Regeln für eine bessere Nutzererfahrung: Weshalb sich über

Pressemitteilung
Studie zur Nutzererfahrung bei der Navigation und Orientierung auf (mobilen) Websites
Regeln für eine bessere Nutzererfahrung: Weshalb sich über
mobiles User Interface Design nicht streiten lässt
Über Webdesign lässt sich streiten – nicht allerdings über die Menüführung und den
Umfang der Inhalte bei mobilen Internetseiten. Zu dieser Aussage führen die Ergebnisse
einer Studie des Marktforschungsinstituts Facit Digital, bei der die Websites von vier
Automobilherstellern auf ihre unterschiedliche (mobile) Nutzererfahrung hin analysiert
wurden. Das beste geräteübergreifende Surferlebnis bietet Porsche.
München, den 14. Oktober 2015 — Responsive Design, das sich dynamisch an
unterschiedliche Displaygrößen anpasst? Oder besser eine Seite für Desktop-Geräte und eine
optimierte Version für Smartphones und Tablets? Neuentwicklung oder Adaption? Das sind
Fragen, die sich Unternehmen angesichts der immer weiteren Verbreitung von mobilen
Endgeräten stellen müssen, die dazu auch immer häufiger das „erste“ Gerät sind, mit dem
Websites angesteuert werden. Insbesondere das User Interface Design, also das Aussehen,
das Verhalten und die Funktionalität der Navigation bzw. der Menüführung sind zu meisternde
Hürden, sobald eine mobile Internetseite mehr als einige wenige Seiten enthält.
Das Marktforschungsinstitut Facit Digital – Teil der Serviceplan Gruppe – beschäftigt sich unter
anderem mit Fragestellungen rund um die Nutzererfahrung und der Forschung im Bereich des
User Experience Designs: Wie lassen sich die Wünsche von Unternehmen und die Ideen von
Agenturen mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Verbraucher zur Deckung bringen, um den
Usern schlussendlich das bestmögliche Surferlebnis zu bieten – das unter anderem natürlich
auch zur positiven Wahrnehmung einer Marke beiträgt?
In einer aktuellen Analyse haben sich die Münchner Forscher deshalb die Websites und die
Menüführung der Internetauftritte von BMW, Porsche, Skoda und Toyota – stellvertretend für
Unternehmen mit komplexen Produktwelten, dementsprechend hohem Informationsgehalt
und zahlreichen hierarchischen Menüebenen – angesehen und mit ihren jeweiligen mobilen
Seiten verglichen. Auf qualitative Expertengespräche im Vorfeld folgten insgesamt 16
persönliche 90-minütige Einzelinterviews samt Eye-Tracking beim Surfen vor Desktop-PCs
und mobilen Geräten. Ziel war es, Handlungsempfehlungen für eine geräteübergreifende
Konzeption von mobilen Internetseiten abzuleiten und praxistaugliche Lösungsansätze für
eine optimierte Nutzererfahrung aufzuzeigen.
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Die Ergebnisse der Facit-Analyse lassen sich in insgesamt fünf Handlungsempfehlungen
zusammenfassen:
1. Einheitlicher Look & Feel – auf allen Geräten
Eine ähnliche Struktur der Seite und ein einheitlicher Look & Feel – egal, ob responsive Design
oder mobile-optimierte Seite – wirken positiv auf das Nutzererlebnis. User fühlen sich „wohler“
und finden sich besser zurecht, wenn Websites auf allen Geräten gleich oder sehr ähnlich
aussehen.
2. Navigation und Menü müssen auf das jeweilige Gerät zugeschnitten sein
Bei komplexen Seiten sollte die Navigationsmechanik auf das jeweilige Endgerät angepasst
werden, um eine angenehme Nutzung zu ermöglichen. Im Bereich der mit den Probanden
analysierten Seiten von Automobilherstellern kommen auf Desktopseiten teils mehrere
Menüleisten, „sticky“ – also auch beim Scrollen verankerte – Elemente oder große FlyoutMenüs mit Bildern verschiedener Modelle zum Einsatz. Solche Navigationselemente
funktionieren auf mobilen Seiten nicht und frustrieren die User. Hier sind andere Lösungen
nötig und auch möglich, etwa mit dem inzwischen gängigen „Hamburger“- oder „Sandwich“Menü mit seinen drei charakteristischen Querstrichen, das bei Berührung ein Menü öffnet.
„Noch im vergangenen Jahr war das Hamburger-Menü exotisch und wird in der WebdesignSzene nach wie vor kontrovers diskutiert“, so Christian Bopp, Geschäftsführer von Facit
Digital. „Allerdings wird es inzwischen deutlich besser verstanden: Die Nutzer haben nach
unseren Erkenntnissen das Symbol und seine Bedeutung erlernt und wissen es richtig zu
verwenden – vorausgesetzt, es verfolgt in seiner Darstellung und Umsetzung die gelernte
Optik, Funktion und Position.“
3. „Hamburger“-Menüs müssen immer gleich funktionieren
Kommt auf mobile-optimierten Seiten ein Hamburger-Menü zum Einsatz, führt es zur besten
Nutzererfahrung, wenn es viele oder bestenfalls alle der folgenden Kriterien erfüllt:
•
Im Hamburger-Menü müssen alle Navigations-Einträge zu finden sein.
•
Es sollte oben links oder oben rechts platziert sein.
•
Es sollte das „klassische“ Symbol verwendet werden.
•
Das Schließen des Menüs sollte jederzeit Zeit möglich und sichtbar sein.
•
Idealerweise bleiben Seiteninhalte hinter dem Menü etwas sichtbar.
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•
Sind weitere Untermenüs nötig, können Symbole als Indikator im Menü hinzugezogen
werden. Dabei ist es den Usern egal, welche das sind (Pfeile, Plus-Zeichen etc.)
4. Kein „Hamburger“-Menü auf Desktop-Seiten
Auf Desktop-Seiten ist der „Hamburger“ (noch) nicht gelernt – und vom Großteil der User auch
gar nicht gewünscht! Denn hohe Bildschirmauflösungen bieten genügend Raum, um ein
vollständig sichtbares Navigationsmenü anzuzeigen, das sofort Übersicht schafft. „Das
Verbergen von Navigationselementen ist auf kleinen Displays sinnvoll, um Platz für die Inhalte
zu schaffen – auf großen Displays waren unsere Probanden verwirrt und fanden sich nicht
intuitiv zurecht. Ein fataler Fehler in Sachen positiver Nutzererfahrung“, mahnt Christian Bopp.
Aber auch auf großen Bildschirmen gibt es ein „No go“ im Bereich der Nutzererfahrung: FlyoutMenüs, die plötzlich den Großteil des Bildschirms überlagern, kommen bei den Usern
ebenfalls nicht gut an – sie fühlen sich dann von den Inhalten überfordert und überrumpelt.
5. Gleicher Inhalt auf allen Geräten: Content darf nicht beschnitten werden.
Inhalte müssen heutzutage auf allen Geräten mit demselben Umfang angeboten werden. Eine
reduzierte mobile-optimierte Fassung mag übersichtlicher wirken, wird von den Nutzern aber
als unvollständig wahrgenommen. „Es wird von den Nutzern angesichts der Tatsache, dass
Smartphones und Tablets fest etabliert und zum Surfen genutzt werden, erwartet, dass
Unternehmen überall alle Inhalte bereitstellen“, so Christian Bopp. Hier haben responsive
gestaltete Seiten oft die Nase vorn, da deren Inhalte zumeist von vornherein
geräteübergreifend angelegt sind.
Porsche mit dem besten geräteübergreifenden Internetauftritt
Unter den getesteten Websites von BMW, Skoda (beide mit mobiler Seite), Porsche und
Toyota (beide mit responsive Design) erfüllt das Webdesign von Porsche die fünf Kriterien am
besten: Eine klar-strukturierte, übersichtlich-reduzierte Navigation auf der Desktop-Seite und
eine durchdachte und intuitive Menüführung für kleinere Displays führen zum guten
Abschneiden des Stuttgarter Autobauers (Durchschnittsnote von 1,7).
Nach Porsche folgt BMW mit einer Durchschnittsnote von 2,4: Die inhaltlich im Umfang
deutlich reduzierte mobile Seite mit etwas überprominenter Händlersuche bietet den meisten
Nutzern im Vergleich zur Desktop-Seite inzwischen zu wenig Informationen.
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Eine missglückte und nicht intuitiv verständliche Navigation auf Mobilgeräten führt bei Skoda
zu negativen Erlebnissen bei den Probanden – es reicht mit einer Durchschnittsnote von 2,6
für Platz 3.
Einziger Anbieter, bei dem die mobile Seite besser bewertet wurde als die Desktop-Variante
ist Toyota. Ein unnötiges Hamburger-Menü auf großen Displays und ein überladenes FlyoutMenü, das User überfordert führen zu Abwertungen. Mit einer Durchschnittsnote von 2,7 liegt
Toyota knapp hinter Skoda auf Platz 4.
Christian Bopp resümiert: „Insgesamt müssen Unternehmen darauf achten, ihre Websites so
zu optimieren, dass User eine möglichst positive Nutzungserfahrung auf jedem Gerät erleben
– ob responsive Design oder über eine eigene mobile Seite spielt dabei primär keine Rolle.
Viel wichtiger ist, dass Websites auf allen Geräten einen ähnlichen Look haben, eine
einheitliche Informationsarchitektur aufweisen, sämtliche Inhalte abbilden und eine jeweils
intuitiv und leicht verständliche Menüführung bieten.“
Weitere Charts finden Sie unter http://sp-url.com/uidstudie-slides.
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Pressekontakt
Florian Stemmler
Senior Referent Unternehmenskommunikation & PR
Serviceplan Gruppe für innovative Kommunikation GmbH & Co. KG
Haus der Kommunikation, Steinhöft 9, 20459 Hamburg
Telefon: +49 40 202288-8121
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