Pädagogische KONZEPTION Knirps und Knirpsi Knirpsenhaus Marienberg Sprachfördernde Einrichtung Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Ansprechpartner: Leiterin Frau Anders Erreichbarkeit: Telefon: 03735/65214 Telefax: 03735/668777 E-Mail: [email protected] Anschrift: Silberallee 21 09496 Marienberg Träger: Kinderwelt Erzgebirge e.V. Markt 1 09496 Marienberg Telefon: 03735 / 602133 Telefax: 03735 / 602134 E-Mail: kinderwelt@marienberg. 1 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Erzähle mir und ich vergesse, Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun und ich verstehe. Konfuzius 2 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Gliederung 1. Vorwort und Auftrag der Kindertagesstätte 2. Was sagt unser Trägerleitbild aus? 3. Welche Rahmenbedingungen bietet unsere Kindertagesstätte? 4. Was soll eine Kindertagesstätte ihren Kindern bieten? 5. Was soll unsere Kindertagesstätte den Eltern bieten? 6. Was verstehen wir unter Bildung? 7. Welchen pädagogischen Ansatz wenden wir in unserer täglichen Arbeit an? 8. Was möchten wir bei den Kindern fördern? 9. Kinder im Mittelpunkt 10. Wie sehen wir die Bedeutung und Stellenwert des Spieles? 11. Wie erfolgt die Umsetzung in unserer Kindereinrichtung? 11.1. Kinder unter 3 Jahren 11.2. Integrativgruppe 11.3. Kindergartengruppe 11.4. Schulvorbereitung 12. Welchen besonderen Schwerpunkt setzen wir uns? 13. Wie sehen wir die Person der Erzieherin? 14. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Eltern? 15. Was verstehen wir unter Öffentlichkeitsarbeit? 16. Schlusswort 17. Quellennachweis 3 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 1. Vorwort und Auftrag der Kindertagesstätte Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, dass Sie unsere Konzeption in den Händen halten und darin lesen und nachblättern können, wann immer Sie Lust dazu haben. Es war uns ein Anliegen, die theoretischen Grundlagen und alle wichtigen Informationen, die unsere pädagogische Arbeit betreffen, möglichst genau zu beschreiben. Für uns Mitarbeiterinnen ist die Konzeption wichtig, damit wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren. Dazu ein Zitat von Armin Krenz: „Nur wer weiß, was er will und was er tut, setzt die Schwerpunkte seiner Ziele um und wird gezielt dagegen steuern, in Tätigkeit zu enden, die er nicht wollte.“ Als wichtigste Grundlage der täglichen pädagogischen Arbeit soll die Konzeption verlässlich und beständig sein, aber dennoch so flexibel, transparent und offen bleiben, dass sie Prozesse zulässt und den Ideen, Meinungen und Bedürfnissen der Kinder, der Teammitglieder und Eltern gerecht werden wird. Die Gespräche mit ihnen und die tägliche Praxis werden unsere Konzeption „weiterentwickeln“. Diese Aufgabe ist nicht einfach und die Zusammenarbeit zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften ist dafür unabdingbar. 4 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 2. Was sagt unser Trägerleitbild aus? Vielfältigen hohen Ansprüchen muss sich eine zeitgemäße Kindertagesstätte stellen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, benötigen wir einen Träger, der uns bei unseren vielfältigen Aufgaben unterstützen und beraten kann. Wir als Kindertagesstätte sind glücklich, diese Hilfe und Unterstützung bei unserem Verein Kinderwelt Erzgebirge e. V. gefunden zu haben. Unser Trägerleitbild lautet: In einer guten Zusammenarbeit mit den Eltern sehen der Verein und die Erzieherinnen die Voraussetzung, um den ihnen anvertrauten Kindern eine optimale Betreuung zu gewährleisten. Im Kindergarten z.B. Förderung der Gesamtpersönlichkeit mit den Zielen der Stärkung des Selbstvertrauens sowie der Förderung von Eigeninitiative, Lernfreude und Wissensdurst. Im Hortbereich Förderung der Entwicklung zur eigenen Freizeitgestaltung, Erziehung zur Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit. Dieses Trägerleitbild unterstützt in besonderem Maße alle Aufgaben der Kindertagesstätte, die im sächsischen Kindertagesstätten-Gesetz und auch im Bildungsauftrag uns von staatlicher Seite aus, vorgegeben sind. Unser Auftrag leitet sich ab aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) sowie aus dem Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (SächsKitaG). Kern dieses Auftrages ist es, durch familienergänzende Betreuung, Erziehung und Bildung die 5 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen. Hierbei geht es insbesondere darum: die Selbsthilfeprozesse der Kinder anzuregen und deren Kompetenzen gezielt zu fördern die Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung um eine aktive und kompetente Entwicklungsbegleitung 3. Welche Rahmenbedingungen bietet unsere Kindertagesstätte? Die Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ wurde im Jahre 1977 als kombinierte in Plattenbauweise errichtete BetreuungsEinrichtung fertig gestellt. Die Einrichtung befindet sich am Rande des Wohngebietes Mühlberg, in der Silberallee 21, zentral gelegen zwischen zwei Schulen. Sie wird von einem großen Spielplatz, einem Sportplatz mit Verkehrsgarten und einer Kleingartenanlage mit Kleintierzucht umgeben. Da die Kindertagesstätte tiefer liegt als die Hauptverkehrsstraße beeinträchtigen die Einflüsse der Straße kaum die Betreuung der Kinder. 6 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Damals wurden in getrennten Gebäudeteilen Krippen- und Kindergartenkinder betreut. Unser Hort „Bunte Stifte“ befindet sich im Gebäude der Grundschule „Heinrich von Trebra“. in der 2. Etage. Unsere Kindertagesstätte ist täglich zwischen 6.00 – 17.00 Uhr, bei entsprechendem Bedarf bis 18.00 Uhr oder länger geöffnet. Es dominiert die 9 Stunden-Betreuung und im Hort die 6 Stunden-Betreuung. Es werden zurzeit 300 Kinder in: 4 Krippengruppen 1 gemischte Kinderkrippe/ Kindergartengruppe 6 Kindergartengruppen 2 Integrativgruppen Hort „Bunte Stifte“ 3 Hortgruppen 1 Hortgruppe mit integrativer Betreuung (Kinder der 1. – 4. Klasse der Heinrich von Trebra- Grundschule) betreut. Die Gruppenbereiche sind gemütlich eingerichtet. Verschiedene Spielecken stehen den Kindern im gesamten Haus zur Verfügung. Außerdem können Sportraum, Videoraum, Loggia, Kreativraum, die Kinderbibliothek und die verschiedenen Bildungsinseln im Haus jederzeit in die Gruppenarbeit und zur eigenständigen Nutzung einbezogen werden. Nach dem Umbau der Kindereinrichtung steht wieder eine Kinderwageneinfahrt und Kinderwagenraum zur Verfügung. Ebenfalls wurden alle Sanitärräume neu angebaut und kindgerecht gestaltet. 7 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Kinder, die noch keine Einrichtung besuchen, haben die Möglichkeit gemeinsam mit Mama und Papa die Babygruppe und die Spiel- und Kontaktgruppe zu besuchen, die speziell von ausgebildeten Erzieher/innen geleitet werden. Für den Aufenthalt im Freien steht nach der Umgestaltung unseres Spielplatzes im Jahr 2005 eine Bewegungsbaustelle mit vielen Bewegungselementen, wie z.B. Schaukeln, Klettergerüste, Rutschen, Sandkästen, Fußballplatz, Wippen, Balancierstrecken zur Verfügung. Der angrenzende Sportplatz mit Verkehrsgarten wird von den Kindern besonders für das Fahrrad- und Rollerfahren, sowie als Rollschuh- und Skaterbahn genutzt. Spaziergänge mit Entdeckung in Wald und Flur sind unweit der Einrichtung möglich 8 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 4. Was soll eine Kindertagesstätte ihren Kindern bieten? Als zentrale Aufgabe verstehen wir es, Bildung zu vermitteln. Die Kinder sind hungrig nach Wissen und neuen Erfahrungen wie zu keinem anderen Zeitpunkt. Aufgabe der Kindertagesstätte ist es daher, Kindern in dieser wichtigen Zeit ständig neue Anreize zu geben. In der Kindertagesstätte treffen die Kinder, sieht man von der Familie ab, auf die erste Gruppe ihres Lebens. Wir wollen ihnen helfen, sich gut aufgehoben und sicher zu fühlen. Wir zeigen ihnen, wie man mit anderen Menschen gut zurechtkommt und dabei eigene Bedürfnisse nicht vergisst. Kinder brauchen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, um mutig und aktiv durch das Leben zu gehen. Wir haben die Aufgabe, Selbstwertgefühl und Stolz zu wecken, indem wir Kindern ermöglichen, sich auszudrücken und ihre neu erworbenen Kompetenzen zu beweisen. Kindertagesstätten sollen Orte sein, die Kinder gern besuchen, weil sie gemütlich, fantasieanregend und kindgerecht gestaltet sind, wie ein zweites Zuhause. 5. Was soll unsere Kindereinrichtung den Eltern bieten? Verlässliche Betreuungszeiten sind eine berechtigte Anforderung. Eltern wollen Sicherheit haben, dass ihr Kind während des Arbeitstages anspruchsvoll betreut wird. Eltern brauchen Einblick in die Entwicklung und Förderung ihres Kindes: Schließlich wollen sie sicher sein, dass die Pädagogen/innen das Bestmöglichste für ihr Kind tun. Auch das Heranführen der Kinder an eine gesunde Ernährungsweise und ausreichend Bewegung ist für viele Eltern ein wichtiges Anliegen. Hier werden in den ersten Lebensjahren entscheidende Weichen gestellt. 9 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 6. Was verstehen wir unter Bildung? Bildung orientiert sich an einem aktiv gestalteten Handlungslernen, bei dem genügend Platz zum Ausprobieren und Experimentieren besteht. Die Kinder werden zur Selbstaktivität und Auswertung von praktischen Erfahrungen angeregt. Bildung legt einen großen Wert auf Sinneszusammenhänge, die zwischen dem Kind und der Handlung liegen. Ebenfalls Wert wird auf die Interessen und den Handlungsmöglichkeiten, seiner Neugierde und seinem Leistungsvermögen gelegt. Wie heißt es so schön „ Kinder können nicht gebildet werden, sie bilden sich selbst, wenn die Bedingungen dafür vorhanden sind.“ 7. Welchen pädagogischen Ansatz wenden wir in unserer täglichen Arbeit an? Wir haben uns in unserer Kindertagesstätte für den lebensbezogenen Ansatz entschieden. Der lebensbezogene Ansatz ist eine zeitgemäße, traditionsbewusste, kind- und zukunftsorientierte Bildungskonzeption. Im Vordergrund des „lebensbezogenen Ansatzes“ steht das Leben und Lernen der Kinder- in Gemeinschaft mit den Erzieherinnen. Dieser Ansatz orientiert sich in erster Linie am praktischen Leben. Hier wird von pädagogischer Seite aus nichts dem Zufall überlassen. Die eigenen Kräfte des Kindes werden sehr hoch eingeschätzt. Wir erkennen, dass sehr viel von den Kindern selbst kommen kann, wenn die richtigen Anregungen im richtigen Maße gegeben sind. 10 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Wichtig sind: Orientierung an Werten und Zielen Leben in Gegenwart und Zukunft (auch Schulvorbereitung) Zusammenleben mit Kindern mit Behinderung Leben als Vergangenheit schätzen (Tradition, Kulturgüter vermitteln) Nähe zum gesellschaftlichen und realen Leben Überleben von Natur und Menschheit bedenken- Weiterleben Erleben statt Vermittlung, Erleben als Methode und Prinzip In diesem pädagogischen Ansatz werden die Grundbedürfnisse unserer Kinder besonders berücksichtigt. Außer dem Bedürfnis nach Anregung haben die Kinder das Bedürfnis nach sozialer Indikation, nach Anerkennung, nach Bewegung, Raum und Zeit. Kinder haben aber auch ein Bedürfnis nach Erziehung. Das heißt, sie brauchen unbedingt pädagogische Führung im Sinne der Wert- und Normvermittlung. Diese Schwerpunkte versuchen wir in unserer täglichen pädagogischen Arbeit umzusetzen. 11 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Bei den täglichen Lernangeboten und durchgeführten Projekten erhalten unsere Kinder die Möglichkeit, in aktiver Tätigkeit und mit allen Sinnen diese Aufgaben gemeinsam zu meistern. Die Kinder werden dabei mit vielen neuen Dingen konfrontiert, ihre Neugierde, ihre Begeisterung und ihr Forschungstrieb werden geweckt. Sie haben in diesem Alter einen sehr großen Wissensdurst, dem sich unsere Erzieher in ihrer pädagogischen Arbeit täglich stellen. 8. Was möchten wir bei den Kindern fördern? Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind: Lernbewusstsein Wir wollen die Einsicht der Kinder in ihr eigenes Lernen fördern. Wir unterstützen sie darin, indem wir Entwicklung dokumentieren und sie in diese Tätigkeit einbeziehen und mit ihnen ihren Lernweg beraten. Forschergeist Forschergeist hilft den Kindern, die Welt aus eigenem Antrieb zu verstehen und auf eine individuelle Art zu begreifen. Wissenshunger Kinder haben viele Fragen an die Welt, weil sie Wissen erwerben möchten. Wir müssen ihnen die Möglichkeiten verschaffen, viele Fragen stellen zu können. Kreative Denkprozesse Kreativität hilft Kindern, Selbstvertrauen in die eigene Fähigkeiten zu gewinnen und so auch komplizierte Probleme lösen zu können. 12 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Erfahrungsfreude Wir wollen das Bedürfnis und den inneren Antrieb der Kinder fördern, intensive Erfahrungen zu machen. Kinder brauchen Raum für das Erfahren ihrer eigenen Leistungsfähigkeit. Individualität Wir wollen das Bedürfnis der Kinder fördern, ihre eigene Persönlichkeit zu erfahren und auszuleben. Empathie Wir wollen die Fähigkeit der Kinder, anderen zu helfen und für andere mitzufühlen, aufgreifen und unterstützen. Kooperationsfähigkeit Wir ermutigen die Kinder, ihre Bedürfnisse und Interessen wahrzunehmen und dafür einzustehen. Wir fördern, dass sie Verantwortung für sich und für andere übernehmen. 9. Kinder im Mittelpunkt Unsere Kindertagesstätte soll ein Ort des gemeinsamen Lebens und Lernens sein, indem sich die Kinder wohl fühlen und Geborgenheit finden. Wir sehen das Kind als handelndes Wesen, als Konstrukteur seines Lebens. Es ist in seiner Entwicklung nach allen Seiten offen. Die Qualität der Entwicklungsangebote, der Kontakte und der Identifikationsmöglichkeiten beeinflusst, welchen Weg das Kind gehen wird. Wir lernen die Kinder in ihren sozialen Bezügen kennen und verstehen. Wir unterstützen und begleiten sie in ihrer Entwicklung. 13 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Es ist unser Ziel, dass die Kinder in unserer Kindertagesstätte die Fähigkeit entwickeln, ihren Lebensweg selbstbewusst und selbst bestimmt zu gehen. Denn Kinder wollen nicht, dass wir ständig für sie denken alles für sie richten für sie entscheiden für sie organisieren und für sie gestalten Kinder wollen Ideen entwickeln, forschend lernen, quer denken und tüfteln die Dinge hinterfragen und eigenaktiv die Welt entdecken. Wir haben viel Vertrauen zu den Kindern und geben ihnen Freiräume. Die Kinder haben bei uns die Möglichkeit, unterschiedliche Situationen und Probleme bewusst und ohne Angst zu erleben und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Wir trauen den Kindern zu, Konflikte selbst zu lösen und sich Hilfe zu holen, wenn sie diese benötigen. Durch unsere Präsenz und unsere Beobachtungen erkennen wir, wenn die Kinder mit Situationen überfordert sind. Dann greifen wir unterstützend ein. Die Neugierde unserer Kinder wird von uns unterstützt, ihre Lebendigkeit und ihr Bewegungsdrang von uns gefördert und ihre Gefühle respektiert. Die Kinder sollen ihre Gefühle zeigen, sie wahrnehmen und ausleben können. Wir wollen mit den Kindern lachen und weinen, in Ängsten begleiten und sie in ihrer ganzen Emotionalität verstehen. 14 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Nur wenn wir Erwachsene den Kindern Vertrauen entgegen bringen, können die Kinder Selbstvertrauen entwickeln. Wir gestehen jedem Kind seinen eigenen Entwicklungsweg und sein eigenes Entwicklungstempo zu. Dabei unterstützen wir es in seinen Stärken. Denn jeder Mensch ist einmalig und nicht vergleichbar. Jedes Kind hat seinen eigenen, unverwechselbaren Weg der Entwicklung. Wir begreifen es als wichtigste Aufgabe, die individuellen Entwicklungswege der Kinder genau zu verfolgen und zu dokumentieren. Je besser wir über jedes einzelne Kind bescheid wissen, desto sicherer können wir sein, jedes Kind auf eine optimale und ihm gemäße Art zu fördern. Deshalb sind wir bestrebt, für jedes einzelne Kind ein Entwicklungsbuch zu führen. Als pädagogische Fachkräfte erkennen wir jedoch auch, wann anregende und fördernde Begleitung durch uns selbst oder auch durch externe Fachleute notwendig sind. 10. Bedeutung und Stellenwert des Spieles Das Spiel ist die angemessene Form der kindlichen Auseinandersetzung mit der Umwelt. Im Spiel verarbeitet das Kind seine Eindrücke, entwickelt Fähigkeiten und Fertigkeiten, zeigt Eigeninitiative, konzentriert sich und kooperiert mit anderen. Das freie Spiel ist für die Entwicklung des kindlichen Lernens von mindestens gleich großer Bedeutung wie gezielte Angebote. Das Tun und Handeln steht im Vordergrund und nicht das Ziel. Das Spiel ist die Arbeit unserer Kinder und eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Ich’s. 15 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Wir schaffen in unserer Kindereinrichtung die Voraussetzung, dass unsere Kinder ihr Spielbedürfnis voll ausleben können. Uns gibt das Spiel die Möglichkeit, die Interaktion in der Gruppe sowie das einzelne Kind zu beobachten. Wir erkennen, in welcher Entwicklungsphase sich die Kinder befinden und mit welchen Themen sie sich gerade beschäftigen. Die Belastungen, denen Kinder auch immer wieder ausgesetzt sind, können im Spiel ausgeglichen werden. Das Kind sammelt neue Kräfte durch das Spiel. Das Kind entwickelt im Spiel seine Phantasie und seine schöpferischen Fähigkeiten. Nirgendwo hat der Mensch die Möglichkeit, so kreativ zu werden, wie beim Spiel. Beim Spielmaterial vertreten wir die Meinung von Herrn Dr. Armin Krenz: „Kinder sollen genügend aber nicht zu viel Spielmaterial zur Verfügung haben. Ein Kind kann eher mit weniger Material auskommen, so dass es veranlasst wird, sich im Spiel zu arrangieren und Verantwortung für den Spielablauf zu übernehmen.“ 11. Wie erfolgt die Umsetzung in unserer Kindertagesstätte? Für Kinder ist die Eingewöhnung in der Kindertagesstätte ein ganz wesentlicher Einschnitt im Leben. Zum ersten Mal bewegen sie sich in einer völlig fremden Umgebung und statt der gewohnten heimischen Familienmitglieder haben sie es mit vielen neuen und zunächst unbekannten Gesichter zu tun. Zu der neuen Bezugserzieherin muss das Kind erst allmählich Vertrauen gewinnen. 16 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Eingewöhnung ist deshalb ein Prozess, für den man sich möglichst viel Zeit einräumen muss. Wir verabreden mit den Eltern einen Zeitplan, wann das Kind in der Eingewöhnungszeit gebracht und abgeholt wird und wann es zum ersten Mal allein bei uns in der Kindertagesstätte bleibt. Wir bitten die Eltern, sich viel Zeit einzuräumen, um mit der Elterngesprächen über Erzieherin/ dem Erzieher in den begleitenden Besonderheiten des Kindes und den Verlauf des Eingewöhnungsprozesses zu reden. Die Eingewöhnungszeit kann manchmal über 3-4 Wochen gehen. Eltern und Kindern sollten sich die Zeit zugestehen, die sie brauchen! Unser Grundsatz: Nur keine Hast! Wir ermöglichen den Kindern: Aufbau und Festigung von sozialen Beziehungen Selbstvertrauen zu gewinnen aktives und selbstbewusstes Mitgestalten ihres Kita- Alltages sich auf die Schule vorzubereiten im eigenen Erfahren die Umwelt kennen zu lernen und zu verstehen gegenseitige Anerkennung und Achtung durchs gemeinsame Tätigsein 11.1. Kinder unter 3 Jahren Kinder sind von Geburt an eigenständige Persönlichkeiten. Die Bedürfnisse der Kinder, Neigungen und Wünsche möchten wir berücksichtigen und als Begleiter 17 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ fungieren. Das Bild des Kindes wird hinterfragt und Veränderungen vorgenommen, z.B. Thema Schlaf oder Reaktionen der Kinder. Warum tut das Kind dies? In der Kleinkindbetreuung erhalten die Kinder durch angepasste räumliche und materielle Bedingungen die Möglichkeit, umfangreiche Elementarerfahrungen zu sammeln und ihren Erfahrungshorizont stets zu erweitern (besonders elementare Selbstständigkeit). Das Spiel ist dabei besonders wichtig, um sich mit der Umgebung auseinander zu setzen, sie zu begreifen, soziale Fähigkeiten und Phantasien zu entwickeln. Dies alles bedarf einer guten Arbeitsorganisation und Zeit für das Kind. 11.2. Integrativgruppe integrativ bedeutet = ganzheitliche Förderung, die alle Sinne der Kinder anspricht, Die Integrativkinder haben einen festen Platz im Gruppenleben. Wir möchten, dass die Kinder lernen, sich gegenseitig zu akzeptieren so wie sie sind. Sie lernen gemeinsam ohne Unterschiede zu spielen, zu lernen und Rücksicht zu nehmen, auch wenn das eine oder andere Kind anders ist. Die Hilfe ist wechselseitig. Wichtig ist, dass jedes Kind so akzeptiert wird, wie es ist – erst dann kann es entsprechend seinen Möglichkeiten in der Gruppe gefördert werden. 18 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 11.3. Kindergartengruppe Der ganzheitliche Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag dient vor allem 1. dem Erwerb und der Förderung sozialer Kompetenzen wie der Selbständigkeit, der Verantwortungsbereitschaft und der Gemeinschaftsfähigkeit, der Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Menschen, Kulturen und Lebensweisen sowie gegenüber behinderten Menschen. 2. Die regelmäßige Gestaltung von Bildungsangeboten hat dem Übergang in die Schule Rechnung zu tragen, indem insbesondere der Förderung und Ausprägung sprachlicher Kompetenzen, der Grob- und Feinmotorik, der Wahrnehmungsförderung und der Sinnesschulung Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Kinder lernen mit zunehmendem Alter ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und ihre Meinungen und Bedürfnisse zu äußern. Gemeinsam mit den Eltern möchten wir die Voraussetzung schaffen, dass das Kind sein Selbstwertgefühl weiter entwickelt und stabilisiert. 11.4. Schulvorbereitung Wissen, wie man lernt! Als wichtigste Vorbereitung auf den Schulbesuch betrachten wir es, bei den Kindern während der Kindergartenzeit Selbstvertrauen in ihre eigene Lernfähigkeit zu fördern. 19 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Die Kinder erleben in ihrer Kindergartengruppe anspruchsvolle Angebote in allen sechs Bildungsbereichen. Kinder sind als kompetente und aktive Persönlichkeiten zu betrachten, die ihren Lernprozess selbst in die Hand nehmen können, wenn ihr natürlicher Forscherdrang durch Lernangebote unterstützt und gefördert wird. Wir unterstützen die Kinder in ihrem Streben nach Kompetenzerweiterung und stärken ihr Selbstvertrauen, ihre Ausdauer und ihre Konzentrationsfähigkeit. Die Kinder dokumentieren in ihrer Mappe ihre Lernfortschritte. Sie erfahren dabei, dass Lernen Spaß macht und Stolz auf die eigene Fähigkeit erzeugt. Dies ist eine optimale Voraussetzung für den Schulstart. 12. Welchen besonderen Schwerpunkt setzen wir uns? Die Unterstützung der Kinder in ihrer Sprachentwicklung ist für uns eine besondere Herausforderung und Schwerpunkt unserer Konzeption. Theodor Fontane sagte: „Das Menschlichste was wir haben ist unsere Sprache und wir haben sie um zu sprechen.“ 20 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Sprachförderung beginnt nach der Geburt. Sie kann nur gelingen, wo Kommunikation stattfindet, im sozialen Handeln und täglichen Umgang. Das sensible Entwicklungsfenster für Sprache ist ab zwei Jahren „offen“, also entwicklungsbereit. Als sprachfördernde Kindereinrichtung wollen wir unabhängig vom Alter und Herkunft des Kindes die sprachliche Entwicklung unterstützen und die Bildungschancen ermöglichen, die es benötigt. Durch die Teilnahme am Landesmodellprojekt „Sprache fördern“ wurden für 80% des Teams die Grundlagen für eine qualifizierte Sprachförderung in der Praxis gelegt. Unser Ziel ist es gemeinsam mit den Eltern, die Kinder ganzheitlich, spielerisch und zielgerichtet im Tageslauf sprachförderlich zu begleiten und gezielt sprachförderliche Anlässe zu schaffen. Kinder haben ein Recht auf die Entwicklung ihrer Sprache. Folgende Grundgedanken liegen unserem Konzept zugrunde: Unterstützung in der Sprachentwicklung ist selbstverständliche Aufgabe der Kita. 21 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Jedes Kind, das die Kita besucht, hat das Recht auf Unterstützung seiner sprachlichen Entwicklung, unabhängig von Alter und Herkunft. Die Unterstützung der sprachlichen Entwicklung erfolgt ganzheitlich und spielerisch. Sprache dient der Kommunikation und braucht deshalb Beziehungen. Sprache ist Bewegung. Sprache und Wahrnehmung gehören zusammen. Sprachförderung heißt Freude am Sprechen haben. Sprache braucht Anregungen und Anlässe im Alltag. Sprechen lernen mit all seinen kommunikativen Facetten ist für jedes Kind eine herausragende geistige Leistung und ein großer Entwicklungsschritt. Den großen und kleinen Anstrengungen der Kinder sich verbal und nonverbal auszudrücken und zu verstehen, bringen wir Wertschätzung entgegen. Wie geschieht Sprachförderung in der Kita? Sprachförderung durchdringt alle Bildungsbereiche. Sie ist nicht losgelöst zu sehen und wird bewusst eingebunden. Beobachtung: Um die sprachliche Entwicklung der Kinder gezielt unterstützen zu können, ist das regelmäßige Beobachten der sprachlichen Fähigkeiten der Kinder die Grundlage. Als Instrumentarium nutzen wir Beller und den SELDAK- Bogen. Für DaZ- Kinder verwenden wir den SISMIK- Bogen. Im Portfolio wird die Sprachentwicklung ebenfalls deutlich dargestellt. Ab dem 2. Lebensjahr verwenden wir die Elternbriefe zur Sprachentwicklung. 22 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Sprachvorbild: Die Sprache ist das wichtigste „Handwerkszeug der Erzieherin. Sprache und Kommunikation kritisch zu reflektieren ist ein wesentlicher Bestandteil im Bereich der Spracherziehung. Wichtig ist, dass die Kinder keine „Sprachduschen“ erhalten. Beziehung: Jede Sprachförderung beginnt mit dem Aufbau einer positiven Beziehung zum Kind, unabhängig davon, mit welcher Muttersprache ein Kind in die Kindertagesstätte kommt. Die Beziehung ist eine Grundlage für die Sprachförderung. Planung von Aktivitäten: Bei der Planung und Durchführung von Aktivitäten sind didaktisch- methodische Prinzipien zu beachten. Aktivitäten sollten aus dem Bildungsbereich Sprache und Kommunikation genutzt werden. Aktivitäten sind z.B. Bilderbuchbetrachtungen, Geschichten und Märchen, Sprachspiele, musikalische Aktivitäten, kreative Tätigkeiten, Tätigkeiten aus dem Bereich der Naturwissenschaften, Bewegungsangebote. Sprache und Kommunikation sind immer präsent und durchziehen nicht nur den gesamten Kita- Alltag, sondern unser gesamtes Leben. Anschaulichkeit – lernen am konkreten Gegenstand Je näher Anschauungsmaterial an der Wirklichkeit ist, umso besser kann ein Sachverhalt, der sprachlich begleitet wird, auch verstanden werden. Lernen mit allen Sinne Beim Erlernen des Sprechens sollten möglichst alle Sinne angesprochen werden. Lebensnähe Erfahrungen sollten aufgegriffen und erweitert werden. Inhalte orientieren sich an den Interessen der Kinder. Lernen durch eigenes Tun – Aktivität heißt: mitmachen, ausprobieren, erforschen, Spaß haben, etwas entdecken, sich bewegen, 23 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Wiederholung und Übung ermöglichen Zusammenarbeit mit Eltern: Als familienergänzende Einrichtung gehört die Zusammenarbeit mit den Eltern zu den grundlegenden Aufgaben des Erziehers/ der Erzieherin. Die Zusammenarbeit schließt alle Eltern, unabhängig von deren Deutschkenntnissen, ein. Sie dient in erster Linie dazu, die Entwicklung des Kindes gemeinsam zu unterstützen. Dazu nutzen wir: Einzelgespräche, Quasselnachmittage, Elternfragebogen zum Thema „Sprachliche Entwicklung“ ihres Kindes Erziehungspartnerschaft – Eltern als Experten für ihr Kind Erzieher/innen als Experten für die kindliche Entwicklung Welche sprachfördernde Anlässe nutzen wir im Alltag? Begrüßungssituation Sprachliche und kulturelle Vielfalt Freispiel Essen Konflikte – Soziales Miteinander 24 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Rituale Sprache und das Spiel Magie der Musik Gespräche mit Kindern Raumgestaltung Vorschulbereich Für das Kind ist es hilfreich, bei Schuleintritt über folgende Sprachkompetenz zu verfügen: Lautsprache (korrekte Aussprache von Lauten und Lautverbindungen) Lexik und Semantik (ausreichender aktiver und passiver Wortschatz) Grammatik (die Sprache sollte weitgehend grammatikalisch korrekt sein) Erzählen (Erlebnisse und Geschichten inhaltlich zusammenhängend, grammatisch korrekt und ausdrucksvoll erzählen) Verstehen (Fähigkeit, die Bedeutung von Sätzen zu verstehen, Verstehen von Märchen und kleinen Geschichten) Gedächtnis ( Behalten von Wörtern und einfache Sätzen) Sozial- kommunikative Funktion der Sprache (eigene Bedürfnisse artikulieren, Verständnis sichern, Hilfen einfordern, soziale Beziehungen herstellen, Konflikte regulieren, sich auf Gesprächspartner einstellen können). Unser Ziel ist es, die allgemeine Sprachbildung in der Kindereinrichtung zu verbessern. Die Erzieher/innen sind für den Prozess der kindlichen Sprachentwicklung sensibilisiert, um Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beeinflussen. Bei unseren DaZ – Kinder (Deutsch als Zweitsprache) binden wir die Eltern als wichtige Bezugsperson in starkem Maße ein. Die Eltern sollten viel in der Erstsprache sprechen, da dies die Voraussetzung für das Erlernen einer zweiten Sprache ist. 25 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Spezifische Merkmale unserer Kita Geburtstagsgeschenke-- Bilderbücher jährlich wiederholende Lesenacht für Vorschulkinder Bibliotheksführerschein für Vorschulkinder Die räumlichen Bedingungen werden regelmäßig analysiert und situationsbezogen verändert. Es stehen in jedem Gruppenraum Bücherregale zur Verfügung und auch die Kinderbibliothek wird von Kindern rege genutzt. Sprachförderliche Materialien wurden angeschafft. Wir legen Wert auf einen ordentlichen Umgang mit allen Materialien. Denn Bücher sind wertvoll! Die Nachhaltigkeit der Weiterbildungen zur Sprache wollen wir mir Videoanalysen und deren Auswertungen bzw. Dokumentationen erreichen. Seit dem Jahr 2011 bekommen alle Geburtstagskinder ab dem 2. Lebensjahr einen speziellen Elternbrief zur Sprache ausgehändigt. 26 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 13. Wie sehen wir die Rolle der Erzieherin? Das wertvollste Kapital einer Kindertagesstätte sind auch seine Mitarbeiter/innen mit ihren Erfahrungen und ihren Fähigkeiten. Die Konzeption stellt an alle pädagogischen Mitarbeiter/innen hohe Anforderungen. Sie fordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Fach- und Sachkompetenz, Belastbarkeit und Flexibilität. Wir sehen uns als Begleiter für Kinder und Eltern. Unser Ziel ist es, Vertrauen zu schaffen, indem wir Kindern und Eltern familienbegleitend zur Seite stehen, ihre Ängste und Wünsche ernst nehmen und Ansprechpartner für alle sind. Wir möchten ein vertrauensvolles Umfeld schaffen, in dem Offenheit, Transparenz und konstruktive Kritik möglich werden. Als Vermittler möchten wir in gegenseitigem Respekt zwischen Eltern, Kindern und Träger der Kindertagesstätte eine gute Zusammenarbeit zugunsten der Kinder ermöglichen. Wir Erzieher/innen möchten: allen uns anvertrauten Kindern Zuwendung und Geborgenheit geben jedes Kind in seiner Individualität fordern, fördern und ermutigen im engen Zusammenwirken mit den Eltern zur ganzheitlichen Entwicklung der Kinder beitragen Unser Ziel ist es, alle Kinder gleich und gerecht zu behandeln. Wünsche der Kinder werden ernst genommen, in dem wir ihnen zuhören und auf ihre Gedankenwelt eingehen. Dazu ist es notwendig, Beobachter/in zu sein, sich selbst zurück zu nehmen, eigenes Handeln ständig zu reflektieren und sich weiter zu entwickeln. 27 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Unsere Aufgabe ist es, die Impulse der Kinder aufzugreifen und mit ihnen gemeinsam weiter zu entwickeln (z.B. in Projekten). Unsere Erzieher/innen sind Vorbild im Umgang miteinander. Doch Erzieher/innen sind nicht allwissend, sie begeben sich vielmehr gemeinsam mit ihren Kindern auf die Suche nach Antworten. Eine weitere wichtige Aufgabe unserer Erzieher/innen ist die Anleitung von Praktikanten/innen verschiedener Ausbildungsstufen, um so zu einer qualifizierten Ausbildung beizutragen. Die Praktikanten/innen können ihr theoretisches Wissen und Können in unserer Kindertagesstätte umsetzen und dabei wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse für ihre Arbeit sammeln. Wir wollen sie in ihrer Ausbildung begleiten, sie ermutigen, eigene Ideen zu verwirklichen, ihnen bei auftretenden Schwierigkeiten helfen und gemeinsam kritische Diskussionen über Erfolg und Misserfolg führen. Dabei müssen die Praktikanten/innen ihre tägliche Arbeit reflektieren und kritisch überdenken. Voraussetzung für die Realisierung aller Aufgaben ist eine gute Zusammenarbeit aller Beschäftigten im Team. „Eine Kindereinrichtung kann nur so gute Arbeit leisten, wie aus den Mitarbeitern/innen ein Team geworden ist.“ Wir versuchen uns durch Kritik und Selbstkritik auf eigene Schwachstellen aufmerksam zu machen und gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen. Durch gegenseitige Absprachen und Hilfeleistungen erleichtern wir unsere pädagogische Arbeit. Dadurch können wir alle gemeinsam die offene und schöne Atmosphäre in der Kindertagesstätte genießen. 28 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Unser Träger legt großen Wert auf Fort- und Weiterbildung. Die Mitarbeiter/innen werden an allen Entwicklungs- und Veränderungsprozessen (Konzeption und Umsetzung von Qualitätsstandards) beteiligt. Die Mitarbeiter/innen unterstützen die Entstehung der Zweisprachigkeit unserer Kindertagesstätte. 14. Wie gestalten wir die Zusammenarbeit mit den Eltern? Eltern sind uns besonders wichtig und willkommen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit ist eine der Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit. Erzieher/innen und Eltern, die das Gespräch suchen, können einander ergänzen, was pädagogisches Wissen und Erfahrungen im Umgang mit den Kindern betreffen. Deshalb möchten wir die Eltern der von uns betreuten Kinder zu einem Dialog einladen, zu einer intensiven Zusammenarbeit zum Wohl des einzelnen Kindes. Dafür brauchen Eltern einen intensiven Einblick in die pädagogische Arbeit mit ihrem Kind. Außerdem sind wir ständig bemüht, die Eltern immer mehr in die tägliche Arbeit, z.B. Gruppenarbeit bei Vorbereitungen von Festen und Feiern, bei der Durchführung und Teilnahme von Veranstaltungen Arbeitseinsätzen mit einzubeziehen. 29 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Mindestens einmal jährlich setzt sich die Bezugserzieherin jedes Kindes mit den Eltern zusammen, um anhand des Entwicklungsbuches über die Entwicklung und Bedürfnisse des Kindes zu sprechen und zu verabreden, was dem Kind in der nächsten Zeit förderlich sein könnte. Einmal jährlich werden Elternvertreter gewählt, die regelmäßig mit der Einrichtungsleiterin und Erzieher/innen über die Entwicklung der Einrichtung sprechen. In unserer Kindertagesstätte, in den Köpfen unserer Mitarbeiter/innen, der Eltern und des Trägers ist viel Bewegung. Kinder bewegen sich sowieso. Sie zeigen uns, dass Bewegung Fortschritt ist. Deshalb wollen wir auch zukünftig in Bewegung bleiben und unsere Konzeption permanent fortschreiben. 15. Was verstehen wir unter Öffentlichkeitsarbeit? Öffentlichkeitsarbeit bedeutet für uns, dass wir unsere Arbeit nach außen hin sichtbar machen. Das ergibt sich durch: Infos in der Presse Flyer Kindergartenzeitung Tag der offenen Tür Infostände mit Dokumentation – Kindertagesstätte stellt sich vor Feste und Feiern 30 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ unsere Homepage Besuch der Senioren- Programme gestalten Auftritte der Tanz- und Karategruppe Um eine kontinuierliche Umsetzung der Konzeption zu gewährleisten, ist eine enge und gute Zusammenarbeit mit sozialpädagogischen Einrichtungen, wie z.B. Kinder- und Jugendpsychologischen Dienst Ergo- und Sprachtherapeuten Gesundheits- und Jugendamt Frühförderung Grundschulen erforderlich. 31 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 16. Schlusswort Diese pädagogische Konzeption soll den anspruchsvollen Zielen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften unserer Kindertagesstätte gerecht werden. Kinder wollen lachen, forschen, entdecken, (nicht) alleine sein, lernen, sich ärgern können, geliebtes wiederholen, Neues entdecken, beobachten, weinen, fragen, streiten und spielen. Ja, das alles dürfen und manchmal müssen es die Kinder tun. „Kinder brauchen uns Erwachsene, um Fragen zu stellen und mit uns gemeinsam nach Antworten zu suchen. Wir Erwachsenen brauchen die Kinder, um zu begreifen, wie einfach sich manche Dinge erklären lassen und um zu erkennen, wie oft wir uns selbst im Wege stehen.“ Roswitha Henneberg, Kinder und Höhlen, in TPS, Heft 6/98, S. 14 Möchten Sie noch mehr wissen? Dann kommt und schaut bei uns herein, wir laden Euch ganz herzlich ein! 32 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ 17. Quellennachweis „Kindergartenprofile“ Christian Büttner Mara Dittmann „Der lebensbezogene Ansatz im Kindergarten“ Norbert Huppertz „Die Konzeption- Grundlage und Visitenkarte einer Kindertagesstätte“ Armin Krenz „In sieben Schritten zur Konzeption“ Elisabeth Hollmann Sybille Benstetter „Erfolgreiche Konzeptionsentwicklung in Kindertagesstätten“ Bärbel und Werner Schlummer „Was Kinder brauchen“ Armin Krenz Klax Materialien von der Qualifizierungsreihe des Landesmodelprojektes „Sprache fördern“ 33 Pädagogische Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ Die vorliegende Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ wurde von uns zur Kenntnis genommen. Vorsitzende des Vorstandes Geschäftsführer Die Elternvertretung der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ hat die Konzeption zur Kenntnis genommen und wird sich an der Umsetzung beteiligen. Vorsitzende der Elternvertretung Diese vorliegende Konzeption der Kindertagesstätte „Knirpsenhaus“ wurde von dem Team gemeinsam erarbeitet und wird durch die Unterschrift als verbindlich für die pädagogische Arbeit anerkannt. 34
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