Zwoa Brettl, a g`füriger Schnee

Zwoa Brettl,
a g’füriger Schnee …
Im Winter müssen jeden Tag rund 345 Skifahrer und Snowboarder aufgrund teils
schwerer Verletzungen in Österreichs Krankenhäusern behandelt werden. Mehr als
neun von zehn Unfällen könnten aber verhindert werden. Wir sagen Ihnen, wie.
M
illionen wintersportbegeisterte Urlauber zählen
Österreichs Touristiker Jahr für Jahr. Eine Zahl mit
großer Bedeutung für die heimische Wirtschaft.
Hinter den Jubelzahlen für Tourismusbetriebe
stehen aber auch hohe Unfallzahlen: Mehr als
52.000 Wintersportler landen Jahr für Jahr in Spitälern. Die
Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) und
Bergsportlegende Peter Habeler sind sich sicher: Die meisten
Unfälle entstehen aufgrund mangelnder körperlicher Fitness
und Selbstüberschätzung. „Risikofaktor Nummer Eins ist der
Ski- bzw. Snowboardfahrer selbst. Die meisten aller Unfälle
passieren ohne Fremdverschulden. Das heißt: Die Personen
überschätzen sich, ihr Fahrkönnen und die eigene Fitness“,
weiß Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. Die Statistik untermauert die Analyse: Nur 6 von 100 aller Pistenportunfälle
sind Zusammenstöße mit anderen Pistenbenützern, 94 von
100 sind Alleinunfälle. Die größten Risikofaktoren sind zu
hohe Geschwindigkeiten und die damit verbundene Selbstüberschätzung, sowie Übermüdung, mangelnde Konzentration und Kraftlosigkeit, also kurz gesagt: fehlende Fitness.
Raser in Lebensgefahr. Die neueste Analyse des KFV macht
die Gefahr der Selbstüberschätzung noch deutlicher: Etwa
jeder Fünfte erreicht auf der Piste Spitzengeschwindigkeiten
von mehr als 80 km/h. „Mit solchen Geschwindigkeiten riskieren die Skifahrer und Snowboarder nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihr Leben“, so der KFV Direktor.
Wie können die Unfälle verhindert werden? „Regelmäßige Pausen beugen Übermüdung und Überforderung vor.
Tragen Sie auf jeden Fall entsprechende Schutzausrüstung.
Zumindest ein Skihelm sollte im Jahr 2016 Standard sein.«
Gerade bei Kopfverletzungen sind die Österreicher bereits
sensibilisiert: „Fast alle Kinder unter 15 Jahren tragen einen
Helm beim Skifahren«, erkennt Thann wachsendes Sicherheitsbewusstsein.
SICHER AUF DER PISTE
So macht Skifahren sicher
und unfallfrei Spaß!
Der KFV empfiehlt die Einhaltung dieser sieben Regeln:
• Rücksicht auf andere Skifahrer und Snowboarder
Auf Sicht fahren: Geschwindigkeit und Fahrweise
müssen dem Können und den Gelände-, Schnee- und
Witterungs­verhältnissen sowie der „Verkehrsdichte“
angepasst werden.
• Wahl der Fahrspur: Kommt man als Skifahrer bzw.
Snowboarder von oben, muss man die Fahrspur so
wählen, dass davor fahrende Skifahrer und Snow­
boarder nicht gefährdet werden.
• Überholt werden darf von allen Seiten, doch immer
mit ausreichend großem Abstand zu anderen Wintersportlern.
• Bergab hat Vorfahrt: Nach oben und unten schauen,
wenn man in einen Hang einfahren, nach einem Halt
wieder anfahren oder hangaufwärts abschwingen will.
•Immer am Pistenrand stehen bleiben. Das Anhalten
an unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt ist nur bei
Notfällen zulässig, und bei einem Sturz muss der Ort
so schnell wie möglich verlassen bzw. abgesichert
werden.
• Skifahrer oder Snowboarder, die den Pistenhang aufsteigen oder zu Fuß absteigen, müssen den Rand der
Abfahrt benutzen.