EIN PERFEKTES TEAM: Simon und Schlump „Er hilft, wenn er was tun kann. Er ist immer da, wo was los ist. Ich habe das Gefühl, er führt ein selbstbestimmtes Leben.“ Simons Mutter Gerda Obrist freut sich über die Selbstständigkeit ihres Sohnes. Simon Obrist (27) ist der älteste von vier Buben und wohnt mit seiner Mutter und zwei Brüdern in Dornbirn Haselstauden. Simon ist Spastiker und von Geburt an behindert. Simon war von klein auf integriert: in der Spielgruppe, im Kindergarten, in der Volksschule und Hauptschule in Haselstauden, seinem Wohnsprengel. Simon arbeitet seit 2005 auf vier abwechslungsreichen Spagatarbeitsplätzen insgesamt 25 Stunden pro Woche: Montags bei Thijs Niesten, Physiotherapie in Hohenems, Dienstags und Donnerstags in der Firma seines Vaters, Obrist Engineering in Lustenau, Mittwochs bei der Dornbirner Sparkasse und Freitags im Architekturbüro Kaufmann/Lenz in Schwarzach. Übrigens fährt er mit Öffis selbstständig zur Arbeit und wieder nach Hause. Wenn man Simon fragt, was seine Aufgaben sind, meint er „Ich mache alles Mögliche“. Und dazu lässt er sein breites Lächeln auch bei der Damenwelt spielen. Er kauft für die Kaffeejause in der Physiotherapiepraxis ein und kümmert sich dort um die Post. Er entsorgt den Papiermüll im Architekturbüro und bereitet die Jugendmappen auf der Sparkasse vor. Simon erledigt zuverlässig das Nachfüllen der Getränke im Kühlschrank bei Obrist Engineering. Simon wird von seinem Vater und Chef Frank Obrist ab und zu mit Spezialaufgaben betraut, wie zum Beispiel einen Bus für die Firma zu kaufen oder einen Hausmeister zu suchen. Für den Buskauf hat er verschiedene Autohändler kontaktiert, Busse gecheckt und dann das attraktivste Angebot ermittelt. Das professionelle Vorgehen von Simon verblüffte. Für die Suche nach einem Haumeister verzichtete er auf Anzeigen, Personalvermittler und Internet. Simon hat einfach seinen Nachbarn gefragt:“ Ich suche einen Hausmeister. Kennst du einen?“ Der Nachbar kannte wirklich den richtigen Mann für diesen Job! Simon und Schlumpf, der Hausmeister, verstanden sich auf Anhieb. Da lag der Gedanke nahe, Schlumpf nicht nur als Hausmeister, sondern auch als Simons Mentor einzustellen. Schlumpf meinte dazu, dass er zwar nicht wisse, was ein Mentor sei, dass er das aber mache. „Wir sind ein tolles Team.“ So bewältigen Simon und Schlumpf alle Arbeiten gemeinsam: Pflegen der Grünanlagen um das Firmengebäude, Rasen mähen, jäten, Bäume und Sträucher schneiden, Straße kehren. Das sind Arbeiten, die man Simon nicht zutrauen würde. Zu zweit mit entsprechender Unterstützung und Motivation gelingt das. Simon hat natürlich Lieblingsarbeiten. Simon telefoniert und delegiert gerne. Er wird von Schlumpf beauftragt, Termine mit Handwerkern für die Durchführung von Arbeiten, die Simon und Schlumpf nicht machen können, zu vereinbaren und in Abstimmung mit Schlumpf auch zu kontrollieren. Das funktioniert bestens. Simon und Schlumpf arbeiten nun seit über einem Jahr zusammen. Die beiden sind ein Beweis dafür, dass Arbeit sehr viel Freude und Spaß machen kann. Simon denkt voraus und macht gemeinsam mit Schlumpf die Geräte für die Schneeräumung einsatzbereit. Simon ist sich sicher: “Der nächste Winter kommt bestimmt.“ Kein Wunder, dass er bei allen vier Arbeitgebern und deren Mitarbeitern schwer beliebt ist und man auf ihn nicht mehr verzichten möchte.
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