FRANC – Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops FORSCHUNGSBERICHT Projekt 100998 Johann Prankl Georg Halmetschlager Heinrich Prankl Heft 57 / Oktober 2015 AT 3250 Wieselburg, Rottenhauser Straße 1 Tel.: +43 (0)7416 52175, Fax: +43 (0)7416 52175 – 645 [email protected], http://blt.josephinum.at Abschlussbericht zum Forschungsprojekt Nr. 100998 FRANC – Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops Oktober 2015 Dipl.-Ing. Dr. Johann Prankl 1) Dipl.-Ing. Georg Halmetschlager 1) Dipl.-Ing. Heinrich Prankl 2) 1) Technische Universität Wien, Institut für Regelungstechnik 2) HBLFA Francisco Josephinum / BLT Wieselburg Forschungspartner HBLFA Francisco Josephinum BLT WIESELBURG Rottenhauser Straße 1 3250 Wieselburg HBLFA Francisco Josephinum Josephinum Research Rottenhauser Straße 1 3250 Wieselburg Technische Universität Wien Automation and Control Institute Gußhausstraße 25-29 1040 Wien Partnerschulen HBLFA Francisco Josephinum Schloss Weinzierl 1 3250 Wieselburg HTLuVA Waidhofen an der Ybbs Im Vogelsang 8 3340 Waidhofen/Ybbs Partner, die zur Beratung zur Verfügung standen Hochschule Osnabrück Albrechtstraße 30 D-49076 Osnabrück BIO-Lutz GmbH Gumprechtsfelden 4 3250 Wieselburg Dieses Projekt wurde im Rahmen des Sparkling Science Programms vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert Impressum Herausgeber: HBLFA Francisco Josephinum, AT 3250 Wieselburg des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Direktor: HR Dipl.-Ing. Alois Rosenberger Leiter für Forschung und Innovation: HR Dipl.-Ing. Heinrich Prankl Für den Inhalt verantwortlich: HR Dipl.-Ing. Heinrich Prankl Redaktion: BLT Wieselburg Tel.: +43 (0)7416 52175-0 E-Mail: [email protected] Web: blt.josephinum.at Druck, Verlag und ©2015 HBLFA Francisco Josephinum, AT 3250 Wieselburg Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-902451-15-6 Dieser Bericht wird wie folgt zitiert: Prankl, J., Halmetschlager, G., Prankl, H.: „FRANC – Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops“, Projektbericht, Wieselburg, BLT Eigenverlag, 2015 – ISBN 978-3-902451-15-6 Inhaltsverzeichnis Seite 7 INHALTSVERZEICHNIS 1. ERGEBNISSE ............................................................................................................................................ 9 1.1 Bericht über die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes .......................................................................... 9 1.2 Bericht über die Einbindung der Schüler/innen in die Forschungsaktivitäten und ihre Beiträge zu den Forschungsergebnissen und Überblick über erreichte Schüler/innen ............................................................... 22 1.3 Stellungnahmen von beteiligten Wissenschaftler/innen, Lehrer/innen und Schüler/innen ................................ 24 2. PROJEKTDOKUMENTATION ................................................................................................................. 27 2.1 Aktuelle, allgemein verständliche Projektbeschreibung .................................................................................... 27 3. INFORMATIONEN ZUR PROGRAMMDOKUMENTATION .................................................................... 28 3.1 Überblick über sämtliche vom/von der Förderungsnehmer/in an im Projekt mitwirkende Schulen, Lehrer/innen und Schüler/innen vergebene Teilnehmerbestätigungen und Partnerschaftsurkunden .................................... 28 3.2 Publizierte und eingereichte Fachartikel, Tagungsbeiträge, Medienberichte, Veranstaltungen und weitere Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................................................. 28 3.3 Durchgeführte Maßnahmen zur Förderung von Mädchen im natur- und technikwissenschaftlichen Unterricht und/oder zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft ................................................................................. 30 4. LITERATUR.............................................................................................................................................. 31 Seite 8 Inhaltsverzeichnis Ergebnisse 1. Seite 9 ERGEBNISSE 1.1 Bericht über die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes Einleitung Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft war in den letzten Jahrzehnten geprägt durch größere, leistungsfähigere und komplexere Maschinen mit hoch entwickelter Technologie. Der Trend heute geht in Richtung vollautomatischer kleinerer Maschinen, welche umwelt- und ressourcenschonend effizient individuelle Pflanzen beobachten und pflegen. Vor allem der biologische Gemüsebau weist durch den dominanten, manuellen Arbeitseinsatz bei teilweise unwirtlichen sommerlichen Temperaturen einen Bedarf dahingehend auf. Sensorund Softwaresysteme, welche einen modernen Traktor in ein „semi-autonomes“ Fahrzeug verwandeln und dadurch die Arbeit der Landwirte erleichtert, sind bereits am Markt verfügbar [Li et al., 2009]. Erste Feldroboter für Spezialanwendungen, wie zum Beispiel BoniRob [Bangert et al., 2013] (ursprünglich entwickelt für die Saatzucht), erobern gerade die Forschungslabore. Abbildung 1: Roboter FRANC beim Versuch im Selleriefeld Im Gegensatz zu diesen teuren Spezialrobotern war das Ziel im vorliegenden Projekt FRANC, die Entwicklung eines modularen Robotersystems, welches – gekoppelt an einen Trägerrahmen – ein neues flexibles Fahrzeug ergibt oder aber die „Robotifizierung“ eines bewährten landwirtschaftlichen Geräts ermöglicht. Der im Projekt aufgebaute Roboter wird elektrisch angetrieben und ist mit der nötigen Sensortechnik ausgestattet, sodass er selbstständig durch Reihenkulturen navigieren kann. Es können verschiedene Arbeitsgeräte einzeln oder in Kombination montiert oder aber auch die lenkbaren Antriebseinheiten zur Automatisierung eines neuen Gerätes verwendet werden. Die Antriebsachsen des Roboters sind frei drehbar, sodass er am Stand wenden und in jede beliebige Richtung wegfahren kann. Zur Navigation besitzt der Roboter eine Stereokamera sowie eine Kamera für den nahen Infrarotbereich. Im Gegensatz zu kamerageführten Hackgeräten ermöglicht die entwickelte Pflanzendetektion dem Roboter das Einfahren in Reihenkulturen aus verschiedensten Blickwinkeln. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Lasersensor aufgebaut, der die Umgebung abtastet und das Fahrzeug sofort anhält, sobald sich jemand im Gefahrenbereich befindet. Die Bedienung von FRANC erfolgt mit einem Smartphone. Dieses fungiert nicht nur zur interaktiven Steuerung, sondern auch als Not-Ausschalter. Sobald das Smartphone zu stark bewegt wird – z. B. wenn sich die bedienende Person erschreckt oder stürzt – oder die Verbindung abbricht, wird der Roboter zum Stillstand gebracht. Seite 10 Ergebnisse Die Vision von FRANC ist die Entwicklung eines skalierbaren, flexiblen Robotersystems für leichte Arbeiten entsprechend dem Bedarf im Biogemüsebau. In den folgenden Abschnitten werden weitere Details – strukturiert nach den Arbeitspaketen vom Projektantrag – beschrieben und für weitergehende Information auf die im Zuge des Projekts publizierten Arbeiten referenziert. Gesamtkonzept (AP2) Durch die Entwicklung eines völlig autonomen Systems kann auf typische Bedienelemente eines Fahrzeugs, wie zum Beispiel Lenkrad oder Gaspedal, verzichtet werden. Dafür muss für jede Applikation, die der Roboter ausführen soll, ein Sensorsystem zur Detektion der Umgebung und vor allem der Arbeitsqualität entwickelt werden. Als Demo-Applikation wurde im Projekt ein Roboter mit Hackgerät aufgebaut. Hierfür ist es in erster Linie notwendig, dass der Roboter robust Pflanzenreihen erkennen kann. Ein möglicher Lösungsweg ist mittels hochpräziser RTK-GPS Technologie eine durchgängige Arbeitskette vom Anbau bis zur Ernte zu planen und die Arbeiten „ohne“ Sensorfeedback zu verrichten. Vor allem aus Kostengründen wurde im Projekt die Sensortechnik forciert und eine Pflanzenreihendetektion entwickelt, welche es erlaubt, robust aus verschiedensten Blickwinkel Reihen zu erkennen. Die entwickelte Methode erlaubt es, beliebige Reihenstrukturen ohne zusätzlichem Wissen über Pflanzenart oder Reihenweite zu erkennen. Ein weiterer Schwerpunkt im Projekt war Modularität und Skalierbarkeit des Systems, um in Zukunft eine leichte Adaption und kostengünstige Entwicklung von weiteren autonomen, landwirtschaftlichen Geräten zu ermöglichen. Dazu wurde FRANC in folgende Teilsysteme strukturiert: Mechanisches/ kinematisches System Elektrisches System Sensorsystem Fernbedienung mit Sicherheitsüberwachung Steuerungseinheit mit Autonomie-Software Das Demosystem wurde mit folgenden technischen Spezifikationen realisiert: Leistung: Antriebsenergie: Gewicht: Geschwindigkeit: Abmaße: 500 W elektrisch / 280 W mechanisch pro Antriebsachse zwei Stück LiMn-Akkupacks 36 V / 18 Ah ca. 300 kg max. 10 km/h 1,8 x 1,8 m Mechanische Realisierung und Antriebskonzept (AP3) Neben den klassischen Konzepten für die kinematische Realisierung von Servicerobotern, wie Differentialantriebe, vierrädrige Roboter mit einer mechanischen Ackermann-Lenkung oder Roboter mit vier unabhängig lenkbaren Rädern gibt es auch Lösungen mit Ketten oder inzwischen auch Gehantriebe. Ketten eignen sich für extrem unwegsames Gelände und haben einen geringen Bodendruck, zerstören allerdings die Pflanzen bei Wendemanövern. Eine mechanische Realisierung mit Beinen kommt für FRANC vor allem auf Grund der Komplexität und der schweren Modularisierbarkeit nicht in Frage. Der Roboter FRANC wurde aus diesem Grund mit unabhängigen Antriebsmodulen ausgestattet. Jedes Modul besitzt einen eigenen Antriebsmotor und einen Lenkmotor. Der Antrieb ist mit einem mechanischen Durchtrieb ausgeführt, sodass keine Kabelverbindung zum rotierenden Teil nötig ist und das Rad somit beliebig oft rotiert werden kann. Durch diese me- Ergebnisse Seite 11 chanische Ausführung vereinfacht sich die softwaremäßige Implementierung, da nicht mehr auf die Rotationsrichtung geachtet werden muss. Das vorgeschlagene Antriebsmodulkonzept ermöglicht eine flexible Anpassung an die zukünftige Automatisierung anderer landwirtschaftlicher Arbeiten. Bei höherem Zugkraftbedarf können einfach mehr Module mit oder ohne Lenkmotor hinzugefügt werden. Für manche Anwendungen kann auch vorteilhaft sein, den Roboter mit einem Antriebsmodul und Laufrädern aufzubauen. Abbildung 2: Aufbau des Antriebsmoduls welches mit elektrischer Energie versorgt und mit einer Datenverbindung an das logische System gekoppelt wird. Die meisten realisierten Systeme verwenden Radnabenmotoren [Bak und Jakobsen, 2004; Bangert et al., 2013]. Radnabenmotoren benötigen eine Kabelverbindung vom statischen Teil zum drehenden Teil. Diese Verbindung schränkt die Anzahl der möglichen Lenkumdrehungen sowie den maximalen Lenkwinkel ein und führt zu einer komplexen inversen Kinematik, da die Algorithmen vorherige Lenkbewegungen in der Berechnung berücksichtigen müssen. Der Roboter FRANC ist mit einem kabelfreien Rotationsteil ausgeführt, wodurch unbegrenzte Rotationsbewegungen durchgeführt werden können und Deadlocks vermieden werden. Aufgrund des kinematischen Aufbaus muss die Geschwindigkeit der Räder bei Lenkbewegungen angepasst werden. Die Geschwindigkeit des Antriebsmotors vd kann durch vd = v v s is ausgedrückt werden. v ist dabei die beabsichtigte Geschwindigkeit, vs die Geschwindigkeit des Antriebsmotors und i beschreibt die Beziehung zwischen Lenkmotor und der gewählten Lenkbewegung. Seite 12 Ergebnisse Abbildung 3: Kinematischer Aufbau der Demo-Plattform Kinematik Um in einer Ebene fahren zu können, benötigt man mindestens drei Freiheitsgrade (3 DOF). Bei Fahrzeugen mit mehr als einem lenkbaren Rad muss zu jedem Zeitpunkt die Ackermann-Bedingung erfüllt sein [Dudek und Jenkin, 2010], welche besagt, dass sich die Verlängerung der Radachsen im Kurvenmittelpunkt schneiden müssen. Rein mechanische Lösungen sind unflexibel und komplex. Die softwaremäßige Implementierung der Ackermann-Bedingung, also das Einfügen einer „elektronischen“ Verbindung zwischen den Rädern, erlaubt eine flexible Anpassung an Position und Anzahl der Räder. Mit Hilfe der Ackermann-Bedingung und des „Instantaneous Center of Curvature“ (ICC) können die notwendigen Lenkwinkel θn und die Geschwindigkeiten der Einzelräder vn berechnet werden: θFD = atan2 (PICC,x + PV,x − PICC,y − PV,y) Pα = (PICC,x + P1,x)2 + (PICC,y + P1,y)2 Pn,a = (PICC,x + PV,x) · Pn,y − (PICC,y + PV,y) · Pn,x Pn,b = (PICC,x + PV,x) · Pn,x + (PICC,y + PV,y) · Pn,y − Pα θn = atan2 (Pn,a , Pn,b) + θFD In den angeführten Gleichungen beschreiben θFD die Vorwärtsrichtung, PICC das Zentrum des Kreisbogens (ICC), Pv den Ursprung des virtuellen Koordinatensystems, Pn die Position des Rades entsprechend dem Ergebnisse Seite 13 kinematischen Modell und Pα, Pn,a, Pn,b die Hilfsgrößen. Die Geschwindigkeit der Einzelräder berechnet sich basierend auf der Distanz der Räder Pn zu PICC: rn = | PICC - Pn | rmax = max (rn) vn = vm · rn / rmax mit vn für die Geschwindigkeit des n-ten Rades und vm der vorgesehenen maximalen Geschwindigkeit des schnellsten Rades. Die oben angeführten Gleichungen ergeben automatisch gültige Trajektorien und Lenkwinkel-Konfigurationen, wenn PICC linear interpoliert wird. Abbildung 3 zeigt eine beispielhafte Kinematik für die angeführten Gleichungen. Unterschiedliche Lenkungsarten für verschiedene Anwendungsfälle, wie zum Beispiel Vorderradlenkung, Hinterradlenkung oder Vierradlenkung, können durch die Position von PICC realisiert werden. Das virtuelle Koordinatensystem [xV yV] dient zum Verschieben des Nullpunktes und der Vorzugsrichtung. Für weitere Details, Berechnungen und Konstruktionszeichnungen wird auf die Publikationen [Bayerl et al., 2014] und [Gehrer et al., 2015] verwiesen sowie auf [Leichtfried und Scherzer, 2015] für die „elektronische Lenkung“. Abbildung 4: Zentrales Elektronikmodul und Schnittstellen Seite 14 Ergebnisse Elektronik und Steuerungstechnik (AP2, AP4) Die Fahrzeugelektronik bildet das Bindeglied zwischen der Roboter Kinematik, einschließlich der Motoren und der Navigations- und Reihenerkennungs-Software. Das elektrische System und vor allem das Energiesystem müssen, den Aufgaben entsprechend, adaptierbar und robust sein. Aus diesem Grund wurden für FRANC State-of-the-Art-Schnittstellen und Standardkomponenten aus der industriellen Automatisierungstechnik verwendet. Dadurch ist sowohl die Robustheit der Komponenten als auch ein langfristiger Support gewährleistet. Abbildung 4 zeigt einen Überblick über das elektronische System. Den zentralen Baustein bildet das elektronische Steuerungsmodul an das Sensoren, Aktuatoren und die Energieversorgung gekoppelt sind. Fernbedienung Obwohl Robotersysteme völlig autonom agieren, müssen Bedienelemente vorgesehen werden, die es dem Menschen ermöglichen, bei Aufgaben über den automatischen Betrieb hinaus oder im Fehlerfall eingreifen zu können. Für den Roboter FRANC wurde deshalb eine den Sicherheitsstandards entsprechende, kostengünstige Fernbedienung entwickelt. Dazu wurde eine App für ein handelsübliches Android Smartphone entwickelt (siehe Abbildung 5). Die Kommunikation erfolgt über W-LAN basierend auf dem UDP-Protokoll. Über einen virtuellen Joystick (dargestellt am Touch-Screen) kann der Roboter ferngesteuert, die Anbaugeräte bedient oder der Roboter in den Automatik-Mode geschaltet werden. Abbildung 5: Smartphone-App zur Fernbedienung Sicherheitskonzept Um im Fehlerfall, zum Beispiel bei Kommunikationsunterbrechungen oder falls die Bedienperson stürzt, den Roboter in einen sicheren Zustand zu bringen, wird ständig der Beschleunigungssensor des Smartphones überwacht. Dabei werden Messwerte und die entsprechenden Zeitstempel zur Echtzeitplattform übertragen und der Roboter zum Stillstand gebracht, sobald ein Schwellwert überschritten oder die Kommunikation unterbrochen wird. Um eine Funktionsstörung des Beschleunigungssensors auszuschließen, wird zusätzlich das Sensorrauschen überwacht. Das Sicherheitskonzept umfasst außerdem eine Priorisierung der Steuerbefehle der autonomen Steuerung und der Smartphone-Fernbedienung. Sobald das Smartphone mit dem Roboter verbunden ist, bekommt dieses exklusive Rechte. Alle Befehle der autonomen Steuerung werden ignoriert, solange diese am Smartphone Ergebnisse Seite 15 deaktiviert ist. Bei Aktivierung der autonomen Steuerung bleiben weiter alle sicherheitsrelevanten Funktionen, gesteuert vom Smartphone aktiv, sodass das Smartphone im Fehlerfall weiter als Not-Ausschalter verwendet werden kann. Für eine detaillierte Beschreibung des elektronischen Systems, der Fernbedienung und des Sicherheitskonzepts wird auf [Leichtfried und Scherzer, 2015] verwiesen. Navigation (AP5) Die autonome Navigation beschränkt sich im vorliegenden Projekt auf eine generische Reihendetektion, unabhängig von der Kulturpflanze und des Reihenabstandes, das Einfahren in die Reihenkultur und das Spurhalten. Sensoren Damit Roboter navigieren können und in der Lage sind, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, müssen sie die Umgebung wahrnehmen können. Derzeit verfügbare (halbautomatische) Navigationslösungen, bzw. Spurassistenten basieren auf der Annahme, dass die Umgebung statisch ist und wiederkehrende Aufgaben erfüllt werden müssen. Für diesen Anwendungsfall können dann Trajektorien mittels GPS aufgezeichnet werden und dann wiederholt abgefahren werden. Die im landwirtschaftlichen Bereich nötige Genauigkeit von wenigen Zentimetern wird dabei durch stationäre Referenzsignale und Echtzeit-kinematische (RTK) GPS-Empfänger erreicht [Lenain et al., 2006]. Diese für Traktoren erhältlichen Lenksysteme sind in der Lage, die Arbeit von Landwirten zu unterstützen. Es ist damit nicht möglich auf Hindernisse zu reagieren oder Maschinen auf veränderte Umweltbedingungen einzustellen. Ein voll-autonomer Roboter benötigt Sensoren mit denen er die lokale Umgebung erfassen und auf seine Umgebung reagieren kann. [Slaughter et al., 2008] und [Li et al., 2009] begutachten verschiedene Systeme und identifizieren deren Vorteile, Nachteile und die technischen Anforderungen für verschiedene Lösungen. Abbildung 6: Kameramodell zur Parametersimulation Seite 16 Ergebnisse Nach deren Bewertung verfügen Bildverarbeitungs-Systeme über die höchste Flexibilität bei geringsten Anschaffungskosten. Aus diesem Grund wurde ein Bildverarbeitungs-System angestrebt. Als Basis dient ein multi-spektrales Kamerasystem, welches Licht in verschiedenen Wellenlängenbereichen detektieren kann. Abbildung 7: Projektion eines NIR Kamerabildes auf die Stereo-Rekonstruktion eines Feldes Dazu wurden auf dem Roboter eine Stereokamera (aus zwei Farbkameras) und eine im nahen Infrarotbereich (NIR-Bereich) sensitive Kamera aufgebaut. Dieses Kamerasystem ist in der Lage Licht in vier spektralen Bereichen (rot, grün, blau, NIR) und die dazugehörige Tiefeninformation zu liefern. Auf Grund der starken Reflexion von Pflanzen im Wellenlängenbereich von 850 nm bis 1.000 nm wurde die NIR-Kamera mit einem entsprechenden Bandpassfilter bestückt. Abbildung 6 und Abbildung 7 zeigen die geometrische Anordnung des Kamerasystems und die Projektion des NIR-Kamerabildes auf die Stereo-Rekonstruktion. Pflanzenreihendetektion und Spurhalten Die Reihendetektion besteht aus der Pflanzensegmentierung, der Reihenapproximation und der Parameterextraktion. Zur Pflanzensegmentierung wird aus den Tiefendaten eine Höhenkarte erstellt und diese mit der NIR-Information gewichtet. Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten und kleinen Hügeln wird online die Kamerapose relativ zur Grundebene (Navigationsebene) geschätzt. Die meisten auf Bildverarbeitung basierten Pflanzensegmentierungsmethoden verwenden entweder Farbbilder oder NIR-Daten [Åstrand und Baerveldt, 2005; Jiang et al., 2010; Ruiz et al., 2010; Romeo et al., 2012] ohne 3D-Information zu verwenden oder nur 3D-Daten [Kise et al, 2005; Weiss und Biber, 2011]. Rein RGBDaten basierte Segmentierungsmethoden funktionieren meist nur, wenn die Pflanzen noch Chlorophyll produzieren und somit grün sind, während Licht im NIR Bereich durch die Zellstruktur auch von toter organischer Masse immer noch reflektiert wird [Albertz, 2009] (siehe Abbildung 8). In frühen Pflanzenstadien scheitert hingegen eine rein höhenbasierte Segmentierung während die spektrale Information genützt werden kann. In [Halmetschlager et al., 2014] entwickelten wir daher eine Lösung basierend auf der Kombination von NIR- und Höheninformation. Der vorgeschlagene Ansatz gleicht die Nachteile der jeweils anderen Methode aus und Ergebnisse Seite 17 erlaubt somit die Erkennung sowohl von sehr kleinen Pflanzen als auch von großen Pflanzen ev. schon außerhalb der aktiven Vegetationsphase. Außerdem kann bei Pflanzen, die auf Dämmen gesät werden, die Höheninformation dazu benützt werden, Kulturpflanzen von Unkraut zwischen den Dämmen zu unterscheiden. Weiters ermöglicht die 3D-Information die Projektion der Pflanzen in die Navigationsebene und somit eine Höhen-Bias freie Reihenerkennung. Abbildung 8: Vergleich verschiedener Segmentierungsmethoden. Original (oben, links), 2G-R-B Segmentierung [Woebbecke et al., 1995] (oben rechts), NIR Segmentierung (unten, links), NIRD Segmentierung (unten rechts) Das Reihendetektionssystem schätzt die Parameter eines geometrischen Reihenmodells. Dazu wurde ein kaskadierter Partikelfilter entwickelt (vgl. [Halmetschlager et al., 2014]). Für weitere Details über Partikelfilter im Allgemeinen wird auf [Thrun et al., 2005] verwiesen. Das Reihenmodell mit drei Parametern beschreibt ein paralleles Linienmuster im 2D-Raum. Die ersten beiden Parametern α und p beschreiben den Normalvektor P der nahsten Reihe zum Ursprung des Koordinatensystems. Der dritte Parameter, der Skalar d beschreibt hingegen den Abstand zwischen den Reihen des sich wiederholenden Musters. Der Partikelfilter zieht somit N Hypothesen aus einem 3D-Raum. Für jede Hypothese wird ein Gewicht aus dem segmentierten Pflanzenreihenbild berechnet. Seite 18 Ergebnisse Im Gegensatz zu verfügbaren Spurführungssystemen benötigt die vorgeschlagene Methode keine a-priori Information über Reihenorientierung oder Reihenabstand. Außerdem ermöglichen die Partikel-Filter-inhärenten Eigenschaften in Kombination mit dem gewählten Reihenmodell die Verfolgung von Reihen und somit eine Verbesserung der Schätzung über der Zeit. Im Speziellen verbessert dies die Detektion bei stark irregulären Pflanzenabständen und fehlenden Pflanzen. Danach wird aus den geschätzten Reihenparametern der Navigationspfad berechnet, welcher zur Regelung der Lenkung verwendet wird. Zur weiteren Modularisierung und vor allem um die Austauschbarkeit und Wartung der Komponenten zu gewährleisten, wurde der eben beschriebene Algorithmus in das Roboterbetriebssystem (ROS) integriert. Versuche und Ergebnisse In den folgenden Abschnitten werden die Ergebnisse der Feldversuche mit dem Feldroboter FRANC präsentiert. Abbildung 9: Feldversuche Prototyp I Feldroboter FRANC Als Proof-of-Concept wurden die vorgeschlagenen Teilsysteme zum Roboter FRANC zusammen gebaut (Feldversuch mit Prototyp I siehe Abbildung 9). FRANC besteht aus einem Rahmen, der die Elektronik und die nötigen Sensoren trägt und an dem die vier Antriebsmodule gekoppelt sind. Wie oben beschrieben, wurden die nötigen Algorithmen, Regler einschließlich Sicherheitskonzept und Fernbedienung mit Not-Aus-Funktion ausgeführt, sodass FRANC ein autonomes Fahrzeug für Reihenkulturen bildet. Wie in [Slaughter et al., 2008] beschrieben, bilden beim Bau eines Roboters die Integrations- und EngineeringAufgaben einen wesentlichen Teil der Arbeit. Das Konzept eines modularen Aufbaus erhöht die Wiederverwendbarkeit und Adaptierbarkeit des Systems. Mit nur wenigen maschinenbaulichen Aufgaben und den Robotermodulen kann in vergleichsweise kurzer Zeit ein neuer Roboter aufgebaut werden. Im einfachsten Fall muss nur ein Rahmen mit Montagepunkten designt werden und die kinematische Struktur parametrisiert werden. Ergebnisse Seite 19 FRANC wurde erfolgreich in Reihenkulturen getestet, wodurch die Wendigkeit, Festigkeit und somit die Machbarkeit eines derartigen Systems gezeigt wurde. In den folgenden Abschnitten werden Versuchsergebnisse eines Zugleistungstests und der Reihendetektion beschrieben. Zugkraftmessung Zur Ermittlung der Zugkraft wurde dem Roboter FRANC ein Traktor vorgespannt und die Zugkraft mittels DMS gemessen. Dem Roboter wurde dabei mithilfe der Handy-App-Steuerung eine konstante Geschwindigkeit vorgegeben. Der Traktor verringerte langsam die Geschwindigkeit bis die Schrittmotoren zu kippen begannen. Es konnte eine gemessene Spitzenzugkraft von 1.400 N bei einer Fahrgeschwindigkeit von 4 km/h gemessen werden (vgl. [Gehrer et al., 2015]). Dies entspricht der erwarteten theoretischen Zugleistung (siehe [Leichtfried und Scherzer, 2015]). Die vorhandene Zugleistung des Roboters ermöglicht bereits die Implementierung von Anwendungen wie z.B. Transport-/Messaufgaben oder aber auch leichte Bodenbearbeitung mit geringem Zugkraftbedarf, zum Beispiel mittels Fingerhackräder oder Hackschare bei geringer Arbeitstiefe. Abbildung 10: Zugkraftmessung des Roboters Für einen höheren Zugkraftbedarf können entweder zusätzliche Antriebsmodule angebaut werden oder ein Antriebsmodul mit höherer Antriebsleistung entwickelt werden. Reihendetektion und autonome Navigation Die im Zuge dieses Projekts entwickelte Pflanzenreihenerkennung wurde speziell optimiert für Roboter. Im Gegenzug zu herkömmlichen Spurhaltesystemen ist es notwendig, dass Pflanzenreihen aus beliebigen Blickwinkeln detektiert werden können. Außerdem ist der entwickelte Algorithmus robust und generisch bezüglich Reihenweite, Pflanzenart und fehlender Pflanzen (vgl. Abbildung 11). Die Methode wurde bei Feldtests mit dem Roboter FRANC getestet. Dazu wurde der Roboter entlang von parallelen Pflanzenreihen navigiert. Durch Seite 20 Ergebnisse die Navigation entlang von Pflanzenreihen kann ein Parameterfenster für die Reihenposition p und dem Winkel α definiert werden, wodurch semi-automatisch Groundtruth-Daten erstellt werden können. Ein korrektes Reihendetektionsergebnis muss dementsprechend innerhalb dieses Parameterfensters liegen. Der Reihenabstand d ist während des gesamten Feldtests konstant und wurde manuell gemessen. Der Partikelfilter wurde mit N = 1.000 Partikel, mit Parameterkonfigurationen von α = [-/2, /2], p = [-0,75 m, 0,75 m] und d = [0,2 m, 1,5 m] zufällig initialisiert. Abbildung 11 zeigt die Parameterdefinition der Reihendetektion. Abbildung 11: Parameterdefinition der Reihendetektion Für die Evaluierung wurde das Parameterfenster auf pw = [0,2 m, -0,2 m] und αw = [+0,2 rad, -0,2 rad] eingestellt. Der gemessene Reihenabstand beträgt dGT = 0,45 m. Die Evaluierung ergab, dass der Partikelfilter im Schnitt nach 5 Iterationen in eine korrekte Reihendetektion, mit allen drei Parametern innerhalb des Parameterfensters konvergiert (vgl. Abbildung 12, Abbildung 13, Abbildung 14). Der Sprung in Abbildung 12 resultiert aus der gewählten Reihendefinition, die automatisch die naheste Reihe zum Koordinatenursprung als Referenz wählt. Durch die Montage der Kamera, versetzt zum Robotermittelpunkt, versetzt in y-Richtung, wird bei diesem Versuch entweder Reihe 2 oder Reihe 3 als Referenz gewählt (vgl. Abbildung 11). Abbildung 12: Offset-Plot Ergebnisse Seite 21 Abbildung 13: Darstellung der Orientierung Abbildung 14: Darstellung des Reihenabstandes Für weitere Tests und Evaluierungsergebnisse wird auf [Halmetschlager et al., 2014] und [Halmetschlager et al., 2015] verwiesen. Seite 22 Ergebnisse 1.2 Bericht über die Einbindung der Schüler/innen in die Forschungsaktivitäten und ihre Beiträge zu den Forschungsergebnissen und Überblick über erreichte Schüler/innen Bericht über die Einbindung der Schüler/innen Im Projekt FRANC übernahmen sowohl die Schulen als auch die universitären Projektpartner spezialisierte Teilaufgaben an denen geforscht und entwickelt wurde. In Projektmeetings und Workshops wurde der Fortschritt kontrolliert, eventuelle Abweichungen vom Projektplan besprochen und die weitere Vorgehensweise erarbeitet. Hinsichtlich der Projektstruktur gab es im Sparkling Science Projekt FRANC in keiner Weise Unterschiede zu anderen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Schüler arbeiteten erstmals während der Schulausbildung an einem interdisziplinären, integrierenden Projekt und waren sowohl durch technische Fragestellungen, als auch durch Planungs- und Managementaufgaben gefordert. Im Speziellen gab es Aufgabenstellungen wie z.B. Entwicklung und Bau einfacher mechanischer Teile wie Trägerrahmen, Einzelradaufhängungen, Antrieb, Bremse und Lenkung, welche die Schüler/innen teilweise bereits selbständig lösen konnten. Diese Aufgaben wurden direkt an Schüler/innen übertragen und unter Begleitung der Lehrer/innen abgearbeitet. Dabei konnten Schülern/innen ihr erworbenes Wissen direkt anwenden. Ein wichtiger Bestandteil dabei war zu vermitteln, dass auch hier bereits das Gesamtziel nicht aus den Augen verloren werden darf. In darüber hinausgehenden Bereichen, welche sowohl für die Schüler/innen als auch für die Lehrer/innen Neuland war, war der Input der Wissenschaftler/innen gefragt. Wichtig dabei war die Zusammenarbeit von Lehrer/innen und Wissenschaftler/innen, um pädagogisch abgestimmte Aufgabenpakete für die Schüler/innen zu entwickeln. Durch diese Zusammenarbeit in Fachgebieten, die für die beteiligten Schulen neu waren, konnten vor allem die beteiligten Lehrkräfte von den Wissenschaftler/innen profitieren. Die Gesamtkoordination und Projektleitung lag in Händen der Wissenschaftler/innen. Sie bildeten unter Einbindung der beteiligten Schulen die Steuerungsgruppe und waren auch für die Einhaltung der Termine gemäß Terminplanung verantwortlich. Am Anfang des Projektes wurden gemeinsam einzelne Arbeitspakete mit Aufgaben und Terminen erstellt. Dabei wurde geachtet, dass die jeweiligen Pakete an den Zeitplan der Schulen (Schuljahr) angepasst waren. Die Aufgabenpakete wurden primär zu Themen für Diplomarbeiten der Schüler/innen zusammengefasst und dann von diesen unter Betreuung der Lehrer/innen und im Speziellen in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftler/innen von den Diplomand/innen (Schüler/innen) abgearbeitet. Zwischen Diplomand/innen und betreuende/n Lehrer/innen fanden Besprechungen im Rahmen des Unterrichts statt. Diese dienten vor allem zur Klärung laufender Fragestellungen und zur Kontrolle des Projektfortschritts. Besondere Bedeutung hatte eine gute Koordinierung zwischen den beteiligten Projektgruppen. Die ursprünglichen veranschlagten monatlichen Projektbesprechungen zwischen Projektleitung, Lehrer/innen und den beteiligten Schüler/innen wurden ersetzt durch on-demand Meetings, angestoßen sowohl von Schüler/innen, Lehrer/innen als auch vom universitären Projektpartner. Der Grund dafür war der enge Zeitplan von Schüler/innen und Lehrer/innen zu bestimmten Stoßzeiten. Dadurch wurde es teilweise schwierig, aber auch durch den trägeren Projektfortschritt unnötig, den exakt regelmäßigen Zeitplan aufrecht zu erhalten. In projektrelevanten Zeiten und vor allem vor Meilensteinen wurden dann in engeren Abständen Projektbesprechungen und Gesamtpräsentationen unter Beteiligung aller Projektpartner abgehalten. Dadurch wurde sichergestellt, dass alle am Projekt beteiligten Personen vom Gesamtverlauf des Projekts informiert sind. Zu Ergebnisse Seite 23 diesen Zeitpunkten wurden dann auch strategische Entscheidungen getroffen, die auf den Erfahrungsberichten der Projektgruppen aufbauten. Die umfangreiche Dokumentation des Projekts wurde durch die Erstellung von schriftlichen Diplomarbeiten und Publikationen gewährleistet. Überblick über direkt und indirekt erreichte Schüler/innen Projekt: SPA/04 – 084/ FRANC – Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops Tabelle 1: Sparkling Science, 4. Ausschreibung, Überblick über die direkt und indirekt eingebundenen Schüler/innen direkt eingebundene Schüler/innen Name der Kooperationsschule indirekt Anzahl der Klassen Anzahl der Buben Anzahl der Mädchen Alter von - bis Gesamtzahl Schule 1 Francisco Josephinum (FJ) 4 9 0 17 - 19 86 Schule 2 HTL Waidhofen an der Ybbs (HTL WY) 1 2 0 16 - 19 28 Schule 3 Schule 4 Schule 5 Wann sind Schüler/innen direkt und wann indirekt eingebunden? direkt = aktiv eingebundene Schüler/innen indirekt = nicht aktiv bzw. eher passiv eingebundene Schüler/innen, die z.B. ausschließlich bei einem Vortrag oder einer Präsentation zuhören oder einen kurzen Fragebogen ausfüllen Seite 24 Ergebnisse 1.3 Stellungnahmen von beteiligten Wissenschaftler/innen, Lehrer/innen und Schüler/innen Stellungnahme zum Ablauf und den Ergebnissen der Zusammenarbeit sowie zur Realisierbarkeit von Dauerpartnerschaften zwischen den involvierten Forschungseinrichtungen und Schulen Wie im Projektantrag vorgeschlagen, wurden die Schüler/innen im Zuge von Projektmeetings in die Planung mit eingebunden, um konkrete Arbeitspakete zu verteilen. Durch das Verteilen der Arbeitskapazitäten wurde es möglich, einen beachtlichen Projektumfang bei beschränkten Budgetmitteln zu realisieren. Schüler/innen übernahmen dabei – unter der Betreuung der Lehrer – sowohl Entwicklungstätigkeit als auch Aufbau und Fertigung der jeweiligen Arbeitspakete. Dadurch wurde ein Bogen von der Planung und Entwicklung, über die Konstruktion bis hin zur Fertigung gespannt. Bei der Fertigung wurde weitgehend auf Ressourcen der Schulen zurückgegriffen. Zur Entwicklung der Navigation in Pflanzenreihen ist es nötig, Daten in verschiedenen Entwicklungsstadien der Pflanzen aufzunehmen. Speziell bei der Organisation der Datenaufnahme (zeitliche Abstimmung) als auch bei der Durchführung, zuerst mit Dummy-Aufbauten (siehe Abbildung 15 und Abbildung 16) und schlussendlich mit dem fertigen Roboter (siehe Abbildung 17), konnte auf die Praxisnähe der Schüler/innen zurückgegriffen werden. Abbildung 15: Datenaufnahme mit Dummy-Aufbau Ergebnisse Seite 25 Abbildung 16: Datenaufnahme mit Dummy-Aufbau Abbildung 17: Feldversuch mit mechanisch und elektrisch fertig aufgebautem Roboter Die im ursprünglichen Konzept geplanten monatlichen Besprechungen wurden durch Besprechungen on-demand ersetzt. Der Grund dafür ist, dass sowohl Lehrer/innen als auch Schüler/innen „schulische“ Stoßzeiten haben, in denen es sich als äußerst schwierig erwies und teilweise auch auf Grund des geringen Projektfortschritts unnötig war Besprechungen abzuhalten. On-demand Besprechungen wurden dafür in projektkritischen Zeiten öfter angestoßen und von jedem Projektpartner, sowohl von Schüler/innen, Lehrer/innen als auch vom universitären Partner organisiert. Zum Teil wurden diese Meetings per Telefon, bilateral oder vor allem zur Gesamtabstimmung mit allen Projektpartnern vor Ort abgehalten. Seite 26 Ergebnisse Eine maximale kreative Freiheit für Schüler/innen bei Planung und Entwicklung erwies sich zielführend. Es wurden immer funktionstüchtige Lösungen entwickelt und bei manchen Teilproblemen wurden überaus „geniale“ Lösungen entworfen und umgesetzt. Zum Beispiel entwickelten Schüler/innen des Francisco Josephinum lenkbare Antriebseinheiten ohne Kabeldurchführung, sodass es möglich ist, jederzeit in eine beliebige Richtung zu lenken oder auch ein Rad beliebig oft zu drehen, ohne dass ein Kabel beschädigt wird. Als weiteres Beispiel wäre die Steuerung mittels Smartphone inklusiv Sicherheitskonzept zu nennen. Schüler/innen der HTL Waidhofen an der Ybbs entwickelten eine App, mit welcher es möglich ist den Roboter zu steuern. Als Sicherheitsfunktion werden dabei ständig Bewegung des Smartphones und Verbindung zum Roboter überwacht und im Fehlerfall der Roboter unmittelbar zum Stillstand gebracht. Mit diesem Projekt wurde eine Roboterplattform geschaffen, auf der zukünftige Technologien (Sensortechnik, Steuerungstechnik, Navigation,…) entwickelt, demonstriert, untersucht und vorangetrieben werden können. Die Roboterplattform ist wie geplant fertig aufgebaut worden und kann für weitere Untersuchungen verwendet werden. Durch das Engagement der Schüler konnten schon jetzt Teile und Funktionen – z.B. Steuerung per Smartphone, Anbaugeräte bzw. Arbeitswerkzeuge – über dem im Projektantrag vorgeschlagenem Umfang umgesetzt werden. Nicht nur, aber vor allem durch die komplementären Kompetenzen sowohl der beiden Schulen, als auch mit dem universitären Partner ist eine Fortführung von Folgeprojekten bzw. eine langfristige Kooperation erstrebenswert. Aus Sicht des Forschungspartners der sich zu 100 % durch Drittmittel-Budget finanziert, ist die Zusammenarbeit zwar erstrebenswert, hängt aber primär von zukünftigen Finanzierungen und Projektzielen ab. Im Schuljahr 2015/2016 werden mit dem Roboter FRANC Diplomarbeiten durchgeführt. Zitate „Im Kick-off Workshop wurde durch den Gesamtblick auf das autonome Fahrzeug und dessen Einsatzgebiet ein wichtiger Grundstein für den Erfolg des Projekts FRANC gelegt.“ (Zitat Lehrer HTL Waidhofen an der Ybbs) „Die Kooperation mit den Partnern zur Projektentwicklung läuft ohne Probleme. Das erste Meeting war sehr hilfreich, um einerseits die Partner kennenzulernen und andererseits Ideen zu diskutieren. Ich bin begeistert vom Projekt FRANC.“ (Zitat Schüler) „FRANC ist ein wegweisendes Projekt in die Zukunft der Landtechnik. Dabei werden Technologien angewendet, die für eine präzise und hochautomatisierte Landwirtschaft notwendig sind. Ein klares Ziel in dem Sparkling Science Projekt ist aber auch, dass die beteiligten Schüler und auch die Pädagogen motiviert werden, sich mit diesen neuen Technologien weiter zu beschäftigen.“ (Zitat Leiter BLT Wieselburg) „Engagierte Schüler und Studenten, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und dabei verschiedene Technologien entwickeln und ausprobieren, sind der Garant für den Fortschritt in der Landtechnik. Mit diesem Forschungsauftrag erzielt man einen nachhaltigen Nutzen, macht Schüler und Studenten schon früh mit innovativer Technologie vertraut und schafft die Motivation sich mit Robotertechnologien und Fahrzeugnavigation auseinander zu setzen…“ (Auszug Diplomarbeit am Lehr- und Forschungszentrum Francisco Josephinum) „Das Projekt FRANC öffnet die Tür für eine ganze Reihe von Projekten, in welchen wir in Zukunft weitere neue Ideen ausprobieren können.“ (Zitat Lehrer Francisco Josephinum) „Die besten Ideen können nur durch Kooperationen gut umgesetzt werden.“ (Zitat Schüler) Projektdokumentation 2. Seite 27 PROJEKTDOKUMENTATION 2.1 Aktuelle, allgemein verständliche Projektbeschreibung Während in der modernen Landwirtschaft zunehmend leistungsfähige komplexe Maschinen mit hoch entwickelter Technologie eingesetzt werden, ist der Biolandbau vielfach von manuellen Arbeiten geprägt. Im Projekt FRANC wurde ein autonomes Fahrzeug entwickelt und gebaut, welches speziell im Biolandbau eingesetzt werden kann. FRANC ist die Abkürzung für „Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops“, was so viel heißt, wie „Feldroboter mit hoch entwickelter Navigation im Biolandbau“. Der Roboter wurde von Schüler/innen der HBLFA Francisco Josephinum in Wieselburg und der HTL Waidhofen an der Ybbs in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien entwickelt. Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Roboters zur vollautomatischen Unkrautbekämpfung speziell im Biolandbau. FRANC wird elektrisch angetrieben und ist mit der nötigen Sensortechnik ausgestattet, sodass er selbstständig durch Reihenkulturen navigieren kann. Bei der Entwicklung wurde auf einen modularen Aufbau geachtet. Es können verschiedene Arbeitsgeräte einzeln oder in Kombination montiert oder aber auch die lenkbaren Antriebseinheiten zur Automatisierung eines völlig neuen Gerätes verwendet werden. Die Antriebsachsen des Roboters sind frei drehbar, sodass er am Stand wenden und in jede Richtung wegfahren kann. Zur Navigation besitzt der Roboter eine Stereokamera sowie eine Kamera für den nahen Infrarotbereich. Im Gegensatz zu kamerageführten Hackgeräten ermöglicht die entwickelte Pflanzendetektion dem Roboter das Einfahren in Reihenkulturen aus verschiedensten Blickwinkeln. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Lasersensor aufgebaut, der die Umgebung abtastet und das Fahrzeug sofort anhält, sobald sich jemand im Gefahrenbereich befindet. Die Bedienung von FRANC erfolgt mit einem Smartphone. Dieses fungiert nicht nur zur interaktiven Steuerung, sondern auch als Not-Ausschalter. Sobald das Smartphone zu stark bewegt wird – z. B. wenn sich die bedienende Person erschreckt oder stürzt – oder die Verbindung abbricht, wird der Roboter sofort zum Stillstand gebracht. Die Aufgabe der Schüler am Francisco Josephinums war die Entwicklung des Modulkonzepts sowie der mechanischen Trägerplattform und der Arbeitsgeräte. Schüler/innen der HTL Waidhofen an der Ybbs haben den elektrischen Antrieb, die Steuerung und Bedienung vorangetrieben. Aufgabe der TU Wien war neben der Projektleitung die Entwicklung der notwendigen Software zur Reihenerkennung und Navigation. Mit diesem Projekt wurde die Schulausbildung an eine sehr bedeutende technologische Entwicklung in der Landtechnik herangeführt und vor allem das Interesse vieler Schüler an der Robotik geweckt. Der Trend in der Landwirtschaft geht hin zur individuellen Erkennung und Behandlung einzelner Pflanzen. Dadurch werden nicht nur Kosten an Betriebsmittel gespart, sondern vor allem Ressourcen schonend und umweltfreundlich eingesetzt. Beispielsweise können in Zukunft bei einer kleinstrukturierten, automatisierten Feldbearbeitung einzelne Pflanzen detektiert werden, um entweder Pflanzenschutzmittel effizienter einzusetzen oder Unkraut mechanisch zu entfernen. Seite 28 3. Informationen zur Programmdokumentation INFORMATIONEN ZUR PROGRAMMDOKUMENTATION 3.1 Überblick über sämtliche vom/von der Förderungsnehmer/in an im Projekt mitwirkende Schulen, Lehrer/innen und Schüler/innen vergebene Teilnehmerbestätigungen und Partnerschaftsurkunden An Schüler/innen übergebene Teilnahmebestätigungen Elf Schüler des Francisco Josephinum in Wieselburg bzw. der HTL in Waidhofen an der Ybbs haben im Zuge des Projekts FRANC ihre Diplomarbeit geschrieben. Für den außerordentlichen Einsatz, weit über das übliche schulische Ausmaß hinaus, wurde folgenden Schülern eine Teilnahmebestätigung überreicht: Wilhelm BAYERL, 23.6.2014 Alexander NEUBÖCK, 23.6.2014 Christoph PFABIGAN, 23.6.2014 Benjamin WEISS, 23.6.2014 Thomas WELS, 23.6.2014 Franz GEHRER, 22.6.2015 Florian HALLER, 22.6.2015 Christoph SCHRAMMEL, 22.6.2015 Alexander WIMMER, 22.6.2015 Michael LEICHTFRIED, 28.7.2015 Thomas SCHERZER, 28.7.2015 3.2 Publizierte und eingereichte Fachartikel, Tagungsbeiträge, Medienberichte, Veranstaltungen und weitere Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit Wissenschaftliche Publikationen (Peer Review) Halmetschlager G., Vincze M., Prankl J.: „Probabilistic Near Infrared and Depth Based Crop Line Identification"; in: Proceedings of the International Workshop on Recent Advances in Agricultural Robotics (RAAR), Italy, Padua; (2014) Halmetschlager G., Vincze M., Prankl J.: „Evaluation of Different Importance Functions for a 4D Probabilistic Crop Row Parameter Estimation“ in: Proceedings of Austrian Robotics Workshop (ARW), Klagenfurt, Austria; (2015) Halmetschlager G., Vincze M., Prankl J.: „Increasing the Precision of Generic Crop Row Detection and Tracking and Row End Detection“, IROS workshop on Agri-Food Robotics, Hamburg, Germany; (2015) (submitted to) Informationen zur Programmdokumentation Seite 29 Diplomarbeit an der TU Wien Halmetschlager G.: „Crop Row Detection for the Autonomous Navigation of Field Robots". Betreuer/in(nen): M. Vincze, J. Prankl; E376, 2014; Abschlussprüfung: 10.10.2014. Schulische Abschlussarbeiten Leichtfried M., Scherzer T.: „FRANC – Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops“; HTBLuVA Waidhofen an der Ybbs – Höhere Abteilung für Elektrotechnik, Waidhofen an der Ybbs, 2015 (Diplomarbeit) Gehrer F., Haller F., Schrammel C., Wimmer A.: „Entwicklung, Konstruktion und Fertigung eines Bearbeitungsgerätes für den Feldroboter F.R.A.N.C.“; Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum – Abteilung Landtechnik, Wieselburg, 2015 (Diplomarbeit) Bayerl W., Neuböck A., Pfabigan C., Weiss B., Wels T.: „F.R.A.N.C - Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops“; Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum – Abteilung Landtechnik, Wieselburg, 2014 (Diplomarbeit) Medien Das Projekt FRANC ist in folgenden Medien gezeigt bzw. präsentiert worden: „Große Messe für die heimische kleinstrukturierte Landwirtschaft“, Österreichische Bauernzeitung, 25. Juni 2015 „Roboter auf den Feldern“; Bauern Zeitung, Nr. 30, 23. Juli 2015 „Bauern rüsten auf“; ORF/ Niederösterreich heute, Beitrag im Zuge der Wieselburger Messe, 2. Juli 2015 „Schüler entwickeln Feldroboter FRANC“; top agrar, 10. Juli 2015 „Trotz hoher Temperaturen ein voller Erfolg“; AGRAR TECHNIK ÖSTERREICH, Ausgabe 8, August 2015 „Forschungsprojekt FRANC Feldroboter“; Landwirt, 18. August 2015 (http://www.landwirt.com/Forschungsprojekt-FRANC-Feldroboter-,,16067,,Bericht.html) „Das war die Wieselburger Messe Inter-Agrar“; Bauernzeitung, 06. Juli 2015 (http://www.bauernzeitung.at/?id=2500,1071366) „Signal des Optimismus | Teil zwei des NÖN-Streifzuges durch die 75. Auflage der Wieselburger Messe“; NÖN, Nr. 28, 07. Juli 2015 Veranstaltungen und Wettbewerbe Das Projekt FRANC wurde auf folgenden Veranstaltungen präsentiert bzw. hat an folgenden Wettbewerben teilgenommen: Messe INTERAGRAR: Stand Francisco Josephinum/BLT Wieselburg; Highlight Roboter FRANC als Beispiel innovativer Agrartechnik der BLT Wieselburg, 2. bis 5. Juli 2015 Nominierung für BOSCH Technik fürs Leben 2015 Mostviertel Innovationspreis 2014 (3. Platz) YO!TECH im Technischen Museum Wien, 2014 Seite 30 Informationen zur Programmdokumentation Tag der offenen Tür Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Wien, 2014 Tag der offenen Tür Francisco Josephinum, Wieselburg, 2014/2015 Tag er offenen Tür HTL Waidhofen an der Ybbs, 2014/2015 3.3 Durchgeführte Maßnahmen zur Förderung von Mädchen im natur- und technikwissenschaftlichen Unterricht und/oder zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft Es wurden keine zusätzlichen Mittel für entsprechende projektspezifische Fördermaßnahmen erhalten. Literatur 4. Seite 31 LITERATUR [Li et al., 2009] Li, M., Imou, K., Wakabayashi, K., and Yokoyama, S. (2009): „Review of research on agricultural vehicle autonomous guidance“, International Journal of Agricultural and Biological Engineering, 2(3):1– 16. [Bangert et al., 2013] Bangert, W., Kielhorn, A., Rahe, F., Albert, A., Biber, P., Grzonka, S., Haug, S., Michaels, A., Mentrup, D., Hansel, M., et al. (2013): „Field-robot-based agri-culture:remotefarming. 1 and bonirob-apps“, VDI-Berichte, (2193):439–446. [Bak und Jakobsen, 2004] Bak, T. and Jakobsen, H. (2004): „Agricultural robotic platform with four wheel steering for weed detection“, Biosystems Engineering, 87(2):125–136. [Dudek und Jenkin, 2010] Dudek, G. and Jenkin, M. (2010): „Computational principles of mobile robotics“, Cambridge university press. [Gehrer et al., 2015] Gehrer, F., Haller, F., Schrammel, C., Wimmer, A. (2015): „Entwicklung, Konstruktion und Fertigung eines Bearbeitungsgerätes für den Feldroboter F.R.A.N.C.“, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum – Abteilung Landtechnik, Wieselburg, 2015 (Diplomarbeit) [Bayerl et al., 2014] Bayerl, W., Neuböck, A., Pfabigan, C., Weiss, B., Wels, T. (2014): „F.R.A.N.C - Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops“, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum – Abteilung Landtechnik, Wieselburg, 2014 (Diplomarbeit) [Leichtfried und Scherzer, 2015] Leichtfried, M., Scherzer, T. (2015): „FRANC – Field Robot for Advanced Navigation in bio Crops“; HTBLuVA Waidhofen an der Ybbs – Höhere Abteilung für Elektrotechnik, Waidhofen an der Ybbs, 2015 (Diplomarbeit) [Woebbecke, 1995] Meyer, G., Von Bargen, K., and Mortensen, D. (1995): „Color indices for weed identification under various soil, residue, and lighting conditions“, Transactions of the ASAE, 38(1):259–269. 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[Jiang et al., 2010] Jiang, G.-Q., Zhao, C.-J., and Si, Y.-S. (2010): „A machine vision based crop rows detection for agricultural robots“, In Wavelet Analysis and Pattern Recognition (ICWAPR), 2010 International Conference on, pages 114–118. Seite 32 Literatur [Romeo et al., 2012] Romeo, J., Pajares, G., Montalvo, M., Guerrero, J., Guijarro, M., and Ribeiro, A. (2012): „Crop row detection in maize fields inspired on the human visual perception“, The Scientific World Journal, 2012. [Ruiz et al. 2010] Ruiz, G. R., Gracia, L. M. N., Gil, J. G., and Junior, M. C. S. (2010): „Sequence correlation for row tracking and weed detection using computer vision“, In Workshop on Image Analysis in Agriculture, 26-27. [Weiss und Biber, 2011] Weiss, U. and Biber, P. (2011): „Plant detection and mapping for agricultural robots using a 3d lidar sensor“, Robotics and Autonomous Systems, 59(5):265 – 273. Special Issue ECMR 2009. [Kise et al., 2005] Kise, M., Zhang, Q., and Rovira Más, F. 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