Europäische Kommission - Pressemitteilung Kommission schlägt Bereitstellung von 1,8 Mio. EUR aus dem Globalisierungsfonds für Belgien vor, um ehemalige Beschäftigte von Carwall, Caterpillar Belgium und Doosan zu unterstützen Brüssel, 4. Mai 2016 Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, Belgien 1,8 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) zu gewähren, um 488 ehemalige Beschäftigte mehrerer Baumaschinenhersteller in der wallonischen Provinz Hainaut (Hennegau) zu unterstützen. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, Belgien 1,8 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) zu gewähren, um 488 ehemalige Beschäftigte mehrerer Baumaschinenhersteller in der wallonischen Provinz Hainaut (Hennegau) zu unterstützen. Mit dieser Finanzhilfe soll den entlassenen Arbeitskräften dabei geholfen werden, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. In die geplanten Maßnahmen werden außerdem 300 junge Menschen, die weder eine Arbeit haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren (NEETs), einbezogen. Der Vorschlag muss nun noch vom Europäischen Parlament und vom EU-Ministerrat gebilligt werden. Die für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität zuständige EU-Kommissarin Marianne Thyssen äußerte sich hierzu wie folgt: „Der Sektor der Herstellung von Maschinenbauerzeugnissen ist sowohl von der Globalisierung als auch von der Wirtschafts- und Finanzkrise hart getroffen worden. Ich bin zuversichtlich, dass die heutige Entscheidung dazu beitragen wird, 788 Menschen den Übergang in eine neue Beschäftigung zu erleichtern, ihnen bessere Jobmöglichkeiten zu eröffnen oder ihnen bei der Gründung ihres eigenen Unternehmens zu helfen.“ Belgien stellte einen Antrag auf Unterstützung aus dem EGF nach Entlassungen bei Caterpillar Belgium, Carwall S.A. (einem Hauptlieferanten von Fahrerhäusern für Caterpillar Belgium) und Doosan S.A. Der Abbau der Arbeitsplätze war das Ergebnis weitgehender struktureller Veränderungen im Welthandelsgefüge infolge der Globalisierung, die zu einer rückläufigen Wettbewerbsfähigkeit und der Verlagerung von erheblichen Produktionskapazitäten in Drittländer geführt haben. Die aus dem EGF kofinanzierten Maßnahmen sollen den Arbeitskräften und NEETs bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz helfen. Das Angebot umfasst aktive arbeitsplatzorientierte Beratung, Unterstützung bei der Arbeitsuche, berufliche Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen, Förderung von Unternehmensgründungen sowie Zuschüsse für kollektive Projekte. Außerdem werden Beihilfen für Arbeitsuche und Schulung gewährt. Die geschätzten Gesamtkosten für das Maßnahmenpaket belaufen sich auf 3 Mio. EUR, von denen der EGF 1,8 Mio. EUR bereitstellen würde. Hintergrund 2013 kündigte Caterpillar Belgium die Einleitung eines Massenentlassungsverfahrens in seinem Produktionswerk in Gosselies, einer Stadt in der wallonischen Provinz Hainaut (Belgien), an. Die Mehrzahl der 1399 betroffenen Arbeitnehmer/-innen fiel unter einen ersten EGF-Antrag aus dem Jahr 2014. Der derzeitige Vorschlag betrifft die verbleibenden 169 Arbeitskräfte am Standort. Carwall S.A., ein Hauptlieferant von Fahrerhäusern für Caterpillar Belgium S.A., verzeichnete eine sinkende Nachfrage nach seinen Produkten, hauptsächlich aufgrund weniger Aufträge seitens Caterpillar, und war gezwungen, die Produktion entsprechend zurückzufahren. Das dritte von diesem Vorschlag betroffene Unternehmen, Doosan S.A., stellt Bagger her. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach seinen Produkten in Europa wurde beschlossen, eine Produktionsanlage in Frameries, ebenfalls in der Provinz Hainaut, zu schließen und den europäischen Markt künftig von seinen Produktionsstätten in Südkorea zu beliefern. Die Entlassungen dürften erhebliche Auswirkungen auf die lokale und regionale Wirtschafts- und Beschäftigungslage haben. Die Produktion im gesamten industriellen Sektor Walloniens wurde zurückgefahren, so dass 1236 Arbeitsplätze im Jahr 2013 und 1878 Arbeitsplätze im Jahr 2014 abgebaut wurden. Mit einer Beschäftigungsquote, die unter dem nationalen Durchschnitt liegt, ist die Arbeitsmarktlage in der Region Hainaut schwierig. Im Rahmen der EGF-Verordnung für den Zeitraum 2014-2020 können die Mitgliedstaaten eine Kofinanzierung durch den EGF beantragen, um Maßnahmen für junge Menschen anzubieten, die weder eine Arbeit haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren (NEETs), und zwar in Regionen mit Förderanspruch im Rahmen der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen, wobei maximal eine Anzahl gefördert wird, die derjenigen der geförderten entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entspricht. Im vorliegenden Fall beantragte Belgien, auch für 300 NEETs unter 25 Jahren personalisierte Dienstleistungen anbieten zu können, da die Entlassungen in einer Region erfolgt sind, die Anspruch auf Förderung im Rahmen der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen hat. Ein offenerer Handel mit Ländern außerhalb der EU ist insgesamt sehr förderlich für Wachstum und Beschäftigung, er kann jedoch auch Arbeitsplätze kosten – betroffen sind vor allem geringqualifizierte Arbeitskräfte und krisenanfällige Branchen. Um den Betroffenen bei der Anpassung an die Folgen der Globalisierung zu helfen, wurde der EGF eingerichtet. Seit Aufnahme seiner Tätigkeit im Jahr 2007 hat der Fonds 144 Anträge bearbeitet. Zur Unterstützung von über 133 150 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie 3944 NEETs wurden rund 576 Mio. EUR beantragt. Der Fonds läuft im Zeitraum 2014-2020 als Ausdruck der EU-Solidarität weiter, und seine Funktionsweise wurde verbessert. Der Anwendungsbereich des EGF ist erweitert worden, so dass nun Arbeitskräfte unterstützt werden können, die infolge der Wirtschaftskrise entlassen wurden. Für eine Förderung aus dem EGF kommen zudem befristet Beschäftigte, Selbständige und – im Rahmen einer bis Ende 2017 geltenden Ausnahmeregelung – junge Menschen in Frage, die weder eine Arbeit haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren (NEETs), und zwar in Regionen mit Förderanspruch im Rahmen der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen, wobei maximal eine Anzahl gefördert wird, die derjenigen der geförderten entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entspricht. Weitere Informationen EGF-Website: Video-News: Europe acts to fight the crisis: the European Globalisation Fund revitalised (in englischer Sprache) Facing up to a globalised world – The European Globalisation Fund (in englischer Sprache) Abonnieren Sie den kostenlosen E-Mail-Newsletter der Europäischen Kommission zu den Themen Beschäftigung, Soziales und Integration IP/16/1602 Kontakt für die Medien: Christian WIGAND (+32 2 296 22 53) Sara SOUMILLION (+32 2 296 70 94) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
© Copyright 2024 ExpyDoc