Liebe Freunde, liebe Gäste, herzlichen Dank für die Einladung zu

Liebe Freunde, liebe Gäste,
herzlichen Dank für die Einladung zu Ihrem Jubiläum und herzlichen Dank für die Ehre, ein Grußwort an Sie zu richten. In so
einer schönen Umgebung am Lindenbachsee ist mir das auch
eine besondere Freude.
Als ich mir heute Gedanken gemacht habe, wie ich ihr
10jähriges Ehrenamt würdige, ist mir ein wissenschaftlicher
Aufsatz des Instituts für Sozialforschung der Universität in Michigan in die Hände gefallen. Ehrenamtlich Tätige leben im
Durchschnitt 7 Jahre länger. Nach Ansicht des Hirnforschers
Manfred Spitzer ist ehrenamtliches Engagement gesund und
kann sogar Medizin ersetzen. Es löse Glücksgefühle aus und
verlängere das Leben. Ehrenamtlicher Einsatz für andere beuge Krankheiten wie Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker oder zu
hohe Blutfette vor. Wenn das so ist, beglückwünsche ich die
320 Mitglieder ihres Fördervereins. Ein langes Leben ist ihnen
sicher.
Es scheint mir, Sie verbringen diese längere Lebenszeit auch
sinnvoll. Ausflüge, Konzerte, Theater, Feste und manchmal
müssen auch Politiker hier in der Seniorenwohnanlage am Lindenbachsee Rede und Antwort stehen. Der Förderverein bringt
Leben und Lebendigkeit in dieses Haus und mit dem behindertengerechten Kleinbus, den sie über Sponsoren angeschafft
haben, ermöglichen sie es vielen Bewohnern, die Welt draußen
zu erleben. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Als Politiker kommt man ja rum in der Welt. Letztes Jahr durfte
ich China besuchen. Wissen Sie, wie man Deutschland in China nennt? „Deguo“; Deguo heißt übersetzt „Land der Tugend“.
Und welche Tugenden werden an den Deutschen besonders
geschätzt? Es sind nicht, wie man vielleicht meinen würde,
Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnungssinn. An den Deutschen
schätzt man im Ausland besonders ihre Offenheit, ihre Innova-
tionsfreude und ganz besonders ihre Solidarität für- und untereinander.
Das Wort Solidarität hat ein bisschen ein Gschmäckle, wie der
Schwabe sagt, es wurde häufig politisch missbraucht. Das Wort
stammt vom lateinischen „solidus“ und bedeutet „fest“. Solidarität ist das feste Zusammenstehen für gemeinsame Werte und
die Unterstützung anderer. Die Stärke einer solidarischen Gemeinschaft wächst aus dem Einstehen ihrer Mitglieder untereinander. Es geht nicht um die eigenen Bedürfnisse, sondern darum auf den anderen zuzugehen, Verantwortung zu übernehmen, anderen helfen und Freude bereiten. Das alles gehört
zum Ehrenamt. Und davon sehe ich hier sehr viel.
Ehrenamtlicher Einsatz füreinander gibt der Gesellschaft ein
menschliches Gesicht. Jetzt werden viele sagen: beeindruckend, so ein Engagement. Ich könnte mir das gar nicht leisten,
denn ich habe ja gar keine Zeit. Ich habe auch meine eigenen
Probleme, und davon eine Menge. Diesen Menschen halte ich
ein Zitat von Konfuzius entgegen: "Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen."
Ich danke allen Mitgliedern des Fördervereins, dass sie ein
Licht angezündet haben. Ein Licht, dass schon 10 Jahre brennt
und ich hoffe, noch viele Jahrzehnte brennen wird. Hätten Gebäude eine Seele, was manche Architekten behaupten, und
könnten Gebäude sprechen, dann würde diese Wohnanlage
am Lindenbachsee voll des Lobes sein über so viel Licht, das
hier brennt. Ein Licht, das den Geist dieses Hauses ausmacht
und belebt. Liebe Mitglieder des Fördervereins, geben Sie die
Fackel des Lichtes immer weiter, damit das Licht nie erlöschen
möge. Vielen Dank und eine schöne Veranstaltung wünsche ich
Ihnen. Liebe Besucher, werden Sie Mitglied, sie verlängern ihr
Leben.