Gängige Papiersorten von A-Z

Gängige Papiersorten von A-Z
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Dokumentenpapier
Papier von besonders hoher Qualität, das für eine möglichst dauerhafte Beständigkeit
ausgelegt ist. Es enthält meist einen hohen Baumwollfaseranteil, der das Papier reißfester
und weicher macht (s. Hadernhaltiges Papier). Zudem werden Melierfasern (können je nach
Licht unterschiedliche Farben aufweisen) oder Sicherheitsstreifen in das Papier eingearbeitet.
Banknotenpapier ist z. B. ein spezielles Dokumentenpapier.
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Fotopapier
Ist ein meist mit einem Weißpigment (Stärke- oder Baryt) vollgeleimter Karton (s.
Gestrichenes Papier), was einen höheren Schwarz-Weiß-Kontrast ermöglicht. Für Lichtabzüge
ist das Papier mit einer Gelatine-Fotoemulsion beschichtet. Auch Fotopapier für
Tintenstrahldrucker kann eine Gelatineschicht zur Aufnahme der Tinte haben.
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Gestrichenes Papier
Die Oberfläche ist ein- oder beidseitig mit einem Bindemittelauftrag („Streichfarbe“)
beschichtet. Der „Strich“ kann pigmentiert und kunststoffhaltig sein und verleiht dem Papier
eine geschlossenere und damit glattere, aber auch stabilere Oberfläche, was die Qualität von
Ausdrucken erhöht. Für eine besonders glatte und glänzende Oberfläche (wie z. B. für
Bildbände) wird bis zu dreimal Strich aufgetragen. Gestrichene Papiere sind zunächst alle
matt. Glanzgrade werden nur durch eine nachträgliche Satinage erzeugt.
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Gummierte Papiere
Papiere die mit einem Klebstoff (z.B. Gummiarabikum) beschichtet sind. Typische Beispiele
sind Briefumschläge, Briefmarken oder Etiketten.
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Hadernhaltiges Papier
Es enthält mindestens 10 % textile Fasern, wie z. B. aus Altkleidern und Lumpen oder neuen
Flachs-, Hanf- oder Baumwollfasern.
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Holzfreies Papier
Dies ist eine irreführende und nicht DIN-gerechte Bezeichnung für holzstofffreies Papier.
Papiere, denen bei der Herstellung die Holzstoffe „Lignin“ und „Hemizellulose“ nicht
entzogen werden, vergilben und werden brüchig (z. B. Zeitungspapier). Um diese Stoffe bei
der Herstellung zu entfernen, muss der Holzbrei lange mit viel Wasser und Chemikalien
gekocht werden. Der „Zellstoff“, der übrig bleibt, wird als „holzfrei“ bezeichnet. Anders als
dieser Begriff vermuten lässt, ist er also nicht „baumfrei“, sondern nur „holzstofffrei“.
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Hygienepapiere
Sehr saugstarke und meist auch bei Nässe noch relativ reißfeste Papiere. Die starke
Saugfähigkeit ergibt sich durch die nur grobe Mahlung des Zellstoffs und dem dadurch hohen
Volumen des Materials.
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Japanpapier
Damit werden diverse Papiere aus Japan oder China bezeichnet. Es ist dünn und extrem
langfasrig. Daher ist es sehr reißfest, tintenfest und verfügt über eine gute Saugkraft.
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Kopierpapier
Holzfreies Naturpapier (s. Naturpapier) für Drucker und Kopierer aller Art. Es besteht meist
aus Fichten- und höherwertigen Laubzellstoffen und ist leicht mit Füllstoffen angereichert.
Oft besitzt es daher Schreibpapierqualität (s. Schreibpapier).
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Kraftpapier
Wird auch als Packpapier bezeichnet und ist ein extrem reißfestes Papier, das für
Verpackungen und Papiermüllsäcke Anwendung findet. Den hohen Belastungswiederstand
verdankt es seinem Zellstoff aus Nadelholz und einer starken Satinierung. Dank dieser
Rohstoff- und Produktionsoptimierung hat es heute meist nur noch ein Papiergewicht von
üblichem Kopierpapier (80 g/m²).
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Löschpapier
Es wird aus grob gemahlenem Altpapier und Zellstoff hergestellt und ist ungeleimt. Dadurch
entsteht ein größeres Volumen mit lockerer Struktur, die dem Papier seine hohe
Saugfähigkeit verleihen.
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Naturpapier
Im engeren Sinne ist es ein ungestrichenes Papier. Im weiteren Sinne bezeichnet es Papiere,
die außerdem nur natürliche Fasern enthalten.
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Pergamentpapier
Es zählt zu den Transparentpapieren und ist ein fettdichtes und auch nass sehr reißfestes
(„nassfest“) Zellstoffpapier (d.h. „Holzfreies Papier“). Die Fettdichtheit wird durch das extrem
starke Zermahlen der Zellstofffasern erreicht sowie durch das starke Walzen des Papiers mit
viel Hitze und Druck. Eine Behandlung mit Schwefelsäure erzeugt die Pergamentierung.
Seidenpapier wird auch oft zu den Transparentpapieren gezählt, ist jedoch kein klassisches
Transparentpapier, da es einfach durch seine extrem dünne Stärke als transparent erscheint.
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Recyclingpapier
Es wird aus Altpapier und Pappe hergestellt. Das benötigt im Vergleich zur Herstellung von
neuem Papier nur ein Drittel Energie und Wasser. Da Reißfestigkeit und Qualität von
Recyclingpapier geringer sind, werden oft neue Fasern beigemischt. Recyclingpapier, das zu
100% aus Altpapier besteht, wird in Deutschland mit dem „Blauer Engel” zertifiziert.
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Schreibpapier
Eine allgemeine Bezeichnung für Papiere, die auf Grund ihrer speziellen geleimten und
satinierten Oberfläche tintenfest sind und die Schrift nicht auslaufen lassen.
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Synthetisches Papier
Es besteht ausschließlich aus Kunststofffasern. Daher ist es besonders reißfest und ist auch
nass noch beachtlich fest („nassfest“). Meist sorgt ein Strich (s. Gestrichenes Papier) für eine
gute Beschreib- und Bedruckbarkeit.
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Thermopapier
Es verfügt einseitig (auf der Druckseite) über eine hitzeempfindliche Beschichtung, die
reaktive Entwickler und Farbpigmente enthält. Diese reagieren unter Einwirkung von Wärme
und machen so die Farbstoffe sichtbar. Das Papier wird daher nicht bedruckt, sondern mit
Wärme bestrahlt.
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Zeichenpapier
Ein allgemeingültiger Begriff für holzfreie Papiere (s. Holzfreies Papier), deren Oberfläche gut
geleimt ist. Diese sind daher radierfest und verfügen über eine glatte Oberfläche, die für Bleiund Buntstifte aber noch rau genug ist, damit die Farbpigmente haften.
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Zeitungsdruckpapier
Ein Papier aus Holzfasern, denen der Holzstoff „Lignin“ nicht entzogen wurde. Das ist in der
Herstellung preislich und energetisch günstiger, lässt das Papier mit der Zeit aber verfärben
und brüchig werden. Daher wird es v. a. für tagesaktuelle Publikationen verwendet (s.
Holzfreies Papier).