Suchet der Stadt Bestes Jer 29,7

Suchet der Stadt Bestes Jer 29,7-14
Predigt vom 14. Juni 2015
Einleitung: Als erstes möchte ich mich bei euch als Gemeinde bedanken für euer Mittragen in der Gebets- und
Fasten-Woche zum Thema „Gemeindegründung“. Ich bin echt überwältig über eure Hingabe und euer
geistliches Mittragen. Wir werden als Gemeindeleitung über den vielen Gedankenanstössen beten, brüten und
die Puzzleteile versuchen zusammen zu setzten, um ein klareres Bild zu bekommen, welche nächsten guten
Werke Gott für uns vorbereitet hat.
Unser Ziel ist es ja nicht in erster Linie eine Gemeinde zu gründen, sondern wir wünschen uns, dass hier aber
auch an anderen Orten Menschen Gott begegnen, Gemeinschaft erleben und vom Heiligen Geist inspiriert
handeln. Das ist unsere Vision. Wenn ich zurückblicke auf das letzte halbe Jahr bin ich sehr dankbar, für das was
Gott geschenkt hat. Wir dürfen erleben, wie Menschen Gott begegnet sind, Gemeinschaft mit Gott und
geistlichen Geschwistern entdeckt haben und dies Auswirkungen auf ihren Alltag hat: sie in Beziehungen und im
Handeln zunehmend von Gottes Geist inspiriert sind und befähigt werden, das zu tun, was Gott will. Es ist so
ermutigend zu sehen, wie durch Menschen die Gott begegnet sind, andere auf Gott aufmerksam werden und
dadurch Gemeinschaft erleben, …
Wir sind übrigens seit Anfangs-Jahr an einem Filmprojekt, in dem wir Menschen bitten zu erzählen, wie sie Gott
begegnet sind und was sich dadurch verändert hat. Roman und sein Team leisten super Arbeit! Wenn jemand
mithelfen will (hinter oder vor der Kamera) kann er sich gerne bei uns melden.
Wir wünschen uns, von Herzen, dass noch viele unter uns aber auch um uns Gott begegnen, Gemeinschaft
erleben und inspiriert handeln. Nun, wie erreichen wir das? Wir haben als Leitung drei Schwerpunkte gesetzt:
Gebet, Evangelisation und Diakonie. Ich möchte heute etwas konkreter darüber reden wie das für jeden
einzelnen von uns aussehen kann:
Wir interessieren uns für
Gott
Wir identifizieren uns mit
Und wir investieren uns in
Gesellschaft
Gemeinde
Das ist unser Auftrag. Wenn wir uns für Gott interessieren werden wir ihm begegnen. Wenn wir uns mit ihm
identifizieren werden wir Gemeinschaft mit ihm erleben. Aus der Begegnung und Gemeinschaft mit ihm, fliesst,
dass investieren in ihn: das vom Heiligen Geist inspirierte handeln (alles was wir tun, tun wir für ihn  Kol 3,23).
Wenn wir aus dieser Beziehung zu ihm leben, werden wir uns auch für unsere Mitmenschen interessieren und
mit ihnen identifizieren und geführt vom Heiligen Geist und aus seinen Möglichkeiten in sie investieren (Lk
10,27). Wenn wir das gemeinsam und jeder für sich machen, werden Menschen, denen wir begegnen
zunehmend Gott begegnen und auch „Anlässe“ dazu führen, dass Menschen Gott begegnen …
Nun könnte man hinterfragen, ob das ganze überhaupt biblisch ist. Lasst uns dazu Jeremia 29,7 lesen:
 Jeremia 29,7 Suchet der Stadt (Gesellschaft) Bestes, […] und betet für sie zum HERRN (Gott); denn
wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch (Gemeinde-Familie) wohl.
Ich möchte den Text nun kurz genauer ansehen.
1.1 Suchet der Stadt Bestes
Als erstes fordert Gott uns auf, das Beste für die Stadt (Gesellschaft) zu suchen. Es ist bezeichnend das dies an
erster Stelle steht. Es zeigt Gottes Herz: Denn also hat Gott die Welt geliebt, … (Joh 3,16).
Sucht: Das Beste für die Gesellschaft zu suchen bedeutet Arbeit. Zunächst Arbeit im Suchen und herausfinden,
was das Beste ist. Es braucht Zeit und Interesse für Menschen und Nähe zur Gesellschaft um die Bedürfnisse zu
erkennen. Jesus zeigte Interesse und identifizierte sich mit Menschen. Er fragte die Menschen was Gott für sie
tun kann. Auch wir können Menschen fragen, aber manchmal wissen sie selber nicht, was die wirklichen Nöte
sind.
Der Stadt:
Was sind die Nöte der Welt?
Was sind (leider ab und zu) die Nöte der Kirchen?
Hunger
Lautstärke und Stil im Gottesdienst
Krieg
Kleidervorschriften (Spagetti-Träger)
Geld / Egoismus / Abhängigkeit
Was bringt es mir, wenn ich komme?
Bestes:
Nöte der Gesellschaft:
Die gute Nachricht der Kirchen:
Hunger
Food-Verteilen statt wegwerfen (inkl. Nepal)
Krieg
Frieden mit Gott und Menschen fördern (Familie)
Sehnsucht nach Erfüllung (Süchte)
echte Erfüllung und Freiheit durch Gott anbieten
Fremden-Feindlichkeit
Gast-Freundschaft mit schweizer Haus-Regeln prägen
Virtuelle -Image pflege
Zeit für authentische Begegnungen anbieten
Das Problem der Menschen ist das Herz. Jesus ist der einzige der uns innerlich „neu“ machen kann!
Was war die Beste Entscheidung, deines Lebens? Was ist das Beste, das deinem Nachbarn, Arbeitskollegen,
Freund, Familienangehörigen passieren könnte?  Vision: wir sehen Menschen, die Gott begegnen …
Das Beste kostet etwas: Es ist nicht eine billige Lösung. Wenn wir was machen, machen wir es richtig. Wir
scheuen keine Mühe und keinen Aufwand: wir sind bereit den Preis zu bezahlen. Wir geben wie Jesus unser
Bestes, auch wenn das Angebot abgelehnt wird! Nimm‘s nicht persönlich. Gib nicht auf, das Beste zu suchen.
Nun wie sucht man das Beste für die Gesellschaft?
1.2 Betet für sie
Gott weiss was das Beste ist, darum …
• Bete für Stadt und Menschen (vergleiche 1. Tim 2,1-4)
• Erhalte Gottes Sicht (erkenne die wahre Not)
• Was sollte unsere erste 1. Reaktion auf eine Not sein? Gebet = mit Gottes Möglichkeiten antworten und
mit Gott verbinden (z.B. Weihnachtspäckliaktion, Anfrage Betreuung zwei Jungs)
Wenn wir das Beste für die Stadt (Gesellschaft) suchen und für sie mit Gott reden und auf ihn hören: Wo bleiben
dann wir? Kommen wir persönlich und als Gemeinde nicht zu kurz? Dazu betrachten wir den Kontext des Verses:
1.3 denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl
Schon im Vers selber verspricht uns Gott, dass wir nicht zu kurz kommen! Dies wird verdeutlich durch den
Kontext: Das Volk Gottes wurde nach vielen Verwarnungen in die Exil Gefangenschaft nach Babel deportiert. Der
Prophet Jeremia warnte die Bevölkerung vorher und ermutigt sie nun in der Gefangenschaft sich mit ihrem
Schicksal zu versöhnen und das Beste daraus zu machen. Denn Gott hatte ein Ende der Gefangenschaft geplant
und dieses mit 70 Jahren angegeben. Die Sehnsucht des Volkes zurück in ihr Heimatland zu gehen war gross.
Dabei spielten nicht nur soziale, körperliche und psychische Faktoren eine Rolle, sondern auch geistliche. Im
Ausland zu leben bedeutete dem anti-göttlichen kulturellen Einfluss ausgesetzt zu sein, aber auch getrennt von
Gott zu sein, denn damals war die Gottesbegegnung eng mit dem Besuch eines Tempels verbunden und dieser
lag unerreichbar ca. 1000 km entfernt. Die Trennung vom Tempel, war also zugleich die schmerzhafte Trennung
von Gott. Die Sehnsucht aus dieser Straf-Situation nach Hause zurückzukehren war gross. Die Hoffnung auf eine
baldige Rückkehr wurde von (falschen) Propheten bestärkt, aber Jeremia sandte folgenden Brief:
 Jer 29,4-14: 4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggeführten, die ich von Jerusalem
nach Babel habe wegführen lassen: 5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte;
6nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter
Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet. 7 Suchet
der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr
wohlgeht, so geht's auch euch wohl. 8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch
die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume,
die sie träumen! 9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der
HERR. 10 Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und
will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. 11 Denn ich weiß wohl,
was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass
ich euch gebe das Ende, des ihr wartet. 12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten
und ich will euch erhören. 13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen
suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft
wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht
der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.
Mitten in der Gefangenschaft fordert Gott sein Volk heraus das Beste für die (gottlose) Stadt Babel zu suchen.
An den fett hervorgehobenen Stellen sehen wir, dass Gott nur gute Gedanken und Pläne über uns hat:
1. Geniesse das sein mit deinen Nächsten 2. Frieden = körperliches, seelisches soziales und geistliches
Versöhnstein und Wohlbefinden (vollkommen erst in Zukunft) 3. Seine freimachende Gegenwart
Unsere Situation: Wir sind auch als Kinder des Lichts noch in der Welt und sehnen uns nach der himmlischen
Heimat. Es ist herausfordernd in der Welt zu leben und gegen den Strom zu schwimmen. Unsere Berufung ist es,
in der Welt zu sein aber nicht von der Welt. Wir sind mit dem Kopf im Himmel, aber haben die Füsse auf der
Erde! Sogar wenn du noch in Gefangenschaft lebst, kann Gott dich gebrauchen (Falle). Er wird dich befreien!
Würde man merken, wenn es uns als Kirche nicht mehr gäbe? Ja!!!!! Würde man es merken, wenn es dich nicht
mehr gäbe? Ja!!! Oft sind wir uns nicht bewusst, dass wir schon ein Segen sind ohne was zu tun!
Yonggi Cho’s „Geheimnis“ (Gründer der grössten Gemeinde): Beten und gemeinsam tun, was Gott uns sagt.
Vertiefungsfragen?
Was sind die Nöte der Welt? Nöte der Ortschaft in der du wohnst? Nöte der Menschen, die du kennst?
Redet mit Gott darüber und hört auf ihn. Er soll euch inspirieren, seine für euch vorbereiteten Werke zu tun!