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Ich zappe von
Testosteron auf
Östrogen
Zwischen Jack Bauer und Carrie Bradshaw
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ußball,
Hard
Rock,
Fleischgerichte. Ich bediene
sicher
einige
Klischees des gängigen Männerbildes. Liebesschnulzen finden sich nicht
in meinem Bücherregal.
Eher Thriller, Science Fiction
oder Reiseführer über Orte
auf dieser Welt, an denen
Männer noch echte Kerle
und Entdecker sein können.
Eine Zeit lang habe ich mir
auch
Testosteron-haltige
Tipps aus der „Men’s Health“
für Waschbrettbauch und
Bizeps geholt – mit mäßigem
Erfolg.
Aber: Ich habe auch eine
feminine Seite. In Sachen
Serien und TV-Shows, das
gestehe ich hiermit, bin ich
ein bisschen Mädchen. Anders kann es wohl nicht beschrieben werden, wenn
man(n) allein unter einem
Dutzend junger Frauen jede
Folge der ersten Staffeln von
„Germany’s Next Topmodel“
verfolgt. „Natürlich nur aus
medienwissenschaftlicher
Neugier. Mich interessiert
die Machart.“ Ja nee, is’ klar.
Spätestens mit Blick in
mein DVD-Regal glaubt mir
niemand mehr, dass ich
samstags die gesammelten
Wiederholungen von „Shopping Queen“ nur schaue, um
die Machart der Sendung zu
analysieren. Da schmiegen
sich die „Desperate Housewives“ an die „Gilmore Girls“.
Richtig, ich kann Lorelai und
Rory auseinander halten. Ich
weiß auch, wer sich hinter
dem Pseudonym „Gossip
Girl“ verbirgt. Schockierend!
Angefangen hat alles mit
„Dawson’s Creek“, lange bevor sich Joey alias Katie
Holmes von Tom Cruise ganz
kitschig auf dem Eiffelturm
einlullen ließ. Zum Glück
hat sie in der Serie wie im
wahren Leben noch die Kurve gekriegt, als sie sich für
Pacey und nicht für Sensibelchen Dawson entschied.
Natürlich fehlt auch das
Kronjuwel unter den Frauen-Serien nicht: „Sex and the
City“. Liebe Männer, Ihr
müsst ganz stark sein, aber
die Anekdoten um Carrie
und Co. sind (meistens)
wirklich witzig. Dagegen ist
„Lipstick Jungle“ nur ein
halbherziger Versuch eines
adäquaten Nachfolgers.
Da funktioniert „Grey’s
Anatomy“ – McDreamy hin,
McSexy her – deutlich besser, auch wenn sich die Produktion einen Tick zu ernst
nimmt. Unerwartet witzig
geht es hingegen bei der
deutschen Serie „Doctor’s
Diary“ zu. Den fehlenden
Tiefgang (den niemand vermisst) machen spritzige Dialoge mehr als wett.
Um hier kein falsches Bild
zu vermitteln: Auch Jack
Bauer („24“) habe ich von
der ersten bis zur letzten Minute begleitet. Ich war mit
den Überlebenden des abgestürzten Oceanic-Flugs 815
sechs Staffeln lang „Lost“, gehe mit „Dexter“ auf die Jagd
und spiele in Westeros das
„Game of Thrones“. Um „The
Walking Dead“ zu gucken,
schicke ich Frau und Kind
aber vorher ins Bett. Hier
wird die weibliche Toleranzschwelle eindeutig überschritten – aber dafür bin ich
wiederum Manns genug.
Wenn Sie, liebe Leserinnen, dies auch sind, dann
beschränkt sich Ihre Lektüre
nicht nur auf diesen Teil des
vorliegenden Hefts. Der Testosteronanteil von „Männerkram“ hält sich in Grenzen.
Versprochen! Und den Männern sei gesagt: Lassen Sie
sich ruhig auf „Frauenpower“ ein – nicht nur in Serien.
Ihr Tim Lehmann