Artikel Messmer

Jeder Tag ein Vermögen.
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Von Menschen und Grenzen.
„Zwänge überwinden –
vorwärts kommen!“
Die ãBlue Man GroupÒ im Theater am Potsdamer Platz in Berlin ist eine der erfolgreichsten
Performance-Shows. Sie feiert die Kunst- und Popkultur Ð und stellt sie zugleich kritisch
ins Licht. Regisseur Matthias Messmer ist der kŸnstlerische Leiter dieses aufregenden
Spektakels mit Ÿber 160 Mitstreitern auf und hinter der BŸhne. Doch er ist nicht nur fŸr
den rasanten Ablauf der abendlichen Show verantwortlich, sondern auch fŸr alle anderen
šffentlichen Auftritte der Gruppe. FŸr das FORUM lie§ uns Matthias Messmer hinter die
Kulissen schauen.
Drei MŠnner, die HŠnde und Kšpfe in blaue Farbe getaucht Ð sie sind
das Markenzeichen der erfolgreichen Multimediashow ãBlue Man GroupÒ.
Auf der BŸhne kommen die scheinbar ruhigen und beinahe statisch
anmutenden Darsteller dann richtig in Fahrt: Nur mit dem Mund jonglieren sie Farbbeutel,
werfen sie einander zu und lassen sie auf rotierenden LeinwŠnden zu bizarren Kunstwerken
zerplatzen, wŠhrend sie mit Kunststoffršhren faszinierende KlŠnge erzeugen.
FORUM: Herr Messmer, Sie sind ein sehr erfolgreicher Regisseur. Ist Ihnen das in die Wiege
gelegt worden?
Messmer: Nein, gar nicht. Ich habe zunŠchst Germanistik und Philosophie studiert. Erst Ÿber
Praktika kam ich Ÿberhaupt zum Theater. Da erkannte ich dann recht bald: Regie ist mein Beruf
und auch meine Berufung.
FORUM: Der konnten Sie jedoch im Berlin vor der Wende, wo Sie damals lebten, nicht folgen.
Bot Ihnen erst die deutsche Wiedervereinigung die gro§e Chance?
Messmer: Ja, das war beinahe Schicksal. Erst durch den Mauerfall wurde es Ÿberhaupt mšglich,
dass ich in Berlin ein Regiestudium beginnen konnte.
FORUM: Wenn Sie ihren Beruf beschreiben mŸssten: Was macht ihn fŸr Sie so besonders?
Messmer: Das Tolle daran ist fŸr mich der kreative Prozess Ð eine Gruppe von KŸnstlern
zusammenzubringen und gemeinsam mit ihnen an etwas zu arbeiten, das schlie§lich ein
Eigenleben entwickelt. Ich habe frŸher auch Cartoons und Comics und sogar politische Karikaturen
gezeichnet und viel Musik gespielt. Aber nie hŠtte ich sagen kšnnen: ãDas ist mein Traum, ich
mšchte nichts anderes machenÒ. Regie vereint all die Dinge, die mir Freude bereiten und die
mich immer schon interessiert haben. Hier stehen mir endlich alle Mšglichkeiten offen.
FORUM: Ist das ãKŸnstlerlebenÒ wirklich so locker und macht immer Spa§?
Messmer: Der Spa§ kommt vor allem dann auf, wenn ich mit einem guten Team zusammen
arbeite, in dem es nicht nur gute Stimmung, sondern auch gegenseitiges Vertrauen gibt. Nur
dann kann man sich gegenseitig motivieren und das kreative Potenzial freisetzen, das fŸr eine
gute Show nštig ist. Es ist einfach wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
FORUM: ZurŸck zu Ihrer persšnlichen Geschichte: Kurz nach der Wende, im Osten Berlins Ð
das war sicher eine aufregende Zeit?
Messmer: Na, ich wŸrde sogar sagen, das war eine wirklich extreme Zeit. Man merkte, dass
eine gemeinsame Sprache noch kein gemeinsames Volk ausmacht. Die Erfahrungen waren so
unterschiedlich Ð es war atemberaubend, deutsche Geschichte so hautnah zu erleben.
FORUM: Sie wurden ein klassischer Theatermann, Ÿbernahmen dann aber die kŸnstlerische
Leitung eines so multimedialen Spektakels wie der ãBlue Man GroupÒ Ð warum?
Messmer: Als ich die Show zum ersten Mal in Las Vegas sah, dachte ich: Das ist verrŸckt! Das
bricht mit so vielen Gesetzen, die ich in meiner Theaterzeit gelernt habe. Es gibt keine durchgŠngigen
Geschichten und auch keine Dialoge oder auch nur irgendetwas, das in einem klassischen Sinn
die Zuschauer bei Laune hŠlt. Es sind viel mehr voneinander všllig unabhŠngige, einzelne Ð ich
wŸrde es nicht einmal Szenen nennen Ð Aktionen. Das ist exakt das, was mich daran fasziniert
hat. Mein erstes GefŸhl war jedoch beinahe Empšrung: ãDas gibtÕs doch gar nicht! Was machen
die denn? Das kann man doch nicht bringenÉÒ. Man kann Ð und wie!
FORUM: Wie begegnen Sie neuen Projekten, auch neuen Herausforderungen?
Messmer: ZunŠchst einmal ganz offen, mit einem leeren Blatt. Das ist auch unbedingt nštig,
denn als Regisseur muss ich immer auch den ãInputÒ der KŸnstler und Mitarbeiter verarbeiten.
Das ist eben der kreative Prozess Ð und nur wenn ich diese Mšglichkeiten nutze, dann kann eine
Plansecur – die systematische Finanzplanung