vereinbarkeit von familie und beruf

ZUSAMMENFASSENDER
EVALUIERUNGSBERICHT
zur
CHARTA
„VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF“
Dezember 2015
Bundesministerium für Familien und Jugend
Sektion I, Abteilung 9
Inhalt
1.
Vorwort ........................................................................................................................... 4
2.
Über die Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“................................................... 5
3.
Ablauf der Evaluierung ................................................................................................... 6
4.
Initiierte Maßnahmen seit Unterzeichnung der Charta „Vereinbarkeit von Familie und
Beruf“ ............................................................................................................................. 7
4.1.
Initiierte interne Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf .................... 7
4.1.1.
Bundesministerium für Familien und Jugend .................................................... 7
4.1.2.
Wirtschaftskammer Österreich ......................................................................... 9
4.1.3.
Arbeiterkammer...............................................................................................12
4.1.4.
Österreichischer Gewerkschaftsbund ..............................................................12
4.1.5.
Industriellenvereinigung ..................................................................................13
4.2.
Initiierte Öffentlichkeits-, PR- und Kommunikationsaktivitäten ................................13
4.2.1.
Bundesministerium für Familien und Jugend ...................................................14
4.2.2.
Wirtschaftskammer Österreich ........................................................................21
4.2.3.
Arbeiterkammer...............................................................................................22
4.2.4.
Österreichischer Gewerkschaftsbund ..............................................................23
4.2.5.
Industriellenvereinigung ..................................................................................26
4.3.
Initiierte Studien und Best Practices-Darstellungen ................................................32
4.3.1.
Bundesministerium für Familien und Jugend ...................................................32
4.3.2.
Wirtschaftskammer Österreich ........................................................................36
4.3.3.
Arbeiterkammer...............................................................................................39
4.3.4.
Österreichischer Gewerkschaftsbund ..............................................................41
4.3.5.
Industriellenvereinigung ..................................................................................42
4.4.
Initiierte Veranstaltungen, Tagungen und Wettbewerbe .........................................43
4.4.1.
Bundesministerium für Familien und Jugend ...................................................43
4.4.2.
Wirtschaftskammer Österreich ........................................................................48
2
4.4.3.
Arbeiterkammer...............................................................................................50
4.4.4.
Österreichischer Gewerkschaftsbund ..............................................................51
4.4.5.
Industriellenvereinigung ..................................................................................53
5.
Rückmeldungen der Unternehmen der Strategiegruppe ................................................61
6.
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen .................................................................65
7.
Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ ................................................................66
8.
Commitment-Urkunde – „Unternehmen für Familien“ ....................................................72
9.
Anhang:.........................................................................................................................73
3
1. Vorwort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Mit diesem Bericht zur Evaluierung der Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ blicken
wir nun auf drei Jahre Engagement zurück, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur
Selbstverständlichkeit zu machen. Gemeinsam haben wir an der Erreichung der gesetzten
Charta-Ziele und an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit gearbeitet.
Das Bundesministerium für Familien und Jugend hat gemeinsam mit den unterzeichnenden
Institutionen der Charta sowie mit den an der Entstehung der Charta maßgeblich beteiligten
Unternehmen zahlreiche Maßnahmen und Aktionen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesetzt und somit einen wesentlichen Beitrag in der öffentlichen Wahrnehmung
geleistet. An dieser Stelle darf ich mich bei allen mitwirkenden Institutionen und Unternehmen für die Teilnahme an der Evaluierung und ihre Rückmeldungen herzlich bedanken. Diese haben die Evaluierung der Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ erst möglich gemacht.
Aufbauend auf der Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ wurde im Frühjahr 2015 das
Netzwerk „Unternehmen für Familien“ vom BMFJ ins Leben gerufen. Durch den Beitritt zu
„Unternehmen für Familien“ leisten Unternehmen und Gemeinden einen aktiven Beitrag für
mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich und sind Vorbild und Ansporn für andere.
Mein Dank gilt natürlich auch all jenen, die sich für eine familienfreundliche Arbeitswelt einsetzen. Jeder Impuls für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein weiterer
gesetzter Schritt auf dem Weg Österreichs zum familienfreundlichsten Land Europas.
Ich wünsche Ihnen nun eine interessante Lektüre des Berichts zur Evaluierung der Charta
„Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.
Dr. Sophie Karmasin
Bundesministerin für Familien und Jugend
4
2. Über die Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“
Die Charta "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" ist ein öffentliches Bekenntnis zur Relevanz
von familienfreundlichen Maßnahmen in Unternehmen und Organisationen. Sie soll einen
Umdenkprozess fördern und ist ein Appell, familienfreundliche Maßnahmen zu implementieren und auszubauen. Sie wurde 2012 vom ehemaligen Familienminister Dr. Reinhold Mitterlehner, dem Wirtschaftskammer-Präsidenten Dr. Christoph Leitl, dem ehemaligen Präsidenten der Bundesarbeitskammer Mag. Herbert Tumpel sowie Erich Foglar, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und Mag. Christoph Neumayer, Generalsekretär der
Industriellenvereinigung unterzeichnet. Die Charta wurde in der Strategiegruppe „Bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, einem Gremium von Expertinnen und Experten, erarbeitet. Die Mitglieder der Strategiegruppe sind:
Institution
Name
Bundesarbeitskammer
Mag. Ingrid Moritz
Mag. Anna Bohrn (nominiert)
Industriellenvereinigung
Dr. Melanie Eckl-Kerber
Vertretung während der Karenz: Dr. Alexandra
Schöngrundner
Great Place to Work
Dr. Erich Laminger
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Mag. Dinah Djalinous-Glatz
Österr. Institut für Familienforschung
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal
Mag. Michaela Steinacker (nominiert)
Raiffeisen Holding NÖ-Wien
Dr. Michaela Stefan
Salzburger Aluminium AG
Dr. Karin Exner-Wöhrer
Steinbeis Hochschule Berlin
Prof. DDr. Helmut Schneider
Verbund AG
Mag. Dr. Georg Westphal
Dr. Martina Rosenmayr-Khoshideh (nominiert)
Wirtschaftskammer Österreich
Dr. Ingomar Stupar
Die gemeinsame Zielsetzung der Charta zur Vereinbarkeit ist es unter anderem, die Entwicklung einer nachhaltigen und proaktiven Kultur der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch
Maßnahmen auf Ebene der Unternehmen, Organisationen und Institutionen zu fördern und
Sensibilisierung und Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen und einen Umdenkprozess voranzutreiben. Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind
dabei vor dem Hintergrund der spezifischen Rahmenbedingungen des Unternehmens und
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seiner Mitarbeiter/innen zu konzipieren. Es sollen beispielsweise familiäre Verpflichtungen,
insbesondere Betreuungspflichten, bei der Arbeitsorganisation berücksichtigt werden, die
Kultur der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Unternehmen durch geeignete Prozesse kontinuierlich und systematisch verbessert werden oder die familienbedingte Teilzeitarbeit
auch für Führungskräfte ausgebaut werden.
Alle Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden aufgerufen, die Chancen familienbewusster Maßnahmen im Interesse der österreichischen Gesellschaft im eigenen Wirkungsbereich aktiv zu nutzen und ihre Aktivitäten hinsichtlich Vereinbarkeit von Familie und
Beruf sichtbar zu machen.
3. Ablauf der Evaluierung
Im Rahmen der Unterzeichnung der Charta wurde weiters festgelegt, dass die Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ alle drei Jahre ab Unterzeichnung durch das zuständige
Familienministerium dahingehend evaluiert wird, inwieweit sich die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf verbessert hat. Daher wurden mittels Schreiben der Frau Bundesministerin jene
Institutionen, die die Charta im Jahr 2012 unterzeichnet haben, zur Evaluierung eingeladen.
Um die im Rahmen der Charta festgelegten Ziele hinsichtlich Umsetzung und Erreichung zu
überprüfen, wurde von den unterzeichnenden Institutionen ein Erhebungsblatt ausgefüllt, bei
dem die folgenden Fragestellungen im Mittelpunkt des Interesses standen.
-
Welche Schritte zur Förderung der Entwicklung einer nachhaltigen Vereinbarkeit von
Familie und Beruf haben Sie in den letzten drei Jahren durch Maßnahmen auf Ebene
Ihrer Organisation initiiert?
-
Welche Aktivitäten haben Sie gesetzt, um die Sensibilisierung und Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen sowie einen Umdenkprozess zu fördern. Wurden Öffentlichkeits-/PR-/Kommunikations-Aktivitäten im genannten Themenbereich initiiert?
-
Welche Maßnahmen haben Sie gesetzt, um die Sammlung und Verbreitung von vorhandenen Informationen über positive Erfahrungen mit Maßnahmen sowie Angebote
zur Ermöglichung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben?
-
Welche Aktivitäten wurden in Hinblick auf einen Aufruf aller Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gesetzt, um die Chancen familienbewusster Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich aktiv zu nutzen und Aktivitäten zur Vereinbarkeit von Familie
und Beruf sichtbar zu machen?
(Erhebungsblatt siehe Anhang)
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In einem zusammenfassenden Bericht sollen nun die Ergebnisse, die von den Unterzeichnern rückgemeldet wurden, dargelegt werden. Dabei sollen die initiierten Maßnahmen und
Schritte der einzelnen Institutionen hinsichtlich Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für
eine familienfreundliche Arbeitswelt im Vordergrund stehen. Die unterzeichnenden Institutionen sind für den Inhalt ihres Beitrages verantwortlich.
Ebenfalls wurden Vertreter/innen jener Unternehmen, die der Strategiegruppe „Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ angehörten, eingeladen, Beiträge zur Umsetzung zum
Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in ihrem Unternehmen, ihrem Aufgabengebiet
u.ä. zu übermitteln.
4. Initiierte Maßnahmen seit Unterzeichnung der Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“
Im Folgenden sollen Maßnahmen, die im Zeitraum Mai 2012 bis zur Durchführung der Evaluierung 2015 von den Institutionen, welche die Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“
unterzeichnet haben, vorgestellt werden:
4.1. Initiierte interne Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Schritte zur Förderung der Entwicklung einer nachhaltigen Vereinbarkeit von Familie und
Beruf in den letzten drei Jahren durch Maßnahmen auf Organisationsebene.
Im Rahmen der Evaluierung der Charta wurden die unterzeichnenden Institutionen aufgefordert, Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung einer nachhaltigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den letzten drei Jahren auf Organisationsebene bekannt zu geben. Dabei
sollten auch Inhalt, Ziele und Ergebnisse der einzelnen Maßnahme dargestellt werden sowie
welche Zielgruppen mit der Maßnahme erreicht werden sollten.
4.1.1. Bundesministerium für Familien und Jugend
4.1.1.1.
Teilnahme am Audit berufundfamilie
Im Bundesministerium für Familien und Jugend stehen Familien, Kinder und Jugendliche
nicht nur inhaltlich im Zentrum des Handelns, sondern auch im Fokus der Personalpolitik.
Somit wird ein wesentlicher Grundstein zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für
die Mitarbeiter/innen gelegt. Als Arbeitgeber geht das Ministerium im eigenen Wirkungsbe7
reich mit einem familienfreundlichen Arbeitsumfeld mit gutem Beispiel voran und möchte ein
Vorbild für österreichische Unternehmen und insbesondere für den Öffentlichen Dienst sein.
Familienfreundliche Maßnahmen im BMFJ sind unter anderem:
-
Verankerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – als Ziel des Frauenförderungsplans für Frauen und Männer.
-
Bewusstseinsbildung Pflegebedarf älterer Angehöriger – Unterstützung durch passende
fokussierte Information.
-
Information über Kinderbetreuungsmöglichkeiten in den Ferienzeiten.
-
Karenz- und Wiedereinstiegsmanagement.
-
Erweiterte Flexibilisierung im Arbeitszeiterfassungssystem.
-
Angebot von familienfreundlichen Weiterbildungsmaßnahmen.
-
Telearbeitsplätze.
-
Teilzeit auch in Führungsfunktionen.
-
Forcierung Väterkarenz.
Zielgruppe: Durch die Teilnahme des BMFJ am Audit berufundfamilie werden alle Bediensteten des BMFJ, insbesondere Frauen und Männer mit Betreuungspflichten erreicht.
4.1.1.2.
Frauenförderungsplan des Bundesministeriums für Familien und Jugend
Das BMFJ hat als eigenes Ressort einen neuen Frauenförderungsplan entwickelt, der sich
eine aktive Gleichstellungs- und Gleichbehandlungspolitik, um Chancengleichheit für Frauen
und Männern zu gewährleisten, zum Ziel setzt. Der Fokus liegt in der Gleichstellung der Geschlechter sowie in der Förderung von Frauen. Besonders die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf ist als Ziel des Förderungsplans des BMFJ festgelegt. Es soll ein Beitrag zur Verbesserung der Vereinbarkeit auf allen Hierarchieebenen geleistet und die Berufstätigkeit von
Frauen sowie die Übernahme familiärer Verantwortung durch Männer gefördert werden. Beispiele für Maßnahmen, die zur Förderung der Vereinbarkeit festgelegt wurden, sind daher
die Information durch die Personalabteilungen sowie Führungskräfte hinsichtlich Modellen
der flexiblen Arbeitszeitgestaltung im Zusammenhang mit Betreuungspflichten und hinsichtlich der rechtlichen Möglichkeiten im Rahmen von Karenz und Teilzeitbeschäftigung.
Zielgruppe: Das BMFJ setzt sich zum Ziel, aktiv die Gleichbehandlung aller Bediensteten
und Maßnahmen zur Umsetzung einer nachhaltigen Chancengleichheit und zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern. Zielgruppe sind alle Bediensteten
des BMFJ, insbesondere sollen Frauen und Männer mit Betreuungspflichten erreicht werden.
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4.1.2. Wirtschaftskammer Österreich
4.1.2.1.
Qualitätszirkel
Zur Sicherung des hohen Standards der familiengerechten Maßnahmen in der WKÖ wurde
ein Qualitätszirkel eingerichtet. Dieser beschäftigt sich mit der adäquaten Weiterentwicklung
familiengerechter Maßnahmen. Der Qualitätszirkel besteht aus sechs Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen.
Zielgruppe: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
4.1.2.2.
Interne und externe Kommunikation stärken
Für eine kontinuierliche Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Vereinbarkeitsthema wurden Auditthemen regelmäßig über sämtliche zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle transportiert (2012ff).
Zum 10-jährigen Jubiläum wurden die positiven Erkenntnisse aus 10 Jahren Audit berufundfamilie sowohl gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch gegenüber der Öffentlichkeit (z.B. Mitgliedern) kommuniziert und eine umfangreiche Veranstaltung unter dem Titel
„Familiennachmittag“ in der WKÖ organisiert. Neben dem Qualitätszirkel befasste sich eine
Arbeitsgruppe, die extra für dieses Projekt ins Leben gerufen wurde, mit der Umsetzung. Die
Gastgeber: Präsident Dr. Leitl, Generalsekretär-Stv. Dr. Höllinger und Abteilungsleiter der
Personal- und Organisationsentwicklung Dr. Petek-Smolnig. Über den Familiennachmittag
wurde sowohl intern als auch extern berichtet (z.B. Intranet, Mitarbeiterzeitung, Jahresbericht
der Abteilung Personal und Organisationsentwicklung, WKÖ-Geschäftsbericht, Festschrift
anlässlich des 65. Geburtstages von Präsident Dr. Leitl).
Das Logo des Audit berufundfamilie ist am Haupteingang prominent platziert. Die Charta ist
samt Foto der Unterzeichner im Schaukasten für WKÖ-Beschäftigte und Besucher/innen
einsehbar.
Zielgruppe: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
4.1.2.3.
Stärkung der Vereinbarkeits-Führungskultur
Ziel ist es, dass Führungskräfte noch besser als Multiplikatoren bezüglich des ausgeprägten
familienfreundlichen Rahmens agieren. Die Schaffung von schriftlichen Standards sowie
9
Schulungsangebote und Erfahrungsaustausch zwischen den Führungskräften sollen die
Umsetzung im Arbeitsalltag erleichtern (2012ff).
-
Angebot von spezifischen Schulungen zur Sensibilisierung und Stärkung von Führungskräften wie z.B.: „Lebensphasenorientiertes Führen“, „Stärkung der Eigenverantwortung
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“.
-
Führungskräfte-Konferenzen zur Sensibilisierung, Information und zum Gedankenaustausch nutzen.
-
Erarbeitung von einheitlichen Führungsgrundsätzen für die Führungskultur in der WKÖ.
-
Soziale/emotionale Kompetenz der Führungskräfte bei Bestellung noch besser berücksichtigen. Das Ausbildungsmodul „Sozialaugenschein“ ist fixer Bestandteil bei der Ausbildung künftiger Führungskräfte.
Zielgruppe: Führungskräfte und künftige Führungskräfte.
4.1.2.4.
Weiterführung flexibler Arbeitsformen – Überprüfung der lebensphasengerechten Arbeitszeitmodelle, ob und wo eine Weiterentwicklung sinnvoll und
wünschenswert ist (2013/14)
Die demographischen und gesellschaftlichen Veränderungen schlagen sich auch in der Entwicklung lebensphasengerechter Arbeitszeitmodelle nieder. Um diese Veränderungen manifestieren zu können, wurde das jährliche Mitarbeitergespräch im Jahr 2013/2014 um konkrete Fragen zur Generationenbalance und Gesundheit weiterentwickelt. Somit wird ein altersgerechtes Arbeitsumfeld sichergestellt.
Neben der Überarbeitung des Mitarbeitergespräches wurde in diesem Zusammenhang das
Langzeitkonto für Vollzeitbeschäftigte eingeführt. Dabei werden Gutstunden, die nicht im
Rahmen der vorhandenen Betriebsvereinbarung „Gleitende Arbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte“ übertragen werden können, bis zu einem Höchstausmaß von 50 Stunden/Jahr in ein
Langzeitkonto eingebracht. Diese im Langzeitkonto eingebrachten Gutstunden sind im Weg
des Zeitkonsums zu verbrauchen und dienen z.B. für die Erziehung von (Pflege-, Enkel-)
Kindern, Pflege von nahen Angehörigen, usw.
Zielgruppe: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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4.1.2.5. Weiterführung flexibler Arbeitsformen – Einführung von zwei Notfallstoken
Um die positive Wirkung der flexiblen Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung gleichermaßen in
allen Organisationseinheiten zu unterstützen, sollen die damit verbundenen Kosten für eine
Mobile-User-Lösung zentral getragen werden. Seit 1.1.2014 stehen zwei Notfallstoken (Mobile-User-Lösung) für akute (Pflege-)Fälle für alle Organisationseinheiten zur Verfügung. Die
Kosten werden zentral von der Abteilung Personal und Organisationsentwicklung getragen,
die Verwaltung der Notfallstoken obliegt ebenfalls der Abteilung Personal und Organisationsentwicklung.
Telearbeit generell: Ein hohes Niveau der flexiblen Arbeitszeitgestaltung ist erreicht und soll
gehalten werden. Eine Richtlinie für Telearbeit ist in Ausarbeitung (2015/16).
Zielgruppe: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
4.1.2.6. Kommunikation des Charta-Gedankens auf Landesebene
Die Wirtschaftskammer Österreich war bemüht, den Gedanken der Charta „Vereinbarkeit
von Familie und Beruf“ in ihre Landesstellen zu kommunizieren und die Sensibilisierung und
Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen und einen Umdenkprozess voranzutreiben.
Als Resultat für dieses erfolgreiche Handeln sind folgende durchgeführte Projekte und Maßnahmen der Länderkammern für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nennen:
Familientage in der WKOÖ
Familienangehörige, Partnerinnen und Partner sollen einen Eindruck davon bekommen, wo
WKOÖ-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten und wie deren Arbeitsplatz aussieht. Mit
einem bunten Programm und natürlich auch der Gelegenheit, den Arbeitsplatz kennenzulernen, werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen, ihre Partner, Kinder, Eltern
und Angehörige mitzubringen, um in der WKOÖ gemeinsam mit ihnen auf Entdeckungstour
zu gehen.
Weiterbildungsangebote
Gemeinsame Weiterbildungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Partnerinnen und Partner der WKOÖ-Mitarbeiter-Akademie.
Audit berufundfamilie in der WK Tirol
Die Wirtschaftskammer Tirol nimmt erstmals am Audit teil und befindet sich derzeit mitten im
Auditierungsprozess. Der erste Begutachtungstermin fand im Juni 2015 statt.
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4.1.3. Arbeiterkammer
Die Arbeiterkammer setzt sich bereits seit vielen Jahren auch innerhalb der eigenen Organisation nachhaltig für Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Dazu zählen u.a. folgende
Maßnahmen:
-
Bereits 1998 wurde in der Arbeiterkammer Wien ein Betriebskindergarten errichtet, der
aufgrund der starken Nachfrage seit einigen Jahren auf 3 Gruppen ausgeweitet wurde.
-
Anrechnung von 10 Monaten Elternkarenzzeit auf alle Ansprüche, die sich nach der
Dauer der Dienstzeit richten.
-
Seit 2008 gibt es zur Förderung der Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung einen Anspruch auf einen Papamonat, der innerhalb der ersten drei Lebensmonate des Kindes in
Anspruch genommen werden kann.
-
Recht auf Wechsel des Ausmaßes der Arbeitszeit.
Zielgruppe: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeiterkammer Wien.
4.1.4. Österreichischer Gewerkschaftsbund
4.1.4.1.
Bessere Anrechnung der Elternkarenzen
Elternkarenzen nach dem Mutterschutzgesetz oder Väterkarenz, die von Beschäftigten des
ÖGB ab dem Jahr 2010 angetreten wurden, werden hinsichtlich jener Ansprüche, die sich
nach der Dienstzeit richten, bis zum Höchstmaß von 22 Monaten angerechnet.
Mit dieser Maßnahme wird eine strukturelle Diskriminierung auf Grund verschiedener Lebensrealitäten ausgehebelt.
Zielgruppe: ÖGB-Beschäftigte mit Betreuungspflichten und die Elternkarenz in Anspruch
nehmen.
4.1.4.2.
Papamonat für die ÖGB-Beschäftigten
Die betroffenen Dienstnehmer können innerhalb der ersten drei Monate ab Geburt eine
Dienstfreistellung von einem Monat in Anspruch nehmen und erhalten während dieser Zeit
ihren Lohn in der bisherigen Höhe weiter bezahlt.
Mit dieser Maßnahme unterstützen wir eine partnerschaftliche Teilung der unbezahlten Betreuungsarbeit wie auch das Einleben in die neue Familiensituation, ohne dass die Dienstnehmer finanzielle Einbußen dafür in Kauf nehmen müssen.
12
Zielgruppe: ÖGB-Beschäftigte mit neugeborenen Familienmitgliedern.
4.1.5. Industriellenvereinigung
4.1.5.1.
Maßnahmen auf IV-interner Ebene
-
Die Industriellenvereinigung erstellt freiwillig für sich einen Einkommensbericht.
-
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Kinderbetreuungsschecks zur Verfügung,
die in gewissen Betreuungseinrichtungen eingelöst werden können.
-
Angebote zu Kinderbetreuungsmöglichkeiten (z.B. Flying Nannies) werden aktuell geprüft.
-
Es werden Teilzeitbeschäftigungen sowie
-
Telearbeit in Home Office angeboten.
-
Es gibt eine Gleitzeitvereinbarung mit dem Betriebsrat und
-
eine familienfreundliche Meeting-Kultur (keine Meetings an Randzeiten).
-
Väterkarenz wird gefördert und wird auch in Anspruch genommen.
-
Wir haben das Audit berufundfamilie erfolgreich bestanden. Die formelle Auszeichnung
folgt.
4.2. Initiierte Öffentlichkeits-, PR- und Kommunikationsaktivitäten
Aktivitäten der Unterzeichner zur Förderung der Sensibilisierung und Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen sowie eines Umdenkprozesses. – Initiierung von Öffentlichkeits-/
PR-/Kommunikations-Aktivitäten.
Im Rahmen der Evaluierung der Charta wurden die unterzeichnenden Institutionen aufgefordert, Aktivitäten zur Förderung der Sensibilisierung und Akzeptanz für familienfreundliche
Maßnahmen bekannt zu geben. Dabei sollten auch der Inhalt, die Ziele und Ergebnisse der
einzelnen Maßnahme dargestellt werden sowie welche Zielgruppen mit der Maßnahme erreicht werden sollten. Weiters können der Medieneinsatz und die Kommunikationskanäle
erläutert werden.
13
4.2.1. Bundesministerium für Familien und Jugend
4.2.1.1.
Familie & Beruf Management GmbH
Die Familie & Beruf Management GmbH wurde bereits 2006 als operatives Organ sowie als
Service-, Koordinierungs- und Umsetzungsstelle für Vereinbarkeitsmaßnahmen in Österreich
eingerichtet. Eine der Hauptaufgaben der Familie & Beruf Management GmbH liegt in der
Durchführung der Audits, die familienfreundliche Unternehmen zur Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchlaufen. An dieser Stelle soll erwähnt werden, dass das Audit
berufundfamilie seit 1998 besteht, das Audit hochschuleundfamilie ist 2010 hinzugekommen,
ein Jahr später folgte das Audit berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
Im Jahr 2013 wurde das Audit berufundfamilie für kleine und mittlere Unternehmen adaptiert,
um verstärkt auf die Bedürfnisse dieser Unternehmen einzugehen und wird als Audit berufundfamilie KOMPAKT angeboten. Die Audits, die seit Jahren die Familienfreundlichkeit von
Unternehmen in der Öffentlichkeit präsentieren, leisten auch in den Unternehmen selbst für
die Mitarbeiter/innen einen wesentlichen Beitrag zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Audits sind ein staatliches Gütezeichen des BMFJ für familienfreundliche Unternehmen sind und sollen nun jeweils kurz vorgestellt werden. Weiterführende Informationen zu den jeweiligen Audits aber auch ein Überblick über familienfreundliche Arbeitgeber auf der „Family Map“ sind unter www.familieundberuf.at zu finden.
4.2.1.2.
Audit „berufundfamilie“
Das Audit „berufundfamilie“ ist ein Personalmanagement-Instrument mit dem Ziel, eine familienbewusste Personalpolitik nachhaltig umzusetzen. Es ermittelt Potenziale und bietet spezifische Lösungen für Unternehmen. Durch eine erfolgreiche Gesamtstrategie gewinnt das
Unternehmen langfristig betriebswirtschaftlich und steigert so seine Wettbewerbsfähigkeit.
Es ist ein "Check-up" der gesamten Unternehmenskultur in Bezug auf familienfreundliche
und betriebswirtschaftlich sinnvolle Lösungen. Familienfreundliche Maßnahmen sind beispielsweise flexible Arbeitszeiten, Führungsverantwortung auch in Teilzeit, die Möglichkeit
zur Telearbeit, Unterstützung bei der Kinderbetreuung aber auch bei der Pflege älterer oder
kranker Familienmitglieder und vieles mehr.
Zielgruppe: Die Zielgruppe des Audit berufundfamilie stellen Mütter und Väter in Unternehmen dar, die Betreuungspflichten gegenüber Kindern bzw. auch gegenüber pflegebedürftigen Erwachsenen haben.
14
4.2.1.3.
Audit „hochschuleundfamilie“
Das Audit „hochschuleundfamilie“ ist ein Personalmanagement-Instrument mit dem Ziel, eine
familienbewusste Personal- und Studienpolitik nachhaltig umzusetzen. Es ermittelt Potenziale und bietet spezifische Lösungen für Hochschulen. Durch eine erfolgreiche Gesamtstrategie gewinnt die Hochschule langfristig und steigert so ihre Attraktivität im Wettbewerb um die
besten Köpfe.
Zielgruppe: Die Zielgruppe des Audit hochschuleundfamilie stellen Mütter und Väter, die an
der jeweiligen Hochschule Studierende oder Mitarbeiter/innen sind und Betreuungspflichten
gegenüber Kindern bzw. auch gegenüber pflegebedürftigen Erwachsenen haben.
4.2.1.4.
Audit „berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen“
Das Audit "berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen" bietet berufsgruppenspezifische Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ärzte und
Ärztinnen, Pflegepersonal und Verwaltungspersonal. Es werden ein stimmiges Gesamtkonzept für alle Gesundheits- und Pflegeinstitutionen und spezifische Lösungen geboten sowie
Potentiale ermittelt, um ein familienfreundliches Arbeitsumfeld nachhaltig umzusetzen.
Zielgruppe: Die Zielgruppe des Audit berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen stellen Mütter und Väter bei Arbeitgebern dieses Tätigkeitsbereichs dar, die Betreuungspflichten gegenüber Kindern bzw. auch gegenüber pflegebedürftigen Erwachsenen haben.
4.2.1.5.
Audit „berufundfamilie KOMPAKT“
Das Audit „berufundfamilie KOMPAKT“ wird seit 2013 für kleinere und mittlere Unternehmen
mit 5 bis 50 Beschäftigten angeboten. Es handelt sich hier um ein verkürztes Verfahren und
es bringt so weniger Zeitaufwand mit sich. Abgesehen davon ist das Audit „berufundfamilie
KOMPAKT“ dem originären Audit entsprechend und verfügt über alle Vorteile des Audit berufundfamilie.
Zielgruppe: Auch hier sind Mütter und Väter in Unternehmen, die Betreuungspflichten gegenüber Kindern bzw. auch gegenüber pflegebedürftigen Erwachsenen haben, die Zielgruppe des Audit berufundfamilie KOMPAKT.
15
Auditstatistik
vom Audit erreicht wurden mit Stichtag August 2015:
Audit berufundfamilie 360 Unternehmen (Klein-, Mittel- und Großbetriebe, alle Branchen);
Audit hochschuleundfamilie 20 Hochschulen/Universitäten;
Audit berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen 13 Einrichtungen;
Insgesamt profitieren damit mehr als 248.000 Beschäftigte sowie über 158.000 Studierende
von den Vorteilen einer familienfreundlichen Arbeitswelt bzw. Ausbildungsstätte.
4.2.1.6.
Ferienbetreuungsplattform & FamilyApp
Die Ferienbetreuungsplattform der Familie & Beruf Management GmbH beinhaltet eine Liste
von Ferienbetreuungsprojekten aus allen Bundesländern – diese Liste und die Suche nach
familienfreundlichen Arbeitgebern ist auch über die FamilyApp einfach und flexibel über das
Smartphone möglich. Berufstätigen Eltern werden so bei der Suche nach passenden Betreuungslösungen unterstützt. War die Ferienbetreuungsplattform zuvor auf die Sommerferien beschränkt, wurde sie im Jahr 2015 auf ganzjährige Ferienbetreuungsangebote ausgeweitet. Zudem können über die App auch familienfreundliche Arbeitgeber recherchiert werden. In der Ferienbetreuungsplattform wurden im Frühjahr 2015 bereits über 800 Betreuungsprojekte aus ganz Österreich gemeldet.
4.2.1.7.
Kooperationsvereinbarung mit „Die Presse“ – Austria‘14
„Die Presse“ vergibt jährlich den Österreich-Preis, der unterschiedliche Top-Persönlichkeiten
und damit die Vielfalt der Leistungen Österreichs präsentiert. Das BMFJ hat gemeinsam mit
der Familie & Beruf Management GmbH die Patronanz in der Kategorie „Familie und Beruf“
von Austria’14 übernommen. In dieser wurden erstmals Unternehmen und Organisationen
ausgezeichnet, welche im Rahmen des Audit berufundfamilie zertifiziert wurden und damit
besondere Initiativen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzten. Die Auszeichnung
der Österreicher/innen des Jahres erfolgte im Rahmen der Austria’14-Gala, Frau Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin konnte den Preis dabei an Rektorin Univ.-Prof. Dr. Christa
Neuper von der Karl-Franzens-Universität Graz überreichen.
Darüber hinaus wurden familienfreundliche Maßnahmen des BMFJ und der Familie & Beruf
Management GmbH in der Tageszeitung „Die Presse“ im Rahmen der beiden Sonderberichte zu Austria’14 umfangreich präsentiert. Ein Imageinserat und die viermalige Schaltung von
Advertorials zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Tageszeitung „Die Presse“ rundeten die Medienpräsenz ab.
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Zielgruppe: Durch die Kooperationsvereinbarung mit „Die Presse“ sollten die Leser/innen
dieses Mediums erreicht werden und über Maßnahmen und Best Practice-Beispiele zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf informiert werden. Im Jahr 2014 erreichte die Zeitung „Die
Presse“ 4,2% Reichweite – das sind 302.000 Leser/innen täglich. Auch die "Presse am
Sonntag" erzielte im Jahr 2014 ein Top-Ergebnis mit einer österreichweiten Reichweite von
4,9%, was 358.000 Leser/innen entspricht.
4.2.1.8.
Unternehmen für Familien
Aufbauend auf der „Charta Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ wurde im März 2015 das
Netzwerk „Unternehmen für Familien“ auf Initiative des Bundesministeriums für Familien und
Jugend ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative haben nun auch Unternehmen und Gemeinden, ähnlich den Sozialpartnern im Rahmen der Charta, die Möglichkeit, sich zu einer familienfreundlichen Arbeits- und Lebenswelt öffentlichwirksam zu bekennen und sich für die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen. „Unternehmen für Familien“ ist ein gemeinsames Bekenntnis von Unternehmen und Gemeinden für mehr Familienfreundlichkeit in
Österreich, das sie durch Unterzeichnung der Commitment-Urkunde zum Ausdruck bringen
(Exemplar befindet sich im Anhang). Als offizielle Unterstützer der Initiative fungieren die
Wirtschaftskammer Österreich, die Bundesarbeitskammer, der Österreichische Gewerkschaftsbund, die Industriellenvereinigung, die Landwirtschaftskammer Österreich sowie der
Österreichische Gemeindebund.
Ziel der Initiative „Unternehmen für Familien“ ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
zur Selbstverständlichkeit in Österreichs Wirtschaft und Gesellschaft zu machen. Durch den
Beitritt zu „Unternehmen für Familien“ leisten die Partner des Netzwerks – Unternehmen sowie Gemeinden – einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich und sind Vorbild und Ansporn für andere. Ein weiteres Anliegen ist die Vernetzung und der Informationsaustausch der Unternehmen und Gemeinden, die familienfreundliche Maßnahmen bereits umgesetzt haben und jenen, die sie planen. Auf der OnlinePlattform www.unternehmen-fuer-familien.at sind Partnerpräsentationen, Best Practices und
zahlreiche weitere Informationen zu familienfreundlichen Maßnahmen zu finden. Partner des
Netzwerks sowie weitere Interessierte können den UF-Newsletter mit aktuellen Informationen zu „Unternehmen für Familien“ abonnieren. Bis August 2015 haben sich 127 Unternehmen und 13 Gemeinden als Partner angemeldet. Davon sind 65 Unternehmen im Rahmen
des Audit berufundfamilie auditiert, weiters haben alle Partnergemeinden das Audit familienfreundlichegemeinde durchlaufen.
17
Ein weiteres Schwerpunktthema der Initiative „Unternehmen für Familien“ ist die Öffentlichkeits- und Medienarbeit. Geplant sind österreichweite Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Schwerpunktthemen sowie Vernetzungstreffen, Themenjahre und die mediale
Bewerbung, um im Austausch mit wichtigen Stakeholdern der Region, Mitglieder der Landesregierung, Unternehmen und den Sozialpartnern das Thema Familienfreundlichkeit zu diskutieren. Den Beginn stellen die im Sommer 2015 gestarteten Vernetzungstreffen zu „Unternehmen für Familien“ in den Bundesländern dar.
Zielgruppe: Die Zielgruppe von „Unternehmen für Familien“ stellen zum einen Unternehmen
und Gemeinden dar, die sich für Familienfreundlichkeit in ihrem Wirkungsbereich einsetzen.
Zum anderen zählen Mitarbeiter/innen der Unternehmen, die Kinder oder pflegebedürftige
Familienmitglieder betreuen und Familien, die in den jeweiligen Gemeinden leben, zu der
Zielgruppe von Unternehmen für Familien. Mit der Vielzahl von Kommunikationsaktivitäten
werden auch wichtige Stakeholder und die Bevölkerung erreicht.
4.2.1.9.
Aktionstage „Partner in Aktion“
Anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai starteten die Aktionstage „Partner in Aktion“ von „Unternehmen für Familien“, besonders um die Vernetzung und den Austausch zwischen den Unternehmen und den Mitarbeiter/innen sowie den Gemeinden und
den Familien der Region zu fördern. Das diesjährige Motto lautete: „Zeit für die Familie“ und
die Partner des Netzwerks waren eingeladen, Fachveranstaltungen, Tage der offenen Tür,
Familienfeste etc. zu initiieren. Die besten Aktionen wurden auf der Webseite des Netzwerks
sowie im Newsletter und in Pressebeiträgen präsentiert. Als Beispiele für Aktionstage sind zu
nennen:
-
Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group: Familientag im Ringturm.
Kinder konnten „Büroluft“ schnuppern.
-
Karl-Franzens-Universität Graz: 1. Familientag für Mitarbeiter/innen mit tollem Rahmenprogramm; Möglichkeit, der Familie den Arbeitsplatz vorzustellen.
-
Österreichische Nationalbibliothek: 3. Familiennachmittag unter dem Motto „Entdecke die
Bibliothek“ im Bildarchiv und der Grafiksammlung.
-
Gemeinde Neusiedl am See: Alle Angestellten waren am 15. Mai eingeladen, ihre Familie mit in den Betrieb zu nehmen, um gemeinsam Zeit zu verbringen.
-
Prauchner GmbH: Wallfahrt nach Mariazell gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen, deren
Angehörigen, pensionierten Mitarbeiter/innen und Karenzierten.
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Zielgruppe: Die Zielgruppe der Aktionstage sind die Mitarbeiter/innen der Partnerunternehmen und die Bewohner/innen der Partnergemeinden von „Unternehmen für Familien“.
4.2.1.10. Social-Media-Kampagne „Rollenbilder und Stereotypen“
Um gesellschaftliche Akzeptanz verschiedener vorherrschender Rollenbilder zu erreichen
und ein Umdenken anzukurbeln, startete das BMFJ anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2015 eine Social-Media-Kampagne zu „Rollenbildern und Stereotypen“. Die
Kampagne sollte vorherrschende Klischees zum Thema Geschlechterstereotypen in der Arbeitswelt aufgreifen. Ziel der Social-Media-Kampagne war es, der tatsächlichen Wahlfreiheit
und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen Schritt näher zu kommen. Dies sollte
durch das Aufzeigen von neuen Rollenbildern vom Familienmanagement bis hin zu gelebter
Partnerschaftlichkeit in Beziehung, Beruf und Kindererziehung sowie Schaffung von Bewusstsein für die Notwendigkeit von gesellschaftlicher Akzeptanz unterschiedlicher Lebensmodelle erreicht werden.
Viele Worte gibt es nur in weiblicher oder männlicher Form, was zeigt, wie stark Klischees in
der Sprache verankert sind. Im Rahmen der Kampagne wurde versucht, eine witzige Fotoserie aus diesen Worten in umgedrehter Form – beispielsweise Familienmutter, Hausväterchen, Rabenvater, Karrieremann oder Powermann zu finden. Dabei wurden die Nutzer/innen
dieser Kanäle aufgefordert, weitere Worte zu finden, die es nur in männlicher oder weiblicher
Form gibt.
Zielgruppe: Da die Fotos über Social-Media-Kanäle des BMFJ verbreitet wurden, können
die Benutzer/innen dieser Medienkanäle als Zielgruppe definiert werden.
4.2.1.11. „Green Care“
Das Projekt „Green Care – Wo Menschen aufblühen“ stellt die Erweiterung um eine soziale
Komponente der Lebensmittel- und Umweltkompetenz der österreichischen land- und forstwirtschaftlichen Betriebe dar und somit werden diese zu Partnern der Sozial-, Gesundheitsund Bildungswesen. Mit „Green Care“ kann für Menschen mit Betreuungsbedarf – von Kindergartenkindern über traumatisierte, arbeitsmarktferne oder behinderte Personen bis zu
pflegebedürftigen Menschen, im ländlichen Raum ein Angebot geschaffen werden, das sonst
eher in Ballungsräumen zur Verfügung steht.
19
Das BMFJ ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Green Care“, die von der Landwirtschaftskammer Wien initiiert wurde. Als besonders wichtig erachtet das BMFJ die Möglichkeit der
Kinderbetreuung im Rahmen von „Green Care“. Durch das Angebot der Kinderbetreuung am
Bauernhof kann durch diese alternative zusätzliche Betreuungsform zur herkömmlichen Kinderbetreuung speziell in Regionen, in denen Betreuungsbedarf vorliegt, die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf erleichtert werden.
Daher wurde die Initiative Green Care mit dem Netzwerk „Unternehmen für Familien“ verknüpft und der Austausch der Bäuer/innen mit den regionalen Unternehmen sowie den Gemeinden gefördert. Da Kinderbetreuungsmöglichkeiten am Bauernhof auch für Unternehmen
von Interesse sein können, ist es wichtig, hier die Chancen und das Potenzial sichtbar zu
machen und die Entstehung von Kooperationen zu fördern.
Zielgruppe: Die Zielgruppe bilden hier berufstätige Mütter und Väter mit Betreuungspflichten
gegenüber Kindern bzw. auch gegenüber pflegebedürftigen Erwachsenen, landwirtschaftliche Betriebe, die im Rahmen der Initiative Green Care aktiv sind sowie Unternehmen und
Gemeinden der Region, die sich aktiv für die Schaffung einer familienfreundlichen Arbeitsund Lebenswelt engagieren.
4.2.1.12. FAMILIENKRONE – Österreichs Weg zum familienfreundlichsten Land
Europas
Am 1. Mai 2015 beinhaltete die Ausgabe der Kronen Zeitung eine Familienbeilage unter anderem mit zahlreichen Informationen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese vom
BMFJ initiierte Beilage sollte Informationen über das Ressort und seine Ziele für Bürger/innen und spezielle Zielgruppen bereitstellen. Um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu
erreichen, wurde daher dieser Kommunikationskanal gewählt. Weiters wurden die Familienfeste, die im Mai 2015 in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg stattgefunden haben, vorgestellt. Im Speziellen wurde versucht, relevante immer wiederkehrende Fragen, die dem BMFJ durch Anfragen bzw. durch das Familienservice bekannt sind, zu beantworten und zu kommunizieren und Informationen einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Mit einer Auflage von rund einer Million Stück konnte diese Sonderbeilage einen wesentlichen Beitrag leisten.
Zielgruppe: Durch die Familienbeilage in der „Kronen Zeitung“ sollten die Leser/innen dieses Mediums erreicht werden. Die Kronen Zeitung weist eine nationale Reichweite von 32%
(Medienanalyse 2013/2014) auf, das sind mehr als 2,3 Millionen Leser/innen. Mit keinem
20
anderen Medium kann ein dermaßen großer Leserkreis in Österreich erreicht werden. Insbesondere sowohl in der Zielgruppe Familien (31,7 % Reichweite) als auch in der Zielgruppe
junge Menschen (25,1% Reichweite).
Das Bundesministerium für Familien und Jugend begleitet seine Aktivitäten mit einer umfangreichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Pressekonferenzen, Presseaussendungen
und die mediale Berichterstattung bieten Möglichkeit die Bevölkerung zu informieren und die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf österreichweit zu thematisieren.
4.2.2. Wirtschaftskammer Österreich
4.2.2.1.
Unterstützung der Initiative des BMFJ „Unternehmen für Familien“
Die Initiative soll dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einer Selbstverständlichkeit zu machen und Österreich bei diesem Thema an die Spitze Europas zu bringen. Das Ziel der Initiative ist damit klar definiert – deutliche Akzentsetzung für den Nutzen
von Familienfreundlichkeit in der öffentlichen Diskussion.
Durch „Best Practices“, nationale und internationale Studien, Vernetzung und Austausch soll
es zu einer gesteigerten Wahrnehmung des Themas bei Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Unternehmen und Gemeinden kommen. In weiterer Folge sollen immer
familienfreundliche Maßnahmen umgesetzt werden, indem Unternehmen voneinander lernen
und bewährte Projekte übernehmen können.
Zielgruppe: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft.
4.2.2.2. Kommunikation des Charta-Gedankens auf Landesebene
Die Wirtschaftskammer Österreich war bemüht, den Gedanken der Charta „Vereinbarkeit
von Familie und Beruf“ in ihre Landesstellen zu kommunizieren und die Sensibilisierung und
Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen und einen Umdenkprozess voranzutreiben.
Als Resultat für dieses erfolgreiche Handeln ist das folgende durchgeführte Projekt der Länderkammer für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nennen:
21
Servicebuch der WKOÖ, Wirtschaft ist weiblich – Die 7 Wegweiser für erfolgreiche Unternehmerinnen, September 2014 - Jänner 2015
-
Mit dem Buch wollen wir Frauen motivieren, ihre Leistungen stärker nach außen zu tragen und Mut zur Selbständigkeit machen.
-
In diesem Servicebuch wurde die Rollenvielfalt der Frauen – von Unternehmerin, Managerin, Arbeitgeberin, Partnerin und Mutter – in 12 Portraits zusammengefasst.
-
Pressekonferenz sowie Veranstaltungsreihe in den oö. Bezirken, um die unterschiedlichen Lebensphasen einer Unternehmerin aufzuzeigen.
4.2.3. Arbeiterkammer
4.2.3.1.
AK-eigene Publikationen und Zeitschriften
Laufend wird über die Beratungserfahrungen zum Thema Beruf und Familie in der AKeigenen Publikation „AK für Sie“ sowie im Rahmen von Presseaktivitäten informiert. Dies
betrifft z.B. Probleme des Wiedereinstiegs in den Beruf (Arbeitszeit, verschlechternde Versetzungen bei Elternteilzeit etc.). Weiters informiert das „AK Aktuell“ Betriebsräte und Betriebsrätinnen über Neuerungen in der Arbeitswelt. z.B. rechtliche Informationen zur Pflegefreistellung. Link zu AK Aktuell
4.2.3.2.
AK Broschüren zum Thema Beruf und Familien sowie zum Gleichbehandlungsgesetz
Rund um die Geburt eines Kindes stellen sich für Arbeitnehmer/innen wichtige Fragen im
Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz und der finanziellen Absicherung. Die AK bietet (jährlich aktualisiert) zu diesem Thema Broschüren an: Broschüre Mutterschutz, Elternkarenz,
Elternteilzeit, den Elternkalender und Gleichbehandlung.
Link zu Broschüren Beruf und Familie
Link zu Gleichbehandlung in der Arbeitswelt
4.2.3.3.
Öffentlichkeitsarbeit zu Rechtsfällen der Arbeiterkammer, z.B.
-
Verschlechternde Versetzung bei Elternteilzeit: Link zur Presseaussendung
-
Lösung des Arbeitsverhältnis in der Probezeit - Diskriminierung von Schwangeren: Link
zur Presseaussendung
-
Unzulässige
Fragestellungen
(z.B.
nach
einer
Schwangerschaft)
in
Online-
Bewerbungsbögen: ORF Konkret Jänner 2012.
22
4.2.3.4.
Wiedereinstiegsmonitoring 2015
Zuletzt wurde im Juni 2015 das neueste Wiedereinstiegsmonitoring in einer Pressekonferenz präsentiert. Das Wiedereinstiegsmonitoring wurde im Auftrag der Arbeiterkammer zum
zweiten Mal von L&R Sozialforschung erstellt. (siehe Punkt 4.3.3.1)
Weitere Informationen
4.2.3.5.
Videoclip: „Volkswirtschaftliche Effekte der Kinderbetreuung“ (2013)
Der Videoclip „Kinderbetreuung schafft Arbeit“ zeigt auf, dass in mehr und bessere Kinderbetreuung investiert werden soll und warum das gerade in Zeiten knapper Budgets ein Muss
ist. Link zu Youtube
Zielgruppe: Mitglieder der AK, Politik und Gesellschaft.
4.2.3.6.
Unterstützung des Netzwerks „Unternehmen für Familien“
Die AK hat sich als unterstützende Organisation für das Netzwerk „Unternehmen für Familien“ eingesetzt und eingebracht.
Zielgruppe: Betriebsrät/innen, Personalvertreter/innen, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft.
4.2.4. Österreichischer Gewerkschaftsbund
4.2.4.1.
Zeitung „Solidarität“ und Zeitungen der Gewerkschaften
Die Zeitung „Solidarität“ erhalten alle Gewerkschaftsmitglieder, darüber hinaus gibt es auch
noch Zeitungen in den Gewerkschaften, die sich in jeder Ausgabe unter anderem auch dem
Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben“ widmen und so über die vielfältigen Vereinbarkeitsmöglichkeiten informieren und für das Thema sensibilisieren.
Zielgruppe: Alle Gewerkschaftsmitglieder.
4.2.4.2.
Zeitung „ÖGB-Aktuell“
Diese Zeitung erhalten alle Beschäftigten des ÖGB. In jeder Ausgabe gibt es mittig einen
Themenschwerpunkt. Die ÖGB-Frauen stellen dabei im Frühjahr, wie auch im Herbst mit
23
dem 4-Seiten Frauen Extra einen Fixpunkt dar und stellen ihre Kampagnen zum Internationalen Frauentag und Equal Pay Day mit Hintergrundinformationen vor.
In dem 4-Seiten Frauen Extra wird das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben“ in
den unterschiedlichsten Facetten immer mit einbezogen.
Zielgruppe: Alle ÖGB-Beschäftigten.
4.2.4.3.
Jährliche Kampagne zum Internationaler Frauentag
Die jährliche Kampagne der ÖGB-Frauen zum Internationalen Frauentag ist ein Fixpunkt in
der Sensibilisierungsarbeit zum Thema Vereinbarkeit. Vor allem zielen die Kampagnen auch
darauf ab, die Forderung nach echter partnerschaftliche Teilung von bezahlter wie auch unbezahlter Arbeit in die Gesellschaft zu tragen und so ein Bewusstsein zu schaffen, dass Betreuungsarbeit nicht nur Frauen betrifft und Familie alle inkludiert.
Zielgruppe: Mit Informationen in den internen Medien, wie auch Materialien wie Plakate für
die Betriebe, (Informations-)Foldern und Veranstaltungen, aber auch Straßenaktionen werden sowohl Betriebsrät/innen, Personalvertreter/innen, ÖGB-Beschäftigte, Gewerkschaftsmitglieder, als auch Nicht-Gewerkschaftsmitglieder angesprochen.
4.2.4.4.
Jährliche Kampagne zum Equal Pay Day
Die jährliche Kampagne der ÖGB-Frauen zum Equal Pay Day ist ein Fixpunkt in der Sensibilisierungsarbeit zum Thema Vereinbarkeit. Vor allem zielen die Kampagnen auch darauf ab,
die Forderung nach echter partnerschaftliche Teilung von bezahlter wie auch unbezahlter
Arbeit in die Gesellschaft zu tragen und so ein Bewusstsein zu schaffen, dass Betreuungsarbeit nicht nur Frauen betrifft und Familie alle inkludiert. Die Kampagnen zum Equal Pay Day
zielen auch darauf ab, ein Bewusstsein für die in Österreich noch immer herrschende Einkommensungerechtigkeit zu schaffen und diese zu bekämpfen. Nur wer finanziell unabhängig ein selbstbestimmtes Leben führen kann und bezahlte wie auch unbezahlte Arbeit auch
innerhalb der Familienstrukturen partnerschaftlich aufteilen kann, kann auch unbezahlte Arbeit auslagern und somit auch selbstständig in der jeweiligen Lebensrealität Maßnahmen zur
Vereinbarkeit setzen und sich selbst auch bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit
schaffen.
24
Nur die ökonomische Gleichstellung der Geschlechter und somit auch eine Neubewertung
von Arbeit (Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit) können nachhaltig eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Arbeit im privaten Bereich bewirken.
Zielgruppe: Mit Informationen in den internen Medien, wie auch Materialien wie Plakate für
die Betriebe, (Informations-)Foldern und Veranstaltungen, aber auch Straßenaktionen werden sowohl Betriebsrät/innen, Personalvertreter/innen, ÖGB-Beschäftigte, Gewerkschaftsmitglieder, als auch Nicht-Gewerkschaftsmitglieder angesprochen.
4.2.4.5.
Presseaussendungen zum Thema „Vereinbarkeit“
Die ÖGB-Frauen veröffentlichen in regelmäßigen Abständen Presseaussendungen zu dem
Thema Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Dabei wird bewusst ein breites Themenspektrum einbezogen, um auch die Vielfältigkeit der Maßnahmen darzustellen, welche zu
einer besseren Vereinbarkeit führen und die Sensibilität für das Thema „Vereinbarkeit“ erhöhen.
Die Themen reichen dabei von der Schaffung von mehr Plätzen in Kinderbildungseinrichtungen, die auch eine Vollzeiterwerbstätigkeit ermöglichen, über die Forderung nach dem Recht
auf Elternteilzeit für alle, bis zu einem bezahlten Papa-Monat für alle und die Betonung der
partnerschaftlichen Teilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.
Zielgruppe: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik.
4.2.4.6.
Broschüre „Baby-Package“
Die ÖGB-Frauen geben jährlich die Broschüre „Baby-Package“ heraus. In dieser werden die
rechtlichen Bestimmungen zur Karenz nach dem MschG und VKG, das Kinderbetreuungsgeld, die Elternteilzeit und die Familienbeihilfe beschrieben. In der Broschüre liegt der Fokus
auf der Bündelung von Informationen und Handlungsoptionen, die alle im Zusammenhang
mit der Erweiterung der Familie und den daraus folgenden Handlungsmöglichkeiten stehen,
die zu einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben führen. Analog dazu gibt es für
Lehrlinge von der Österreichischen Gewerkschaftsjugend die Broschüre „Baby-Alarm“.
Zusätzlich gibt es noch rund um das Thema Musterbriefe zum Downloaden.
Zielgruppe: Werdende Eltern, wie auch Betriebsratskörperschaften, die dies nutzen um Beratungen für ihre Mitarbeiter/innen anzubieten.
25
4.2.4.7.
Broschüre „Was Sie unbedingt wissen sollten“
Der ÖGB aktualisiert jährlich auch die Broschüre „Was Sie unbedingt wissen sollten“, die
eine Auflage von 80.000 Stück hat. In dieser werden auch die rechtlichen Bestimmungen zur
Karenz nach dem MschG und dem VKG, das Kinderbetreuungsgeld, die Elternteilzeit und
die Familienbeihilfe beschrieben.
Zielgruppe: Alle Gewerkschaftsmitglieder.
4.2.4.8.
Unterstützung des Netzwerks „Unternehmen für Familien“
Der ÖGB hat sich als unterstützende Organisation für das Netzwerk „Unternehmen für Familien“ eingesetzt und eingebracht. Mit gezielten Informationen für interessierte Betriebsrät/innen und Personalvertreter/innen über das Netzwerk und das Projekt trägt auch der
ÖGB dazu bei, dass immer mehr Unternehmen Partner des Netzwerkes werden und für ihre
Betriebe punktgenaue Maßnahmen für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzen können.
Zielgruppe: Betriebsrät/innen, Personalvertreter/innen, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft.
4.2.5. Industriellenvereinigung
4.2.5.1.
Muss die Familienbeihilfe reformiert werden? – Stellungnahme in „Die Ganze
Woche“ (2012)
In der Zeitung „Die Ganze Woche“ wurde eine Stellungnahme von Dr. Christian Friesl, dem
Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft der IV zum Thema „Muss die Familienbeihilfe reformiert werden?“ veröffentlicht. Behandelt wurden familienpolitische Leistungen im Überblick
und die Meinung der IV wurde dargestellt.
4.2.5.2.
Was würde eine Änderung der Familienförderung bringen? – Stellungnahme
in der Zeitschrift der AKNÖ (2012)
Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung, gab in der Zeitschrift der AKNÖ eine
Stellungnahme zum Thema „Was würde eine Änderung der Familienförderung bringen?“ ab.
Diskutiert wurde weiters die familienpolitischen Leistungen im Allgemeinen.
26
4.2.5.3.
Initiative „Frauen.Führen“ (2012)
Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen hat die Industriellenvereinigung (IV) die Initiative
„Frauen.Führen“ gestartet, um Gleichstellung von unternehmerischer Seite zu fördern und
die Situation von Frauen in Führungspositionen zu verbessern, freiwillig und ohne Quoten.
Ziele der Initiative sind mehr Frauen für industrienahe und technische Berufe zu gewinnen,
den Frauenanteil unter den Führungskräften in der Industrie auszuweiten und Bewusstsein
für Gleichstellung von Frauen und Männern sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu
schärfen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde neben anderen Maßnahmen ein neues Führungskräfteprogramm namens „Management und Führung – für Aufsteigerinnen“ entwickelt.
Damit bietet die Industriellenvereinigung bereits zwei Managementprogramme für Frauen auf
unterschiedlichen Ebenen an, um Frauen den Aufstieg in Führungspositionen zu erleichtern.
Bei der Initiative geht es darum, zählbare Ergebnisse zu erreichen. Daher bekennen sich
Vertreter/innen der Industrie öffentlich zu Gleichstellung und erhöhen ihr Engagement für
gleiche Chancen von Frauen und Männern auf ihrem Karriereweg. Zudem sollen auf breiterer Basis Angebote geschaffen werden, um Frauen für Führungspositionen zu gewinnen, sie
zu stärken und zu vernetzen.
Ziele sind...
-
durch den Input von betroffenen und engagierten Frauen konkrete Ziele und Grundsätze
festzuschreiben.
-
zu kommunizieren, was in Sachen Gleichstellung möglich und realistisch ist und was
nicht.
-
ersichtlich zu machen, dass Industrie Gleichstellung/Vereinbarkeit ernst nimmt und es in
der Industrie Unternehmer/innen gibt, die sich für das Thema einsetzen.
-
Bewusstsein für Gleichstellung/Vereinbarkeit in den Mitgliedsbetrieben sowie in der nationalen und regionalen Politik zu schärfen.
-
den Frauenanteil unter den Beschäftigten sowie den Führungskräften konsequent auszuweiten.
Maßnahmen
-
Unterzeichnung einer Deklaration: Mit der Unterzeichnung einer Deklaration bekennen
sich österreichische Industrieunternehmen zu selbst gesetzten Zielen, um den Frauenanteil in ihren Betrieben und in den Führungspositionen nachhaltig zu erhöhen.
-
Konkrete Unterstützung: Durch konkrete Aktivitäten unterstützt die Initiative die Unternehmen und Karrieren von Frauen in der Industrie, wie Weiterbildungsprogramme für
27
Führungskräfte auf nationaler und regionaler Ebene, praktische Modelle für Gleichstellung und Vereinbarkeit in Unternehmen und Vernetzung von Führungskräften; Informationsveranstaltungen.
-
Good Practice: Vertreter und Vertreterinnen der Industrieunternehmen dokumentieren ihr
Engagement bei öffentlichen Auftritten und auf der Webseite der Initiative, um ihren Beitrag für mehr Frauen in Führungspositionen sichtbar zu machen.
4.2.5.4.
Führungskräfteprogramm „Management und Führung für Aufsteigerinnen“
(2012)
Erfahrungen auf mehreren Führungsebenen sind Basis für höhere Führungsaufgaben. Daher
hat die IV gemeinsam mit der WU Executive Academy im Rahmen der Initiative „Frauen.Führen“ ein Führungskräfteprogramm für Frauen angeboten, die eine Führungsposition
im unteren und mittleren Management anstreben oder bereits innehaben. www.ivfrauenfuehren.at
4.2.5.5.
Initiative „Zukunft.Frauen“ (seit 2012)
Bereits im Jahr 2012 hat die Industriellenvereinigung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und der Wirtschaftskammer Österreich das Führungskräfteprogramm „Zukunft.Frauen“ entwickelt, das Frauen bei ihrem Aufstieg in Chefetagen
unterstützt und gezielt für Top-Management- und Aufsichtsratspositionen vorbereitet. Frauen
sind nicht nur in der Belegschaft vieler Unternehmen unterrepräsentiert, sondern gerade in
Vorständen, Aufsichtsräten und weiteren Führungspositionen. Die Industrie zeigt Eigeninitiative, um die Potenziale von Frauen noch stärker zu nutzen und mehr Frauen mit Führungspositionen zu betrauen. Den Weg dafür ebnet eine gelungene Verbindung aus Workshops,
Netzwerkaufbau und Mentoring-Programmen.
Im Jahr 2015 hat bereits der neunte Durchgang stattgefunden.
Zielgruppe
-
Frauen in Führungspositionen, die auf dem Weg ins Top-Management, in den Vorstand
bzw. in den Aufsichtsrat sind und
-
selbständige Frauen in leitender Funktion auf dem Weg in eine Aufsichtsratsposition.
Link zur Initiative
28
4.2.5.6.
Diskussionsforum „Zukunft der Familienpolitik in Österreich“ (2012)
Die Fülle an verschiedenen Konzepten, Gesetzen und Maßnahmen zur Förderung von Familien macht deutlich, dass es in Österreich an einer klaren Definition der Ziele der Familienpolitik mangelt. Eine Vision für die Zukunft der österreichischen Familienpolitik, auf die künftige
Maßnahmen zielgerichtet hin erarbeitet werden konnten, war wünschenswert. Um die zentrale Frage „Was sind die Ziele der österreichischen Familienpolitik?“ zu erörtern, hat die Industriellenvereinigung relevante Stakeholder im Familienbereich zu einem Diskussionsforum
eingeladen. Im Zuge dieses Expertenaustauschs ist die Bandbreite an unterschiedlichen
Zielen der Familienpolitik in Österreich zum Ausdruck gekommen.
Ziele
-
Nennung und ev. Priorisierung verschiedener Ziele, auf die sich die Familienpolitik in
Zukunft konzentrieren soll.
-
Gegenseitiger Austausch zwischen relevanten Stakeholdern.
Inhalte
-
Impuls: Vorstellung unterschiedlicher derzeit existierender Ziele in der Familienpolitik
(z.B. Entlastung der Familien, Gender/Vereinbarkeit, Armutsbekämpfung, Steuerung demographischer Entwicklung).
-
Beleuchtung des Status Quo der Familienpolitik.
-
Meinungsaustausch mit anderen Stakeholdern und Erweiterung persönlicher Sichtweisen.
Zielgruppe: Bundesministerien, Referentinnen und Referenten der Sozialpartner, Vertreterinnen und Vertretet der Zivilgesellschaft, Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft.
4.2.5.7.
Broschüre 2012: Frauen in Führungspositionen – Ein Leitfaden für Unternehmen
Frauen sind derzeit in den höchsten Führungspositionen aber auch in weiteren Entscheidungspositionen unterrepräsentiert. Neben Gründen der Gerechtigkeit sprechen vor allem
wirtschaftliche Argumente dafür, gezielt mehr qualifizierte Frauen zu motivieren und sie in
Führungspositionen zu bringen: Für Unternehmen der Industrie, in denen der Frauenanteil in
der Belegschaft vor allem in den technischen Bereichen grundsätzlich niedrig ist, ist es eine
besondere Herausforderung, Frauen für Führungspositionen zu gewinnen. Wichtig bei der
Suche nach Wegen zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen ist daher, auf
die unterschiedlichen Branchen und deren verschiedene Frauenanteile zu achten. Die Basis
29
dafür liegt zum einen in der generellen Erhöhung der Frauenbeschäftigung in technischen
Schlüsseldisziplinen und zum anderen in einer Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit Beruf und Familie zukünftig besser zu vereinbaren sind. Die österreichische Industrie ist
sich ihrer Verantwortung bewusst. Wir leisten unseren Beitrag und treten für die Weiterentwicklung moderner Unternehmenskulturen und für gleiche Chancen im Karriereweg von
Männern und Frauen ein. In diesem Sinne versteht die Industriellenvereinigung den Leitfaden als konkrete Anregung für Unternehmen, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu verbessern. Wir empfehlen hierbei verschiedene freiwillige Maßnahmen, aus denen
Unternehmen je nach Bedarf wählen können. Wir sind davon überzeugt, dass durch mehr
Frauen in Führungspositionen der Unternehmenserfolg nachhaltig gesteigert werden kann.
Vielfalt in der Führung beeinflusst die Kultur im Unternehmen positiv. Die gewonnene soziale
und sachliche Kompetenz in gemischten Teams ist ein ökonomischer Vorteil. Es ist im wirtschaftlichen Interesse von Unternehmen, das Potenzial der Frauen zu erkennen, zu fördern
und zu nutzen.
Druck: 1000 Stück.
Link zur Broschüre
4.2.5.8.
Broschüre 2013: Drei neue Säulen der Familienförderung – Das Modell der
Industriellenvereinigung zur Reform der Familienpolitik 2014
Im Jänner 2012 hat die Industriellenvereinigung in Kooperation mit der Bundesarbeiterkammer einen Entwurf zur Verbesserung der derzeitigen Situation der Familienförderung in Österreich vorgelegt. Das hier präsentierte Modell ist eine Weiterentwicklung davon.
Die Industriellenvereinigung engagiert sich im Bereich der Familienpolitik, weil das Thema
Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine der größten Herausforderungen für Gesellschaft
und Wirtschaft darstellt. Darüber hinaus werden rund 80% der Einnahmen des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) aus den Dienstgeberbeiträgen finanziert (2012 waren dies 4,7
Mrd. Euro – Quelle WIFO), woraus sich eine hohe Verantwortung für den wirkungsvollen und
gerechten Einsatz dieser Mittel ergibt. Um die Maßnahmen der Familienförderung möglichst
effizient zu gestalten, ist eine Auseinandersetzung mit den relevanten Zielen der Familienpolitik in Österreich hilfreich.
Aus Sicht der IV sollen sich Maßnahmen der Familienförderung stärker an jenen familienpolitischen Zielen orientieren, die den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für Frauen,
Männer und Kinder, aber auch für Gesellschaft und Wirtschaft entsprechen. Gemeinsam und
30
in einem intensiven Diskurs mit Expertinnen und Experten haben wir daher die verschiedenen Ziele analysiert und auf die Situation in Österreich in den kommenden Jahren bezogen.
Druck: 1000 Stück.
Link zur Broschüre
4.2.5.9.
Broschüre 2014: Leitfaden Väterkarenz (Kooperation mit abz-Austria)
Link zur Broschüre
4.2.5.10. Partner der Initiative „Unternehmen für Familien“ des BMFJ (2015)
Hintergrund und Ziele:
-
Gemeinsames Bekenntnis familienfreundlicher Unternehmen, Sozialpartner und Interessenvertretungen zu Familie und ihrem bedeutenden Stellenwert für unsere Gesellschaft.
-
Online-Plattform mit Vernetzung, Austausch, Best Practices, Wissenstransfer.
Die IV ist Partnerin der Initiative des BMFJ.
4.2.5.11. Initiative „Frauennetzwerk der Industrie“ (2015)
- Organisiert vom Bereich Bildung & Gesellschaft der IV.
- Angeführte Maßnahmen finden auf Bundes- und Landesgruppenebene statt.
Hintergrund
Zahlen und Fakten zum Thema „Frauen in Führungspositionen“ und „Gleichstellung“ zeigen,
dass die freiwilligen Bemühungen der Unternehmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungsgremien leider nicht genügend greifen. Als Industriellenvereinigung treten wir für die
Weiterentwicklung von modernen Unternehmenskulturen und für gleiche Chancen im Karriereweg von Männer und Frauen mit einer Vielzahl an Maßnahmen ein.
Eine entscheidende Maßnahme ist die Schaffung einer „Mission Group“. Sie setzt sich aus
ausgewählten, engagierten Führungskräften zusammen und hat die Aufgabe sich für das
Thema „Frauen und Führungspositionen“ auf allen Ebenen stark zu machen – sowohl in der
IV intern als auch extern im Rahmen von Veranstaltungen, Interviews, etc.. So soll mehr Bewusstsein für das Thema auch auf höheren Ebenen geschaffen werden. Das erste Treffen
fand am 20. März 2015 statt.
31
Ziele
- Die Themen „Gleichstellung“ und „Frauen in Führungspositionen“ in den Gremien, bei
Top-Funktionären sowie im Leitbild verankern.
- Nachhaltige Erhöhung der Frauenquote in der Industrie und IV (Beschäftigte, Führungskräfte, Funktionärinnen).
- Sichtbarmachen von weiblichen Role Models.
- Kulturwandel in den einzelnen Unternehmen anregen.
- Frauen stärker in bestehende Netzwerke einbinden.
Zielgruppe: Führungskräfte aus dem Industriesektor, Vertreter und Vertreterinnen von IVGremien.
4.3. Initiierte Studien und Best Practices-Darstellungen
Maßnahmen, um die Sammlung und Verbreitung von vorhandenen Informationen über positive Erfahrungen mit Maßnahmen sowie Angebote zur Ermöglichung der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf voranzutreiben.
Im Rahmen der Evaluierung der Charta wurden die unterzeichnenden Institutionen aufgefordert, Studien bzw. empirische Forschungen, die zum Thema Vereinbarkeit von Familie und
Beruf bzw. familienfreundlichen Maßnahmen durchgeführt wurden, bekannt zu geben. Hier
sollte der Inhalt, die Zielsetzung oder auch die methodischen Herangehensweise und die
Zielgruppe beschrieben und die zentralen Ergebnisse der Studie präsentiert werden. Ebenfalls konnte die Vorstellung guter Beispiele und positiver Erfahrungen mit Maßnahmen sowie
Angebote zur Ermöglichung der Vereinbarkeit von Familie, beispielsweise als Best Practices
übermittelt werden. Dargestellt werden sollte der Inhalt und die Ziele der einzelnen Maßnahme sowie welche Zielgruppen mit der Maßnahme erreicht werden sollten.
4.3.1. Bundesministerium für Familien und Jugend
4.3.1.1.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in österreichischen Unternehmen – Status Quo und betriebswirtschaftliche Effekte und berufundfamilie-Index
Diese Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend
und der Familie & Beruf Management GmbH im Mai 2012 von Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider, Direktor des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik, und Anja Quednau, M.Sc. durchgeführt. Ziel der Studie war es, das Ausmaß des Familienbewusstseins ös-
32
terreichischer Unternehmen umfassend und repräsentativ abbilden zu können. Weiters wurde die Familienfreundlichkeit und die Wirkung auf betriebswirtschaftliche Größen analysiert.
Der berufundfamilie-Index wurde vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik
(FFP) auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelt und ermöglicht Unternehmen, die Stärken
und Entwicklungspotenziale ihrer eigenen Personalpolitik in Bezug auf das Familienbewusstsein bzw. auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu überprüfen und sich mit anderen
Unternehmen zu vergleichen. Ein berufundfamilie-Index Wert von 100 bedeutet dabei sehr
familienbewusst, ein Wert von 0 bedeutet gar nicht familienbewusst. Im Durchschnitt erreichten die getesteten österreichischen Unternehmen einen Indexwert von 66,7 Punkten.
Im Rahmen der Studie wurde auch die Wirkung auf betriebswirtschaftliche Größen analysiert. Hier konnten folgende Resultate hinsichtlich sehr familienbewusster Unternehmen aufgezeigt werden:
-
11% gesteigerte Motivation, Loyalität und Einsatzbereitschaft,
-
23% weniger krankheitsbedingte Fehltage,
-
13% höhere Rückkehrquote, somit können auch die Kosten für Einschulungs-, Ersatzund Rekrutierungszeiten reduziert werden und wichtiges Know-how bleibt im Unternehmen und
-
geringere Karenzdauer um 2,37 Monate.
4.3.1.2.
Trend zur Teilzeit – Bestandsaufnahme und Auswirkungen für Beruf und
Familie
Diese Studie wurde im Jahr 2014 vom Österreichischen Institut für Familienforschung, ÖIF,
herausgegeben und aus den Mitteln des Bundesministeriums für Familien und Jugend über
die Familie & Beruf Management GmbH gefördert. Die Auswertungen wurden auf Grundlage
der Mikrozensus-Daten der Statistik Austria aus dem Jahr 2012 durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse aufgrund der empirischen Datenanalyse sollen nun erläutert
werden – Hauptergebnis der Studie ist dabei die zunehmende Teilzeitquote. Diese Zunahme
ist primär auf die steigende Anzahl der Erwerbstätigen zurückzuführen, die Teilzeitbeschäftigung kann als eine Möglichkeit des (Wieder-) Einstiegs am Arbeitsmarkt von NichtErwerbstätigen betrachtet werden. Rund 33% der Männer und 20% der Frauen möchten ihre
Arbeitszeit erhöhen, dieser Wunsch kann aber nicht immer wegen des fehlenden Angebots
am Arbeitsmarkt realisiert werden. Als weiteres Resultat der Studie gilt, dass die familiäre
Situation und das Vorhandensein von Kindern unter 15 Jahren im Haushalt einen wesentli-
33
chen Einfluss auf die Teilzeitquote haben: Bei Frauen steigt diese von 32% auf 71%, bei
Männern hingegen sinkt diese von 8% auf 5%. Mehr als die Hälfte der Frauen in Österreich
(53%) ist wegen Betreuungspflichten für Kinder bzw. für erwerbsunfähige Erwachsene in
Teilzeitbeschäftigung. Die Statistiken zeigen weiters Unterschiede zwischen ländlichen und
städtischen Gebieten und dem Bildungsniveau, denn so ist der Anteil an Teilzeitbeschäftigung in Städten und bei Frauen mit Universitätsabschluss höher.
4.3.1.3.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Umfrage unter Arbeitnehmer/innen in
Österreich
Diese Studie stammt von der Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH und wurde von
der Familie & Beruf Management GmbH im Jahr 2014 beauftragt. Es handelte sich um eine
Online-Befragung von 1.000 Arbeitnehmer/innen in Österreich, die sich mit der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf beschäftigt. Dabei standen Fragen und Themen wie beispielsweise
die Wichtigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei der Jobauswahl oder die Bedeutung einzelner Maßnahmen, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können im Fokus.
Als Ergebnisse der Studie sind wie folgt zu nennen:
-
89% der Befragten ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei der Jobauswahl sehr
bzw. eher wichtig. An Relevanz gewinnt das Thema bei Frauen mit Kindern, bei Mitarbeiter/innen mit Kindern unter 10 Jahren, für 30- bis 40-Jährige und für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst und in kleinen und mittleren Unternehmen.
-
Im Ranking der wichtigsten Faktoren bei der Jobauswahl liegt Vereinbarkeit bereits auf
Rang zwei – gleich hinter guter Bezahlung.
-
Als sehr wichtig erachtet werden von 62% der befragten Personen die flexiblen Arbeitszeiten, von 57% das Verständnis der Arbeitgeber, von 46% die punktuelle Kinderbetreuung bei Notfällen, Feier- und Ferientagen und von 41% die Möglichkeit zwischen Vollund Teilzeit zu wechseln.
4.3.1.4.
Leitfaden Betriebliche Kinderbetreuung – Tipps & Beispiele von und für Unternehmen
Dieser Leitfaden gibt einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der betrieblichen
Kinderbetreuung und bündelt wichtige Kontaktadressen sowie Informationen zur Förderung
von Kinderbetreuung. Er wurde vom Bundesministerium für Familien und Jugend, der Wirtschaftskammer Österreich sowie der Industriellenvereinigung und der Familie & Beruf Management GmbH im März 2014 in zweiter Auflage veröffentlicht. Im Fokus steht die betriebli-
34
che Kinderbetreuung, die staatliche Angebote ergänzen soll. Der Leitfaden versteht sich daher als Anregung für Unternehmen, selbst aktiv zu werden. Kernstück des Leitfadens sind
die zahlreichen Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen, die sich mit ihren
Best Practices vorstellen und Inspiration für eigene Projekte liefern. Weiters wird in „10
Schritten zum Erfolg“ gezeigt, wie man die Errichtung einer betrieblichen Kinderbetreuung
planen kann und wie der Weg von der Bedarfserhebung zum passenden Betreuungsangebot
verlaufen soll. Fachbeiträge wie zum Beispiel die Vereinbarkeit für Ein-PersonenUnternehmerinnen oder punktuelle Kinderbetreuungsangebote runden das Informationsangebot durch den Leitfaden Betriebliche Kinderbetreuung ab.
4.3.1.5.
Handbuch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für kleine und mittlere
Unternehmen
Das „Handbuch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für kleine und mittlere Unternehmen“ bietet ein Informations- und Serviceangebot, das Unternehmen hilft, bestmöglich von
mehr Familienfreundlichkeit zu profitieren. Bereits in der sechsten Auflage wurde dieses
Handbuch im Mai 2014 vom Bundesministerium für Familien und Jugend, der Familie & Beruf Management GmbH und der Wirtschaftskammer Österreich erneut herausgegeben. Das
Handbuch beschäftigt sich mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Unternehmen im
Allgemeinen, bietet Informationen zum Kinderbetreuungsgeld, Karenzmanagement und Wiedereinstieg nach der Karenz, zeigt positive Effekte im Unternehmen aufgrund der Familienfreundlichkeit auf und erläutert auch gesetzliche Regelungen, die unterstützen bzw. zu beachten sind. Ein wichtiger Bestandteil sind aber vor allem praktische Tipps und Informationen
über konkrete Maßnahmen für mehr Familienfreundlichkeit im Unternehmen und Erfahrungen aus der Praxis. Darüber hinaus finden sich in diesem Handbuch praktische Verweise auf
weiterführende Informationsangebote.
4.3.1.6.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen – im Perspektivenwechsel
Im Rahmen dieser Studie wurden einerseits Mitarbeiter/innen andererseits Geschäftsführer/innen und Personalverantwortliche von Krankenhäusern, Gesundheits- und Krankenpflegeanstalten sowie Pflege- und Altenheimen befragt. Es wurden aus den beiden Stichproben
jeweils 300 Personen im Mai 2014 und Mai 2015 befragt und die Ergebnisse gegenübergestellt. Die Studie wurde vom Institut „IMAS international“ durchgeführt und von der Familie &
Beruf Management GmbH beauftragt. Ziel der Erhebung war es, einen Einblick in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in diesem Tätigkeitsbereich zu erlangen und mehr über die
35
Wahl des Arbeitgebers im Gesundheits- und Pflegebereich, der durch Fachkräftemangel und
hohen Frauenanteil geprägt ist, zu erfahren.
Als Hauptergebnis der Studie kann dargelegt werden, dass die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf an oberster Stelle bei der Wahl des Arbeitgebers steht. Für zwei Drittel der Mitarbeiter/innen ist dies ein sehr maßgeblicher Aspekt bei der Entscheidungsfindung. An zweiter
Stelle rangiert die Stressreduktion, gefolgt von Fort- und Weiterbildung sowie hohe Gehälter.
Die folgenden vier Maßnahmen werden von den Mitarbeiter/innen mehrheitlich als sehr geeignet empfunden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern: Verständnis
des Arbeitgebers (58%), flexible Arbeitszeiten (57%), die Möglichkeit zwischen Voll- und
Teilzeit zu wechseln (54%) sowie die Möglichkeit einer familiengerechten Dienstplanung
(50%). Jedoch zeigte die Studie, dass das Verständnis der Arbeitgeber für die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf deutlich höher von ihnen selbst als von den Mitarbeiter/innen eingeschätzt wurde.
4.3.2. Wirtschaftskammer Österreich
4.3.2.1.
WKÖ-Beitrag zum Handbuch des BMFJ „Leitfaden Betriebliche Kinderbetreuung – Tipps & Beispiele von und für Unternehmen“
Der Leitfaden „Betriebliche Kinderbetreuung“ ist ein Kooperationsprodukt des Bundesministeriums für Familien und Jugend, der Familie & Beruf Management GmbH, der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer Österreich. Mit diesem Leitfaden wird gemeinsam
ein weiterer Schwerpunkt für familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen und Organisationen gesetzt.
Zielgruppe: Unternehmen.
4.3.2.2.
WKÖ-Handbuch „Handbuch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für kleine und mittlere Unternehmen“
Zur Unterstützung der besseren Vereinbarkeit hat die WKÖ in Kooperation mit dem BMFJ
ein Handbuch als Informations- und Serviceangebot erstellt. Die Broschüre bietet neben Argumenten für mehr Familienfreundlichkeit praktische Tipps für Betriebe, welche konkreten
Maßnahmen sich im eigenen Haus setzen lassen. Eine Übersicht über die einschlägigen
Rechtsgrundlagen und persönliche Erfahrungsberichte runden den Leitfaden ab, der mit weiterführenden Informationsverweisen abschließt.
36
Zielgruppe: Unternehmen – vor allem klein- und mittelgroße Betriebe.
4.3.2.3.
Presseaussendungen zu folgenden Anlässen
-
Weltfrauentag (WKÖ, WKOÖ)
-
Equal Pay Day I + II (WK, WKOÖ)
-
Muttertag (WKOÖ)
-
Tag der Familie (WKOÖ)
-
Schulautonome Tage (WKOÖ)
Inhaltliche Themen
-
Tradierte Rollenbilder abbauen – ein Umdenken in der Gesellschaft forcieren.
-
Längere und flexiblere Öffnungszeiten bei Kinderbetreuungseinrichtungen sowie Verbesserung der Angebote für Kinder < 3 Jahre.
-
Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten für über 10-Jährige.
-
Verkürzung der Sommerferien, Einführung der Herbstferien und schulautonome Tage
sollen oö. weit vereinheitlicht werden.
-
Arbeitszeitflexibilisierung forcieren.
Kommunikationskanäle: Zeitungen/Magazine, Regionale TV-Berichte.
Zielgruppe: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft.
4.3.2.4.
Best-Practice-Beispiele in Kollektivverträgen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern
Der Nationale Aktionsplan Gleichstellung sieht Maßnahmen vor, um die Gleichstellung von
Frauen und Männern vor allem in der Arbeitswelt weiter zu fördern. Nachdem die Gleichstellung dem ÖGB, der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer ein wichtiges Anliegen ist, haben sie gemeinsam eine Best-Practice-Sammlung erarbeitet, welche in den Bereichen Entlohnung, Gleichbehandlung, Eltern- und Familienhospizkarenz, Aus- und Weiterbildung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Übersicht über gute Beispiele aus ausgewählten Kollektivverträgen bietet. Die Best-Practice-Sammlung wurde von den Präsidenten von ÖGB, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer im Juli 2015 unterschrieben.
Zielgruppe: Politik, Wirtschaft und Kollektivvertragsverhandler/innen.
37
4.3.2.5. Kommunikation des Charta-Gedankens auf Landesebene
Die Wirtschaftskammer Österreich war bemüht, den Gedanken der Charta „Vereinbarkeit
von Familie und Beruf“ in ihre Landesstellen zu kommunizieren und die Sensibilisierung und
Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen und einen Umdenkprozess voranzutreiben.
Als Resultat für dieses erfolgreiche Handeln sind folgende durchgeführte Projekte der Länderkammer für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nennen:
Projekt KOMPASS – Kompetenzzentrum für Karenz & Karriere, seit 2011
-
Ist das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere und die zentrale Anlaufstelle für Unternehmen in Oberösterreich rund um das Thema Frauen und Arbeitswelt.
-
Ist eingebettet im Netzwerk Human Ressourcen – eine Initiative von Bildungs- und Frauenlandesrätin Mag.a Doris Hummer.
-
Wird in Kooperation mit der Wirtschaftskammer OÖ, im Auftrag des Frauenreferates des
Landes Oberösterreich umgesetzt.
-
Informiert über Fördermöglichkeiten, Serviceleistungen, gesetzliche Bedingungen und
erfolgreiche Modell zu bestimmten Themenbereichen.
Mehr unter www.kompass-oe.at
WKOÖ Testimonials – Unternehmerinnen zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und
Beruf“ empfehlen laufend
-
Redaktionelle Berichte in den Print- und Fernsehmedien.
-
Flächendeckend aufzeigen, welche Herausforderungen die Vereinbarkeitsthematik für
Frauen noch immer darstellt.
WKOÖ – Unternehmerin des Monats seit Jänner 2013
-
Monatlich werden die erfolgreichsten Unternehmerinnen ausgezeichnet und vor den Vorhang geholt.
-
Aufzeigen was Unternehmerinnen leisten und welche Themen eine große Herausforderung darstellen – Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
-
Kommunikationskanäle: Printmedien oö.-weit und regional, Radio-Spot und Regionale
TV-Einschaltungen.
38
4.3.3. Arbeiterkammer
4.3.3.1.
Studie Wiedereinstiegsmonitoring – (2013 und 2015)
Das Wiedereinstiegsmonitoring wurde von L & R- Sozialforschung im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der AK Wien 2013 entwickelt. Kernstück des Wiedereinstiegsmonitorings
ist die längerfristige Beobachtung der Erwerbskarrieren nach der Karenz. Es liefert nicht nur
Informationen über den Zeitpunkt des Wiedereinstiegs, sondern auch zur Qualität der Erwerbstätigkeit nach der Karenz.
2015 wurde das Wiedereinstiegsmonitoring im Auftrag der AK zum zweiten Mal von L&R
Sozialforschung erstellt - erweitert um wichtige neue Inhalte: So ist es erstmals möglich die
Gestaltung der Karenz in Paarbeziehungen und von Alleinerzieherinnen zu analysieren. Außerdem zeigt das aktuelle Monitoring erstmals die Auswirkungen der neuen Kurzmodelle,
weil Daten über einen längeren Zeitraum zur Verfügung standen. Die anonymisierten Daten
stammen vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger, dem Arbeitsmarktservice, dem
Sozialministerium sowie den Krankenkassen. Erfasst wurden alle Personen, die 2006 bis
2012 Kinderbetreuungsgeld bezogen haben. Dabei wurde bis zu fünf Jahre nachbeobachtet,
ob ein Wiedereinstieg erfolgt ist oder nicht. Das sind 440.000 Personen, ohne Selbständige
und Beamt/innen. Weiterführende Informationen und Presseunterlage: Link zur Homepage
4.3.3.2.
Investiver Sozialstaat – Volkswirtschaftliche und fiskalische Effekte des
Ausbaus der Kinderbetreuung in Österreich – AK Wien (2013)
Der vorliegende Beitrag illustriert die positiven Effekte von Investitionen in soziale Dienstleistungen am Beispiel der Kinderbetreuung. Die neuen Modell-Berechnungen zeigen, dass
diese neben beträchtlichen Beschäftigungseffekten– abhängig von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung – auch deutliche Mehreinnahmen für die öffentliche Hand ermöglichen.
Weiterführende Informationen: Link zur Homepage
4.3.3.3.
Studie Beschäftigte im Reinigungsgewerbe (2013)
Die Studie wurde von IFES für die AK-Wien in Zusammenarbeit mit der Vida erstellt.
Zielsetzungen dieser Studie waren das Gewinnen von mehr Einblick in die Beschäftigungsstrukturen im Reinigungssektor, sowie die Generierung von zentralen Hypothesen über die
spezifischen Bedingungen dieser Berufsgruppe. Dabei wurde der Fokus auch auf genderspezifische Fragestellungen gerichtet. Weiterführende Informationen und wichtigste Ergebnisse: Link zur Homepage
39
4.3.3.4.
Studie: Die Situation der Arbeitnehmer/innen im Handel (2014)
Die Studie von WIFO und IFES im Auftrag der AK Wien analysiert die Situation der Arbeitnehmer/innen im Handel in Österreich. Klar ist: der Handel ist eine Frauenbranche. Von insgesamt 525.000 Arbeitnehmer/innen sind 56 Prozent Frauen, im Einzelhandel 75 Prozent.
Neben Daten der Statistik Austria und des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger
von 2008 bis 2012 wurde der von IFES im Auftrag der AK vierteljährlich erhobene Arbeitsklimaindex der Jahre 2009 bis 2013 mit Interviews von 2.869 Einzelhandelsbeschäftigten
herangezogen. Weiterführende Informationen (Zentrale Ergebnisse): Link zur Homepage
4.3.3.5.
Studie Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung – betriebliche Rahmenbedingungen aus Sicht berufstätiger Eltern (2014)
Die Studie wurde von L & R Sozialforschung im Auftrag der AK erstellt. Die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie und im Konkreten auch von Beruf und Kinderbetreuung ist nach wie vor
eine wesentliche gesellschafts-, gleichstellungs- und wirtschaftspolitische Herausforderung.
Die Herstellung einer Balance zwischen diesen Lebensbereichen bedarf gut ausgebauter
Unterstützungsstrukturen, entsprechender betrieblicher Rahmenbedingungen und – zur Ermöglichung der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuungspflichten im speziellen für
Frauen – möglichst egalitärer partnerschaftlicher Modelle, die es Frauen und Männern bzw.
Müttern und Vätern gleichermaßen erlauben, berufliche Anforderungen und Betreuungsanforderungen in zufriedenstellendem Maße zu koordinieren.
Weiterführende Informationen: Link zur Homepage
4.3.3.6.
-
Weitere Studien
Rechtliche Rahmenbedingungen für elementarpädagogische Einrichtungen im internationalen Vergleich - Studie: Link zur Studie
-
Beruf-Baby-Bildung, AK Befragung von Wiener Eltern in Karenz zu Weiterbildung und
Wiedereinstieg – Studie 2014: Link zur Studie
-
Betreuung von schulpflichtigen Kindern erwerbstätiger Eltern Link zur Studie
-
Nachhilfe in Österreich - Bundesweite Elternbefragung 2014 Link zur Studie
4.3.3.7.
„Sozial- und Wirtschaftsstatistik Aktuell“ und Blog „Arbeit und Wirtschaft“
Weiters publiziert die AK die Ergebnisse ihrer Analysen laufend im Rahmen der Serie „Sozial- und Wirtschaftsstatistik Aktuell“ sowie auf dem Blog Arbeit und Wirtschaft.
Links: Sozial- und Wirtschaftsstatistik aktuell und blog.arbeit-wirtschaft.at
40
4.3.4. Österreichischer Gewerkschaftsbund
4.3.4.1.
Best-Practice-Beispiele in Kollektivverträgen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern
Der Nationale Aktionsplan Gleichstellung sieht Maßnahmen vor, um die Gleichstellung von
Frauen und Männern vor allem in der Arbeitswelt weiter zu fördern. Nachdem die Gleichstellung dem ÖGB, der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer ein wichtiges Anliegen ist, haben sie gemeinsam eine Best-Practice-Sammlung erarbeitet, welche in den Bereichen Entlohnung, Gleichbehandlung, Eltern- und Familienhospizkarenz, Aus- und Weiterbildung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Übersicht über gute Beispiele aus ausgewählten Kollektivverträgen bietet. Die Best-Practice-Sammlung wurde von den Präsidenten von ÖGB, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer im Juli 2015 unterschrieben.
Zielgruppe: Politik, Wirtschaft und Kollektivvertragsverhandler/innen.
4.3.4.2.
Projekt „Frauen vor den Vorhang!“
In unserer Serie "Frauen vor den Vorhang!" stellen wir regelmäßig Betriebsrätinnen bzw.
Personalvertreterinnen vor, die mit ihrem Engagement beachtliche Erfolge in ihren Betrieben
bzw. Dienststellen erzielen konnten. Sie sollen stellvertretend für die unzähligen Frauen, die
Tag für Tag in der Gewerkschaftsbewegung aktiv sind, stehen und anderen Mut machen.
Die vielen Erfolgsbeispiele (zum Beispiel Betriebskindergärten mit verlängerten Öffnungszeiten, Krippenplätze etc.) zeigen, dass es möglich ist, Forderungen der ÖGB Frauen auch in
Betrieben und Dienststellen durchzusetzen.
Die Serie erschien in den Zeitschriften „ÖGB-Aktuell“ und „Solidarität“ und ist auch auf der
Homepage der ÖGB-Frauen (www.oegb.at/frauen) zu finden.
Zielgruppe: Betriebsrät/innen, Personalvertreter/innen, Gewerkschaftsmitglieder, ÖGBBeschäftigte, Gesellschaft.
41
4.3.5. Industriellenvereinigung
4.3.5.1.
Studie im Auftrag der Industriellenvereinigung: Strukturdaten und Gendersensible Maßnahmen in österreichischen Industrieunternehmen (2012)
Umfrage unter IV-Mitgliedsunternehmen zum Thema „Strukturdaten und gendersensible
Maßnahmen in Österreichischen Industrieunternehmen.“ Die Umfrage hatte zum Ziel, nähere
Informationen aus unseren Mitgliedsbetrieben zu den Themenbereichen Gleichstellung
(Frauenquote) und Vereinbarkeit (Betriebskindergarten und andere Maßnahmen) zu bekommen. Die Kernaussagen finden sich unter diesem Link auf Seite 13. Link: Daten zum
Projekt
4.3.5.2.
Projekt EU-Call „Equal Independence of Women and Men“ (2015)
Die EC, DIRECTORATE-GENERAL JUSTICE, hat in einem “restricted call for proposals for
action grants” die Gleichstellungseinrichtungen der EU-Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, Projektvorschläge bis 31. März 2015 einzureichen. Ein zentrales Thema dabei ist „Männer und
Vereinbarkeit“ bezogen auf das Beschäftigungssystem; die EC regt dabei explizit zur Einbeziehung der Sozialpartner/innen sowie weiterer zentraler Akteur/innen an.
Das BMASK (Projektleitung) reichte im Frühjahr gemeinsam mit dem BMBF und L&R Sozialforschung einen Proposal zu folgendem Thema ein:
„Men and Reconciliation of Work and Family: Supporting the Path to Gender Equal Distribution of Parental Leave and Working Time“.
Das Projekt soll unter enger Einbeziehung der Sozialpartner konzipiert und umgesetzt werden. Die Industriellenvereinigung ist dabei Projektpartnerin, die AK und der ÖGB sind ebenfalls Projektpartner/innen.
Ziele
-
Unterstützung der Gleichstellung durch eine Erhöhung des Männeranteils in Elternkarenz
und in der Versorgungsarbeit.
-
Gerechtere Verteilung der Erwerbsarbeitszeit und der Versorgungsarbeitszeit zwischen
Frauen und Männern.
-
Erkenntnisse zu Hindernissen der Männerbeteiligung an Elternkarenz und Betreuungsaufgaben mit dem Schwerpunkt auf männerdominierte Sektoren.
-
Schärfen des Bewusstseins für verändertes bzw. sich veränderndes Männer- und Väterbild, da besonders in den männerdominierten Branchen das Festhalten an tradierten
42
Männlichkeitsbildern ein Hindernis für die Durchsetzung von Beschäftigtenwünschen
entgegensteht.
-
Innovative Strategien zur Erhöhung der Männerbeteiligung und zu einer geschlechtergerechten Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Reichweite: EU-weit
4.4. Initiierte Veranstaltungen, Tagungen und Wettbewerbe
Aktivitäten in Hinblick auf einen Aufruf aller Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft,
um die Chancen familienbewusster Maßnahmen im jeweiligen Wirkungsbereich aktiv zu nutzen und Sichtbarmachen von Aktivitäten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Durchführung von Veranstaltungen, Tagungen, Wettbewerbe uvm.
Im Rahmen der Evaluierung der Charta wurden die unterzeichnenden Institutionen aufgefordert, Aktivitäten, die im Hinblick auf einen Aufruf aller Akteure in Politik, Gesellschaft und
Wirtschaft gesetzt wurden, um die Chancen familienbewusster Maßnahmen aktiv zu nutzen
und Aktivitäten zur Vereinbarkeit sichtbar zu machen, bekannt zu geben. Dabei sollten auch
der Inhalt, die Ziele und Ergebnisse der einzelnen Aktivität dargestellt werden sowie welche
Zielgruppen mit der Maßnahme erreicht werden sollten. Weiters können beispielsweise der
Programmablauf erläutert werden.
4.4.1. Bundesministerium für Familien und Jugend
4.4.1.1.
Zertifikatsverleihung im Rahmen der Audits
Im Rahmen von jährlichen Festveranstaltungen wird Unternehmen und Institutionen durch
die Familienministerin das staatliche Gütezeichen überreicht. Es symbolisiert die erfolgreiche
Teilnahme an den Audits berufundfamilie, berufundfamilie KOMPAKT, berufundfamilie für
Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie hochschuleundfamilie. Unternehmen und Institutionen, die sich entscheiden, im Rahmen des Audits einen Beitrag für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu leisten und somit gute Rahmenbedingungen für eine familienfreundlichere Arbeits- bzw. Studienwelt und mehr Wahlfreiheit für ihre Beschäftigten und
Studierenden geschaffen haben, werden vom Bundesministerium für Familien und Jugend
zertifiziert. Jeder ausgezeichnete Betrieb bzw. jede Institution erhält Aufkleber mit dem staatlichen Gütezeichen für die Büro-, Geschäfts- bzw. Produktionsräumlichkeiten, um die Familienfreundlichkeit auch nach außen hin noch stärker sichtbar zu machen.
43
4.4.1.2.
Staatspreis „Unternehmen für Familien“
Der Staatspreis "Unternehmen für Familien" wurde 1999 als Bundeswettbewerb "Frauenund Familienfreundlichster Betrieb" eingeführt, im Jahr 2009 wurde er in den Staatspreis
"Familienfreundlichster Betrieb" umgewandelt. Mit der Einführung der Initiative „Unternehmen
für Familien“ erfolgte die Umbenennung in den Staatspreis „Unternehmen für Familien“, um
auch diesen vermehrt mit der Initiative verknüpfen zu können. Der Staatspreis fördert daher
bereits seit über 15 Jahren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem jene österreichischen Unternehmen öffentlichkeitswirksam prämiert werden, welche in ihrem Bereich Rahmenbedingungen geschaffen haben, die es ihren Mitarbeiter/innen ermöglichen, sowohl ihre
beruflichen Chancen optimal zu nützen als auch Familie und Beruf optimal zu vereinbaren.
Der Preis wird im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen und die ersten Unternehmen wurden
2010 ausgezeichnet. Zum Abwicklungsprozedere soll hinzugefügt werden, dass der Staatspreis "Unternehmen für Familien" auf den Wettbewerben der Bundesländer, in denen die
familienfreundlichsten Unternehmen der jeweiligen Bundesländer ermittelt werden, basiert.
Aus den Teilnehmer/innen dieser Wettbewerbe werden wiederum die Staatspreisträger von
einer Expertenjury ausgewählt. Unternehmen, die am Staatspreis teilnehmen wollen, müssen daher zuerst am Wettbewerb ihres Bundeslandes teilnehmen und zudem auch Partner
im Netzwerk „Unternehmen für Familien“ sein. Die organisatorische Abwicklung des Staatspreises obliegt der Familie & Beruf Management GmbH.
4.4.1.3.
“Spielend lernen von Anfang an - Qualität in der Kinderbetreuung”
Im April 2013 veranstaltete das Familienministerium einen Themenabend zu „Spielend lernen von Anfang an – Qualität in der Kinderbetreuung“. Sozialpädagogin Dr. Ilse Wehrmann,
die als Beraterin in der Professionalisierung von Fachkräften in Kindertageseinrichtungen
und zu Themen der Familienpolitik tätig ist, Dr. Karin Grossmann, Senior Scientist an der
Universität Regensburg und Sprachwissenschaftlerin Mag. Kumru Uzunkaya-Sharma von
der Universität Wien boten in Impulsreferaten einen Einblick über die Bedürfnisse der Kinder
unter drei Jahren, die Quantität und Qualität der Kinderbetreuung und den frühkindlichen
Spracherwerb im (außer-)institutionellen Bereich. Im Rahmen der Vorträge wurde beispielsweise Fragen nach dem Einfluss der außerfamiliären Betreuung und den notwendigen pädagogischen Standards zur Sicherung der Qualität in der Kinderbetreuung nachgegangen.
4.4.1.4.
Teilnahme an Messe BabyExpo
Das BMFJ nahm bis 2014 regelmäßig an der BabyExpo Wien teil. Bei dieser Messe sind
junge Familien, (werdende) Eltern und deren Umfeld sowie Handelsvertreter/innen
der
44
Branche die Zielgruppe. Schwerpunkt des BMFJ liegt in der Information der Bevölkerung und
Mitarbeiter/innen stehen als Expert/innen, beispielsweise das Kinderbetreuungsgeld betreffend, für Fragen der Messebesucher/innen zur Verfügung.
4.4.1.5.
Arbeitskreis „Vereinbarkeit weiter denken“ – im Rahmen des Internationalen
Jahres der Familie 2014
Der 20. Jahrestag des Internationalen Jahres der Familie gab Anlass, den Fokus noch mehr
auf eine familienkonzentrierte Politik und Entwicklung zu lenken und die Zusammenarbeit
zwischen jenen, die mit Familienangelegenheiten befasst sind, zu stärken. Um den Austausch und die Diskussion aktueller Schwerpunktthemen der Familienpolitik zu fördern, wurden daher Arbeitskreise zu verschiedenen aktuellen Themen ins Leben gerufen. Neben „Einrichtung einer gesetzlichen Interessenvertretung für Familien“, „Familienfreundliche Gesellschaft“, „40 Jahre Familienberatung – von der Familienplanungsberatung zur niederschwelligen Lebensbegleitung in familiären Krisensituationen“ und „Zukunft der Elternbildung“ wurde
auch der Arbeitskreis „Vereinbarkeit weiter denken“ initiiert. Der Titel bedeutete in diesem
Arbeitskreis im Kontext der verschiedenen Aspekte für eine gelungene Vereinbarkeit neben
der Betreuung von Kindern einen Schwerpunkt auf den Bereich der Pflege von Angehörigen
zu setzen. Die Betreuungspflichten gegenüber pflegebedürftigen Angehörigen sind, auch
aufgrund demografischer Entwicklungen, als eine der großen zukünftigen Herausforderungen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nennen. Einerseits setzte sich der Arbeitskreis die Aufgabe der Einschätzung der Ist-Situation und die Identifikation des Bedarfs zum
Ziel, andererseits stand die Erfassung bestehender Angebote seitens der Arbeitgeber/innen
für Mitarbeiter/innen mit pflegebedürftigen Angehörigen im Fokus.
4.4.1.6.
Familienpicknick – Familienfest
Im Juni 2014 wurde erstmals ein Familienpicknick im Wiener Augarten vom Bundesministerium für Familien und Jugend in Kooperation mit dem Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich veranstaltet. Hier standen Spiel und Spaß im Vordergrund und so folgten zahlreiche Familien der Einladung, das Internationale Jahr der Familie gemeinsam zu feiern. Geboten wurden ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm und Attraktionen für Groß
und Klein. Wiederholt werden konnte das Fest für Familien im Mai 2015 unter dem Motto
„Familienfest. Familienzeit. So macht Picknick Spaß!“ wiederum im Wiener Augarten, zu dem
wie im Vorjahr die beiden Ministerien eingeladen hatten. Erneut kamen zahlreiche Besucher/innen und kleine und große Kinder hatten Spaß bei den diversen Stationen wie der Minidisco, dem Kinderschminken, dem Basteln und bei der Riesen-Waldrutsche. 2015 haben
45
auch erstmals österreichweit Familienfeste am ersten Maiwochenende stattgefunden: In
Niederösterreich fand das NÖ Familienfest auf der Schallaburg statt, in Oberösterreich wurde ein Familien-Open Air in Perg und in Salzburg ein „Family Day – get active“ am Kapitelund Residenzplatz veranstaltet. Das Tiroler Familienfest fand im Schwimmbad in Hall in Tirol
statt und ganz Vorarlberg beteiligte sich mit Jung & Alt bei „Familien am Ball“. Mit den Familienfesten versuchte man, die Familienzeit im Alltag, die in Zeiten eines hektischen Arbeitslebens oftmals eine organisatorische Herausforderung darstellt, noch mehr hervorzuheben.
Denn Themen wie bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, qualitätsvolle Zeit Miteinander und Füreinander sind wichtige Aspekte für Familien. Darüber hinaus nutzten die Besucher/innen und Frau Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin das Familienfest zum persönlichen Austausch über die gesetzten Maßnahmen auf dem Weg zum familienfreundlichsten
Land Europas.
4.4.1.7.
Pressegespräch beim Europäischen Forum Alpbach
Die Familie & Beruf Management GmbH veranstaltete 2014 im Rahmen des Europäischen
Forum Alpbach ein Pressegespräch zum Thema „Familienfreundliche Arbeitgeber in Österreich“. Dabei widmete sich ein hochkarätig besetztes Podium den Fragestellungen der Arbeitswelt von morgen, wie zum Beispiel „Was macht familienfreundliche Arbeitgeber aus?“
oder „Was erwarten junge, hochqualifizierte Arbeitskräfte von ihren zukünftigen Arbeitgebern
und wie können sich diese auf die neuen Herausforderungen vorbereiten?“. Es wurde einmal
mehr betont, dass Familienfreundlichkeit der entscheidende Vorteil im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte ist. Für Unternehmen werden familienfreundliche Maßnahmen immer
wichtiger, wenn es darum geht, dass Mitarbeiter/innen Höchstleistung erzielen – denn mit
attraktiven Rahmenbedingungen und einer Unternehmenskultur, die individuellen Bedürfnissen zukunftsgerecht begegnet, können Talente langfristig für den Unternehmenserfolg gewonnen werden.
4.4.1.8.
Symposium „Herausforderungen einer modernen, nachhaltigen Familienpolitik“
Das wissenschaftliche Symposium „Herausforderungen einer modernen, nachhaltigen Familienpolitik“ im September 2014 stellte den Beginn einer Veranstaltungsreihe dar. Renommierte Expert/innen und über 200 Teilnehmer/innen diskutierten unter anderem die Fragen der
Gestaltung einer familienfreundlichen Gesellschaft und der Vereinbarkeit von Familie und
Beruf, dabei konnten bereits die Ergebnisse der im Internationalen Jahr der Familie stattgefundenen Arbeitskreise einfließen. Angesprochen wurden auch aktuelle familienpolitische
46
Fragestellungen. So braucht eine familienfreundliche Gesellschaft echte Wahlfreiheit und die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der dafür notwendige Ausbau der Kinderbetreuung
müssen selbstverständlich sein. Festgehalten wurde weiters, dass Familienfreundlichkeit ein
Wettbewerbsfaktor und eine Chance für Unternehmen und für Österreich ist. Das Prinzip der
Partnerschaftlichkeit sowie neue Kompetenzen in der Kindererziehung und die Elternbildung
wurden betont. Zahlreiche Expert/innen sowie Besucher/innen diskutierten, wie eine moderne und nachhaltige Familienpolitik aussehen kann und malten gemeinsam das Idealbild bzw.
die Zukunftsversion von Österreich als familienfreundlichstes Land Europas.
4.4.1.9.
Round Table Gespräche Familienpolitik
Familienpolitik ist Querschnittmaterie und betrifft viele Bereiche unseres täglichen Lebens.
Familienpolitik ist Wirtschaftspolitik, hat aber auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag. Um
auch für die Zukunft ein für Österreichs Familien nutzenorientiertes Maßnahmenpaket, beispielsweise zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zielgerichtet weiterentwickeln zu können, bedarf es der umfassenden Meinungseinholung vieler relevanter Stakeholder. Daher
hat das Bundesministerium für Familien und Jugend vier bis fünf Round Table-Gespräche
geplant, welche im Zeitraum Dezember 2014 bis Ende Dezember 2015 stattfinden werden.
Idee dahinter war es, neue Initiativen und Maßnahmen sowie Verbündete bzw. Partner/innen
zu finden, um damit die familienpolitische Agenda voranzutreiben. Die Round Table Gespräche werden nicht von medialen oder PR-Maßnahmen begleitet.
4.4.1.10. Symposium „Elementarpädagogik der Zukunft"
Echte Wahlfreiheit für Eltern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf können nur durch
ein bedarfsgerechtes und flächendeckendes Angebot garantiert werden. Der Ausbau der
Kinderbetreuung im Rahmen der 15a-Vereinbarung ist die Basis hierfür. Aber auch die Anforderungen an das Qualitätsniveau steigen. Um sich diesem Themenbereich auch wissenschaftlich zu nähern, fand im April 2015 das Symposium „Elementarpädagogik der Zukunft"
des Bundesministeriums für Familien und Jugend in Zusammenarbeit mit "Frau in der Wirtschaft" der Wirtschaftskammer Österreich statt. Dabei wurde mit Expert/innen diskutiert, was
der Kindergarten der Zukunft können muss und welche Parameter erfüllt sein müssen, um
unseren Kindern optimale Startchancen zu geben. Das Symposium stellte auch den Beginn
für einen einjährigen Prozess dar, der die Zukunft der Elementarpädagogik von unterschiedlichen Aspekten beleuchten und analysieren wird. Ziel ist es, in einem intensiven und kreativen Austausch zum Thema "Elementarpädagogik 2.0" sowie in Gesprächen mit Verantwortli-
47
chen aus Ländern und Gemeinden, Eltern, Pädagog/innen und Expert/innen einen "Qualitätskompass Elementarpädagogik" zu erarbeiten.
Spätsommer 2015
Das Bundesministerium für Familien und Jugend nahm an der Waldviertel Akademie im
Rahmen der Sommergespräche teil – im Mittelpunkt steht hierbei die Frage „Österreich 2040
– wird es unseren Kindern besser gehen?“.
Das diesjährige wissenschaftliche Symposium beschäftigt sich mit der „Rush-Hour des Lebens – Familie.Beruf.Generationen.“ Im Fokus der Diskussion stand die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, ein familienfreundliches Arbeitsumfeld und der Standort- und Wettbewerbsfaktor Familienfreundlichkeit.
4.4.2. Wirtschaftskammer Österreich
4.4.2.1.
Betriebsbesuch bei einem auditierten „berufundfamilie“ Kleinbetrieb mit BM
Dr. Sophie Karmasin Juni 2014
-
Funktionärinnen diskutierten mit BM Karmasin über passende Rahmenbedingungen zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
-
Aufzeigen des alternativen Kinderbetreuungskonzeptes „Betriebstageseltern“.
-
Presseaussendungen.
-
Nachbericht in Magazinen.
Zielgruppe: Unternehmerinnen, Politik.
4.4.2.2. Kommunikation des Charta-Gedankens auf Landesebene
Die Wirtschaftskammer Österreich war bemüht, den Gedanken der Charta „Vereinbarkeit
von Familie und Beruf“ in ihre Landesstellen zu kommunizieren und die Sensibilisierung und
Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen und einen Umdenkprozess voranzutreiben.
Als Resultat für dieses erfolgreiche Handeln sind folgende durchgeführte Projekte und Maßnahmen der Länderkammern für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nennen:
48
Wettbewerb „Familienfreundlichste Betriebe der Steiermark“ – Initiative „Taten statt
Worte“
Die Initiative „Taten statt Worte Steiermark“ organisiert alle zwei Jahre den Wettbewerb „Familienfreundlichste Betriebe der Steiermark“. Frau in der Wirtschaft Steiermark beteiligt sich
jeweils mit einem Unterstützungsbeitrag der WKÖ, der für die Durchführung des Wettbewerbs und Aufwendungen, wie z.B. die Trophäen, verwendet wird. Die Top 3 jeder Kategorie
können sich für den Staatspreis des Bundesministeriums für Familien und Jugend „Familienfreundlichster Betrieb“ (2015: Umbenennung in Staatspreis „Unternehmen für Familien“) bewerben. In der Jury ist die steirische Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ KommR
Adelheid Moretti vertreten. In der Bewerbungsbroschüre bzw. auf der Homepage www.tatenstatt-worte.at kommt neben LR Dr. Christian Buchmann, die Vorsitzende der Initiative „Taten
statt Worte Steiermark“ Ridi M. Steibl und WKÖ Präsident Ing. Josef Herk zu Wort.
Sommernacht der Unternehmerinnen
BM Karmasin und LR Hummer unterstützen das Förderungsprogramm von Frau in der Wirtschaft OÖ im Juni 2015:
-
Diskussion über erforderliche Maßnahmen, um den Erfolgskurs von Frauen in der Wirtschaft fortzusetzen.
-
Einigkeit zeigte sich darin, dass sowohl die traditionellen Geschlechterstereotypen als
auch mangelnde Rahmenbedingungen Frauen darin hindern, ihr Leben selbstbestimmt
zu gestalten sowie Karriere und Familie zu Vereinen.
-
Konzeptvorstellung der Netzwerkplattform „Unternehmen für Familien“ - Unternehmen
können damit einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit leisten und ein wichtiges Zeichen in der Gesellschaft setzen.
Netzwerkveranstaltung von Frau in der Wirtschaft Graz
Unternehmerinnen für Unternehmerinnen „Kind & Karriere – Idylle & Verpflichtungen“.
Frau in der Wirtschaft Graz-Stadt veranstaltet vierteljährlich Netzwerktreffen unter dem Titel
„Unternehmerinnen für Unternehmerinnen“ zu dem alle Grazer Unternehmerinnen eingeladen werden. Die Teilnehmerinnen werden hierbei durch Gastvortragende über z.B. gesetzliche Neuerungen informiert bzw. erfahren Interessantes aus erster Hand und können sich
gleichzeitig austauschen und neue Kontakte knüpfen. Die Veranstaltung am 1. Juli 2015
stand ganz unter dem Motto „Kind & Karriere – Idylle & Verpflichtungen“.
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4.4.3. Arbeiterkammer
4.4.3.1.
Veranstaltungen zu Kinderbetreuungsgeld und Elternteilzeit
Ob Elternkarenz oder Kinderbetreuungsgeld: Guter Rat und Tipps können werdenden Eltern
Sicherheit geben und helfen, Fehler zu vermeiden. Deshalb informieren die AK Arbeitsrechtsexpert/innen Eltern an Infonachmittagen zu Fragen bei Karenz und Kinderbetreuungsgeld oder zur Elternteilzeit. Link zu Veranstaltungen zu Kindergeld und Elternteilzeit
4.4.3.2.
AK Messe Beruf Baby Bildung
Jährlich organisiert die Arbeiterkammer im Bildungszentrum der AK Wien die "Beruf.Baby.Bildung" - die Messe für Arbeitnehmer/innen in Elternkarenz. Sie richtet sich an die
Zielgruppe der Karenzierten und Wiedereinsteiger/innen und ist der "One Stop Shop" für
Eltern in Karenz". Neben der AK selbst bieten weitere 13 Aussteller/innen Informationen rund
um das Thema Karenz und beruflicher Wiedereinstieg: von Aus- und Weiterbildung, Kinderbetreuung bis zu arbeitsrechtlichen Fragen. Die Messe, die mittlerweile zum zwölften Mal
stattfindet, erfreut sich großer Beliebtheit. Hunderte Besucher/innen werden jährlich erwartet.
Zielgruppe: Eltern in Karenz und Wiedereinsteige/innen.
4.4.3.3.
Tagung 23.6.2014 „Männer als Akteure einer neuen Gleichstellungspolitik?“
(2014)
Die Veranstaltung „Männer als Akteure einer neuen Gleichstellungspolitik?“ der AK Wien in
Kooperation mit L&R Sozialforschung, abz*austria und Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark setzte sich mit neuen Arbeitszeiten, einem neuen Care-Modell und
neuen Bildungswegen auseinander.
Die Tagung startete die breite Diskussion um die Rolle der Männer im Gleichstellungsprozess. Wissenschaft, Praxis und Politik diskutierten neue Wege zur Gleichstellung. Die aktive
Einbeziehung der Männer als Akteure in gleichstellungspolitische Strategien soll langfristig
strukturelle Änderungen herbeiführen. Link zur Homepage
4.4.3.4.
Expert/innen-Workshop: Kinderbetreuung und Migration (2014)
Kernthema der Veranstaltung war das Aufzeigen von unterschiedlichen Handlungsfeldern im
Bereich der Kinderbetreuung in Hinblick auf die soziale Dimension und Herkunft. Anhand von
wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den diversen Gegebenheiten im Kinderbetreuungsbe-
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reich, der Erfahrungen von Beschäftigten und den Ansätzen aus dem pädagogischen Ausbildungsfeld, konnten in dieser qualifizierten Diskussion mit wichtigen Netzwerkpartner/innen
wichtige migrationsspezifische Einblicke, Erfahrungen und Handlungsfelder diskutiert und
definiert werden.
Zielgruppe: Expert/innen aus dem Bereich der Elementarbildung
4.4.3.5.
Mitwirkung in Jury beim Staatspreis „Familienfreundlichster Betrieb“
Die Arbeiterkammer ist außerdem Jurymitglied beim Staatspreis „Familienfreundlichster Betrieb“ (2015: Umbenennung in Staatspreis „Unternehmen für Familien) und hatte hier die
Möglichkeit, familienfreundliche Maßnahmen von Unternehmen von außen zu bewerten und
ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig familienfreundliche Ansätze und Maßnahmen
für eine gelebte Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind.
Zielgruppe: Betriebsrät/innen, Personalvertreter/innen, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft.
4.4.4. Österreichischer Gewerkschaftsbund
4.4.4.1.
Stand auf der Messe „Beruf-Baby-Bildung“
Die ÖGB-Frauen sind seit Jahren auf der Messe „Beruf-Baby-Bildung“ vertreten und bieten
dort Beratung und Information für werdende Eltern wie auch Eltern in Karenz, wie sich Beruf
und Privatleben, sowohl in der Wiedereinstiegsphase als auch im weiteren Beschäftigungsverlauf vereinbaren lassen.
Zielgruppe: Werdende Eltern, wie auch Eltern in Karenz.
4.4.4.2.
Referate zum Thema Vereinbarkeit und Gleichstellung
Um die Betriebsräte über die gesetzlichen Regelungen der Elternkarenz, des Kinderbetreuungsgeldes und der Elternteilzeit zu informieren, finden in regelmäßigen Abständen Referate
zu den angeführten Themen statt, zum Beispiel im Rahmen der Gewerkschaftsschule, der
Betriebsräteakademie etc.
Des Weiteren finden auch Informationsabende des Servicecenters für die Mitglieder statt,
wie zum Beispiel der Informationsabend, „Hurra, wir werden Eltern!“ in Kooperation mit den
51
ÖGB-Frauen, bei dem alle Fragen rund um Karenz, Kinderbetreuungsgeld, Elternteilzeit und
Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf und Privatleben beantwortet werden.
Zielgruppe: Betriebsrät/innen und alle Gewerkschaftsmitglieder.
4.4.4.3.
Verbesserung der Arbeitssituation der unselbstständig Beschäftigten
Das primäre Ziel des ÖGB ist die Verbesserung der Arbeitssituation der unselbständig Beschäftigten. Im Bereich „Vereinbarkeit Beruf und Familie“ hat der ÖGB auf gesetzlicher und
kollektivvertraglicher Ebene wichtige Forderungen durchsetzen können.
-
Im Bereich der Pflegefreistellung haben Arbeitnehmer/innen seit 2013 wesentlich bessere Rechte, die ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern. Der ÖGB hatte
bereits seit geraumer Zeit entsprechende Verbesserungen gefordert.
-
Seit 2014 gibt es gesetzliche Regelungen zur Pflegekarenz. Das Ziel dieser Regelungen
ist es im Fall eines plötzlich auftretenden Pflegebedarfs einer nahen Angehörigen bzw.
eines nahen Angehörigen oder zur Entlastung einer pflegenden Person den betroffenen
Arbeitnehmer/innen zu ermöglichen, die Pflegesituation zu organisieren. Der ÖGB hat in
seiner Stellungnahme die Einführung der Pflegekarenz begrüßt.
-
In der Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes des Jahres 2013 wurde klargestellt, dass
man auf Grund des Umstandes, dass man Kinder hat, im Zusammenhang mit einem Arbeitsverhältnis nicht diskriminiert werden darf. Auch diese Klarstellung ist aus Sicht des
ÖGB zu begrüßen.
-
Da der ÖGB sich immer für den Ausbau von Kinderbildungseinrichtungen ausgesprochen
hat, ist es auch sehr positiv zu werten, dass ab 2014 bis 2017 305 Millionen € vom Bund
in diesen Bereich investiert werden sollen.
Dem ÖGB ist auch die Anrechnung von Zeiten der Elternkarenz in Kollektivverträgen ein
wichtiges Anliegen. In den letzten Jahren konnte in vielen Kollektivverträgen eine Anrechnung von Karenzzeiten nach dem Mutterschutzgesetz bzw. nach dem Väterkarenzgesetz in
Bezug auf Vorrückungen erreicht werden. Dies trägt sowohl dazu bei, dass Eltern auf Grund
von Betreuungspflichten nicht schlechter gestellt werden, als auch zu der Sicherstellung von
struktureller Gleichbehandlung in den Unternehmen.
Zielgruppe: Unselbstständig Beschäftigte, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik.
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4.4.5. Industriellenvereinigung
4.4.5.1.
Veranstaltung: Führungskraft trotz Teilzeit (2012)
Der Weg für Frauen in die Führungsetagen der Unternehmen ist sehr schwer. In vielen (Führungs-)Positionen wird nach wie vor nicht nach Leistung bzw. Output gemessen, sondern
nach Stunden, die am Arbeitsplatz verbracht werden. Viele Firmen haben bereits erkannt,
dass es auch anders geht und sich darauf spezialisiert, flexible Arbeitszeitmodelle und neue
Arbeitsformen anzubieten.
Ziele
-
Vorstellung flexibler Arbeitszeitmodelle und Arbeitsformen der Zukunft.
-
Behandlung eines weiteren Aspekts im Bereich Gleichstellung von Frauen und Männern
bzw. Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
-
Die inhaltliche Ausrichtung der IV-Initiative „Frauen.Führen“ in die Bundesländer weiterzutragen, ein Schwerpunktthema der IV im Jahr 2012, um mehr Frauen für Führungspositionen zu gewinnen.
Zielgruppe: IV-Mitgliedsunternehmen (Fokus Wien und Niederösterreich) – vor allem Personalverantwortliche, Zuständige Politiker/innen, Multiplikator/innen aus dem Themenbereich.
Die Veranstaltung wurde von der Industriellenvereinigung Niederösterreich in Kooperation
mit der IV durchgeführt.
4.4.5.2.
Diskussionsforum „Zukunft der Familienförderung in Österreich“ (2012)
Jahr für Jahr gibt Österreich knapp neun Milliarden Euro für familienpolitische Leistungen
aus. Der Schwerpunkt der Familienpolitik liegt dabei auf monetären Leistungen. Trotz des
enormen Einsatzes herrscht nach wie vor Verbesserungsbedarf: bei der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf genauso wie bei der wirtschaftlichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Das Thema Familienförderung war in diesem Jahr wieder verstärkt in das Zentrum politischer Diskussion gerückt. Verschiedene Vorschläge, wie das System transparenter und
wirkungsvoller gestaltet werden könnte, wurden vorgelegt. Zu Beginn des Jahres von Industriellenvereinigung und Arbeiterkammer, später von der Frauenministerin; im Herbst präsentierte das BMWFJ konkrete Reformvorschläge, zuletzt stellte die IV ihr neues Drei-SäulenModell vor. Diese unterschiedlichen Vorschläge wurden im Laufe der Enquete von Expertinnen und Experten gemeinsam diskutiert. Die Veranstaltung war auch als Fortsetzung des
53
von der IV im Juni 2012 organisierten Diskussionsforums zu den Zielen der Familienpolitik in
Österreich konzipiert. Während im Juni die Ziele im Mittelpunkt standen, sollte nun über
mögliche Maßnahmen im Bereich Familienförderung gesprochen werden.
Ziele
-
Diskussion neuer Vorschläge und Modelle (BMWFJ, BKA, IV), auf die sich die Familienpolitik und Familienförderung in Zukunft konzentrieren soll.
-
Überlegungen zu Transfers, Steuerleistungen und Kinderbetreuung als den drei Säulen
der Familienförderung in Österreich.
-
Inhaltlicher Austausch zwischen den relevanten Stakeholdern.
Zielgruppe: Bundesministerien, Referentinnen und Referenten der Sozialpartner, Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft,
Familienreferentinnen und Familienreferenten der Bundesländer, Medien.
4.4.5.3.
Veranstaltung: Wienerin Summit 2012 (2012) – Titel der Podiumsdiskussion:
Frau.Macht.Wandel
Hier wurde die tatsächliche, bereits in der Praxis vorhandene Machtausübung von Frauen
diskutiert. Quoten führen in eine nicht nachhaltige Richtung, Veränderungsprozesse müssen
bei Vereinbarkeit ansetzen.
Hintergrund
Im Jahr 2011 veranstaltete die Zeitschrift WIENERIN erstmals im Vorfeld des Charity Awards
einen internationalen Frauengipfel in der Wiener Hofburg, bei dem Entscheidungsträgerinnen
aus Wirtschaft und Politik zum übergreifenden Thema Bildung referierten. Nach der erfolgreichen Umsetzung des 1. WIENERIN Summit 2011 wurde das Projekt auch im Jahr 2012
zum Thema „Frau.Macht.Wandel“ in Kooperation mit der Industriellenvereinigung umgesetzt.
Anzahl der Teilnehmer/innen: 300 Gäste
Ziele des Summits
-
Beleuchtung und Diskussion des Themas aus verschiedenen Blickwinkeln.
-
Wachrütteln der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Bewegung zu mehr Selbstinitiative.
-
Aufzeigen von Spannungsfeldern und mögliche Handlungsempfehlungen für Wirtschaft
und Medien.
54
Medienkooperation – Kommunikationskanäle
-
Ankündigung und Nachbericht (je min. 1 Seite) in den Zeitschriften „miss“ und „Diva“ sowie online auf www.wienerin.at
-
16-seitiger Nachbericht in der WIENERIN, davon 1 Seite mit einer/m Vertreter/in der IV.
-
3 Seiten Promotion zu einem beliebigen Thema der IV in der Wienerin.
In den IV Medien
-
iv-exklusiv, iv-Positionen – Reichweite iv-exklusiv ca. 3000 Personen; iv-Positionen hat
eine Auflage von 8300 Stück.
-
Inserat in der WIENERIN und im Wirtschaftsblatt
Zielgruppe: Unternehmensverantwortliche und Führungskräfte, Medienvertreter/innen, Öffentlichkeit.
4.4.5.4.
Diskussionsforum Steuerliche Familienförderung in Österreich (2013)
Das Thema Familienförderung in Österreich war in diesem Jahr wieder verstärkt in das Zentrum politischer Diskussionen gerückt. Während ÖVP und SPÖ sich im Juni in einer Punktation auf die Reform der Familienbeihilfe und den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze verständigt haben, gab es noch keine Einigung darüber, wie die steuerliche Familienförderung in
Zukunft aussehen soll. Im Zuge dieses dritten familienpolitischen Forums wurden verschiedene Reformvorschläge zur steuerlichen Familienförderung vorgestellt und von Expertinnen
und Experten diskutiert.
Ziele
-
Vorstellung neuer Ideen der steuerlichen Familienleistungen (Status Quo, IV, BMF,
AK) basierend auf erarbeiteten Zielen, auf die sich die Familienpolitik in Zukunft konzentrieren soll.
-
Diskussion der steuerlichen Familienförderung in Österreich.
-
Inhaltlicher Austausch zwischen den relevanten Stakeholdern.
Zielgruppe: Vertreterinnen und Vertreter von mit Familienpolitik betrauten Bundesministerien, Referentinnen und Referenten der Sozialpartner, Familienreferentinnen und Familienreferenten der Bundesländer, Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft.
55
Wurde als Fortsetzung der beiden von der IV im Juni und Dezember 2012 organisierten Diskussionsforen zu den Zielen bzw. den Maßnahmen der Familienpolitik in Österreich konzipiert.
4.4.5.5.
KIDI – Kindertrag der Industrie (2013)
Der Kindertag der Industrie/“KIDI“ war als Projekt in Anlehnung an die „Kinder Business
Week“, die jährlich in der WKO stattfindet, konzipiert. Ziel war es Kindern in verschiedenen,
von Unternehmen durchgeführten Workshops die Industrie näher zu bringen und ihnen Wissen zu Tätigkeitsfeldern in der Industrie zu vermitteln (Motto: „Entdecke die Geheimnisse der
Industrie“, „Was kann die Industrie?“ „Was bringt sie der Jugend?“). Hauptaugenmerk der
Ideenwerkstätten und Workshops lag dabei auf den Bereichen MINT-Fächer (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sowie Mädchen und Technik/atypische Ausbildungsund Berufswahl. Erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmen vermittelten Kindern an
diesem Tag ihr Geheimnis des Erfolgs. Kinder hatten die Chance, bekannte Unternehmen
und deren Führungspersönlichkeiten kennen zu lernen, spürten die Kraft und den Spirit von
unternehmerischem Denken und lernten auch, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Kooperationspartner für die genannte Veranstaltung waren das BMWFJ sowie die Industriellenvereinigung.
Mediale Umsetzung
-
vormittags wurde mit einer gemeinsamen Pressekonferenz (Präsident Kapsch, BM Mitterlehner, Vertreter und Vertreterin der Agentur, teilnehmende Kinder) gestartet.
-
Im Anschluss 12-15 Workshops für Kinder, denen die Industrie bzw. die Wirtschaft allgemein näher gebracht wurde. Diese Workshops sollten von Unternehmen gemeinsam
mit der beauftragten Agentur geplant und durchgeführt werden.
In Folge wurde der Kindertrag der Industrie auch in den Jahren 2014 und 2015 abgehalten
und wird auch im Jahr 2016 stattfinden.
http://www.kindertagderindustrie.at/
4.4.5.6.
Workshop für Personalverantwortliche: „Auszeiten- und Karenzmanagement“ (2013)
Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ist eine der größten
gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Zukunft, sowohl für Arbeitnehmerinnen und
56
Arbeitnehmer als auch für Unternehmen. Viele Firmen haben den Mehrwert gezielter Angebote an Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger erkannt (kürzere Karenzzeiten, höhere
Loyalität zum Unternehmen, geringere Kosten durch weniger Nachbesetzung etc.), benötigen aber noch das Know-how, um gezielt Maßnahmen bzw. Instrumente der Personalentwicklung zu implementieren. Vor diesem Hintergrund sind neue Modelle gefordert, die langfristige strukturelle Veränderungen im Unternehmen zum Ziel haben. Diese Modelle müssen,
um erfolgreich zu sein, Karenzierte und Unternehmen gleichermaßen einbinden.
Genau hier sollte dieser Workshop zum Thema „Auszeiten- und Karenzmanagement“ ansetzen. Dieser Workshop sollte als Pilotveranstaltung durchgeführt werden, Ziel war, noch weitere Workshops dieser Art durchzuführen und das Konzept auch in die Bundesländer zu tragen. Erste Veranstaltung innerhalb einer Workshop-Serie organisiert vom Bereich Bildung
und Gesellschaft der IV.
Ziele
-
In diesem Workshop stand die Bewusstseinsbildung, welche positiven betriebswirtschaftlichen Aspekte mit aktivem Karenzmanagement erreicht werden können im Vordergrund.
-
Damit werden Unternehmen Maßnahmen vorgestellt, die Frauen (und Männer) unterstützen und ermutigen, nach einer Auszeit rasch wieder ins Berufsleben einzusteigen.
-
Das Personalmanagement und/oder die Führungskraft wird dazu sensibilisiert, KarenzManagement aktiv zu gestalten und vor allem die Bindung und das Kontakthalten zu Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen während einer Auszeit rechtzeitig zu planen.
-
Inhaltlicher Austausch zwischen Personalverantwortlichen.
Zielgruppe: IV Mitgliedsunternehmen, Personalverantwortliche, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen von KMUs.
4.4.5.7.
WIENERIN Summit 2014 zum Thema „Typisch Mann. Typisch Frau. Typisch
Ich“ (2014)
Gemeinsam mit der Zeitschrift WIENERIN versammelte die Industriellenvereinigung auch
beim vierten internationalen Frauengipfel wieder hochkarätige Expertinnen und Experten, um
dem Thema „Rollenbilder“ und den damit einhergehenden Problemstellungen, Veränderungen und Chancen auf den Grund zu gehen.
Inhaltliche Schwerpunkte
- Wirtschaft: Wie manifestieren sich Rollenbilder im Beruf? Wie können/sollen Unternehmen Frauen wie Männer unterstützen?
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- Gesellschaft: Inwieweit können sich Geschlechter anpassen? Und, wollen wir das? Ich
und die anderen: Der Kopplader im Barbie-Haus. Wie gehe ich/geht mein Umfeld mit Rollenbildern um?
Zielgruppe: Unternehmen, Personalverantwortliche, breite Öffentlichkeit.
Weitere Informationen: Link zur Homepage
4.4.5.8.
Workshop „Betriebliche Kinderbetreuung“ 2014 (2014)
Viele Unternehmen haben die Vorteile einer familienfreundlichen Personalpolitik längst erkannt (Senkung der Mitarbeiterfluktuation, geringere Personal(rekrutierungs)kosten, geringere Fehlzeiten, hohe Rückkehrquote nach der Karenz) und ergreifen Maßnahmen, die ihren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berufliche Karrieren unter Berücksichtigung der persönlichen und familiären Situation ermöglichen. Ein ausreichendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen in ganz Österreich ist unverzichtbar, um die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf weiterzuentwickeln, dabei ist auch betriebliche Kinderbetreuung wichtig, die staatliche
Angebote ergänzt. Vor diesem Hintergrund sollen gemeinsam verschiedene Möglichkeiten
der betrieblichen Kinderbetreuung für Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen diskutiert und weiterführende Informationen sowie Best Practice-Beispiele vorgestellt
werden.
Ziele
- In diesem Workshop stand die Bewusstseinsbildung, welche positiven betriebswirtschaftlichen Aspekte mit familienfreundlicher Personalpolitik bzw. konkret betrieblicher Kinderbetreuung erreicht werden können im Vordergrund.
- Unternehmen lernten verschiedene Betreuungsmodelle (von der Flying Nanny bis zum
Betriebskindergarten) für unterschiedliche Branchen und Firmengrößen kennen.
- Inhaltlicher Austausch zwischen Personalverantwortlichen.
Inhalte
- Vorstellung des neuen „Leitfaden betriebliche Kinderbetreuung“ (in Kooperation mit dem
BMFJ und der WKÖ).
- Vorteile betriebliche Kinderbetreuung für Unternehmen.
- Institutionelle Kinderbetreuung: Formen und Grundlagen.
- Alternativen zur institutionellen betrieblichen Kinderbetreuung.
- Beispiele aus Best Practice-Unternehmen.
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Zielgruppe: IV Mitgliedsunternehmen, Personalverantwortliche, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen von KMUs.
4.4.5.9.
Mitwirkung in Jury beim Staatspreis „Familienfreundlichster Betrieb“ (2014)
Die Industriellenvereinigung war Jury-Mitglied beim Staatspreis „Familienfreundlichster Betrieb“ (2015: Umbenennung in Staatspreis „Unternehmen für Familien) und hatte hier die
Möglichkeit, familienfreundliche Maßnahmen von Unternehmen von außen zu bewerten und
ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig familienfreundliche Ansätze und Maßnahmen
für eine gelebte Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind.
Zielgruppe: IV Mitgliedsunternehmen, Personalverantwortliche, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen von KMUs.
4.4.5.10. Politische Diskussion zum Kinderbetreuungsgeldkonto (seit 2014)
Beim Kinderbetreuungsgeld/-konto ist uns wichtig, dass es flexibler und überschaubarer als
jetzt ausgestaltet wird und bestmöglich zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beiträgt. Unser Ziel ist, Väter stärker in die Kindererziehung einzubeziehen und Müttern einen früheren
Wiedereinstieg zu ermöglichen. Zielsetzung der Vereinfachung, Kostenneutralität und Transparenz eines neuen KBG-Konto-Modells wird ausdrücklich begrüßt.
Gefördert werden soll die Möglichkeit des raschen Wiedereinstiegs von Frauen in das Berufsleben und die partnerschaftliche Aufteilung. Verstärkte Anreize zur partnerschaftlichen
Aufteilung durch einen Partnerschaftsbonus. Beibehaltung des einkommensabhängigen
KBG.
Für die Pauschalvarianten: Auszahlung einer einheitlichen Geldsumme im Zuge eines KBGKontos. Diese Summe sollte sich an den derzeitigen Pauschalvarianten orientieren.
Flexible Gestaltung bei Höhe und Laufzeit, mit Festlegung einer Mindest- und einer Maximalbezugsdauer, um Mini- und Riesenbeträge zu vermeiden (Korridor).
Generell: Es soll keinen administrativen Mehraufwand mit sich bringen.
Abgelehnt werden etwaige zusätzliche arbeitsrechtliche Ansprüche im Zusammenhang mit
der Umstellung auf ein KBG-Konto.
Zielgruppe: Politische Stakeholder.
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4.4.5.11. Veranstaltung „Mentoring der muslimischen Jugend“ – ein Projekt von der
Muslimischen Jugend Österreich (2014)
Für die Industriellenvereinigung, die Schwerpunkte nicht nur im Bereich der Migration und
Integration sondern auch auf die Thematik der Gleichstellung von Frauen und Männern legt,
sind Projekte wie das Mentoring-Programm Vorzeigeprojekte. Wenn Personen mit Migrationshintergrund der informelle Zugang zu Netzwerken, wie Unternehmen und wichtigen Informationen, fehlt, sind Mentoring-Programme gute Maßnahmen, um junge Frauen mit Migrationshintergrund in ihrer Weiterbildung zu unterstützen und für sie bessere Karrieremöglichkeiten zu schaffen. Das Mentoring-Projekt der Muslimischen Jungend Österreich ist ein
gut durchdachtes Frauenförderungsprogramm, um Frauen und Frauenkarrieren optimal zu
fördern. In der Folge kann für die teilnehmenden Mentorinnen bzw. Unternehmen und Institutionen eine Win-Win-Situation entstehen.
Der Muslimischen Jugend Österreich geht es als Träger dieses Projekts vornehmlich um
eine Qualifikationsoffensive muslimischer Jugendlicher.
Ziele
- Muslimische Jugendliche im Bereich des Gender Mainstreaming sensibilisieren, um damit
das Feld des Empowerments muslimischer Frauen konstruktiv zu ergänzen.
- Direkte Stärkung der Teilnehmer/innen für den interkulturellen und interreligiösen Dialog
durch dafür ausgerichtete Seminarinhalte und Förderung der Kompetenzen im Bereich
des Konfliktmanagements.
- Fernab von traditionellen Verhaltensmustern und gängigen Mechanismen eine selbstkritische Persönlichkeitsentwicklung fördern.
- Entwicklung, Förderung und Ergänzung notwendiger Fähigkeiten als Vorbereitung für die
ständig steigenden Anforderungen im beruflichen Alltag.
- Stärkung in den Bereichen des interkulturellen und interreligiösen Dialogs, sowie der politischen Bildung als Werkzeuge für eine aktive Mitgestaltung der Gesellschaft.
- Bewusstseinsschaffung über die Kenntnis des rechtlichen Rahmens mit dem Schwerpunkt in den Bereichen Gleichberechtigung in Bezug auf Geschlecht und Ethnie.
4.4.5.12. Veranstaltung: Top-Sharing: Gemeinsam an der Spitze!? (2015)
Immer mehr gut qualifizierte Frauen und Männer suchen nach einer beruflichen Tätigkeit, die
es ihnen ermöglicht, die Erwerbstätigkeit lebensphasengerecht zu gestalten. Dies gilt zunehmend auch für Führungskräfte. In den letzten Jahren entwickelte sich mit „Top-Sharing“
ein partnerschaftliches Führungsmodell, das sich an Personal- und Unternehmensverant-
60
wortliche sowie an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen richtet und ihnen Leitlinien zur Umsetzung von Jobsharing in Führungspositionen bietet. Dieses Modell erfreut sich zunehmender
Beliebtheit; auch in Österreich, und ist einer der Zukunftstrends im Bereich der Arbeitsorganisation in Unternehmen und Institutionen. Eine Veranstaltung organisiert vom Bereich Bildung & Gesellschaft gemeinsam mit dem Bereich Arbeit & Soziales am 1. Juni 2015 im Haus
der Industrie.
Ziele
-
Das moderne Führungsmodell (zur besseren Vereinbarkeit) sowie Best PracticeBeispiele vorstellen.
-
Die Chancen und Risiken für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen aber auch die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und die daraus entstehenden Herausforderungen praxisnah mit Expertinnen und Experten sowie mit dem Publikum diskutieren.
-
Bewusstsein für den Ausbau von Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie einer altersgerechten Arbeitswelt über die Veranstaltung hinaus schärfen.
Zielgruppe: Mitglieder des Ausschusses Arbeit und Soziales, Mitglieder des Ausschusses
für Bildung und Gesellschaft, IV Future Verteiler, IV Verteiler „Frauen.Führen“, Verteiler
Frauennetzwerk, Sozialpolitische Interessent/innen aus Wissenschaft und Politik, Sozialpartner, IV Landesgeschäftsstellen.
5. Rückmeldungen der Unternehmen der Strategiegruppe
Der Strategiegruppe "Bessere Vereinbarkeit Familie und Beruf" gehörten neben den unterzeichnenden Institutionen die Vertreter/innen der Unternehmen VERBUND AG, Salzburg
Aluminium Gruppe sowie Raiffeisen Holding NÖ-Wien an. Diese wurden eingeladen, Beiträge zur Umsetzung zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in ihrem Unternehmen
bzw. ihrem Aufgabengebiet im Zeitraum 2012-2015 zu übermitteln.
Wie die drei Unternehmen in den letzten drei Jahren zum Thema „Vereinbarkeit von Familie
und Beruf“ tätig waren, soll nun in der Darstellung der internen familienfreundlichen
Maßnahmen gezeigt werden.
61
Die Raiffeisen Holding NÖ-Wien kann auf untenstehende initiierte familienfreundliche Maßnahmen für ihre Mitarbeiter/innen zurückblicken:
-
Errichtung eines Betriebskindergartens.
-
2-mal jährlich stattfindendes Karenzfrühstück.
-
Einsatz von Flying Nannies an Fenstertagen.
-
Kooperation mit Consentiv (Unternehmen mit Schwerpunkt auf Company & Employee
Assistance) und Rainbows (hilft Kindern und Jugendlichen in stürmischen Zeiten – bei
Trennung, Scheidung oder Tod naher Bezugspersonen).
-
Umfassende Informationen an Schwangere zu Karenz und Elternteilzeit.
-
Erweiterung des Angebotes zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit
vor Ort für alle Mitarbeiter/innen (z.B. Physiotherapie und Osteopathie).
-
Audit „berufundfamilie“: Re-Auditierung der Raiffeisen Landesbank AG und Raiffeisen
Holding im Jahr 2013 durchgeführt und geplant für 2016.
-
Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein fixer Bestandteil im jährlichen
Mitarbeitergespräch.
-
Insgesamt gibt es eine Zunahme von Bildungskarenzen, Bildungsteilzeit, Väterkarenzen
und Papamonat im Unternehmen. Die Integration der Mitarbeiter/innen danach findet
reibungslos statt.
-
Individuelle Angebote für Mitarbeiter/innen mit pflegebedürftigen Angehörigen.
Die Salzburger Aluminium AG setzte diese folgenden Schritte zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihrem Unternehmen:
-
Geschenk bei der Geburt des Kindes.
-
Rückkehrgespräch nach Karenz/Mutterschutz.
-
Zahlreiche verschiedene Zeitmodelle für berufstätige Mütter und Väter.
-
Verschiedene Gleitzeitmodelle.
-
Familienfreundliche Arbeitszeiten.
-
Väterkarenz wird im Unternehmen unterstützt.
-
Teilzeit auch in Führungspositionen möglich.
-
Teilzeit auch für männliche Mitarbeiter möglich.
-
Besprechungen tunlichst nicht zu spät am Nachmittag einzuberufen.
-
Möglichkeit von Home-Office.
-
gemeinsame Lösungsfindung in schwierigen Lebenslagen.
-
Mitarbeiterausweis - speziell ausverhandelte Konditionen für SAG-Mitarbeiter/innen in
umliegenden Betrieben.
-
Sozialleistungen wie z.B. Essenszuschuss, Heirats- und Geburtenzuschuss.
-
Kinderweihnachtsfeier, Familiensommerfest.
62
Das Unternehmen VERBUND AG initiierte zur Förderung der Entwicklung einer nachhaltigen
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den letzten drei Jahren folgende Maßnahmen:
-
Audit berufundfamilie seit 2009.
-
Employee Assistance Programm für Mitarbeiter/innen und Angehörige.
-
Einheitliches Leistungsorientiertes Gehaltsmodell.
-
Krankenzusatzversicherung (auch für Kinder und Partner/innen).
-
Kinderzulage.
-
Flexible Zeitmodelle: Gleitzeit, 4-Tage-Woche, Telearbeit, Teilzeitarbeit.
-
Fenstertage und Weihnachten frei: Einarbeitung der Zeit ohne Urlaubsverbrauch.
-
Konzernweites Gesundheitsmanagement.
-
Informationsplattform Karenz im Intranet, Karenzleitfaden zur Erleichterung des Wiedereinstieges.
-
Eltern&Kind-Zimmer an den Haupt-Standorten, Ferienkinderbetreuung und Familienweihnachtsfeier vom Betriebsrat.
-
Aus- und Weiterbildung sowie Intranetzugang auch für Karenzierte.
-
Frauenförderungsmaßnahmen intern (Frauennetzwerk) und extern (Vergabe Frauenstipendium).
-
Informationsaustausch für Führungskräfte.
-
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen.
-
Teilnehmer an Unternehmen für Familien.
-
Information und Kommunikation von Vereinbarkeitsthemen in Unternehmensmedien.
Weiters wurde erhoben, ob Öffentlichkeits-/PR-/Kommunikations-Aktivitäten in den jeweiligen Unternehmen initiiert wurden.
Die Raiffeisen Holding NÖ-Wien gab im Rahmen der Beantwortung dieser Frage ihren regelmäßigen Newsletter an Mitarbeiter/innen sowie ein umfassendes Angebot im Intranet,
und in der Mitarbeiter/innen-Zeitung an.
Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation in der Salzburg Aluminium Gruppe
gab das Unternehmen an, gezielte Gespräche mit den Mitarbeiter/innen nach der Karenz
noch vor Arbeitsantritt über mögliche Zukunftsperspektiven und Aufstiegschancen trotz Teilzeit und Wiedereinstiegsgespräche mit zahlreichen Informationen, Änderungen etc. am ersten Arbeitstag nach der Karenz bzw. längerer Abwesenheit zu führen.
Die VERBUND AG führte folgende Öffentlichkeits-/PR-/Kommunikations-Aktivitäten an: Das
Bekenntnis des Vorstands zu Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die
63
Unterzeichnung der Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sowie die Veröffentlichung
des Gütezeichens Audit berufundfamilie auf den Intranet- und Internetseiten führte zu einer
verstärkten Wahrnehmung von VERBUND AG als familienfreundlichen Arbeitgeber. Dieses
Thema wird unter anderen immer wieder bei Employer Branding Maßnahmen und Personalmarketing Aktivitäten in den Vordergrund gehoben. So wurde die abermalige Erlangung
des Gütezeichens schon seit 2013 bei externen Auftritten kommuniziert bzw. bei medialer
Berichterstattung darauf Bezug genommen.
Weiters war interessant zu erfahren, ob die Unternehmen, die Mitglied der Strategiegruppe
sind, Studien bzw. empirische Forschung oder Veranstaltungen, Tagungen, Wettbewerbe zum Themenbereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchgeführt oder gute Beispiele (Best Practices) vorgestellt haben.
Die Raiffeisen Holding NÖ-Wien war Best Practices im Buch „Familienfreundlichkeit im Betrieb – Rechtliche organisatorische und kulturelle Umsetzung in der Praxis“ von Peter Rieder,
Anna Mertinz und Elisabeth Wenzl, weiters geplant ist die Teilnahme am Landeswettbewerb
„Unternehmen für Familien 2015“ in Wien und die Positionierung als Partner auf der OnlinePlattform „Unternehmen für Familien“.
Die Salzburger Aluminium AG berichtete von dem Projekt „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ im Zuge dessen auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema ist. Bei
der im Herbst 2014 durchgeführten Mitarbeiter/innen-Befragung gaben 86% der Befragten
an, dass Familie und Beruf in der SAG sehr gut bzw. gut vereinbar sind.
Die VERBUND AG gibt bekannt, dass punkto Veranstaltungen der Fokus vor allem auf interne Veranstaltungen gelegt wird.
64
6. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Insgesamt wurden seit Initiierung der Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ 118 Aktivtäten von jenen Institutionen, welche diese im Jahr 2012 unterzeichnet haben, auf Bundesebene durchgeführt. 39 der genannten Aktivitäten sind dem Öffentlichkeits-, PR- und Kommunikationsbereich zuordenbar und weitere 32 sind Veranstaltungen, Tagungen und Wettbewerbe. Die Evaluierung macht sichtbar, dass mehr als die Hälfte (60%) aller Aktivitäten
durchgeführt wurden, um die Sensibilisierung und Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen sowie einen Umdenkprozess zu fördern und dem Aufruf aller Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu dienen. 25 der 118 genannten Aktivitäten sind Maßnahmen zuzuordnen, die die jeweilige Institution gesetzt hat, um die Sammlung und Verbreitung von
vorhandenen Informationen über positive Erfahrungen mit Maßnahmen sowie Angebote zur
Ermöglichung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben. Im Detail sollten hier
Studien, die beauftragt und/oder durchgeführt wurden und die Darstellung von Best Practices
genannt werden.
Die unterzeichnenden Institutionen waren aber auch in ihrem eigenen Wirkungsbereich als
Arbeitgeber aktiv und initiierten Schritte zur Förderung der Entwicklung einer nachhaltigen
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Rahmen der Evaluierung können 22 interne Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf genannt werden.
Aktivität
Anzahl
Interne Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
22
Öffentlichkeits-, PR- und Kommunikationsaktivitäten
39
Studien und Best Practices-Darstellungen
25
Veranstaltungen, Tagungen und Wettbewerbe
32
Summe
118
Angemerkt werden soll an dieser Stelle noch, dass die unterzeichnenden Institutionen in unterschiedlichem Umfang über ihre Maßnahmen berichteten und dass die Genauigkeit im Inhalt und die Details der Aktivitäten der ausgefüllten Erhebungsblätter variierten. In der Statistik berücksichtigt wurde die Anzahl der thematisch verschiedenen Aktivitäten der Institutionen, unabhängig vom Ausmaß der Berichterstattung. Es wurden alle 118 gemeldeten Maßnahmen im vorliegenden zusammenfassenden Evaluierungsbericht dargestellt. Aufgrund der
Übersichtlichkeit und Lesbarkeit wurde versucht, die Berichte sowohl auf eine einheitliche
Länge als auch auf ein gleiches Detailniveau zu bringen.
65
7. Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“
66
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8. Commitment-Urkunde – „Unternehmen für Familien“
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9. Anhang:
Erhebungsblatt
betreffend Maßnahmen initiiert im Rahmen der
Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“
Berichtszeitraum 2012-2015
Bitte berücksichtigen Sie alle Maßnahmen und Aktivitäten, die zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen sollen. Nennen Sie sowohl bestehende als auch neu
initiierte Maßnahmen und Aktivitäten im Berichtszeitraum 2012-2015.
Informationen zur Beantwortung
Bitte verfassen Sie eine ausführliche Antwort im Anschluss an die jeweilige Frage. Das Dokument ist variabel, Antworten können länger als der vorgegebene Platz sein. Weiterführende Informationen (z.B. Broschüren, Veranstaltungsprogramme etc.) können ebenfalls übermittelt werden.
Kontakt für Rücksendung der Formulare:
Bitte retournieren Sie das Erhebungsplatt per E-Mail (als Word im Anhang) bis spätestens
10. Juli 2015 an das Bundesministerium für Familien und Jugend, an
[email protected]
Für Rückfragen: Mag. Victoria Pani, +43 1 71100 3365
Die Ergebnisse dieser Erhebung werden in einem zusammenfassenden Evaluierungsbericht
zur Charta „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ dargestellt, der den teilnehmenden Unterzeichnern der Charta sowie den weiteren Mitgliedern der Strategiegruppe, welche die Charta
erarbeitet haben, zur Verfügung gestellt wird.
Wir danken sehr herzlich für Ihre Mitarbeit!
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1. Welche Schritte zur Förderung der Entwicklung einer nachhaltigen Vereinbarkeit
von Familie und Beruf haben Sie in den letzten drei Jahren durch Maßnahmen auf
Ebene Ihrer Organisation initiiert?
Bitte führen Sie jede Maßnahme zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzeln an und gehen Sie insbesondere auf folgende Punkte ein:
-
Genauer Titel der Maßnahme
-
Beschreibung des Inhalts, der Ziele und der Ergebnisse der Maßnahme (mind. 10 Zeilen)
-
Welche Zielgruppe(n) soll(en) erreicht werden?
2. Welche Aktivitäten haben Sie gesetzt, um die Sensibilisierung und Akzeptanz für
familienfreundliche Maßnahmen sowie einen Umdenkprozesses zu fördern.
Wurden Öffentlichkeits-/PR-/Kommunikations-Aktivitäten im genannten Themenbereich durch Ihre Institution initiiert?
Bitte führen Sie jede Aktivität zur Förderung der Sensibilisierung und Akzeptanz für
familienfreundliche Maßnahmen einzeln an und gehen Sie insbesondere auf folgende
Punkte ein:
-
Genauer Titel der Aktivität
-
Beschreibung des Inhalts, der Ziele und der Ergebnisse der Aktivität (mind. 10 Zeilen)
-
Welche Zielgruppe(n) soll(en) erreicht werden?
-
Beschreibung des Umsetzungskonzepts z.B. durch Mediaplan (strategisch und zeitlich),
Medieneinsatz und Kommunikationskanäle, Mediaanalysen und -clippings zu PRAktivitäten
3. Welche Maßnahmen hat Ihre Institution gesetzt, um die Sammlung und Verbreitung
von vorhandenen Informationen über positive Erfahrungen mit Maßnahmen sowie Angebote zur Ermöglichung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben?
Wurden seitens Ihrer Institution Studien/empirische Forschung zum Thema Vereinbarkeit
von Familie und Beruf und/oder familienfreundliche Maßnahmen durchgeführt?
Werden gute Beispiele und positive Erfahrungen mit Maßnahmen sowie Angebote zur Ermöglichung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Österreich gesammelt und öffentlich
vorgestellt, beispielsweise als Best Practices?
Bitte führen Sie jede Studie bzw. Vorstellung guter Beispiele einzeln an und gehen Sie
insbesondere auf folgende Punkte ein:
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Bei „Studien“:
-
Genauer Titel der Studie/empirischen Forschung
-
Beschreibung des Inhalts, der Zielsetzung, der methodischen Herangehensweise und
der Zielgruppe (mind. 10 Zeilen)
-
Zentrale Ergebnisse der Studie/empirischen Forschung
Bei „Vorstellung guter Beispiele“
-
Genauer Titel der Maßnahme
-
Beschreibung des Inhalts, der Ziele und der Darstellung (in welchem Medium/Kommunikationskanal, in welcher Darstellungsform (mind. 10 Zeilen)
-
Welche Zielgruppe(n) soll(en) erreicht werden?
4. Welche Aktivitäten wurden in Hinblick auf einen Aufruf aller Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft von Ihrer Institution gesetzt, um die Chancen familienbewusster Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich aktiv zu nutzen und Aktivitäten zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sichtbar zu machen?
Wurden Veranstaltungen, Tagungen, Wettbewerbe uvm. durchgeführt?
Bitte führen Sie jede Aktivität einzeln an und gehen Sie insbesondere auf folgende
Punkte ein:
-
Genauer Titel der Aktivität
-
Beschreibung des Inhalts, der Ziele und der Ergebnisse der Aktivität
(in mind. 10 Zeilen)
-
Welche Zielgruppe(n) soll(en) erreicht werden?
-
Beschreibung des Umsetzungskonzepts z.B. durch Programmablauf, Expertenbeiträge,
Mediaclippings zu den Veranstaltungen u.ä.
Bearbeitung durch:
Ansprechperson:
Kontakt:
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