E U R O P Ä I S C H E J U G E N D B I L D U N G „ TH I N K E U R O P E “ P R O G R AM M V O R S C H L A G U N D E I N L A D U N G “Das wird man wohl noch sagen dürfen…” – Von neuen rechten Tendenzen in der Mitte der Gesellschaft Seminarnummer: 707 26.01. bis 29.01.2016, Europahaus Marienberg Anzahl der zu erwartenden Teilnehmenden: 20 Jugendliche aus Rheinland-Pfalz und weiteren Bundesländern im Alter von 16 bis 20 Jahren sowie eine Begleitpersonen Programmplanung/ Tagungsleitung/ Gesprächspartner: Anselm Sellen M.A., Studienleiter / Leitungsteam, EHM Dennis Lange, Waldritter e.V., Siegen (27.01.2016, 09.00 Uhr bis 12.30 Uhr) Harald Seel, Bund Deutscher Kriminalbeamter, Eichelhardt (27.01.2016, 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr) Version vom 12.11.2015 / as Das Europahaus Marienberg ist Mitglied der Gesellschaft der Europäischen Akademien e.V. Inhaltliche Zielsetzung / Seminarschwerpunkte ”I refuse to accept the view that mankind is so tragically bound to the starless midnight of racism and war that the bright daybreak of peace and brotherhood can never become a reality... I believe that unarmed truth and unconditional love will have the final word.” (Martin Luther King) Weltweit hat die Wirtschaftskrise zu gesellschaftlichen Veränderungen geführt. In vielen Ländern entstehen Renationalisierungstendenzen. Die Globalisierung der Welt wird von vielen Menschen als eine Bedrohung für die eigene Realität wahrgenommen. Im Schatten dieser Ereignisse erlebt nationalistisch-populistisches Gedankengut eine Renaissance in der Mitte von Gesellschaften. Im Schatten von „Identitärer Bewegung“, „Pegida“ und der europäischen Rechtsparteien wird der Rechtspopulismus zunehmend zu einem Massenphänomen. Rechtsradikales Gedankengut, rechte Organisationen und Parteien haben Konjunktur – ganz besonders in Krisenzeiten, wenn viele Menschen fast schon automatisch nach Sündenböcken suchen. In vielen europäischen Staaten sind „Rechtsrücke“ zu beobachten. In diesem Seminar werden wir uns die Zeit nehmen und von- bzw. miteinander zu lernen. Wir wollen neue Blickwinkel auf politische, soziale und kulturelle Situationen nicht nur verstehen, sondern Perspektiven auch aktiv hinterfragen können. Junge Menschen sind oft besonders empfänglich für die „Verlockungen“ des Rechtsradikalismus, bieten deren Protagonisten doch vermeintlich einfache, schnelle und vielversprechende Lösungen zu komplexen Sachverhalten. Hinzu kommt, dass Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus im Zeitalter des Internets keinen Halt an Landesgrenze machen. Auch Rechte und Populisten vernetzen sich und nutzen das Internet für abgestimmte internationale Kooperationen. Daher ist auch hier eine europäische Perspektive notwendig und ein unabdingbarer Bildungsansatz. Junge Menschen aus Deutschland wollen sich dieser Herausforderung stellen und die Hintergründe von Rechtsextremismus und rechtem Populismus in Europa analysieren, um daraus Schlüsse für eigene Lebenswirklichkeiten zu ziehen. Am Ende wird in diesem Projekt Wissen zu Bewusstsein werden. Die Thematik ist eine, die die Lebenswirklichkeiten der Jugendlichen in Leistungsgesellschaften persönlich betrifft. Methodisch werden wir in diesem Seminar auch die junge Form der emotionalen Bildung via Drama Games zum Einsatz bringen. Hier wird es darum gehen, dass die Jugendlichen sich selbst in neuen Situationen wiederfinden und im Live Action Role Play mit sich selbst, neuen Rollen und emotionalen Strukturen der Thematik auseinandersetzen. Unterstützt werden wir hierbei durch den Waldritter e.V. Schon in der Vergangenheit haben wir mit dieser Einrichtung (anerkannter Träger der politischen Bildung) eng zusammengearbeitet und neuartige Projekte realisiert. Die Gesamtkonzeption des Projektes besteht aus vielen einzelnen methodischen und inhaltlichen Bausteinen, die im Zusammenspiel die Kraft (Non-)formaler, außerschulischer, digital-kultureller, politischer Bildung zur Entfaltung bringen. Wir denken, dass dieses Projekt einen nachhaltigen Beitrag zur Weiterentwicklung der politischen Bildung leisten kann. Feedback Es finden (digitale und analoge) Tagesauswertungen statt, um die Zielvereinbarungen des Seminars zu überprüfen, Stimmungen aufzufangen und Raum für Kritik und Feed-back zu geben! Social Media Seminarergebnisse, Erfahrungen und Eindrücke werden bereits während des Seminars über die Social Media einer größeren Öffentlichkeit präsentiert, um eine größere Vernetzung und Multiplikation zu erreichen. Dazu werden Fotos und Filme im Seminar aufgenommen, die ausschließlich gesamtheitliche Eindrücke vermitteln. Darstellungen von Einzelpersonen werden nur nach Rücksprache veröffentlicht. Seite |2 Blog europäische Jugendbildung „think europe“: Facebookseite: Twitter: Youtube: http://thinkeurope.net http://facebook.com/thinkeurope http://twitter.com/thinkeurope http://youtube.com/user/thinkeurope Methodik Non-formale Lernmethoden sowie digitale Lernformen. Teilnehmerzentrierter Ansatz mit starkem Fokus auf Aktivierung der Teilnehmenden. Das methodische Repertoire ist auf die Zielgruppe ausgerichtet und ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden viel selbst machen und (sich) ausprobieren können. Dabei wird auf eine hohe Abwechslung geachtet, um die Seminarspannung aufrecht zu erhalten und verschiedene Bedürfnisse anzusprechen. Im Einzelnen werden schwerpunktmäßig folgende Methoden eingesetzt: Informationsfilm, fachliche Präsentationen, Bilder und Grafiken, Audiodateien / O-Töne, Diskussionsrunden und Debriefingeinheiten, Lehrgespräch, Ausstellungsbesuche, Evaluationen, digitale Präsentationen, Kleingruppenarbeit, Fachrecherche und Einsatz verschiedenster digitaler Medien. Arbeitsmaterial Besonders möchten wir auf das Mitbringen von Schreibmaterial für das Seminar durch die Teilnehmende hinweisen sowie von Laptops und Tablets. Stellen Sie sicher, dass Sie das allgemeine Informationsblatt des Europahauses Marienberg bekommen haben, auf dem alle relevanten Fakten rund um das Seminar zusammengefasst sind. Fragen zu Programm und Organisation Anselm Sellen, Studienleiter / Leitungsteam EHM Phone: +49(0)2661 640 444, Fax: +49(0)2661 640 100 E-Mail: [email protected] Seite |3 Teilnahmebedingungen Der Teilnahmebeitrag beträgt 115,00 € pro Person für Unterkunft und Verpflegung sowie Teilnahme am Programm. Entstehende Fahrtkosten werden nicht vom Europahaus Marienberg nicht übernommen. Begleitpersonen erhalten nach Absprache Freiplätze bei Übernahme von Aufsichtspflichten. Bitte denken Sie daran Handtücher mitzubringen, Bettwäsche wird vom Haus gestellt. Hinweis Dieses Seminar soll mit finanzieller Unterstützung durch die Bundeszentrale für politische Bildung (Antrag) stattfinden. Dieses Seminar ist allgemein zugänglich und auf der Homepage des EHM – www.europahaus-marienberg.eu – unter dem Reiter „Infos und Downloads“ unter „Programme / Weitere Veranstaltungen“ veröffentlicht. Der schulische Kooperations- und Multiplikationspartner hat die Teilnehmerwerbung vor Ort durchgeführt. Es findet kein Schulunterricht und damit auch keine Notenvergabe statt, Klassen- oder Kursverbände werden vor Ort aufgelöst. Die Teilnahme ist freiwillig. Die konzeptionelle Planung und fachlich-pädagogische Durchführung des Seminars liegt in der Verantwortung des Europahauses Marienberg und wird nicht durch schulisches Lehrpersonal realisiert. Dienstag, 26.01.2016 bis 10.30 Uhr 11.00 – 12.30 Uhr (4,5 Zeitstunden) Anreise und Check-in Seminarauftakt: Begrüßung und Einführung in die Bildungsstätte Europahaus Marienberg Erwartungen, Seminarziele, thematischer Einstieg 12.30 Uhr 14.00 – 16.00 Uhr Mittagessen / Getränk Neue Rechte Politikkulturen? Betrachtung der Entwicklungen am rechten (Bild-)Rand. Im besonderen Fokus die jüngeren Entwicklungen in Deutschland und Europa. Kleingruppen erarbeiten aktuelle Phänomene und Begriffe aus der „rechten Mitte“ der Gesellschaft. 16.00 – 16.30 Uhr Pause 16.30 – 17.30 Uhr Aussprache und Zusammenfassung im Plenum digitale Ergebnissicherung im Etherpad Tagesevaluation (Plickers, Kahoot) 18.00 – 19.00 Uhr Abendessen Seite |4 Mittwoch, 27.01.2016 (6 Zeitstunden) 08.00 – 09.00 Uhr Frühstück 09.00 – 10.00 Uhr Drama Game Session I (Warm-Up) Live Action Role Plays in 2 interkulturellen Kleingruppen zur Auseinandersetzung mit der Thematik (Vorurteile, Rechtsextremismus, Neue Rechte) Durchführung aller Mini-LARPs an diesem Vormittag: Dennis Lange (Waldritter e.V.) und Anselm Sellen 10.00 – 10.30 Uhr Evaluation Drama Game Session I Welche Gedanken stecken in meinem Kopf? Wie manipuliert rechtes Gedankengut? 10.30 – 11.00 Uhr Pause 11.00 – 12.00 Uhr Drama Game Session II Live Action Role Plays in 2 interkulturellen Kleingruppen zur Auseinandersetzung mit der Thematik 12.00 – 12.30 Uhr Evaluation Drama Game Session II Welche Gedanken stecken in meinem Kopf? Wie manipuliert rechtes Gedankengut? (Material: Wandzeitung "Rassismus begegnen" der bpb) 12.30 Uhr 14.00 – 16.00 Uhr Mittagessen / Getränk Das rechte Netz – Expertengespräch und Diskussion Durchführung: Harald Seel, Bund deutscher Kriminalbeamter 16.00 – 16.30 Uhr Pause 16.30 – 17.30 Uhr Tagesevaluation „Kahoot“ Die Teilnehmenden reflektieren die Inhalte und Erfahrungen im Gesamtplenum – Wissen wird zu Bewusstsein / Ergebnissicherung im Etherpad 18.00 – 19.00 Uhr Abendessen Donnerstag, 28.01.2016 (6,5 Zeitstunden) 08.00 – 09.00 Uhr Frühstück 09.00 – 10.30 Uhr Brainstorming und Themensammlung „Hackathon“ 10.30 – 11.00 Uhr Pause 11.00 – 12.30 Uhr Kick-Off „Hackathon – hacken gegen Rechts“ In Kleingruppen können die Jugendlichen Webseiten hacken und mit eigenen Inhalten und digitalen Medien neu befüllen. Ziel: Die Erstellung von Initiativen und Kampagnen zur Sensibilisierung für und zur Bekämpfung und Entlarvung von rechtem Gedankengut 12.30 Uhr Mittagessen / Getränk Seite |5 14.00 – 15.30 Uhr Hackathon continues Die Arbeiten gehen weiter, erste Ergebnisse werden sichtbar. 15.30 – 16.00 Uhr Pause 16.00 – 17.30 Uhr Hackathon „Finish them“ Die Arbeiten an den Hacks werden fertig gestellt 17.30 – 18.00 Uhr Tagesevaluation 18.00 – 19.00 Uhr Abendessen Freitag, 29.01.2016 (4 Zeitstunden) 08.00 – 09.00 Uhr Frühstück 09.00 – 10.30 Uhr Hackathon „hacken gegen Rechts“ Präsentationen und Diskussion Die Teilnehmenden präsentieren ihre Hacks, die im Anschluss an das Projekt in die Peer-to-Peer Netzwerke der Teilnehmenden selbst eingespeist werden, sollen um den Initiativen Reichweite und Öffentlichkeit zu verschaffen. 10.30 – 11.00 Uhr Pause 11.00 – 12.30 Uhr Teil II Hackathon „hacken gegen Rechts“ Präsentationen und Diskussion Die Teilnehmenden präsentieren ihre Hacks, die im Anschluss an das Projekt in die Peer-to-Peer Netzwerke der Teilnehmenden selbst eingespeist werden, sollen um den Initiativen Reichweite und Öffentlichkeit zu verschaffen. 12.30 Uhr 14.00 – 15.00 Uhr Mittagessen / Getränk Aussprache, Evaluation und Zukunftsplanung anschließend Abreise der Teilnehmenden Seite |6
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