Media Relations Tel. +41-44-234 85 00 26. Januar 2016 Mitteilung UBS Outlook Schweiz: Ein Jahr danach Die SNB dürfte die Negativzinsen dieses Jahr auf dem aktuellen Niveau belassen, ausser sie gerät unter Zugzwang. Dies wäre der Fall, wenn erneut nicht nachhaltige Interventionen zur Stabilisierung von EURCHF zwischen 1.07 und 1.10 nötig wären. Nach einem Wirtschaftswachstum von rund 1 Prozent 2015 sollte die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr mit 1,4 Prozent wachsen. Die Konsumentenpreise sinken 2016 weiter. UBS erwartet eine durchschnittliche Jahresinflationsrate von -0,4 Prozent. Zürich, 26. Januar 2016 – Nach Aufgabe des Mindestkurses haben die Negativzinsen in einem relativ stabilen Umfeld ihre erwünschte Wirkung erzielt. Der EURCHF-Wechselkurs pendelte sich deutlich über Parität ein und bewegte sich ab Mitte 2015 weiter nach oben. Die Aufgabe der Kursuntergrenze führte aber zu einem schleppenden Wirtschaftswachstum von rund 1 Prozent im Jahr 2015. Die UBS-Ökonomen erwarten im laufenden Jahr eine leichte Wachstumsbeschleunigung auf 1,4 Prozent. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) signalisierte zuletzt mehrfach, dass sie im Falle einer erneuten deutlichen Frankenaufwertung bereit sei, mit grösseren Summen am Devisenmarkt zu intervenieren. Solange der EURCHF-Wechselkurs auf diese Weise in einer "Komfortzone" zwischen 1.07 und 1.10 gehalten werden kann, dürfe die SNB von weiteren Zinssenkungen absehen. Nur falls die Interventionen, um EURCHF über einer "Schmerzgrenze" von 1.05 zu halten, erneut nicht nachhaltige Niveaus erreichen, würde die SNB die Negativzinsen weiter senken. Denn die Negativzinsen haben bereits in aktueller Höhe unerwünschte Nebenwirkungen auf das Schweizer Finanz- und Vorsorgesystem. UBS geht davon aus, dass die SNB die Negativzinsen vorderhand auf dem aktuellen Stand von -0,75 Prozent belässt, diese aber – sobald es die Umstände erlauben – wieder abschaffen wird. Zögerlicher Anstieg der Exporte im laufenden Jahr "Trotz der Abschwächung im zweiten Halbjahr 2015 dürfte der Schweizer Franken im laufenden Jahr vor allem gegenüber dem Euro hoch bewertet bleiben. Wir gehen für 2016 nur von einem zögerlichen Anstieg der Exporte und von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent aus" so Daniel Kalt, Chefökonom UBS Schweiz. Bei ebenfalls verhalten wachsenden Importen sollte daraus für 2016 ein leicht positiver Beitrag der Nettoexporte von 0,2 Prozentpunkten zum Wachstum resultieren. Tiefere Exportpreise belasten die Gewinne vieler Exporteure. Die Margenkontraktion dürfte dazu führen, dass diese Unternehmen ihre Investitionstätigkeit in der Schweiz zurückfahren. Damit trifft die Frankenstärke auch die Binnenwirtschaft. Deshalb rechnen die UBS-Ökonomen 2016 mit einer Stagnation der Ausrüstungsinvestitionen. Das schleppende Wirtschaftswachstum dürfte die durchschnittliche Arbeitslosenrate von 3,3 Prozent 2015 auf 3,5 Prozent 2016 ansteigen lassen. Die Zunahme der Reallöhne, bedingt durch einen weiteren Konsumentenpreisrückgang von erwarteten -0,4 Prozent, dürfte den negativen Effekt der gestiegenen Arbeitslosigkeit auf die Haushaltseinkommen kompensieren. UBS geht für 2016 von einem moderaten Wachstum des Privatkonsums von 1,4 Prozent aus. Die Gefahr einer Deflationsspirale scheint in der Schweiz trotz negativer Inflationsraten gering. Denn die hiesige negative Teuerung UBS Switzerland AG, Mitteilung, 26. Januar 2016 Seite 1 von 3 Media Relations Tel. +41-44-234 85 00 widerspiegelt hauptsächlich die Anpassung der Wirtschaft an abrupte Wechselkursverschiebungen und fallende Ölpreise. Wenig Bewegung bei Zinsen und Wechselkursen über die nächsten zwölf Monate Zu Jahresbeginn rechnen die UBS-Ökonomen noch mit einem leicht stärkeren Franken; der EURCHFWechselkurs dürfte vorübergehend am unteren Ende einer Spanne zwischen 1.05 und 1.10 handeln. Die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone und weitere Zinserhöhungen der Federal Reserve dürften EURCHF in den nächsten zwölf Monaten aber erneut in Richtung 1.10 ansteigen lassen. Aufgrund ähnlicher Bewegung im EURUSD-Wechselkurs dürfte USDCHF in der Nähe der Parität bleiben. Die Renditen der Schweizer Anleihen richten sich nach den Entwicklungen am internationalen Kapitalmarkt, insbesondere nach den Zinsen deutscher Anleihen. Höhere internationale Zinsen sowie eine höhere Inflationserwartung sollten den Renditen der Bundesanleihen einen moderaten Auftrieb verleihen und auch die Renditen von Schweizer Anleihen stützen. Die UBS-Analysten erwarten einen graduellen Anstieg der Renditen von zehnjährigen Schweizer Staatsanleihen in den leicht positiven Bereich über die nächsten zwölf Monate. UBS Wirtschaftsprognosen Schweiz Prognose UBS Reale Jahresveränderung, in % Niveau* 2012 2013 2014 2015P 2016P 2017P Bruttoinlandprodukt 642.3 1.1 1.8 1.9 1.0 1.4 1.8 Privater Konsum 348.1 2.8 2.2 1.3 1.2 1.4 1.0 Konsum Staat 70.8 2.1 1.3 1.3 2.2 1.0 0.7 Investitionen 150.3 2.9 1.3 2.1 1.0 0.1 1.9 Bau 60.3 2.9 3.1 3.3 -1.1 0.4 0.3 Ausrüstungen 92.0 2.9 0.1 1.3 2.3 0.1 2.9 Exporte** 338.1 3.4 0.0 4.1 1.1 1.8 3.5 Importe** 271.9 4.5 1.5 2.8 1.3 1.8 2.6 Jahresteuerung -0.7 -0.2 0.0 -1.1 -0.4 0.3 Arbeitslosigkeit 2.9 3.2 3.2 3.3 3.5 3.4 * Jahr 2014 (in M rd. CHF zu laufenden P reisen) ** o hne Wertsachen und nicht mo netäres Go ld P : P ro gno se UB S Quelle: Seco, UBS Bei der Erstellung der UBS CIO WM Konjunkturprognosen haben die Ökonomen von UBS CIO WM mit bei UBS Investment Research beschäftigten Ökonomen zusammengearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern. Links UBS Outlook Schweiz: www.ubs.com/outlook-ch-de UBS-Publikationen und Prognosen zur Schweiz: www.ubs.com/investmentviews UBS Switzerland AG, Mitteilung, 26. Januar 2016 Seite 2 von 3 Media Relations Tel. +41-44-234 85 00 UBS Switzerland AG Kontakt Daniel Kalt, UBS Chefökonom Schweiz Tel. +41-44-234 25 60, [email protected] Sibille Duss, UBS Chief Investment Office WM Tel. +41-44-235 69 54, [email protected] Dominik Studer, UBS Chief Investment Office WM Tel. +41-44-234 81 74, [email protected] www.ubs.com UBS Switzerland AG, Mitteilung, 26. Januar 2016 Seite 3 von 3
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