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26. Januar 2016
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UBS Outlook Schweiz: Ein Jahr danach
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Die SNB dürfte die Negativzinsen dieses Jahr auf dem aktuellen Niveau belassen, ausser sie
gerät unter Zugzwang. Dies wäre der Fall, wenn erneut nicht nachhaltige Interventionen
zur Stabilisierung von EURCHF zwischen 1.07 und 1.10 nötig wären.
Nach einem Wirtschaftswachstum von rund 1 Prozent 2015 sollte die Schweizer Wirtschaft
im laufenden Jahr mit 1,4 Prozent wachsen.
Die Konsumentenpreise sinken 2016 weiter. UBS erwartet eine durchschnittliche
Jahresinflationsrate von -0,4 Prozent.
Zürich, 26. Januar 2016 – Nach Aufgabe des Mindestkurses haben die Negativzinsen in einem relativ stabilen
Umfeld ihre erwünschte Wirkung erzielt. Der EURCHF-Wechselkurs pendelte sich deutlich über Parität ein und
bewegte sich ab Mitte 2015 weiter nach oben. Die Aufgabe der Kursuntergrenze führte aber zu einem
schleppenden Wirtschaftswachstum von rund 1 Prozent im Jahr 2015. Die UBS-Ökonomen erwarten im
laufenden Jahr eine leichte Wachstumsbeschleunigung auf 1,4 Prozent.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) signalisierte zuletzt mehrfach, dass sie im Falle einer erneuten
deutlichen Frankenaufwertung bereit sei, mit grösseren Summen am Devisenmarkt zu intervenieren. Solange
der EURCHF-Wechselkurs auf diese Weise in einer "Komfortzone" zwischen 1.07 und 1.10 gehalten werden
kann, dürfe die SNB von weiteren Zinssenkungen absehen. Nur falls die Interventionen, um EURCHF über
einer "Schmerzgrenze" von 1.05 zu halten, erneut nicht nachhaltige Niveaus erreichen, würde die SNB die
Negativzinsen weiter senken. Denn die Negativzinsen haben bereits in aktueller Höhe unerwünschte
Nebenwirkungen auf das Schweizer Finanz- und Vorsorgesystem. UBS geht davon aus, dass die SNB die
Negativzinsen vorderhand auf dem aktuellen Stand von -0,75 Prozent belässt, diese aber – sobald es die
Umstände erlauben – wieder abschaffen wird.
Zögerlicher Anstieg der Exporte im laufenden Jahr
"Trotz der Abschwächung im zweiten Halbjahr 2015 dürfte der Schweizer Franken im laufenden Jahr vor
allem gegenüber dem Euro hoch bewertet bleiben. Wir gehen für 2016 nur von einem zögerlichen Anstieg
der Exporte und von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent aus" so Daniel Kalt, Chefökonom UBS
Schweiz. Bei ebenfalls verhalten wachsenden Importen sollte daraus für 2016 ein leicht positiver Beitrag der
Nettoexporte von 0,2 Prozentpunkten zum Wachstum resultieren. Tiefere Exportpreise belasten die Gewinne
vieler Exporteure. Die Margenkontraktion dürfte dazu führen, dass diese Unternehmen ihre
Investitionstätigkeit in der Schweiz zurückfahren.
Damit trifft die Frankenstärke auch die Binnenwirtschaft. Deshalb rechnen die UBS-Ökonomen 2016 mit einer
Stagnation der Ausrüstungsinvestitionen. Das schleppende Wirtschaftswachstum dürfte die durchschnittliche
Arbeitslosenrate von 3,3 Prozent 2015 auf 3,5 Prozent 2016 ansteigen lassen. Die Zunahme der Reallöhne,
bedingt durch einen weiteren Konsumentenpreisrückgang von erwarteten -0,4 Prozent, dürfte den negativen
Effekt der gestiegenen Arbeitslosigkeit auf die Haushaltseinkommen kompensieren. UBS geht für 2016 von
einem moderaten Wachstum des Privatkonsums von 1,4 Prozent aus. Die Gefahr einer Deflationsspirale
scheint in der Schweiz trotz negativer Inflationsraten gering. Denn die hiesige negative Teuerung
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widerspiegelt hauptsächlich die Anpassung der Wirtschaft an abrupte Wechselkursverschiebungen und
fallende Ölpreise.
Wenig Bewegung bei Zinsen und Wechselkursen über die nächsten zwölf Monate
Zu Jahresbeginn rechnen die UBS-Ökonomen noch mit einem leicht stärkeren Franken; der EURCHFWechselkurs dürfte vorübergehend am unteren Ende einer Spanne zwischen 1.05 und 1.10 handeln. Die
Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone und weitere Zinserhöhungen der Federal Reserve
dürften EURCHF in den nächsten zwölf Monaten aber erneut in Richtung 1.10 ansteigen lassen. Aufgrund
ähnlicher Bewegung im EURUSD-Wechselkurs dürfte USDCHF in der Nähe der Parität bleiben.
Die Renditen der Schweizer Anleihen richten sich nach den Entwicklungen am internationalen Kapitalmarkt,
insbesondere nach den Zinsen deutscher Anleihen. Höhere internationale Zinsen sowie eine höhere
Inflationserwartung sollten den Renditen der Bundesanleihen einen moderaten Auftrieb verleihen und auch
die Renditen von Schweizer Anleihen stützen. Die UBS-Analysten erwarten einen graduellen Anstieg der
Renditen von zehnjährigen Schweizer Staatsanleihen in den leicht positiven Bereich über die nächsten zwölf
Monate.
UBS Wirtschaftsprognosen Schweiz
Prognose UBS
Reale Jahresveränderung, in %
Niveau*
2012
2013 2014 2015P 2016P 2017P
Bruttoinlandprodukt
642.3
1.1
1.8
1.9
1.0
1.4
1.8
Privater Konsum
348.1
2.8
2.2
1.3
1.2
1.4
1.0
Konsum Staat
70.8
2.1
1.3
1.3
2.2
1.0
0.7
Investitionen
150.3
2.9
1.3
2.1
1.0
0.1
1.9
Bau
60.3
2.9
3.1
3.3
-1.1
0.4
0.3
Ausrüstungen
92.0
2.9
0.1
1.3
2.3
0.1
2.9
Exporte**
338.1
3.4
0.0
4.1
1.1
1.8
3.5
Importe**
271.9
4.5
1.5
2.8
1.3
1.8
2.6
Jahresteuerung
-0.7
-0.2
0.0
-1.1
-0.4
0.3
Arbeitslosigkeit
2.9
3.2
3.2
3.3
3.5
3.4
* Jahr 2014 (in M rd. CHF zu laufenden P reisen) ** o hne Wertsachen und nicht mo netäres Go ld
P : P ro gno se UB S
Quelle: Seco, UBS
Bei der Erstellung der UBS CIO WM Konjunkturprognosen haben die Ökonomen von UBS CIO WM mit bei UBS Investment
Research beschäftigten Ökonomen zusammengearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der
Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern.
Links
UBS Outlook Schweiz: www.ubs.com/outlook-ch-de
UBS-Publikationen und Prognosen zur Schweiz: www.ubs.com/investmentviews
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Daniel Kalt, UBS Chefökonom Schweiz
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Sibille Duss, UBS Chief Investment Office WM
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Dominik Studer, UBS Chief Investment Office WM
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