Lösungen machen Rechtspopulisten klein - HEINZL

STADTGESPRÄCH
MITTWOCH, 20. JANUAR 2016
5
Wolfgang Habisreutinger
(v. l.) und Michael Meyer-Böhm.
Fürstin Elisabeth von
Waldburg-Wolfegg mit
Begleiter.
Organisator Christian
Heinzl.
Ex-Wirtschaftsminister
Dr. Walter Döring (v. l.)
interviewt den FDPBundesvorsitzenden
Christian Lindner beim
Unternehmerforum der
Heinzl Firmengruppe in
Nikis Lounge in Bad
Waldsee. Fotos: C. Schneider
MdL i.R. Helmut Kiefl.
Cocktails zur Begrüßung.
„Lösungen machen Rechtspopulisten klein“
Blick aufs Buffet.
FDP-Chef Christian Lindner spricht beim Heinzl-Unternehmerforum in Bad Waldsee
Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Tobelander.
Christian Lindner hat vieles
sehr früh geschafft: Im Juni
2000 zog der 21-Jährige als
jüngster Abgeordneter in den
NRW-Landtag ein, im Dezember 2013 wurde er mit 34 Jahren
jüngster Vorsitzender der FDPGeschichte. Jetzt hofft er auf
einen Einzug der FDP in den baden-württembergischen Landtag. Beim Unternehmerforum
der Heinzl Unternehmensgruppe spricht er unter anderem über Schwerpunkte, welche die Politik setzen müsste.
VON CHRISTOPH SCHNEIDER
Österreichischer Vizekanzler a. D. Hubert
Gorbach.
BAD WALDSEE - Lindner sagt:
„Dass Sie mich eingeladen haben, obwohl Sie ja eigentlich
Christdemokraten sind, ist etwas Besonderes. Ich werde Ihnen im Lauf des Abends Upgrades anbieten.“ Und er legt los.
● „Dem Satz: ’Wir schaffen das’,
fehlen die Antworten auf das
’was’ und das ’wie’.“
● „Ich habe den Eindruck, aus
der Großen Koalition ist ein Sanatorium geworden.“
● „Die gute Nachricht ist, dass
das Staatsversagen aus der Mitte der Bevölkerung heraus kompensiert worden ist.“
● „Wir brauchen ein europäisch
eingebettetes, rationales Einwanderungsgesetz: Der humanitäre Schutz sollte in der Regel
nur vorübergehenden Charakter haben. Wer sich hier dauerhaft aufhält, braucht sofort ein
Integrationsangebot, auch in
den Arbeitsmarkt. In vielen Aufnahmeeinrichtungen gibt es syrische Köche, die nicht verstehen, warum sie nicht arbeiten
dürfen. Der beste Integrationshelfer ist der deutsche Kollege
am Arbeitsplatz.“
● „Die von der CSU geforderte
Obergrenze ist doch eine Symboldebatte. Mit Symboldebatten macht man Rechtspopulisten groß. Mit Lösungen macht
man Rechtspopulisten wieder
klein.“
● „Nicht das liberale Deutschland muss sich ändern, sondern
einige, die zu uns kommen,
müssen sich ändern.“
● „In Köln hätte kein Integrationsgesetz geholfen, sondern
ein gescheiter Polizeieinsatz.“
Wirtschaft ist so
stark, weil sie unter Drogen
steht: Niedriger Ölpreis, niedrige Zinsen, künstlich niedrig gehaltener Außenwert des Euro
und die Jahrgänge vor 1965 stehen noch voll im Erwerbsleben.“
● „Arroganz ist kein Wettbewerbsvorteil und spielt nur den
Tüchtigen in die Hände.“
● „Für die baden-württembergische Infrastruktur wird viel zu
wenig getan. Es wäre doch mal
ein Ziel, dass die Straßen hier
ebenso gut sind, wie die Autos,
die hier gebaut werden.“
● „In zehn Jahren wird man hier
auf dem Land kein Haus mehr
verkaufen können ohne ausgebautes Breitbandinternet.“
● „Unsere
● „Verzicht auf die Erbschaftssteuerpläne. Wenn die Große
Koalition Geld sucht, soll die sich
an die Goggles, Apples und Ikeas
wenden, die unsere Straßen
nutzen und hier nichts zahlen.“
● „Große Aufgaben müssen wir
nicht fürchten, fürchten müssen
wir die Angststarre selbst.“
● „Wir stehen nicht im Wettbewerb mit der AFD. Wir sind nicht
so eine CDU-Light oder der parlamentarische Arm der Wirtschafts-CDU. Bei uns steht der
Einzelne im Vordergrund.“
● „30 Mrd. Euro Sanierungsstau
in den Schulen. Was kommt als
nächstes? Lernen in Ruinen? Inzwischen ist der Bildungsföderalismus nicht mehr Teil der Lösung sondern ein Problem.“
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