12/15 20. März 1,85 Euro Gestärkte Religionsfreiheit In der Trauer alleingelassen? Neulich auf den Domtürmen Kommentar zum Kopftuchurteil S. 2 Tut Kirche genug in der Trauerseelsorge? S. 4 Reparaturarbeiten in 157 Metern Höhe S. 10 www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 20. 3. bis 26. 3. 2015 Leverkusen ist Ninive „24 Stunden für Gott“ wurde in St. Remigius gut angenommen Seite 7 Gastfreundschaft�������������������������������������������� Seite 9 Shoah��������������������������������������������������������������� Seite 16 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Fahrradkreuzweg�������������������������������������������� Seite 24 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Jugend und Kirche������������������������������������������ Seite 51 Was Eltern ihren Kindern fürs Leben mitgeben In der Familienbildungsstätte Bonn wurden im Rahmen eines Kunstprojektes Koffer gepackt Seite 52 Titelbild: „Im Märzen der Bauer ...“ zwar nicht mehr seine Rösslein anspannt, wohl aber seine Felder düngt – wie hier auf einem Feld zwischen Leichlingen und Witzhelden. „Das Brot, aus der Erde gewonnen/ das Brot, von Händen gemacht“ dichtet Huub Oosterhuis auf Seite 14. (Foto: Becker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Karikatur: Plaßmann) Gestärkte Religionsfreiheit Hätte eine gerichtliche Instanz des jetzt vom Bundesverfassungsgericht entschiedenen „Kopftuchstreit“ nach den Grundsätzen beurteilt, welche das II. Vaticanum in seiner Konstitution über die Religionsfreiheit verbindlich festgelegt hatte, dann wäre das Urteil vermutlich genauso ausgefallen: Denn „niemand“, so heißt es dort, „darf in religiösen Dingen gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln“. Mehr noch: Er darf auch nicht, so ist weiter zu lesen, „daran gehindert werden, privat und öffentlich, als Einzelner oder in Verbindung mit anderen – innerhalb der gebührenden Grenzen – nach seinem Gewissen zu handeln“. Auch wenn der Islam das Tragen eines Kopftuchs in der Öffentlichkeit nicht bindend vorschreibt, so kann doch das Gewissen der einzelnen Muslima – gestützt auf Aussagen des Korans – darin eine Gewissenspflicht sehen. Das Gericht in Karlsruhe anerkannte hier sogar „ein imperatives religiöses Bedeckungsgebot“. Die auch vom II. Vaticanum voll anerkannte weltanschaulichreligiöse Neutralität des Staates ist indessen – so das Verfassungsgericht weiter – nicht als „strikte Trennung von Kirche und Staat“ zu begreifen, „sondern als eine offene und übergreifende, die Glaubensfreiheit für alle Bekenntnisse gleichermaßen fördernde Haltung“. Soweit, so gut. Die besondere Schwierigkeit liegt jedoch – wie bei allen Freiheitsrechten – darin, die „gebührenden Grenzen“ für den Konfliktfall möglichst konkret und damit auch rechtssicher im Voraus zu bezeichnen. Hier stand das Verfassungsgericht früher in einem ersten Urteil auf dem Standpunkt, dass der Landesgesetzgeber berechtigt ist, gesetzlich zu regeln, dass er die Kopfbedeckung einer muslimischen Lehrerin wegen der hierdurch vermittelten religiösen Bezüge von den Schülern grundsätzlich fernhalten darf, um Konflikte mit Schülern, Eltern und anderen Lehrern zu vermeiden. Ein strikteres Neutralitätsverständnis lag damals dieser Entscheidung zugrunde, weil der abstrakt mögliche Konflikt das gesetzliche Verbot der Kopfbedeckung gegenüber einer Lehrerin rechtfertigte. Jetzt aber soll eine etwa entstehende Konfliktlage nur noch dann ein solches Verbot im Einzelfall tragen, wenn es sich um eine konkrete Gefahr handelt, der jeweilige Konflikt also bereits wegen einer Grenzüberschreitung der einen oder anderen Seite bereits entstanden ist. Diesen zu bewältigen ist dann Sache der Schulleitung oder auch der Schulverwaltung. Daran kann man wegen der Beschränkung des Kopftuchverbots auf den konkreten Fall einen Rückschritt sehen. Doch es erscheint sachgerechter, den Fortschritt dieses neuen Verfassungsurteils darin zu sehen, dass die Religionsfreiheit als solche gestärkt worden ist. Das hat auch die Bischofskonferenz mit Recht betont. Denn auf der Ebene der öffentlichen Schule und des Lehrkörpers ist jetzt der Islam als gleichberechtigte Religion „angekommen“. Die nächste Rechtsfrage aber ist schon vorprogrammiert: Klassenfahrten und gemeinsamer Schwimmunterricht für Mädchen? Oder Privileg? Friedrich Graf von Westphalen Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 KIRCHE UND WELT Stefan Heße geweiht BEMERKUNGEN AUS DEM Ehemaliger Kölner Generalvikar nun Erzbischof von Hamburg OBERBERGISCHEN HAMBURG. Die flächenmäßig größte Diözese Deutschlands hat wieder einen Erzbischof: Stefan Heße empfing am Samstag in einem feierlichen Gottesdienst im Hamburger SanktMarien-Dom die Bischofsweihe. Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode leitete die Feier. Mit am Altar stand der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Heße ist der dritte Hamburger Erzbischof der Neuzeit und mit 48 Jahren zudem der jüngste deutsche Diözesanbischof. Kommunikativ, rheinisch, beherzt In seiner Predigt gab Bode dem neuen Erzbischof das Wort von Papst Franziskus mit auf den Weg: „Seid Hirten mit dem Geruch der Schafe.“ Es werde eine schwierige Aufgabe, sich im weitläufigen Erzbistum Hamburg um die Menschen zu kümmern und sie zusammenzuführen „aus der vielfältigen Diaspora, der Zerstreuung und aus den verschiedenen Herkünften, Ländern und Kulturen“. Jeder wisse, wie aufreibend das Bischofsamt sein könne gerade in Zeiten der Krisen in Kirche und Gesellschaft. „Doch du, lieber Stefan, stellst dich dieser Berufung in der dir eigenen kommunikativen, rheinischen und beherzten Art.“ Am Ende wandte sich Heße an die Menschen im Erzbistum: „Ich will weitertragen, was vor mir Ludwig Averkamp und Werner Thissen getragen haben“, sagte er. Dabei wisse er sich zuallererst getragen von Gott, daneben auch von vielen Menschen, die ihm in diesen Tagen ihre Sympathie entgegengebracht hätten und für ihn beteten. In seinem neuen Amt wolle er Junge und Alte, Starke und Schwache, die Menschen in der Mitte der Kirche und der Gesellschaft und die am Rande mitzutragen versuchen. „Tragen Sie auch mich“, bat Heße. „Dann tragen wir alle miteinander zu einem neuen Kapitel in der jungen Geschichte unseres Erzbistums bei.“ An der Feier nahmen auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der frühere Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, und der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, teil, der die Ernennungsbulle des Papstes verlas. Woelki ernannte den neuen Hamburger Erzbischof am Ende des Gottesdienstes zum Ehrendomherrn in der gemeinsamen Heimatstadt Köln. Etwas Größeres könne es in diesem Leben nicht geben, fügte der Kölner Kardinal augenzwinkernd hinzu. Im Anschluss fand auf dem Hamburger Domplatz ein Empfang für KNA/TMG die mehr als 1000 Gäste statt. Plausch nach der Weihe: Stefan Heße am Samstag auf dem Hamburger Domplatz. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 Die Idee einer Kathedrale Wie ich in Regensburg, ausgerechnet als jemand die Religion beschimpfte, eine tiefe Freude am Glauben empfand: Letztes Jahr, beim 99. Katholikentag, hatte vor dem Dom die „Giordano-Bruno-Stiftung“ ihren Stand aufgebaut, um gegen die Tausend und Abertausend Gläubigen zu protestieren. Die „Giordano-Bruno-Stiftung“ ist eine der leidenschaftlichsten atheistischen Vereinigungen. Und so ging es auch auf dem Domplatz zu. Lautstark verkündeten sie auf ihren Protestplakaten ihre unfrohe Botschaft: „Die Bibel ist ein Märchen“ – „Wissen statt Glauben!“ – „Glauben ist eine Geisteskrankheit“. Und ebenso lautstark ereiferte sich der Ausrufer: „Religion ist Dummheit – Sie ist eine Erfindung, um die Menschen zu unterdrücken!“ In diesem Moment erhob ich meine Augen und mein Blick fiel auf die Fassade der steinalten Kathedrale. Sie erstrahlte im goldenen Licht der Abendsonne. Sie glühte förmlich auf in überfließender Schönheit. Da wurde mein Herz mit Freude erfüllt und ich wollte dem Schreihals am liebsten zurufen: „Schau auf die Kathedrale, mein empörter atheistischer Freund. Schau, und du wirst erkennen warum die Menschen glauben; aus Sehnsucht nach Schönheit und Leben und Liebe ohne Ende.“ Von Antoine de Saint-Exupéry stammt folgender Satz: ,‚Am Wegesrand liegt eine riesige Steinhalde. Kommen zwei Wanderer vorbei. Für den einen ist es ein Haufen Steine; für den anderen die Idee einer Kathedrale.“ Willibert Pauels (Fotos: Heinen, Michael Schopps) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT „Gerade in kritischen Lebenssituationen wie beim Tod eines Angehörigen fi nden wir keinen Halt in der Pfarrei.“ Nicht wenige Befragte haben dies in einer Studie angegeben, die kürzlich das Bistum Münster zur Zufriedenheit mit der Institution Kirche durchgeführt hat. Ein alarmierendes Ergebnis. Tut die Kirche im Bereich der Trauerpastoral tatsächlich zu wenig? Welche Angebote gibt es im Erzbistum Köln für trauernde Menschen? Und welche Alternativen zur kirchlichen Trauerseelsorge existieren? V ieles trauen die Menschen der Kirche heute gar nicht mehr zu. Aber eines erwarten fast alle: dass wir Angehörige und Freunde gut unter die Erde bringen“, sagt Eva-Maria Will, Referentin für Trauerpastoral und Bestattungskultur im Erzbistum Köln. Trauernde trösten, Tote begraben: Das seien Werke der Barmherzigkeit und damit ein „Kerngeschäft von Kirche“, wie Will betont. Die Diplom-Theologin ist seit Januar Referentin für Trauerpastoral. Das Para- Eva-Maria Will. (Foto: Glenz) doxe: Vorher gab es eine solche Stelle im Erzbistum Köln gar nicht. Bereits ein Indiz dafür, dass Kirche hier einen wichtigen Bereich der Seelsorge kaum im Blick hatte? „Dass die Stelle bislang nicht existiert hat, verwundert tatsächlich etwas“, sagt Will. Aber das heiße nicht, dass der Trauerpastoral keine große Bedeutung zugemessen würde. „Im Gegenteil: Es gibt im Erzbistum Köln zahlreiche Angebote für trauernde Menschen.“ Nur fänden viele Dinge dezentral statt, sie seien bisher nicht vernetzt und nicht gebündelt für die 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Kzenon/shutterstock.com) In der Trauer alleingelassen? Menschen sichtbar gemacht – etwa auf einer Webseite. Daher habe man sich entschlossen, einen eigenen Referenten für Trauer und Bestattung einzusetzen. Die Aufgabe: die vielen verschiedenen Angebote zu erfassen, zu koordinieren und sie so sichtbar zu machen, dass die Menschen sie auch finden können. Eines, vielleicht das wichtigste Angebot ist das Trauergespräch. „Wenn Menschen trauern, muss Kirche für sie ansprechbar sein, sie begleiten, für sie da sein“, so Will. Da reiche es oft auch nicht, ein einziges Gespräch mit den Trauernden vor der Beerdigung zu führen. Denn bei vielen fange die eigentliche Trauer erst nach der Beisetzung richtig an. „Und da muss die Kirche sie auffangen, auch ein zweites, drittes Mal hingehen und Gespräche führen; so viele wie der Hinterbliebene braucht.“ Gerade das „Hingehen“, das Auf-die-Menschen-zugehen betont Will in dem Zusammenhang. Problematisch: Die Pfarrer haben heute viele verschiedene Aufgaben, müssen nicht nur Seelsorger, sondern auch „Manager“ in ihren Gemeinden sein. In Zeiten von Großpfarreien wächst dieses Phänomen. Da finde der Pfarrer häufig einfach nicht mehr die Zeit, sich intensiv um jeden einzelnen Trauernden seiner Pfarrei zu kümmern, sagt Will. „Aber Trauerpastoral ist nicht zwangsläufig Sache nur des Priesters, sondern Aufgabe der ganzen Gemeinde.“ Hier kommen die Ehrenamtlichen ins Spiel. Diese könnten den Pfarrer in der (Trauer-)Seelsorge entlasten, so Will. Hingehen, zuhören, mitfühlen „Wünschenswert wäre in allen Seelsorgebereichen ein Pool aus Haupt- und Ehrenamtlichen, die im Feld Trauerpastoral agieren“, sagt die Referentin. Wenn in einer Pfarrei etwa zehn Bestattungen pro Woche stattfänden, seien dementsprechend viele Trauerbegleiter nötig, die die Hinterbliebenen begleiten. Familie, Freunde, Arbeitskollegen oder Klassenkameraden: „Da sind ganz viele Menschen, um die man sich kümmern muss“, betont Will. Ein Ort, wo bereits ein Pool von Ehrenamtlichen existiert, ist die Pfarrei Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus in Köln-Bickendorf. Hier werden im Angebot „Pastoral am Lebensende“ Sterbende und Trauernde begleitet. Die Ehrenamtlichen haben sich für diese Aufgabe ausbilden lassen. Stichwort Ausbildung: Potenzielle Mitarbeiter in der Trauerpastoral müssen laut Will immer geschult werden. „Vereinzelt hat es Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 IM BLICKPUNKT Ort der Trauerpastoral ist laut Will selbstverständlich auch die Liturgie. Zunächst die Beerdigungsgottesdienste – deren Gestaltung manchmal besser zwischen Pfarrern und Angehörigen abgestimmt werden sollte, so die Referentin. „Viele Menschen beklagen sich nämlich, dass die Gottesdienste oft unpersönlich gestaltet sind.“ Ein wiederkehrendes Element sei sodann das fürbittende Gebet für Verstorbene und Hinterbliebene in den Gemeindegottesdiensten. Daneben müsse es auch besondere Gedenkgottesdienste geben, sagt Will. So finden etwa in Waldbröl regelmäßig ökumenische Gottesdienste statt für Familien, deren Kinder verstorben sind. Unzufriedenheit ist zu spüren im Erzbistum schon Schulungen zur Ausbildung und Qualifizierung von Trauerbegleitern gegeben“, sagt Will. Solche müssten künftig regelmäßig stattfinden. Und was macht einen guten Trauerbegleiter aus? „Zunächst muss er für seine Aufgabe Zeit mitbringen“, so die Referentin. Er müsse auf Menschen zugehen, ihnen zuhören und mitfühlen können. „Und natürlich muss er die christliche Botschaft vermitteln und Hoffnung geben können: dass der Tod nicht das Ende ist“, betont Will. Genauso wie Personen da sein müssen, die durch Hausbesuche zu den Menschen gehen, sollte es laut Will auch Orte geben, wo die Trauernden hinkommen können: sogenannte „Trauercafés“. Einen solchen Gesprächskreis für trauernde Angehörige bietet etwa das Katholische Bildungswerk Euskirchen an unter dem Titel „Der Trauer Raum geben“. Spezielle Gedenkorte seien ebenso nötig, sagt Will – als Beispiel nennt sie die Gedenkstätte für totgeborene Kinder („Sternenkinder“) auf dem katholischen Friedhof in der Sonderburger Straße in Köln-Mülheim. Zudem existieren verschiedene Aktivitäten für Trauernde im Erzbistum, zum Beispiel ein Kochkurs, den die Katholische Familienbildungsstätte Leverkusen veranstaltet: „Kochen und gemeinsam essen – hilft gegen die Einsamkeit“. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 Viele Angebote sind also da, vieles soll noch ausgebaut werden. Dennoch ist die Unzufriedenheit mit der kirchlichen Trauerseelsorge immer wieder zu spüren. „Eine Frau rief bei mir an und klagte mir ihr Leid“, berichtet Will: Nach dem Tod ihrer Mutter habe die Frau keinerlei Halt in ihrer Pfarrei gefunden. Vielmehr sei ihr in ihrer Trauer das Gefühl gegeben worden, sie sei den Verantwortlichen in ihrer Gemeinde lästig. „Sie fühlte sich nicht ernstgenommen und hat dann am Telefon ihre ganze Wut und Trauer auf mich geschmissen – und ich konnte sie verstehen“, sagt Will. Vielleicht seien solche Erlebnisse mit Kirche der Grund, warum heute freie Trauerredner und weitere Alternativangebote zur kirchlichen Seelsorge großen Erfolg verbuchen könnten. Die „Marktlücke“ schließen oft Bestattungsunternehmen. Ein besonders breites Angebot bietet „Pütz-Roth Bestattungen und Trauerbegleitung“ in Bergisch Gladbach. „Wir glauben, dass die Arbeit mit Trauernden mit der Beerdigung nicht vorbei ist“, betont David Roth, Geschäftsführer und Mitinhaber von Pütz-Roth. Daher würden die Trauerbegleiter des Unternehmens Hinterbliebene vor und nach der Beisetzung betreuen – „so lange wie nötig“. Es werden Behördengänge abgewickelt und die Trauerfeiern gemeinsam mit den Angehörigen geplant. Hilfe für eine individuelle Grabgestaltung wird gestellt und auf Wunsch für die Pflege der Gräber gesorgt. PützRoth bietet darüber hinDavid Roth. aus den Besuch von Trau (Foto: Esser) ergruppen an, Aktivitäten wie Kochkurse und Reisen für Trauernde sowie Konzerte für einsame Menschen und Fachvorträge zu den Themen Trauer und Bestattung. Außerdem sind Beisetzungen auf dem unternehmenseigenen Friedhof möglich – „dem ersten Privatfriedhof Deutschlands“, so Roth. Dass das Unternehmen ein solch vielfältiges Angebot hat, ist auf David Roths Vater Fritz (verstorben 2012) zurückzuführen. Er hatte das Bestattungshaus 1983 übernommen. „Bis dahin konnte man sich bei den meisten Bestattern nur den Sarg aussuchen und alles andere war vorgegeben“, sagt Roth. „Dieses Unpersönliche wollte mein Vater nicht hinnehmen.“ Gleichzeitig sei schon zum damaligen Zeitpunkt die alte Trauerkultur weggebrochen: Dass etwa der Verstorbene zu Hause aufgebahrt wurde und die Angehörigen sich in Würde verabschieden konnten, gab es kaum noch. Vielmehr seien Tod und Sterben zum Tabuthema geworden, so Roth. „Auch das wollte mein Vater nicht akzeptieren.“ Viele Bestatter hätten in den vergangenen 30 Jahren ihr Angebot erweitert. Das Konzept des Vaters habe also Vorbildcharakter gehabt. Und es sei nach wie vor ein Erfolgsmodell: „Unsere Kunden kommen aus einem sehr großen Einzugsbereich.“ Als Konkurrenz zu kirchlichen Angeboten sieht David Roth das Unternehmen allerdings nicht – vielmehr als Ergänzung. In Zeiten von Strukturreformen und Priestermangel sei eine umfassende Trauerbegleitung durch die Kirche einfach schwierig geworden. Pütz-Roth sei auch als Vermittler zwischen Angehörigen und der Kirche aktiv, wie Roth berichtet: „Da wollte zum Beispiel eine Mutter, dass der Priester persönliche Worte über ihren verstorbenen Sohn spricht.“ Der 90-jährige Subsidiar, der die Zeremonie ursprünglich leiten sollte, habe jedoch eingeräumt, er könne nichts Persönliches sagen. „Also haben wir einen uns bekannten Priester angesprochen und gefragt, ob er die Trauerfeier nicht übernehmen kann.“ Dieser habe eingewilligt und die Beerdigung dem Wunsch der Mutter entsprechend persönlich gestaltet. Dienstleistung vs. Nächstenliebe „Der seelsorgerische Antrieb, den Fritz Roth für seine Arbeit hatte, ist natürlich gutzuheißen“, sagt Eva-Maria Will. Gerade mit seinem Plädoyer für die Rückkehr zu einer würdigen Abschiedskultur stimmt sie überein. Dennoch müsse bedacht werden, dass Bestatter immer auch Dienstleister seien. „Es besteht die Gefahr, dass einige alles machen, was der Kunde will. Eine Trauerfeier darf aber nicht zu einem Event verkommen.“ Während manche Bestatter vielleicht nur auf das schnelle Geld aus seien, handle die Kirche in der Trauerbegleitung stets aus Nächstenliebe und im Dienst des Evangeliums. Der Erfolg von Bestattungsunternehmen und freien Trauerrednern müsse der Kirche also künftig ein Ansporn sein, so Will: „Trauerpastoral ist unser Kerngeschäft, es gehört zu uns und wir sollten es uns nicht von anderen wegnehmen lassen.“ Tobias Glenz www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Kardinal Meisner: Welt ist unter die Räuber gefallen. Kardinal Joachim Meisner hat Christen dazu aufgerufen, sich gegen Konsum und Abtreibung zu stellen. Anstatt eine neue Welt zu erschaffen, gelte es, jene „unter die Räuber der gegenwärtigen Verhältnisse“ gefallene Welt aufzusuchen und zu heilen, sagte Meisner beim Kongress „Treffpunkt Weltkirche“ in Würzburg. Kinder, die durch die „selbstsüchtige Gesellschaft“ noch vor der Geburt dem Tode geweiht seien, könnten jene Paare glücklich machen, die sich vergeblich um eine Adoption bemühten, so der Kardinal. Roman Herzog: Deutschland ist immer noch eindeutig christlich. Roman Herzog (80), Alt-Bundespräsident und früherer Präsident des Bundesverfassungsgerichts, sieht den Gesamtcharakter Deutschlands „immer noch eindeutig christlich geprägt“. Die Organisationsstruktur der großen Kirchen sei intakt, und in beinahe jedem Dorf stehe ein Gotteshaus, sagte Herzog der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Aber das sagt ja gar nichts über den Glauben oder gar die Frömmigkeit der Leute aus“, so der evangelische Christ weiter. Orden wollen anderen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Mehr Barmherzigkeit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und einen anderen Umgang mit dem Scheitern menschlicher Lebensentwürfe wünschen sich die katholischen Orden in Deutschland von der Kirche. In einer am Montag in Bonn veröffentlichten Stellungnahme zur kommenden Weltfamiliensynode im Vatikan erklärte die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK), auch in einer zweiten Zivilehe lebenden Katholiken sollte unter bestimmten Voraussetzungen der Zugang zu den Sakramenten wieder ermöglicht werden. Generell sprechen sich die Vertreter der Männerund Frauenorden dafür aus, in Fragen von Sexualität, Partnerschaft und Ehe das Gewissen der Katholiken stärker zu achten und ihnen mehr Vertrauen entgegenzubringen. Münchner Moraltheologe Gründel gestorben. Johannes Gründel ist tot. Er starb im Alter von 85 Jahren am Montagabend, wie die Erzbischöfliche Pressestelle am Dienstag mitteilte. Der gebürtige Schlesier lehrte von 1968 bis 1997 an der LudwigMaximilians-Universität München. In vielen Ethik-Kommissionen und medizinischethischen Arbeitsgruppen brachte sich der Geistliche als Experte ein. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Bankrotterklärung zulasten des Lebens Kritik am EU-Gleichstellungsbericht BERLIN. Als menschenverachtend bezeichnet der Bundesverband Lebensrecht den vom Europaparlament verabschiedeten EUGleichstellungsbericht. Die Annahme der von dem belgischen Sozialisten Marc Tarabella erstellten Vorlage sei „eine gefährliche Bankrotterklärung zulasten des Lebens“, erklärte der Verbandsvorsitzende Martin Lohmann in Berlin. Als eine wichtige Maßnahme zur „Reduzierung von Ungerechtigkeit“ spricht der am Dienstag im Straßburger Plenum verabschiedete Bericht auch vom „Recht der Frauen auf sexuelle und reproduktive Gesundheit“ und vom Recht, „frei über ihren Körper zu verfü- gen“. Diese Formulierung war während der Debatte wiederholt umstritten, weil sich daraus ein leichterer Zugang zu Abtreibungen herauslesen lässt. Mit ihrer Zustimmung zu dem Bericht hätten die EU-Parlamentarier die Tötung noch nicht geborener Kinder zum Menschenrecht erklärt, so Lohmann. Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) erklärte, offenbar hätten Abgeordnete aus dem linken Spektrum „die christlichen Wurzeln von Europa völlig aus dem Blick verloren“, wenn ein leichter Zugang von Frauen zur Abtreibung gefordert werde. KL/KNA Jubiläum der Barmherzigkeit Papst kündigt außerordentliches Heiliges Jahr an VATIKANSTADT. Papst Franziskus hat ein außerordentliches Heiliges Jahr angekündigt. Das sogenannte „Jubiläum der Barmherzigkeit“ beginnt am 8. Dezember und endet am 20. November 2016. Es solle eine „neue Etappe auf dem Weg der Kirche“ sein, das Evangelium der Barmherzigkeit allen Menschen zu bringen, sagte der Papst in seiner Predigt bei einem Bußgottesdienst im Petersdom. Die offizielle Ausrufung des Heiligen Jahres soll am 12. April stattfinden, den die katholische Kirche als Barmherzigkeitssonntag begeht. Der Papst wird dann vor der Heiligen Pforte des Petersdoms eine Bulle feierlich verlesen. Das letzte ordentliche Heilige Jahr hatte Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 2000 ausgerufen. Damals kamen insgesamt rund 25 Millionen Pilger und Touristen nach Rom. Turnusgemäß sind solche Jubiläen alle 25 Jahre vorgesehen. Während eines Heiligen Jahres sind Katholiken aufgerufen, nach Rom zu pilgern und in den dortigen Hauptkirchen Gottesdienst zu feiern und zu beten. Diese Pilgerfahrt ist mit einem besonderen vollkommenen Ablass verbunden. Das Heilige Jahr beginnt traditionell mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms durch den Papst. Organisator des bevorstehenden „Jubiläums der Barmherzigkeit“ ist der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Das Heilige Jahr sei auch eine „Einladung, das mit dem Konzil begonnene Werk fortzusetzen“, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan. Genau 50 Jahre vor dem geplanten Beginn des Jahres, am 8. Dezember 1965, war das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) zu Ende ge- gangen, das grundlegende Reformen in der katholischen Kirche angestoßen hatte. Ein konkretes Programm für den Ablauf des Heiligen Jahres gibt es noch nicht. Offenbar haben auch die Organisatoren erst kurzfristig von Franziskus‘ Entscheidung erfahren. „Der Papst hat uns alle überrascht“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, am Wochenende „Radio Vatikan“. Daher sei es derzeit noch „zu früh“, um Angaben über das Programm zu machen. Die Planungen würden in den kommenden Wochen anlaufen. Geschichte der Heiligen Jahre Das erste Heilige Jahr wurde 1300 von Papst Bonifaz VIII. ausgerufen. Papst Paul II. legte 1470 fest, dass ein solches Heiliges Jahr alle 25 Jahre begangen werden soll. Seither fiel das Heilige Jahr nur 1800 und 1850 aufgrund politischer Wirren aus. Außerordentliche Heilige Jahre fanden bislang lediglich zweimal statt, 1933 und 1983. Der katholische Brauch leitet sich vom jüdischen Jubeljahr her, das nach biblischem Zeugnis alle 50 Jahre begangen wurde. In diesem Jahr sollten Schulden erlassen und Sklaven freigelassen werden. Franziskus sagte in seiner Predigt am Freitag weiter, er habe oft überlegt, wie die Kirche „ihre Mission, Zeuge der Barmherzigkeit zu sein, noch überzeugender erfüllen kann“. Am Anfang müsse eine „spirituelle Umkehr“ stehen. Hierzu solle das Heilige Jahr dienen. KNA Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 ERZBISTUM aktuell Buch: Provokationen An verschiedenen Stationen konnte man sich theoretisch und praktisch mit sich und seinem Leben und Glauben auseinandersetzen. Hier zum Beispiel mit der Frage: Was sind die Kieselsteine in meinem Leben, was ist der Sand? Sprich: Was ist mir wichtig im Leben? Wo setze ich Prioritäten? (Fotos: Becker) Konzert: Stabat Mater Leverkusen ist Ninive „24 Stunden für Gott“ in St. Remigius gut angenommen LEVERKUSEN. „Darf ich Ihnen eine Kerze schenken?“ Wie oft Monika Reusch diese Frage am Samstagvormittag schon gestellt hat, kann sie nicht mehr sagen. Seit 10 Uhr steht sie gegenüber von St. Remigius in Leverkusen-Opladen, verteilt Kerzen und macht aufmerksam auf die Aktion „24 Stunden für Gott“. „Bis 23 Uhr ist die Kirche heute geöffnet. Gehen Sie einfach mal rein und schauen sich um, da sind Kerze um Kerze, Korb um Korb verteilte Monika Reusch vor der Kirche St. Remigius an Passanten. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 BENSBERG. Trotz mancher Resignation in der Kirche miteinander die Glut unter der Asche zu entdecken – dazu fordert Martin Werlen, Schweizer Benediktinermönch und Altabt von Einsiedeln, engagierte Menschen heraus. Am Samstag, 22. März, ist er um 16 Uhr bei der Thomas-Morus-Akademie zu Gast und stellt sein neues Buch vor „Heute im Blick – Provokationen für eine Kirche, die mit den Menschen geht“. Die Teilnahme kostet zwanzig Euro inklusive Kaffee und Kuchen. KB ➔➔ www.tma-bensberg.de tolle Stationen aufgebaut ... und draußen gibt es Kaffee und Waffeln.“ Manche Leute gehen wortlos vorbei, andere lehnen ab, wieder andere nehmen die Kerze dankend an. „Meine Tochter wird heute 30“, erzählt eine Passantin. „Für die mache ich die Kerze gleich mit meinem Mann zusammen an.“ Ein älterer Herr fragt: „Darf ich die auch mitnehmen? Ich würde sie gerne meiner Frau mitbringen, die im Krankenhaus liegt.“ Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, unter dem Motto „24 Stunden für Gott“ einen Tag lang Umkehr und Neubeginn besonders in den Blick zu nehmen und die Möglichkeit zu geben zu Eucharistischer Anbetung und zum Empfang des Bußsakramentes. In verschiedenen Kirchen im Erzbistum Köln wurde diese Idee aufgegriffen. „Erst wollten wir das umsetzen ähnlich wie beim Ewigen Gebet“, sagt Martin Ostheimer, Kaplan an St. Remigius. „Aber dann dachten wir, dass unsere Leute das als Dopplung empfinden würden.“ Ostheimer ließ sich inspirieren von der Jona-Geschichte, die zum Zeitpunkt der Planung in den Schrifttexten dran war. „Jona sollte ja nach Ninive ... und ich dachte: Leverkusen ist Ninive – wir müssen die Menschen ansprechen, die sonst nicht in die Kirche kommen.“ Ihnen zu zeigen, dass die Kirche inmitten der Probleme, die das Leben mit sich bringt, in Streit, in Krankheit, ... ein Ort der Geborgenheit sein kann in Gottes Gegenwart, das war der Gedanke. In St. Remigius war das Allerheiligste ausgesetzt zur Anbetung, waren Seelsorger da für Gespräche und zur Beichte, waren Stationen aufgebaut aus einem Erstkommunion-Kurs zur Elternkatechese in Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnug. Am Nachmittag gab es eine Kreuzwegandacht und eine Messe, abends Evensong und Taizégebet. Den ganzen Tag über kamen Menschen in die Kirche – Ninive hat KB sich ansprechen lassen. KÖLN. Unter der Überschrift „Nicht vergessen!“ findet zum Einstieg in die Karwoche in St. Rochus in Köln-Ossendorf ein Gedenk- und Kulturprojekt statt. Am Samstag, 28. März, gibt es um 20 Uhr unter dem Titel „Schmerzensmutter“ ein Konzert – aufgeführt wird Stabat Mater von Pergolesi – und die Ausstellung des Bildes „Pietà – Iraq 2005“ von Christoph Bangert. Der Entritt kostet zehn, ermäßigt sechs Euro. KB ➔➔ www.rochuskirche.de Seminar: Privatheit KÖLN. Ist es berechtigt, angesichts der Überwachungsexzesse, des Handels mit persönlichen Daten und der Vermarktung der Privatsphäre in den Medien vom Ende des Privaten zu sprechen? Kann es ohne Privatheit persönliche Freiheit, Kreativität und eine Vielfalt der Lebensformen geben? Um solche Fragen geht es bei einem Seminar am Samstag, 18. April, 10 bis 17 Uhr, zu dem die Gemeinschaft Katholischer Berufstätiger Frauen ins Kolpinghaus MesseHotel nach Köln-Deutz einlädt. Die Teilnahme kostet zwölf Euro für Mitglieder und 15 Euro für Nichtmitglieder. Nähere Informationen unter Telefon (02 21) 16 42 12 53. KB Exerzitien: Heilen VALLENDAR. „Heilen“ ist das Thema der Exerzitien für Ordensschwestern, die vom 27. April bis 3. Mai im Forum Vinzenz Pallotti stattfinden. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (02 61) 6 40 22 49. KB ➔➔ www.forum-pallotti.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Keine Kündigung wegen Wiederverheiratung Diözesanrat spricht sich für eine Reform der Grundordnung des kirchlichen Dienstes aus KÖLN. Wiederverheiratung nicht als schwerwiegenden Grund für eine Kündigung anzusehen und die „Grundordnung des katholischen Dienstes“ entsprechend zu reformieren – dafür spricht sich der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln aus. Unter dem Vorsitz des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki hat die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitsgruppe beauftragt, Reformvorschläge zu erarbeiten für die „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse“. Diese regelt unter anderem die Loyalitätsanforderungen an Mitarbeitende im kirchlichen Dienst, bei denen eine Wiederverheiratung bisher als schwerwiegender Loyali- tätsverstoß angesehen wird. Bei Leitungsverantwortung, abgesehen von Ausnahmefällen, hat dies die Kündigung zur Folge. Selbstbestimmungsrecht der Kirchen In einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Oktober 2014 ist die Bedeutung des Selbstbestimmungsrechtes der Kirchen nochmals besonders betont worden. Die Einschätzung der Gewichtigkeit einer Loyalitätsverletzung obliegt danach allein der Religionsgemeinschaft. „Gerade diese Bekräftigung der kirchlichen Rechtspositionen sollte die Bischofskonferenz veranlassen, allzu strikte und rigorose Regelungen der Grundordnung zu überdenken“, schreibt der Diözesanrat in einer Mitteilung. „Eine solche Reform entspricht unseres Erachtens auch dem Liebesgebot bei unserem christlichen Handeln und dem Gebot zur Barmherzigkeit. Dabei verweisen wir darauf, dass der Diözesanrat in seiner Erklärung zum Dialogprozess ,Mut zum Handeln‘ ausdrücklich den Wert der christlichen Ehe bekräftigt, aber auch zum Ausdruck gebracht hat, dass Menschen, die unverheiratet zusammenleben oder nach einer gescheiterten Ehe eine neue Partnerschaft wagen, Respekt gebührt.“ KB Tanz-, Bet- oder Schlafsaal? Leergeräumte Kirche St. Pantaleon lädt zu außergewöhnlichen Entdeckungen ein UNKEL. Tanzen in einer Kirche? Das ist selten. Tanzen in einer leergeräumten Kirche? Das ist erst recht ungewöhnlich. Dass es in St. Pantaleon nun möglich war, beruht auf einer Idee von Rita Cosler. Schon vor einigen Jahren hatte die Gemeindereferentin den Gedanken, die Kirche mal eine Zeit lang ohne Bänke zu lassen. „Wir müssen im Denken offener, weiter werden und aus eingefahrenen Mustern herauskommen“, beschreibt sie ihre Intention. „Vielleicht hilft so eine Aktion dabei.“ Als die Kirche im Mai 2014 für eine umfassende Innenrenovierung ausgeräumt und geschlossen wurde, sah sie ihre Chance und stellte den Plan Pfarrer Andreas Arend vor. Der war begeistert. Seit 14. März ist die Kirche nun wieder täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet – ohne Bänke. Im Projekt LEER[RAUM]KIRCHE werden die Besucher ermutigt, vom Stress des täglichen Lebens abzuschalten, sich von der Leere und der Stille berühren zu lassen und in ihr Gott nahe zu kommen. In der ersten Woche konnten die Besucher etwa beim Tanzworkshop, einer Taschenlampenführung oder einem Jazzkonzert mit dem Bonner Sa- xophon-Ensemble die leere Kirche neu entdecken und in ihrer ganzen Größe und Weite erfahren. Ab Samstag, 21. März, sind alle eingeladen, zu den Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen einen eigenen Stuhl oder Hocker von zu Hause mitzubringen und ihn bis zum Ende des Projekts am Sonntag, 29. März, in der Kirche zu lassen. Der Stuhl, der dann zu Hause vielleicht fehlt, soll eine Verbindung mit der Kirche schaffen und anregen über die Frage „Wie bin ich mit der Kirche CG verbunden?“ neu nachzudenken. INFO Am Sonntag, 22. März, um 20 Uhr kann man in St. Pantaleon Klangschalen, Gongs und anderen Instrumenten des Mittelrheinischen Klangensembles lauschen, am Mittwoch, 25. März, um 19 Uhr Dichterworten, Bibelworten und Musik nachgehen und ab Dienstag, 24. März, täglich zwischen 10 und 12 Uhr und 14 und 19.30 Uhr eine Lichtinstallation genießen. Am Freitag, 27. März, dürfen Familien in der Kirche übernachten. Zum Abschluss der Aktion erstrahlt die Kirche am Sonntag, 29. März, um 20 Uhr bei einer zeitgeschichtlichen Reise mit dem Geschichtsverein Unkel bei Licht, Musik und Texten aus besonderen Epochen der Unkeler Kirchengeschichte. Für Diplom-Tanzpädagogin Heike Wieprig-Schneider war es der erste Tanz-Workshop, den sie in einer Kirche geleitet hat. (Foto: Gast) 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de ➔➔ www.leer-raum-kirche.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 ERZBISTUM aktuell Das Rheinland ist gastfreundlich Diözesanrat unterstützt Kolpingwerk bei der Suche von 15 000 Betten KÖLN. Erwartet werden zum Kolpingtag in Köln vom 18. bis 20. September über 15 000 Männer und Frauen. „Für alle Teilnehmer ein Quartier zu organisieren ist auch in einer Messestadt wie Köln ein Problem“, sagt Thomas Dörflinger. Der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes ist dankbar, dass der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln dem Kolpingwerk behilflich ist, kostenlose Privatquartiere zu finden. Bei einem Besuch im Kolpingtagsbüro sagte Norbert Michels, Geschäftsführer des Diözesanrates: „Ich bin sicher, dass es uns gelingt, genügend Privatquartiere im Erzbistum zu finden. Die Menschen hier im Rheinland sind sehr gastfreundlich.“ „Diejenigen, die ein Bett zur Verfügung stellen, geben nicht nur ein Zeichen der Solidarität im Glauben, sondern erleben Kirche und Verband von einer neuen Seite“, sagte Bundespräses Josef Holtkotte bei einem Pressetermin. Er könne sich gut vorstellen, dass viele Kontakte zwischen Gastgebern und Teilnehmern bleiben. Das wäre eine große Bereicherung für jeden. Im Kolpingtagsbüro organisieren unter der Leitung von Otto Jacobs Lena Naffin und Pi- Besuch im Kolpingtagsbüro von Lena Naffin und Pierre Schmitt: von links Bundespräses Josef Holtkotte, Norbert Michels, Geschäftsführer des Diözesanrates; Thomas Dörfinger, Bundesvorsitzender des Kolpingwerkes Deutschland, und Projektleiter Otto Jakobs. (Foto: Klein) erre Schmitt das Großereignis. Wer ein Privatquartier zur Verfügung stellen kann, melde sich per E-Mail an [email protected] oder verwende die Anmeldeflyer, die in allen Kirchen ab diesem Wochenende ausliegen. KL ➔➔ www.kolpingtag2015.de Königsdisziplin „Lateinisches Theater“ Vorlesewettbewerb Legamus Latine kannte viele Gewinner KÖLN. Schülerinnen der siebten Klasse des Kölner St.-Ursula-Gymnasiums haben den diesjährigen Wettbewerb „Legamus Latine – Wir lesen Latein“ in der Königsdisziplin „Lateinisches Theater“ gewonnen. In der heimischen Aula überzeugten die sechs Schülerinnen eine Jury aus je sechs Lehrern und Schülern mit einem selbst geschriebenen Stück über die Entführung der schönen Kore durch Pluto, den Gott der Unterwelt. Ihre Mutter Demeter, die Göttin der Ernte, sucht nach ihr und befreit sie. Mit dem Wettbewerb „Legamus Latine“ förderte nun zum 25. Mal die Schulabteilung des Erzbischöflichen Generalikariats im Verbund der Erzbischöflichen Schulen die Freude und Lebendigkeit am Lateinunterricht. Der verantwortliche Schulrat Joachim Nielen sagte dazu: „Man kann nur lesen, was man verstanden hat. Der Wettbewerb ist eine der ganz wenigen Gelegenheiten, den Schülerinnen und Schülern das Gefühl zu vermitteln, dass alle im kreativen Sinn miteinander arbeiten und Freude am Fach Latein haben.“ Eine zeitgleich mit dem Wettbewerb grassierenden Infektionswelle in Schulen führte zu mehreren kurzfristigen Absagen. Daher nah- 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 Demeter (Mitte) besiegelt den Kompromiss zwischen dem Gott der Unterwelt Pluto (rechts) und ihrer entführten Tochter Kore (links). (Foto: Ras) men in diesem Jahr knapp 90 Schüler in den Bereichen Vorlesen und Lateinisches Theater teil. Die verschiedenen Leistungs-Stufen waren unterteilt nach Schuljahrgang fünfte bis siebte Klasse sowie Dauer des Lateinunterrichts. Erste Plätze im Vorlesewettbewerb errangen zwei Mal das Gymnasium Marienberg aus Neuss, je ein Mal das Kardinal-Frings-Gymnasium Bonn, das Suitbertus-Gymnasium Düsseldorf und die Ursulinenschule Köln. „Ich mache bei Legamus mit, weil mir das Vortragen Spaß macht und ich besonders die Spectacula – Theaterstücke – gern ansehe“, sagt Florian aus der siebten Klasse des St. AngelaGymnasiums in Wipperfürth. Und Bernd Holzum, Lehrer an der Liebfrauenschule in Köln, freut sich besonders über den „eleganten Wohlklang dieser Sprache“: „Der Wettbewerb erinnert daran, dass lebendiges und sinnstiftendes Vorlesen mindestens so sehr ein Nachweis von Textverständnis ist wie eine gute Übersetzung.“ Es ist der Verdienst dieses Wettbewerbs, die Tradition lebendig zu halten, dass Latein viele Jahrhunderte lang eine weite verbreitete und leicht verständliche Sprache war. Bernhard Raspels ➔➔ www.katholische-freie-schulen.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 Neulich auf den D Dringend erforderliche Reparaturarbeiten an der des Doms machten einen Aufstieg erforderlich. ein Mitarbeiter der Dombauhütte seine Kollegen. Robert Boecker mit einem 800mm- und einem We Vo Die 30 n Domtürmen der ch. en. em Wetterstation auf dem Südturm Vom Nordturm aus fotografierte Die hier gezeigten Fotos machte 300mm-Teleobjektiv. SONNTAG Fünfter Fastensonntag ERSTE LESUNG: Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des Herrn. Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe – Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Keiner wird mehr den anderen belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, Klein und Groß, werden mich erkennen – Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr. Jer 31,31-34 ZWEITE LESUNG: Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden. Hebr 5,7-9 EVANGELIUM: In jener Zeit traten einige Griechen, die beim Osterfest in Jerusalem Gott anbeten wollten, an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir Wenn ich über der Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen. 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. Joh 12,20-33 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Fünfte Fastenwoche Stundengebet: Erste Woche Sonntag, Fünfter Fastensonntag: L 1: Jer 31,31-34; L 2: Hebr 5,7-9; Ev: Joh 12,2033 oder L 1: Ez 37,12b-14; L 2: Röm 8,811; Ev: Joh 11,1-45 oder Joh 11,3-7.17.2027.33b-45. Montag, hl. Turibio von Mongrovejo: L: Dan 13,1-9.15-17.19-30.33-62 oder Dan 13,41c-62; Ev: Joh 8,1-11. Dienstag: L: Num 21,4-9; Ev: Joh 8,21-30. Mittwoch, Verkündigung des Herrn: L 1: Jes 7,10-14; L 2: Hebr 10,4-10; Ev: Lk 1,26-38. Donnerstag, hl. Luidger: L: Gen 17,1a.3-9; Ev: Joh 8,51-59. Freitag: L: Jer 20,10-13; Ev: Joh 10,31-42. Samstag: L: Ez 37,21-28; Ev: Joh 11, 45-57. (Foto: Raspels) Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 SONNTAG Das Wort vom Weizenkorn ist leicht zu verstehen. Es ist die einfache Logik von Aussaat und Ernte. Wir dürfen uns mit den Bedingungen unserer menschlichen Existenz versöhnen, wie sie ist. Unser Bild zeigt eine Studie von Vincent van Gogh zu seinem Bild „Der Sämann“. Im Vordergrund wird auf dem abgeernteten Feld bereits gesät, währen hinten noch das Getreide steht. (Fotos: Raspels) Wo nichts mehr ist als die Liebe Jesus blickt der Wirklichkeit ins Auge E s macht den Eindruck, als gehe Jesus auf das Anliegen jener Griechen, ihn zu sehen, gar nicht ein. Stattdessen hält er eine Grundsatzrede. Es geht ihm darum, dass man ihm nur von diesem Grundsätzlichen her begegnen kann, dem, was er seine „Stunde“ nennt. Die Stunde meint die Zuspitzung seines Weges und den entscheidenden Durchbruch: Mitte der Sendung Jesu ist, dass er uns hineinnehmen möchte in das Geheimnis Gottes. Vordergründig hingegen haben wir nichts von ihm; keine Vorteile oder Erleichterungen; keine Garantie für ein glückliches Leben oder die Verschonung vor Leid und Krankheit.Der Weg, den das Alte Testament vorzeichnet, wird durch Jesus bis in die letzte Konsequenz gegangen: Er setzt alles auf Gott, und das angesichts des drohenden und dann unweigerlich eintreffenden Todes. Der Tod steht in einem Zusammenhang mit seiner ganzen Sendung und ist nicht bloß ein Unglück, das hätte abgewendet werden können. Paradoxerweise spricht Jesus in diesem Zusammenhang von der Verherrlichung des 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 göttlichen Namens. Damit werden wir zurückgeführt zu jenem Urereignis jüdischchristlicher Gotteserfahrung, der Offenbarung des Gottesnamens am brennenden Dornbusch: „Ich werde der sein der ich sein werde.“ Jesus setzt alles auf die Einlösung dieser göttlichen Verheißung, gerade da wo er nichts mehr in der Hand hat und seine ganze Ohnmacht spürt. Damit kommen wir in die Mitte des Mysteriums der göttlichen Liebe: Wo ich nichts mehr habe als die Liebe, wie Jacques Brel so eindringlich singt, und damit christliche Existenz auf den letzten Punkt bringt. Vor dem Hintergrund dieses letzten Wagnisses kann Jesus der Wirklichkeit ins Auge sehen, wie sie ist. So dürfen wir das Wort vom Weizenkorn verstehen. Es ist die einfache Logik von Aussaat und Ernte. Wir dürfen uns mit den Bedingungen unserer menschlichen Existenz versöhnen, wie sie ist. Nur der nüchterne Blick ist heilsam. Aber er darf zusammengehen mit dem Vertrauenswagnis in das Mysterium göttlicher Liebe. Wir werden ständig darauf zurückgeworfen. Jesus kennenlernen heißt, sein Vertrauen in den göttlichen Namen zu wagen. Näher kommen wir nicht an ihn ran: hier gründet sein göttliches Geheimnis. Der Blick auf die radikale Grenzerfahrung Jesu soll uns nicht die Freude am Leben nehmen. Im Gegenteil: Diese Betrachtung will in eine große Gelassenheit führen, die uns das Leben lehrt so anzunehmen, wie es ist. Dann erfahren wir auch all das was uns geschenkt ist als eine Verherrlichung des Meik Schirpenbach göttlichen Namens. Unser Autor, Pfarrer Dr. Meik Schirpenbach, ist Stadtjugendseelsorger von Bonn und Pfarrvikar in der Pfarrei St. Petrus in Bonn. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Das Lied vom Brot Das Brot, aus der Erde gewonnen, das Brot, von Händen gemacht, das Brot schmeckt nach Menschen und Tränen, das Brot einer schlaflosen Nacht. Das Brot, das wir essen müssen, das Brot, das dem Leben dient, wir teilen es miteinander, solange wir Menschen sind. Das Brot des Kriegs und des Friedens, das täglich gleiche Brot, das fremde Brot einer Liebe, das steinerne Brot im Tod. Du teilst es mit uns, und so teilst Du Dich selber für alle Zeit, ein Gott von Fleisch und von Blut Du, ein Mensch, dem wir ewig geweiht. HUUB OOSTERHUIS Das Brot, das wir teuer verdienen, das Geld, unser Leib und Genuss, das Brot des Zusammenlebens, der ärmliche Überfluss. 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Am fünften Fastensonntag ist Misereor-Sonntag. „Neu denken! Veränderung wagen“ lautet das Leitwort der diesjährigen Fastenaktion. Als Christen müssen wir unser Leben und Handeln immer wieder überdenken. Wenn wir Verantwortung für die Schöpfung und ihre guten Gaben übernehmen, können wir die Welt gerechter machen. Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Gabriels Gruß ist die schönste Geschichte der Welt Der Evangelist Lukas erzählt vom Besuch des Engels bei Maria – Verkündigung des Herrn W as der Arzt Lukas berichtet, haben später große Künstler gemalt oder gemeißelt, um es vor unsere Augen und in unser Bewusstsein zu stellen. Ich nenne nur die Namen: Fra Angelico, Konrad Witz, Botticelli, Hans Memling, Donatello, Roger von der Weyden und wie sie alle heißen. Lukas beschreibt ausführlich im ersten Kapitel seines Evangeliums die Begegnung zwischen dem Erzengel Gabriel und der Jungfrau Maria in Nazaret und ihren Dialog stellenweise Wort für Wort. Jahrhunderte später inspiriert das Maler und Bildhauer, um mit ihren Mitteln die Geschichte von der Verkündigung der Empfängnis des Herrn ins Bild zu bringen. Der Engel, so heißt es bei Lukas, sei zu Maria gekommen und habe das Gespräch mit den Worten eröffnet: „Sei gegrüßt, du Begnadete. Der Herr ist mit dir.“ Im Lateinischen lautet die Begrüßung: „Ave Maria, gratia plena. Dominus tecum“ (Lk 1,28). Die so angeredete Maria ist erschrocken und überlegt, „was dieser Gruß zu bedeuten habe“. Erschrecken ist nicht im Sinn „von Angst haben“ zu verstehen. „Es ist Ausdruck freudiger Erregung“ (A. Butzkamm) und auch spannungsgeladener Erwartung über die Botschaft, die besagt, dass sie ein Kind zur Welt bringen wird. einfachen wie demütigen Wort Marias „Fiat mihi – mir geschehe, wie du es gesagt hast“. „Ich bin die Magd des Herrn“ Maria hört den Gruß Gottes und nimmt den Auftrag an. Das schönste Kapitel in der allezeit offenen Geschichte des allezeit Mächtigen mit den Menschen ist besiegelt: „Fiat mihi – ich bin die Magd des Herrn.“ Das Tor zwischen Himmel und Erde ist entriegelt. Als Mensch wird Gott die Welt betreten. Geht uns das etwas an? Was bedeutet es für uns? Der Ruf des Ewigen ist nicht nur ein einziges Mal vor rund 2000 Jahren in die Welt gekommen. Orthodoxe Christen verlegen den Verkündigungsort nach draußen, an die einzige Quelle in Nazaret, wir Katholiken in ein Haus, denn Lukas stellt ausdrücklich fest: „Der Engel trat bei ihr ein.“ Oft ist in der Bibel von Engeln als Boten die Rede, wenn Gott selbst mit den Menschen in Kontakt tritt. Sein Ruf und Anruf erreicht sie immer wieder – wo auch immer. Er fragt und er erwartet Antwort. Können wir einfach uninteressiert abwinken? Weiter aneinander vorbeireden? Schade, wenn die schönste Geschichte der Welt wie ein verschütteter Schatz behandelt wird. Erich Läufer „Fürchte dich nicht, Maria“ Wie soll das aber zugehen, wenn bei der Erschrockenen von einem Mann keine Rede ist? Der Engel gibt klipp und klar Antwort auf diese Frage mit der Beteuerung, dass die Kraft des Höchsten mit im Spiel ist: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott.“ Bei ihrem Gott, bei dem kein Ding unmöglich ist, wie dieser allumfassende Hinweis auf das Geschehen an ihre Verwandte Elisabeth bekräftigt. Nicht einmal um den Namen ihres Kindes soll sich Maria Sorge machen. Er wird vorgegeben. „Ein Kind wirst du empfangen. Ihm sollst du den Namen Jesus geben.“ Mehr noch. Maria erfährt noch weiteres über ihren Sohn: „Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen.“ Diese eigentlich unbeschreibliche Begegnung und der bewegende Dialog zwischen Engel und Mensch schließt mit dem ebenso 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 „Die Verkündigung an Maria“, Konrad Witz, um 1444, Würzburg, Germanisches Museum. Der Maler hat das weltbewegende Geschehen in einen kargen, irdischen Raum verlegt. Massiv gedübelte Balken und Bohlen an Decken und Wänden. Alles erscheint real. Greifbar nahe die Gestalten, deren Kleider sich in tiefe Falten legen und bauschen. (Fotos: Läufer, Ras) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Erst die Shoah bewirkte ein Umdenken Kardinal Kurt Koch sprach über die Konzilserklärung zum Judentum W enn Judentum und Christentum ihren Überzeugungen treu bleiben und sich gegenseitig respektieren und zugleich herausfordern, können sie sich gegenseitig einen Dienst am Glauben tun.“ Diese Ansicht vertrat Kardinal Kurt Koch jüngst bei einem Vortrag im Kölner domforum. Der Präsident des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und Leiter der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum sprach anlässlich des 50. Jahrestages der Verabschiedung der Erklärung „Nostra Aetate“ während des Zweiten Vatikanischen Konzils, der in diesem Jahr gefeiert wird. Er stellte die Konzilserklärung als „bleibenden Kompass des jüdischchristlichen Dialogs“ vor. Der aus der Schweiz stammende höchste Repräsentant des Vatikans für den jüdisch-christlichen Dialog sieht die Heilsfrage des Menschen als den elementarsten Unterschied zwischen Judentum und Christentum. „Die jüdische Kritik am Christusbekenntnis der Christen und am Christentum besteht darauf, dass die Welt immer noch unversöhnt und das Reich Gottes in unserer Welt noch nicht angekommen ist.“ So bliebe das Judentum ein Stachel in der Seite des Christentums, weil es die Erfahrung der Unerlöstheit der Welt in Erinnerung rufe. Darin gebe es „keine Enklaven der Erlösung“, wie es der jüdische Theologe Schalom Ben-Chorim einmal formulierte. Dagegen seien Christen überzeugt, „dass in Jesus Christus die Liebe Gottes inmitten der noch unversöhnten und unerlösten Welt dennoch bereits gegenwärtig“ sei. Indem das Christentum im Kreuz Jesu Christi den „ständigen Versöhnungstag Gottes – Jom Kippur“ wahrnehme, sei das Christentum auch ein Stachel in der Seite des Judentums, so Koch. Der ständige Versöhnungstag Gottes Die Frage des Heils stellt sich in theologischer Hinsicht im Gespräch von Juden und Christen vor allem vor dem Hintergrund der Shoah, der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden während der NS-Herrschaft. Die Konzilserklärung sowie ihre Entstehung, die mit großer Mehrheit am 28. Oktober 1965 angenommen wurde, ist von dieser Tatsache beeinflusst. „Einen nicht mehr unterbietbaren Tiefpunkt hat die Judenfeindschaft in der europäischen Geschichte in dem von den Nationalsozialisten mit industrieller Perfektion geplanten und durchgeführten Massenmord an den europäischen Juden gefunden“, so Koch, der die Shoah als „hässlichsten Ausdruck des primitiven rassistischen Antisemitismus der Nazi-Ideologie“ bezeichnete. Er sei dem Chris- Die jüngste Geschichte des Verhältnisses der katholischen Kirche zum Judentum zeigt, dass der jüdisch-katholische Dialog durch das Engagement aller Päpste seit Johannes XXIII. höchste Priorität genießt. Unser Bild zeigt Papst Benedikt XVI. beim Besuch der Kölner Synagoge 2005. (Foto: Boecker) heit und jenes Ausmaß an den Tag gelegt hat, die man mit Recht hätte erwarten dürfen und müssen.“ Somit habe die Shoah leider erst ein wirkliches Umdenken bewirkt. Der gute Ölbaum Direkt wandte sich Kardinal Kurt Koch den Zuhörern im (Foto: Raspels) Kölner domforum zu. tentum von Grund auf fremd und ihn hätten die Päpste Pius XI. und Pius XII. verurteilt: „Die Shoah kann deshalb nicht dem Christentum als solchem zugerechnet werden; sie ist vielmehr von einer gottlosen, antichristlichen und neuheidnischen Ideologie geleitet und durchgeführt worden.“ Hitler habe das Christentum genauso wie das Judentum gehasst, wie es Goebbels in seinen Tagebüchern schrieb. Er nannte den Katholizismus „das Trojanische Pferd des Judentums“. Hitler habe damit das wahre Wesen des Christentums als im Judentum wurzelnde Religion erkannt, was Christen mit Beschämung zur Kenntnis nehmen müssten. Koch: „Denn die gemeinsame nationalsozialistische Anfeindung hätte bei den Christen viel mehr leidempfindliche Compassion wecken müssen, als sie de facto wirksam geworden ist. Wir Christen haben daher allen Grund, unsere Mitverantwortung an diesen grauenhaften Entwicklungen zu bedenken und vor allem zu bekennen, dass der christliche Widerstand gegen die grenzenlos inhumane Brutalität des ideologisch und rassistisch begründeten Nationalsozialismus nicht jene Klar- 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Eine besondere Frucht der Konzilserklärung sei die „Wiederentdeckung der jüdischen Wurzeln des Christentums“. Besonders ging er auf das Bild des „guten Ölbaum mit den aufgesteckten Zweigen“ ein (Röm 11), das „Nostra Aetate“ selbst aufgreift. Die christliche Kirche könne nicht einfach als ein Zweig oder eine Frucht Israels verstanden werden. Aber das Bild sage auch: Die Kirche sei „nur lebensfähig, wenn sie ihre Nahrung und Kraft aus der Wurzel Israels bezieht“. Israel und Kirche seien aufeinander bezogen und angewiesen, weil zwischen beiden „nicht nur Einheit, sondern auch Differenz“ bestehe. Im Gespräch mit den Zuhörern wandte sich Kardinal Koch gegen eine Judenmission, die es im Katholizismus so auch nicht gegeben habe. Tatsächlich bleibe Israel das von Gott geliebte Volk seines Bundes, den er niemals aufgekündigt habe. Das Bundesbuch Israels, das Alte Testament, gehöre zum „bleibenden Teil der christlichen Kirche“. Er selbst bekannte, „dass ich den größten Teil meines Glaubens im Judentum wiedergefunden habe“ sowohl in seiner Lehre wie auch in der Begegnung mit Juden selbst. Koch plädierte dafür, der Alttestamentlichen Lesung in der Liturgie größeres Gewicht zu geben und hob die sprachliche Verbundenheit von Hochgebet und jüdischem Lobpreis Bernhard Raspels hervor. Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 LESERBRIEFE Verantwortung vor dem Partner Zu: „Sicher wie die Pille“ in Nr. 11/15, Seiten 4 und 5 Die vorgestellte Verhütungsmethode „Sensiplan“ ist ohne Zweifel eine gute und sichere und wie vorgestellt für Ehepaare auch eine sehr bereichernde Methode zur Geburtenregelung. Aber, diese ist mit einem nicht unerheblichen Aufwand des Lernens, des Lehrens und einem sehr hohen Maß an Disziplin verbunden. Diese Anforderungen werden in dem Artikel aufgeführt. Glaubt denn irgendjemand allen Ernstes, dass eine Verhütungsmethode mit diesem Aufwand und Anspruch allein in Deutschland flächendeckend und gleichermaßen durch alle Bevölkerungsschichten vermittelt und praktikabel eingeführt werden könnte? Mit Sicherheit nicht! Erst recht nicht, wenn man den Betrachtungsraum zum Beispiel auf Asien und Afrika oder auf die Armenviertel der früheren Diözese unseres Papstes aus- Der Frühling naht Zu: „Schöner ‚Winter-Garten‘“ in Ausgabe 3/15, Seite 50 Zu unserer Aufforderung, Bilder aus Ihrem Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 dehnt. Wie viele Betroffene besitzen weder Papier noch Bleistift oder gar ein Fieberthermometer? Als allgemein gültige und erlaubte Methode ist „Sensiplan“ denkbar ungeeignet und nur von einer verhältnismäßig kleinen Gruppe Betroffener zu praktizieren. Einige weitere Fragen, die jede für sich ausführlich diskutiert werden könnte, möchte ich nur kurz anreißen: Wie geht in Situationen, in der die Ehepartner im Zuge verantwortungsvoller Elternschaft erkennen, dass jetzt eine Schwangerschaft nicht sein soll oder gar nicht sein darf, dieses NichtSein-Dürfen mit der Forderung, dass der eheliche Akt jederzeit für die Weitergabe des Lebens offen sein muss, zusammen? Was ist mit Sterilisation? Beim Mann? Bei der Frau? Was ist mit der Tatsache, dass der Wunsch auf und das Verlangen nach Sexualität bei den meisten Frauen gerade an den fruchtbaren Tagen am größten ist? Werden diese nicht um einen Teil ihrer Sexualität betrogen? Was ist mit Formen der Sexualität, die per se nicht zu einer Schwangerschaft führen können? Warum dieses Beharren auf „natürlich“? Ist unsere moderne Medizin natürlich? Müssten wir im Falle einer Krankheit uns nicht auf Bettruhe, Hildegard von Bingen und Beten beschränken? Bei ehrlicher und vernünftiger Diskussion der Fragen kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die vorgestellte Methode als alleinige erlaubte Verhütungsmethode absolut ungeeignet ist. Kirche muss hier eine neue, höhere Basis finden, auf der Ehepaare in eigener Verantwortung eine Lösung suchen und finden können. Diese Basis könnte dann wiederum „Verantwortung“ – vor dem Leben und dem Partner – heißen. Manfred Flerus, Königswinter Garten zu senden, erhielten wir weitere Zuschriften. Frau Adelheid Goebel aus Leverkusen (unten) sandte uns Fotos ihrer Krokusse und bei Frau Edith Vieth aus Solingen (rechts) blühen die Schneeglöckchen. Herzlichen Dank! Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Ungeahnte Wendungen Wie von John Grisham zu erwarten, ist „Das Komplott“ ein Buch, das von Beginn an die Spannung hält – und es ist eines, dessen Schluss überrascht. Malcom Bannister hat im Gefängnis die Hälfte seiner zehnjährigen Haftstrafe bereits abgesessen. Er war vorher als Anwalt in einer Kleinstadt tätig und wurde wegen Geldwäsche festgenommen – wie er behauptet jedoch zu Unrecht. Bannister hat alles verloren: seine Frau und seinen Sohn, seinen Job und seine Anwaltslizenz. Als ein Richter und seine Geliebte ermordet aufgefunden werden, nutzt er die Chance. Malcom Bannister pokert hoch, als er dem FBI einen Deal vorschlägt: Er nennt den Mörder und erhält dafür seine Freilassung. Bannister verfolgt seinen Plan akribisch, aber nicht alle Rechnungen gehen auf. Eine durchaus raffinierte Geschichte mit vielen ungeahnAB ten Wendungen. John Grisham: Das Komplott, Heyne Verlag, 445 Seiten, ISBN 978-3-453-26817-3, 9,99 Euro. Fortschrittsglaube und materialistische Weltsicht Allein am Meer Wenn jemand die mehrfache wissenschaftliche Qualifikation in den Bereichen Philosophie, Theologie und auch Physik vorweist, darf man gespannt sein, wie er das Problem der Deutungshoheit des gegenwärtigen Materialismus und der Orientierung im Grenzgebiet zwischen naturwissenschaftlichem und christlichem Menschenbild angeht. Professor Hans-Dieter Mutschler, in Krakau, Frankfurt und Zürich tätig, zeigt, dass die Naturwissenschaften und ganz besonders der sich auf sie berufende Materialismus nicht ausreichen, um das Leben in all seinen Dimensionen zu verstehen. Es ist die Überzeugung des Verfassers, dass die eigene christliche Religion EL sich unter Wert verkauft. Daniel ist furchtbar gestresst und weiß, dass es so nicht weitergeht. Er bucht einen Angelurlaub am Meer bei Reiseführer Leif. Und diese Reise wird eine Reise in sein Inneres, die sein Leben verändert. Daniel lernt die ursprüngliche Weisheit des Jägers kennen, die Kraft der Stille, die Ehrfurcht vor der Natur, die Bedeutung des Glaubens. Dabei helfen ihm die Gespräche mit Leif – dass dieser Name klingt wie das englische Wort „life“, Leben, ist sicher kein Zufall. Leif ist strenger Angelführer, guter Freund, spiritueller Begleiter, Lebenslehrer. Am Ende weiß Daniel, wie er wieder selbstbestimmt, mutig und kraftvoll sein kann. Ein ungewöhnliches Selbstfindungsbuch für Männer. Der Autor Udo Schroeter ist selbst Angelführer und Seminarleiter auf Bornholm. DPS Hans-Dieter Mutschler: Halbierte Wirklichkeit – Warum der Materialismus die Welt nicht erklärt, Butzon & Bercker, 344 Seiten, ISBN 978-3-7666-1721-7, 24,95 Euro. Udo Schroeter: Bin am Meer. Eine Erzählung für Männer. Adeo-Verlag, 233 Seiten, ISBN 978-3-942208-71-0, 17,99 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 KULTUR Mehr als „Die sieben letzten Worte“ Palmsonntagskonzert des Kölner Kammerorchesters / Ein Gespräch mit Dirigent Poppen W enn am Palmsonntag Christoph Poppen seinen Dirigentenstab zum Dirigat des Kölner Kammerorchesters in der Philharmonie unweit des Doms erheben wird, dürfen sich die Konzertbesucher auf ein weiteres „Meisterwerk“ freuen. Meisterwerk, so hatte der langjährige Chef und Gesicht des Orchesters, Helmut MüllerBrühl, eine Konzertreihe überschrieben, in der nicht nur meisterhafte Kompositionen erklingen, sondern auch Meister ihres Faches musizierten. Seit der Spielzeit 2013 ist Christoph Poppen nun das „Gesicht“ des Orchesters, dessen künstlerische Leitung er als „Principal Conductor“ wahrnimmt. Auf dem Programm des Palmsonntagskonzertes stehen neben Wolfgang Amadeus Mozarts Adagio und Fuge c-Moll KV 546 für Streicher und dem Adagio E-Dur KV 261 für Violine und Orchester auch Frank Martins „Polyptique – Six Images de la Passion du Christ“ und Joseph Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ in der Orchesterfassung. Damit stellt Christoph Poppen das klassische Haydn-Werk der Musik des zeitgenössischen Schweizer Komponisten Frank Martin (1890 bis 1974) aus dem Jahr 1973 gegenüber. wusstsein und die gleiche Erhöhung des Gemütes wie bei der Chaconne Bachs.“ Da es, wie Sie wissen, kein „heiligeres“ Werk für einen Geiger gibt als Bachs Ciaccona, können Sie die Bedeutung dieses Zitates vielleicht ermessen. Eine Besonderheit hat das Werk – abgesehen von der ungewöhnlichen Besetzung für Solo-Violine und zwei Streichorchester – noch: ein Satz ist als instrumentales Porträt von Judas konzipiert, eine absolut ungewöhnliche Herausforderung des Komponisten. Sie haben schon einmal formuliert, dass das Kölner Kammerorchester am Beginn einer neuen Ära stünde. Wollen Sie mit solchen Gegenüberstellungen das vom Publikum geschätzte Repertoire des Orchesters in eine neue Richtung erweitern? Poppen: Ich glaube, Künstler und MusikBegeisterte sollten immer offen sein für neue Erlebnisse – nicht zuletzt deswegen, da in neuem Licht auch bekannte Werke eine ganz andere Strahlkraft bekommen. Für das Konzert jetzt haben Sie die Kölner Schauspielerin Annette Frier gewonnen. Sie ist dem Publikum aber auch als Komikerin bekannt. Verträgt sich das? Im Gespräch mit Helmut Pathe erklärt Dirigent Christoph Poppen seine Motivation: Was hat Sie bewogen, diese Gegenüberstellung am Palmsonntag zur Aufführung zu bringen? Poppen: Haydn selbst hat gesagt, dass „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ vielleicht sein bestes Werk sind. Jedenfalls sind sie ein tief empfundenes Glaubensbekenntnis zum Thema Passion, Erlösung und Auferstehung, das auf den Christoph Poppen. (Foto: Sasha Gusov) Hörer eine unmittelbare und geradezu läuternde Wirkung hat. Ähnlich verhält es sich mit Frank Martins „Polyptique“, über das der Widmungsträger Yehudi Menuhin gesagt hat: „Wenn ich Polyptyque von Frank Martin spiele, spüre ich das gleiche Verantwortungsbe- INFO Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung können drei mal zwei Karten für das Konzert am Sonntag, 29. März, in der Kölner Philharmonie gewinnen. Schreiben Sie eine Postkarte bis Mittwoch, 25. März, mit Ihrer Telefonnummer an Redaktion Kirchenzeitung, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Stichwort „Kölner Kammerorchester“, oder schicken Sie eine EMail an [email protected]. Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt, ihre Karten liegen dann an der Tageskasse. Wer nicht auf sein Glück vertraut, kann Karten erwerben unter Telefon (0 22 32) 9 44 22 12 oder per Fax (0 22 32) 9 44 22 15 sowie per E-Mail an [email protected] und bei KölnTicket, Telefon (02 21) 28 01, und an allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen. Hotline Kölner Philharmonie: Telefon (02 21) 28 02 80. PA 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 Poppen: Natürlich tritt sie hier keinesfalls als Komikerin auf. Aber Annette Frier hat auch eine ganz andere – im Bewusstsein der Öffentlichkeit selten wahrgenommene – Seite, die sie bewogen hat, diese ungewöhnliche Aufgabe mit vollem Ernst zu übernehmen. Jetzt steht ja für das MeisterwerkKonzert „...und es ward Licht“ am 16. Mai (zwei Tage nach Christi Himmelfahrt), die Aufführung von Haydns Schöpfung, die Mitwirkung des Vokalensembles Kölner Dom unter der Einstudierung von Professor Eberhard Metternich auf dem Programm. Werden Sie auch in der kommenden Saison die Zusammenarbeit mit der Kölner Dommusik fortsetzen? Poppen: Jawohl – es ist unser Wunsch und unsere Absicht, die Zusammenarbeit der wunderbaren Kölner Dommusik mit dem Kölner Kammerorchester zu vertiefen und zu einer regelmäßigen Partnerschaft werden zu lassen. Ich freue mich nach unserem Passionskonzert dann zunächst mal ganz besonders auf unsere gemeinsame „Schöpfung“. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. domradio.de und erzbistum-koeln.de (Internet, Facebook, Youtube): sonntags 8 Uhr. TV Partnersender (EWTN, Bibel TV): nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Aktenzeichen. Diego Fabbri – Prozess Jesu. Dienstag Radioakademie. Papst Franziskus – Das zweite Jahr. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Autoren aus der katholischen Kirche. WDR 3 Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 21. März 14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Auferstehungskirche in Traunstein. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 23.30 bis 23.35 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 22. März 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Der Traum vom frei sein – Leben im Gefängnis. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Lieber leben. Tobis neues Herz. 18.30 bis 19.15 Uhr, ARTE: Stabat Mater. P. Jaroussky und E. Barath singen Pergolesis „Stabat Mater“. Aus der prächtigen Schlosskapelle Chapelle de la Trinité von Fontainebleau. Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Deutsche Christen auf dem Kreuzzug. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. Mit Autoren aus der katholischen Kirche. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. „Fenster des Glaubens“. Chagall-Fenster in Mainz und Sarrebourg. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Berlin. Es predigt Pfarrer Frank-Michael Scheele. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. Holz auf Jesu Schulter, GL 291. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Macht die Tore auf! Wie Flüchtlinge in Klöstern Zuflucht finden. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de 19.40 bis 20 Uhr, 3sat: Avila - Stadt der Heiligen, Stadt der Steine. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. 23.45 bis 2.35 Uhr, ARTE: Matthäus-Passion (Teile 1 und 2). Aus der Leipziger Thomaskirche. Es singen der Thomanerchor und Christina Landshamer (Sopran), Wolfram Lattke (Tenor), Stefan Kahle (Alt), Klaus Mertens sowie Gotthold Schwarz (Bass). Montag, 23. März 7.20 bis 8.20 Uhr, WDR FS: Planet Schule: Engel und Heilige (Teile 1 und 2). Auf den Spuren der Geistwesen in der Kunst. Dienstag, 24. März 7.20 bis 7.50 Uhr, WDR FS: Planet Schule: Der Aachener Kaiserdom. 7.50 bis 8.20 Uhr, WDR FS: Planet Schule: Der Dom von Köln. Mittwoch, 25. März 7.20 bis 7.50 Uhr, WDR FS: Planet Schule. Der Essener Dom. 7.50 bis 8.20 Uhr, WDR FS: Planet Schule. Religionen der Welt. Judentum. 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Gottesmutter: Die Deutung Marias in Theologie und Kunst. Festtag „Mariä Verkündigung“. 10 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. Donnerstag, 26. März 7.20 bis 8.20 Uhr, WDR FS: Planet Schule. Religionen der Welt. Christentum und Islam. Pfarrvikar Gerhard Dane mit den Hörern des domradios um 6 Uhr die Laudes. Gottesdienste Menschen Am Sonntag, 22. März, um 10 Uhr, wird das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www. domradio.de übertragen. Die blauen Chagallfenster in der Stefanskirche in Mainz sind weltberühmt. Ohne Monsignore Klaus Mayer, sein Vater war Jude, wären sie nicht zustande gekommen. In domradio-Menschen spricht Klaus Mayer über sein Leben (Di., 24. 3., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Tagesevangelium Von Montag, 23., bis Samstag, 28. März, um 8 Uhr spricht Monsignore Dr. Werner Schrüfer aus Regensburg Gedanken zum Tagesevangelium. Teresa von Avila Werner Schrüfer. Fastenzeit Während der gesamten Fastenzeit betet In Ávila/Kastilien wurde 1515 Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada geboren. Mit 20 Jahren trat sie in das Karmelitinnen-Kloster in Ávila ein. Tiefe religiöse Erfahrungen, aber auch Krankheiten prägten sie, bis sie dann 1562 in Ávila selbst ein Kloster gründete. Als Heilige und große Mystikerin wird Teresa von Ávila bis heute verehrt (Fr., 27. 3., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 MEDIEN Ohne seinen Glauben ist der Mensch nicht zu verstehen Themenwoche „Woran glaubst Du?“ auf 3sat In der Themenwoche „Woran glaubst Du?“ von Sonntag, 22. März, bis Samstag, 28. März, zeigt 3sat die vielen Gesichter von Glauben, Spiritualität und Religion. In gut zwanzig Dokumentationen, Gesprächssendungen und Filmen zeigt 3sat, wovon Menschen überzeugt sind und was ihnen Halt im Leben gibt. Im Folgenden eine Auswahl von Sendungen im Überblick: ➔➔ www.3sat.de Sonntag, 22. März 21.45 bis 23.15 Uhr: Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. In der Grabeskirche in Jerusalem leben sechs christliche Konfessionen Tür an Tür unter einem Dach: griechisch-orthodoxe Christen, römisch-lateinische Franziskaner, syrische Christen, armenische Christen, äthiopische Abessinier und ägyptische Kopten. Eine muslimische Familie verwahrt den Schlüssel zur Kirche und schließt die Haupttür morgens auf und abends wieder zu. In diesem Status quo befindet sich die Kirche seit der osmanischen Zeit. Montag, 23. März 20.15 bis 21 Uhr: Glaube A - Z. Glaube ist das Lebensthema von Milliarden Menschen – Ein filmischer Beitrag zum besseren Verständnis und zur Verständigung zwischen den Religionen. 21 bis 22 Uhr: Der Prediger und ich. Persönliche Annäherung an Gott und eine evangelikale Gemeinschaft 23.10 bis 23.55 Uhr: Peter Voß fragt Kardinal Reinhard Marx. 23.55 bis 0.20 Uhr: Die Erotik der Schwarzen Madonna. Unterwegs mit Bruder Gerold, Garderobier der Muttergottes im Kloster Einsiedeln/Schweiz. Katholische Feier in der Grabeskirche. Unser Bild stammt aus dem Film „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“ über die Jerusalemer Grabeskirche. Er wird am Sonntag, 22. März, ab 21.45 Uhr gesendet. (Foto: ZDF und Hajo Schomerus) Dienstag, 24. März 20.15 bis 21.45 Uhr: Jesus liebt mich. Kinokomödie. 22.25 bis 23.55 Uhr: Glaube – Liebe – Lust. Teile 1 bis 3. Mittwoch, 25. März 21.05 bis 22 Uhr: Virgin Tales – unbefleckt in die Ehe. Keuschheit als Alternative zur „sündigen“ modernen Kultur. 22.25 bis 23.50 Uhr: Delphinsommer. Film. Geschichte eines Mädchens, das in eine Religionsgemeinschaft hineinwächst und diese durch äußere Einflüsse in Frage stellt. 23.50 bis 0.20 Uhr: Pilgertour „all-inclusive“. Deutsche auf dem Jakobsweg. lichen Ärztekommission, nach Lourdes und stellt einen seiner spannendsten Fälle vor. 21 bis 22 Uhr: scobel – Glaubenssache. Was Glauben heute bedeutet. 22.25 bis 0.00 Uhr: Lourdes. Spielfilm. Die an Multipler Sklerose erkrankte Christine reist nach Lourdes. In dem Spielfilm „Lourdes“ hat sich die österreichische Regisseurin Jessica Hausner mit Wundern und ihren Ambivalenzen auseinandergesetzt. Dabei macht sie sich nie lustig über das Leid der Menschen, spielt aber mit deren überhöhten Erwartungen. Donnerstag, 26. März 20.15 bis 21 Uhr: Wunder – das Unerklärliche erklären. Der Film begleitet Rolf Theiß, den einzigen deutschen Arzt der internationalen päpst- Freitag, 27. März 11.30 bis 13 Uhr: Familie 2.0. Teile 1 bis 3. 20.15 bis 21 Uhr: Heilige Knochen. Das Geschäft mit den Reliquien. Die Dokumentation begibt sich auf die Spurensuche der Käufer und Verkäufer im Geschäft mit den Reliquien. 21 bis 21.30 Uhr: makro: Glaube und Profit. Frühjahr 45 Wunderschön! Korfu Die Stehauf-Menschen Im „Frühjahr 45“ – so der Titel der 90-minütigen Dokumentation – ist nichts mehr, wie es war. Fünfeinhalb Jahre hat der von Deutschland angezettelte Krieg gewütet, jetzt ist Europa befreit und Deutschland besiegt. Niemand weiß, wie es jetzt weiter gehen wird. Es sind Wochen voller Hoffnung, Angst und Ungewissheit. Im Augenblick des Sieges atmen die Menschen auf oder ahnen, dass sie bezahlen werden müssen für das, was in ihrem Namen geschah – je nach Perspektive. Verwoben mit beeindruckendem Archivmaterial und Tagebuchaufzeichnungen des Dichters Erich Kästner entfaltet die Dokumentation ein komplexes Bild von Europa am Kriegsende. ARD, Mo., 23. 3., 22.45 bis 0.15 Uhr Sagenumwobenes Korfu: Andrea Grießmann startet ihre Reise „Wunderschön! Korfu – Wo Kaiser und Götter sich wohlfühlen“ auf der „Gefyra tou Kaizer“, der Brücke von Kaiser Wilhelm II., und entdeckt eine traumhafte, dicht bewaldete griechische Insel. Sie besucht das „Achilleion“, das erst Kaiserin Sisi und dann dem letzten deutschen Kaiser gehörte, aber auch venezianische Festungen. Die Italiener haben Korfu in ihrer jahrhundertelangen Herrschaft neben prunkvollen Gebäuden auch guten Cappuccino und ihre Pasta hinterlassen. Außerdem wird die „Oster-Prozession zu Ehren des heiligen Spyridon“, dem Schutzheiligen der Insel, vorgestellt. WDR FS, So., 22. 3., 20.15 bis 21.45 Uhr „Immer, wenn ich mir die Haare wasche, stelle ich mir vor, wie ich jede einzelne Sorge in Schaumbläschen rein packe und aus dem Kopf raus wasche.“ Diese Strategie hilft Clarissa seit ihrer Kindheit. Ihre Mutter hatte Krebs und der Tod schwebte jahrelang wie ein Damoklesschwert über ihr. Als die Mutter starb, war Clarissa vierzehn. Inzwischen hat die junge Frau selbst einen lebensbedrohlichen Tumor überstanden: Mit solchen „inneren Bildern“ und ihrem unerschütterlichen Glauben an eine Zukunft. Was unterscheidet Clarissa von den vielen Menschen, die sich von Schicksalsschlägen nicht so schnell erholen können?, fragt der Film „Die Stehauf-Menschen“. WDR FS, Do., 26. 3., 22.30 bis 23.15 Uhr 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 ERZÄHLUNG N ächsten Monat hat Vater Geburtstag und jeder fragt sich, was man ihm schenken kann. Die Antwort ist äußerst schwierig. Was schenkt man einem Wissenschaftler, dessen ganzes Interesse dem Weltall, dem Urknall und allen Rätseln des Universums gilt? Einem Mann, der in seinem rastlosen Forscherdrang fast die ganze Welt bereiste. Vater selbst gab die Antwort auf unsere Frage: „Ich wünsche mir ein Buch, das noch nicht in meinen Bücherregalen steht, das spannende Geschichten über das Menschengeschlecht erzählt oder von einem Land, das ich noch nicht erkundet habe.“ „Na, super“, echote meine Schwester. „Da fällt mir höchstens noch Ost-Timor oder die Atacama-Wüste ein.“ Wir Geschwister wälzten also zusammen den Atlas, begutachteten Vaters Bücher und kehrten entnervt in die Realität zurück, ohne auch nur eine vernünftige oder erhellende Idee gefunden zu haben. „Macht nichts“, versicherte mein Bruder, „dann schenken wir ihm etwas ganz anderes.“ Diesem Gedanken wollte ich unter keinen Umständen Raum gewähren. Mein Vater, den ich über alles liebe, hat Geburtstag, hat einen Wunsch – und ich war nicht in der Lage ihn zu erfüllen. packte sie das Geschenk aus. „Aber, das ist ja…“ Sabrina legte verschwörerisch den Finger auf die Lippen. „Kein Wort, zu niemand“, bat sie. Ich nickte und ging im Geist alle Bedingungen durch. Unwillkürlich lächelte ich. Alles erfüllt, dachte ich und mein Herz machte einen Freudensprung. Am Geburtstag überraschten die vier Enkelkinder den Großvater mit einem wunderschönen Ständchen - Klavier, Querflöte, Geige und Cello. Großvater war begeistert. Ich aber fieberte dem Auspacken der Geschenke entgegen. Ob ihm unser Geschenk gefallen würde? Oder würde er in seiner spöttischen Art…. Daran mochte ich nicht denken. Ich ließ allen anderen den Vortritt. Als Letzte überreichte ich ihm mein Päckchen. Freundlich lächelte Vater mich an. Er wickel- te das Präsent aus, betrachtete es und schaute mich verwundert an. „Eine Bibel?“ sagte er überlaut und eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn. Augenblicklich verstummte jedes Gespräch im Raum. Da sprang mir Sabrina bei. „Ich habe dieses Geschenk für dich ausgesucht. Es erfüllt alle deine Forderungen. In deinen Regalen steht keine Bibel. Darin werden Geschichten erzählt, die spannend sind, das Menschengeschlecht betreffen und die Länder hast du noch nicht alle bereist.“ Mein Vater schien unschlüssig und doch beeindruckt. Er wog das Buch in seiner linken Hand und sagte etwas Merkwürdiges: „Ich habe viel Wissen angehäuft. Doch je mehr ich studierte, desto größer wurde meine Verwirrung und Unruhe. Ich habe viele Überlegungen angestrengt, welche Macht wohl aus dem Ur-Chaos eine Ordnung geschaffen hat und habe die Antwort bis heute nicht gefunden. Es wird also höchste Zeit, dass ich die Sache anders angehe. Statt für meinen Geist muss ich etwas für meine Seele tun. Denn zweifellos ist Wissenschaft etwas Erfreuliches für den Geist, aber nicht hilfreich für den Seelenfrieden.“ Liebevoll nahm er Sabrina und mich in die Arme, bedankte sich herzlich und versprach, die Bibel auch wirklich zu lesen. Jedes Mal, wenn wir Vater besuchen, erzählt er uns begeistert von seinen neuen Erkenntnissen. Er geht mit dem Herzen auf Entdeckungsreise und fängt an, die Wunder dieser Welt neu zu erkennen und zu bestaunen. Ursula Berg Entdeckungsreisen bestehen darin, etwas mit anderen Augen zu sehen. Marcel Proust Doch Hilfe nahte von unerwarteter Seite. Meine 15-jährige Tochter Sabrina zupfte mich nach dieser Unterhaltung sanft am Ärmel und sagte: „Ich habe ein Geschenk für Opa. Es erfüllt alle seine Anforderungen. Er wird erstaunt sein, aber er wird es mögen. Da bin ich ganz sicher.“ Nun war ich wirklich neugierig. „Was ist es?“ Sabrina winkte verschwörerisch. Schnell folgte ich ihr in ihr Zimmer. Dort 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM Den Kreuzweg mit dem Fahrrad erfahren Wuppertaler Citypastoral ging neue Wege der Glaubensverkündigung WUPPERTAL. Trotz eisigen Windes machten sich am Samstag über 30 Männer, Frauen und Kinder auf den Weg, mit ihrem Fahrrad den Kreuzweg Jesu auf der neuen Wuppertaler Nordbahntrasse nachzuradeln. Pastoralreferent Dr. Werner Kleine, Leiter der Wuppertaler Citypastoral, spendete an der Fahrradkapelle in Wichlinghausen den Reisesegen für den ersten Fahrradkreuzweg in der Schwebebahnstadt. An fünf Stationen machten die Radler Station, um das Leiden und Sterben Jesu zu betrachten, ehe sie nach zwei Stunden im Süden Wuppertals am Homanndamm der Grablegung Jesu gedachten. Besonders intensiv war das Erleben von Dunkelheit und Verlassensein, als die Teilnehmer im Dorper Tunnel hielten und alle Lichter ausschalteten, um einige Minuten in völliger Dunkelheit auszuhalten. Der Fahrradkreuzweg ist eine Idee von Maximilian Moll aus St. Johann Baptist in Barmen, die die Citypastoral aufgriff und mit dem Projekt KL des Erzbistums Pfarr-Rad umsetzte. Über 30 Männer und Frauen fuhren mit dem Fahrrad den Kreuzweg auf Wuppertals Nordbahntrasse. Dabei kamen sie an alten Eisenbahnanlagen wie hier den verlassenen Bahnhof Wuppertal-Wichlinghausen vorbei. (Foto: Klein) KLEINANZEIGEN Mit Demenzkranken ins Museum? Ideen für die Altenheimseelsorge KÖLN. Mit demenziell erkrankten Menschen in ein Konzert gehen? Ein Museum besuchen? Wie kann das gehen? Diese Frage beantwortete Jochen Schmauck-Langer vom Verein „dementia+art“ in einem der 13 Workshops, die vergangene Woche beim Diözesanforum Altenheimseelsorge angeboten wurden. Mit diesem Angebot möchten die Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen des Generalvikariats und der Diözesan-Caritasverband Ideen und Anregungen geben, um Seelsorge als Wesens- und Qualitätsmerkmal der karitativen Arbeit zu sichern und weiterzuentwickeln. Das breit gefächerte WorkshopAngebot reichte von Themen wie „Neue Wohnungen“ oder „Palliative Care“ über „Kriegstraumata“ bis zu „Sexualität im Altenpflegeheim“.KB ➔➔ www.koelner-tagung.de Um kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz ging es in einem Workshop mit Jochen Schmauck-Langer vom Verein „dementia+art“. (Foto: Becker) 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM „Starke Stimme in der Diaspora“ NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Bischof Dr. Heiner Koch aus Dresden zu Gast NEUSS. Von „bedenkenswerten gesellschaftlichen und kirchlichen Erfahrungen“ berichtete Dr. Heiner Koch, Bischof von Dresden-Meißen, im voll besetzten Zeughaus. Eingeladen hatte ihn die CDU im Rhein-Kreis Neuss, die regelmäßig „Leitplanken“-Veranstaltungen anbietet, die die christlichen Wurzeln der Union beleuchten. Parteichef Lutz Lienenkämper, der Fraktionsvorsitzende Dieter Welsink und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßten Koch herzlich vor zahlreichen Gästen. Zuvor hatten Kreisdechant Monsignore Guido Assmann und Pfarrer Sebastian Appelfeller, der Vorsitzende des Verbandes evangelischer Kirchengemeinden in Neuss, eine ökumenische Andacht in der Basilika St. Quirin gestaltet. Koch, der früher Kaplan der Kaarster Gemeinde St. Martinus sowie Stadtjugendseelsorger und BDKJ-Präses im Stadtdekanat Neuss war, berichtete über seine Berufung nach Sachsen („das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, damit hatte ich nicht gerechnet“) und sein neues Wirkungsfeld („die katholische Lausitz tickt völlig anders als das protestantische Erzgebirge“). Er warnte davor, „die Situation der Katholiken in der Diaspora nur nach Statistiken zu bewerten“. Nach den Zahlen „müssten die Katholiken ein kaum wahrnehmbares, verhuschtes Völkchen sein, aber in Wirklichkeit haben sie eine erstaunlich starke Stimme in der GesellBischof Dr. Heiner Koch im Kreis der CDU-Politiker im Rhein-Kreis Neuss. (Foto: ZIM) schaft“. ZIM Walter Pesch folgt Cornel Hüsch Kreiskatholikenrat hat neue Spitze KREISDEKANAT. Walter Pesch aus dem Seel- ke Nienhaus an, die Vorsitzende der Katholiken sorgebereich „Neuss-Nord“ ist neuer Vorsitzen- in Wirtschaft und Verwaltung im KKV Kaarst. der des Kreiskatholikenrats. Die Vollversamm- Hüsch stand dem Katholikenrat seit dessen lung der Laien aus den Gemeinden und Verbän- Gründung 2009 vor. Er ist zum stellvertretenden wählte den 50-jährigen Bankkaufmann in den Vorsitzenden des Diözesanrats gewählt Neukirchen einstimmig zum Nachfolger von worden und auch Mitglied im Zentralkomitee Cornel Hüsch, der nicht mehr kandidierte. „Ich der deutschen Katholiken. „Mit diesen Ämbin zuversichtlich und sicher, dass Walter Pesch tern sind vielfältige Aufgaben außerhalb des alle Voraussetzungen mitbringt, die ein Vorsit- Kreisdekanats Neuss und auch außerhalb der zender des Katholikenrats benötigt. Seine gro- Erzdiözese Köln verbunden“, erklärte Hüsch ße Erfahrung im Bereich der Pfarr- und Ver- seinen Rückzug auf Ortsebene. ZIM bandsarbeit sowie seine langjährige Mitwirkung in den Vorständen des Katholikenrats zeichnen ihn in besonderer Weise aus“, lobte Hüsch seinen Nachfolger. Pesch war zuvor neben Trudi Porath und Adolf Thöne aus Dormagen einer der stellvertretenden Vorsitzenden. Seine Nachfolge auf diesem Posten tritt nun die bisheri(Foto: ZIM) ge Beisitzerin Dr. Ulri- Walter Pesch (links) und Cornel Hüsch. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 NEUSS. „Ecce homo: Seht, welch ein Mensch!“ ist der Titel eines Passionskonzerts, das am Sonntag, 22. März, um 16.30 Uhr in der Kapelle des Augustinerinnen-Klosters Immaculata beginnt. Auftreten werden der Chor „TonArt“ aus der Neusser Gemeinde Christ König und der Trompeter Jens Oerding. Die Leitung übernimmt Ursula Renzel. HOENINGEN. Zu einem „Evensong“ lädt das Vokal-Ensemble „Just for fun“ am Sonntag, 22. März, um 17 Uhr in St. Stephanus ein. Der Evensong ist eine besondere Form des in der anglikanischen Kirche üblichen Gottesdienstes und enthält unter anderem Elemente von Vesper und Komplet. Zu Gehör gebracht werden Kompositionen von Renaissance-Musikern. An der Orgel spielt Melanie Dietershagen. DORMAGEN. Einen Bußgang der Männer bietet die Gemeinde St. Michael am Samstag, 21. März, an. Die Zonser treffen sich um 19.45 Uhr, die Hackenbroicher und Horremer jeweils um 20.30 Uhr an ihren Kirchen. Die Männer aus Dormagen kommen um 20 Uhr an der Nikolauskapelle zusammen. Ziel ist die Klosterbasilika in Knechtsteden, wo ab 22 Uhr ein Gottesdienst gefeiert wird. GRIMLINGHAUSEN. Im Anschluss an die 10-Uhr-Messe gibt der Projektchor der Pfarreiengemeinschaft „Rund um die Erftmündung“ am Sonntag, 22. März, ein Konzert mit Beiträgen aus den Genres Neues Geistliches Lied, Gospel und Popmusik in St. Cyriakus. Ausrichter ist der Arbeitskreis „Hilfe für Albanien“. Danach bittet der Jugendtreff zum gemeinsamen Mittagessen in den Pfarrsaal. GNADENTAL. Zu einem „Misereor-Wochenende” lädt der Arbeitskreis „Frieden, Entwicklung und Mission“ der Gemeinde St. Konrad ein. Am Sonntag, 22. März, beginnt um 10 Uhr in der Kirche ein Gottesdienst unter dem Leitwort „Neu denken! Veränderung wagen”. Danach gibt es im Pfarrsaal Informationen über die Lage der Flüchtlinge in Neuss und über das neue Flüchtlingsheim. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF. Zu einem Gedenktag für die 1859 in Düsseldorf gestorbene Schwester Emilie Schneider lädt die Ordensgemeinschaft der Töchter vom Heiligen Kreuz ein. Der 1926 eingeleitete Seligsprechungsprozess für Schwester Emilie Schneider wurde 1984 wieder aufgegriffen. Der Gedenktag beginnt am Sonntag, 22. März, um 14.30 Uhr mit einer Begegnung im Lambertushaus am Stiftsplatz. Um 15.30 Uhr spricht Pastoralreferentin Inge Metzemacher zum Thema „Gott finden in allen Dingen“. Um 16.30 Uhr wird eine Statio in der St.Josephs-Kapelle an der Rheinuferpromenade gehalten. Zum Abschluss wird um 17 Uhr ein Hochamt in der Basilika St. Lambertus gefeiert. DÜSSELDORF. Der Schweigegang der Männer beginnt am Samstag, 21. März, um 19.30 Uhr in St. Peter am Kirchplatz in der Friedrichstadt. Von dort aus führt der Gang in die Altstadt. Motto ist „Mit Christus in die Zukunft gehen“. Ab 20.30 Uhr zelebriert Hochschulpfarrer Jürgen Hünten eine Eucharistiefeier in St. Maximilian. DÜSSELDORF. Der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) Düsseldorf und das ASG-Bildungsforum bieten in Kooperation eine Basisschulung an für Menschen, die sich ehrenamtlich in der Düsseldorfer Flüchtlingsarbeit engagieren möchten. Die vierstündige Schulung beginnt am Samstag, 28. März, um 12 Uhr in den Räumen des SFKM in der Ulmenstraße 67. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen werden erbeten unter Telefon (02 11) 4 69 6-2 45 bei Claudia Hämmerling. DÜSSELDORFER NORDEN. Bei seiner Visitation wandert Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp mit Jugendlichen aus dem Düsseldorfer Norden von Kaiserswerth nach Lohausen. Beginn ist am Sonntag, 22. März, um 15 Uhr mit einem Eröffnungsgebet auf dem SuitbertusStiftsplatz an der Basilika St. Suitbertus. Am Rhein entlang geht es dann zur Kirche St. Mariä Himmelfahrt, wo der Weihbischof ab 17 Uhr eine Jugendmesse zelebriert. Anschließend gibt es einen Imbiss im benachbarten Pfarrzentrum. Teresa von Avila begegnen ASG-Bildungsforum lädt zur „Langen Nacht“ ein DÜSSELDORF. Der heiligen Teresa von Avila „begegnen“ können die Teilnehmer an der zehnten „Langen Nacht“ des ASG-Bildungsforums am Freitag, 27. März. Anlass ist der 500. Geburtstag der Ordensfrau, die von 1515 bis 1582 gelebt hat. „Teresa von Avila ist bis heute eine der bekanntesten Heiligengestalten in der Kirchengeschichte“, lädt Diplom-Theologe Joachim Pfeiffer alle Interessierten nach Benrath ein. „Entscheidend für die Faszination, die von dieser Ordensfrau ausgeht, ist die Intensität und Unmittelbarkeit ihrer Gottesbeziehung. ‚Ich spreche mit Gott wie mit einem Freund’, schrieb sie einmal.“ Gastreferentin bei der „Langen Nacht“ ist die Teresa-Biografin und Kölner Karmelitin Schwester Dr. Maria Antonia Sondermann OCD. Sie hält um 19.15 Uhr im Cäcilienstift an der Paulistraße einen Vortrag, zu dem Pfeiffer eine Einführung mit Lichtbildern gibt. Um 20.15 Uhr wird eine Pause mit kleinem Imbiss eingelegt. Ab 21 Uhr ist geistliche Musik aus der Zeit der heiligen Teresa zu erleben mit dem Madrigalchor Schloss Benrath in der Kirche St. Cäcilia. Die „Lange Nacht“ endet dort um 22 Uhr mit dem Schlussgebet. Anmeldung bis zum 25. März im Pfarrbüro St. Cäcilia unter Telefon (02 11) 71 93 93 oder per Email an benMit Bildern wie diesem vom Kloster in Avila leitet Diplom-Theologe Joachim Pfeiffer die rath@katholiken-benzehnte „Lange Nacht“ des ASG-Bildungsforums ein. (Foto: ASG-Bildungsforum) rath-urdenbach.de. RM Gespräch mit Flüchtlingshelfern Erzbischof Fouad Twal besucht Caritas DÜSSELDORF. Ein umfangreiches Programm absolvierte Erzbischof Fouad Twal bei seinem Düsseldorf-Besuch. Zum wiederholten Mal sprach der Lateinische Patriarch von Jerusalem und Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem beim Jahresempfang des ASG-Bildungsforums (siehe auch Bericht Seite 46). Zuvor hatte Twal bei der Caritas in der Hubertusstraße die regionalen Verantwortlichen der Flüchtlingshilfe getroffen. Neben zahlreichen Vertretern der Düsseldorfer Wohlfahrtspflege war auch Miriam Koch, Flüchtlingsbe- auftragte der Stadt Düsseldorf, dabei. Das Gespräch befasste sich mit den Ursachen großer Flüchtlingsbewegungen und Hilfen für Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, um Leib und Leben zu retten. Caritasratsvorsitzender Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser überreichte dem Erzbischof einen Scheck über 5000 Euro für die Flüchtlingsprojekte seines Bistums in Jordanien. Als Lateinischer Patriarch von Jerusalem ist Fouad Twal Oberhaupt der römischen Katholiken in Israel und in den Palästinensergebieten. RM Erzbischof Fouad Twal sprach nicht nur beim Jahresempfang des ASG-Bildungsforums, sondern traf sich auf Einladung der Caritas auch mit den Verantwortlichen der Düsseldorfer Flüchtlingshilfe. (Foto: Caritas Düsseldorf) 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 Michaela Noll (von links), der frühere Monheimer Pfarrer Monsignore Winfried Motter, Herbert Süß, sein Sohn Subregens und Geistlicher Beirat beim KKV, Andreas Süß, und Ira Müller. (Foto: KKV Monheim am Rhein) Hospiz- und Palliativangebote ausbauen Diskussionsteilnehmer beim KKV gegen Sterbehilfe MONHEIM. „Lebenshilfe statt Sterbehilfe“ war das Thema einer Podiumsdiskussion beim KKV Monheim am Rhein. Der Vorsitzende der Ortsgemeinschaft des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Herbert Süß, begrüßte dazu die Südkreis-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll (CDU). „Das Sterben ist ein Teil des Lebens – wir müssen es in Würde an der Hand eines anderen ermöglichen. Eine Gesellschaft darf nicht zulassen, dass Menschen einsam und unter Schmerzen sterben müssen“, sagte sie und sprach sich gegen Ster- behilfe, und für den Ausbau von Hospiz- und Palliativangeboten aus. Ira Müller, Leiterin des Palliativ-Pflegedienstes Hückeswagen, forderte dazu auf, „wieder ein bisschen mehr von der ‚Versorgungs’-Kultur zur ‚Umsorge’-Kultur zurückzufinden“. „Das ist eine Aufgabenstellung, die keiner von sich wegschieben kann.“ Pfarrer Monsignore Winfried Motter erinnerte sich an „durchaus sehr schwierige Seelsorge-Situationen“. In allem müsse spürbar werden: „Wir verschenken unser Herz, und das ist wertvoller als alles Materielle.“ RM Neue Bilder für den Kreuzweg Sechs Kommunionkinder gestalten visuelle Eindrücke ESSEN-KETTWIG. „Ob es den Kinder- und Familienkreuzweg seit 20 oder 30 Jahren gibt, ist nicht genau bekannt“, so Gemeindereferentin Ulrike Ullrich. Festgelegt sei aber der Weg. Der Kreuzweg zieht alljährlich an Karfreitag abwechselnd von St. Laurentius in Mintard bis St. Joseph in Vor-der-Brücke oder von St. Joseph nach St. Laurentius an der Ruhraue entlang. Jedoch fehlten in den vergangenenen Jahren die visuellen Eindrücke. „Als ich den Kreuzweg mitorganisierte, waren von den Bildern an den Holzkreuzen nur noch rudimentäre Reste erhalten“, erklärt Ullrich. Sechs Kommunionkinder aus St. Joseph wollten das ändern. Leonie, Kim, Felix, Tom, Max und Ben widmeten einen Teil ihrer Erstkommunion-Vorbereitungstreffen der Gestaltung neuer Kreuzweg-Bilder. Am Karfreitag, 3. April, werden die Werke das erste Mal genutzt. Startort ist in diesem Jahr um 10 Uhr in St. Joseph. Im Anschluss gibt es ein Mittagessen im Pfarrsaal von St. Laurentius. Anmeldung unter Telefon (0 20 54) 44 18. MM Sechs Kommunionkinder haben ihre Vorbereitungstreffen zum Gestalten neuer Bilder für den Kinder- und Familienkreuzweg genutzt. (Foto: MM) 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 ERKRATH/UNTERBACH. Was man aus „Gottes guten Gaben“ alles machen kann, zeigt ein Kurs in natürlichem Kochen, der sich an Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene aus der Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt richtet. Vier Termine finden bis Oktober im Rahmen des Gemeinde-Jahresprojekts „Schöpfung bewahren“ statt. Treffpunkt ist immer dienstags von 18 bis 21 Uhr die Lehrküche der Realschule Erkrath, Karlstraße. Beim ersten Abend am Dienstag, 24. März, werden unter der Leitung von Silke Erkelenz und Andrea Kampen Reibekuchen „wie von Muttern“ mit Apfelkompott und Varianten zubereitet. Anmeldungen bei Andrea Kampen unter Telefon (02 11) 2 49 53 96. HAAN. Die Ausstellung „Himmel Erde Licht“ in der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria an der Königstraße kann letztmalig an diesem Wochenende besichtigt werden. Sie ist dazu außerhalb der Gottesdienste von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Zu sehen sind Landschaftsmalereien des Kölner Künstlers Hans Christian Rüngeler. LANGENFELD. Michael Graser ist als Vorsitzender der Kolpingsfamilie für weitere drei Jahre einstimmig bestätigt worden. Außerdem wurde Günter Striewe als Verantwortlicher für den Bereich Arbeitswelt ebenfalls wiedergewählt. RATINGEN. Der traditionelle Bußgang der Männer beginnt am Samstag, 21. März, um 19 Uhr mit der Aussendung in der Kirche Herz Jesu. Die Abschlussmesse wird um 22 Uhr in St. Jacobus der Ältere gefeiert. RATINGEN. Noch an diesem Sonntag und in der kommenden Woche ist in St. Peter und Paul eine Fastenkrippe zu sehen. Diese versucht den Text des jeweiligen Fastensonntags durch Figuren darzustellen. METTMANN. Traditionell färben die DPSG-Pfadfinder von St. Lambertus zu Ostern bunte Eier, um sie gegen eine Spende abzugeben. Der Erlös ist ein Beitrag zur Finanzierung der Ferienfreizeiten. Die Ostereier werden Karsamstag bis mittags geliefert. Bestellungen bei Anna Goßmann unter Telefon (01 63) 8 07 81 71. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 ELBERFELD. Den Film „Tage mit Goldrand“ zeigt Diakon Kurt Dohmen am Montag, 23. März, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Joseph. Dabei handelt sich um eine TV-Dokumentation von Grimmepreisträger Martin Buchholz, die den Umgang mit dem Sterben thematisiert. Der Film beschäftigt sich dabei mit Edith Libbert, die in der Gemeinde lebte. WUPPERTAL. Im vergangenen Jahr sind rund 1200 Flüchtlinge in Wuppertal aufgenommen worden. Zu einer Informationsveranstaltung lädt das Stadtdekanat Wuppertal am Montag, 23. März, um 19 Uhr in das katholische Stadthaus, Laurentiusstraße 7, ein. An diesem Abend gibt es umfassende Informationen für alle, die helfen und sich ehrenamtlich engagieren wollen. Außerdem wird das Programm des Erzbistums „Neue Nachbarn“ vorgestellt. Als Gesprächspartner stehen HeinzJürgen Lemmer von der Stadtverwaltung Wuppertal, Elisabeth Cleary und die Mitarbeiterinnen vom Fachdienst für Migration und Integration der Caritas sowie weitere Vertreter der katholischen Organisationen zur Verfügung. Alle sind eingeladen WUPPERTAL. Zur Eröffnung des Bergischen Kinderhospizes am Samstag, 21. März, ab 10 Uhr im Burgholz sind alle Interessierten eingeladen. Dies betonten die Verantwortlichen im Vorfeld. Allerdings sei eine private Zufahrt zum Hospiz an diesem Tag nicht möglich. Die Gäste werden gebeten, den eingerichteten Busverkehr vom „Schulzentrum Süd“ aus zu nutzen. Der ökumenische Eröffnungsgottesdienst mit Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und dem evangelischen Landespräses Manfred Rekowski beginnt um 11 Uhr, die Schlüsselübergabe erfolgt um 12 Uhr. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Besichtigung des Hospizes. Es gibt Live-Musik und Kinderaktivitäten. Ob auch Schirmherrin Veronica Ferres an diesem Tag ins Burgholz kommt, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. PA Passahmahl hautnah erleben Gemeindehaus in Ostergarten verwandelt LENNEP. Es geht eine kurze Treppe hinab, bevor sich der Besucher in Jerusalem wiederfindet. Es ist der Palmsonntag und die Menschen jubeln Jesus zu. Doch das bleibt nicht so. Zwar ist auch der Raum für das Passahmal hell und freundlich, doch im Folgenden wird die Atmosphäre dunkel und bedrückend, bis nach der Kreuzigung und dem Gang durch die Grabhöhle die Auferstehung hell und bunt Hoffnung gibt. Unter dem Titel „Vom Palmsonntag bis zur Auferstehung“ haben rund 30 ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde St. Bonaventura, der evangelischen Stadtkirchengemeinde Lennep und der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde das Gemeindehaus an der Hardtstraße zu einem ganz persönlichen Erlebnisparcours in Sachen Passion und Ostern umgebaut. Hier können die Besucher noch bis zum Ostersamstag, 4. April, die Passion, den Tod und die Auferstehung Jesu mit allen Sinnen erleben. Im Internet oder auf den ausliegenden Flyern können sich Interessierte über Öffnungszeiten und Veranstaltungen im Rahmen des Ostergartens inforNicht nur für Kinder faszinierend mitzuerleben: Der König serviert den Besuchern des mieren. MÖ Ostergartens das Passahmahl. (Foto: MÖ) ➔ www.ostergarten-lennep.de Gesellschaftlich und sozial Gesellschaft Parlament existiert seit 170 Jahren WUPPERTAL. Um das Selbstwertgefühl von Männern zu stärken und den Glauben zu erhalten, gründete der damals in Elberfeld tätige Lehrer Johann Georg Breuer 1845 eine Männervereinigung. Der Vereinsname „Gesellschaft Parlament“ – abgeleitet von „parler“, französisch für reden – war allerdings nur die zweite Wahl. Angedacht war zunächst, einen „Katholischen Leserverein“ ins Leben zu rufen. Da sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Katholiken im Tal der Wupper oftmals ausgegrenzt fühlten und fürchteten, Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften zu provozieren, einigten sie sich auf diesen neutralen Namen. Bis 1920 stieg die Mitgliederzahl auf rund 500 Personen. 1950 wurden erstmals auch Damen eingeladen und ab 1970 konnten diese auch Mitglied werden. Seit ihrer Gründung unterstützt die Gesellschaft soziale Einrichtungen. Beispielhaft waren der Bau des St.-Josefs-Hospitals, die Stiftung einer goldenen Monstranz oder die Errichtung des Hochkreuzes zu Ehren Breuers auf dem Friedhof Hochstraße. Rund 15 Veranstaltungen pro Jahr, etwa Mehrtagesfahrten und regelmäßige Treffen, organisiert die Gesellschaft Parlament, die heute 85 Mitglieder zählt. Als nächstes gibt es einen Smartphonekurs für Senioren am Montag, 23. März, um 16 Uhr im katholischen BildungsEin Blick in das Vereinsarchiv: Mitglieder der Gesellschaft Parlament bei den werk in der LaurentiusFeierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum im Hotel Arcadia. (Foto: Privat) straße 7. MM 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Spielerisch soziales Engagement lernen OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Neue Jugendgruppe des Malteser Hilfsdienstes ENGELSKIRCHEN. „Wir wollen die Kinder durch Spiel und Spaß für soziales Engagement sensibilisieren und Nachwuchs für die Malteser gewinnen“, sagte Sarah Seifert, Leiterin der neuen Jugendgruppe des Malteser Hilfsdienstes (MHD) bei der ersten Gruppenstunde. Zu den Zusammenkünften, die einmal monatlich freitags stattfinden, sind Kinder ab der dritten Klasse eingeladen. Während in der ersten Stunde die Kinder und Jugendlichen mit Hilfe einer Rallye spielerisch den Rettungswagen der Malteser erkundeten, wurden den Eltern Informationen über die neue Jugendabteilung gegeben. Auf die Frage, warum er heute hier sei, sagte Leon (9): „Die Malteser haben sich bei mir in der Schule vorgestellt, und das fand ich sehr spannend.“ Meggie (9): „Die Malteser helfen Menschen, das finde ich gut.“ Den beiden bereitete die erste Gruppenstunde sehr viel Vergnügen. Sie freuen sich schon auf das nächste Treffen. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 63) 96 99 99 HC ➔ www.malteser-engelskirchen.de WALDBRÖL. Eine Gelegenheit zum „Coffee-Stopp“ bieten der Sachausschuss „Partnerschaft mit der Einen Welt“ der Pfarrei St. Michael und die Mitarbeiter des Eine-Welt-Shops am Sonntag, 22. März, im Anschluss an die 9.30-Uhr-Messe. Mit dieser Aktion unterstützen die Kaffeetrinker Menschen in Afrika, Asien und Südamerika. WIPPERFÜRTH. Die Vortragsreihe „Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen“ wird am Donnerstag, 26. März, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Nikolaus fortgesetzt. Der Diplom-Theologe Dr. Thomas Lemmen spricht über die Jenseitsvorstellungen im Islam. Mittels einer Rallye lernten die Kinder das Innere eines Rettungswagens kennen. (Foto: HC) Kinder machen große Fortschritte Flüchtlingsfamilien haben sich im Küsterhaus eingelebt MARIENHEIDE. Seit Anfang Dezember leben Familie Salman aus dem Irak und Familie Navasardy aus Armenien im ehemaligen Küsterhaus. Dort haben sie ein neues Zuhause gefunden. Zwei unterschiedliche Familien, aus unterschiedlichen Ländern, die nicht dieselbe Sprache sprechen, leben hier unter einem Dach. „Sie verständigen sich untereinander mit Händen und Füßen. Aber es ist ganz gut, dass sie nicht dieselbe Sprache sprechen, so müssen sie schnell die deutsche Sprache lernen, um sich auch untereinander unterhalten zu können.“ Zweimal in der Woche erhalten die Erwachsenen Sprachunterricht bei der Caritas. Die Kinder der beiden Familien Shilan (17), Razmik (15), Dawood (13) und Lilya (7) besuchen in Marienheide die Schule. Lilya geht in die erste Klasse. „Sie hat schon sehr gut Deutsch gelernt“, so Pater Rego smm, der sich um die Flüchtlinge kümmert. „Auch die anderen Kinder, die die Gesamtschule besuchen, machen große Fortschritte.“ Ebenso wie die 17-jährige Shilan, die für ihre Eltern übersetzt. Um den Flüchtlingen etwa bei Behördengängen oder dem Einkaufen zu helfen, hat sich eine Gruppe in der Gemeinde gebildet. „Im Küsterhaus gibt es seit Kurzem einen Gemeinschaftsraum, in dem wir Frauen gemeinsam sitzen und Tee trinken“, freute sich Sonja Verhufen, eine ehrenamtliche Helferin. HC WIEHL. Selbstgebackenen Kuchen, Brot und Hefezöpfe verkaufen Kinder am Sonntag, 22. März, nach der 11-Uhr-Familienmesse für einen guten Zweck. Ebenso lädt der Ortsausschuss im Anschluss an die Messe alle Gemeindemitglieder zum Fastenessen in den Pfarrsaal ein. ENGELSKIRCHEN. Die „Lichtbrücke“Bangladesch-Hilfe erhielt jetzt eine Spende in Höhe von 700 Euro. Gesammelt hatten das Geld die Brüder Franz-Rudolf und Josef Niethen während ihrer Krippenausstellung in Haus und Hof ihrer Bäckerei Niethen in Rech. WIPPERFÜRTH. „Wer spielt, hat schon gewonnen!“ lautet das Motto des Familienspieletages, der am Sonntag, 22. März, von 13 bis 18 Uhr im Haus der Familie startet. Den Besuchern ab drei Jahren stehen mehr als 200 aktuelle Brett-, Kartenund Familienspiele zum Ausprobieren zur Verfügung. Damit das lästige Regellesen unnötig wird, sind genügend Mitarbeiter zum Erklären der Spiele da. Gemeinsam mit der Caritas-Familienpflege und der Pfarrbücherei organisiert das Haus der Familie diesen Spieletag für Jung und Alt. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 67) 85 02. ➔ www.hdf-wipperfuerth.de BERGNEUSTADT. Die Kindertagesstätte Don Bosco, Burstenweg, lädt am Dienstag, 24. März, ab 14 Uhr zum Kaffeetrinken mit fair gehandeltem Kaffee ein. Der Erlös kommt Misereor-Hilfsaktionen zugute. Die Familien Salman und Navasardy im neuen Gemeinschaftsraum. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 (Foto: HC) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 ALTENBERG. Die Bußwallfahrt der Männer nach Altenberg findet am Samstag, 21. März, statt. Die Treffpunkte für den gemeinsamen Gang nach Altenberg sind um 20 Uhr St. Michael in Neschen, 20.45 Uhr St. Pankratius in Odenthal und 21 Uhr am Kreisel in Blecher. Ab 21.30 Uhr besteht Beichtgelegenheit im Altenberger Dom, wo um 22 Uhr die Abschlussmesse gefeiert wird. Die Predigt hält Kreisdechant Norbert Hörter. Der Bußgang steht unter dem Thema: „Mit Christus in die Zukunft gehen“. BURSCHEID. Zu einer Spielenacht lädt die Kolpingjugend von St. Laurentius am Freitag, 27. März, ein. Mitmachen können Kinder ab acht Jahren und Jugendliche. Der Abend mit Brett- und Kartenspielen beginnt um 19 Uhr im Pfarrheim. PAFFRATH. Salesianerpater Luis Mata Mera SDB, der in den 80er-Jahren Kaplan an St. Clemens in Bergisch GladbachPaffrath war, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Seine Beisetzung wird in seiner Heimat Ecuador stattfinden. LÜTZENKIRCHEN, „Was Bestattungsformen über uns Menschen verraten“ verrät Bestatter Bernd-Peter Bertram am Dienstag, 24. März, beim Treff in St. Maurinus. Um 20 Uhr wird er die Teilnehmer im Pfarrsaal St. Maurinus mitnehmen auf eine Zeitreise von der Antike bis zur Bestattungswirklichkeit der Jetztzeit und Fragen zum Thema beantworten. SCHLEBUSCH. Musik für Orgel und Oboe erklingt am Sonntag, 22. März, um 19.30 Uhr in St. Andreas. Es spielt der ehemalige Solo-Oboist des WDR-Rundfunkorchesters, Ionel Radonici, mit dem Odenthaler Regionalkantor Thomas Kladeck Musik von Bach, Ravel, Fauré und anderen. Der Eintritt zum Konzert ist frei, um Spenden wird gebeten. BÜRRIG. „Einsichten in die Innenwelten von demenziell erkrankten Menschen“ gibt die Leiterin der Ambulanten Dienste der Caritas, Kirsten Schmidt-Kötting, am Montag, 23. März, um 19.30 Uhr auf Einladung der Kolpingsfamilie im kleinen Pfarrsaal St. Stephanus. Warten auf das Gutachten Frankenforster Kirche von Schimmel befallen FRANKENFORST. Noch vor Ostern hofft Pfarrer und Dechant Winfried Kissel auf den Bericht der Gutachter, die die Kirche St. Maria Königin in Bergisch Gladbach-Frankenforst seit Oktober wegen Schimmelbefalls untersucht haben. „Wenn alle Fakten vorliegen, werden wir sehen, wie es weitergeht“, sagt Kissel im Gespräch mit der Kirchenzeitung. „Geklärt werden müssen die Ursachen für den starken Schimmelbefall“ und wie das Bauwerk, die Inneneinrichtung und die Orgel gereinigt werden können und wie zukünftig die Schimmelbildung vermieden werden könne. Wahrscheinlich wird man um den Einbau eines neuen Heizungs- und Lüftungssystems nicht herumkommen. Das Hochheizen nur für Gottesdienste könnte ein Grund sein. Die warme Luft kann optimal Feuchtigkeit aufnehmen, die Gottesdienstbesucher mitbringen und ausatmen. Nach der Messe kühlt die Luft ab, kann deshalb die Feuchtigkeit nicht mehr halten. Diese kondensiert am Mauerwerk und vielen Orten mehr. Fertig ist das Klima für Schimmelbildung. Kissel erhofft sich auf diese und andere Fragen Antworten in dem Gutachten. Man werde die Fakten und die Lösungsmöglichkeiten eingehend prüfen und in den Pfarrgremien ausführlich diskutieren, ehe eine Entscheidung getroffen werde, so Pfarrer Kissel. KL Vor 60 Jahren wurde die Kirche St. Maria Königin in Frankenforst errichtet. Wegen Schimmelbefall ist sie seit Oktober geschlossen. (Foto: KL) Wer bringt die Hostien mit? Vorbereitungen für Fronleichnam beim Treffen der Küster LEVERKUSEN. „Fahnen und Banner sind ein Zeichen von Macht und Herrschaft“, erklärte Stadtdechant Heinz-Peter Teller, warum Christus auf seinem Primizbild eine Fahne in der Hand hält. Mitgebracht hatte er dieses Bild zum Treffen der Küsterinnen und Küster des Stadtdekanats, um sie einzuladen zur Feier seines Silbernen Priesterjubiläums am 7. Juni um 17 Uhr in St. Remigius. Ein weiteres Anliegen war ihm die Vorbesprechung der Fronleichnamsprozession, die nach 2005 und 2010 zum dritten Mal als gemeinsame Prozession aller Seelsorgebereiche in Wies- dorf stattfinden und von der Sparkassen-Arena im Neulandpark nach Herz Jesu führen wird. „Das mit den Fahnen ist auch Fronleichnam so“, leitete er über. „Da nehmen wir die auch nicht nur mit, damit die einmal im Jahr rauskommen und gelüftet werden.“ Professionell und schnell wurden alle organisatorischen Fragen – Aus welcher Gemeinde nehmen wir den Baldachin? Wer bringt Hostien mit? Wie viele brauchen wir? Woher kommen die Hostienschalen? Woher die Gewänder? Wer besorgt Blumenschmuck? und vieles mehr – beantwortet. KB Beim Treffen der Küsterinnen und Küster informierte Stadtdechant Heinz-Peter Teller (rechts) über die Planungen für die gemeinsame Fronleichnamsprozession. (Foto: KB) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Ein Häuschen für die Grablegung Sieben-Schmerzen-Weg ist wieder komplett BÖDINGEN. „Das kommt nur einmal im Jahr- Das siebte Stationshäuschen wurde beim Abhundert vor“, bemerkte Pfarrer Reinhard Fried- riss der Mauer zum Pfarrgarten, in der es sich richs. Nach dem Sonntagsgottesdienst segnete befand, stark beschädigt. Bis Mitte 2014 hing er vor der Wallfahrtskirche die neue siebte Sta- als siebte Station nur eine schmucklose Relition zum alten Sieben-Schmerzen-Weg. Die- efplatte an der neuen Kirchenmauer, die von ser Wallfahrtsweg der Sieben Schmerzen Ma- Wallfahrern nicht immer als weitere Station erriens, der von Lauthausen nach Bödingen führt kannt wurde. Die Großzügigkeit eines Bödinund heute wieder von vielen Gruppen gegan- ger Ehepaars, des Lions-Clubs Hennef und der gen wird, entstand 1756 nach einer Stiftung der Volksbank Bonn Rhein-Sieg ermöglichte nun Freifrau Maria Charlotta von Spies zu Bülles- die Fertigung einer Rahmen-Nachbildung in heim. Von diesen ersten in Stein gehauenen Re- der Folge der übrigen sechs Stationen. CG liefplatten ist nur noch die zweite Station – „Die Flucht nach Ägypten“ – vorhanden. 1927 wurden neue Stationshäuschen aus Beton mit eingefügten Reliefplatten aus Terrakotta erstellt. Die Terrakottatafeln mussten später wieder entfernt werden, und die Stationshäuschen blieben lange Jahre verwaist, bis sie 1980 restauriert und mit steinernen Relief- Pfarrer Reinhard Friedrichs erklärte den Kindern die Darstellung an der neu erschaf(Foto: CG) platten ergänzt wurden. fenen Station. Kämpfer für den Glauben Erinnerung an den ehemaligen Vikar Ernst-Moritz Roth DATTENFELD. „Er war ein Priester, der klar plant eine Dauerausstellung mit Fotos, Predigund deutlich gegen alle Widerstände seinen ten und Gemälden – er war auch Künstler – von Glauben hochgehalten hat“, erklärte Pfarrer Mi- Roth. Jetzt steht fest, dass sie in die ehemalige chael Ottersbach, der gemeinsam mit den Pfar- Vikarie, im ersten Stockwerk über dem Pfarrrern Johannes Meißner, Johannes Koch und De- büro, einziehen wird. „Wir könnten dafür noch chant Hermann-Josef Metzmacher im „Siegtal- finanzielle Unterstützung und Ausstellungsstüdom“ einen Gedenkgottesdienst zum 70. To- cke gebrauchen“, so Pfarrgemeinderatsvorsitdestag von Vikar Ernst-Moritz Roth zelebrierte. zender Bernd Overhaus. Kontakt unter Telefon Roth hatte von 1932 bis 1935 vor allem als Ju- (01 60) 2 90 06 64. CG gendseelsorger und Religionslehrer in Dattenfeld gewirkt. Er kämpfte in der Zeit des Nationalsozialismus für den Erhalt des katholischen Lebens und warnte die Jugend vor Hitler samt Gefolgsleuten. Predigtverbot und Verfolgung waren die Folge. 1945 starb er bei einem Bombenangriff in Dreisel, wo er sich versteckt hielt. In Dattenfeld wurde das Andenken an Roth immer hochge- Beim Gedenkgottesdienst erinnerten Blumen und ein Foto im Altarraum an Vikar Roth. (Foto: CG) halten. Ein Arbeitskreis 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 KÖNIGSWINTER. Zum Dekanats-Kreuzweg treffen sich die Mitglieder der Frauengemeinschaften (kfd) aus Bad Honnef, Rheinbreitbach, Unkel, Erpel und Königwinter am Freitag, 27. März, um 15.30 Uhr auf der Kreuzweganlage im Kloster Heisterbach. Bei regnerischem Wetter treffen sich die Teilnehmerinnen direkt in der Kirche. Ein Wallfahrtsbus fährt ab in Unkel (14.30 Uhr am Bahnhof), in Rheinbreitbach (14.40 Uhr an der Hauptstraße) und in Bad Honnef (14.45 Uhr an der Post). Die Frauen aus den übrigen Pfarreien des Dekanates machen sich zu Fuß, per Fahrrad oder mit privaten PKW auf den Weg. Anmeldung bis zum 23. März bei der örtlichen kfd oder unter Telefon (0 22 44) 76 31. ITTENBACH. Ein Passionskonzert mit Chorwerken von Alan Wilson, John Rutter, Philip Stopford, Bob Chilcott und Howard Goodall findet am Sonntag, 22. März, um 18 Uhr in der Marienkirche statt. Ausführende sind der Projektchor der Pfarreiengemeinschaft und Georg Wagner an Orgel und Klavier. Die Leitung hat Peter Höller. SANKT AUGUSTIN. Zum ersten Mal veranstaltet die Philosophisch-Theologische Hochschule St. Augustin (PTH) einen Wettbewerb für Facharbeiten, die Schüler in der Qualifizierungsphase vor dem Abitur schreiben. Am Facharbeitspreis „Religionen und Kulturen im Dialog“ können alle Jugendlichen teilnehmen, die eine gymnasiale Oberstufe in NordrheinWestfalen besuchen und deren Arbeit sich mit einem Thema aus dem Bereich des interreligiösen oder interkulturellen Dialogs befasst. Die PTH nimmt Facharbeiten an, die im laufenden Schuljahr verfasst und mit mindestens zwölf Punkten (Note 2+) bewertet wurden. Einsendeschluss ist der 4. Mai. Zu gewinnen gibt es Tablets und MP3-Player. Weitere Informationen unter Telefon (0 22 41) 23 7-5 58 oder per E-Mai an [email protected]. SANKT AUGUSTIN. Vom 22. März bis 12. April zeigt das Museum der Steyler Missionare „Haus Völker und Kulturen“ jeden Sonntag sowie zusätzlich in der Karwoche und an den Osterfeiertagen von 10.30 Uhr bis 17 Uhr die Ausstellung „Leid/Tod und Auferstehung – Jesu Christi“. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 ERFTMÜHLENBACH. Die Sternwanderung des Seelsorgebereiches führt am Sonntag, 22. März, nach St. Martinus in Kirchheim. Dort wird um 11.30 Uhr ein gemeinsam gestalteter Gottesdienst gefeiert. Treffpunkt der Gemeinden ist an der jeweiligen Kirche um 9.15 Uhr in Großbüllesheim, um 9.30 Uhr in Kleinbüllesheim und Dom-Esch, um 9.45 Uhr in Roitzheim, um 10 Uhr in Weidesheim, um 10.15 Uhr in Kuchenheim, um 10.30 Uhr in Palmersheim und Schweinheim sowie um 10.45 Uhr in Niederkastenholz und Flamersheim. Nach der Messe wird die am ehemaligen Pfarrhaus in Kirchheim angebrachte Gedenktafel zu Ehren von Dechant Joseph Emonds gesegnet. EUSKIRCHEN. Pfarrer Max Offermann lädt zum Paschamahl am Mittwoch, 1. April, um 20 Uhr ins Pfarrzentrum St. Martin ein. „Unser christlicher Glaube ist vom Fest der Juden als Erinnerung an die Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens nicht zu trennen“, so Offermann. Informationen und Anmeldung im Pastoralbüro unter Telefon (0 22 51) 77 62 60. BLEIBACH-HARDT. Am Palmsonntag, 29. März, findet die traditionelle „Römerwallfahrt“ nach Rheder statt. Start ist um 14.30 Uhr in Kreuzweingarten ab der Erftmadonna und um 14.15 Uhr in Stotzheim ab der Pfarrkirche St. Martin. In der Kapelle Mutter vom Guten Rat in Rheder treffen beide Prozessionen um 15 Uhr zusammen zur Andacht mit sakramentalem Segen. WALBERBERG. Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums von Hans Dieter Wirtz als Vorsitzender des Kirchenchores wird der Chor am Sonntag, 22. März, um 9.30 Uhr gemeinsam mit dem Kammerchor RheinErft die Messe in der Pfarrkirche St. Walburga gestalten. Zur Aufführung kommt das „Stabat Mater“ von Josef Gabriel Rheinberger. MERTEN. Die Musikfreunde Roisdorf und der Chor Esperanza geben ein Konzert am Samstag, 21. März, um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin. Neben Ouvertüren von Giuseppe Verdi sind unter anderem Werke von Wagner und neues geistliches Liedgut zu hören. Mit Buchsbaumkränzen helfen Bastelrunde seit 40 Jahren aktiv GROSSBÜLLESHEIM. Derzeit sind die 15 Frauen der Bastelrunde St. Michael damit beschäftigt, zu Palmsonntag 700 Buchsbaumkränze als Tür- und Tischschmuck zu binden, die dann vor den Messen des Wochenendes an der Pfarrkirche verkauft werden. „Die Gemeindemitglieder kennen unsere Aktionen seit vielen Unermüdlich binden die Frauen derzeit Buchsbaumkränze. Jahren, wir haben unsere Stammkunden“, lacht Marlene Wery, die Leiterin der Gruppe, deren 40-jähriges Bestehen jetzt mit einer Festmesse in St. Michael gefeiert wurde. Die Bastlerinnen aus Großbüllesheim und Wüschheim im Alter von 52 bis 85 Jahren bieten ihre Arbeiten jedes Jahr neben Palmsonntag auch zu Erntedank und Weihnachten an. Sechs der Gründungsmitglieder sind noch aktiv. Etwa vier Wochen vor dem jeweiligen Fest treffen sich die Frauen dann täglich im Bastelkeller des Hauses von Wery. Die Erlöse gehen an ein von Kaplan Pater Dennis Abraham gegründetes Waisenhaus in Indien, die Pfarrcaritas, die Euskirchener Tafel und wechselnde Pro(Foto: AK) jekte. AK Einkauf nach Punkten in der „Zugabe“ Caritas-Initiative hilft mit Wärme und Lebensmitteln WACHTBERG. Donnerstag, 15 Uhr. Langsam füllte sich der Berkumer Pfarrsaal am Bollwerk. Senioren, Flüchtlinge, junge Familien. Ihr Ziel: Die „Zugabe“, eine Verteilstelle für kostenlose Lebensmittel an Bedürftige. Doch bevor es in den „Zugabe-Laden“ im Keller ging, konnten die Kunden sich erst einmal bei Kaffee und Keksen aufwärmen. „Die Menschen sollen miteinander und mit unserem Team warm werden“, erklärte Andrea Neu vom Pfarrgemeinderat St. Marien. Im Keller hörten unterdessen Sarah Lüddemann und Sofie Klemmer Diakon Ludger Roos aufmerksam zu. Die beiden Firmanwärterinnen hatten sich zur Mitar- beit bei der Caritas während der Firmvorbereitung entschieden und waren nun das erste Mal dabei. „Unsere Kunden können nach einem Punktesystem unter den Lebensmitteln wählen“, erklärte Roos. Je nach Bedürftigkeit haben die Klienten ein Punktekontingent. Die Punkte sind auch auf den Verpackungen vermerkt. Jetzt gab es aber für jeden Gast einen Punkteabzug, da nicht mehr genügend Waren vorhanden waren. Die Reihenfolge der Einkäufer wurde zuvor ausgelost. Freundlich wurden sie von Sofie empfangen, die auf einem Taschenrechner die Punkte auf den ausgewählten Waren zusammenzählte. Unterstützt wurde sie dabei von Joseph von Radowitz, einem erfahrenen Ehrenamtler der „Zugabe“, sowie der kaufmännischen Leiterin Josi Duell. Damit die Regale der „Zugabe“ bald wieder gefüllt sind, stehen die Helfer der Aktion am Samstag, 21. März, von 10 bis 15 Uhr vor dem Berkumer Einkaufszentrum. Auch Sarah und Sofie bitten dann unter dem Motto „Kaufe Deins – schenDiakon Ludger Roos (rechts) erklärte den Firmlingen Sarah (vorne links) und Sofie das System ke eins“ um eine Zugabe der „Zugabe“. Im Hintergrund: Joseph von Radowitz und Andrea Neu. (Foto: ES) für die „Zugabe“. ES 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Frischzellen für den Glauben Fastenpredigtreihe mit Kunstinstallation in Herz Jesu BONN-VILLENVIERTEL. Es ist mittlerweile die elfte Predigtreihe, zu der die Kirche Bad Godesberg während der Fastenzeit in Herz Jesu in der Beethovenallee einlädt. Fee Barden verhüllte im Rahmen ihrer Kunstinstallation sukzessive den Korpus Christi. (Foto: BBW) Und sie erfreut sich nach wie vor so großer Beliebtheit, dass immer noch zusätzlich Stühle in den Kirchenraum getragen werden müssen. 2015 steht die Predigtreihe unter der Überschrift „Schlagworte“ und setzt sich thesenhaft mit Grundfragen des Glaubens auseinander: „Die Aktualität des Glaubensbekenntnisses“, „Gott und die Kirche?!“ oder „Wer ist Jesus?“. „Der christliche Glaube gibt wundervolle und sinnstiftende Antworten auf die Grundfragen des Lebens. Sie zu verstehen und für sich anzunehmen, bereichert ungemein“, so Dechant Dr. Wolfgang Picken. „In der Predigtreihe will ich versuchen, unseren Glauben an Christus mit Frischzellen zu versorgen.“ Auch in diesem Jahr wird die Reihe von einer Kunstinstallation im Altarraum begleitet, die Gemeindemitglied Fee Barden wöchentlich weiterentwickelt. Dabei wird der Korpus Christi sukzessive in weißes Verbandsmaterial eingewickelt: zunächst die Wundmale an Beinen und Armen, dann der ganze Körper. Ein beeindruckendes wie gleichermaßen beunruhigendes Bild, so das Urteil der Betrachter. BBW Viele sind von Anfang an dabei 25 Jahre ökumenische Fastenwoche „Am Ennert“ BONN-HOLZLAR. „25 Jahre … Fasten mit das eine: eine Woche freiwilliger Verzicht auf DIR und MIR“ – so war die Jubiläums-Fasten- feste Nahrung; stattdessen lediglich Tees, Säfwoche 2015 in Holzlar überschrieben. 25 Jah- te, Brühe und Wasser. Das war und ist nicht imre, in denen Menschen der Gemeinden Christ mer einfach. Und dennoch sind viele Menschen König, Holzlar, St. Adelheid, Pützchen, und schon zum wiederholten Mal dabei – manche St. Antonius, Holtorf, sowie der evangelischen sogar von Anfang an. Sie alle sind immer wieKirchengemeinde Holzlar eine intensive ge- der begeistert von den neuen Erfahrungen für meinsame Zeit verbrachten, sich über ihre Er- Körper, Geist und Seele. Mit dem gemeinsafahrungen beim Fasten austauschten und viele men Fastenbrechen am letzten Abend endete interessante Programmpunkte erlebten. In die- die 25. Auflage. BBW sem Jahr erlebten die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren abendlichen Treffen im evangelischen Gemeindezentrum Aromadüfte, tauchten in die Welt einer Eremitin ein, lernten eine fernöstliche Heilmethode kennen und tanzten zu Folkloremusik. Auch ein Gottesdienst und eine Wanderung gehörten zum Programm. Aber im Wesentlichen ging und geht es immer um Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Einüben von Folkloretänzen. (Foto: BBW) 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN-BAD GODESBERG. Erfolgsmeldungen vom „Runden Tisch: Flüchtlinge Bad Godesberg“. Dieser konnte Spendenzusagen in Höhe von 12 000 Euro verbuchen, sodass nun Sprachkurse für alle der über 100 Flüchtlinge gesichert sind. Zudem wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die von katholischer und evangelischer Kirche finanziert wird. Deren Koordinatorin, die Ethnologin Jessica Hübner-Fekiri (Foto), wurde jetzt vorgestellt. Sie wird den Hilfebedarf ermitteln und entsprechend weiterleiten. Aktuell werden ehrenamtliche Sprachbegleiter gesucht. Informationen dazu unter Telefon (02 28) 53 88 13 30. BONN-BEUEL. „Zum Dialog gibt es keine Alternative. Begründung und Wege einer christlich-islamischen Begegnung“. Darüber spricht Dr. Werner Höbsch am Dienstag, 24. März, um 19.30 Uhr in der Pauluskirche, Siegburger Straße 75. BONN-BEUEL. Die Ermländer aus Bonn und Umgebung treffen sich am Sonntag, 22. März, um 14.30 Uhr zum Gottesdienst (14 Uhr Rosenkranz) in der Kapelle des St.-Josef-Krankenhauses, Hermannstraße, und anschließend in der Cafeteria des Hauses. BONN. „Das kommt in den besten Familien vor“. Über Probleme in Partnerschaft und Familie spricht Dr. Peter Conzen am Dienstag, 24. März, um 20 Uhr in der Familienbildungsstätte, Lennéstraße 5. BONN. Eine Führung durch St. Remigius, Brüdergasse 8, wird am Samstag, 21. März, um 15.30 Uhr angeboten. BONN-ENDENICH. Zum traditionellen Fastenessen lädt die Gemeinde St. Maria Magdalena am Sonntag, 22. März, im Anschluss an die 11-Uhr-Messe ins Pfarrheim ein. Der Erlös kommt Hilfsprojekten in Ruanda zugute. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] FRECHEN. Ein liturgischer Abend findet an Gründonnerstag, 2. April, in St. Mariä Himmelfahrt statt. Um 19 Uhr wird eine Abendmahlfeier stattfinden. Im Anschluss ist ein meditativer Schweigemarsch von Grefrath nach Habbelrath geplant. Bei Regen werden PKWs genutzt. Im Pfarrheim wird dann eine einfache Fastenspeise angeboten. Anschließend soll über Texte der Gründonnerstagsliturgie gesprochen werden. Der Abend wird gegen 23.30 Uhr mit einem Stundengebet beendet. Um Anmeldung wird bis Freitag, 27. März, im Pastoralbüro St. Antonius/St. Mariä Himmelfahrt unter Telefon (0 22 34) 9 91 04 10 gebeten. HÜRTH. Ein Glaubensgespräch in der Fastenzeit wird am Samstag, 21. März, von 10 Uhr bis 11 Uhr im Pfarrhaus AltHürth, Weierstraße 6, mit Pfarrer Reinhold Steinröder angeboten. HÜRTH. Das Hospiz Hürth bietet mit der „(R)Auszeit für Trauernde“ ein Wanderwochenende in der Eifel von Samstag, 25. April, bis Sonntag, 26. April, an. Reiseziel ist Neroth in der Vulkaneifel. Die Unterbringung erfolgt im Hotel „Eifelsteg“. An beiden Tagen ist eine rund zweistündige Wanderung vorgesehen. Weitere Fragen und Anmeldung unter Telefon (0 22 33) 79 90 64. BERGHEIM. Das Anton-Heinen-Haus lädt in Kooperation mit dem Jugendamt am Mittwoch, 25. März, um 19.30 Uhr in die Familienbildungsstätte ein zu einem Informationsabend über die berufliche Qualifizierung zur Tagespflegeperson. Inhalt des geplanten Kurses sind grundsätzliche Aspekte der Tagesbetreuung sowie pädagogische, rechtliche und steuerliche Grundlagen. Die Qualifizierung beginnt am Mittwoch, 6. Mai, und umfasst 160 Unterrichtsstunden. Anmeldung und weitere Informationen unter Telefon (0 22 71) 4 79 00 oder per Email an [email protected]. ELSDORF. In den vergangenen Wochen ist es auf den Friedhöfen in Elsdorf wiederholt zu Diebstählen von Blumen und Pflanzgefäßen gekommen. Es wurde Anzeige erstattet. Hinweise erbitten die Friedhofsverwaltung und die Polizei. Live-Bilder aus Hamburg Gemeinde mit ehemaligem Kaplan Dr. Stefan Heße verbunden BERGHEIM. Ein besonderes „Public Viewing“ hat es in der Georgskapelle gegeben: Zur Amtseinführung vom ehemaligen Kaplan der Gemeinde, Dr. Stefan Heße, als Erzbischof im Bistum Hamburg kamen viele Pfarrangehörige dort zusammen, um sich den Gottesdienst aus dem St.-Marien-Dom in Hamburg auf einer Leinwand anzusehen. Während seiner Amtseinführung trug Heße eine Mitra, welche ihm als Geschenk von seiner ehemaligen Gemeinde Bergheim überreicht worden war. „Ich kenne den ehemaligen Kaplan Heße schon seit rund 20 Jahren und habe ihn immer sehr gemocht“, so eine Teilnehmerin. „Ich erinnere mich gerne an die Gottesdienste, die er im Pfarrheim halten musste, als die St.-Remigius-Kirche renoviert werden musste.“ Diakon Hermann-Josef Klein zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir haben überlegt, eine Fahrt nach Hamburg anzubieten.“ Dies gestaltete sich aber als zu kompliziert, und so wurde die große Leinwand mithilfe von Technikern des Maria-HilfKrankenhauses aufgebaut. Auch zahlreiche Fotos wurden gemacht, die von Diakon Klein an Erzbischof Stefan Heße geschickt werden, um die „stetige Verbundenheit zu ihm auszudrücken“, so Klein (siehe auch Die Besucher des „Public Viewing“ in der Georgskapelle sahen die Amtseinführung auf Seite 3 in dieser Ausgaeiner großen Leinwand. (Foto: BB) be). BB „Grüne Damen“ 25 Jahre jung Ehrenamtliche Helferinnen unterstützen Patienten WESSELING. Die „Grünen Damen“ des Dreifaltigkeits-Krankenhaus feierten ihr 25-jähriges Bestehen. Hierbei wurden die drei Gründungsmitglieder Ursula Brücken, Gabriele Glomb und Margit Jahn, die bis heute ihre Tätigkeiten als „Grüne Damen“ ausüben, geehrt. Die christliche Krankenhaushilfe wurde im Februar 1990 ins Leben gerufen. Ziel der Arbeit der insgesamt 20 ehrenamtlichen Helferinnen ist es, die Patienten im Krankenhaus zu unterstützen und ihnen den Krankenhausaufenthalt zu erleichtern. Sie erledigen Besorgungen für die Patien- ten, begleiten sie zu Untersuchungen oder hören ihnen einfach nur zu. „Mit Ihrem unermüdlichen Einsatz kümmern Sie sich mit viel Herz und Einfühlungsvermögen um die kleinen und großen Wünsche unserer Patientinnen und Patienten. So tragen Sie dazu bei, dass der Aufenthalt in unserem Haus so angenehm wie möglich wird. Für Ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement danken wir Ihnen von Herzen“, so Alexandra Krause, Kaufmännische Direktorin des Krankenhauses. BB Die „Grünen Damen“ mit den Gründungsmitgliedern Gabriele Glomb, Ursula Brücken und Margit Jahn (vordere Reihe von links nach rechts). (Foto: BB) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Pilot oder Priester KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Goldenes Priesterjubiläum von Pfarrer Jörg Wenz WEIDENPESCH. Seinen Lebenssituationen spürt er sehr sorgfältig und hoch sensibel nach. Immer wieder standen Umbrüche und Veränderungen an, die ihn an neue Orte brachten und ihn in seinen Erinnerungen bis heute beschäftigen. Jetzt feierte Pfarrer Jörg Wenz sein Goldenes Priesterjubiläum in der Gemeinde St. Franziskus in Bilderstöckchen, wo er 24 Jahre als Pfarrer wirkte. Und auch dieses Fest geht ihm spürbar nach. Er genoss die Anwesenheit von Weihbischof Ansgar Puff, mit dem Wenz als Pfarrvikar in Düsseldorf in einem Haushalt lebte. Die Erinnerung an Puffs Worte während der Jubiläumsmesse rührte Pfarrer Wenz sehr; auch freute er sich sehr über die herzliche Anteilnahme der Gemeinde an seinem Fest. Voller Dankbarkeit nahm Wenz ein Bild von Benediktinerbruder Lukas in Empfang, das die Berufswahl von Wenz vor 50 Jahren widerspiegelt. Pilot stand auf der Wunschliste von Wenz, der sich schon bei der Lufthansa beworben hatte, aber abgelehnt wurde, weil er eine Brille trug. Nach seiner Priesterweihe arbeitete Wenz als Kaplan in Paffrath und in Düsseldorf-Bilk. Später zog er in eine christliche Hausgemeinschaft mit Pfarrer Heinrich Haas in St. Marien in Nippes und lernte dort das Neokatechumenat kennen. Dann wurde ihm die Pfarrerstelle in Bilderstöckchen angeboten. In der Gemeinde traf er dann auf Bruder Lukas, mit dem er bis heute befreundet ist. Der Mönch, Maler und Sozialarbeiter lobte zum Jubiläum das soziale Engagement P r i e s t e r j u b i l a r von Wenz: „Du hast keiPfarrer Jörg Wenz. nen stehen lassen; die Pen(Foto: RUM) ner gingen sogar an Deinen Kühlschrank.“ Nach 24 Jahren wurde Wenz als Pfarrer entpflichtet, was er zum Teil mit Traurigkeit und gleichzeitig als große Befreiung wahrnahm. Er wechselte zu Puff nach Düsseldorf und war dort unter anderem für das Kloster der Zisterzienserinnen zuständig – bis Puff Personalchef in Köln wurde. Wieder stand für Wenz ein Umzug an. „Es soll mein letzter Umzug sein“, so der 76-jährige Geistliche und zog ins Altenheim Haus Phönix an der Neusser Straße. Auch von dort ist er dem Neokatechumenat verbunden und geht mit den Gemeinschaften den geistlichen Weg, „damit der Glaube wieder zu seinen Wurzeln findet“. RUM LINDENTHAL. Die katholische Seelsorge der Uniklinik lädt ein am Samstag, 28. März, um 16 Uhr in die Klinikkirche St. Johannes der Täufer, JosephStelzmann-Straße 20, zu einem Passionskonzert mit Werken von Liszt, Bach und Cornelius. Es singen der Chor „Collegium Cantorum Köln“ unter der Leitung von Thomas Gebhardt und Bariton Bernhard Hüsgen. Begleitet werden sie von Craig White am Klavier. Sakrale Gegenstände beschädigt Verwirrte Frau in St. Pankratius festgenommen WORRINGEN. Der Schreck sitzt tief. In der Kirche St. Pankratius hat eine offenbar geistig verwirrte Frau einige sakrale Gegenstände beschädigt. Schwere Marmorsockel waren verschoben, die Vorhänge am Beichtstuhl abgerissen, die Tücher zur Verhüllung abgenommen und in den Bodenläufer eingewickelt, das Weihwasserbecken war vollständig entleert. Heiligenfiguren waren aus der Verankerung bewegt, und bei der Muttergottesstatue der rechte kleine Finger abgebrochen worden. Auch das Reliquiar des heiligen Pankratius, das in der Altarplatte eingelassen ist, wurde beschädigt. Pastor Thomas Wolff, leitender Pfarrer von St. Pankratius am Worringer Bruch, weist darauf hin, dass es sich um keine Entweihung handele, sodass der Altar nicht neu geweiht werden müsse. Die Frau wurde von der Polizei nach heftiger Gegenwehr mit Handschellen abgeführt und in eine Klinik eingeliefert. Pfarrer Wolff betonte: „Wir werden die Kirche selbstverständlich weiterhin für alle offen und zugänglich halten. Vor allem ist unsere Kirche ein Ort, der für die Begegnung mit Gott offensteht.“ Der finanzielle Schaden hält sich nach Auskunft der Pfarrgemeinde in Grenzen. RUM 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 WORRINGEN. Sie war eine starke Persönlichkeit und hat dem Seniorenclub in der Gemeinde St. Pankratius ihren Stempel aufgedrückt. Jetzt starb die langjährige Leiterin des Clubs, Martha Stahl, im Alter von 95 Jahren. Sie arbeitete zunächst als Pfarrsekretärin, dann war sie in der Gemeinde tätig, gab Religionsunterricht, betreute die Kommunionkinder, organisierte Jugendgruppen, Ferienlager und Wandergruppen, arbeitete in der Krankenseelsorge. Ein besonderes Anliegen war der gebürtigen Düsseldorferin der Seniorenclub, dessen Leitung sie später an Helene Stecklenberg abgab; sie blieb dem Club aber als Teilnehmerin erhalten, bis sie in das Augustinus-Haus in Dormagen umzog. Für ihr Engagement bekam sie vor zehn Jahren die Goldene Ehrennadel der Caritas verliehen. Die 32 Senioren treffen sich jede Woche zu Gedächtnistraining, Basteln, Gymnastik oder unternehmen Ausflüge. Der Muttergottes wurde der rechte kleine Finger abgebrochen. (Foto: RUM) KÖLN. Einzelpersonen oder Gruppen, die sich ehrenamtlich engagieren, können noch bis Freitag, 27. März, für den Ehrenamtspreis der Stadt vorgeschlagen werden. Neben den bekannten Betätigungsfeldern wie soziales Leben, Sport, Musik und Kultur können auch Vorschläge zum Digitalen Engagement eingereicht werden, das die Stadt in diesem Jahr mit einem Sonderpreis ehrt. Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) entscheidet eine Jury über die Bewerbungen. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Kölner Ehrenamtstages am 6. September auf dem Heumarkt. Bewerbungsunterlagen gibt es unter Telefon (02 21) 22 12 31 90. ➔ www.stadt-koeln.de/ehrenamt www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 KIRCHE UND THEOLOGIE Christ sein im Umfeld verlangt konkrete Nachfolge Gemeinschaft im Wort im Erzbistum Köln – Bibel-Teilen (Teil 4) I m sechsten Schritt des Bibel-Teilens lautet der Impuls für die Gläubigen, die sich als Gemeinschaft im Wort versammeln: „Handeln – sich von Gottes Wort anstecken lassen.“ In den Kleinen Christlichen Gemeinschaften und vielen anderen Gruppierungen, die sich von der Heiligen Schrift leiten lassen, sprechen die Beteiligten über die Aufgaben, die sich aus dem Text heraus zeigen. Im Bewusstsein, dass Christus durch uns in der Welt handelt, diskutieren die Versammelten wozu sie konkret gesandt sind und überlegen, „wer tut was mit wem bis wann?“. Kleine Christliche Gemeinschaften, die als Kirche vor Ort fungieren, sind immer durch vier Merkmale erkennbar. Sie leben im BibelTeilen auf Christus hin (1). Im Dienste-Teilen und im „geteilten Ort“ der sonntäglichen Eucharistie sind sie verbunden mit der Pfarrei, in der sie leben und begreifen sich sowohl als Teil der Diözese wie auch der Weltkirche (2). Sie richten ihre Aufmerksamkeit und Wahrnehmung auf den umliegenden Beziehungsraum und die jeweilige konkrete Nachbarschaft (3). Mit der Frage nach der Sendung, dem Auftrag, den sie aus dem Wort Gottes hören, beginnt das gemeinsame Engagement für und mit dem Mitmenschen, nachdem deren Lebenslagen erkundet wurden (4). Menschen erfahren Christus in der Begegnung mit uns Hier mag manch einer denken „Das ist doch klar – wir Christen engagieren uns doch immer sozial und karitativ, wie es uns das Gebot der Nächstenliebe vorgibt!“ Und „Dafür haben wir doch die Caritas und alle sonstigen profilierten Gruppen und Verbände! Wozu soll ich in einer Kleinen Christlichen Gemeinschaft diese Schritte tun? Ich spende und helfe, wenn es nötig ist!“ Angesichts der Erosion und fundamentalen Veränderung unserer Pfarreien und bisherigen Organisationsformen bieten kleine Zellen von Christen, die sich – gruppiert um Gottes Wort – vor Ort, in den verschiedenen Quartieren, Lebens- und Sozialräumen zusammenfinden und konkret Kirche sind, eine gute Möglichkeit komplexe, ja fast unübersichtliche Pastoralräume und Großpfarreien mit Leben zu füllen. Die Menschen, die Christus noch nicht kennen, erfahren ihn konkret in der Begegnung mit uns. In dieser sichtbaren Mikrokirche (WortGottes-Zelle/Gemeinschaft im Wort vor Ort) schauen die Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche in die Stadtviertel und Ortsteile, ja Straßenzüge und bearbeiten Fragen wie: „Haben wir alle Menschen im Blick?“ „Kennen wir die Menschen, die mit uns katholisch sind?“ „Wie können wir diese Menschen kennenlernen, wie in Beziehung mit ihnen leben – egal ob sie zu uns gehören oder nicht?“ „Wissen wir um die Situationen unserer Mitmenschen?“ „Was sind die konkreten Herausforderungen unseres Stadtteils/Ortes und wie nehmen wir daran Anteil?“ „Was bewegt die Menschen, mit denen wir leben?“ In Stadtteilspaziergängen, Quartierswanderungen und Gesprächen mit den Menschen auf der Straße, den Plätzen und in den Häusern, erfahren die Beteiligten vom Alltag ihrer Mitmenschen und lernen sich gegenseitig kennen. Es entstehen Netze und solide auf Vertrauen und Kenntnis basierende Beziehungen. Kleine Christliche Gemeinschaften, kirchliche Zellen, Mikrokirchen entwickeln Kirche lokal. Erster Zweck ist nicht aus und im Bibel-Teilen, in der Gemeinschaft im Wort möglichst zahlreiche Gruppenbildungen zu schaffen. Nein, diese Art von Kirche sein meint einen tiefen geistlichen Prozess, in dem wir auf Gott hören, Jesu Weg reflektieren, diesen nachahmen und uns auf jetzigen Lebenswelten, auf die uns umgebenden konkreten Menschen und nicht zuletzt die jetzige Kirche einlassen und Josef Schäfers damit wachsen. Josef Schäfers ist Ansprechpartner des Nationalteams „Kleiner Christlicher Gemeinschaften“ (KCG). Als Regio nalreferent in der Gemeindepastoral des Stadtdekanats Köln ist er unter Stadtdekanat Köln / Nationalteam „KCG“, Kardinal-Frings-Straße 12, 50668 Köln, Telefon (02 21) 16 00 34 44, Mobil (01 72) 21 43 86 2, E-Mail [email protected] erreichbar. Ein Blick auf alle Religionen Kardinal Königs Einfluss auf Nostra Aetate A uf den maßgeblichen Einfluss des Wiener Kardinals Franz König auf das Konzilsdekret über die Beziehung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen hat der Wiener Religionswissenschaftler Johann Figl aufmerksam gemacht. Es sei das Verdienst Königs gewesen, aus der Pattsituation zwischen Befürwortern und Gegnern einer „Judenerklärung“ einen Ausweg zu eröffnen, sagte Figl bei den „Kardinal König Lectures“ zum elften Todestag des früheren Wiener Erzbischofs in Wien. Der universale Blick von „Nostra aetate“ (lesen Sie auch Seite 16), der letztlich das Verhältnis der Kirche zu allen Religionen und nicht nur das Judentum in den Blick nimmt, sei dem Kardinal zu verdanken. Königs Plädoyer für eine Ausweitung des 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Dokuments auf alle nichtchristlichen Religionen habe eine „Erklärung mit relativ großem Konsens“ ermöglicht. Zu kurz geraten sei dabei allerdings die Stellungnahme der Kirche zum Judentum, die vor dem Hintergrund der jahrhundertelangen Beteiligung der Kirche am Antijudaismus nötig gewesen wäre. Mit seinem Einfluss auf „Nostra aetate“ sei der Kardinal Teil einer zuvor noch nie dagewesenen Umwälzung der Sichtweise der Kirche auf die nichtchristlichen Religionen geworden. Denn bis zum Zweiten Vatikanum habe es kein einziges positives Wort über die nichtchristlichen Religionen gegeben. König habe wiederholt gesagt, dass diese Erklärung das wichtigste Dokument des Konzils sei. KNA Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Vom Erzbischof wurden ernannt: Pfarrer Gerhard Schröder bis zum 31. Mai zum Subsidiar an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Monsignore Wilhelm Terboven bis zum 31. Juli zum Subsidiar an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Diakon Frank Zielinski zum Diakon an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Pfarrer Heinz-Peter Janßen bis zum 30. Juni zum Subsidiar an den Pfarreien St. Nikolaus in Bergisch Gladbach-Bensberg und St. Joseph in Bergisch Gladbach-Moitzfeld im Seelsorgebereich Bensberg/Moitzfeld des Dekanates Bergisch Gladbach. Stadtdechant Dr. Peter Fabritz – im Einvernehmen mit seinem Bischof – bis zum 6. Januar 2020 zum Diözesanrichter und Kirchenanwalt am Erzbischöflichen Offizialat. Weihbischof Ludger Schepers – im Einvernehmen mit seinem Bischof – bis zum 6. Januar 2020 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Pfarrer Peter Hoffmann – im Einvernehmen mit seinem Bischof – bis zum 13. Dezember 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Pfarrer Hans Thomas Patek – im Einvernehmen mit seinem Bischof – bis zum 13. Dezember 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Pfarrer Josef Ulbrich weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Martinus in Erftstadt-Borr, St. Martin in Erftstadt-Friesheim, St. Johann Baptist in Erftstadt-Niederberg, St. Martinus in Nörvenich-Pingsheim, St. Pantaleon in Erftstadt-Erp und St. Ulrich in Zülpich-Weiler im Seelsorgebereich Erftstadt-Börde des Dekanates Erftstadt. Begeisterung: Papst Franziskus begrüßt bei der Audienz Mitglieder und Anhänger des Neokatechumenalen Wegs. (Foto: Tobias Bösing) Papst lobt Neokatechumenalen Weg Audienz und Sendung in Rom VATIKANSTADT/ERZBISTUM. Für die Mitglieder des Neokatechumenalen Wegs (NK) fand kürzlich eine große Audienz des Papstes in Rom statt. Während der Audienz hat der Heilige Vater unter anderem 31 neue „missiones ad gentes“ – also Gemeinschaften von Mitgliedern des NK, bestehend aus drei bis fünf meistens kinderreichen Familien in Begleitung eines Priesters und Seminaristen – in die ganze Welt ausgesandt. Sie sollen durch ihr missionarisches Zeugnis die Kirche vor Ort unterstützen oder teilweise erst aufbauen. Tausende Mitglieder, Anhän- 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 ger und die Führungsriege des NK waren bei der Papstaudienz anwesend. Darunter befand sich auch der Gründer, der spanische Künstler Kiko Argüello. Ebenfalls nahmen die bereits seit einigen Jahren im Erzbistum Köln – in den Städten Düsseldorf und Köln – wirkenden Familien „ad gentes“ mit ihren Priestern an der Audienz teil. Papst Franziskus bestätigte die missionarische Praxis des NK und ermutigte seine Mitglieder zum weiteren Dienst an der kirchlichen Sendung: „Ich bestätige heute euren Ruf, ich unterstütze eure Mission und segne euer Charisma.“ EB/TMG www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 AUS DEM ERZBISTUM Adolph Kolping würde Flüchtlingen helfen Erzbischof Schick in Köln KÖLN. Vor einer Globalisierung der Gleichgültigkeit hat Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, bei den „Kölner Gesprächen“ des Kolpingwerkes gewarnt. Christen seien durch das Zweite Vatikanische Konzil aufgerufen, die Freude und Hoffnung, Trauer und Angst aller Menschen zu teilen, sagte er am Samstagabend vor rund 200 Leitungskräften des Verbandes im Kolpinghaus International. Deshalb seien die Christen eingeladen, sich für die Armen einzusetzen, denen das tägliche Brot fehle, für die Millionen Arbeitssklaven, meist Frauen und Kinder, die in Bergwerken und Steinbrüchen, in Plantagen und Textilfabriken, als Kindersoldaten oder in der Prostitution arbeiten müssten. Schick erinnerte die Kolpingmitglieder daran, dass es heute kaum noch Wandergesellen gebe. „Aber es gibt Flüchtlinge, Asylanten und unbegleitete Jugendliche, die hier bei uns heute fremder sind als die damaligen Gesellen. Adolph Kolping würde uns heute mit aller Dringlichkeit auffordern, ihnen zu helfen, dass sie ihre Vertreibungs- und Fluchttraumata überwinden, dass sie die deutsche Sprache lernen, dass sie einen Beruf erlernen und ausüben können, dass sie sich integrieren. Integration würde sicher eine wichtige Aufgabe für Adolph Kolping 2015 darstellen, und er würde uns auffordern, alles dafür EB Nötige zu tun.“ Oben-ohne-Protest im Kölner Dom kommt erneut vor Gericht KÖLN. Der Oben-ohne-Protest in der Weihnachtsmesse 2013 im Kölner Dom wird erneut vor Gericht verhandelt. Femen-Aktivistin Josephine Witt habe Berufung eingelegt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln, Ulf Willuhn, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Fall werde demnächst vor dem Kölner Landgericht neu aufgerollt. Das Amtsgericht hatte die zur Tatzeit 20-Jährige wegen grober Störung der Religionsausübung zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt. In Syrien ist „der Satan am Werk“ Erzbischof von Jerusalem über den „Arabischen Frühling“ DÜSSELDORF. „Der Islamische Staat (IS) ist ein Krebsgeschwür, das die Muslime selbst herausschneiden müssen“, so Erzbischof Fouad Twal. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem sprach in Düsseldorf beim ASG-Jahresempfang über die Folgen des Arabischen Frühlings im Nahen Osten. Was vor vier Jahren in Tunesien mit einem Aufstand für Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit begann und zu einem Flächenbrand in arabischen Ländern wurde, habe damals in westlichen Ländern Bewunderung hervorgerufen. Doch was ist nach diesen vier Jahren? In Tunesien habe es einen Wandel zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegeben. Als einziges muslimisches Land kenne man dort jetzt Religionsfreiheit, die so weit gehe, dass es sogar ein Recht auf Nichtglauben gebe. Das Islamische Recht, die Scharia, ist nicht mehr die Quelle des staatlichen Rechtssystems. Arabischer Winter Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und Josef Holtkotte, Bundespräses des Kolpingwerkes, am Grab von Adolph Kolping in der Minoritenkirche. Bei dem Prozess könnte es abermals um die Frage gehen, ob Witt nach dem Strafrecht für Erwachsene oder für Heranwachsende beurteilt werden soll. Amtsrichter Gerd Krämer hatte keine Gründe gesehen, das Jugendstrafrecht anzuwenden. Die Femen-Aktivistin war am Ersten Weihnachtstag während einer Messfeier mit dem inzwischen emeritierten Kardinal Joachim Meisner an dessen 80. Geburtstag auf den Altar gesprungen. Sie entblößte ihren Oberkörper, auf KNA dem „Ich bin Gott“ stand. Ägyptem habe den Weg zur Demokratie noch nicht gefunden. Wie lange der Prozess noch dauern könnte, darüber machte Twal keine Angaben. Im Fall Syriens kam er zu einem vernichtenden Urteil. „In Syrien gibt es keinen arabischen Frühling mehr. Dort herrscht arabischer Winter in seiner furchtbarsten Form“, so der Erzbischof. Dort und im benachbarten Irak herrsche der Islamische Staat (IS) mit unvorstellbarer Grausamkeit. „Hier ist der Satan am Werk“, so Twal. Diese Islamisten seien ein „mörderisches Monstrum“, die im Namen Gottes unvorstellbare Verbrechen verübten. Überleben könne nur derjeneige, der sich ihnen völlig unterwerfe. Das habe zur Folge, dass die Christen ihr angestammtes Land verlassen müssten. „Das 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Der Lateinische Patriarch von Jerusalem Erzbischof Fouad Twal sprach in Düsseldorf vor über 200 Zuhörern beim ASG-Bildungsforum. (Foto: Bkr) christliche Erbe wird hier im Stammland des Christentums ausgelöscht“, erklärte Twal vor über 200 Zuhörern. Die Flucht der Christen sei eine Folge des arabischen Frühlings. Aber auch die Islamisten selbst würden Opfer der Lüge und des Hasses. „Gewalt kommt nicht von Gott. Gott ist die Liebe“, erklärte der Patriarch. Den IS verglich er mit einem Krebsgeschwür. Als Mittel gegen den islamistischen Terror setzt er auf Bildung. „Die Menschen müssen denken lernen“, dann könnten sie die Lügen der Islamisten enttarnen. Hier sieht er die übrige Welt in der Pflicht, anstatt Waffen zu liefern. Doch es gibt noch einen Krisenherd im Nahen Osten. Eine offene Wunde sei der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Auch hier gäbe es „so viel Aggression und Gewalt“. Solange die israelische Siedlungspolitik die palästinensischen Menschen ignoriere, so lange gebe es keinen Frieden. Für beide Seiten gelte „kein Frieden ohne Gerechtigkeit und keine Gerechtigkeit ohne Vergebung“, erinnerte er an Worte von Papst Johannes Paul II. KL Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG „Gott kannst du überall begegnen“ Erstkommunion-Interview des Bonifatiuswerks mit logo!-Moderator Tim Niedernolte D ie meisten Kommunionkinder sind echte logo!-Fans. Die Kindernachrichtensendung ist Kult und ein Muss für alle, die sich kindgemäß über das Weltgeschehen informieren wollen. Und jeder logo!-Fan kennt selbstverständlich auch Tim Niedernolte! Tim steht seit 2010 für die Kindernachrichten vor der Kamera und moderierte bis 2012 unter anderem auch Sky Fußball. Seit Januar 2014 ist er im ModeratorenTeam von „ZDF heute“ dabei. Neben Frühund Spätausgaben der heute-Sendung präsentiert er die Nachrichten auch im ZDFMorgenmagazin. Tim hat für seine Moderationen sogar schon Preise bekommen, unter anderem den Deutschen Fernsehpreis für die beste Informationssendung. Aber was viele Kinder vielleicht nicht wissen: Tim ist nicht nur ein cooler und sympathischer Typ, er ist auch jemand, dem sein christlicher Glaube besonders wichtig ist. les verantwortlich zu machen. Schönes und Schlimmes – ich glaube, im Leben eines jeden Menschen überall auf der Erde gehört das irgendwie zusammen. Oftmals „leider“. Oft aber auch „zum Glück“! Gibt es für dich eine Lieblingsfigur in der Bibel? TIM: Früher haben mich da vor allem die actionreichen Geschichten fasziniert! Was Josef so alles erlebt hat, genau wie Moses zum Beispiel: Das ist wie im Kino! Gideon fand ich cool. Und die Geschichte von Samson und Delila fand ich früher mit am spannendsten! Inzwischen kann ich es gar nicht mehr so genau sagen. Ich finde, man kann sich echt von vielen Figuren in der Bibel jede Menge abgucken, auch heute noch! Was hältst du eigentlich von Papst Franziskus? Tim, gibt es eigentlich für dich bestimmte Orte oder Gelegenheiten, wo du Gott begegnen kannst? TIM: Also, so wie ich Gott für mich in meinem bisherigen Leben kennengelernt habe, kann man ihm an allen Orten begegnen. Morgens beim Aufwachen im Bett. Auf Zugfahrten. Beim Einkaufen. Oft begegne ich ihm in Gesprächen mit anderen Menschen. Natürlich begegne ich ihm in der Kirche. Aber auch in der Natur. Und im Fernseh-Studio rede ich manchmal mit ihm. Allerdings leise und in Gedanken, damit es der Zuschauer nicht sofort merkt. Bei „logo!“ und in den „heute“-Nachrichten gibt es ja oft schlimme Meldungen. Aber auch sehr schöne! 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 Tim Niedernolte kennen die meisten Kommunionkinder als logo!-Moderator. Seit Januar 2014 ist er im Moderatoren-Team von „ZDF heute“ dabei. Den finde ich richtig cool! Ich hoffe, er macht genauso weiter, wie er in seinem Amt angefangen hat. Das, was ihm sehr wichtig ist: Nächstenliebe und sich um andere kümmern - darum geht‘s! Was würdest du sagen, wenn dich jemand fragt: Warum lässt Gott das Leid zu? Und welche Werte sind für dich besonders wichtig? TIM: Oh, eine der schwersten Fragen überhaupt. Ich suche da selber noch nach Antworten. Hoffe, wenn ich eines Tages mal alt und vielleicht Opa bin, etwas mehr davon begriffen zu haben. Bis dahin fahre ich gerade bei dieser Frage ganz gut mit der Taktik, nicht immer alles im Leben verstehen zu müssen. Und auch nicht immer Gott für al- TIM: Liebe! Die steht über allem! Außerdem Freundschaft! Ehrlichkeit! Und dass jeder eine zweite oder dritte Chance verdient hat, wenn mal etwas in die Hose geht! In einer Leistungsgesellschaft zählt eigentlich nur der Erfolg. Jesus wendet sich aber gerade oft den Erfolglosen, Ausgegrenzten und „Kleinen“ zu. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Du selber bist ja auch sehr erfolgreich und sozusagen auf der „Siegerseite“... Das mit der „Siegerseite“ ist so eine Sache. Natürlich sieht es vielleicht auf den ersten Blick so aus. Und ich bin wirklich super dankbar, in meinem persönlichen Traumjob arbeiten zu dürfen! Doch genauso wie du und jeder andere Mensch neben uns, so habe auch ich meine Sorgen und Probleme, mit denen ich mich rumschlage. Wie toll ist es da, dass Jesus keinen Unterschied macht und sich um jeden einzelnen kümmert. Ihm ist gar nicht so wichtig, was man macht oder wer man ist. Jesus geht es immer um den Menschen! Und genau das sollten wir alle versuchen, nachzumachen: die Menschen, ob groß oder klein, berühmt oder eher im Hintergrund sie lieben und schätzen, wie sie sind. Du hast ja im Sommer 2013 geheiratet. Was bedeutet es dir, einen Menschen ganz besonders zu lieben? Was bedeutet Liebe überhaupt für dich? TIM: Heiraten ist großartig! Meine Frau und ich hatten mit vielen tollen Menschen die Party unseres Lebens. Und das haben wir uns gewünscht: Wir wollten unsere Liebe feiern. Die ist mir total wichtig und macht mich glücklich. Deshalb heißt unser Hochzeitsvers übrigens auch: „Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt!“ (1 Joh 4, 19). Ein Motto, das übrigens für jegliche Art von Beziehungen gilt und Sinn macht. Also, angefangen vom Ehepartner über den Freund, die Familie, den Arbeitskollegen bis hin zum Nachbarn um die Ecke... „Wir müssen es teilen, das Glück...“, sagt die Kinderbuchautorin Jutta Richter. Was bedeutet für dich Glück? Und wie kann man es teilen? Was wünschst du den Kommunionkindern 2015 besonders? TIM: Einen großartigen Tag heute! Tolles Wetter! Ein wunderschönes Fest mit der Familie und allen, die dabei sind! Und dass ihr Lust bekommen habt, mehr über Gott und das Leben nachzudenken! Was dir sonst noch einfällt… TIM: Toll, dass es dich gibt! Du hast ein spannendes Leben vor dir - mach‘ was draus! Habt Spaß und … seid gesegnet! Das Gespräch führte Matthias Micheel. TIM: Da hat sie recht, die Jutta! Ich hoffe, jeder von euch hat selber schon mal die Erfahrung gemacht, dass das funktioniert. Glück wird nicht weniger, wenn man etwas davon abgibt! (Pause) Wisst ihr was? Wie wäre ein kleiner Versuch dazu? Jeder von uns überlegt sich eine Woche lang jeden Morgen, wen er heute mal glücklich machen kann! Und tut es dann auch! Seid ihr dabei? Ich wette, wir alle werden in dieser Woche tolle Sachen erleben. Also, auf geht‘s! Was sagst du den Kids, die dich fragen: „Warum soll ich denn Christ sein? Irgendwie sehe ich doch mit Glaube und Kirche sehr uncool aus...“? TIM: Ganz wichtig: Die Frage, ob etwas cool oder uncool ist, die sollte jeder für sich alleine entscheiden! Und wie bei anderen Dingen auch: Welchen Sport mag ich? Welchen Fußballverein? Schmeckt Pizza besser als Currywurst? Steht mir ein blaues oder ein rotes Hemd besser? Selber ausprobieren! Genauso sehe ich das mit dem Glauben und der Sache mit Gott! Denkt für euch selber nach und probiert selber aus, ob da was dran ist und wie ihr Gott findet. Infos dazu habt ihr ja in letzter Zeit in der Kommunionvorbereitung einige bekommen. 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de INFO Unter dem Gedanken „Mithelfen durch Teilen“ sammeln die Erstkommunionkinder bundesweit an ihrem großen Tag in einer eigenen Kollekte für die Kinderhilfe des Bonifatiuswerkes. Dass sie in ihrer Fest-Freude die Nöte und Sorgen ihrer Altersgenossen in der Diaspora nicht vergessen, ist ein besonderes Zeichen der Nächstenliebe. Das Bonifatiuswerk möchte neben der Kinderhilfe aber auch die Erstkommunionkinder unterstützen. Dafür entwickelt das Werk jedes Jahr neu ein Thema – dieses Jahr: „Wer teilt, gewinnt“ – und zahlreiche Begleitmaterialien für die Katechese. Daraus stammen zum Beispiel das Interview mit Tim Niedernolte und die Büchertipps. Das Begleitheft und andere Materialien können im Internet heruntergeladen werden. ➔➔ www.bonifatiuswerk.de/erstkommunion Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Bücher-Tipps zur Erstkommunion Jutta Richter: Abends will ich schlafen gehn Anne Jankélowitsch: Kinder, die die Welt verändern Willi Fährmann / Silvio Neuendorf (Ill.): Wie sieht Gott eigentlich aus? Neuausgabe des berühmten Engel-Klassikers „An einem großen stillen See“. Zauberhafte Gedichte von Jutta Richter zu den Engeln der Nacht, neu illustriert von Aljoscha Blau. München: Hanser. ISBN 978-3-44624634-8, 14.90 €. 45 Kinder aus aller Welt zeigen, wie sie mit kleinen Projekten eine ganze Menge bewirken. Mit Fotos des weltberühmten Fotografen Yann Arthus-Bertrand. Stuttgart: Gabriel. ISBN 978-3522-30371-2, 16.99 €. In seinen Geschichten erzählt Willi Fährmann gekonnt von der Gegenwart Gottes in unserem Alltag. Geschichten zur Erstkommunion. München: Arena. ISBN 978-3401-06254-9, 12.95 €. Cornelia Möres: Mein Glaubens-Lexikon Heinrich Böll: Der kluge Fischer Heidi Rose: Christliche Symbole den Kindern erklärt Kindgerechte Erklärung christlicher Symbole wie Regenbogen, Kreuzzeichen oder Brot und Wein, dazu Kreativvorschläge und Kurzgebete. Kevelaer: Butzon & Bercker. ISBN 978-3-7666-3009-4, 5.00 €. Dieses Lexikon erklärt den Kommunionkindern wichtige religiöse Begriffe, thematisch in Kapiteln geordnet und leicht verständlich. Kevelaer: Butzon & Bercker. ISBN 978-3-7666-1779-8, 12.95 €. Die Erzählung des Nobelpreisträgers als zeitlose Fabel über die Frage nach dem wirklichen Glück. München, Hanser. ISBN 9783-446-24298-2, 14.90 €. Rainer Oberthür: Das Bibel-Spiel für Kinder und alle im Haus Mit 72 Karten. Spielerisch können sich Kinder so Wissen aneignen, Zugänge zur Bibel werden vertieft. Als Geschenk ebenso geeignet wie als pädagogisches Material für Schule und Kindergruppen. München: Kösel in der Randomhousegruppe. ISBN 978-3466- 37104-4, 17.99 €. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 KLEINE KIRCHENZEITUNG Können die Augen fasten? Am Sonntag werden überall die Kreuze „verhüllt“ Liebe Kinder, es gibt viele Märchen, in denen kostbare Schätze versteckt werden. Manchmal werden sie vergraben, sodass sie niemand sehen kann. Wenn dann viele Jahre später der Schatz wiedergefunden wird, sind alle gespannt und freuen sich. Das Gold funkelt, die Edelsteine glitzern. Und jeder möchte den wiedergefundenen Schatz sehen und bestaunen. Jetzt, in der Fastenzeit vor Ostern, geschieht etwas Ähnliches in unseren Kirchen. Wenn wir zwei Sonntage vor Ostern in die Kirche kommen, dann sind die großen Kreuze mit violetten Tüchern zugehängt, fast versteckt. Warum macht man das? Ihr wisst bestimmt, dass wir Christen vor Ostern vierzig Tage fasten. Wir verzichten auf viele Dinge, die wir nicht unbedingt brauchen. Manche machen zu Hause den Fernseher weniger an, andere verzichten auf Süßigkeiten, andere spielen weniger am Computer. Die Fas- Damit meinen wir nicht, dass das Kreuz aus kostbarem Silber gemacht oder mit Edelsteinen besetzt ist. Der Schatz ist Jesus selbst, der für uns am Kreuz gestorben ist und den Tod besiegt hat, denn Gott ist stärker als der Tod! Ich freue mich immer, wenn sich in der Fastenzeit auch unsere Kirchen verändern. Umso schöner ist es dann, wenn Ostern alles wieder festlich geschmückt ist. Manchmal tut es gut, wenn sich was verändert. Erst dann erkennen wir, was wirklich wichtig ist. tenzeit soll uns helfen zu sehen, was im Leben wirklich wichtig ist. Anderen helfen und teilen ist eben wichtiger, als alleine Spaß zu haben. Zu Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu, wird dann groß gefeiert. Die Tische werden schön gedeckt, leckeres Essen gekocht und auch unsere Kirchen mit den schönsten Blumen geschmückt. Doch warum werden nun die Kreuze in der Fastenzeit mit Tüchern zugehängt? Die Menschen, die vor uns gelebt haben, haben die Fastenzeit sehr ernst genommen. Sie wollten Jesus zeigen, dass sie ihn lieb haben. Und sie wollten Jesus „Danke“ sagen, dass er am Kreuz für uns gestorben ist und am dritten Tag auferstanden ist von den Toten. Für diese Liebe zu Jesus ist das Fasten ein wichtiges Zeichen: Jesus lieben mit dem ganzen Leben, mit dem ganzen Leib. Viele Grüße! Euer Pastor GUIDO ASSMANN Fasten beim Essen, aber Gold ansehen? Geht nicht! (Fotos: Glenz) Doch dann kamen die Leute in die Kirchen, die oft von den besten Künstlern gebaut und geschmückt waren. „Wir fasten beim Essen, wir verzichten auf das Tanzen, aber unsere Augen sehen Gold und Edelsteine“, sagten sie. „Das passt doch nicht!“ Also kamen sie auf die Idee, dass auch das Auge fasten könnte. Sie haben dann viel Schmuck aus den Kirchen herausgetragen bis Ostern. Doch die ganz großen Bilder und manche kostbaren Kreuze konnte man nicht raustragen. Also hat man sie mit violetten Tüchern zugehängt. Wir nennen das auch „Verhüllen“ und machen das bis heute noch so. Natürlich weiß jeder, was unter den Tüchern zu finden ist. Aber das Auge kann das Kreuz nicht mehr sehen. Wenn dann am Karfreitag, dem Todestag Jesu, das Kreuz wieder enthüllt wird, wissen die Menschen: „Das ist unser Schatz!“ 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Sonja Liggett-Igelmund (links) arbeitet als Hebamme in Have und hat der Klasse 6b Neuigkeiten aus Ghana berichtet. (Fotos: Klasse 6b) Neues aus Ghana Schüler in Have brauchen weiterhin unsere Hilfe V ielleicht erinnert Ihr Euch noch: Wir, die Klasse 6b der Liebfrauenschule Köln, haben im vergangenen Jahr berichtet, dass wir Schulbänke für eine Schulklasse im Dorf Have organisiert haben (Kirchenzeitung 3/14). Have liegt im Land Ghana in Westafrika. Eine ehemalige Schülerin der Liebfrauenschule, Sonja Liggett-Igelmund, lebt in Have und hatte uns über die Situation der Schüler dort informiert. Uns war sofort klar, dass wir ihnen helfen wollen. Vor zwei Wochen war Sonja Liggett-Igelmund wieder in unserer Klasse, und es gab viele neue Infos aus Ghana und auch wieder neue Aufgaben und Projekte für uns. So erfuhren wir etwa, dass ein Mädchen aus Ghana, Eseman Klutse, hier in Köln an den Augen operiert worden ist. Sie hatte einen bösartigen Tumor hinter dem Auge und ihr Gesicht war dadurch ziemlich entstellt. Jetzt ist sie wieder in Ghana und ihr geht es schon viel besser. Und nun unsere neuen Ideen: Grundschülern in Have dabei helfen, und so hat jeder von uns ein kleines englisches Wörterbuch mit einfachen englischen Vokabeln und den entsprechenden Bildern erstellt. Jedes Kind dort darf nun seinen Namen auf das Deckblatt schreiben und erfährt auch, welches Kind aus Köln sein kleines Buch erstellt hat. Das wird sicher eine tolle Überraschung für die Kinder in Have sein, die eigene Bücher gar nicht kennen. 2. Die schönen neuen Schulbänke, die wir im vergangenen Jahr organisiert haben, stehen nun tagsüber in Have unter einem Wellblechdach. Dieses bildet zusammen mit einem kleinen Schuppen, in dem die Bänke nachts stehen, und einem alten Steingebäude für ältere Schüler die Schule vor Ort. Die Lehrer sitzen unter einem Baum, um ein wenig Schutz vor der Sonne zu bekommen. Deshalb planen wir mit den Handwerkern aus Have, die auch schon unsere Bänke hergestellt haben, einen neuen Schulbau, zwei Klassenzimmer und einen Abstellraum. Etwa 13 000 Euro müssten wir für unsere Idee schon zusammenbekommen. Aber wir hoffen auf Unterstützung durch andere Klassen und Kurse und haben auch schon wieder konkrete Projekte angefangen. Im vergangenen Jahr haben wir selbstgebastelte Vogelhäuser verkauft. Jetzt haben wir im Biologieunterricht verschiedene Kräuter in kleine Töpfe gesät, die wir dann am Elternsprechtag verkaufen werden. Außerdem sammeln wir wieder leere Flaschen im Schulgebäude. Und sicherlich werden wir zusammen mit unseren Klassenlehrern, Agnes Timmer und Andreas Krutmann, und unseren Eltern noch weitere Ideen entwickeln. Selbstverständlich möchten wir Euch wieder davon berichten. KLASSE 6B, ERZBISCHÖFLICHE LIEBFRAUENSCHULE KÖLN ➔ meeting-bismarck.blogspot.de 1. Da in Ghana Englisch die offizielle Landessprache ist, sollte jedes Kind früh anfangen Englisch zu lernen. Wir wollen den Spenden Meeting Bismarck – Gododo Ghana EV Pax Bank EG Kontonummer: 36586010 Bankleitzahl: 37060193 Stichwort: Schule für Ghana Die Schüler der 6b haben für die Kinder in Ghana englische Wörterbücher erstellt. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Was Eltern ihren Kindern fürs Leben mitgeben Kunstprojekt: In der Familienbildungsstätte Bonn wurden die Koffer gepackt W urzeln und Flügel – das ist es, was Eltern ihren Kindern mitgeben sollten. So jedenfalls hat es Goethe seinerzeit gesehen; und so sehen es offenbar auch heutzutage noch viele Menschen. Denn was junge Väter und Mütter gegenwärtig ihrem Kind in einen Koffer fürs Leben packen würden, lässt sich im weitesten Sinne auch unter diese beiden Stichworte fassen: ein stabiles Fundament als Basis und Offenheit für Neues, Träume und Visionen. Gelegenheit dazu gab es jetzt in der Familienbildungsstätte Bonn (fbs). Im Rahmen des Kunstprojektes „Ein Koffer für das Leben“ waren Eltern und Großeltern eingeladen, aus Dutzenden von Gegenständen diejenigen auszusuchen, die symbolisch für das stehen, was sie ihren Kindern und Enkeln am meisten wünschen. Eine Auswahl dieser gepackten Koffer wird noch bis zum Beginn der Osterferien in der fbs zu sehen sein. Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer besonderen Aktion. Die Moderatorin der Kinder-Sendung „Wissen macht Ah!“, Shary Reeves, und Dr. Andreas Heydweiller, stellvertretender Leiter der Kinderchirurgie in der Uniklinik Bonn, stellten unter Anleitung der Museumspädagogin Desireé Struchhold jeweils selbst einen Koffer zusammen. Dabei setzten beide ganz persönliche Schwerpunkte. Wissen, Liebe, Spaß und Toleranz Heydweiller polsterte seinen Koffer zunächst mit Moos als Synonym für Wurzeln. Hinzu fügte er einen Apfel für den Wunsch, nie Hunger leiden zu müssen und sich gesund zu ernähren. Einen Schlüssel wählte er als Zeichen für Wissen und Neugier und Rosenblätter als Symbol für Liebe. Eine Feder für Leichtigkeit, die Sonnenbrille für Spaß und ein Kaktus für To- leranz komplettierten seinen Lebenskoffer. Reeves dagegen legte Wert auf den Aspekt der Sicherheit und packte symbolisch einen Fahrradhelm ein, genauso wie Strandschuhe und Schnorchel als Symbol für Urlaub und wertvolle, gemeinsame Familienzeit. Anschließend haben die anwesenden Mütter und Väter in ihre jeweiligen Koffer das hineingelegt, was ihnen für ihre Kinder wichtig erscheint, um gut gerüstet das Leben zu meistern. „Wir freuen uns, wenn wir mit diesem Kunstprojekt Eltern dazu anregen, ihre Vorstellungen für das Leben ihres Kindes zu reflektieren“, erläuterte Martina Deutsch, Leiterin der fbs. Die Idee dazu gehe auf die Wanderausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ eines Bestatters zurück. „Das war eine wirklich inspirierende Ausstellung, die uns sehr beeindruckt hat“, so Deutsch. Da die fbs mit ihren Angeboten aber für den Beginn des Lebens stehe, wo die Geburt eines Kindes auch für die Eltern meist den Sprung in ein völlig neues Leben bedeute, sei daraus das Projekt „Ein Koffer für das BEATE BEHRENDT-WEISS Leben“ geworden. ➔ www.fbs-bonn.de (Fotos: Behrendt-Weiß) Michaela S.: „Ich wünsche mir für meine Tochter Frieda (7 Monate) zunächst mal einen guten Schutzengel, der ihre Wege begleitet und gut auf sie aufpasst. Dann habe ich ein Haus in den Koffer gelegt als Symbol für meinen Wunsch, dass Frieda immer ein Zuhause haben möge, wo sie sich wohl und geborgen fühlt. Der Teddy soll ein Zeichen dafür sein, dass sie immer Trost findet, wenn sie diesen braucht. Und das Clowngesicht steht natürlich für die Freude im Leben und am Leben, die nach meinen Vorstellungen ganz wesentlich ist.“ Reinhard Köpf: „Ich habe in den Koffer für meine Tochter Frieda (2) zunächst mal eine Karteikarten-Box eingepackt. Sie steht für die Themen Kommunikation und Weltoffenheit, die meiner Frau und mir wichtig sind. Dabei geht es uns genauso um das Erlernen von Fremdsprachen – Friedas Patenonkel lebt schließlich in Spanien – wie grundsätzlich um eine gute Verständigung mit den Mitmenschen. Auch ein Fotoalbum habe ich dazugelegt, weil Erinnerungen und damit ein Bewusstsein für die eigene Herkunft ein guter Wegbegleiter sind. Mit dem Farbkasten verbinde ich den Wunsch, dass unsere Tochter auch eine künstlerische Ader entwickelt. Und die Taschenuhr steht für unsere Hoffnung, dass Frieda im Leben Zeit haben wird – für die wichtigen Dinge, aber auch für die vermeintlich unwichtigen. Tja, und die Tiere hat Frieda noch selbst hineingelegt. Sie scheinen ihr wichtig zu sein.“ 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 LESERFORUM Weiter blicken, aufs Ganze gehen Sprechen Sie Kirchisch? (Folge 22) – „Ökumenisch“ ist ein Hoffnungswort A ls meine Oma (Jahrgang 1879) sich vom Kindermädchen losriss, um die Tür der evangelischen Kirche zu öffnen, wurde ihr das sofort untersagt: „Weg da, das ist bäh!“ Die Familie lachte schon vor einem halben Jahrhundert, wenn Oma das mal wieder erzählte. Was inzwischen, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, gewachsen ist, hätte sich damals niemand träumen lassen. Jetzt noch erzählen mir Goldhochzeiter, dass ihre Eltern erbleichten, als sie einen „Blaukopp“ als Partner vorstellten. Für jüngere Leser: So wurden von den „schwarzen“ Katholiken evangelische Christen genannt. Wem das Zusammenwachsen der getrennten Konfessionen zu langsam geht, sollte mit solchen Erinnerungen Geduld trainieren. Wenn eine Familie sich 500 Jahre auseinandergelebt hat wie die Evangelischen Christen und wir oder sogar über 1000 Jahre wie die Orthodoxen und die Katholiken, dann kann oder darf eine Wiedervereinigung nicht in ein paar Jahren mal eben durchgezogen werden. Ökonomisch wäre das vielleicht, wenn wir uns wie kriselnde Firmen ruckzuck zusammenfänden, aber ökumenisch – das heißt weiter blicken! Das Wort kommt aus dem Griechischen: Mit der „oikumene“ ist die ganze bewohnte Erde gemeint. Ihre Zukunft steht heute in Frage, weil die ökologischen Probleme nicht konsequent angepackt werden. Was für ein Hoffnungsschub für alle Bewohner dieses blauen Planeten, wenn wir Christen uns bald noch mehr zusammenfänden, in „versöhnter Verschiedenheit“ – wie wir heute gern sagen. Wussten Sie schon, dass „katholisch“ eigent- Ökumene ist mehr als nur „evangelisch“ und „katholisch“. Unser Bild: ökumenischer Gottesdienst im Kölner Dom mit Vertretern vieler christlicher Konfessionen aus der Orthodoxie und den Gemeinschaften der Reformation. Im Hintergrund steht das Kölner Ökumene-Kreuz. (Fotos: Raspels) lich fast das Gleiche meint? Ich vergesse nicht, wie Wolfgang, der befreundete evangelische Nachbarpfarrer, von einem Weiterbildungskurs in Rom zurückkam: „Also, ich bin auch katholisch. Das griechische Wort meint ja ‚Kat holon‘, aufs Ganze gehend.“ Weil es ein verengender Konfessionsbegriff geworden ist, übersetzen unsere evangelischen Mitchristen im Glaubensbekenntnis mit „christlicher“ Kirche. Die so verschiedenen Kirchen sollen sich ihrer innigen Vernetzung bewusst werden und ihres Auftrags für „das Ganze“. Sie sollen bitte nicht nur lokal oder national denken! Das wünschen wir, wenn wir „ökumenisch“ oder „katholisch“ sagen: Bei aller Freude über die eigene seit Kindertagen vertraute Gemeinde vor Ort interessiert und staunend die Nachbarn kennenlernen! Weil die Welt jetzt in rasantem Tempo zu einem Dorf zusammenwächst, dür- fen wir dankbar feststellen: Wir Christen waren weltgeschichtlich die Ersten, die „aufs Ganze gingen“. Der Gott, den Jesus uns verkörpert, war von Anfang an der Eine für alle Völker. Deshalb sage ich statt ökumenisch oder katholisch gerne – weltweit. Was sagen Sie? Gerhard Dane Schreiben Sie an Redaktion Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder redaktion@kirchenzeitung-köln.de Unser Autor, Monsignore Gerhard Dane, ist Pfarrvikar im Seelsorgebereich Stadt Bedburg. Gott gehörig und ganz nah Leserzuschrift zu „Sprechen Sie Kirchisch“ in Ausgabe 7: Was heißt eigentlich „Heilig“ Oft bin ich darauf gestoßen, dass jemand sagte: „Ich bin eben keine Heilige“ oder „Ich will doch keine Heilige sein“. Das hat mir zu denken gegeben. Ich erinnerte mich, dass „Heilig sein“ für mich als Kind etwas ganz Besonderes war. Schon früh verschlang ich Bücher mit Heiligenlegenden voller Rührseligkeiten und Wunder. Es kullerten manche Tränen, weil ich so wohl nie werden würde. Mit der Zeit änderte sich meine Einstellung, auch die Pubertät beeinflusste meine Gedanken, und ich habe mich oft mit den oben genannten Äußerungen verteidigt. Trotz allem habe ich meine Namenspatronin aber stets bewundert. Mein Selbstwertgefühl stieg aber auch nicht, als ich ein Buch las „Andere sind besser“, in dem es sicher nicht um Heilige ging, sondern um Mädchen meines Alters, die „mutig“ für bestimmte Ideale eintraten – damals sehr gefragt. 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 Viel später beeindruckte mich das Leben des Augustinus, der von einem wirklich sündigen Menschen zu einem so großen Heiligen wurde. „Dazu muss man wohl berufen sein“, dachte ich. Erst, als ich mich intensiv mit meinem Christsein und dem Judentum beschäftigte, kam ich zu anderen, für mich völlig neuen Erkenntnissen. Heute ist „heilig sein“ für mich so viel wie „GOTT gehörig“. Er ruft jeden Menschen „ins Leben“ als sein Ebenbild, als sein Kind. Er ist bereit, ihm alles zu geben, so schenkt er ihm sogar den freien Willen, das heißt, der Mensch kann sich jederzeit für ihn oder auch gegen ihn entscheiden. Ja, er kann sogar behaupten, dass es Gott nicht gibt. Entscheidet sich der Mensch aber für ihn, egal, wann in seinem Leben, dann gehört er zu ihm, auch mit all seinen Schwächen und Unzu- länglichkeiten. Gott ist der Größte, und auch der Heiligste für diesen Menschen. Und umgekehrt ist auch der Mensch heilig für Gott. ln diesem Bewusstsein können wir auch unsere Mitmenschen besser als Brüder und Schwestern sehen – und unser Verhalten ausrichten. „Heilig sein“ ist also nicht weit weg, kein fehlerloses Ideal und kaum erreichbar. Es kann unsere Lebenswirklichkeit sein, über die wir nicht dauernd reden müssen. Vorbilder sind uns weiterhin die Menschen, die von der Kirche anerkannt, das heißt „heiliggesprochen“ werden. Der Begriff „Heilig“ scheint sich in seiner Bedeutung tatsächlich zu einem Gipfel ohne Schatten, wie Sie es nennen, gewandelt zu haben. Aber oft ist es wichtig, sich auf den Ursprung zu besinnen. Und den finden wir in unserer christlich-jüdischen Tradition, vor allem in der Heiligen Schrift. Hildegard Heufken, Köln www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Intensives Drama um Sünde und Vergebung Gewinnen Sie den Film „Am Sonntag bist Du tot“ Ein beeindruckender Film, der noch lange im Zuschauer nachhallt – so hat Pfarrer Norbert Fink in seiner Kino-Kritik in Ausgabe 46/14 der Kirchenzeitung das Drama „Am Sonntag bist Du tot“ empfohlen. Alle, die es verpasst haben, sich den Film auf großer Leinwand anzusehen (oder die ihn gerne nochmal sehen möchten), können hier eine DVD beziehungsweise Bluray des Films gewinnen. Der Originaltitel „Calvary“ (Kalvarienberg) deutet schon an, dass „Am Sonntag bist Du tot“ kein 08/15-Krimi ist, sondern eine moderne Passionsgeschichte. Es geht darum, dass ein unschuldiger und guter Mensch für die Sünden anderer sterben soll. Es geht um die Folgen sexuellen Missbrauchs, um Schuld und Sühne, um Umkehr und Vergebung. Im Mittelpunkt: der Priester Father James – intensivst gespielt von Brendan Gleeson. Wenn Sie den Film gewinnen wollen, schicken Sie die Lösung des Kreuzworträtsels bis zum 25. März an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-Mail an [email protected]. Und für alle, die sich nicht auf ihr Losglück verlassen wollen: ab dem 24. März ist der Film im Handel erhältlich. KB 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/15 | 20. März 2015 Bunte seite Fragt der Angeklagte seinen Anwalt vor Verhandlungsbeginn: „Wie lange wird die Sache dauern?“ Die Antwort des Anwalts: „Für mich drei Stunden. Für Sie drei Jahre.“ Arbeitskollege zum stolzen Vater: „Was macht denn Ihr Töchterchen?“ Der Vater: „Oh, die läuft schon seit zwei Wochen!“ Entgegnet der Kollege: „Na, dann müsste sie ja bald in Hamburg sein...“ Stolz legt Felix nach der Jagd den prächtigen Hasen auf den Tisch. „Donnerwetter“, bewundert ihn seine Frau, „da hast du aber Jagdglück gehabt, was?“ Der Ehemann: „Kann man wohl sagen. Wenn man bedenkt, dass ich auf einen Fasan angelegt hatte!“ Sagt die flügge gewordene Tochter skeptisch zu ihrer Mutter: „Mama, ich hätte viel mehr 20. März 2015 | Ausgabe 12/15 „Sie hätten ruhig eher sagen können, dass Sie gar nicht die Dame des Hauses sind!“ (Cartoon: Jakoby) Vertrauen in deine Ratschläge, wenn du nicht gerade Papa geheiratet hättest!“ sche wieder schleudern.“ „Was?“, ruft Frau Schmidt entsetzt, „das war unser Fernseher.“ „Das war eine komplizierte Sache“, seufzt der Monteur, „aber jetzt können Sie Ihre Wä- Kfz-Meister zum Azubi: „Heute üben wir das Kopfschütteln beim Öffnen der Motorhaube.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Die Geschichte von Gründonnerstag und Karfreitag in einer Ansicht: bretonische Kalvarienberge sind gemeißelte Evangelien. Zu jedem gehört die Geschichte der Karwoche, wie hier in der Darstellung von Plougastel-Daoulas, beginnend mit dem Letzten Abendmahl bis zur Leidensgeschichte. Zusammen mit den weiteren Seiten dieses Kalvarienberges werden 20 Szenen mit 180 Personen illustriert. Andere Kalvarienberge zeigen auch Leben-Jesu-Szenen, die mit seiner Geburt beginnen. (Fotos: Raspels) Irdische Last und himmlische Freiheit Volksbibeln aus Stein in der Bretagne S ie sind ein Wahrzeichen der westlichen Bretagne, dem Finistère, dort wo das europäische Festland scheinbar in den Tiefen des Meeres endet. Und sie sind die Bilderbibel der Bretonen, die bis heute als ur-katholisch gelten: die Calvaires oder umfriedeten Pfarrbezirke. Es gibt kaum eine Häuser ansammlung ohne Kapelle oder Andachtsstätte. Selbst heute kleinste Ortschaftschaften haben große Kirchen. Daneben stehen die Calvaires. Sie entstanden vor allem zwischen 1480 und dem 17. Jahrhundert. Heute kleine und unbedeutende Orte wie St-Thégonnec, Lampaul-Guimiliau, Sizun, Guimilau, Plougastel-Daoulas lieferten sich damals einen Wettstreit, wer den größten und schönsten Kalvarienberg hat, wer die meisten Figuren und biblischen Szenen darstellt, wer die höchsten Mittel, die im Tuchhandel verdient wurden, zur höheren Ehre Gottes aufbringen kann. Der umfriedete Pfarrbezirk (enclos paroissal) besteht aus dem Triumphtor (porte triumphale), einem Beinhaus (ossuaire), dem Kalvarienberg (calvaire), der Kirche und dem Friedhof. Durch das Triumphtor betritt man das Pfarrgelände. Im Mittelpunkt des Pfarrgeländes aber steht der Kalvarienberg. Er erzählt in beeindruckender Weise aus dem Leben und der Passion Christi, ergänzt durch vielfältigste Szenen und Geschichten, häufig mit Personen, die in der aktuellen Kleidung der damaligen Epoche dargestellt werden. Das Baumaterial ist der reichlich vorhandene dunkle Granit. Deshalb sehen die Calvaires bei bedecktem Himmel besonders trüb und traurig aus. Ein stets wiederkehrende Geschichte ist die des Mädchens Katell Kollet, die noch im Beichtstuhl gelogen haben soll. Teufel zerren sie in die Unterwelt, aber Christus ist auch für sie und ihre Erlösung gestorben. Die biblischen Szenen dienen der katechetischen Unterweisung des einfachen Volkes. Sie verstehen sich als Darstellung von Sünde und Erlösung, von irdischer Last und Bernhard Raspels himmlischer Befreiung des Menschen. 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Wind, Wetter und die Salzluft der Bretagne haben dieser Kreuzigungsgruppe mit Jesus sowie den Schächern in Fuesnat arg zugesetzt. Sie ist typisch für fast alle Kalvarienberge im Westen der Bretagne. Ausgabe 12/15 | 20. März 2015
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