte, die im Rahmen seiner Tätigkeit als Director musices ansonsten kaum entstanden wäre. Auch mag hier eine einträgliche Einnahmequelle gesprudelt sein. Schließlich konnte das Collegium musicum die Ambitionen Bachs musikalisch formulieren, am Dresdner Hof auf sich aufmerksam zu machen und einen entsprechenden, ehrenvollen Titel anzustreben. Die beiden heute aufgeführten, als »Dramma per Musica« (eine Art konzertante Oper) bezeichneten Werke bilden beide Seiten ab. Für die Libre:i beider Stücke sorgte Bachs Hauslyriker, der Steuereintreiber und Hobbydichter Christian Friedrich Henrici, genannt Picander (1700 – 1764). Hercules auf dem Scheidewege BW V 213 huldigt dem sächsischen Hof, allerdings in Gestalt nicht des amtierenden Kurfürsten Friedrich August II., sondern seines Sohnes, des elfjährigen Friedrich Christian von Sachsen. Der Kurprinz sollte allerdings erst lange nach Bachs Tod, im Oktober 1763 und auch für nur gut zwei Monate den Cron besteigen. Der Streit zwischen Phoebus und Pan BW V 201 dagegen formuliert auf launige Weise die KunstauDassung Johann Sebastian Bachs — ein höchst ungewöhnliches Stück, weil es in Worten und zum Teil deIiger Musik unzweideutig zum Ausdruck bringt, was die Nachwelt glaubte, in Bachs Kunstfertigkeit hineininterpretieren zu müssen. 5 Hercules auf dem Scheidewege BWV 213 Die Kantate erklang am 5. September 1733 als »solenne Musick von Nachmittag 4 bis 6 Uhr [...] im Zimmermannischen Garten«. Dem Collegium Musicum gehörten (nicht nur in diesem Fall) also auch Sänger an. Der Vater des Prinzen liebte die Jagd und das dazuge hörige Horn-Instrument. Also fiel es Bach nicht schwer, dem künIigen Kurfürsten (Friedrich August II. wurde just einen Monat später zum polnischen König August III. gewählt, was Bach ein Jubeljahr später zur Huldigung mit dem »Dramma per Musica« Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen BW V 215 bewog) mit der ausgiebigen Verwendung des Corno da caccia zu schmeicheln. Wer sich wundert, wie — bei so reichlich umgebendem Trompetenglanz — das Horn in den vierten Teil des Bachschen Weihnachtsoratorium gerät, findet hier die Lösung: Insgesamt sechs Stücke aus dieser Prinzenhuldigung sollten Anfang 1735 dem neugeborenen König der Juden huldigen, neben dem Eingangschor (aus »Lasst uns sorgen, laßt uns wachen« wird »Fallt mit Danken, fallt mit Loben«) noch die beiden Arien »Treues Echo dieser Orten« = »Flößt mein Heiland, flößt dein Name« und »Auf meinen Flügeln sollst du schweben« = »Ich will nur dir zu Ehren leben«. Drei weitere Arien aus dem weidlich ausgeschlachteten Hercules-Drama gingen in die ersten drei Teile des Weihnachtsoratorium ein. 6 Johann Sebastian Bach, Porträt von Johann Gottlob Hausmann, 1746 Um die Musik im weihnachtlichen Gesamtkunstwerk wiederverwenden zu können, musste der ADekt stimmen, der wiederum aus den jeweiligen Texten erwuchs. »Auf meinen Flügeln sollst du schweben« wird musikalisch durch eine Fuge und endlose Koloraturen betont; im Weihnachtsoratorium besagt der Text »Ich will nur dir zu Ehren leben« — gerne wird die Fuge als Form der unauflöslichen Nachfolge bewertet und die Koloratur als Sinnbild des Lebens. Beide Texte passen auf die gleiche Musik. Die berühmte Echo-Arie wirkt an ihrem Ursprungsort sogar sinnvoller als im Weihnachtsoratorium, wo sie freilich auch eine große, überraschende Wirkung hat. Und ganz speziell ist der Fall der Alt-Arie »Schlafe, mein Liebster«. In der Huldigungskantate verführt keine geringere Tugend als die Wollust den zögernden Knaben, während im Weihnachtsoratorium Maria ihr Kind in den Schlaf wiegt. Die Musik wissenschaI sagt: der ADekt ist derselbe. Und auch die Kirche fand an dieser Parallele schon damals weniger Anstößiges als mancher Bach-Freund im 19. Jahrhundert. 7 Picanders Text an sich geht zurück auf eine antike griechische Fabel, die in ihrer moralischen Relevanz schon im frühen Christentum als StoD taugte. Der junge Hercules (Alt) wird an einer Weggabelung von zwei allegorischen Figuren umworben: der Wollust (Sopran) und der Tugend (Tenor). Hercules wähnt sich in seiner Entscheidung frei: er bemüht das Echo, »ja« oder »nein« zu sagen und nimmt sogleich den richtigen Weg. Dies ha:e der »Ratschluss der Gö:er« eingangs ohnehin so beschlossen, sodass Merkur (Bass), der Go: der Kaufleute und Sinnbild für die Messestadt Leipzig, den Gö:erkollegen den tugendhaIen Ausgang präsentieren kann. Allzu große Sorgen, wie zu Anfang geäußert, waren also unnötig. Geschwinde, ihr wirbelnden Winde BWV 201 8 Die Frage, inwieweit der Titelheld der Hercules-Kantate in seiner Ent scheidung frei gewesen war, stellte sich ein gutes Jahrhundert später in ähnlicher Weise für einige andere, Parsifal, Siegmund und Siegfried genannte Helden eines ebenfalls aus Leipzig stammenden Autors. Für Richard Wagner war diese ungesteuerte und nicht vorherbestimmte Entscheidung Vorausse;ung für die Erlösung seiner Helden. Kurioserweise findet auch das »Dramma« von Phoebus und Pan ein Pendant in Wagners SchaDen: die beiden Gö:er tragen, wie später die Herren auf der Wartburg, einen Sängerwe:streit aus. Allerdings geht es (noch) nicht um die rechte Form der Liebe, sondern um die go:gefälligste Musik. Bach war in seinem Element; nicht jedem in Leipzig gefiel nämlich seine anspruchsvolle Musik. Sechseinhalb Jahre nach der von rund 200 Zuhörern verfolgten AuDührung des »Dramma per Musica« brach der Musikkritiker Johann Adolph Scheibe eine Kontroverse über Bachs Musik vom Zaun, in deren Zentrum dieser berüchtigte Seufzer steht: »Die- ser grosse Mann würde die Bewunderung gantzer Nationen seyn, wenn er mehr Annehmlichkeit hätte, und wenn er nicht seinen Stücken durch ein schwülstiges und verworrenes Wesen das Natürliche entzöge, und ihre Schönheit durch allzu grosse Kunst verdunkelte.« Was ha:e Scheibe da gehört? Bestimmt nicht den vergleichsweise populistischen »Streit zwischen Phoebus und Pan«! Auch für dieses »Dramma per Musica« wählte Picander das unver fängliche Ambiente der griechischen Mythologie. Phoebus und Pan geben sich als zwei störrische Bässe, der eine (Phoebus Apoll, Go: der VernunI, des Gese;es und der Mäßigung) geht selbstverständlich von seiner Extraklasse aus, Pan dagegen, der waldbesi;ende Befehlshaber über Hirten und Nymphen, prahlt mit dem betörenden Ton seines von ihm erfundenen Rohrs: selbst »die Vögel setzen sich zu mir / und wollen von mir singen lernen«. Aufgebracht hat diesen Streit Momus — warum bloß hat Bach den Go: des Spo:es mit einem Sopran bese;t? Nur ein Jahr später wird er dem alten Ohrdrufer und Lüneburger Schulfreund Georg Erdmann sein musikalisches Familienleben dahingehend schildern, dass »schon ein Concert Vocaliter u. Instrumentaliter mit meiner Familie formiren kann, zumahln da meine itzige Frau gar einen sauberen Soprano singet...«. Also wird ein We:streit arrangiert, da (Momus, Nr. 3) »man das für Wahrheit hält, was nur in die Augen fällt«. Die Gö:er nehmen sich je einen Tenor-Sekundanten: Phoebus den Tmolus, Pan den Midas. Mercurius (Alt) gibt den Ringrichter. Phoebus (Arie Nr. 5) beschwört, in Begleitung von Traversflöte und Oboe d’amore, die hohe Kunst in Form kunstvollen Gesanges auf einen ironisch verschraubten Text. Pan (Arie Nr. 7) gibt sich, mit zwei Violinen, volkstümlich derb. Tmolus (Nr. 9) und Midas (Nr. 11) loben, in voneinander verschiedenem Tonfall, die Leistung ihrer Herren; nach einigem Hin und Her verkündet Momus (Nr. 14) den Sieger — Phoebus, und mit ihm, wie es im Schlusschor heißt, Kunst und Anmut: »Es ist nichts lieblicher als deine Lieder«. Zweifellos stand Bach ebenfalls dieser Seite näher! Andreas Bomba 9 Lasst uns sorgen, lasst uns wachen IV. Rezitativ Wollust Hercules auf dem Scheidewege Drama per Musica BW V 213 Wollust Sopran Hercules Alt Tugend Tenor Merkur Bass Tugend Wohin, mein Hercules, wohin? Du wirst des rechten Weges fehlen. Durch Tugend, Müh und Fleiß Erhebet sich ein edler Sinn. Wollust Wer wählet sich den Schweiß, der in Gemächlichkeit und scherzender Zufriedenheit sich kann sein wahres Heil erwerben? Tugend Das heißt: sein wahres Heil verderben. Treues Echo dieser Orten, sollt ich bei den Schmeichelworten süßer Leitung irrig sein? Gib mir deine Antwort: Nein! (Echo) Nein! Oder sollte das Ermahnen, das so mancher Arbeit nah, mir die Wege besser bahnen? Ach! so sage lieber: Ja! (Echo) Ja! Mein hoDnungsvoller Held! Dem ich ja selbst verwandt und angeboren bin, komm und erfasse meine Hand und höre mein getreues Raten, das dir der Väter Ruhm und Taten im Spiegel vor die Augen stellt. Ich fasse dich und fühle schon die folgbare und mir geweihte Jugend. Du bist mein echter Sohn, ich deine Zeugerin, die Tugend. Ratschluss der Götter I. Chor 10 II. Rezitativ Hercules III. Arie Wollust Lasst uns sorgen, lasst uns wachen über unsern Gö:ersohn. Unser Cron wird auf Erden herrlich und verkläret werden, unser Cron wird aus ihm ein Wunder machen. Und wo? Wo ist die rechte Bahn, da ich den eingepflanzten Trieb, dem Tugend, Glanz und Ruhm und Hoheit lieb, zu seinem Ziele bringen kann? VernunI, Verstand und Licht begehrt, dem allen nachzujagen. Ihr schlanken Zweige, könnt ihr nicht Rat oder Weise sagen? Schlafe, mein Liebster und pflege der Ruh, folge der Lockung entbrannter Gedanken. Schmecke die Lust der lüsternen Brust, und erkenne keine Schranken. V. Arie Hercules VI. Rezitativ Tugend Auf! folge meiner Bahn, da ich dich ohne Last und Zwang mit sanIen Tri:en werde leiten. Die Anmut gehet schon voran, die Rosen vor dir auszubreiten. Verziehe nicht, den so bequemen Gang mit Freuden zu erwählen. 11 VII. Arie Tugend VIII. Rezitativ Tugend IX. Arie Hercules 12 X. Rezitativ Hercules Auf meinen Flügeln sollst du schweben, auf meinem Fi:ich steigest du den Sternen wie ein Adler zu. Und durch mich soll dein Glanz und Schimmer sich zur Vollkommenheit erheben. Die weiche Wollust locket zwar; allein, wer kennt nicht die Gefahr, die Reich und Helden kränkt, wer weiß nicht, o Verführerin, dass du vorlängst und künIighin, so lang es nur den Zeiten denkt, von unsrer Gö:er Schar auf ewig musst verstoßen sein? Ich will dich nicht hören, ich will dich nicht wissen, verworfene Wollust, ich kenne dich nicht. Denn die Schlangen, so mich wollten wiegend fangen, hab ich schon lange zermalmet, zerrissen. Geliebte Tugend, du allein sollst meine Leiterin beständig sein. Wo du befiehlst, da geh ich hin, das will ich mir zur Richtschnur wählen. XI. Arie Due: Hercules Tugend Beide XII. Rezitativ Merkur XIII. Chor & Arioso Chor der Musen Merkur Tugend Beide Und ich will mich mit dir so fest und so genau vermählen, dass ohne dir und mir mein Wesen niemand soll erkennen. Ich bin deine, Du bist meine, Küsse mich, ich küsse dich. Wie Verlobte sich verbinden, wie die Lust, die sie empfinden, treu und zart und eifrig, so bin ich. Schaut, Gö:er, dieses ist ein Bild von Sachsens Kurprinz Friedrichs Jugend! Der muntern Jahre Lauf weckt die Verwunderung schon je;t und auf. So mancher Tri:, so manche Tugend. Schaut, wie das treue Land mit Freuden angefüllt, da es den Flug des jungen Adlers sieht, da es den Schmuck der Raute sieht, und da sein hoDnungsvoller Prinz der allgemeinen Freude blüht. Schaut aber auch der Musen frohe Reihen 13 und hört ihr singendes Erfreuen: Lust der Völker, Lust der Deinen, blühe, holder Friederich! Deiner Tugend Würdigkeit stehet schon der Glanz bereit, und die Zeit ist begierig zu erscheinen: Eile, mein Friedrich, sie wartet auf dich. Wer will ein solches Bündnis trennen? Text nach Breitkopf & Härtel (4713), Wiesbaden 1999 Geschwinde, ihr wirbelnden Winde Phoebus Pan Der Streit zwischen Phoebus und Pan BW V 201 Momus Momus Sopran Mercurius Alt Tmolus Tenor I Midas Tenor II Phoebus Bass I Pan Bass II III. Arie Momus I. Chor 14 II. Rezitativ Phoebus Pan Geschwinde, ihr wirbelnden Winde, auf einmal zusammen zur Höhle hinein! Dass das Hin- und Widerschallen selbst dem Echo mag gefallen und den LüIen lieblich sein. Und du bist doch so unverschämt und frei, mir in das Angesicht zu sagen, dass dein Gesang viel herrlicher als meiner sei? Wie kannst du doch so lange fragen? Der ganze Wald bewundert meinen Klang; das Nymphenchor, das mein von mir erfundnes Rohr von sieben wohlgese;ten Stufen zu tanzen öIers aufgerufen, wird dir von selbsten zugestehn: Pan singt vor allen andern schön. IV. Rezitativ Mercurius Phoebus Vor Nymphen bist du recht; allein, die Gö:er zu vergnügen, ist deine Flöte viel zu schlecht. Sobald mein Ton die LuI erfüllt, so hüpfen die Berge, so tanzet das Wild, so müssen sich die Zweige biegen, und unter denen Sternen geht ein en;ücktes Springen für: Die Vögel se;en sich zu mir und wollen von mir singen lernen. Ei, hört mir doch den Pan, den großen Meistersänger, an! Patron, das macht der Wind. Dass man prahlt und hat kein Geld, dass man das für Wahrheit hält, was nur in die Augen fällt. Dass die Toren weise sind, dass das Glücke selber blind, Patron, das macht der Wind! Was braucht ihr euch zu zanken? Ihr weichet doch einander nicht. Nach meinen wenigen Gedanken, so wähle sich ein jedes einen Mann, der zwischen euch das Urteil spricht; lasst sehn, wer fällt euch ein? Der Tmolus soll mein Richter sein. Pan Und Midas sei auf meiner Seite. Mercurius So tretet her, ihr lieben Leute, hört alles fleißig an, und merket, wer das Beste kann! 15 V. Arie Phoebus VI. Rezitativ Momus Pan VII. Arie Pan VIII. Rezitativ Mercurius Tmolus 16 IX. Arie Tmolus X. Rezitativ Pan Mit Verlangen drück ich deine zarten Wangen, holder, schöner Hyazinth. Und dein’ Augen küss’ ich gerne, weil sie meine Morgensterne und der Seele Sonne sind. Pan, rücke deine Kehle nun in wohlgestimmte Falten! Ich will mein Bestes tun und mich noch herrlicher als Phoebus halten. Zu Tanze, zu Sprunge, so wackelt das Herz. Wenn der Ton zu mühsam klingt und der Mund gebunden singt, so erweckt es keinen Scherz. Nunmehro Richter her! Das Urteil fällt mir gar nicht schwer; die Wahrheit wird es selber sagen, dass Phoebus hier den Preis davongetragen. Pan singet vor dem Wald, die Nymphen kann er wohl ergö;en; jedoch, so schön als Phoebus’ Klang erschallt, ist seine Flöte nicht zu schä;en. Phoebus, deine Melodei hat die Anmut selbst geboren. Aber, wer die Kunst versteht, wie dein Ton verwundernd geht, wird dabei aus sich verloren. Midas XI. Arie Midas XII. Rezitativ Momus Mercurius Tmolus Phoebus Midas Phoebus Mercurius Pan Midas Komm, Midas, sage du nun an, Was ich getan! Ach, Pan! wie hast du mich gestärkt, dein Lied hat mir so wohl geklungen, dass ich es mir auf einmal gleich gemerkt. Nun geh ich hier im Grünen auf und nieder und lern es denen Bäumen wieder. Der Phoebus macht es gar zu bunt, allein, dein allerliebster Mund sang leicht und ungezwungen. Pan ist Meister, lasst ihn gehn! Phoebus hat das Spiel verloren, denn nach meinen beiden Ohren singt er unvergleichlich schön. Wie, Midas, bist du toll? Wer hat dir den Verstand verrückt? Das dacht ich wohl, dass du so ungeschickt! Sprich, was ich mit dir machen soll: Verkehr ich dich in Raben, soll ich dich schinden oder schaben? Ach! plaget mich doch nicht so sehre, es fiel mir ja also in mein Gehöre! Sieh da, so sollst du Eselsohren haben! Das ist der Lohn der tollen Ehrbegierigkeit. Ei! warum hast du diesen Streit auf leichte Schultern übernommen? Wie ist mir die Kommission so schlecht bekommen! 17 Für die Musik – vom Freund zum Förderer 13. Arie Mercurius 14. Rezitativ Momus Wenn es die Internationale Bachakademie Stuttgart nicht schon gäbe, müsste man sie genau so erfinden … … denn sie ist einzigartig in ihrer Vielfalt, in ihrem Zusammenwirken von Musik- und Wortveranstaltungen. Damit die Bachakademie auch künftig kreativ, inhaltsreich und hochkarätig arbeiten kann, braucht sie Unterstützung vieler Menschen, die sich dazu aufgerufen fühlen, das Motto »Bewährtes erhalten, Neues gestalten« zu unterstützen. Sie können Mitglied als Einzelperson, Ehepaar, Familie (Eltern/Großeltern mit Kindern/Enkeln), Schüler/Student oder Firma zu unterschiedlichen Spendenhöhen werden. 15. Chor Foto: Dawid-W./photocase.de Mitglieder · haben Vorrang bei der Karten- und Abonnementbestellung · erhalten das Studium Generale der Bachwoche sowie den Musikfest-Pass des Musikfest Stuttgart zu ermäßigtem Preis · haben kostenlosen Zutritt zu den »Musikalischen Salons« · genießen jährlich ein exklusives Sonderkonzert · nehmen an Kulturreisen zu auswärtigen Konzerten der Bachakademie teil · erhalten die Zeitschrift »Forum Bachakademie« direkt nach Hause. Aufgeblasne Hi;e, aber wenig Grü;e kriegt die Schellenmü;e endlich aufgese;t. Wer das SchiDen nicht versteht und doch an das Ruder geht, ertrinket mit Schaden und Schanden zule;t. Du guter Midas, geh nun hin und lege dich in deinem Walde nieder, doch tröste dich in deinem Sinn, du hast noch mehr dergleichen Brüder. Der Unverstand und UnvernunI will je;t der Weisheit Nachbar sein, man urteilt in den Tag hinein, und die so tun, gehören all in deine ZunI. Ergreife, Phoebus, nun die Leier wieder, es ist nichts lieblicher als deine Lieder. Labt das Herz, ihr holden Saiten, stimmet Kunst und Anmut an! Lasst euch meistern, lasst euch höhnen, sind doch euren süßen Tönen selbst die Gö:er zugetan. Förderkreis Internationale Bachakademie Stuttgart Kontakt: Rosemarie Trautmann Johann-Sebastian-Bach-Platz – 70178 Stuttgart 0711 61 921 29 – [email protected] Text nach Musikverlag Martin Krämer, Leipzig 2012 (5699) 19 Foto Marco Borggreve 20 Auf der Konzert- und der Opernbühne gleichermaßen zuhause, hat Carolyn Sampson in den le;ten Jahren sowohl in Großbritannien als auch in Europa und den U S A beträchtliche Erfolge gefeiert. Neben Engagements u. a. an der English National Opera, beim Glyndebourne Festival und Boston Early Music Festival, an der Opéra de Paris, Opéra de Lille, Opéra de Montpellier sowie an der Opéra National du Rhin führten sie Konzerte u. a. zu den B B C Proms und zum English Concert. In Europa gehören (und gehörten) zu ihren vielen AuIri:en Konzerte mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Retrospect Ensemble, dem Freiburger Barockorchester, dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem W D R Sinfonie orchester, den Wiener Philharmonikern, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia und dem Gewandhausorchester Leipzig. In den Vereinigten Staaten von Amerika trat sie als Solistin mit der San Francisco Symphony, Detroit Symphony, dem St. Paul Chamber Orchestra, dem Washington Bach Consort und der Music of the Baroque / Chicago auf. In der Saison 2014 /2015 war Carolyn Sampson »Artist in Residence« an der Wigmore Hall. Zahlreiche C D -Aufnahmen mit Carolyn Sampson sind bei harmonia mundi, B I S , Virgin Classics, D G Archiv, Linn Records und AV I E erschienen. Eine gefeierte Ein spielung von Strawinskys Les Noces und seiner Messe liegt bei harmonia mundi vor. Ihre bei B I S erschienene C D mit Purcell-Liedern wurde im Dezember 2007 vom Gramophone Magazine als »Editor’s Choice of the Month« ausgezeichnet. Foto Petra Benovsky Terry Wey wurde 1985 in Bern geboren und erhielt seine Gesangs ausbildung als Solist der Wiener Sängerknaben bei Silvija V. Purchar sowie später bei Kurt Equiluz und Christine Schwarz am Konservatorium Wien. Über erste AuIri:e mit dem Clemencic Consort unter René Clemencic 2003 fand der junge Preisträger mehrerer We:bewerbe (u. a. M I G R O S -GenossenschaIs-Bund Zürich, Kärntner-Sparkasse Wörthersee Musikstipendium) rasch Anschluss an die internationale Konzert- und Opernszene. Unter Dirigenten wie William Christie, Comas Hengelbrock, Nikolaus Harnoncourt, Marc Minkowski oder Konrad Junghänel, mit Originalklangorchestern wie dem BalthasarNeumann-Ensemble, Les Arts Florissants oder Les Musiciens du Louvre Grenoble war er bei bedeutenden Festivals und Konzertsälen zu Gast: u. a. Musikverein Wien, Barbican Centre London, Concertgebouw Amsterdam, Festspielhaus Baden-Baden, Lincoln Center New York, Schwe;inger Festspiele, Händelfestspiele Halle, SMriarte, Salzburger Pfingstfestspiele oder Bregenzer Festspiele. Daneben gründete er das Vokalensemble Cinquecento. Seine Diskografie umfasst neben acht C D s des Ensembles Cinquecento auch Gesamtaufnahmen von u. a. Albinonis Il nascimento dell’Aurora, Händels Israel in Egypt und Faramondo, sowie Bachs h-Moll-Messe und Pergolesis Stabat Mater. 21 Foto Sara Schöngen 22 Benjamin Bruns begann seine Sängerlau7ahn als Alt-Solist im Knaben chor seiner Heimatstadt Hannover. Nach einer vierjährigen privaten Gesangsausbildung bei Prof. Peter Sefcik studierte er an der Hochschule für Musik und Ceater Hamburg bei K S Renate Behle. Noch während des Studiums wurde ihm vom Bremer Ceater ein Festengagement angeboten, es folgten Engagements an die Oper Köln, die Sächsische Staatsoper Dresden, die Wiener Staatsoper sowie verschiedene Gastverpflichtungen. Den Kern seines umfangreichen Konzert-Repertoires bilden die sakralen Werke von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Schubert und Mendelssohn. Dabei musiziert er mit renommierten Ensembles wie u. a. der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der Tschechischen Philharmonie, dem M D R Sinfonieorchester, den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem W D R Sinfonieorchester, sowie zule;t mit dem Sco:ish Chamber Orchestra unter Philippe Herreweghe, mit dem Orchester der Klangverwaltung unter Enoch zu Gu:enberg und in einer konzertanten AuDührung von Wagners Rheingold mit dem Orchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Sir Simon Ra:le. Bei der Schubertiade Schwarzenberg ist er mit Schuberts Die schöne Müllerin und in einem Quarte:konzert in Hohenems vertreten. Benjamin Bruns ist Preisträger u. a. des Hamburger Mozart-We:bewerbs sowie des internationalen Gesangswe:bewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Als besondere Auszeichnungen wurden ihm 2008 der Kurt-Hübner-Preis des Ceaters Bremen und 2009 der Nachwuchsförderpreis des Schleswig-Holstein Musik Festivals verliehen. Foto Julia Wesely Der deutsche Tenor Sebastian Kohlhepp wurde in Limburg an der Lahn geboren und erhielt seine erste sängerische Ausbildung im dortigen Knabenchor. Er studierte bei Hedwig Fassbender an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Es folgte ein zweijähriges Festengagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo Sebastian Kohlhepp in zahlreichen lyrischen Partien zu hören war. Zur Spielzeit 2013/2014 wechselte Sebastian Kohlhepp ins Ensemble der Wiener Staatsoper, wo er mit namhaIen Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Adam Fischer, Peter Schneider, JeDrey Tate, Dan E:inger und Patrick Lange arbeitete. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist er freischaDend und gastiert an zahlreichen Opernhäusern, u. a. an der Oper Stu:gart, wo er als Lucio Vero (Jommelli Il Vologeso) und Alfred (Strauss Die Fledermaus) zu erleben ist. Auch als Konzertsänger ist Sebastian Kohlhepp sehr gefragt. Sein Repertoire umfasst sowohl Partien und Arien der Evangelisten in den Bachschen Passionen als auch große Oratorien und Messen aus Klassik und Romantik. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Philippe Herreweghe, mit dem er erstmals 2013 auf Europatournee Bachs Matthäus-Passion sang. Weitere Konzerteinladungen enthielten u. a. Mozarts Requiem bei der Internationalen Bachakademie Stu:gart unter Helmuth Rilling, Beethovens 9. Sinfonie und Händels Messiah mit Adam Fischer in Kopenhagen sowie eine Tournee und C D -Produktion mit Bachs Johannes-Passion unter der Leitung von René Jacobs. 23 Foto privat 24 Martin Berner studierte an den Musikhochschulen in Hamburg und Mannheim bei Prof W. Löser und Prof. Rudolf Piernay. Der gebürtige Hamburger begann seine musikalische Ausbildung schon früh im Hamburger Knabenchor. Er war Preisträger beim Bundeswe:bewerb Gesang in Berlin sowie beim Internationalen Bachwe:berwerb Leipzig. Er erhielt Stipendien vom Richard-Wagner-Verband, der Internationalen Bachakademie Stu:gart sowie dem Steans Institute for Young Artists in Chicago. Nach seinem ersten Engagement am Stad:heater Aachen wechselte er in der Spielzeit 2011/2012 ans Staatstheater Nürnberg, wo er u. a. als Don Giovanni, Guglielmo, Guillaume Tell und Kurwenal debütierte. Figaro Graf, Papageno Marcello, Belcore, Valentin, Ford Albert und Onegin gehören ebenso zu seinem umfangreichen Repertoire. In der Spielzeit 2012/2013 gastierte er als Ford (Falstaff) am Staatstheater Hannover. Weitere Gastengagements führten ihn an die Hamburgische Staatsoper, die Oper Köln, sowie u. a. nach Bremen, Bielefeld, Kassel und Basel. Bei der Münchener Biennale 2010 sang er die Titelrolle der gleichnamigen Oper Maldoror von Philipp Main;. Seine große LeidenschaI gilt neben der Oper auch dem Lied- und Oratorienfach. Konzerte führen ihn immer wieder ins In- und Ausland. Er erhielt den Schubertpreis der »Deutschen Schubert GesellschaI«. CD-Aufnahmen vom Brahms-Requiem und der Missa Solemnis von Beethoven sind mit dem Sinfonieorchester Aachen unter der Leitung von Marcus Bosch erschienen. Foto Schneider Jochen Kupfer hat sich in den le;ten Jahren sowohl auf den Opernbühnen der Welt als auch in den internationalen Konzertsälen einen Namen gemacht. Er studierte Gesang bei Helga Forner an der Musikhochschule Leipzig und besuchte Meisterklassen bei u. a. Elisabeth Schwarzkopf, Dietrich Fischer-Dieskau und Rudolf Piernay. Nach einem langjährigen Engagement an der Semperoper Dresden verbindet ihn — über seine internationalen Gastverpflichtungen hinaus — seit 2005 ein Residenzvertrag mit dem Staatstheater Nürnberg. Zu den wichtigen Fachpartien zählen u. a. Kurwenal (Tristan und Isolde), Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg), Giorgio Germont (La traviata) oder Conte Almaviva (Le nozze di Figaro). Neben der Oper widmet er sich einer intensiven Konzer:ätigkeit, so gastierte er mit Liederabenden und Konzerten in ganz Europa, Japan, Mexico, Brasilien, Hong Kong, Israel und in den U S A sowie bei zahlreichen namhaIen internationalen Festivals; im Juni 2015 war er in einem Liederabend bei der HugoWolf-Akademie Stu:gart zu hören. Jochen Kupfer sang unter der Leitung namhaIer Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli, Kurt Masur, Riccardo Chailly, Raphael Frühbeck de Burgos, René Jacobs, Philippe Herreweghe, JeDrey Tate, Enoch zu Gu:enberg, Christof Prick, Kent Nagano, Fabio Luisi, Yuri Temirkanov, Paavo Järvi und Herbert Blomstedt. Zahlreiche C D -Aufnahmen dokumentieren seine künstlerische Vielseitigkeit (u. a. Schuberts Winterreise, Johann Simon Mayrs Il sagrifizio di Jefte oder Carl Philipp Emanuel Bachs Matthäus-Passion). 25 Die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stu:gart stehen seit August 2013 unter der künstlerischen Leitung von Hans-Christoph Rademann, dem Leiter der Internationalen Bachakademie Stu:gart. Unter der TrägerschaI der Bachakademie gestalten die Ensembles eine Vielzahl an Konzerten und Gastspielen (u. a. nach China, Latein amerika und zu den Festspielen in Salzburg, New York, Paris und Seoul), Hörfunk- und C D -Aufnahmen. Im Zentrum der Ensemblearbeit stehen Werke von Schü; bis hin zu zeitgenössischen AuIragswerken. Einen Fokus bilden seit jeher die Vokalwerke von Johann Sebastian Bach. Die Gächinger Kantorei Stu:gart wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet. Neben AuIri:en mit dem Partner-Ensemble BachCollegium Stu:gart arbeitet sie u. a. auch mit dem Freiburger Barock orchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Wiener Philharmonikern oder dem New York Philharmonic sowie mit renommierten Gastdirigenten zusammen. Eine enge PartnerschaI besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stu:gart des S W R . Mit dem Bach-Collegium Stu:gart (1965 als instrumentaler Partner des Chores gegründet) hat sich ein Klangkörper auf modernem Instrumentarium herausgebildet, der sich einer historisch informierten AuDührung von Barockmusik ebenso widmet wie dem oratorischen Repertoire unserer Zeit. Die von der Bachakademie initiierte Weiterbildung hoch talentierter Ensemblemusiker wird durch die Kursarbeit von Dozenten aus den Kreisen des Bach-Collegiums entscheidend mitgeprägt. Hunderte von C D -Einspielungen umfassen neben dem Vokalwerk Bachs oratorische Literatur vom 18. Jahrhundert bis hin zu etlichen UrauDührungen (u. a. von Penderecki, Pärt oder Rihm). Mit AuDührungen der vergangenen Saison, so z. B. mit Bachs h-Moll-Messe in Deutschland und auf Tournee durch Südamerika, konnten die Ensembles die Entwicklung einer künstlerischen Neupositionierung unter Leitung von Hans-Christoph Rademann eindrucksvoll belegen. Foto Holger Schneider 26 27 J. S. Bach MESSE IN HMOLL Gächinger Kantorei Stu:gart . Aus Bachs Handschrift: Erstmals eine Einspielung nach den von Bach selbst detailliert eingerichteten „Dresdner Stimmen“ DELUXE Sampson · Vondung · Johannsen · Berndt Gächinger Kantorei Stuttgart · Freiburger Barockorchester Hans-Christoph Rademann 2 CDs & DVD J. S. BACH MESSE IN H-MOLL CCarus MASS IN B MINOR · BWV 232 Sampson · Vondung · Johannsen · Berndt Gächinger Kantorei Stuttgart · Freiburger Barockorchester Hans-Christoph Rademann CCarus Carolyn Sampson, Anke Vondung, Daniel Johannsen, Tobias Berndt Gächinger Kantorei Stuttgart, Freiburger Barockorchester Hans-Christoph Rademann ie Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach wird oft als „Gipfelpunkt der abend ländischen Musikkultur“ bezeichnet. Erstmals basiert nun eine Einspielung in Kyrie und Gloria konsequent auf den von Bach selbst detailliert eingerichteten „Dresdner Stimmen“. Mit seiner ersten CD als Leiter der Internatio nalen Bachakademie Stuttgart setzt Hans Christoph Rademann mit renommierten Solisten und Ensembles in künstlerischer und aufführungspraktischer Hinsicht Maßstäbe. Carus 83.314 (2 CDs) Carus 83.315 (Deluxe: 2 CDs inkl. Bonustracks + 1 DVD) . . . . . . . . . Bach-Collegium Stu:gart Flöte Catarina Laske-Trier Vera Bayh Oboe Julia Ströbel-Bänsch Irene Draxinger Fago: Michael Roser Horn Joachim Bänsch Elke Schulze-Höckelmann Trompete Eckhard Schmidt Eberhard Kübler Andreas Spannbauer Pauke Martin Ruda Violine I Gernot Süßmuth Anna Rokicka Martina Bartsch Christina Eychmüller Violine II Ada Gosling-Pozo Gotelind Himmler Bertram Schade Viola Michael Hanko Carolin Kriegbaum Violoncello Hans-Jakob Eschenburg Joachim Hess Kontrabass Albert Michael Locher Cembalo & Orgelpositiv Boris Kleiner . . . . . . . . . . . . C Carus . . . MASS IN B MINOR · BWV 232 D . . . J. S. BACH MESSE IN H-MOLL 2 CDs Sopran Katja Kunze Minyoung Lee Ellen Majer Christiane Opfermann Friederike Webel Alt Magdalena Fischer Jennifer Gleinig Brynne McLeod Franziska Neumann Judith Rautenberg Tenor SteDen Barkawi; Marcus Elsäßer Sebastian Franz Andrejus Kalinovas Jens Krekeler Bass Menno Koller Simon Millán Julian Millán Florian Schmi:-Bohn Stefan Weiler 29 30 31 Foto Holger Schneider Hans-Christoph Rademann wurde in Dresden geboren und wuchs in Schwarzenberg (Erzgebirge) auf. Er studierte an der Musikhochschule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Bereits während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor, den er noch heute leitet. Bis 1999 war er Dirigent der Singakademie Dresden. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des N D R Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent des R I A S Kammerchors. Gastspiele führten ihn an die Pulte anderer führender Chöre und Orchester (Collegium Vocale Gent, B R Chor, Rundfunkchor Berlin, M D R Chor, Freiburger Barockorchester, Akademie für Alte Musik Berlin, Sächsische Staatskapelle Dresden, u. a.). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Alte Musik, insbesondere die Erschließung bislang unbekannter Schä;e der Dresdner und der sächsischen Musikgeschichte. Im Bereich der Neuen Musik liegt sein Interesse v. a. im Ausloten neuer Perspektiven zur Weiterentwicklung vokalen Komponierens. Zahlreiche (Erst-)Einspielungen mit Werken u. a. von Ernst Krenek und Wolfgang Rihm dokumentieren darüber hinaus seine Auseinanderse;ung mit der jüngeren Musikgeschichte. Seit 2010 ist Hans-Christoph Rademann Intendant des Musikfest Erzgebirge und seit Juni 2013 Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stu:gart; darüber hinaus hat er eine Professur für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), die Johann Walter Plake:e des Sächsischen Musikrats e. V. sowie den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (2014). Seine Aufnahmen wurden mehrfach mit dem Preis der Deutschen Schallpla:enkritik (zule;t 2014) ausgezeichnet und erhielten außerdem u. a. den Classics Today 10/10 oder den Best Baroque Vocal Award 2014 für seine Einspielung von Carl Philipp Emanuel Bachs Magnificat. Unterstützen Sie Kultur & Bildung! Sponsoring Förderung Spende Zustiftung Vermächtnis Möchten Sie bewegende kulturelle Ereignisse nicht nur genießen, sondern mit der Kraft Ihres Unternehmens oder Ihres Privatvermögens etwas zum Erhalt, zur Pflege und zur Weitervermittlung der Kultur beitragen und damit der Gesellschaft einen besonderen Dienst erweisen? In Kultur und Bildung ist Ihr Geld gut angelegt. Denn es erwirtschaftet Gewinn für die ganze Gesellschaft. Bei uns können Sie als Sponsor, Förderer oder Spender aktiv werden. Sie können der Stiftung etwas hinzufügen oder in Ihrem Vermächtnis regeln, dass ein Teil der Früchte Ihrer Arbeit der Kultur zugutekommt. Matthias Timmlau 0711 61 621 28 oder [email protected] Sprechen Sie uns an: Stiftung Internationale Bachakademie Stuttgart Johann-Sebastian-Bach-Platz, 70178 Stuttgart
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