Damit der Rohstoffabbau der Bevölkerung zu Gute kommt Foto: Brot für alle/Beat Dietschy Ethisch Wirtschaften 835.8018 Projekt: Afrewatch DR Kongo Zu Fuss streift Capitaine Léonie durch die Wälder der Region Basse Kando. Sie ist für die Einhaltung der Regeln im Naturschutzgebiet zuständig. Doch das ist keine einfache Aufgabe. Obwohl hier jegliche Minentätigkeit verboten ist, hat die Mutanda Mining eine Schürferlaubnis erhalten. Die Tochterfirma der Schweizer Glencore baut Kupfer ab. Das hat schlimme Folgen, wie Capitaine Léonie berichtet: Die Wasserspiegel sinken und schmutzige Abwasser der Minen führen zu Fischsterben im Kando. Seit 2011 dokumentiert Brot für alle gemeinsam mit kongolesischen Nichtregierungsorganisationen die Situation und die Arbeitsbedingungen in verschiedenen Minen in der Provinz Katanga/DR Kongo, in die das Schweizer Unternehmen Glencore investiert. «Wir wollen sicherstellen, dass die Ausbeutung der Rohstoffe im Rahmen der Gesetze geschieht und die ganze Bevölkerung davon profitiert», bringt Emmanuel Umpula Nkumba von Afrewatch das Ziel seiner Arbeit auf den Punkt. Die Untersuchungen zeigen, dass die lokalen Gemeinschaften nur wenig vom Bergbau profitieren und ihre Rechte nicht respektiert werden. So gefährden enorme Mengen von metallhaltigem Staub, welche vom Bergbau und Explosionen in den Minen ausgelöst werden, die Gesundheit der Dorfbewohner. Die Häuser werden von Rissen durchzogen und die Konsultationsprozesse nicht beachtet. Dadurch profitiert das Unternehmen von steuerlichen Begünstigungen und nimmt Menschenrechtsverletzungen und schwere Umweltschäden in Kauf. Projekt Brot für alle beobachtet und dokumentiert gemeinsam mit der kongolesischen Partnerorganisation Afrewatch die Auswirkungen des Rohstoffabbaus in der DR Kongo. So können Fälle von Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzung publik gemacht und öffentlicher Druck auf die Rohstoffunternehmen aufgebaut werden. Diese sollen ihre Verantwortung für Mensch und Umwelt wahrnehmen. Quelle: Wikimedia Commons Dauer 2014-2016 Projektsumme 2015 Fr. 40‘000.Verantwortung Chantal Peyer Kontakt Brot für alle Projektauskunft Maria Dörnenburg Bürenstrasse 12 3001 Bern Tel +41(0) 31 380 65 62 Fax +41(0) 31 380 65 64 [email protected] [email protected] www.brotfueralle.ch PC 40-984-9 Afrewatch stärkt die lokalen Gemeinschaften darin, ihre Anliegen im Bereich der Rohstoffe selber bei Politik und Wirtschaft einzubringen. Deshalb baut sie ein Weiterbildungsprogramm auf, in dem die lokalen Gemeinschaften ihre Rechte kennenlernen. Im März 2014 fand ein erster Workshop mit mehr als 70 Nichtregierungsorganisationen und lokalen Akteuren statt. 2015 wird diese Arbeit direkt in vier bis fünf Dörfern weitergeführt, um ihre Fähigkeiten zu stärken und sie juristisch zu begleiten. Themen der Weiterbildungen sind unter anderem: Bergbaurechte und -vorschriften, Dokumentationstechniken bei Verstössen wie Umweltverschmutzungen, Arbeitsunfälle, Polizeigewalt oder Gewalt durch private Sicherheitsfirmen, Grundlagen der Menschenrechte, Umweltschutzgesetze etc. Die Teilnehmenden lernen zudem die Verfahren kennen, mit denen sie Beschwerde gegenüber einem Unternehmen einreichen können, welches die Rechte der Gemeinde oder die Umwelt gefährdet. In einem zweiten Schritt unterstützt Afrewatch die Bildung von unabhängigen lokalen Gemeindekomitees. Projektziele Aktivitäten im Süden – Die Regierung und private Akteure, welche die natürlichen Ressourcen Afrikas ausbeuten, werden in die Verantwortung genommen. – Lokale Gemeinschaften lernen Recherchemethoden kennen und können so die Situation und deren Entwicklung zu Menschenrechten, Umwelt oder den Konsultationsverfahren dokumentieren. – Bürgerinnen und Bürger werden durch Weiterbildungen geschult. Sie können ihre Anliegen im Umgang mit und dem Zugang zu natürlichen Ressourcen vermehrt und besser einbringen. – Die Gemeinschaften können offene und regelmässige Dialoge mit den lokalen Autoritäten und den Unternehmen führen, mit dem Ziel, dass ihre Rechte respektiert werden. Engagement im Norden Seit 2011 sensibilisiert Brot für alle gemeinsam mit Fastenopfer die breite Bevölkerung für die Problematik beim Rohstoffabbau. Brot für alle trägt ihre detaillierten Recherchen an die Öffentlichkeit und baut mit der Unterstützung von engagierten Privatpersonen und Kirchgemeinden Druck auf Glencore auf. Mit der Konzernverantwortungs-Initiative fordert Brot für alle, dass Schweizer Unternehmen wie Glencore die Menschenrechte weltweit berücksichtigen müssen. Ihr Beitrag Mit ihrer Spende kann ein Workshop durchgeführt werden, in dem die Dorfbewohner das kongolesische Recht kennenlernen und Verhandlungs- und Gesprächstechniken für den Dialog mit Unternehmen erlernen. PC: 40-984-9, Vermerk: Afrewatch Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir bewegen Menschen im Norden zu einer verantwortungsvollen Lebensweise und engagieren uns entwicklungspolitisch für das Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften. Im Süden unterstützen wir Menschen, sich aus Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gemeinsam mit Partnern vor Ort zeigen wir Missstände auf und setzen uns für die Rechte der Betroffenen ein. Zuletzt geändert am 02.03.2015/md/cp Afrewatch setzt sich für einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen ein. Dafür will Afrewatch konkret die Mitsprache der Bevölkerung im Bereich der natürlichen Ressourcen verbessern in dem sie Zugang zu den relevanten Informationen haben. Zudem sollen die verantwortlichen Akteure, welche im Bereich der Rohstoffe in Afrika tätig sind, in die Verantwortung genommen werden. Die Organisation wurde 2014 in Lubumbashi gegründet und engagiert sich in der DR Kongo.
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