F A L T E R 13 / 1 6 Punkterl Die Glosse vom Falter Nur Gemüse zu essen ist mög licherweise hochriskant und könn te den Verdauungstrakt zerstören. Fleischessen wiederum zerstört so ziemlich die ganze Welt – CO2, Massentierhaltung, Transportdings und so. Alternativen sind ebenso sinnlos: Die Steinzeitdiät ist wahrscheinlich für den sesshaften Menschen nicht geeignet. Bei der Blutgruppendiät wird zu viel Eiweiß empfohlen, das kann Gicht und Harnsteine zur Folge haben. Die Dukan-Diät kann Ähnliches hervorrufen. Die InsulinTrennkost, die ... ja genau, die ist auch schlecht. Und die Krautsup pendiät auch. Wenn Ihnen jemand einreden will, man müsse nur die richtige Ba lance finden, vergessen Sie’s, dann machen Sie erst recht alles falsch. Schlimmstenfalls haben Sie am Ende des Tages die Apokalypse zu verantworten. Essen ist nicht mehr zeitgemäß. Lernen Sie, ohne Es sen zu leben, ernähren Sie sich von Licht und trinken Sie Wasser. Aber in Maßen. Denn wenn der Strom ausfällt, geht die Welt unter, und schuld sind Sie! F Impressum Falter, Zeitschrift für Kultur und Politik. 39. Jahrgang Aboservice: Tel. +43-1-536 60-928 [email protected] Adresse: 1011 Wien, Marc-Aurel-Straße 9, Tel. +43-1-536 60-0, Fax +43-1-536 60-912 Herausgeber: Armin Thurnher Medieninhaber: Falter Zeitschriften Gesellschaft m.b.H. Chefredakteure: Florian Klenk, Armin Thurnher Chefin vom Dienst: Isabella Grossmann, Marianne Schreck Redaktion: POLITIK und MEDIEN: Nina Brnada, Nina Horaczek (Chefreporterin), Benedikt Narodoslawsky (Ltg. Medien), Josef Redl (Wirtschaft), FEUILLETON: M atthias Dusini (Ltg.), Klaus Nüchtern (Autor), Michael Omasta, Stefanie Panzenböck, Nicole Scheyerer, Gerhard Stöger, STADTLEBEN: Barbara Tóth (Ltg.), Lukas Matzinger, Birgit Wittstock, LANDLEBEN: Barbara Tóth (Ltg.), Gerlinde Pölsler, Woche: Lisa Kiss (Ltg.) 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Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.falter.at/offenlegung/falter ständig abrufbar. meinung m e i n u n g Kommentar Zeitgeschichte Kommentar Religion Wer baut jetzt ein Holzpferd für Herrn Faymann? Der Papst als Fußpfleger: Luxusmoral oder Engagement? barbara tóth matthias dusini m Foyer des Wien Museums am u den Riten des Gründonnerstags I4. Mai Karlsplatz steht noch bis zum Z gehört es, dass katholische Pries ein gigantisches Pferd aus Holz. ter zwölf Freiwilligen die Füße wa Es erinnert an die Waldheim-Affäre, die vor 30 Jahren Österreich erschüt terte. Der Bildhauer Alfred Hrdlicka hatte es für den Republikanischen Club gebaut, als Sinnbild für Öster reichs schlampigen Umgang mit seiner Vergangenheit. Der ÖVP-Präsident schaftskandidat Kurt Waldheim ver suchte damals, seine Jugendjahre als Wehrmachtssoldat auf dem Balkan zu verheimlichen, und wurde zum Sym bol für die Wehrmachtsgeneration, die nichts vom Holocaust gewusst haben wollte. Den Republikanischen Club gibt es immer noch. Ihn gründeten 1986 die wütenden Söhne und Töchter der ig noranten „Wir haben doch nur unsere Pflicht erfüllt“-Eltern. Jene, die fanden, es sei hoch an der Zeit, dass Öster reich sich seiner Mitschuld an den Na zi-Verbrechen stellt. Und endlich auf hört, offiziell immer noch so zu tun, als wäre es Adolf Hitlers erstes Opfer ge wesen. Die Waldheim-Affäre war im mer auch ein Generationenkonflikt. Was den Republikanischen Club bewegte, lebte in der legendären Lich termeer-Demonstration im Jahr 1993 weiter, flackerte bei den Donnerstags demos gegen die schwarz-blaue Wen deregierung im Jahr 2000 auf und treibt heute jene an, die in Zeiten der Flüchtlingsfrage gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit auf die Stra ße gehen. Es ist die Idee eines „ande ren Österreich“. Republikanisch statt Medien-mediokratisch, selbstbewusst statt minderwertigkeitskomplexlerisch, offen statt hintenrum. Aber die Waldheim-Affäre war mehr als der Wendepunkt für Österreichs Vergangenheitspolitik. Sie brachte nicht nur Österreichs einseitiges Selbstbild als Opfer Hitlers zu Fall. Sie brachte dem Land auch die erste politi sche „Schulterschluss“-Bewegung. Als Waldheim im Wahlkampf un ter Druck kam, vor allem aus den USA durch den World Jewish Congress, pla katierte die ÖVP „Wir Österreicher wählen, wen wir wollen“ und „Jetzt erst recht“. Die Kronen Zeitung jubel te, Waldheim gewann die Wahl. Of fen nationalistische – und latent an tisemitische – Slogans funktionieren, wussten von nun an die Strategen in der ÖVP. Und in der SPÖ. Nicht von ungefähr forderte Wolf gang Schüssel im Jahr 2000 einen „na tionalen Schulterschluss“ aller Partei en gegen die Sanktionen der Europäi schen Union. Und was ist Werner Fay manns „Wir Österreicher schieben ab, wen wir wollen“-Kurs anderes als eine Variation des Waldheim’schen Urslo gans? Das Holzpferd im Wien Mu seum ist mehr denn je einen Besuch wert. F schen. Diese Handlung ist ein Zei chen christlicher Nächstenliebe und erinnert daran, dass Jesus Christus den Aposteln die Füße wusch, bevor er hingerichtet wurde. Papst Franziskus wählte heuer die Bewohner einer römischen Asylbewer berunterkunft und eine Mitarbeiterin der Einrichtung aus, kniete sich nie der, wusch und küsste ihnen die Füße. Für das 79-jährige Kirchenoberhaupt war das eine „brüderliche Geste“ an gesichts von Krieg und Gewalt. Der Kirchenkaiser als Fußpfleger und der Letzte als Erster: Der Psy choanalytiker Béla Grunberger hat solche für das Christentum typischen Inversionen einmal eine Luxusmo ral genannt, die der Realitätsprüfung nicht standhält. Ist auch die Fußwa Im Zeichenraum Der Cartoon zur Woche schung des Papstes so eine ästhetischnarzisstische Performance, großzü gig und barmherzig, aber nicht an wendbar? Tatsächlich ist die Aktion als Vorbild für den Alltag eher unge eignet. Zwar wird immer wieder ge fordert, dass Flüchtlinge für die Al tenpflege herangezogen werden, was aber nicht heißen soll, dass die Al ten die Flüchtlinge pflegen. Es stimmt also, dass es bei dieser Demutsgeste auch um eine moralische Selbsterhö hung geht, um einen masochistischen Lustgewinn, der den Migranten zum Objekt degradiert. Andererseits beugen sich Politiker über Landkarten und besiegeln so das Schicksal tausender, während die fran ziskanische Verbeugung daran erin nert, dass Brüderlichkeit vulgo Soli darität Berge versetzen kann. Wenn die Footmodels Jobs in der Pediküre abteilung des Vatikan bekommen ha ben, hat die Luxusmoral ihre Reali tätsprüfung bestanden. F 7 Kolumne Außenpolitik franz kössler ie Massenmigration, die Europa D erfasst hat, ist keine temporäre Krisenerscheinung, die man mit Sta cheldraht und Grenzzäunen bewälti gen kann. Sie wird vielmehr der Nor malzustand unserer Zukunft werden. Der globale Klimawandel beschleunigt Spannungen und Krisen derart, dass es in den kommenden Jahrzehnten zu massiven Bevölkerungsverschiebungen kommen wird, unter anderem aus Af rika und dem Nahen Osten in Rich tung Europa. So argumentiert Ellie Mae O’Hagan vom linken britischen Centre for La bour and Social Studies. In diese Rich tung gehen auch die strategischen Überlegungen von US-Präsident Ba rack Obama. Indem wir die Flücht lingswelle zu einer Ausnahmeerschei nung erklären – schreibt O’Hagan –, rechtfertigen wir auch die aggressive te x rubinowit z Rhetorik und die Maßnahmen gegen die Migranten. Das verletzt unseren Anspruch auf Rechtsstaatlichkeit und Humanismus, lässt uns aber die Illu sion, jenseits der Ausnahmesituation doch noch menschlich und demokra tisch zu sein. In ihrer Aprilausgabe bringt die Vergangenheitsbewältigung auf dem Balkan? amerikanische Zeitschrift The Atlander Republika Srpska in Pale das Stu werden Verbrechen als integraler Teil tic den langen Artikel „The Obama dentenheim mit dem Namen „Dr. Ra der jüngsten nationalen Geschichte Doctrine“. Der Reporter Jeffrey Gold dovan Karadžić“. Dies sei ein „Zeichen gefeiert, die Verbrechen an den (eth berg hat viele Gespräche mit dem Prä des Respekts“ gegenüber Karadžić, so nisch) Anderen zugleich verdrängt und sidenten geführt und ihn auf Reisen Milorad Dodik. Der serbische Premi ignoriert. Man erinnere sich nur an begleitet. Jetzt versucht er zu erklären, erminister Aleksandar Vučić, ob sei die feierlichen Bilder nach dem Haager wie Obama die Rolle der USA in der nes politischen Pragmatismus derzeit Freispruch für den kroatischen Gene Welt sieht: keine Alleingänge mehr, der Darling des Westens und der EU ral Gotovina. Ausblendung und Ver sondern multinationale Zusammenar auf dem Balkan, findet nach dem Ur blendung gehen da Hand in Hand. beit. Dabei fällt Obamas Ablehnung teil keine besseren Worte als den Auf Politische Eliten nutzen dies populis militärischer Interventionen auf, so ruf, dass niemand die Republika Srps tisch, um die eigene Macht zu festigen. lange die Sicherheit der USA nicht di ka angreifen darf und er nicht zulassen Dabei betreiben sie eine Revision der rekt bedroht sei. Nach Bushs Abenteu werde, dass „man auf Serben herum Geschichte, die in den Schulbüchern, er im Irak und in Afghanistan sollte Musik, Literatur zur einzigen Wahr die Faustregel „Don’t do stupid shit“ heit verfestigt und damit zugleich zum gelten, wird der Präsident zitiert. Im Wesensbestandteil der neuen Natio Washingtoner Establishment, kriti nalstaaten auf dem Balkan gemacht siert Obama, gälten Kriege noch im wird. In Serbien etwa ist in den letzten mer als Allheilmittel zur Krisenbewäl Karadžić ist nur ein Symptom Jahren die Tschetnik-Bewegung des tigung. Gegen diese Logik blockierte für ein breites Zweiten Weltkriegs rehabilitiert wor er die angekündigte Intervention im den. Die neue kroatische Regierung syrischen Bürgerkrieg. gesellschaftspolitisches Klima Langfristig sieht er existenziellere kratzt gefährlich nahe an einer teil weisen Rehabilitierung der Verbrechen Bedrohungen. „Wenn ich an die nächs ten 20 Jahre denke“, sagt Präsident trampelt, nur weil sie Serben sind“. des Faschistenregimes der Ustaša. Und die Chefherausgeberin der tradi Unter diesen Voraussetzungen ist es Obama, „macht mir der Klimawandel tionsreichsten serbischen Tageszeitung nur eine Frage der Zeit, bis man die große Sorgen. Wegen der Auswirkun Politika, Ljiljana Smajlović, verbindet Vergangenheit in der Zukunft ausgräbt, gen, die er auf alle anderen Probleme das Urteil gegen Karadžić mit dem Be aktualisiert und damit neue Konflikte hat, mit denen wir konfrontiert sind. ginn der Nato-Angriffe auf Serbienim provoziert. Ob die EU als jene demo Wir sehen schwere Dürrekatastrophen Jahr 1999 und tut damit ihr Bestes, um kratische Wertegemeinschaft, die bis auf uns zukommen, starke Hunger die Individualschuld von Karadžić wie lang den Rahmen für die Abkehr von krisen, massive Bevölkerungsverschie der zu einer Kollektivschuld allerSer den Kriegen und Auseinandersetzung bungen vom indischen Subkontinent ben zu machen. Das Bedenkliche ist, mit der Vergangenheit bot, an diesem und den Küstenregionen Afrikas und dass all diese Politiker und Kolumnis neuen gefährlichen Konsens etwas ver Asiens. Anhaltende Nahrungsknapp ten durchaus den Nerv der breiten öf ändern können wird, ist angesichts der heit, Flüchtlinge, Armut, Krankheit – fentlichen Meinung und der Menschen jüngsten Krisen Europas und der aku das verschärft alle anderen Probleme, treffen. Das ist die Normalität der Ge ten Lähmung der Erweiterungspolitik die wir haben.“ Es gibt keine unumstrittenen Pro sellschaften auf dem Westbalkan. ungewiss. Alternativen zum EU-Weg Kurzum, der Prozess der Vergan sind aber allesamt düster, von autori jektionen über die zu erwartenden genheitsbewältigung auf dem Balkan tären Geistern und einer neuen Nor Umweltflüchtlinge. Die bekanntes ten stammen vom britischen Forscher droht zu scheitern. Auf allen Seiten malität des Bösen gesäumt. F Neue Normalität des Bösen: Karadžić Nach dem Haager Urteil gegen Radovan KaradžiĆ. Scheitert den Terrorangriffen in Paris und Brüs sel nicht verstanden haben, womit die bosnischen Serben in den 90er-Jahren berwältigt von allen Arten konfrontiert gewesen seien. Die An der Reaktionen auf das deren sind schuld, sagt Karadžić, das Urteil gegen Radovan Ka Urteil ist doch eine Verschwörung ge radžić drängte es mich wie gen das serbische Volk. Schaut genau der einmal zu den Schriften von Han er her, will er sagen, und sucht das nah Arendt. Bis sie Adolf Eichmann Böse woanders, bei den Muslimen. in Jerusalem beim Prozess traf, schrieb Wir, die Serben, haben uns nur ver sie stets von der Radikalität des Bösen. teidigt und unserem Volk gedient und Als sie ihn im Glaskasten sah, änderte dabei auch noch Europa vor dem radi sie ihre Meinung: „Das Böse ist im kalen Islam geschützt, lautet die Bot mer nur extrem, aber niemals radikal, es hat keine Tiefe, auch keine Dämo nie“, fand Arendt und schloss mit der Der Autor ist Senior ihrerseits radikalen und provokanten Researcher am Einsicht, dass das Böse banal sei. Österreichischen Bei Karadžić und rund um Karadžić Institut für ist nichts banal. Das Urteil ist eindeu Internationale tig, das Böse benannt. Er ist schul Politik (oiip) dig – des Völkermords in Srebrenica, der Verfolgung und der Internierung von Nichtserben, der Deportation und schaft. Das Globale – die derzeit gras Ermordung von Bosniaken und Kroa sierende Islam-Hysterie – wird da lo ten, der 1425 Tage langen Belagerung kal variiert und gleich politisch umge von Sarajevo. Kühl nahm Karadžić das münzt. Das ist keine Banalität mehr, Urteil an, um gleich am Tag danach das ist eine radikale und gefährliche zum Rundumschlag gegen das Kriegs Verdrehung der Tatsachen mit hand verbrechertribunal auszuholen. Er ist festen politischen Folgen. sich keiner Schuld bewusst, das Ur Karadžić ist hier nur ein Symptom teil sei katastrophal und gründet nur für ein breites gesellschaftspolitisches auf Indizien. Klima, in dem die Leugnung und Ver Und dann kommt das Gefährliche. drehung der historischen Tatsachen so Karadžić setzt das Unmögliche zu ei wie die Stigmatisierung und Dämoni nem gefährlichen Puzzle zusammen, sierung des Anderen zur politischen nämlich das Urteil und den Bosnien- Agenda dazugehören. Das Böse ist Krieg und die Terroranschläge von Pa längst in der Mitte der Gesellschaft an ris und Brüssel, und fragt sich, ob die gekommen. Die Reaktionen rund um EU, das Gericht und die internatio das Urteil bezeugen dies. Wenige Tage nale Staatengemeinschaft selbst nach vor dem Urteil eröffnete der Präsident F A L T E R 13 / 1 6 Flüchtlingskrisen werden der Normalzustand der Zukunft Kommentar: Vedran Džihić Ü foto: archiv 6 Norman Myers. Er errechnet in sei nem Modell bis zum Jahr 2050 welt weit 200 Millionen Menschen, die we gen des Klimawandels ihre Heimat verlassen und neue Siedlungsgebiete suchen werden. Selbst innerhalb Eu ropas könnte durch die Erhitzung des Mittelmeerraums ein Migrationsdruck nach Norden entstehen. Das US-Verteidigungsministerium hat vor zwei Jahren ein Strategiepapier veröffentlicht, das den Klimawandel als gefährlichen „Krisenbeschleuniger“ identifiziert. Hungersnöte und Dürren würden immer öfter dazu beitragen, bestehende Spannungen zu verschär fen, Regierungen zu destabilisieren, extremistische Bewegungen zu stär ken und bewaffnete Konflikte auszu lösen. Das Militär rüstet sich für häu figere Interventionen. Inzwischen belegen mehrere wis senschaftliche Studien, dass der Kli An die 40 Millionen Menschen wissen nicht mehr, wie sie sich ernähren sollen mawandel auch in der Genese des syri schen Bürgerkriegs eine wichtige Rolle gespielt hat. Von 2006 bis 2010 dräng te eine anhaltende Dürre 1,5 Millio nen Menschen aus den fruchtbaren Gebieten am Oberlauf von Euphrat und Tigris in bereits überfüllte Städ te und verschärfte so die bestehenden sozialen und politischen Spannungen. „Wir behaupten nicht, dass die Dür re den Krieg verursacht hat“, sagt der Klimaforscher Richard Seager, Autor einer Studie der Columbia University, „aber sie addierte sich zu allen ande ren Stressfaktoren und bildete damit vielleicht den Zündfunken, der zum offenen Krieg führte.“ In diesen Tagen schlagen Hilfsorga nisationen Alarm wegen der anhalten den Dürre in Afrika. Seit einem Jahr fällt in einem riesigen Streifen von Äthiopien bis hinunter nach Südaf rika kaum Regen. An die 40 Millio nen Menschen wissen nicht mehr, wie sie sich ernähren sollen. Sie sind po tenzielle Klimaflüchtlinge in Richtung Europa. Dennoch wird die Krise kaum wahrgenommen. Der Klimawandel be trifft alle, aber „er ist ein Notstand, der sich relativ langsam bewegt“, sagt Präsident Obama – „sodass immer et was auf der Tagesordnung steht, das scheinbar dringender ist“. F Franz Kössler ist außenpolitischer Kommentator des Falter
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