Langer Abend: Nicaragua aktuell

Volkshochschule
Erlangen
Langer Abend:
Nicaragua aktuell
Freitag, 24. April 2015 | 18.00 Uhr | 20.00 Uhr
Friedrichstraße 19, Großer Saal | Eintritt frei
Volkshochschule,
Informations­büro
Nicaragua e.V.,
Bürgermeister- und
Presseamt,
Dritte-Welt-Laden e.V.
www.vhs-erlangen.de
Langer Abend: Nicaragua aktuell
Freitag, 24. April 2015
Referent: Klaus Hess | Informationsbüro Nicaragua e.V.
18.00 Uhr | vhs Erlangen | Friedrichstraße 19 | Großer Saal | Eintritt frei
Teil I. Nicaragua – ein Land und sein Kanal?
Der Bau eines interozeanischen Kanals quer durch Nicaragua rückt
näher: Nachdem in Windeseile Gesetze, Rahmenverträge und Verfassungsänderungen zur Verwirklichung dieses „nationalen Traums“ durch­gezogen wurden, melden sich jetzt die Umweltorganisationen und
sozialen Bewegungen zu Wort.
Der Referent stellt den aktuellen Entwicklungsstand des Kanalbau­
projekts dar, ordnet es in die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen
Nicaraguas ein und behandelt die voraussichtlichen wirtschaftlichen,
sozialen und ökologischen Folgen. Anschließend können wir gemeinsam
diskutieren, welche Möglichkeiten für Solidarität bestehen.
Pause
20.00 Uhr | vhs Erlangen | Friedrichstraße 19 | Großer Saal | Eintritt frei
Teil II. Agrarpolitik in Nicaragua und Kuba
Zwischen Ernährungssouveränität und Weltmarktinteressen
In Nicaragua zählt die Landwirtschaft weiterhin zu den wichtigsten
Wirtschaftsbereichen, und die sandinistische Regierung ermöglicht seit
2007 neue integrale Ansätze für die ländliche Entwicklung, die weit über
eine Förderung von Kleinproduzenten hinausgehen.
In Kuba ist Ernährungssouveränität eines der großen Ziele. Der Staat
verteilt Land an Genossenschaften und Kleinbauern/-bäuerinnen, und
sie produzieren mittlerweile 57 % der Lebensmittel. Gleichzeitig ent­stehen alternative Projekte wie die Orgánoponicos (Stadtgärten), die
zur städtischen Lebensmittelversorgung beitragen.
Gibt es angesichts der jeweils besonderen Geschichte Kubas und
Nicaraguas emanzipatorische Ansätze in beiden Ländern, die die
Ernährungssicherheit der Bevölkerung garantieren? Wie ist das Verhältnis zwischen staatlichen, genossenschaftlichen und privaten bäuerlichen
Betrieben? Gibt es unabwendbare Zwänge in Anbetracht der Globalisierung, die landwirtschaftliche Produktion auf den Weltmarkt auszurichten?
Und welche Rolle für die Ernährungssouveränität spielen dabei die
Freihandelsverträge der EU?
Das Informationsbüro Nicaragua e.V. in Wuppertal fördert die
Zusammenarbeit und den solidarischen Austausch mit Basisinitiativen
in Nicaragua und lateinamerikanischen Bewegungen.
Klaus Hess ist seit 1983 ehrenamtlicher Mitarbeiter im Informationsbüro
und kennt Nicaragua wie auch Kuba durch viele Aufenthalte und
Partnerbegegnungen, zuletzt im Januar/Februar 2015.