downloaden - Belegte Zunge

Lieber Betroffener,
Freut mich, dass Sie meinen Ratgeber gedownloadet haben, denn
jetzt können auch Sie hoffentlich schon bald ein beschwerdefreies
Leben führen!
Dieser Ratgeber ist wie folgt aufgebaut:
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1
Was ist Zungenbelag?
3
Was ist Mundgeruch genau?
5
Ursachen von Zungenbelag
6
Zungenbelag ist nicht gleich Zungenbelag!
8
Die Zunge: Das allwissende Organ
12
Diagnostik bei einer belegten Zunge
14
Chinesische Medizin und Diagnostik
19
Behandlungsmöglichkeiten von Zungenbelag
22
So habe ich es geschafft
27
Meine-8-Schritt-Methode gegen Zungenbelag
30
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Leidensgenossen,
bevor ich Ihnen erzähle, wie ich endlich meinen Zungenbelag und
Mundgeruch losgeworden bin, erlauben Sie mir bitte um mich
vorzustellen:
Mein Name ist Marianne Fischer, ich habe so
lange ich denken kann, unter einer stark
belegten Zunge und in der Konsequenz,
auch Mundgeruch gelitten. Ich habe wirklich alles versucht um diese verhassten Übel
loszuwerden: fünf mal täglich Zähne putzen,
Mundspülungen, Zungenschaber aus der Drogerie, Besuchen bei Hausarzt und Internisten
und sogar eine Magenspiegelung und eine
MandelOP.
Nichts von den Dingen hat jedoch eine längerfristige und
effektive Wirkung erzielen können. Letztendlich hatte ich
mich schon fast mit der Tatsache abgefunden, dass ich wohl Zeit
meines Lebens an diesem unschönen Faktum leiden werde und
dass mein ständiger Begleiter die kleine Flasche Mundspray in
meiner Handtasche sein würde.
Jedoch merkte ich auch, wie ich mich mehr und mehr isolierte
und die Öffentlichkeit mied, wie sich mein Leben nur noch in den
eigenen vier Wänden abspielte.
Sollte das also die Erfüllung meines restlichen Lebens sein? Nein!! Also beschloss ich noch ein Mal, ein aller letztes Mal, meinem Zungenbelag und Mundgeruch den Kampf anzusagen.
1
Und was soll ich Ihnen sagen? Es war eine lange, anstrengende
Schlacht, aber ich habe den Kampf gewonnen! Seit nun mehr
drei Jahren lebe ich ohne belegte Zunge, ohne Mundgeruch, ohne
Angst die anderen könnten was merken – und was kann ich Ihnen
sagen? Es ist toll!
So toll, dass ich beschlossen habe meine Erfahrungen,
mein Wissen, aber auch mein Leid und meine Ängste mit
anderen Betroffenen zu teilen!
Deswegen möchte ich Ihnen mit diesem Buch Schritt für Schritt
das Thema “Zungenbelag und Mundgeruch“ näher bringen, Ihnen
Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten aufzeigen und Ihnen
anhand meiner Geschichte zeigen, dass eine Heilung möglich ist!
Es war ein langer, steiniger Weg bis zum Erfolg, aber heute bekomme ich weder Schweißausbrüche, noch überrollt mich ein Gefühl der Peinlichkeit wenn es beim nächsten Arztbesuch wieder
heißt: “Machen Sie mal Aaaah!“
2
Was ist Zungenbelag?
Wie schon erwähnt, litt ich seit meiner Kindheit unter einer belegten Zunge. Mit den Jahren kam ich nicht drumherum, mich mit
diesem Thema auseinanderzusetzen und habe so mit vielen Ärzten und anderen Experten gesprochen, stundenlange Internetrecherche betrieben und zahlreiche Bücher gewälzt.
Wenn Sie Ihren Zungenbelag auf Dauer behandeln wollen, müssen Sie sich also zuerst mit genau Diesem auseinander setzen.
Also stellt sich die Frage, was Zungenbelag eigentlich ist.
Um diese Frage beantworten zu können, bedarf es einer kurzen,
präzisen
Definition:
Unter Zungenbelag versteht man eine Änderung der Zungenoberfläche, die sich durch pelzige oder farbliche Veränderungen zeigt.
Er besteht aus Ablagerungen der Mundschleimhaut, in den moisten Fällen aus alten Zellen, Keimen, Nahrungsresten.
Eine belegte Zunge ist jedoch keine Erkrankung im eigentlichem Sinne, viel mehr handelt es sich um ein Symptom
das verschiedene Ursachen haben kann.
In den meisten Fällen ist Zungenbelag harmlos, im Grunde genommen “leidet“ jeder hin und wieder unter einer belegten Zunge.
Im bestem Falle, wird der Belag beim Essen oder bei der täglichen Mundhygiene auf natürliche Weise einfach “abgerieben“.
3
Bestimmte Nahrungsmittel, wie z.B. Brot, wirken also quasi wie
ein Schmirgelpapier für die Zunge. Leider gibt es aber eben auch
jene Leute, bei denen dieser Effekt gänzlich ausbleibt – so wie bei
mir.
Zu dem, ohnehin schon lästigen Zungenbelag, wurde ich zusätzlich auch immer wieder von starken Mundgeruch geplagt. Mittlerweile weiß ich, dass jeder zweite der an einer belegten Zunge leidet, auch mit Mundgeruch zu kämpfen hat. Deshalb
möchte ich auch dieses Thema, zumindest kurz, aufgreifen und
erläutern:
4
Was ist Mundgeruch genau?
Mundgeruch, auch Halitosis genannt, ist nichts weiter als unangenehmer, übel riechender Atem. Insofern werde ich mir eine Definition an dieser Stelle sparen.
Überrascht hat mich die Tatsache, dass jeder 4. Deutsche an
gelegentlichem Mundgeruch leidet. Weniger überrascht war
ich allerdings als ich erfuhr, dass zu 90% Zungenbelag, Mundbakterien und Zahnfleischtaschen ursächlich für einen
unangenehmen Atem sind.
Und damit wären wir auch schon wieder beim nächstem Thema:
die Ursachenforschung!
5
Ursachen von Zungenbelag
Die Ursachen für eine belegte Zunge sind ebenso vielfältig wie
unzählig. Im Laufe der Zeit habe ich zahlreiche interessante, aber
auch abstruse Begründungen für meine belegte Zunge gehört.
Angefangen von schlechter Mundhygiene, über Darmerkrankungen bis hin zu Geschlechtskrankheiten – es war so ziemlich alles
dabei. Ich möchte Ihnen, in der folgenden Auflistung, gerne die
wichtigsten Ursachen kurz und übersichtlich vorstellen.
Mögliche Ursachen für eine belegte Zunge sind unter anderem:
➢Mundpilz (Soor)
➢Magenerkrankungen
➢fieberhafte Infekte
➢Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, z.B. Paradontitis
➢Infektionskrankheiten, z.B. Scharlach
➢sexuell übertragbare Krankheiten, z.B. Syphillis
➢Harnvergiftung (Urämie)
➢Medikamente
➢Gifte
Sie sehen also, Ihr Zungenbelag kann zig verschiedene Ursachen
haben.
In jedem Fall sollten Sie aber darauf achten, ob sich bei Ihnen
noch andere Begleitsymptome zeigen. Zungenbelag hat zwar in
den meisten Fällen einen relativ harmlosen Hintergrund, kann
aber eben auch auf ernsthaftere Erkrankungen hindeuten.
6
Mir persönlich ging es so, dass ich alle oben aufgeführten Ursachen ausschließen konnte. Natürlich habe ich mich aber trotzdem,
oder gerade deswegen, zu meinem Arzt des Vertrauens aufgemacht um der Ursache weiter auf dem Grund zu gehen. Ich habe
zahlreiche Tests über mich ergehen lassen: Bluttests, Magenspiegelung, Abstriche...
Doch leider erlangte ich auch mittels der zahlreichen Tests
kein zufriedenstellendes Ergebnis welches Aufschluss darüber
gab, wo meine belegte Zunge ihren Ursprung hat.
Die Ursachenforschung ging also weiter.
Rückblickend denke ich, gehöre ich einfach zu den Menschen, welche aus unerklärlicher Ursache unter einer belegten Zunge leiden – Punkt.
Ich glaube, so geht es den meisten Betroffenen, man muss sich
eben Wohl oder Übel mit der Tatsache abfinden. Fühlen Sie sich
also nicht schlecht, wenn es bei Ihnen auch keinen eindeutigen
Grund für Ihr Leiden gibt. Und es ist auf keinen Fall Ihre Schuld!
Trotzdem halte ich die Diagnostik bei einer belegten Zunge
für sehr wichtig! Schließlich kann Zungenbelag auch auf akute
Erkrankungen hindeuten, mit deren Behandlung auch meistens
der Zungenbelag verschwindet oder zumindest deutlich reduziert
wird.
Es ist also keineswegs unwichtig, seinen Zungenbelag mal genau
zu betrachten und sich die Frage zu stellen, ob zeitgleich mit der
belegten Zunge, auch andere Symptome aufgetreten sind.
7
Zungenbelag ist nicht gleich Zungenbelag!
“Zungenbelag ist immer weißlich, ein zähes Zeug, schmeckt schal
und ist ekelig!“ Oder etwa nicht? So oder so ähnlich denken wohl
die meisten wenn es um eine belegte Zunge geht. Auch ich habe
bis vor einigen Jahren genau das geglaubt.
Wie ich aber mittlerweile weiß, war ich jahrelang auf dem
Holzweg! Kaum zu glauben, aber es gibt tatsächlich eine
Vielzahl verschiedener Zungenbelag-Variationen und Veränderungen.
Hier sind die Tatsachen:
➢ Die Himbeer- oder Erdbeerzunge
Immer dann, wenn die sogenannten Zungen-Papillen sich vergrößern und außerdem eine rötliche Verfärbung aufweisen, kann
von einer Infektionskrankheit im Körper ausgegangen werden.
Die Himbeer- oder Erdbeerzunge ist der klassische Hinweis auf
die Infektionskrankheit Scharlach.
➢ Schwarzer Zungenbelag
Wenn Sie Antibiotika einnehmen müssen und Ihre Zunge plötzlich
einen schwarzen Belag aufweist, brauchen Sie nicht zu erschrecken. Hierbei handelt es sich um eine völlig normale und nicht selten vorkommende Nebenwirkung der Antibiotikabehandlung.
Nach der Gabe des Medikamentes klingt diese Symptomatik relativ schnell wieder ab.
➢ Brennen der Zunge
Wenn Ihre Zunge häufiger brennt, kann das eventuell auf einen
akuten Vitaminmangel hinweisen. Auch bei Blutarmut oder Diabe8
tes Mellitus ist Zungenbrennen ein typisches Symptom. Hier sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen, denn der Vitaminmangel
lässt sich vom Laien nicht diagnostizieren und mit entsprechenden Vitaminpräparaten behandeln. Vielmehr ist eine Blutuntersuchung zur Diagnostik notwendig.
➢ Vergrößerte Zunge
Vergrößert sich Ihre Zunge sehr stark, kann das ein ernstzunehmendes Anzeichen einer Schilddrüsenerkrankung sein. In diesem Fall bedarf es einer sofortigen, ärztlichen Untersuchung.
Auch Hirntumore gehen mit einer Vergrößerung der Zunge einher,
aber Ihnen das weiter auszuführen würde zu weit führen.
➢ Geschwollene Zunge
Eine stark geschwollene Zunge kann auf eine Allergie hindeuten.
Hier sollte auch schnellstmöglich gehandelt werden, denn die
Zungenschwellung kann bei entsprechender Ausprägung auch die
Atmung beeinträchtigen.
➢ Trockene Zunge
Ist Ihre Zunge sehr trocken, besteht ein begründeter Verdacht
auf eine Erkrankung der Speicheldrüsen.
➢ Starke Rötung
Weist Ihre Zunge eine starke Rötung auf und zusätzlich treten
Symptome wie Kopfschmerzen und Druck innerhalb der Rippenbögen auf oder es bestehen krampfartige Bauchschmerzen, kann
hier sowohl eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes bestehen,
aber auch eine schwerer wiegende Erkrankung von Herz oder
Leber gegeben sein.
➢ Dünne Zunge
Ist Ihre Zunge sehr dünn, glatt und schmal, kann eine Blutarmut
vorliegen, eine Darmerkrankung oder auch
lediglich die Behandlung mit Antibiotika widergespiegelt
werden.
9
➢ Die Landkartenzunge
Weist Ihre Zunge einen unregelmäßigen Belag auf und zeigt
in den Rändern Zahnabdrücke, dann lässt sich hier nächtliches
Zähneknirschen und -beißen ablesen. In der Regel ist die
sogenannte Landkartenzunge aber unbedenklich.
➢ Einseitig belegte Zunge
Wenn Ihre Zunge einseitig belegt ist, kann das auf eine neurologische Erkrankung und sogar auf einen bevorstehenden Hirnschlag hindeuten. Hier ist es in jedem Fall ratsam einen Arzt aufzusuchen um ein neurologisches Defizit auszuschließen.
Anhand dieser Beispiele ist unschwer zu erkennen:
Zungenbelag ist nicht gleich Zungenbelag. Er kann viele
verschiedene Ursachen und Begleitsymptome haben und
tritt in unterschiedlichen Farben und Formen auf.
Schauen Sie sich Ihre Zunge und den Belag demnach genau an, vielleicht ist Ihr Zungenbelag behandelbar und hat
einen ganz harmlosen Hintergrund.
10
Generell ist es empfehlenswert seine Zunge täglich, oder
zumindest regelmäßig genau zu betrachten und auf Veränderungen hin zu überprüfen.
Wussten Sie zum Beispiel, dass die Zunge eines der vielseitigsten Organe ist? Und das ein Mediziner anhand von Beschaffenheit und Aussehen der Zunge, wichtige Hinweise auf eine mögliche Erkrankung erhält?
Es ist für mich immer wieder erstaunlich wie “intelligent“ dieses
kleine Organ in meinem Mund doch ist.
Auch hier ist es mir wieder ein persönliches Bedürfnis, Ihnen die
Zunge als Organ näher zu erläutern. Nicht weil ich einen WowEffekt erwarte, nein, vielmehr ist es mein Bestreben den Zungenbelag mit all seinen Facetten, Eigenschaften und Ursprüngen,
bestmöglich und verständlich zu erläutern.
11
Die Zunge: Das allwissende Organ
"Zunge-Herausstecken" erinnert mich eigentlich immer an meine
eigene Kindheit. Aber auch Erwachsene beherrschen diese Zungenakrobatik perfekt. Denken Sie nur mal an die berühmten
Bilder und Poster mit Mick Jagger oder Einstein als Zungenjongleure.
Hausärzte und Internisten bezeichnen die menschliche
Zunge auch oft als Spiegel der Organe. Das genaue Betrachten der Mundhöhle und der Zunge gehören mittlerweile zur Basisdiagnostik bei der ärztlichen Untersuchung. Allerdings war das
nicht immer so!
Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Mediziner die
Vorteile der Zungendiagnostik für sich entdeckt haben.
Denn die Beschaffenheit der Zunge kann auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Eine seriöse und sichere Diagnose lässt sich
jedoch, nur anhand der Zungendiagnostik, nicht stellen. Sie dient
lediglich als richtungsweisend oder unterstreicht einen vorangegangenen Verdacht.
Aber warum genau ist die Zunge nun so aussagekräftig? Was
steckt dahinter? Was ist das Geheimnis? Fragen über Fragen. Nun
ja, vielleicht kann ich Ihnen ein paar Antworten liefern, schließlich
muss sich die jahrelange “Rumdokterei“ irgendwie bezahlt machen.
Dass unsere Zunge so viel über unseren Gesundheitszustand weiß liegt daran, dass sie sowohl mit dem Gehirn als
auch mit den inneren Organen direkt verbunden ist. Sie ist
mit vier großen Nerven durchzogen, die für das Geschmacksvermögen, für Hitze-, Kälte und Schmerz- Empfinden sowie für die
Beweglichkeit verantwortlich sind.
Die normale Zunge ist blass-rot, ein wenig feucht und beweglich.
12
Sie hat einen dünnen weißlichen Belag, der Zeichen dafür ist,
dass der Magen die Nahrung ordnungsgemäß verdaut hat.
Auf den ersten Blick scheint die Zunge nicht weiter spektakulär
zu sein, ein Hilfsinstrument bei der Nahrungsaufnahme – nicht
mehr nicht weniger. Doch die Zunge ist erheblich vielfältiger als
sie scheint.
Der Zungenrücken ist in zwei Hälften geteilt und mit einer relativ
dicken Schleimhaut überzogen. Schaut man genauer hin, erkennt
man Blutgefäße, Nerven und viele kleine Drüsen, die für die Produktion von Speichel zuständig sind. Der Speichel enthält sowohl
Verdauungs- als auch Abwehrenzyme.
Auf der Zunge befinden sich neben der Schleimhaut, außerdem
die sogenannten Papillen oder Geschmacksknospen, welche gemeinsam mit den Geschmacksnerven eine Einheit bilden. Die Geschmacksknospen gewährleisten auf der Zunge eine unterschiedliche Geschmackswahrnehmung. Diese Einteilung der Zunge wird
fachlich exakt auch als Innervation bezeichnet.
Die menschliche Zunge hat also motorische und sensorische Aufgaben zu erfüllen, sie ist sozusagen der Türwächter unseres Magen-Darmtraktes. Die Zunge managt neben den Kauen, das
Schlucken, das Sprechen und das Singen. Des weiteren aktiviert
sie die natürliche Zahnreinigung, überwacht die Nahrungsaufnahme, wirkt als Fremdkörperkontrolleur und kann insbesondere
die Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig und bitter differenzieren.
Hätten Sie also gewusst, wie wichtig unsere Zunge ist und wie
viele Aufgaben sie übernimmt und managt? Nein?
Ich habe es, bis vor ein paar Jahren auch nicht gewusst.
Wir lernen also: die Zunge ist zwar klein, aber in Hinsicht
auf Gesundheit, Sprache und kulinarisches unverzichtbar!
13
Diagnostik bei einer belegten Zunge
Stellen Sie sich ruhig einmal zu Hause vor ihren Spiegel, strecken
Sie ihre Zunge raus und sehen Sie sich Ihren Zungenbelag genau
an.
• Welche Farbe hat er?
• Ist die ganze Zunge betroffen oder nur Teile von ihr?
• Wie ist die Beschaffenheit des Belags?
Die Antworten können mitunter ausschlaggebend für den
Ursprung des Zungenbelages sein und somit auch dafür, ob
eventuell eine akute Erkrankung ursächlich ist. Auch wenn bei mir
alle Untersuchungen ohne Befund blieben, habe ich den Gang
zum Arzt nie bereut. Zugegeben - es gibt natürlich weitaus Schöneres als Schläuche zu schlucken und stundenlange Aufenthalte
in überfüllten Wartezimmern, jedoch können Sie am Ende zumindest sicher sein, dass Sie gesund sind und Ihre belegte Zunge
keinen ernsthaften Hintergrund hat. Es ist zwar kein Trost, aber
es beruhigt doch ungemein.
Für die Diagnosestellung beim Arzt ist zunächst eine Abfrage bestimmter Fakten notwendig. Der Mediziner wird sich vor allem dafür interessieren, seit wann der Zungenbelag besteht und ob auch
noch andere Symptome dazu auftreten.
Ich erinnere mich wage daran, dass mein Arzt mir damals eine
ganze Reihe Fragen gestellt hat, ehe er mit der eigentlichen Untersuchung anfing.
Unter anderem können Sie sich auf folgende Fragestellungen
einstellen:
➔ Seit wann haben Sie die belegte Zunge?
➔ Sind bei Ihnen irgendwelche Vorerkrankungen bekannt, die
Zungenbelag begünstigen?
➔ Haben Sie noch andere Beschwerden z.B. Zungenbrennen?
14
➔ Rauchen Sie? Und falls ja: wie viele Zigaretten pro Tag?
➔ Wie sieht Ihre derzeitige Ernährung aus?
➔ Merken Sie einen Unterschied Ihres Zungenbelages abhängig
von was sie essen?
Bei der darauf folgenden, körperlichen Untersuchung, wird der
Arzt Ihre Zunge und auch Ihre Mundschleimhaut gründlich begutachten.
Gegebenenfalls nimmt der Arzt auch einen Abstrich vom Zungenbelag, den er anschließend unter dem Mikroskop betrachtet.
Auch ist es möglich, dass zur weiteren Diagnostik das Anlegen einer Kultur notwendig ist, beispielsweise wenn der Verdacht auf
Mundpilz besteht.
Sollten diese ersten Untersuchungen allesamt befundlos bleiben,
ist es sinnvoll weitere Untersuchungen zu veranlassen. Das kann
zum Beispiel eine Blutuntersuchung sein, die Aufschluss darüber
gibt, ob sich ein Infekt im Körper befindet.
Auch eine Magenspiegelung, die sogenannte Gastroskopie,
welche Magenerkrankungen ausschließen soll, ist möglich. Ebenso
kann eine zahnärztliche Untersuchung in Erwägung gezogen
werden. Sie sollten auf jeden Fall nichts unversucht lassen, um
der Ursache auf den Grund zu gehen.
Das klingt vielleicht ein wenig abgedroschen, aber im Grunde genommen hat eine akute Erkrankung die besten Heilungsaussichten - zumindest was den Zungenbelag angeht.
Denn wenn die Grunderkrankung behandelt wird, verschwindet in den meisten Fällen auch die belegte Zunge.
Aber das soll natürlich nicht heißen, dass eine Akutkrankheit die
bessere Partie ist.
Ein anderes Thema, welches ich im Zusammenhang mit der
Diagnostik unbedingt nochmal aufgreifen möchte ist der Mundgeruch.
15
Vielleicht leiden nicht alle Zungenbelag-Geplagten auch zeitgleich
unter Mundgeruch, jedoch wage ich zu behaupten, dass es doch
eine Vielzahl Betroffener gibt. Die meisten werden es wahrscheinlich nicht zugeben, schließlich ist ein übelriechender Atem nichts,
auf das man stolz ist.
Auch ich habe jahrelang unter starkem Mundgeruch gelitten und
auch ich habe es selbstverständlich stets versucht zu vertuschen.
Ständig kaute ich Kaugummi, lutschte Pfefferminzbonbons oder
“erfrischte“ meinen Atem mit Mundspray.
Ich wollte lieber nicht in einen vollen Aufzug steigen aus Angst
jemand könnte mich ansprechen und lief ich darum lieber fünf
Etagen die Treppe hoch! Aus dem gleichen Grund mied ich lieber
volle übervolle Busse und Züge.
Auf keinen Fall wollte ich mit jemanden, den ich kannte ins Kino
gehen, aus Angst ich müsste während des Filmes eine Frage beantworten. Und auch das Ausgehen vermied ich so gut es ging,
denn bei lauter Musik eine Unterhaltung führen zu müssen, war
immer meine Horrorvorstellung.
Vor Kussszenen hatte ich natürlich die meiste Angst, wodurch ich
mich weigerte mich auf einen Flirt oder Beziehung einzulassen
und ich mich immer mehr zurückzog in meine eigenen vier Wände.
Wenn Ihnen die oben beschriebenen Situationen bekannt vorkommen, wird Ihnen das nächste Kapitel, so hoffe ich, das Thema
Diagnostik bei Mundgeruch näher erläutern.
Häufig wird der Magen für das Entstehen von Mundgeruch verantwortlich gemacht. Wussten Sie aber, dass in über 90% der
Fälle die Ursachen für schlechten Atem jedoch im Mund-,
Nasen– und Rachenraum liegen?
16
Hervorgerufen wird diese Art von Mundgeruch durch Bakterien
in der Mundhöhle. Etwa 300 verschiedene Bakterienarten tummeln sich im Mund; davon sind circa 80 Arten an der Entstehung
von übel riechenden Schwefelverbindungen und Fettsäuren beteiligt! Die Keime nisten sich vor allem im hinteren Teil der Zunge
ein und breiten sich von dort in der gesamten Mundhöhle aus.
Diese Bakterien sind anaerob, leben also ohne Zufuhr von Sauerstoff in Zahnzwischenräumen, Zahnfleischtaschen oder in den
Vertiefungen der Zungenoberfläche.
Die ständige Feuchte in diesen Gebieten, bietet den Bakterien
zusätzlich einen optimalen Lebensraum. Für ihre Vermehrung
nutzen sie bevorzugt Reste von Nahrungsmitteln und abgestorbene Schleimhautzellen.
Je höher der verfügbare Anteil von Eiweiß, um so mehr
schwefelhaltige Abbauprodukte entstehen, die nach verfaulten
Eiern und Verwesung riechen.
Aus diesem Grund können eiweißreiche Speisen wie Fisch
und auch Milchprodukte den schlechten Atem verstärken.
Aber auch eine zu trockene Mundschleimhaut fördert den
Mundgeruch.
Die während der Nacht verringerte Speichelproduktion, erklärt
auch den unangenehmen Geschmack am Morgen.
Gegenspieler dieser anaeroben Bakterien sind die aeroben
Bakterien, die auf die Anwesenheit von Sauerstoff angewiesen
sind.
Zwischen diesen beiden Arten sollte immer ein Gleichgewicht
bestehen. Ist jedoch in Folge einer Antibiotikabehandlung, einer
akuten Erkrankung, einseitiger Ernährung oder der Anwendung
von Mundspülungen dieses Gleichgewicht zerstört, können einzelne Bakterienarten sich stärker vermehren als andere. Die Folge
ist dementsprechend ein übel-riechender Atem.
17
Es gibt auch noch weitere Faktoren die Mundgeruch begünstigen:
✓ verminderter Speichelfluss
✓ Mundatmung
✓ Schnarchen
✓ falsche Ernährung
✓ Medikamenten-Einnahme
✓ Infekte
✓ Fastenkuren
✓ Stress.
Eine interessante Unterhaltung hatte ich vor ein paar Jahren mit
einem befreundetem Mediziner: er erklärte mir die enorm wichtige Bedeutung der Zunge in der chinesischen Medizin.
Die Chinesen haben schon vor langer Zeit, die Vorteile der Zungendiagnostik für sich entdeckt und zu nutze gemacht. Es gibt in
China sogar geschulte und studierte “Zungenspezialisten“, die im
Laufe ihres Studiums zwischen 20.000 und 40.000 Zungen begutachten müssen, ehe sie sich so betiteln dürfen! Ein wirklich interessantes Thema, welches ich im folgendem Kapitel kurz aufgreifen und näher beschreiben möchte.
18
Chinesische Medizin und Diagnostik
“Zeig mir deine Zunge und ich sag Dir wie´s Dir geht“
Innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM, gilt
die Zungendiagnostik als eine wichtige und zuverlässige Untersuchungsmethode zur Beurteilung einer Erkrankung. Die Untersuchung der Zunge ermöglicht es, die Verfassung der inneren Organe und etwaige krankhafte Veränderungen der Körperfunktionen zu erkennen.
Auf der Zunge ist der gesamte Mensch abgebildet, ebenso
wie in der Handfläche, den Fußsohlen und in der Ohrmuschel. Sie
ist für Kenner auch Spiegelbild der Seele.
Eine breite und runde Zunge ist die beste Voraussetzung für guten Geschmackssinn und eine gute Artikulation beim Sprechen.
Die Zunge stellt gewissermaßen eine Verbindung zwischen Innenund Außenwelt her. So werden einerseits Gedanken und Emotionen in die Außenwelt kommuniziert, andererseits spiegelt sie wie
eine Gedächtniszelle unseres Körpers die Physiologie und Pathologie unserer inneren Körperlandschaft wider.
Weil die Zunge diese Informationen aus unserem Inneren erhält
und abbildet, können wir viele chronische oder akute Krankheitsprozesse an ihr ablesen.
Über die allgemeine Betrachtung des Zungenkörpers und seines
Belages hinaus, hat jeder Teil der Zunge einen speziellen Bezug
zu einzelnen Organen und Körperbereichen.
Energetisch ist die Zunge dem Herzen zugeordnet, und jegliche
Veränderung des Zungenkörpers ist somit Ausdruck einer energetischen Veränderung des Herzens. Die Zunge steht über das Meridiansystem in direkter und indirekter Beziehung zu allen Organen.
19
Lokalisationen der Organe auf der Zunge nach der TCM:
✓ Zungenspitze: Herz
✓ dahinter auf der Mittellinie der Reihe nach: Lunge, Milz, Magen,
Harnblase, Niere
✓ bei Ansicht im Spiegel: rechts vom Magenbereich liegt die Gallenblase
✓ links vom Magenbereich liegt die Leber
✓ rechts zwischen Harnblase und Niere der Dünndarm
✓ links der Dickdarm
Damit Sie sich ein besseres Bild zur Lokalisation der
Organe machen können, habe ich Ihnen folgende Grafik
heraus gesucht:
Um eine genaue Diagnose zu erhalten, ist es in der TCM wichtig,
auch andere, gründliche Untersuchungen mit den Ergebnissen der
Zungendiagnostik zu kombinieren, um sich so ein exaktes Gesamtbild machen zu können.
In der Durchführung bezieht sich die Zungendiagnostik
20
grundsätzlich auf zwei Bereiche: auf den Zungenkörper
und auf den Zungenbelag.
Der Zungenkörper (Vitalität, Form, Farbe und Beweglichkeit der
Zunge) gibt Aufschluss über die Grundkonstitution, über die Verfassung der Organe, während der Zungenbelag (Farbe, Dicke und
Beschaffenheit des Belags) vor allem Aufschluss gibt über eingedrungene krankhafte Einflüsse.
21
Behandlungsmöglichkeiten von Zungenbelag
Die Behandlung einer belegten Zunge bedarf einer vorherigen,
gründlichen Ursachenforschung. Denn die Therapie von Zungenbelag und Mundgeruch richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Sollte also zum Beispiel eine akute Infektionskrankheit der Grund
für Ihren Zungenbelag sein, wird nicht die belegte Zunge, sondern die Infektion behandelt. Lassen sich keine krankheitsbedingten Ursachen ausmachen, so gibt es mittlerweile unzählige Behandlungsmöglichkeiten.
Die Auswahl an Therapiemöglichkeiten und -instrumenten ist fast
grenzenlos und Sie werden ebenso viele plausible, wie auch
schier unsinnige Optionen aufgezeigt bekommen. Ich werde
Ihnen im Folgenden verschiedene Möglichkeiten zur
effektiven Behandlung von Zungenbelag und Mundgeruch
aufzeigen.
Generell gilt auch hier: probieren geht über studieren.
Es gibt keine ultimativ-effiziente Methode um Ihren Zungenbelag
und auch Ihren Mundgeruch loszuwerden.
Oftmals kann weißer Zungenbelag bereits mit einer pflanzlichen
Mundspüllösung oder einem geeigneten Mundwasser entfernt
werden. Besonders bewährt haben sich in diesem Zusammenhang Zubereitungen aus entzündungshemmenden Kamillenblüten, Salbei, Thymian und Myrrhe, die pur mit einem Wattestäbchen aufgetragen oder verdünnt als Mundwasser oder Spüllösung
verwendet werden können.
Zur mechanischen Entfernung von Zungenbelag können Sie
darüber hinaus eine spezielle Zahnbürste benutzen, die auf der
Rückseite besondere Reinigungslamellen besitzt. Mit deren
22
Hilfe können Sie den weißen Zungenbelag schnell und einfach
entfernen.
In gut sortierten Apotheken und Drogerien erhalten Sie außerdem
sogenannte Zungenschaber. Diese sind mit besonderen Lamellen ausgestattet. Mit diesen Schabern fällt das Ablösen des Zungenbelags besonders leicht.
Wenn Sie weder eine Spezialzahnbürste noch einen Zungenschaber zur Verfügung haben, können Sie den Belag alternativ mit der
Innenseite eines Esslöffels entfernen.
Ziehen Sie den Löffel zu diesem Zweck von hinten in Richtung
Zungenspitze. Sie sollten dabei nicht zu viel Druckerzeugen, damit keine Reizungen entstehen.
Ein besonders sanftes Ablösen des Zungenbelags erreichen Sie
durch die reinigende Methode des Ölziehens. Bitte verwenden
Sie für diese Methode ausschließlich hochwertiges Speiseöl.
Dieses Speiseöl ziehen Sie dann unverdünnt und pur ein paar Minuten durch Ihre Zähne, beziehungsweise durch deren Zwischenräume.
Außerdem gibt es ein paar Tipps, um Zungenbelag zu vermeiden
beziehungsweise deren Produktion nicht noch unnötig anzuregen:
✓ Kauen Sie Ihr Essen immer gut durch, damit weißer Zungenbelag gar nicht erst entsteht.
✓ Versuchen Sie außerdem, täglich mindestens 2,5 Liter zu
trinken!
✓ Achten Sie auf eine ausreichende Mundhygiene, die sowohl die Zahnpflege, als auch das Reinigen der Zunge und
der Zahnzwischenräume mit einbezieht!
✓ Vermeiden Sie jedoch übertriebene Hygiene und den
täglichen Gebrauch von chemischen Mundspüllösungen.
✓ Auch wenn die Werbung uns weiß machen will, dass diese
Mundspüllösungen die ultimative Waffe gegen Mundbakterien sind, so begünstigen sie doch die Entstehung von Zungenbelag sehr.
23
✓ Schränken Sie den Konsum von Genussmitteln wie Zigaretten und Kaffee ein, da diese ebenfalls zu unangenehmem Belag auf der Zunge führen können.
✓ Denken Sie nach einer Behandlung mit Antibiotika stets an
einen geeigneten Darmaufbau mit speziellen Bakterien,
um die Entstehung von Zungenbelag zu vermeiden.
Und auch was den lästigen Mundgeruch angeht, möchte ich Ihnen
meine gesammelten Behandlungsmöglichkeiten nicht vorenthalten. Natürlich gilt auch bei Mundgeruch auszuschließen, dass eine
Erkrankung oder körperliche Ursachen vorliegt.
Zur Vorbeugung von Mundgeruch empfiehlt sich eine gründliche
Zahnreinigung nach jedem Essen. Verwenden Sie dafür ruhig
Zahnseide oder spezielle Bürstchen, die die Zahnzwischenräume besonders effektiv reinigen. Die Zahnbürste sollte regelmäßig, 1x im Monat gewechselt werden!!!
Achten Sie auf eine regelmäßige Zungenreinigung, denn die raue
Zungenoberfläche bietet einen idealen Nährboden für Bakterien
die dort – ebenso wie in Zahnzwischenräumen - Nahrungsreste
zersetzen, was zu fauligem Geruch führen kann. Methoden zur
Zungenreinigung habe ich Ihnen weiter oben ja bereits aufgeführt.
Und auch beim Thema Mundgeruch gilt wieder: besonders Raucher sollten auf eine gründliche Mundhygiene achten! Der typische “Raucher-Atem“ kommt zum einen dadurch zustande,
dass sich Bestandteile des Tabaks auf den Schleimhäuten ablagern und zum anderen werden Bestandteile des Tabakrauchs
auch nach dem eigentlichem Rauchen über die normale Atemluft
aus der Lunge wieder freigesetzt.
Unter schlecht sitzenden Zahnkronen oder -brücken können sich
leicht Speisereste sammeln, die von Bakterien der Mundhöhle
dann zersetzt werden und Mundgeruch hervorrufen. Daher sollten
Sie beim Auftreten von Mundgeruch über länger als zwei Wochen
24
abklären, ob eine Zahnsanierung erforderlich ist und Abhilfe
schaffen kann.
Des weiteren können Sie Mundgeruch vermeiden in dem Sie auf
bestimmte Nahrungsmittel und Gewürze verzichten. Zwiebeln,
Knoblauch und Meerrettich, aber auch übermäßig viel Fleisch und
Alkohol rufen Mundgeruch hervor. Hier sprechen wir natürlich von
einem vorübergehenden “Zustand“, denn selbst wenn Sie auf Döner, Zwiebelfleisch und Co nicht verzichten möchten, wird diese
Art von Mundgeruch nach spätestens zwei Tagen vorüber sein.
Durchaus sinnvoll ist es aber, wenn Sie regelmäßige Mahlzeiten einhalten. Große Abstände zwischen den Mahlzeiten
begünstigen die Entstehung von Mundgeruch, da in dieser Zeit
weniger Speichel produziert wird.
Hilfreich ist es auch hier, wenn Sie regelmäßig und ausreichend Trinken (Wasser, Kräutertee, verdünnte Säfte) sowie gegebenenfalls kleine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen.
Ich habe gemerkt und langjährige Untersuchungen kommen zum
gleichen Schluss: ein regelmäßiger Verzehr von Naturjoghurt kann schlechten Atem vorbeugen. Die im Naturjoghurt
enthaltenen Milchsäurebakterien (z.B. Lactobazillus) sollen auf die
Mundflora einen positiven Effekt haben. Essen sie deshalb am
besten 1Mal täglich mindestens 2 Löffel Naturjoghurt. Diesen
können sie im Supermarkt aber auch direkt beim Bauern kaufen.
Ich kaufe meist den vom Schärdinger aber andere Marken sind
genauso wirksam und schmeckhaft.
Außerdem gibt es die Möglichkeit den Mundgeruch, beziehungsweise seine Intensität “messen“ zu lassen. Dies passiert mit einem sogenannten Hallimeter. Es gibt mittlerweile einige wenige
Ärzte, die sich auf die Behandlung von Mundgeruch spezialisiert
haben und in deren Praxen der Hallimeter zum Einsatz kommt.
Sinn des Ganzen ist es, in regelmäßigen Abständen zu messen ob
die Intensität des Mundgeruchs abgenommen hat und die aktuelle
Behandlung erfolgreich ist.
25
Zumeist besteht so eine Behandlung aus einem Initialreinigungsgel, einem speziellen Mundwasser sowie einem speziellen Mundspray.
Sie sehen also, dass der Unterschied zwischen Zungenbelag- und
Mundgeruchsbehandlung gar nicht mal so groß ist. In den meisten Fällen hängen diese beiden Symptome zusammen und eine
erfolgreiche Behandlung von Zungenbelag, schließt eine ebenso
erfolgreiche Behandlung von Mundgeruch mit ein und umgekehrt.
26
So habe ich es geschafft
Im letzten Kapitel dieses Ratgebers, möchte ich Sie nicht weiter
auf die Folter spannen: ich verrate Ihnen mein Geheimrezept
gegen Zungenbelag und Mundgeruch!
Ich erkläre Ihnen, wie ich vor 3 Jahren den ultimativen AhaEffekt hatte. Ich erzähle Ihnen, wie ich Schritt für Schritt mein
Selbstbewusstsein wieder erlangte und meinen – bis dato
ständigen Begleitern – endgültig adieu sagen konnte. Ich habe es
geschafft!
Aber ganz von vorne: vor über 3 Jahren lernte ich auf einer Feier,
eine nette junge Frau kennen, mit der ich mich auf Anhieb gut
verstand. Im Laufe des Gespräches erzählte Sie mir von Ihrer
Arbeit: sie war Homöopathin. Sie erzählte mir, dass mit Homöopathie viele Symptomatiken auf natürliche Weise behandelt werden können und dass viele Methoden aus dem homöopathischen
Bereich große Erfolge erzielen. Ich wurde sofort aufmerksam! Das
war meine Chance!
Ich fasste al meinen Mut zusammen - denn über mein peinliches
Leiden zu sprechen, empfand ich immer sehr schwer - und fragte
sie also, ob es in der Homöopathie auch etwas gegen meine
“Problematik“ gäbe. Zu meiner Erleichterung hatte sie direkt
Unmengen an in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten
parat. Die Optionen sind riesig, fast jedes homöopathische Mittel
wirkt gleichzeitig auf unzählige andere Bereiche.
Die Grundidee der homöopathischen Behandlung ist die
Ähnlichkeitsregel. Diese besagt, dass ein Kranker mit dem
Arzneimittel behandelt werden soll, welches beim Gesunden gleiche oder ähnliche Symptome hervorruft.
Dieses Arzneimittel wird „potenziert“, das heißt stark verdünnt,
verrieben oder verschüttelt.
27
Homöopathische Mittel erhalten man in Form von Globulis (kleine
Kügelchen), Tropfen, Salzen oder auch Tinkturen. Welches Mittel
in welcher Form benötigt wird, entscheidet die Homöopathin ganz
individuell.
Wenn Sie also zu einem homöopathischen Experten gehen wird
Ihnen dieser also, ähnlich wie ein Humanmediziner, erstmals einige Fragen stellen, bevor er Ihnen die richtige „Medizin“ verschreiben wird.
Nach einem sehr ausführlichen Gespräch
mit meiner Homöopathin und nachdem
sie sich meine Zunge, meine Lymphknoten, Haut und Haare angeschaut hatte,
verließ ich die Praxis mit einem gutem
Gefühl und einer kleinen Flasche Yucca
filamentosa, auch bekannt unter
Palmlilie. Die Hauptanwendungsgebiete
dieser Heilpflanze beziehen sich
ursprünglich auf Hautentzündungen sowie
Kopf- und Oberbauchschmerzen. Jedoch
wirkt die Palmlilie auch effektiv bei Zungenbelag. Einen Versuch war es allemal
wert!
Ich musste täglich zweimal mit den Tropfen und einem Wattestäbchen meine Zunge abtupfen und nach dem Zähneputzen
meinen Mund mit einem lauwarmen Glas Wasser und ein paar
von den Tropfen ausspülen.
Doch, meine Homöopathin hat mir auch eine andere, für mich
eher ungewöhnliche „Therapie“ verschrieben: Die Therapie des
Öl-Ziehens (auf Englisch: oil pulling).
Das funktioniert so: gleich nach dem Aufstehen in der Früh, also
bevor man überhaupt was isst oder trinkt, einen Esslöffel natürlich gepresstes Öl in den Mund nehmen und das Öl 10-15 Minuten
28
lang durch die Zähne ziehen, und durch den Mund bewegen ohne
es zu Schlucken. Das Wichtige ist dabei, dass die Flüssigkeit im
Mund so viel wie möglich in Bewegung bleibt, ohne jedoch zu
Gurgeln.
Nach einer Weile verändert das Öl seine Farbe und wird weiß.
Dies passiert, da das Öl alle Körpergifte, die sich im Mundraum
gesammelt haben aufnimmt. Öl-Ziehen entgiftet auf Dauer nicht
nur, sondern hilft auch den Organen.
Nach 10-15 Minuten des Öl-Ziehens (je länger, desto besser das
Resultat), muss die mittlerweile weißliche Flüssigkeit in den Mülleimer (besser nicht in den Abfluss wegen der öligen Substanz)
ausgespuckt werden und der Mund mit einem leicht salzigem
Wasser ein paar Mal ausgespült werden. Am besten benutzt man
zum Salzen des Wassers eine Prise Meersalz.Danach kann man
ganz normal frühstücken oder was trinken.
Es war wie ein Wunder! Bereits nach einer Woche merkte ich eine
deutliche Verbesserung. Teilweise schimmerte sogar wieder
die rötliche Farbe der Zunge durch. Auch mein Mundgeruch
war längst nicht mehr so stark wie zu Beginn der Behandlung. Ich war begeistert!
Ich begann noch mehr Nachforschungen zu erstellen. Neben den
Tropfen und des Öl-Ziehens fing ich an um meine Ernährung um
zu stellen und mit anderen natürlich Methoden zu experimentieren. Schlussendlich kann ich sagen, dass für mich folgende 8 Schritte zum Erfolg geführt haben.
29
Meine-8-Schritt-Methode gegen Zungenbelag
Schritt 1: Wagen Sie den Weg zu Spezialisten wie z.B.
einem Internisten oder Zahnarzt
Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, um sicher zu wissen, dass Ihr
„Leiden“ keine gesundheitliche Ursache hat.
Schritt 2: Gehen sie zum Homöopathen oder zum Naturheilpraktiker
Sie werden überrascht sein durch die breite Kenntnis und die
Methode von Homöopathen und Naturheilpraktikern um an ein
Problem heranzugehen. Vielleicht bekommen Sie, wie ich Palmlilien Tropfen verschrieben, vielleicht aber ganz was anderes, abhängig von ihrer persönlichen Situation.
Schritt 3: Beginnen Sie jeden Tag mit Öl-Ziehen
Das Öl wird nicht nur ihren Mund und Rachenraum entgiften,
sondern auch ihren ganzen Körper! Wichtig ist, dass sie das täglich tun und sie werden bereits nach ein paar Wochen tolle Veränderungen in ihrem Körper und in ihrer Seele merken. Sie werden
nicht nur merken, dass ihr Zungenbelag und Mundgeruch abnimmt, sondern sich durch das Entgiften fitter fühlen, Ihre Haut
und Haare werden mehr strahlen und Ihre Zähne werden weißer.
Schritt 4: Verzichten Sie so gut es geht auf Zucker und
Weißmehl.
Zucker und Weißmehl sind nämlich die Haupternährungsmittel
von Candida (Darmpilzen), die bekannt sind für ihre große Auswirkung auf Zungenbelag. Durch eine Zucker-und Weißmehlarme
Diät können Sie nicht nur Ihren Zungenbelag reduzieren, sondern
werden auch mehr Energie und eine bessere Figur bekommen!
30
Schritt 5: Spülen Sie Ihren Mund nach jedem Zähneputzen
mit einem pflanzlichen Mundwasser aus Kamille, Thymian
und Myrre.
Diese natürlichen Bestandteile sorgen für den Erhalt einer natürlichen Mundflora und tragen gleichzeitig zum Abbau von Bakterien
im Mund und Rachenraum bei.
Schritt 6: Essen sie täglich mindestens 3-4 Esslöffel Naturjoghurt
Schritt 7: Trinken Sie mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit am
Tag.
Hier gilt so viel wie möglich Wasser oder Kräutertee und so wenig
wie möglich Kaffee oder alkoholhaltige Getränke. Genug Flüssigkeit sorgt für einen besseren Stoffwechsel und Giftstoffabfuhr im
Körper.
8: Kauen Sie mindestens einmal
täglich frische Kräuter, wie z.B. Petersilie oder Koriander
Dies sorgt nämlich für einen frischen
Atem und ist noch dazu gesund. Neben
all diesen Schritten bleibt natürlich eine
ausreichende Zungen- und Mundhygiene
sehr wichtig.
Ich putze mir darum nach wie vor 2-3 mal täglich die Zähne und
benutze nach jedem Zähneputzen auch einen Zungenschaber.
Und während, das früher nie ausreichend war, ist es in Kombination mit meiner 8-Schritt-Methode kein Problem mehr.
Ich realisiere mir, dass das Befolgen dieser Schritte ein wenig
Zeit und Konsequenz erfordern aber das sind kleine Opfer, wenn
man bedenkt, was man dafür zurückbekommt.
Seitdem ich meinen Zungenbelag und lästigen Mundgeruch losgeworden bin fühle ich mich befreit und frei um mich wieder un31
ter Menschen zu begeben, auszugehen und sogar um eine Beziehung einzugehen.
Ich habe Vertrauen, dass wenn Sie meine 8 Schritte befolgen,
ebenfalls schon bald beschwerdefrei sein werden.
Fangen Sie also noch heute an!
Viel Erfolg auf dem Weg zu Ihrem neuen Leben! Ich würde mich
freuen, um von Ihnen und zu hören: [email protected].
Ihre Marianne Fischer
http://belegtezunge.com
32