Green Deal für grüne Rohstoffe unterzeichnet

GREEN DEAL FÜR GRÜNE ROHSTOFFE
UNTERZEICHNET
Wirtschaftsminister Henk Kamp und die Staatssekretärin für Infrastruktur und Umwelt Sharon Dijksma sowie einige Vorreiter aus den nachhaltigen Wirtschaftssektoren in den Niederlanden haben während der Innovation Expo in Amsterdam den Green Deal Business für Biomasse und
biobasiertes Gas unterzeichnet.
Im Rahmen des Green Deals werden nachhaltige Vorreiter der Branche,
der Sektor für erneuerbares Gas, wissenschaftliche Institute sowie die
Regierung im kommenden Jahr an der Entwicklung einer biobasierten
Wirtschaft und der Steigerung des Beitrags des erneuerbaren Gases zum
Energiemix arbeiten. Der Green Deal wurde unterzeichnet von DSM, AkzoNobel, FrieslandCampina, Suiker Unie, Gasunie, dem Hafenbetrieb Rotterdam, Groen Gas Nederland, ECN, der Energy Academy Europe sowie dem
Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für Infrastruktur und
Umwelt.
Die Biomasse stellt eine wichtige Quelle für die Steigerung der Nachhaltigkeit der Rohstoffe und der Energie dar. Im Moment gibt es bei
Projekten in diesem Bereich noch Startschwierigkeiten. Das Ziel von
Green Deal besteht darin, gemeinsam anhand von konkreten Fallbeispielen zu analysieren, welche Faktoren für rentable Projekte
ausschlaggebend sind und was dafür notwendig ist. Auf diese Weise
möchten die Unterzeichner den Weg für Investitionen in existierende
und neue Biomasseströme und Innovationen für bessere Anwendungen frei-
machen.
Kennzeichnend für die Verwendung von Biomasse im Green Deal ist die
„mehrfache Verwertung“: mithilfe neuer, skalierbarer Umwandlungstechniken wie Bioraffinage und Vergasung kann die Biomasse sowohl nachhaltige Rohstoffe wie auch Bioenergie (erneuerbares Gas) liefern.
Erneuerbares Gas ist ein unverzichtbarer Bestandteil des nachhaltigen
Energiemix der Zukunft. Es bietet Lösungen in Sektoren, in denen die
Erhöhung der Nachhaltigkeit schwierig ist, wie zum Beispiel bei Schwertransport und industriellen Hochtemperaturverfahren. Es lässt sich effizienter einsetzen als Erdgas und verfügt über die gleichen Systemvorteile. Nach Schätzungen wird die Biomasse im Jahr 2015 in über
50% des nachhaltigen Energiemix vertreten sein.
Bei der mehrfachen Verwertung wird das Prinzip der Kaskadennutzung
angewandt: die hochwertigen Rohstoffe – zum Beispiel Mineralien, Eiweiße und Fasern – werden der Biomasse als erstes entzogen und für industrielle Anwendungen genutzt. Letztendlich wird aus dem Restprodukt
mit Gärung, Vergasung und Raffinage nachhaltige Energie in Form vom
erneuerbaren Gas gewonnen. Auf diese Weise können alle wertvollen Komponenten aus existierenden Biomasseströmen vollständig genutzt werden.
Diese Wertoptimierung schafft Möglichkeiten für die Entwicklung neuer
Biomasseströme, zum Beispiel aquatischer Biomasse. Die Regierung sieht
die Entwicklung dieser Vielfachverwertung der Biomasse als einen
wichtigen Schlüssel für die Steigerung der Nachhaltigkeit des Chemiesektors und der Energieversorgung.
Quelle und Foto: Port of Rotterdam