E=mc² Alles ist relativ! Die Theorie eines SchwarAls der Physizen Lochs geraten ker Albert Einstein würden. Dort gibt es (14.3.1879–18.4.1955) keine Zeit mehr. am 25. November 1915 Seine Theorien hat Einseine Allgemeine Relativitätsstein mathematisch entwitheorie vorstellte, ahnte nieckelt, mit Papier und Bleistift. mand, dass sie die Physik revoluAls ein Wissenschaftler seiner tionieren sollte. Die Theorie beFrau einmal erklärte, er erforsche sagt, dass die Raumzeit durch mit einem Riesenteleskop die GrenMasse verzerrt wird – wie ein Tramzen des Weltalls, polin, in das eine sagte sie: „MerkwürBowlingkugel fällt. dig, Mein Mann Auch das Licht wird 100 Jahre macht das auf der von Masse abgelenkt. Einsteins Allgemeine Rückseite gebrauchWegen dieser Er- Relativitätstheorie ter Briefumschläge.“ kenntnis können ForEinstein hatte zehn scher zum Beispiel Jahre zuvor seine Spezielle RelativiSterne entdecken, die hinter der tätstheorie mit der berühmten ForSonne oder hinter anderen Sternen mel E=mc2 vorgestellt. Die Speliegen. Schwarze Löcher, Urknall, die Ausdehnung des Universums, zielle ist populärer als die Allgealles das lässt sich mit der Allgemeine. Sie sagt, dass Zeit und meinen Relativitätstheorie erRaum relativ sind. Was wie alt, klären. Ebenso, dass Uhren schnell und groß ist, hängt in einem starken Gravitativom Betrachter ab: Stoff onsfeld langsamer gefür Satellitenbauer wie hen – bis zum StillScience-Fiction-Austand, wenn sie toren. in die Nähe dpa/afp/ema 2 Der Beobachter sieht: Der gleiche Lichtstrahl fällt erst hinten im Raumschiff auf den Boden, weil das Raumschiff sich so schnell bewegt, während der b be e Lichtstrahl fällt. Lich Li chts ch Die berühmte Formel Einsteins, E = mc², gilt für die Ruheenergie und erhält relativistisch folgende Wirkung: Die Masse m eines Körpers wird umso größer, je näher seine Geschwindigkeit an die Lichtgeschwindigkeit c kommt. Um den Körper weiter zu beschleunigen, muss mehr Energie E aufgewendet werden, wodurch die Masse des Körpers weiter zunimmt und wieder mehr Energie aufgewendet werden muss. Einer der Grundgedanken dahinter ist, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten werden kann und für jeden Beobachter, sei er mitbewegt oder nicht, den gleichen konstanten Wert von rund 300 000 000 Meter/Sekunde hat. Mit dieser Formel ist verbunden, dass Körper sich anders verhalten, wenn sie sich superschnell bewegen. Gegenüber einem Beobachter, der sich deutlich langsamer bewegt, verändern sie ihre Länge und altern langsamer. Umso mehr, je schneller sie sich bewegen. @ Geboren am Pi-Tag Albert Einstein ist am 14.3.1879 geboren. Das ist ein Pi-Tag, aber davon wusste Einstein noch nichts, denn der Pi-Tag ist erst 1988 so genannt worden. Der 14.3. schreibt sich in amerikanischer Schreibweise 3/14, das entspricht den ersten drei Ziffern der Kreiszahl Pi = 3,14159. So funktioniert die Verlangsamung der Zeit 1 Der Astronaut sieht: Der Lichtstrahl fällt senkrecht auf den Boden. Warum GPS-Uhren nachgehen 1 4 Mehr zu Albert Einstein swp.de 3 NCC 4 Der Lichtstrahl, den der Beobachter sieht, ist doppelt so lang wie die Entfernung von der Lampe zum Boden, und hat deshalb doppelt so viel Zeit gebraucht, bis er am Boden angekommen ist. Entsprechend ist der Beobachter währenddessen doppelt so schnell gealtert wie der Astronaut. 1701 3 Der Lichtstrahl, den der Beobachter sieht, ist so lang wie die Entfernung von der Lampe zum Boden und hat deshalb die normale Zeit für diese Strecke gebraucht. Wer sich die Uhr eines GPS-Navigationssatelliten an die Wand hängen würde, käme immer zu spät. Denn die Satellitenuhren werden um Millisekundenbruchteile langsamer getaktet als Uhren, die auf der Erde laufen. Das hängt damit zusammen, dass die GPS-Satelliten in 20 000 Kilometern Höhe rasen (zweimal am Tag um die Erde). Die Relativitätstheorie beschreibt, was dann passiert: Weil sie rasen, vergeht die Zeit langsamer, entsprechend tickt die Uhr langsamer. Weil sie so hoch sind und die Gravitation (Anziehungskraft) der Erde schwächer wird, gehen ihre Uhren schneller – und zwar ein bisschen schneller als sie wegen des Tempos langsamer gehen. Unterm Strich müssen die Uhren deshalb langsamer getaktet werden, damit sie richtig gehen. Die unterschiedlich gealterten Zwillinge Leia und Luke Prinzessin Leia und Luke Skywalker sind Zwillinge. Leia ist jedoch ein Jahr und neun Monate älter. Das hat mit Einsteins Erkenntnis zu tun, dass die Zeit rascher vergeht, je schneller man sich bewegt. Was fiktional heißt: Reiste man mit Überlichtgeschwindigkeit, würde man jünger. Leia und Luke sind in der „Star Wars“-Episode V zum Außenposten „Cloud City“ gereist. Leia im superüberschnellen Raumschiff „Millennium Falcon“ vom Planeten Anoat, Luke im nicht ganz so überschnellen „X-Wing Starfighter“. Leia brauchte knapp 7 Stunden, Luke eine Woche. Englische Physik-Studenten haben ausgerechnet: Leia hat 63 Tage Lebenszeit gut gemacht, Luke 701 Tage. Wenn die beiden längere Strecken mit Überlichtgeschwindigkeit reisen, müsste man zur Ankunft Windeln bereithalten. hat jüngst eine Sternengeburt entdeckt – in 11 Milliarden Lichtjahren entfernung. Nur: Das Licht, das von der Sternengeburt ausging und das jetzt erst bei uns ankommt, ist 11Milliarden Jahre alt. Vielleicht ist der Stern längst erloschen. SWP GRAFIK/Schwarz-Krapp Texte: Egbert Manns, Foto: ESA/Hubble & NASA Das „Hubble“Teleskop
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