Von Michael Schwarz in Schiff wird in der Regel durch Eigenkapital und Fremdkapital finanziert. Das Fremdkapital stellt eine Bank über Kredite zur Verfügung. In der Regel werden allerdings zwischen 25 und 40 Prozent der Gesamtinvestition von Privatanlegern als Eigenkapital aufgebracht. „Günstiger“ für die Gesellschaft ist oft das Fremdkapital der Bank, deren Renditeerwartung meist niedriger ist als die der Anleger. Deswegen ist das Fremdkapitalvolumen der Bank meist höher als das Eigenkapitalvolumen der Investoren. Weiterer positiver Effekt: Das vergleichsweise „günstige“ Fremdkapital der Bank führt zu einer höheren Eigenkapitalverzinsung der Investoren. E Das Investitionsvolumen besteht natürlich nicht nur aus dem „reinen“ Kaufpreis für das Schiff. Daneben fallen weitere Kosten an, die für die Konzeption und den Betrieb von Schiffsbeteiligungen unabdingbar sind, neben den Emissionskosten beispielsweise Rechts- und Steuerberatungskosten oder Gebühren für die Gründung der Gesellschaft. Wenn das Bankdarlehen nach einer festgelegten Zeit getilgt wurde, ist das Schiff alleiniges Eigentum der Anleger. Die wirtschaftliche Nutzdauer eines Schiffes ist aber in der Regel länger als die Rückzahlungszeit des Darlehens. Wie funktioniert eigentlich eine Schiffsbeteiligung? Schiffsbeteiligungen haben eine Jahrhunderte alte Tradition. Damals schon schlossen sich Kaufleute zusammen, um sich bei Bau und Betrieb von Schiffen Chancen und Risiken zu teilen. Heute haben sich Experten wie die Oltmann Gruppe darauf spezialisiert, Reedereien, Banken, Investoren und weitere Partner zusammenzuführen. Lesen Sie hier, wie eine Schiffsbeteiligung funktioniert. Der Restwert des Schiffes unterliegt natürlich den Marktschwankungen von Angebot und Nachfrage. Dieser Restwert bei Verkauf des Schiffes und die „Mieteinnahmen“ aus der Zeit nach der Darlehenstil- gung stehen den Anlegern alleine zu, da das Darlehen an die Bank ja bereits getilgt wurde. Ein Schiff als Anlageobjekt liefert also neben laufenden Auszahlungen auch die Substanz einer Sachinvestition. Und: Die Anleger entscheiden über den Verkauf eines Schiffes. Also ist auch eine ganz andere Fondslaufzeit möglich, als zunächst prognostiziert. Aus wirtschaftlichen Gründen kann nämlich auch gerade eine kurze Laufzeit zu beachtlichen Renditen führen. Beteiligte Partner bei einer Schiffsfinanzierung ®Ê Die Schifffahrtsgesellschaft erwirbt das Schiff und beauftragt das Emissionshaus mit der Beschaffung des Fremdkapitals und der Einwerbung des Eigenkapitals. ®Ê Das Emissionshaus hat im Vorfeld eines Schiffsfonds das Konzept erstellt und vertreibt die Fondsbeteiligungen über Vertriebspartner an private oder institutionelle Anleger. ®ÊDer Anleger beteiligt sich über eine Kommanditgesellschaft an einem Schiffsfonds. Er wird damit Mitunternehmer einer Gesellschaft, die ein Schiff erwirbt und verchartert. Die Anleger sind an den steuerlichen und wirtschaftlichen Ergebnissen beteiligt und partizipieren an dem Veräußerungserlös des Schiffes. ®ÊSteuerberatungsgesellschaften und Rechtsanwälte sorgen für die fachliche Beratung der Schifffahrtsgesellschaften in steuerlichen oder juristischen Fragen. ®Ê Die Reederei ist für die Beschäftigung des Schiffes und dessen Betrieb zuständig. Sie kümmert sich also beispielsweise um die Besatzung, die richtigen Versicherungen, die richtige Ausrüstung und die Wartung und Pflege des Schiffes. ®Ê Die Vertriebspartner sind unabhängige oder institutionelle Finanzberater und stellen quasi eine Schnittstelle zwischen den Anlegern und dem Emissionshaus dar. ®ÊDie Banken stellen das Fremdkapital für die Schiffsfinanzierung zur Verfügung. ®Ê Der Charterer mietet oder least das Schiff für einen gewissen Zeitraum. Dafür zahlt er eine Charterrate. MeeresSpiegel 2/20
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