Kein neuer Manneh aber stark in der Breite A-Junioren des Blumenthaler SV haben erneut einen guten Mittelfeldplatz in der Regionalliga Nord im Visier (von Jens Pillnick) Alphabetisch bedingt ist der Blumenthaler SV in der so genannten Nulltabelle der Fußball-Regionalliga Nord der A-Junioren an erster Stelle gelistet. Trainer Marcel Kulesha, der nach seiner beruflich bedingten Auszeit und dem folgenden Wiedereinstieg bei den B-Junioren nun erneut auf der Trainerbank der A-Junioren Platz genommen hat, weiß, dass diesen Tabellenplatz andere beanspruchen. Allen voran der VfL Osnabrück und der VfB Lübeck. Für die Nordbremer hat Kulesha Rang sechs als Saisonziel ausgegeben – genau dort landete das Team unter dem zum Bremen-Ligisten Bremer SV abgewanderten Fabrizio Muzzicato in der Vorsaison. Einer Vorsaison, die man wirklich zweigeteilt betrachten muss. Mit dem in der Winterpause zu Werder Bremen abgewanderten Torjäger Ousman Manneh (15 Treffer) mischte der Blumenthaler SV im Konzert der Großen mit, ohne ihn wurde die Lücke zum Spitzenduo immer größer und betrug schließlich 22 beziehungsweise 25 Punkte. Auf einen ähnlichen Saisonverlauf deutet nichts hin. „Es ist nicht so wie vor drei Jahren mit einem Lucas Höler oder zuletzt mit Ousman Manneh. Unser Kader ist sehr stark in der Breite“, beschreibt Marcel Kulesha den BSV 2015/16. Innenverteidiger Lars Janssen (blau-rot) bringt alles mit, um auch bei den A-Junioren eine gute Rolle im Team unserer Regionalligamannschaft zu spielen. Einem BSV, der alles andere als eine sportliche Retorte ist. Denn abgesehen von den altersbedingten Verschiebungen gibt es keine Abgänge, zehn A-Junioren des Vorjahres bilden den Stamm. Hinzu kommen mit Marvin Ekuase, Lars Seite 1 von 2 Einem BSV, der alles andere als eine sportliche Retorte ist. Denn abgesehen von den altersbedingten Verschiebungen gibt es keine Abgänge, zehn A-Junioren des Vorjahres bilden den Stamm. Hinzu kommen mit Marvin Ekuase, Lars Janssen, Paul Marciniak, Han Karam, Kim Malgeunsaem und Erik Köhler sechs bisherige B-Junioren aus eigenen Reihen – Identifikation wird am Burgwall offenbar groß geschrieben. Bei den sieben Neuen benutzt Kulesha öfters das Wort Wunschspieler. Er hatte offenbar die richtigen Argumente, um die von ihm angesprochenen Spieler an den Burgwall zu lotsen. Neu im Team sind Torwart Mohamed Yagmur (Werder U18), Onur Uzun (Kulesha: „Der 15-Tore-Mann“) und Okan Erdogan (beide Weyhe U17), Ali Matar (Werder U16), Landesauswahlspieler Tom Trebin (TuS Komet Arsten), Richard Mc Mensah (Union 60 U17) und Strafraumstürmer Nico Scholz (TuS Eversten U19). Mit der Integration der Neuen ist Marcel Kulesha genauso zufrieden wie mit der Vorbereitung insgesamt: „Wir haben uns kontinuierlich entwickelt.“ Die taktische Entwicklung auf die vielerorts zu sehende Dreierabwehrkette geht Kulesha indes nicht mit: „Der Mode der Dreierkette werden wir uns nicht anschließen. Wir bleiben bei der Viererkette.“ So kann er in anderen Bereichen umso mehr feilen. Zum Beispiel an der variablen Offensive, die grundsätzlich zwei Stürmer beinhalten soll. Und daran, viel Ballbesitz zu bekommen. „Wir agieren lieben als zu reagieren“, wünscht Kulesha sich Dominanz seiner Mannschaft, die in der Vorbereitung viel investiert hat. Nur mittwochs war Ruhetag. Ein Investment, das sich bisher ausgezahlt hat. Abgesehen von der 1:2 (0:0)-Niederlage gegen den Bundesligisten TSV Havelse (Kulesha: „Sogar vermeidbar, weil wir in der zweiten Hälfte neunmal gewechselt haben“) verlor Blumenthal kein Spiel. Mit schweren Beinen gelang zunächst ein 1:1 gegen den Bezirksligisten TuS Komet Arsten, dann ein 2:2 gegen die eigene erste Herren, ein 5:2 gegen den Landesligisten DJK Blumenthal sowie der Turniersieg beim Artemis-Supercup von DJK Blumenthal. Zwei weitere Testspiele folgen am Wochenende gegen den Bremen-Ligisten FC Union 60 sowie den niedersächsischen Landesligisten SV Brake. Die Zeit der Vorbereitung und des Testens endet am Sonntag, 23. August, 11 Uhr, mit dem Saisonstart beim Aufsteiger SC Borgfeld. „Ein interessantes Auftaktprogramm mit ziemlichen Wechseln“, beurteilt Kulesha die ersten Wochen. Denn während Borgfeld mit der Aufstiegseuphorie ins Abenteuer Regionalliga startet, wartet danach mit dem VfL Osnabrück zum Heimauftakt die laut BSV-Trainer „stärkste Truppe“. Aufsteiger SV Eichede und SC Condor („Die Hamburger sind immer unbequeme Gegner“) folgen. Ein Programm, nach dem der BSV weiß, ob er seine Pflichtaufgaben erfüllen und vielleicht abschätzen kann, wie nahe er an den Großen dran ist. Die Lücke zu den Großen der Regionalliga möchte Marcel Kulesha gerne reduzieren – und das scheint mit einem auf die Breite ausgelegten Kader keineswegs unwahrscheinlich. Einem Kader, in dem die 98er laut Kulesha „ Druck ausüben“. Druck auf die etablierten Kräfte Raoni Alves, Maurice Kirsch, Elmehdi Faouzi, Tolga Cengal, Ernest Gyabaa, Lamine Jaiteh, Anthony Dornyo, Shirwan Khalef, Yasin Chaaban und Selman Kabas, die beim Blumenthaler SV in ihr zweites Jahr in der A-Junioren-Regionalliga gehen. Und sicherlich so lange wie möglich mit dafür sorgen wollen, dass das „B“ wie Blumenthal nicht nur im Alphabet, sondern auch in der Tabelle an einer vorderen Position in der Regionalliga Nord zu finden ist. Seite 2 von 2
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