Erfahrungsbericht Griffith College Dublin, Irland Von Leonhard Steinmann, 10FW439 Noch bevor ich mein Studium begann stand für mich fest, dass ich irgendwann ein Auslandssemester machen wollte. Irland hat sich angeboten, weil ich bereits einige Iren in Wien kannte und nur gute Erfahrungen mit ihnen gemacht hatte. Deswegen habe ich mich auch sehr über die Zusage des CIEM gefreut. Der einzige Wehrmutstropfen war, dass ich nicht als Erasmusstudent eingestuft wurde und deswegen ohne finanzielle Unterstützung auskommen musste. In meinen ersten Tagen musste ich mich natürlich zunächst einleben und an den Alltag auf dem Campus gewöhnen. Allerdings fiel es mir nicht schwer neue Freunde zu finden, wodurch die Anfangszeit nicht allzu schwer für mich war. Das Beste an Irland sind ohnehin die unheimlich netten Menschen. Jeder ist hilfsbereit und freundlich. Man findet sehr schnell Freunde, mit denen man nicht nur gut durchs Studium, sondern vor allem gut durch diverse nächtliche Veranstaltungen kommt. Das ist ein besonders schöner Aspekt am Studium in Irland. Die Studentenvertretung des Griffith College organisiert am Semesteranfang eine Party, bei der sich Neuankömmlinge mit den etablierten Studenten vermischen. Man fühlt sich also sofort willkommen und gut aufgehoben in dieser netten Community. Ein weiterer positiver Aspekt sind die flexiblen Planungen der Lehrveranstaltungen am GCD. In den ersten zwei Wochen kann man sich in alle Lehrveranstaltungen des Studiengangs setzten, um zu schnuppern und festzustellen welche Themen und Lektoren interessant sind. Das hat mir in meiner Auswahl sehr geholfen. Ich habe die Wahl meiner Lehrveranstaltungen nie bereut. Meine Lektoren waren allesamt sehr kompetent. Vor allem in der Vorlesung „Investigative Journalism“ konnte ich viel lernen. Das lag zum einen an den sehr engagierten Lektoren und andererseits am starken Praxisbezug der Vorlesung. Ich konnte, unter Anleitung der Lektoren, einen eigenen investigativen Bericht verfassen. In der Recherchearbeit musste man verpflichtend Telefoninterviews durchführen. Diese Art des Interviews hatte ich zuvor nie gemacht. Dass es mir gelang, diese Gespräche auf Englisch erfolgreich durchzuführen, brachte definitiv viel Erfahrung und Selbstvertrauen für die Zukunft. Auch meine anderen Lehrveranstaltungen namens „Conflict Reporting“ und „TV Journalism“ waren sehr interessant und lehrreich. Vor allem „TV Journalism“ gefiel mir durch die starke Praxisorientierung. Wir durften viel mit der Kamera arbeiten, lernten so die Technik kennen und konnten unsere Fähigkeiten gegen Ende der Vorlesung in einem eigens konzeptualisierten und recherchierten Beitrag unter Beweis stellen. Das Griffith College bietet mit seiner „Student’s Union“ auch viele Aktivitäten neben dem Studieren. Dazu gehören Kurse in Fechten, Basketball oder Salsa-Tanz. Unter dem Semester gibt es immer wieder Partys, die von der Studentenvertretung organisiert werden und an denen im Endeffekt fast nur Leute aus dem eigenen College mitmachen. So kann man immer wieder neue Leute vom Campus kennen lernen und das Studentenleben wird nie langweilig. Einzig und allein zu kritisieren ist die Unterbringung am GCD. Die Vorlesungen finden zum Teil in Containern statt, was meiner Meinung nach, bei über zweitausend Euro Studiengebühren pro Semester, inakzeptabel ist. Auch das Studentenheim zeichnet sich besonders durch Überteuerung aus. Für diesen Preis muss man eigentlich mehr Platz bzw. ein eigenes Schlafzimmer bekommen. Ansonsten war mein Auslandssemester in Irland eine herrliche Zeit. Ich durfte viele großartige Menschen kennen lernen und tolle Erfahrungen machen. Ich habe viel über andere Kulturen und Lebensweisen gelernt. Vor allem aber habe ich viel über mich selbst gelernt. Woher man kommt, kann man, meiner Meinung nach, erst richtig verstehen wenn man gereist ist und einen Ort kennenlernt, der sich komplett von der Heimat unterscheidet. So lernt man im Ausland einerseits wie schön es ist immer offen für neue Erfahrungen zu sein. Andererseits kann man nach der Reise auch die eigene Kultur und Lebensweise besser verstehen. Dieses Wissen und diese Erfahrungen sind unbezahlbar. Und so erinnere ich mich noch heute mit Wehmut an diese großartige Zeit, die ich in Irland mit wunderbaren, neuen Freunden verbringen durfte.
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