KÖNIGIN-KATHARINA-STIFT STUTTGART Sandra Engelhardt und Martin Maria Schulte Ein Musical Bühnenbild: Eva Koberstein mit Schülern Technik-AG: Werner Fick Regie-Assistenz: Hanni Schlittenhardt Unterstufenchor des KKSt Gesamtleitung: Enrico Trummer Donnerstag, 21. Mai 2015, 19.00 Uhr Große Sporthalle im Königin-Katharina-Stift EINTRITT FREI – SPENDEN WILLKOMMEN Sehr verehrtes Publikum, mit der Erarbeitung eines Musicals durch die Schüler/Innen des Unterstufenchores knüpft die Fachschaft Musik am KKSt an szenische Produktionen der vergangenen Jahre an: Mit der szenischen Aufführung der „Chinesischen Nachtigall“ (2011) und der „Swingenden Weihnacht“ (2012) wurden bereits abendfüllende Produktionen erfolgreich erarbeitet – und eine Fortsetzung dieses Weges lag gewissermaßen schon länger in der Luft. Auch dieses Mal gibt es wieder für alle Beteiligten Neues zu entdecken und vielfältige technische und gestalterische Probleme sind zu lösen. Für die einzelnen Beteiligten bietet die Mitwirkung bei einer szenisch/musikalischen Produktion eine große Chance, das persönliche Entwicklungspotential zu erweitern und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Auch dieses Mal soll Schule wieder zu einem Ort werden, wo sich Kräfte bündeln und gestalterische Ausdrucksformen kreiert werden. Ich danke den Schüler/Innen meines Chores für ihre begeisterte Mitwirkung und ihren großen Einsatz bei der Vorbereitung dieses Abends. Der Dank gilt aber auch dem Kollegium, das sich bei den zahlreichen Proben als flexibel und verständnisvoll gezeigt hat. Besonderen Dank darf ich auch Frau Eva Koberstein, unserer neuen Kunst-Kollegin, Frau Hanni Schlittenhardt, unserer neuen Musik-Kollegin und Herrn Werner Fick für die tatkräftige Unterstützung und die guten Ideen sowie unserem neuen Rektorats-Team, bestehend aus Matthias Härer und Michael Menholz, für die organisatorische Koordination aussprechen: Ohne ihr inspiriertes Engagement wäre ein solcher Abend sicherlich nicht möglich geworden. Schließlich gilt auch unserem neuen Schulleiter, Herrn OStDir Baur ein ganz besonderer Dank: Durch sein Verständnis für die kulturelle Arbeit an unserer Schule konnte er Räume öffnen, ohne die solche Projekte nicht möglich wären. Zum Stück Coco Superstar Das Musical Coco Superstar thematisiert ein Grundproblem im Zusammenhang mit dem Thema „Schule, Bildung und Beurteilung“: Sagen die Schulzensuren denn das Wesentliche über die einzelnen Schüler/Innen einer Schule aus? Das Auswahlkriterium „Notendurchschnitt“ wird in diesem Musical auf unterhaltsame Weise näher beleuchtet und kritisch hinterfragt. Das breite Spektrum von Betätigungsfeldern innerhalb der Schülerschaft wird sichtbar und die Schüler zeigen, wo sie sich mit Hingabe engagieren. Neigungsgruppen von Naturwissenschaftlern, Sprachlern, Sportlern, Künstlern, ja sogar Einzelgängern formieren sich und fordern Anerkennung ein. Interessant dabei ist, dass sich die anfänglich so klare Haltung der Direktorin im Laufe des Stückes zu ändern beginnt. Mehr und mehr erkennt auch sie, dass hinter den Zensuren vielfältig begabte junge Menschen stehen, deren Leistung von den Zensuren allein gar nicht vollständig wiedergegeben werden kann. Auch sie selbst beginnt über ihr eigenes Leben und die Träume, die sie als junger Mensch hatte, nachzudenken. Dass der durch seinen Arbeitseifer ständig störende Hausmeister am Ende zum großen Joker des Konflikts wird, ist eine ebenso überraschende wie zum Nachdenken anregende Pointe des Stücks. Schule wird in diesem Stück so gezeigt, wie sie eigentlich sein sollte: Als Raum für ständige Entwicklungen, die von allen Beteiligten des Schullebens im Dialog um bessere Lösungen angestrebt werden und nie zum Stillstand kommen sollten… Zur Inszenierung: Ein Musical verbindet bekanntlich Bühnenspiel mit Musik. In einer Schulaufführung, zumal mit einem Unterstufen-Ensemble, steht die Gestaltung dieser beiden Elemente zuerst einmal im Vorder- grund. Bereichert wird die heutige Aufführung aber noch durch zusätzliche Elemente: Das sind zum Beispiel 15 Bühnen-Module aus der „Bühnenwerkstatt“ der Klassen 9a und 9c nach Ideen und unter Anleitung unserer Kunst-Kollegin Eva Koberstein. Dies sind Kisten, deren Seiten mit verschiedenen grafischen Symbolen und Buchstaben beklebt sind und die immer wieder die Aussagen einzelner Szenen verstärken und zuspitzen: So sind einmal 15 bunte Sterne zu sehen, die für den Superstar Coco stehen. Zahnrädchen symbolisieren die Begeisterung für Technik und Naturwissenschaft, bunte Flaggen und Fähnchen verdeutlichen das bunte Sprachgemisch der „Sprach-Genies“ oder hin und wieder werden auch Sätze gebildet, die die dramaturgische Entwicklung unterstreichen: ICH ENTSCHEIDE!! unterstreicht zusätzlich den sich formierenden Widerstand gegen die Auswahlkriterien der Direktorin. Auch kurze Animationen zu einzelnen Musikstücken sind entstanden: Da werden beispielsweise die zerplatzten Jugendträume der Direktorin auf beindruckende und einfache Weise grafisch abstrakt dargestellt. Auch Tänze dürfen nicht fehlen: Hier haben sich Mädchen mit Tanzerfahrung (gesammelt in unserer TanzAG) ihren Erfahrungsschatz zunutze gemacht und passende „Moves“ beigesteuert… Zum Inhalt: 1. Szene: Coco – so heißt der neue Superstar, der mit Stimme, Charisma und seinen Erfolgen die Herzen der jugendlichen Fans höher schlagen lässt. Die Ankündigung, dass der Manager dieses Stars an ihrer Schule auftauchen wird, findet ein geteiltes Echo: Die Jungen zeigen sich genervt – die Mädchen sind dafür umso begeisterter. Song: Ich werd noch ganz verrückt. 2. Szene: Der Manager von Coco erscheint tatsächlich unter großem Jubel der Schülerinnen persönlich an der Schule. Seine Ankündigung, einen sehr begehrten Backstage-Pass für einen Coco-Fan der Schule zu spendieren, löst totale Begeisterung – vor allem bei der weiblichen Schülerschaft – aus. Song: Sie ist schön, sie singt toll…. 3. Szene: Die Schuldirektorin gibt zu bedenken, dass ja nur ein Backstage-Pass vergeben wird. Sie schlägt deshalb vor, dass der oder die Schüler/In mit den besten Noten den begehrten Pass bekommen soll. Und da sich jetzt – wegen des riesigen technischen Equipments der Coco-Bühnenshow – auch die Jungen für diesen Pass zu interessieren beginnen, formiert sich gegen den Vorschlag der Direktorin ein starker Protest der gesamten Schülerschaft: „Das ist ungerecht…“ Song: Ich entscheide selbst 4. Szene: In die Diskussion um ein gerechtes Auswahlverfahren schaltet sich jetzt auch der Geschichtslehrer ein. Unterbrochen wird die hitzige Diskussion durch den Hausmeister Stolzer: Er arbeitet zum Missfallen der Direktorin gerade jetzt in der Aula seinen Arbeitsplan ab. Eine Lösung der Diskussion um das richtige Auswahlverfahren für den Coco-Pass bahnt sich an: Es sollen Gruppen gebildet werden, die – nach Fächern geordnet – eine Präsentation vorbereiten. Die beste Präsentation soll belohnt werden. Eine erste Gruppe bildet sich, bestehend aus Schülern, die sich für Naturwissenschaften interessieren. Rap: Wir wollen’s wissen 5. Szene: Wieder entsteht unter der Schülerschaft Unmut: Manche von ihnen wollen nichts von der naturwissenschaftlichen Gruppe wissen – und so schlägt der Lehrer eine weitere Gruppe vor, die sich dann auch gleich zum Vortrag formiert: Eine Gruppe für alle, die sich für Sprachen interessieren. Song: Hello, welcome, bonjour 6. Szene: Der Lehrer wundert sich, dass die Sprachler-Gruppe nur aus Mädchen besteht. Eine neue Interessengruppe meldet sich – trotz der Einwände der Direktorin: Es sind die vom Sport begeisterten Schüler/Innen. Ein weiteres Mal taucht der Hausmeister auf und nervt die Direktorin mit seinem Arbeitseifer in der Schulaula, wo die Diskussionen zwischen Schulleitung und Schülerschaft im Gange sind. Am Ende hat sich eine Sport-Gruppe gebildet. Song: Eins, zwei, drei 7. Szene: Die Diskussion zwischen Schülerschaft und Schulleitung geht weiter: Jetzt melden sich die Schüler/Innen, die sich für Musik, Theater, Kunst und Tanz interessieren. Die Direktorin stellt mit leicht resigniertem Unterton fest, dass es jetzt sogar noch eine Künstlergruppe gibt. Song: Mit Fantasie 8. Szene: Beeindruckt von der Darbietung der Künstlergruppe äußert sich der Lehrer – die Direktorin reagiert dagegen kühl: Ihr geht es um die „Allgemeinbildung“ und nicht um Spitzenleistungen bei Hobby-Beschäftigungen. Nach einem kurzen weiteren Hausmeister-Auftritt treiben die Schüler/Innen die Direktorin in die Enge und stellen unbequeme Fragen nach den persönlichen Interessen und Talenten der Direktorin. Im Anschluss daran entspinnt sich ein kurzer, kritischer Dialog zwischen Direktorin und Lehrer: Auch dieser Lehrer plädiert dafür, dass Kinder ein Recht auf ihre Träume und Ideen haben – bevor sie als Rädchen in der Erwachsenen-Welt funktionieren sollen. Die Direktorin bleibt alleine zurück und blickt kritisch auf ihr Leben und die geplatzten Träume. Song: Meinen Traum, wann hab ich ihn bloß verlorn? 9. Szene: Die verschiedenen Schüler-Gruppen treten auf und artikulieren sich auf ihre Weise. Auch Rivalitäten zwischen den Gruppen zeigen sich: Jede Gruppe will die beste sein und den Backstage-Pass gewinnen. Song: Eskalation 10. Szene: Auch eine „Gruppe der Einzelgänger“ traut sich plötzlich aus ihrem „Abseits“, artikuliert sich und stellt die Forderung nach Anerkennung. Die Spannung ist zum Zerreißen gespannt... Song: Entscheidung jetzt 11. Szene: Der Ruf der Gruppen nach einer Entscheidung, wer den Backstage-Pass endlich bekommen soll, wird immer heftiger. Auch die Direktorin und der Lehrer sind sich uneinig. Ausgerechnet die Einzelgänger werden jetzt zu Streitschlichtern. Die Gruppen besinnen sich, erkennen ihre gemeinsamen Interessen und solidarisieren sich. Song: Dein Weg 12. Szene: Ein weiterer Auftritt des geschäftigen Hausmeisters reizt die Schüler zu verwunderten Kommentaren, die vom Lehrer zurechtgerückt werden. Eine Entscheidung ist aber immer noch nicht gefallen. Wer darf zu Coco gehen? Schließlich schlagen die Schüler ein Los-Verfahren vor, auf das die Direktorin jetzt gerne eingehen will. Die Schüler sollen in die Klassenräume zurück in den Unterricht gehen. 13. Szene: In einem großen Monolog informiert Hausmeister Stolzer das Publikum über zwei kleine Geheimnisse: Zum einen, dass er morgen Geburtstag habe und ganz sicher sei, dass die ganzen Umtriebe zwischen Schülerschaft und Direktorin der Vorbereitung dieses Festes dienen. Zum anderen: Zum Dank für diese bevorstehende Überraschung, hat er seine Verbindungen spielen lassen und es geschafft, eine exklusive Live-VideoÜbertragung des Coco-Konzerts an die Schule zu organisieren. Eine kleine Sensation! 14. Szene: Freudestrahlend begegnet der Hausmeister der Schülerschaft samt Direktorin. Umso enttäuschter ist er dann, als er feststellen muss, dass alle seinen Geburtstag vergessen haben. Als ihm dann nebenbei seine Überraschung mit der LiveÜbertragung herausrutscht, löst er eine riesige Begeisterungswel- le in der Schülerschaft aus – alle wollen mit ihm eine große Party feiern – und die Suche nach dem Gewinner für den BackstagePass ist nun plötzlich überflüssig geworden. Song: Kommt lasst uns feiern Mitwirkende Direktorin – Bettina Bolliger, (7d) Lehrer – Armin Heydari, (9c) Hausmeister – Fleming Nave, (10b) Manager – Oliver Scheer, (10b) Mädchen - Giulia Marino (5a), Lucy Glessing, Jacqueline Guitu (5c), Aglaia von Garrel (6b), Maja Halbeisen, Luise Klingler, Noemi Steinbrink (6c), Leonie Breuninger, Aileen Pawelczyk, Sonja Halbeisen, Sarah Pörtner, Marie Niermayer (6d), Jasmin Wiese (7a), Lisa-Marie Ganzhorn, Lara Pferdt (7b), Nathalie Schneider, Laura Stifter, Elisa Schöpf (7d) Jungen – Hyoung-tae Kim (5b), Eylert Dieckmann (5c), Marcus Klein (6b), Johannes Altehage, Jacques Chaumette, Quentin Fisz, Jan Hummel, Maxim Morasch (6c), Francesco Ferro (7d) Animationen – Eva Koberstein, Armin Heydari, Jonas Knickenberg, (9c) Tanz-Choreografien: Laura Stifter und Nathalie Schneider, (7d) Technik-AG: Werner Fick, Nils Nemenz, (9c), Jonas Knickenberg, (9c), Alexis Michels, (9c), Robert Graf, (9a), Elisabeth Brott, (9a) Bühnenbilder und Plakat: Eva Koberstein Regie-Assistenz, Souffleuse: Hanni Schlittenhardt Gesamtleitung, Texte im Programmheft: Enrico Trummer
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