Obersee Nachrichten, 18.6.2015

LOKALSPIEGEL
OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 18. Juni 2015
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DEPONIERTE FLÜCHTLINGE IN KALTBRUNN
«Optimal wäre es, wenn es
kein Asylproblem gäbe»
Kaltbrunn hat zurzeit 45 Flüchtlinge. Betreut werden diese von einer privaten Firma.
Was das kostet, verschweigt der Gemeindepräsident Markus Schwizer.
Ich fasse zusammen: Die ABS
bekommt den Betrag vom Kanton,
die Gemeinde zahlt die Miete und
die Asylanten erhalten weniger
als vorher. Das ist doch ein gutes
Geschäft für die ABS?
BRENNPUNKT
ASYL
Das mit dem guten Geschäft bezweif­
le ich. Wenn das Geschäft so gut wäre,
wie sie annehmen, hätte die Gemein­
de in den letzten Jahren mit der Be­
treuung der Asylanten Gewinne reali­
siert. Dies ist nicht der Fall. Dank der
grösseren Anzahl Fälle kann die ABS
sicher effizienter arbeiten und auf
Schwankungen bei der Anzahl der
Asylanten reagieren.
Einige Leute aus Kaltbrunn haben
die Flüchtlinge besucht und
Geschenke gebracht. Was haben
Sie für Reaktionen erlebt?
Mehrheitlich negative Reaktionen. Ich
wurde mehrfach mit Unverständnis auf
den Artikel angesprochen, «die Asylan­
ten sollten doch froh sein, dass sie hier
einen Platz haben».
Waren Sie schon einmal zu Besuch
in dem Haus?
Zurück zur Miete: Es wird gemunkelt, dass das 8000 Franken
pro Monat seien.
Seit dem Einzug der Asylbewerber
nicht. Ich spaziere aber täglich mit mei­
nem Hund durch das Kaltbrunner Riet
und kenne die Umgebung sehr gut.
Die Betreuung der Personen ist jedoch
Sache der ABS. Der Kontakt zur ABS
läuft über das Sozialamt.
Ich darf ihnen den Vertrag nicht zeigen.
Aber die Miete ist mit Sicherheit weit
darunter.
Ist «weit darunter» mehr oder weniger als 6500 Franken?
Deutlich weniger.
Die private ABS Betreuungsservice
AG hat im Januar die Flüchtlinge
übernommen. Warum?
Wir mussten mehr Asylsuchende in Kalt­
brunn aufnehmen. Mit unseren Ressour­
cen konnten wir sie nicht professionell
betreuen. Darum haben wir den Auftrag
an eine dafür spezialisierte Firma über­
geben. Dank positiven Erfahrungen aus
anderen Gemeinden im Linthgebiet ent­
schieden wir uns für die Firma ABS.
Welche Referenzen hatten Sie?
Gommiswald und Rapperswil.
Markus Schwizer: «Was im Vertrag steht, geben wir nicht bekannt.»
Die ABS kommt nur einmal
pro Woche vorbei.
Bei uns gab es nur einmal pro Woche
eine Sprechstunde, und die Asylsu­
chenden kamen oder nicht.
Wie kontrollieren Sie die Arbeit
der ABS. Holen Sie Feedback
von den Asylanten?
Sind sie zufrieden mit der Arbeit
von ABS?
Wir arbeiten erst seit Januar mit der Fir­
ma zusammen. Die Erfahrungen sind
aber sicher nicht negativ.
Was glauben Sie, wie das für die
Flüchtlinge ist?
Die Liegenschaft gehört einer AG,
welche dem konkursiten Käser
Wick aus Benken nahesteht.
Die Leute von der ABS sind Profis im
Asylbereich. Ich bin überzeugt, dass
die Personen jetzt professioneller be­
treut werden.
Das läuft über das Sozialamt.
Wie sieht das finanziell
für die Gemeinde aus?
Dazu geben wir keine Auskunft.
Der Kanton bezahlt der Gemeinde
pro Flüchtling eine bestimmte
Summe. Wie viel davon bekommt
die ABS, wie viel behält die
Gemeinde?
Dies ist ein Bestandteil des Vertrags
zwischen Kaltbrunn und der ABS. Die
Zahlen geben wir nicht heraus.
Flüchtlinge, die vorher 450 Franken
pro Monat bekamen, erhalten jetzt
noch 385 Franken. Steckt die ABS
die Differenz ein?
Die ABS tätigt für die Asylsuchenden
Einkäufe, die bisher durch die Perso­
nen selbst erledigt und bezahlt wer­
den mussten (z.B. Putzmaterial für
die Unterkunft). Diese Kosten wer­
den den Bewohnern monatlich vom
Grundbedarf abgezogen. Die genaue
Abrechnung ist mir aber nicht be­
kannt.
Wer zahlt die Miete für das Haus?
Die zahlen wir.
Wir mieten das Haus bei einer AG. Wer
dahinter steckt, interessiert uns nicht.
Ist die Kaltbrunner Lösung optimal?
Optimal wäre es, wenn es kein Asylpro­
blem gäbe. Alle Gemeinden befinden
sich in derselben Situation. Wir versu­
chen einfach, das Beste aus der Situa­
tion zu machen.
Ihr Lösungsansatz?
Ich verstehe die Asylanten, denen es
stinkt, wenn sie den ganzen Tag nichts
zu tun haben. Andererseits dürfen wir
Leute, die man uns schickt und die viel­
leicht kein Asyl erhalten, nicht integrie­
ren und ihnen keine Arbeit geben. Ideal
wäre ein beschleunigtes Asylverfahren.
Zudem sollen den Gemeinden nur noch
Personen zugewiesen werden, die auch
in der Schweiz bleiben dürfen. Für die
würden wir dann besser sorgen.
Mario Aldrovandi
Heckscheiben-Sticker zu gewinnen.
SCHMERIKON
Gratis-Aufkleber
fürs Rockfest
Vom 24. bis 26. Juli steigt in Schmerikon das Rockfest. Wer ein wahrer Rocker ist und sich für das Kult-Festival
engagieren möchte, bekommt jetzt die
Gelegenheit. Die Obersee Nachrichten
verlosen nämlich zwei besondere
Rockfest-Sticker. Den Gewinnern werden diese Aufkleber aber nicht einfach
übergeben. Die Sticker werden fachmännisch auf den Autos unserer Sieger
angebracht. Rockfans wählen morgen
Freitag, 19. Juni, um 11 Uhr die Telefon-Nummer 055 220 81 17. (on)
KANTON SCHWYZ
Weniger junge
Straftäter
Vergangenes Jahr wurden im Kanton
Schwyz 209 Minderjährige und 1325
Erwachsene verurteilt. Das bedeutet
eine leichte Abnahme bei den Jugendlichen und eine Zunahme bei den
Erwachsenen. Die Vergehen der
minderjährigen Straftäter waren zur
Hälfte Vermögensdelikte, ausserdem
Gewaltdelikte und Hausfriedensbruch, wie der «March Anzeiger»
berichtet. (on)
CHUR
Sieber verlässt
«Südostschweiz»
David Sieber gibt auf Ende 2015 die
Chefredaktion der «Südostschweiz»
ab und verlässt die Somedia. Sieber
hatte die Zeitung 2009 von Andrea
Masüger übernommen. (on)
Korrigendum
In der letzten Ausgabe kündigten
die ON für den 18. Juni einen PaniniBildli-Tausch beim McDonalds
Rapperswil an. Leider ist uns hier
ein Fehler unterlaufen, die Meldung
war vom letzten Jahr. Dafür möchten wir uns entschuldigen. (on)
Begeisterung?
«Noch stärker in Ihrer Region.
Unsere Standorte in Ihrer Nähe.»
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Pascal Diethelm
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