W enn der Paderbörner Fernsehen guckt, dann träumt er sich gern an die Schauplätze der Filme. So ist er schon weit gereist. In seiner Vorstellung, aber auch in echt. So war er schon in Rom, aber auch in New York und auf den Bahamas. In diesen Tagen steht beim Paderbörner was kriminelles mit Inspektor Barnaby auf dem Programm. Herrlich diese Atmosphäre mit den stets eleganten englischen Cottages, den schmalen Straßen und den durch und durch grünen Landschaften. Die Schwärmerei hat einen Grund: Der Paderbörner nutzt die Herbstferien noch für einen Sprung über den Ärmelkanal. Er muss doch mal nachsehen, ob es wirklich überall so idyllisch ist, wie es die TV-Serie Glauben macht. Und vielleicht taucht ja sogar Inspektor Barnaby hinter irgendeiner Hecker auf, hofft. . . Wochenmarkt Auf der Lieth alle 14 Tage ¥ Paderborn. Seit September findet in Paderborn, im Geschäftszentrum „Auf der Lieth“, donnerstags von 14 bis 18 Uhr, vorerst im 14-tägigen Rhythmus ein kleiner Wochenmarkt statt. Es werden frische und gesunde Lebensmittel überwiegend aus der Region und andere Dinge angeboten. Frische Waffeln werden von ortsansässigen Kindergärten oder Initiativen wie „Weihnachten im Schuhkarton“ gebacken. Die nächsten Termine sind: 8. und 22. Oktober, 5. und 19. November sowie 3. und 17. Dezember – jeweils von 14 bis 18 Uhr. Streitthema: Am Bahnübergang am Rosentor kommt es oft zu brenzligen Situationen. Speziell ältere Leute und Menschen im Rollstuhl haben es schwer. Bis es plötzlich zu spät ist Bahnübergang Rosentor: Ein älterer Herr kommt auf der Flucht vor der Schranke zu Fall. Das dürfte die Diskussion um die Lösung eines Jahrzehnte alten Problems neu beleben VON HANS-HERMANN IGGES ¥ Geschwindigkeitskontrollen führt die Polizei heute durch in Paderborn an der Borchener Straße, in Borchen an der K 20 zwischen Borchen und Helmern und in Hövelhof an der L 935 zwischen Espeln und Riege. Darüber hinaus muss im gesamten Kreisund Stadtgebiet Paderborn mit kurzfristig wechselnden Verkehrskontrollen gerechnet werden. W FOTOS: MARC KÖPPELMANN KOMMENTAR Bahnübergang Rosentor Die Kuh muss vom Gleis VON HANS-HERMANN IGGES ie lange dauert die Diskussion um den Bahnübergang am Rosentor nun schon? Zehn Jahre? Zwanzig? Dreißig? Dabei dürfte es der von Fußgängern meist frequentierte Bahnübergang in OWL sein. Und das nicht nur zu Libori, wenn dort zum Glück Sicherheitsleute die Massen schleusen. Der Übergang mag den Sicherheitsnormen des Eisenbahnbundesamtes entsprechen. Immerhin wird er sogar per Video überwacht. Wer ihn jedoch regelmäßig nutzt, weiß: Er ist mit seinen drei Gleisen so breit, dass gerade Ältere gefährdet sind. Wer etwa auf einen Rollatorangewiesenist, hat richtig Stress. Und das sind auch in der Südstadt immer mehr Menschen. Das Warnlicht sieht nur, wer direkt da- rauf zugeht. Wer von der Leostraße abbiegt, übersieht es. Außerdem: Der niedrige Tunnel ist eine Zumutung, die Treppe eine Katastrophe. Paderborn wie es nicht weniger überzeugen könnte. Doch genug geschimpft: Die Kommunalpolitik muss sich endlich durchringen. Da man die Bahn nicht zwingen kann, sich zu beteiligen, verbieten sich meiner Meinung nach aufwändige Betonrampen, die den Weg verlängern und auch noch scheußlich anzusehen wären. Auch wenn sicherlich kaum ein Autofahrer die Passage vermissen würde. Was sollte noch mal gegen einen Aufzug sprechen? Die Wartungskosten? Mit Verlaub: Für den Königsplatz ist so ein Aufzug doch gerade erst beschlossen worden. ¥ Paderborn. „Aus meiner Sicht ist die Wegeführung am Bahnübergang Rosentor eine unerträgliche Zumutung für alte oder gehandicapte Menschen. Ich fordere den Bürgermeister und die Ratsfrauen und -herren auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden und diesen Missstand zu beseitigen!“ Werner Vielhaber, ehemaliger Vorsitzender des Pfarrgemeinderates der Paderborner Innenstadtgemeinde St. Liborius, weiß, wovon er spricht, wenn er sich so aufregt. Er wurde gerade erst Zeuge eines Beinaheunfalls, der typisch ist für viele brenzlige Situationen an Paderborns gefährlichstem Bahnübergang. Speziell Anwohner der Südstadt wie Vielhaber laufen seit Jahren immer wieder dagegen an – bisher vergeblich. In einer Stellungnahme gegenüber der Neuen Westfälischen schildert er den Vorfall: Danach sei ein älteres Ehepaar beim Queren der Gleise von sich schließenden Schran- ken auf halber Strecke überrascht worden und erschrocken zurückgeeilt. Der Senior habe sich unter der Schranke so bücken müssen, dass er lang hinschlug. Vielhaber: „Gott sei Dank hat er außer leichten Blessuren keine schlimmen Verletzungen davon getragen.“ Der Vorfall reiht sich nahtlos in eine lange Liste mit mehr oder weniger schmerzhaften, immer aber für die Beteiligten geradezu traumatisierenden mindestens Beinahe-Unfällen. So wurde im Sommer 2012 ein Höxteraner sogar am Kopf verletzt, und Anfang 2013 kam eine Rollstuhlfahrerin zu Schaden. Tatsächlich gibt es inzwischen keinen Missstand in Paderborn, der länger diskutiert würde. Zwar scheint es keine spontan alle glücklich machende Lösung zu geben; aber immerhin liegen seit Anfang 2013 endlich vier mögliche Varianten für einen Umbau auf dem Tisch. Klar ist inzwischen: Die Bahn AG stellt sich stur und will sich an Umbaukostennicht beteiligen– für sie erfüllt der Übergang alle Si- Eng und steil: Die Treppe Richtung Leostraße. Protest: Vielfach machten Anwohner ihrem Unmut Luft. INFO Bisher diskutierte Vorschläge ´ Eine 58 Meter lange Rampe zur Leostraße im Anschluss an den vorhandenen Tunnel. ´ Eine Aufzugsanlage auf der Südseite des Rosentores. ´ Eine 62 Meter lange gewendelte Rampe, bei der der Übergang für Autos gesperrt würde und nur noch Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge passieren könnten. ´ Verlegung der Unterführung auf die Westseite, wo ein höherer Durchgang als bisher möglich wäre. ´ Kostenschätzungen unterschieden sich noch sehr. cherheitsnormen. Immerhin, so der stellvertretende Leiter des Straßen- und Brückenbauamtes Eckhard Döring, habe sie nach mehrfacher Aufforderung und einer Kostenübernahmeerklärung der Stadt versprochen, den Einbau einer Blindenakustik wenigstens zu planen. Diese könnte das schon vor Jahren nach Anwohnerprotesten ausgeschaltete Klöppelwerk, das Passanten zusätzlich zum Lichtzeichen vor der Schranke warnt, ersetzten. Was die große Lösung, einen Umbau, betreffe, so sei noch im Herbst mit der Ausschreibung für einen konkreten Planungsauftrag zu rechnen. Eine Umsetzung sei nach entsprechenden Beschlüssen im zweiten Teil des integrierten Handlungskonzeptes ab frühestens 2016 vorgesehen. ¦ Kommentar Ihre Meinung ist gefragt Schicken Sie Ihre E-Mail zum Thema an: [email protected] Spenden ermöglichen Sprachkurs für Flüchtlinge Engagiert: Die Stiftung Bildung und Handwerk in Paderborn gibt Sprachkurse für Asylbewerber. Der Bedarf dafür ist hoch, die Finanzierung dagegen nur durch privates Engagement möglich ¥ Paderborn (ara). „Es ist gut, dass die Menschen mir hier helfen.“ Jwan hat gerade sein Zertifikat für die Teilnahme am Sprachkurs bekommen, da gibt er auch schon das erste Interview auf Deutsch. 13 Asylbewerber mit unterschiedlichster Bildung absolvierten erfolgreich den Sprachkurs in den Räumen der SBH West. 100 Stunden haben Ingrid Johnstone und Sandra Bäsner den Teilnehmern des Kurses die notwendigen Sprachkenntnisse gelehrt. Von der Begrüßung über Uhrzeiten und Pünktlichkeit, bis zum Austausch mit anderen Migranten lernen die Kursteilnehmer eine erste Orientierungshilfe im für sie neuen Land kennen. „Das Engagement und der Wille, die Sprache zu lernen, ist enorm groß“, sagt Sandra Bäsner. Die Lehrerin hat in ihrer Berufslaufbahn bereits Kinder in der Sekundarstufe 1 in den Fächern Deutsch und Geschichte unterrichtet, heute vermittelt sie neben Grammatik und Vokabeln auch noch das Gefühl einer Willkommenskultur. Was ist der Dom? Warum feiern die Paderborner Libori? „Wir wollen den Menschen nicht nur unsere Sprache zeigen, sondern auch wie wir leben, zeigen dass sie jetzt Deutschkurs absolviert: Lehrerin Sandra Bäsner (l.) und Leiterin Ingrid Johnstone mit Ali und Jwan. FOTO: ARIAN AMEDIE dazu gehören.“ Die Firma dSpace aus Paderborn hatte mit weiteren Spendern den Kurs ermöglicht. Diese Unterstützung sei dringend weiter benötigt, so Lehrgangsleiterin Ingrid Johnstone. „Wir haben so viele Anmeldungen für die Kurse, die Menschen kommen zum Teil zu Fuß zu uns gelaufen und wollen die Sprache erlernen.“ Diesen Bedarf könne man jedoch aktuell nur mit privaten und gewerblichen Spenden befriedigen. „Wir benötigen wirklich jede Hilfe, egal in welcher Höhe“, so der Niederlassungsleiter Manfred Widmer. Zu Flüchtlingen ¦ 2. Lokalseite
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