Ein Stadtmagazin #10

E I N S TA DT M AGA Z I N
dabei
wiederholt
auftauchen,
habe
ich
die
Facebook-Kommentare
der
Pete
gemacht.
Pegida-Poetry
zersetzende
Sprache
bloßzustellen.
Doch
auch
außerhalb
dieser
Kreise
wird
an
einem
Verständnislosigkeit
gearbeitet.
Man
muss
genau hinhören.
Wenn
die
Starken
die
Schwachen
als Sündenböcke
für
gesellschaftliche,
politische
oder
wirtschaftliche
Fehlentwicklungen
vorführen.
Erbärmlicher ist es nur,
wenn die Starken
die Schwächeren gegen die
ganz Schwachen ausspielen.
Ich
weiß
nicht,
wie
die
Situation
in
Österreich
ist.
Wie
hier
die
Diskussion
abläuft.
Wie
dabei
Sprache
eingesetzt
wird.
Wie
sich
die
Starüber
verhalten.
Wer
welche
Worte
gegen
wen
benutzt.
Und
wie
dann
daraus
folhier
auch
so
etwas
möglich?
In
ein
ge
ab
und
nahmen
die
Nazis
fest.
Zwischen
Einhorn
und
Nazis
lagen
an
diesem
Tag
nur hundert
Meter.
Vom
Fabelhaften
bis
zum
Boshaften
waren
es
nur
wenige
Schritte gewesen.
LIEBE ALLE!
Ein gesellschaftspolitisch herausforderndes Halbjahr liegt hinter uns. Seit Jahresbeginn haben sich unermessliche Tragödien im Mittelmeer ereignet.
Tausende Menschen sind ertrunken, haben ihre Angehörigen und Freund_innen verloren. Jene, die die Flucht überleben, warten meist traumatisiert in
menschenunwürdigen Flüchtlingsquartieren auf eine mehr als ungewisse Zukunft. Europa hat Handlungsbedarf! Als Reaktion auf die Entwicklungen die
EU-Grenzen zu schließen, verschärft diese humanitäre Katastrophe für die Hilfesuchenden nochmals und wird sich in letzter Konsequenz gegen Europa
selbst wenden. Um Adorno zu bemühen: Es gibt keine Insel der Seeligen in einer Welt voller Leid.
Viele Bereiche müssen neu gedacht werden: Gefordert ist die Politik, sind die Institutionen, jeder und jede Einzelne von uns. Auch in dieser Ausgabe
haben wir uns wieder einigen Themen rund um Gleichstellung, Integration und Frauen gewidmet – wie immer in Kooperation mit dem in diesem Sinne
äußerst produktiv arbeitenden Büro am Stadtplatz 55.
Das Gesprächsklima in genau diesen Bereichen, die so maßgeblich für ein funktionierendes, ja, nennen wir es ruhig: ein gutes Zusammenleben sind,
ist zunehmend angespannt und verläuft – man siehe die Kommentare und Postings in den Medien – häufig pauschalierend und verkürzt. Nicht nur hier
in Wels. Auch wenn sich mittlerweile (wieder) viele trauen, ihrem 08/15-Alltagsrassimus bewusst (manchmal auch unfreiwillig) bei jeder Gelegenheit
Ausdruck zu verleihen, gibt es viele Menschen, die ob der mehr werdenden und oft zynischen, wenn nicht gar bösartigen Äußerungen, erschrecken.
Was können wir tun, um die tatsächlichen Problematiken, von Flucht und weltweiter Migration, die immer auch eine Diskussion der Verteilungsgerechtigkeit beinhalten, zu bearbeiten? Menschlich und vernünftig zu bearbeiten? Es gibt kein Rezept – vor allem kein schnelles, wie so manche gerne glauben
möchten – aber ein paar Grundzutaten: Die richtigen Fragen zu definieren, das wäre hilfreich. So, zum Beispiel: Nimmt uns jemand etwas weg? Wenn ja,
was? Wie viel haben und brauchen wir? Haben wir etwa genug und ist das, was wir haben, nur nicht richtig verteilt? Sind wir mitverantwortlich?
Oft haben wir nur allzu schnell eine Antwort parat. Stellt man sich eigentlich noch die Frage: Stimmt das jetzt, was ich denke? Denken wir noch an andere Möglichkeiten oder haben wir Utopien, eigene – nicht solche, die uns beiläufig am Tablett der Marktwirtschaft serviert werden?
Das Ausbrechen aus den eigenen Denkmustern – alleine das In-Frage-Stellen des eigenen Weltbildes – kann schon viel dazu beitragen, nicht die ewigen
und immer und immer wieder ergebnisgleichen Strategien anzuwenden. Dass das mit Anstrengungen verbunden ist, ist klar. Wir sollten uns anstrengen.
Das Wichtigste zum Schluss: eine menschenfreundliche
Grundhaltung ist die Voraussetzung für die Arbeit an und
das Nachdenken über bessere/n Lebensbedingungen.
Sonst wird das nichts.
INHALT
3
GRUBER SAGT ...
KEINE EXPERIMENTE IN DER POLITIK
Von Werner Gruber. Physiker & Science Buster.
4
JUNGE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR
Literaturtipps von Bianca Angerer.
5
PROJEKT: DEUTSCH – ALLEINE IST ZU WENIG.
Fotoprojekt der Deutschgruppe Frau will‘s wissen.
6
WENN DIE UHR NICHT MEHR TICKT
Kommentar von Daniela Nömeyer.
Titelseite
7
Zitat STEFAN PETERMANN
aus „Das Einhorn und die Nazis“,
zu lesen auf Seite 11.
RECHTLICHER MINIGUIDE: FORTPFLANZUNGSMEDIZINRECHT
Von Katharina Gusenleitner.
8
FRAUEN IN BEWEGUNG
Infos aus dem Büro für Frauen, Gleichbehandlung und Integration.
In diesem Sinne wünschen wir gute Lektüre, einen
schönen Sommer und auf dass wir uns gerade was den
letzten Punkt betrifft, nicht verrennen,
Eure Leute von REIZEND!
FRAU MEINDL AUF DEM HIGHWAY TO WELS
Kommentar von Dominika Meindl.
Foto Credits
INNA GRUBMAIR – geboren
in Russland, fotografiert seit
ihrem 16. Lebensjahr, absolvierte 2011 das New York
Institute of Photograph. Lebt
seit 2014 in Wels.
www.innagrubmair.com
9
BRATPFANNE
Kommentar von Sebastian Achleitner und Bojan Menkovski.
10
RECHTLICHER MINIGUIDE: FLUCHT & ASYL
Von Katharina Gusenleitner.
11-12
DAS EINHORN UND DIE NAZIS
Essay von Stefan Petermann. Stadtschreiber.
IMPRESSUM
MEDIENINHABER & HERAUSGEBER / Magistrat der Stadt Wels. PROJEKTENTWICKLUNG / REIZEND! Verein zur Vermittlung soziokultureller Medienprojekte. 4600 Wels.
www.reizend.or.at. In Kooperation mit dem Büro für Frauen, Gleichbehandlung und Integration. PROJEKTLEITUNG / Elke Oberleitner. REDAKTION / Katharina Gusenleitner
und Elke Oberleitner. LEKTORAT / Bianca Angerer. GRAFIK DESIGN / Andrea Bauer. DRUCK / Landesverlag Druckservice GesmbH. 2015.
2
Gruber sagt, ...
KEINE EXPERIMENTE IN DER POLITIK.
Viele finden die Physik so spannend wie einen
eingewachsenen Zehennagel – leider glauben
dies auch viele von der Politik, leider. Sowohl
Physik als auch die Politik können sehr spannend sein. Ganz einfach: In der Physik gibt es
Teilchen, in der Politik geht es um Menschen.
Will man die Physik „verstehen“, so muss man
sich nur fragen, wie sich die Teilchen zueinander verhalten. Teilchen können sich anziehen,
das heißt, sie versuchen ihren Abstand zu verringern. Die Gravitation ist eine solche Kraft
– deshalb werden wir von der Erde angezogen
und natürlich die Erde auch von uns. Beim
Elektromagnetismus ist es schon schwieriger.
Da gibt es unterschiedliche Teilchen, Protonen
und Elektronen. Die Neutronen sind hier egal,
denn die sind elektrisch neutral. Gleichartige Teilchen stossen sich ab, ungleichartige
Teilchen ziehen sich an. Im Prinzip ist das die
gesamte Physik. Es stellt sich nur mehr die
Frage, welche Teilchen machen mit anderen
Teilchen was.
alerweise eine Partei (was aber nicht heißen
soll, dass in einer Partei nur eine Meinung vorherrschen soll). Nun gibt es Parteien, die sich
„anziehen“, also gemeinsame Sache machen
und Parteien, die sich abstoßen, also eher
nicht miteinander zusammenarbeiten wollen.
So fordern dann viele eine starke Hand, um
etwas in der Politik umzusetzen, eine starke
Kraft. Das nennt man dann Diktatur. In der
Physik gibt es die Diktatur: die Gravitation gilt
für alles. Aber wollen wir wirklich eine Diktatur? Nein, hier unterscheidet sich die Politik
von der Physik. Tatsächlich sind die meisten
Politiker/innen bemüht, sinnvolle Lösungen für
die Menschen zu finden. Es stellt sich nur die
Frage, welche Lösungen für welche Menschen
sinnvoll sind, das muss man dann selber für
sich herausfinden.
Vielleicht eines noch: In der Physik können
sich die Teilchen in ihren Eigenschaften unterscheiden, genauso wie Menschen. Aber alle
Teilchen sind und bleiben Teilchen – sie bilden
unser Universum. Genauso sind alle Menschen
gleich viel „wert“, egal welche Eigenschaften
sie haben – wir sind eine Gesellschaft, und es
muss sich für alle Menschen lohnen, in dieser
Gesellschaft ohne Angst und Furcht zu leben.
WERNER GRUBER
ist Physiker.
Fotos INNA GRUBMAIR
Foto Werner Gruber ARNE MÜSELER
arne-mueseler.de / CC-BY-SA-3.0 /
https://creativecommons.org/licenses/bysa/3.0/de/deed.de
In der Politik ist es nicht viel anders. Es gibt
Menschen, die gemeinsam eine Meinung
vertreten. Diese Menschen bilden dann ide-
3
Junge österreichische Literatur
SANDRA GUGIĆ: ASTRONAUTEN
sowohl digital als auch
analog bearbeitete. Herausgekommen ist dabei ein
bemerkenswertes Debüt
voller grandioser Sätze wie
oben genanntem.
„Dass die Dinge anders liegen und die Guten,
die Normalen, nur eine Wunschvorstellung
sind, dass in jeder Biografie ein Knick ist, ein
Bruch, eine Leerstelle, weil das Herausfallen
aus der Ordnung das einzig Normale ist [...]“
(S. 71) „Astronauten“, der Debütroman von
Sandra Gugić, entstand in einem künstlerischen Prozess von drei Jahren, in dem die
Autorin die Fragmente der Geschichte immer
wieder zerlegte, neu aneinanderreihte und
Es ist ein stickig heißer
Sommer, zähe Langeweile
liegt über der Stadt, ein
Tag reiht sich monoton an
den anderen. Wir begegnen
in diesem urbanen Mikrokosmos sechs Figuren, aus deren jeweiliger
Perspektive kapitelweise erzählt wird. Zeno ist
ein gewaltbereiter und aggressiver Sprayer,
der Plastikkügelchen auf PassantInnen schießt
und auf den ein vom Vater gepackter Koffer im
Zimmer wartet, um ihn jederzeit wegzuschicken, sollte er wieder Mist bauen. Vertrauen
hat er einzig zu seinem besten Freund Darko,
der stets Geduld mit ihm hatte, auch wenn
sich beide langsam aber sicher voneinander
entfernen. Der verträumte Darko, der bei seinen Großeltern aufgewachsen ist, ist dafür im
Begriff, sich seinem Vater wieder anzunähern.
Er ist zudem verliebt in die geheimnisvolle und
depressive Mara, die unaufhörlich Origamifüchse faltet und unter dem Selbstmord ihres
Vaters und einer dem Wahnsinn verfallenden
Mutter, einst eine gefeierte Künstlerin, leidet.
Mara wiederum hat eine Affäre mit dem um
einiges älteren Alen, Darkos Vater, einem alkoholkranken Taxifahrer und ebenso obsessiven
wie erfolglosen Schriftsteller, dessen Existenz
sich gefährlich nahe am Abgrund bewegt.
Auch Alens Freundschaft zu dem verspannten
Polizisten Niko bröckelt. Wortkarge, sporadische Treffen stehen jenen in früheren Zeiten
gegenüber, in denen beide auf dem Dach eines
verlassenen Hotels ganze Nächte trinkend
und redend verbrachten. Niko ist ein frischgebackener Vater, der den Anforderungen
seiner jungen Familie nicht gewachsen ist. Bei
seinen Einsätzen begegnet er immer wieder
dem kleinkriminellen Junkie aus gutem Haus,
LITERATURTIPPS VON BIANCA ANGERER
Stefan Petermann: „Das Gegenteil von Henry Sy“
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied: Dieses Sprichwort trifft
besonders auf Henry Sy zu. Konsequent und unbeirrbar verfolgt er das
Motto „Im Zweifelsfall das Gegenteil“, koste es was es wolle. Was einst
als innovatives Facebook-Literaturprojekt begann, findet im mit zahlreichen historischen Fotografien unterlegten Roman „Das Gegenteil von
Henry Sy“ seine Vollendung. Der aktuelle Welser Stadtschreiber Stefan
Petermann führt uns auf eine Reise durch 78 Jahre im Leben seines
fiktiven Protagonisten, die sich durch die achronologische Erzählweise
nach und nach zu einem Gesamtbild fügen. Seien es Begegnungen mit
obskuren Persönlichkeiten, Reisen an die entlegensten Orte der Welt
oder die mit zahlreichen Irrungen und Wirrungen gespickte Beziehung zu
seiner Jugendliebe – Henry Sy ist ein Charakter, der einem noch lange
im Gedächtnis bleibt.
Stefan Petermann: Das Gegenteil von Henry Sy.
asphalt & anders Verlag, Hamburg 2014
Lisa Spalt: „Ameisendelirium“
Ameisenstudien neben Kurzbiografien, Stellenanzeigen, Betrachtungen
der Kunst- und Arbeitswelt und vieles mehr: FreundInnen experimenteller Literatur dürfen sich freuen. Lisa Spalts „Ameisendelirium“ ist ein
äußerst komplexer Prosaband, ein Sammelsurium zahlreicher Betrachtungen in Wort und Bild, die sich zu kurzen Erzählungen zusammenfügen.
4
Eine Szene umspielt die andere, ein Wortspiel folgt auf das nächste.
Dabei ist es gar nicht so einfach, im Text-Labyrinth die Orientierung zu
behalten. Denn die zahlreichen verschachtelten und verwirrenden, oft in
die Irre führenden Kapitel hinterlassen bei der Lektüre vor allem eines:
ein Gefühl der Ungewissheit, was man soeben gelesen hat, gepaart
jedoch mit höchster Bewunderung für die sprachliche Fingerfertigkeit der
Autorin.
Lisa Spalt: Ameisendelirium. Czernin Verlags GmbH, Wien 2015
Johannes Wally: „Absprunghöhen“
Liebe und Schmerz, Glück und Trauer, Unverständnis, Sprachlosigkeit:
In seinem Debüt „Absprunghöhen“ handelt der Anglist Johannes Wally
zahlreiche Themen großer Literatur ab. Mit viel Feingefühl beschreibt
der Autor in seinen Erzählungen Beziehungskonstellationen, die einen
oft sprachlos zurücklassen. Wally erzählt vom leisen Scheitern einer
Fernbeziehung ebenso eindringlich wie von einer Tochter, die erst Worte
für ihren Vater findet, als dieser sie nicht mehr verstehen kann. Wer
man hätte sein können ist die Frage, die sich nahezu all seinen Figuren
stellt. Die ProtagonistInnen werden mit Erlebnissen konfrontiert, die sie
aus den geregelten Bahnen des Alltags werfen. Sie nutzen die „Absprunghöhen“ oder Möglichkeiten, die gewohnten Pfade ihres Lebens zu
verlassen, auf unterschiedliche Weise – mal verharren sie, mal scheitern
sie, mal schaffen sie es.
Johannes Wally: Absprunghöhen. Leykam Verlag, Wien 2014
EINE GEMEINSAME SPRACHE FINDEN.
Deutsch: einladend. authentisch. integrativ.
Alex, und fühlt sich auf seltsame Weise mit
ihm verbunden.
ABGEDRIFTET
Wir begleiten die Figuren auf ihren ziellosen
Streifzügen durch die namenlose Stadt, stellen
uns mit ihnen universelle Fragen nach Freundschaft, Herkunft, Verlusten und durchleben mit
ihnen das Gefühl mangelnder Perspektiven
und Reibungspunkte mit der Familie. Gugić
verwebt dabei die verschiedenen Handlungsstränge geschickt miteinander und haucht den
Charakteren durch die einfühlsame Preisgabe
ihrer innersten Gedanken und Gefühle Leben
ein. Die sechs ProtagonistInnen umkreisen einander, schweben aneinander vorbei, ohne sich
dabei je wirklich nahezukommen. Sie bleiben
einander fremd, so wie sie sich selbst fremd
sind. Ihnen allen gemeinsam jedoch ist eine
tiefe Sehnsucht nach etwas Unbestimmten,
einem Ausbruch aus dem bisherigen Leben.
Kurzum: Sie müssen ihren Platz im Universum
erst finden. Die poetische Sprache, derer
Gugić sich dabei bedient, kreiert stets die
richtigen Stimmungen, schafft Nähe, wenn es
nötig ist, und Distanz, wenn es droht, zu emotional zu werden. Gugić gelingt mit „Astronauten“ ein vielschichtiges Mosaik des modernen
Großstadtlebens – ganz große Literatur!
Sandra Gugić: Astronauten.
C. H. Beck Verlag, München 2015
BIANCA ANGERER
geb. 1985 in Wels. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Romanistik in
Innsbruck und Valencia.
Lebt und arbeitet in Graz.
Foto INNA GRUBMAIR
Liebe Zehra, in der ersten Kurswoche sind wir mit dem
Deutschkurs zum Welser Stadtfluss, der Traun gegangen. Ein schöner Ort. Da schwimmen einige Fische rum,
Papa hätte seine Freude – ich muss mal fragen, wie das
mit dem Fischen hier ist... wie auch immer, gib ihm einen
Kuss und sag ihm gute Besserung, Deine E.
Ein beispielhaftes Sprachkurs-Projekt, wie es
viele geben sollte, hat der Verein „Frau will´s
wissen“ dieses Frühjahr in Wels durchgeführt.
„Kompetenzbasierte Qualifizierung von
Migrantinnen“ nennt sich der sperrige Titel
und entspricht dem Maßnahmenbereich
„Arbeit und Beruf“.
Dazu einige Fakten: Erwerbstätigkeit von Zugewanderten liegt mit 65 % deutlich unter der
von autochthonen Österreicher_innen (74%).
Dieser Unterschied ist wesentlich auf die
geringe Erwerbstätigkeit von weiblichen Zugewanderten zurückzuführen (58 % gegenüber
70 % Österreicherinnen). Diese Quote ist noch
höher unter Müttern mit Migrationshintergrund. Aber auch Migrantinnen, die eine gute
Ausbildung aufweisen, haben keine Garantie,
einen bildungsadäquaten Arbeitsplatz zu erhalten. Je länger eine Erwerbstätigkeit zurückliegt, zum Beispiel nach Betreuungspflichten,
desto schwieriger ist der Wiedereinstieg in die
ursprünglich erlernte Berufstätigkeit. Kenntnisse gehen verloren und der Anschluss an
den aktuellen Wissensstand wird schwierig.
Dazu kommen oft Probleme mit der formalen
Anerkennung (Nostrifizierung u.a.), die oft mit
zusätzlichen Prüfungen verbunden ist. Keine
oder Beschäftigungsverhältnisse unter dem
Qualifikationsniveau sind häufig die Folge. Das
dreimonatige Projekt wendet sich unter diesen
Gesichtspunkten ausschließlich an Frauen.
(Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des
BMEIA und der AK OÖ.)
5
„Ich mag diese Stadt <3“
PS: Ich schicke Fotos
„Ich mag diese Stadt <3“ ist von und mit
den teilnehmenden Frauen im Deutschkurs
entstanden. Sie alle stehen in einem für sie
fremden Land am Beginn der Gestaltung ihres
neuen Lebens.
Einige Ereignisse vom Ankommen in Wels
– dokumentiert in Form von kurzen Text/BildNachrichten an Freund_innen und Familie, die
im alten Zuhause auf Neuigkeiten warten –
geben Einblicke darüber, wie unsere Stadt aus
ihrer Perspektive wahrgenommen wird.
Es liegt an uns allen, die wir hier wohnen, aus
unserem Lebensmittelpunkt einen lebendigen
und offenen Ort zu machen. Gegenseitiges
Interesse ist die Voraussetzung und Vielfältigkeit – so verbraucht der Begriff auch klingen
mag – ist der Pulsschlag einer Stadt, in der
man gerne lebt und die man gerne besucht.
Credit: Vielen Dank an Kudret Ardic, Alina
Bocea, Deborah Gumpinger, Viktoria Kniesz,
Begimai Kokumova, Slavica Koncic, Svitlana
Kurt, Galyna Malinovska, Grazyna RatowskaKozinska, Edit Szlotta, Ebru Yalcin, Inna
Grubmair-Noujnova – es war eine Freude mit
Euch zu arbeiten!
Text und Fotos ELKE OBERLEITNER
WENN DIE UHR NICHT MEHR TICKT
Erst die Pension, dann ein Baby?
Die moderne Medizin hat sich längst über die
Grenzen der Natur hinweggesetzt. Krankheiten, die noch vor einigen Jahren und Jahrzehnten als Todesurteil galten, rufen heute keinen
großen Schrecken mehr hervor – und das ist
gut so. Ebenso ist der Wunsch, möglichst
lange jung und glatt auszusehen, heute längst
keine Utopie mehr. Doch eine Familie planen
ohne Altersbegrenzung? Auch dies ist möglich
– die Reproduktionsmedizin kann mittlerweile
vielen Paaren, die ansonsten unfreiwillig kinderlos geblieben wären, zum lang ersehnten
Nachwuchs verhelfen.
Kinder zu gebären, ist die natürlichste Sache
der Welt, sollte man meinen. Doch wie lange
dauert „natürlich“? Hier scheiden sich die
Geister. Anlass für die aktuelle Diskussion sind
eine 60-jährige Frau, die vor Kurzem in Wels
Zwillinge entbunden hat und eine 65-jährige
Deutsche, die derzeit mit Vierlingen schwanger ist. Beide Schwangerschaften sind durch
künstliche Befruchtung in Ländern mit weniger
strikter Gesetzgebung in Bezug auf Insemination zustande gekommen. War es bislang nur
Männern vorbehalten, noch im hohen Alter
Kinder zu zeugen, so gilt dies dank moderner
Fortpflanzungsmedizin in immer stärkerem
Ausmaß auch für Frauen. Aber wo ist Schluss?
Und wer bestimmt, wann Schluss ist? Wir
sprachen mit Dr. Leonhard Loimer, Geschäftsführer und ärztlicher Leiter der Kinderwunschklinik in Wels, über moderne Reproduktionsmedizin und ihre Dimensionen.
Daniela: „Herr Doktor Loimer, eine 60jährige
Frau in Wels und eine 65jährige Frau in Berlin
sind noch einmal Mutter geworden bzw. werden es in Kürze. Was ist Ihre Meinung dazu?“
Loimer: „Ich persönlich finde es unverantwortlich, wenn Ärzte im Ausland bei Frauen nach
dem 50. Lebensjahr Embryonen einsetzen. Das
Risiko für die Mutter und für die Kinder ist
enorm groß. Vor allem wenn dabei Mehrlinge
entstehen ist das Risiko von Frühgeburten
nicht kalkulierbar.“
Die Natur hat den Frauen eine Grenze gesetzt.
Ab Mitte 30 sinken die Chancen rapide,
sowohl auf natürlichem als auch auf künstlichem Weg schwanger zu werden. Es gibt zwar
fallweise Frauen, die noch in ihren späten
Vierzigern ohne „Nachhilfe“ durch künstliche
Befruchtung schwanger werden. Oder Mütter,
die sich längst im Wechsel wähnten und noch
ein Kind bekamen. Die österreichische Gesetz-
gebung sieht vor, dass eine Frau nach ihrem
45. Lebensjahr nicht mehr künstlich befruchtet
werden darf. Zu hoch sind die Risiken ab diesem Alter für Mutter und Kind. Das bestätigt
auch Dr. Loimer. „Ja, die Risiken für beide
sind beträchtlich. Die Gefahr einer Frühgeburt
ist sehr hoch, und Kinder, die zu früh geboren
werden, haben massive Nachteile für ihr ganzes weiteres Leben zu befürchten. Je früher
ein Kind auf die Welt kommt desto problematischer wird es. Entwicklungs- und Teilleistungsstörungen können die Folge sein. Auch
Frauen, die nach 45 Jahren Kinder bekommen,
haben oft mit gefährlichen gesundheitlichen
Nebenwirkungen zu rechnen. Bluthochdruck,
Zuckerkrankheit und Schwangerschaftsvergiftungen sind bei dieser Zielgruppe wesentlich
häufiger zu beobachten.“
In Österreich ist die Gesetzeslage klar, in
vielen anderen Staaten gibt es aber keine
Altersgrenze für Frauen mit Kinderwunsch. Erlaubt ist, was machbar ist. Welche ethischen
Richtlinien sollte die Medizin einhalten? „Ich
denke, dass die ethische Meinung von Gesellschaft zu Gesellschaft sehr unterschiedlich ist.
So ist zum Beispiel in den USA vieles allgemein toleriert, was in Europa undenkbar ist.
Ich persönlich sehe mit 45 Jahren die Grenze,
so wie der Gesetzgeber es vorschreibt, um die
Risiken für Mutter und Kind zu minimieren“,
so Loimer.
Aber sogar in der Schweiz herrschen liberalere
Regeln als in Österreich oder in Deutschland.
Es ist dort schwer einzusehen, weshalb der
6
Staat Frauen die Erlaubnis einer künstlichen
Befruchtung verweigern sollte. So darf
sich zum Beispiel in der Schweiz auch eine
50-jährige alleinstehende Frau auf legalem
Weg künstlich befruchten lassen. Dies wäre in
Österreich völlig unmöglich.
„Es ist immer die Angelegenheit der Eltern,
wie weit sie gehen, solange kein Risiko für
Mutter oder Kind in Kauf genommen wird,“
meint Loimer. „Ich finde, dass es jedoch
dem Gesetzgeber obliegt, die Richtlinien
zu definieren und auf keinen Fall einzelne
Mediziner_innen entscheiden sollten, was
ethisch vertretbar ist und was nicht. Das
österreichische Fortpflanzungsgesetz ist sehr
ausgewogen und gut.“
Betagte Mütter, die sich nicht dem Schicksal
beugen und ihr Wunschkind in der Klinik
bestellen? Die ohne Rücksicht auf gesundheitliche Verluste ihr Recht auf Kinder einfordern
und die Natur austricksen, weil sie es sich
finanziell leisten können? Frauen, die gleichzeitig mit dem Pensionsantrag in Karenz gehen
– ist das die Zukunft?
Was aber können Gründe sein, weshalb sich
Frauen generell immer später für ein Kind
entscheiden? Zum einen gibt es immer mehr
höher qualifizierte Frauen, die nach langer
Ausbildungszeit ihre Position im Beruf festigen
möchten (oder aufgrund starker Konkurrenz
müssen) oder die erst genug Geld verdienen
möchten, um sich ein Kind leisten zu können.
Zum anderen ist möglicherweise kein geeignet
Partner vorhanden, mit dem man sich vorstel-
len könnte, eine Familie zu gründen. Oder man
hat bereits Kinder, möchte aber später mit
einem neuen Partner noch Kinder.
Während medizinisch gesehen alles gegen
eine späte Schwangerschaft spricht, halten
PsychologInnen hingegen spätere Eltern für
die besseren. So würden diese gelassener an
Schwangerschaft und Erziehung herangehen,
hätten einen gesünderen und bewussteren
Lebensstil, die Partnerschaft wäre meist
gefestigter als in jüngeren Jahren und auch
die finanzielle Lage sähe bei älteren Müttern
meist besser aus als bei jüngeren.
1978 erblickte das erste künstlich gezeugte
Baby das Licht der Welt. Auch damals gingen
die Wogen hoch, man hielt Kinder, die nicht
auf natürlichem Wege gezeugt wurden, für
ein „falsches Signal“. Heute ist künstliche
Befruchtung ein Segen für alle ungewollt
kinderlosen Paare. Beschweren wir uns
möglicherweise jetzt auch moralinsauer über
die späten Mütter, während diese in 30 Jahren
längst Realität sein werden?
e im Deutsch-Kurs, weil ich
Liebe Tugba, ich bin sehr gern
. Wir sprechen über alles Mög
dort richtig gut Deutsch lerne
t
stör
tuch
Kopf
das
Und
.
liche, das wir im Alltag brauchen
Gruppe. Das ist fein.
auch niemanden – wir sind eine
DANIELA NÖMEYER.
Studium der Ethnologie und Soziologie. Arbeitet
am BFI Wels und bei FWW Wels als Bildungsplanerin und Entwicklerin für nationale und
internationale Projekte. Lebt in Krenglbach.
Hallo Mama, das Bil
d entstand in Linz vor
dem
Lentos Kunstmuseu
m, am Weg zu Love&
Loss. Das
Wetter war zu schle
cht, um spazieren zu
gehen
aber für einen Auss
tellungsbesuch perfek
t.
Foto INNA GRUBMAIR
Foto Daniela Nömeyer ELKE OBERLEITNER
RECHTLICHER MINIGUIDE
FORTPFLANZUNGSMEDIZINRECHT
FORTPFLANZUNGSMEDIZINRECHTSÄNDERUNGSGESETZ 2015 –
FMEDRÄG 2015
Das Bundesgesetz zur Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes wurde im Februar 2015
veröffentlicht. Das Gesetz bringt einige Neuerungen im Fortpflanzungsmedizinbereich und die
entsprechenden Anpassungen im Zivilrecht mit
sich. Eine der gesellschaftlich bedeutendsten
Änderungen ist sicherlich die Öffnung der medizinisch unterstützten Fortpflanzung für miteinander
in eingetragener Partnerschaft oder in Lebensgemeinschaft lebende Frauen. Parallel dazu wird
festgelegt, wie Frauen die Elternschaft als zweiter
Elternteil neben der Mutter erlangen können.
Nunmehr soll die Samenspende für alle Methoden der medizinisch unterstützten Fortpflanzung
zugelassen werden, demnach auch bei In-vitro-
Behandlungen (die Behandlungen finden „im
Glas“ – also außerhalb des Körpers der Frau statt)
nicht mehr nur bei „Insemination“ (Methode einer
Befruchtung durch die Einbringung des Samens in
die Geschlechtsorgane der Frau).
Die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik
(dient der Entscheidung darüber, ob ein durch
In-vitro-Fertilisation erzeugter Embryo in die
Gebärmutter eingepflanzt werden soll; die
Präimplantationsdiagnostik wird vorwiegend zur
Erkennung von Erbkrankheiten und Anomalien der
Chromosomen eingesetzt) stellt eine weitere Neuerung dar. Diese soll aber nur dann zum Einsatz
kommen, wenn weniger eingreifende Methoden
nicht ausreichen, um eine Fehl- oder Totgeburt
oder eine Erbkrankheit zu vermeiden oder eine
Schwangerschaft herbeizuführen.
Die Eizellenspende wird zukünftig für Frauen mit
ovarieller Insuffizienz (eine Art der Funktionsstörung der Eierstöcke) innerhalb der biologisch-
7
reproduktiven Phase (also bis zum vollendeten 45.
Lebensjahr) zugelassen werden. Eizellen dürfen,
wenn sie für eine dritte Person verwendet werden
sollen, der Spenderin nur vom vollendeten 18.
bis zum vollendeten 30. Lebensjahr entnommen
werden. Die Eizellenspende für eine medizinisch
unterstützte Fortpflanzung darf wie die Samenspende nicht Gegenstand eines entgeltlichen
Rechtsgeschäfts sein.
KATHARINA GUSENLEITNER
Juristin, lebt und arbeitet in Wels.
Quellen:
www.justiz.gv.at
www.help.gv.at
35. Bundesgesetz: FortpflanzungsmedizinrechtsÄnderungsgesetz 2015 – FMedRÄG 2015
Erläuterungen zum Entwurf Fortpflanzungsmedizinrechts-Änderungsgesetz 2015
FRAUEN IN BEWEGUNG / FRAUEN UND IHRE STADT – ERSTER WELSER
FRAUENBERICHT / IM ZEICHEN VON RESPEKT UND TOLERANZ
Viele Frauen engagieren sich auf verschiedenste Weise, setzen sich für andere ein und
schenken ihre Energie einer besonderen Sache
bzw. Leidenschaft. Um den Einsatz von Frauen
zu würdigen, steht das Jahresprogramm
des Büros für Frauen, Gleichbehandlung und
Integration 2015 unter dem Motto „Frauen in
Bewegung – Frauen und ihr Engagement: von
Politik bis Soziales“. Frauen sind oft nicht von
ihrem Engagement abzubringen und gehören
in ihrem Tun bestärkt. Ein kurzer Auszug aus
den Veranstaltungen zeigt, wie vielseitig das
Programm zu dem Thema ist. Anlässlich des
Girls´ Day im April konnten Schülerinnen bei
einem Film-Workshop im MKH in die Welt dieses Mediums schnuppern. Um tatsächliche (im
Sinne von körperliche) Bewegung ging es im
Mai beim letzten Frauenfrühstück zum Thema
„Selbstverteidigung und Selbstbewusstsein“.
Am 26. Juni haben Frauen beim Workshop
„Frauen reden Klartext“ die Gelegenheit,
etwas zu Kommunikation und Selbstwert dazuzulernen. Im Herbst wird es rund um den Equal
Pay Day um „Kohle, Knete und Moneten“
gehen – Frauen und das Geld, Frauen und ihre
finanzielle Unabhängigkeit. Ein Vortrag über
„Starke Frauen“ wird uns zeigen, dass der
Einsatz und das Engagement von Frauen eine
lange Tradition und Geschichte haben. Natürlich findet im Herbst auch der Schwerpunkt
zu den „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“
mit einigen Programmhighlights statt. So ist
z.B. ein bekannter Nah-Ost Korrespondent zu
einer Lesung über Frauen im arabischen Raum
angefragt.
Wie lebt es sich als Frau in dieser Stadt? Der
erste Welser Frauenbericht wird zeigen, wie
es um Frauen und ihre Situation in Wels bestellt ist. Mit der Erstellung wurden die beiden
erfahrenen Forscherinnen Birgit Buchinger
und Nicole Schaffer beauftragt. Die Arbeiten
dafür haben Anfang des Jahres begonnen und
sollen Mitte 2016 abgeschlossen werden.
Im Frauenbericht der Stadt Wels geht es vor
allem darum, die wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Lage der Welserinnen so umfassend
wie möglich darzustellen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Expertinnen und Experten, die in
verschiedenen Einrichtungen in der Stadt tätig
sind, Ressourcen und Bedürfnisse der Bevölkerung herauszuarbeiten.
Maßnahmenvorschläge für
die zukünftige Arbeit für die
Frauen der Stadt sollen aus
den Ergebnissen abgeleitet
werden.
Im Zeichen von Respekt &
Toleranz stand auch heuer
wieder der Monat April. Ein
buntes Programm veranschaulichte die großartige
Vielfalt in der Stadt gut.
Zahlreiche BesucherInnen
konnten beinahe täglich
aus einem breiten Angebot schöpfen. Ob bei der
traditionellen Eröffnungsveranstaltung „Koran
trifft Bibel IV“ (!), beim Filmabend „Respekt
& Toleranz“, diversen Tagen der offenen
Moschee, Veranstaltungen zum Thema Flucht
und Asyl oder bei Informationsveranstaltungen – das Programm konnte wieder absolut
überzeugen. Bei den diversen Veranstaltungen
verschwimmen Grenzen, ganz egal welcher
Art, und Menschen sind einfach Menschen
und werden als solche wahrgenommen.
Ganz gut ließ sich das auch beim „Fest der
Kulturen“ beobachten, das bereits zum 14.
Mal im Alten Schlachthof über die Bühne ging.
Es besteht die Hoffnung, dass sich etwas von
diesem Geist des Monats April auf das ganze
Jahr, den Alltag und das Zusammenleben in
der Stadt übertragen lässt. Es ist wirklich an
der Zeit dafür aus einem Monat im Zeichen
von Respekt und Toleranz ein Jahr bzw. Leben
im Zeichen von Respekt und Toleranz werden
zu lassen.
Weitere Informationen:
Büro für Frauen, Gleichbehandlung und
Integration, Stadtplatz 55, 4600 Wels
www.wels.gv.at / Facebook /
Tel. 235-5053 / E-Mail [email protected]
Foto ELKE OBERLEITNER
Frau Meindl auf dem Highway to Wels
24 STUNDEN ÄRGER
Jüngst wehten mich günstige Winde nach
New York, da ist die Rückkehr natürlich ein
wenig herb – vom Urbanitätsgrad her, zwischenmenschlich komme ich eh gern wieder
nach Wels. Was mir „drüben“ ins Auge fiel: In
den Staaten gibt‘s sehr viele fußkranke Leut.
Paradox, zumal eigentlich wir Österreicher
die Nachfahren der bei der Völkerwanderung
marod hängengebliebenen Hunnen sind.
Die Amerikaner scheinen jedenfalls bei der
körpereigenen Infrastruktur sparen zu müssen.
Verständlich, eine Knieoperation kostet
auf Amerikanisch mehr als ein Jeep. Aber
unverständlich: Auch die hatscherten Amis
sind gegen eine Gesundheitsversicherung!
Schon interessant, wie es den Pharmakonzernen gelingt, die kleinen Leute gegen ihre
Interessen wählen zu lassen. Das ist der Link
zu Wels. Auch hier wählt man gegen seine
Interessen. Zum Beispiel eine Partei, der wir
das Hypofiasko zu verdanken haben, und die
jetzt ganz laut schreit, dass das ein Skandal
sei, und überhaupt, die Ausländer! Die den
minderbemittelten Mietern die Wohnbeihilfe
8
wegnehmen und den Eigenheimschaffern und
Grünraumzersiedlern geben möchte. Man
könnt‘ sich so ärgern, 24 Stunden, 7 Tage die
Woche! Aber in die USA auswandern werde
ich nicht, wegen meiner schlechten Knie. Und
dem grauslichen Kaffee.
DOMINIKA MEINDL
ist freischaffende Autorin und Künstlerin, lebt
und arbeitet in Linz. Meindl besucht Wels der
Liebe wegen mehrmals pro Woche.
„MAN MUSS NICHT IN DER BRATPFANNE GELEGEN HABEN,
UM ÜBER EIN SCHNITZEL ZU SCHREIBEN.“ (Maxim Gorki)
Kommentar Sebastian Achleitner und Bojan Menkovski.
Ich bin ja der Meinung, dass wenn Mann
sich schon mit einem so altmodischen Begriff wie Manderl bezeichnet, auch dieses
Manderl sein, oder zumindest mimen sollte.
Das würde bedeuten, dass Mann sich halt
nicht auf die Bühne stellt und herumheult,
wie schwer Mann es nicht habe, wenn
Mann heterosexuell sei. Sonst könnte wer
meinen, dass das männliche Image des
Herrn Lederhose nur der Erhaltung seiner
Kunstfigur dienen soll. Aber gut, meiner
Meinung nach kann man, wie auch frau,
sich erwarten, dass ein ehemaliger Rechtswissenschaftsstudent den Unterschied
zwischen „hab ich so gelernt“ und dem
Bundesgesetz kennt.
Absurd auch, dass er sich diskriminiert fühlt,
obwohl er so viel Zuspruch aus der Gesellschaft bekommt. Der bekommt die Zustimmung ja durch Verkaufszahlen präsentiert.
Und wenn ihm gesagt wird, dass er sich mit
seinen Ansichten gewaltig irrt, dann fühlt
er sich in seiner Meinungsfreiheit bedroht.
Dabei ist das ja ein alter Hut: Immer, wenn
die Gabaliers oder Straches für irgendeine
Befindlichkeit, die sie als qualifizierte Meinung
verkaufen wollen, öffentlich abgewatscht
werden, dann sehen sie ihre Meinungsfreiheit
bedroht. Doch um Meinungsfreiheit geht’s
ihnen dabei gar nicht. (Überraschung!) Sie
wollen, dass die Inhalte ihrer Äußerungen vor
Gegenargumenten geschützt werden.
Die politische Rechte darf die eigene Meinung
äußern, dass ein Asylheim in Wels sowieso
von Haus aus schlecht sein muss. Sie werden
so lange sagen, dass es schlecht ist, bis
jemand sagt, dass das nicht ganz cool ist. Man
sollte vielleicht abwarten, um sich dann erst
eine differenzierte Meinung bilden zu können.
Wehe denen, die solche Vorurteile nicht tolerieren können. Dann sind‘s wieder angerührt.
Dabei sind die ganzen Vorurteile von wegen
Kriminalität schon längst glaubhaft widerlegt.
Das ist alles schon so mühsam: Ihre Argumente sind alle längst widerlegt. Und weil sie sich
nicht zu helfen wissen, stellen sie sich als
Opfer dar. Dabei gibt’s keinerlei Sanktionen.
Oder sie versuchen damit zu argumentieren,
dass es ja um Ängste der Menschen, also um
Mehrheitsmeinungen geht. Kann ja keiner
er Jahre im Westen.
, die Modewelt der 1980
Schräg & interessant
gefällt. Ich hoffe,
ht sicher, ob mir das
r
Komisch, ich bin nic
ek, dass ich ihm fü
Ordnung und sag Jar
bei Euch ist alles in
men halte!
morgen fest die Dau
wirklich wollen, dass Politik den Ängsten
der Menschen blind folgen soll. Die Angst
steht im Gegensatz zur Vernunft und verstärkt Vorurteile. Aber das ist eine andere
Geschichte.
Alles ist gut, solange sie alles sagen dürfen
und ihnen keiner dagegenredet. Ich frag
mich halt schon, ob die das aus Berechnung
machen oder das ernst meinen. Bei den
digitalen und analogen Trollen kommt‘s
jedenfalls gut an. Immer schön aus dem
Bauch raus. So langsam verwirrt mich das
Ganze. Lieber insgeheim schnell vorsagen:
„Es heißt Meinungsäußerungsfreiheit, nicht
Zuhörpflicht, schon gar nicht Faktenwissen.“
SEBASTIAN ACHLEITNER
Student der Philosophie
an der Universität Wien.
BOJAN MENKOVSKI
gebürtiger Skopjaner, Welser Maturant,
Wiener Politikwissenschaftsstudent,
Teilzeit-Bibliothekar, Lernbetreuer (Englisch)
in einem Wiener Jugendzentrum.
Es geht auch um Arbeitssuche. Wir machen Bewerbungsschreiben, viele Grammatikübungen und
wir sprechen über gesellschaftspolitische Themen.
Spannend! Hier machen wir allerdings gerade
PAUSE ;) – Bussi, Deine Fleißige.
9
Die 90 Tage von Wels – Der Stadtschreiber und die Stadt
Mittwoch, 24. Juni 2014
19.00 Uhr
Galerie Forum Wels
Lesung mit Stefan Petermann
Musik: Alexander Hofmayr
Am Ende seines Aufenthalts stellt der Welser Stadtschreiber Stefan Petermann
seine hier entstandenen Texte vor. Nach drei Monaten in und mit der Stadt hat
sich so einiges angesammelt: Beobachtungen, Anekdoten, literarische Begegnungen. Unterstützt wird er dabei vom Stadtmusiker Alexander Hofmayr auf dem
Kontrabass.
Eine Kooperation zwischen dem KV Waschaecht und der Galerie Forum Wels.
FLUCHT UND ASYL
Um etwaigen Begriffsverwechslungen entgegenzuwirken, hier noch einmal die wichtigsten
rechtlichen Bezeichnungen zum Thema:
Flüchtlinge bzw. Asylsuchende /
AsylwerberInnen
Nach der Genfer Flüchtlingskonvention,
dem wichtigsten Instrument des internationalen Flüchtlingsrechts, ist ein Flüchtling
(Asylsuchende/r) eine Person, die in ihrem
Herkunftsland (Land, dessen Staatsbürgerschaft
die Person besitzt) wegen ihrer Religion, Rasse,
Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten
sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen
Überzeugung verfolgt wird oder wohl begründete Furcht vor Verfolgung hat und deshalb ihr
Herkunftsland verlassen muss. Flüchtlinge haben
das Recht auf Sicherheit in einem anderen Staat
(Österreich hat sich rechtlich dazu verpflichtet,
Flüchtlinge zu schützen!). Im Unterschied zu
Flüchtlingen verlassen MigrantInnen ihr Land
nicht aufgrund von Verfolgung und können auch
in ihr Herkunftsland zurückkehren, was bei
Flüchtlingen unter den bestehenden Umständen
nicht der Fall ist. Obwohl sich die Genfer Flüchtlingskonvention nicht nur auf Menschen bezieht,
die wegen Konflikten fliehen, werden die meisten
Flüchtlingsbewegungen durch (Bürger-)Krieg
ausgelöst. Menschen, die einen Antrag auf Asyl
(internationalen Schutz) gestellt haben, werden
nach österreichischem Recht als AsylwerberInnen
bezeichnet. Flüchtlinge bzw. AsylwerberInnen
erhalten in Österreich, sofern sie mittellos (kein
Geld oder sonstiges Vermögen – ist meistens der
Fall, da die Menschen in Notsituationen fliehen
müssen) sind, die so genannte Grundversorgung.
Sie haben keinen Anspruch auf Mindestsicherung,
Familienbeihilfe oder Kinderbetreuungsgeld und
können, wenn überhaupt, während des Asylver-
fahrens nur sehr eingeschränkt arbeiten (z.B. als
ErntehelferInnen).
Asylberechtigte
Asylberechtigte sind Menschen, denen nach
Durchführung des Asylverfahrens Asyl gewährt
wird. Sie sind somit anerkannte Flüchtlinge
(Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention) und können in Österreich bleiben. Sie
haben Zugang zum Arbeitsmarkt und können hier
ein „neues“ Leben aufbauen. Der Asylstatus kann
aus bestimmten Gründen aberkannt werden, z.B.
besonders schwere Verbrechen nach der Einreise,
schweres nichtpolitisches Verbrechen vor der Einreise. Asylanträge können abgewiesen werden,
wenn die / der Asylsuchende nach Ansicht der
zuständigen Behörde in ihrem / seinem Herkunftsland keine Verfolgung befürchten muss. Dem
muss aber eine genaue Überprüfung der Lage im
Herkunftsland vorausgehen.
Subsidiär Schutzberechtigte
Subsidiär Schutzberechtigte sind Menschen,
deren Asylantrag zwar abgewiesen wurde, aber
deren Leben oder Gesundheit im Herkunftsland
bedroht wird. Sie benötigen Schutz vor Abschiebung, sind aber weder AsylwerberInnen
noch Asylberechtigte. Gründe für den Status als
subsidiär Schutzberechtigte können sein: Schutz
vor Folter, Todesstrafe unmenschlicher oder
erniedrigender Strafe bzw. Behandlung, anderer
gravierender Verletzungen der Menschenrechte,
etc.
Leistungen an AsylwerberInnen
bzw. Flüchtlinge
AsylwerberInnen/Flüchtlinge erhalten in Österreich – wenn sie mittellos sind – die so genannte
Grundversorgung. Die meisten Menschen fliehen
in einer absoluten Notsituation, also ohne Gepäck
10
und ohne finanzielle Mittel, da sie alles in der
Heimat zurück lassen mussten. AsylwerberInnen/
Flüchtlinge haben grundsätzlich keinen Anspruch
auf Mindestsicherung, Familienbeihilfe oder Kinderbetreuungsgeld, Pflegegeld und Wohnbeihilfe.
Folgende Leistungen sind in der Grundversorgung enthalten:
Wenn AsylwerberInnen/Flüchtlinge in organisierten Unterkünften wohnen:
• Selbstversorgungsquartiere: In sogenannten
Selbstversorgungsquartieren, kümmern sich
die AsylwerberInnen/Flüchtlinge selbst um ihre
Verpflegung. Erwachsene erhalten dafür pro
Tag € 5,50 für die Verpflegung und alle Güter
des täglichen Bedarfs.
• Vollversorgungsquartiere: € 40 Taschengeld
pro Person und Monat für alle persönlichen
Ausgaben.
Wenn AsylwerberInnen/Flüchtlinge selbständig
wohnen:
• Eine Familie erhält einen maximalen Zuschuss
pro Monat von € 240 für Miete und Betriebskosten.
• Für eine Einzelperson wird ein Zuschuss zur
Miete in Höhe von € 120 pro Monat ausbezahlt.
• Erwachsene erhalten ein Verpflegungsgeld von
€ 200, Minderjährige € 90 pro Monat.
• Zu bezahlen ist die Miete, Betriebskosten, das
Essen sowie alle sonstigen Ausgaben.
Zusätzlich bekommen AsylwerberInnen/Flüchtlinge Gutscheine für Bekleidung (€ 150 pro Jahr)
und Schulgeld für die Kinder (€ 100 pro Schulsemester).
Quellen:
www.unhcr.at
www.help.gv.at
DAS EINHORN
UND DIE NAZIS
Stefan Petermann ist seit April Welser Stadtschreiber.
Seit vielen Jahren bin ich in Weimar. Verlasse ich die Wohnung, komme ich in fünfzehn
Minuten zu den Häusern, in denen Goethe
und Schiller gelebt haben. Ich laufe vorbei am
Nationaltheater, in dem die Weimarer Republik, die erste deutsche Demokratie, entworfen
wurde. Nicht weit entfernt davon entstand die
Bauhaus-Architektur.
Schlage ich die entgegengesetzte Richtung
ein, bin ich bald darauf im KZ Buchenwald. Im
Frühling ist der Ort besonders unerträglich.
Denn das Konzentrationslager ist wunderbar
gelegen, umgeben von einem herrlichen Wald.
Von hier aus hat man einen weiten Blick ins
grüne Thüringer Land, die Ziegelsteindächer
der Gemeinden leuchten rot. Von den Baracken steht nur eine noch, ein leerer Platz ist,
was geblieben ist.
Jedes Jahr wird in Weimar der 1. Mai
gefeiert. Der Maibaum wird aufgestellt, ein
Flohmarkt zieht sich durch die Stadt. Der
Höhepunkt ist das Seifenkistenrennen. Väter
haben mit ihren Töchtern und Söhnen wilde,
fantasievolle Rennmaschinen gebaut. Dazu
gibt es Rostbratwurst mit scharfem Senf, die
Weimarer sitzen auf der Wiese, sehen den
Kisten beim Rasen zu, treffen Freunde.
An diesem 1. Mai haben fünfzig Rechtsextreme – man kann sie auch Nazis nennen – den
Marktplatz gestürmt. Wie aus dem Nichts
tauchten sie auf. Sie riefen Parolen, besetzten
die Bühne und schlugen auf die Anwesenden
ein, mit Fäusten schlugen sie und Holzstöcken.
Es gab Verletzte. Für kurze Zeit war Weimar
auf den Nachrichtenseiten ganz oben: Nazis
stürmen Weimar, so lauteten die Schlagzeilen.
Niemand wird als Nazi geboren. Jeder
Rechtsextreme hat seine Geschichte. Viele
Geschichten mögen sich ähneln, aber in allen
Biografien gibt es eigene Gründe, ein solches
Denken und Handeln zu übernehmen. Was
war der Auslöser in diesen fünfzig Biografien?
Was hat sie bewogen zu sagen: Wir werden
Faschisten sein. Und als Faschisten werden
wir den Weimarer Marktplatz, das Zentrum
der Stadt, stürmen.
Am Anfang steht möglicherweise das Wort.
Und das Wort findet eine Sprache und diese
Sprache schafft ein gesellschaftliches Klima.
Und dieses Klima spricht eine Ermutigung aus,
die Absicherung, dass man bei seinen Taten
einen Teil der Gesellschaft hinter sich habe
und deshalb so handeln dürfe.
In den letzten Jahren hat sich eine Sprache
entwickelt, die gespeist wird von Sachbuchautoren, Zeitungskolumnisten, Protestbewegungen und Weblogs, die voller Stolz ihre
Verachtung für andere Kulturen, Religionen
und Lebensentwürfe ausstellen. Eine klebrige
Boshaftigkeit durchzieht deren Sprache. Sie
setzt sich fest wie Dreck unter Fingernägeln,
Dreck, der sich einnistet und bleibt, der, wie
man sagt, einen Nährboden bereitet.
Deren Sprache findet Worte für ein hasserfülltes Denken. Die Hassenden arbeiten mit ausgewählten Sprachbildern (Kopftuchmädchen,
Gesocks, versifft, Lügenpresse, Viehzeug,
Gesinnungsdiktatur, Ölaugen usw.). Sie sehen
sich im Recht, menschenfeindlich zu sprechen.
Dieses Recht erscheint ihnen absolut, ihr
Hassen alternativlos.
Weil ich wissen wollte, welche Argumentati11
onsmuster dabei wiederholt auftauchen, habe
ich die Facebook-Kommentare der PegidaAnhänger angeschaut. Und aus den Worten
Gedichte gemacht. Pegida-Poetry habe ich
die Texte genannt, ein hilfloser Versuch, diese
zersetzende Sprache bloßzustellen.
Doch auch außerhalb dieser Kreise wird an
einem Klima der Verachtung und Verständnislosigkeit gearbeitet. Man muss genau
hinhören. Wenn die Starken die Schwachen
als Sündenböcke für gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Fehlentwicklungen
vorführen. Erbärmlicher ist es nur, wenn die
Starken die Schwächeren gegen die ganz
Schwachen ausspielen.
Ich weiß nicht, wie die Situation in Österreich
ist. Wie hier die Diskussion abläuft. Wie dabei
Sprache eingesetzt wird. Wie sich die Starken
den Schwachen gegenüber verhalten. Wer
welche Worte gegen wen benutzt. Und wie
dann daraus folgende Taten aussehen. Wäre
hier auch so etwas möglich?
In Weimar gewann am Ende ein Einhorn das
Seifenkistenrennen. Die Nazis flüchteten in
das Parkhaus, in dem sie ihre Autos untergestellt hatten. Als die herbeigeeilten Polizisten
das mitbekamen, riegelten sie die Garage ab
und nahmen die Nazis fest. Zwischen Einhorn
und Nazis lagen an diesem Tag nur hundert
Meter. Vom Fabelhaften bis zum Boshaften
waren es nur wenige Schritte gewesen.
STEFAN PETERMANN
ist Schriftsteller und lebt in Weimar.
Von April bis Juni 2015 ist er Stadtschreiber
von Wels.
Foto W. ANDRÄ
WORKSHOP „FEMINISTISCHE SUPERHELDINNEN – PRODUKTION EINES COMICHEFTS“
Seit siebzig Jahren sind Superhelden_innen
populär und haben es zu einem allgegenwärtigen Bestandteil unserer Alltagskultur
gebracht. Nahezu alle Medien werden von den
Autor_innen verwendet um moderne Mythengeschichten zu kreieren. Dieses Amalgam aus
Groschenromanen, biblischen Legenden und
antiken Mythen, geprägt von Mode, Zeitgeist und Weltgeschichte, hat das Potenzial,
komplexe Ideen in Form von aufregenden,
Action-reichen und symbolischen Dramen zu
transportieren.
Angeeignet und umgedeutet, adaptiert oder
kopiert, bietet das Thema viele Möglichkeiten
und Anstöße zu eigenen kreativen Produktionen. Angefangen von dem Entwurf der Figur,
den Superkräften und technischen Hilfsmitteln, bis zur Entwicklung einer eigenen Ästhetik und Geschichte, können mit verschiedenen
Medien ernsthafte, humoristische, skurrile
oder satirische Bearbeitungen des Themas
entstehen. Noch immer bestimmen stereotypische
Geschlechterbilder die Welt der Superheld_innen. In dem 5-tägigen Workshop werden diese
Rollen durchleuchtet und ein feministischer
Gegenentwurf in Form eines Comicheftes
produziert.
Termin: Mo-Sa, 17.-22. August 2015
Workshopleitung: Isabell Rutz, Anastassia
Schitz, Anne Zimmermann
Kosten: 20 Euro
Teilnehmer_innen: Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist begrenzt! Max.
10 Personen, ab 15 Jahren
Anmeldung und Info: Boris Schuld, b.schuld@
medienkulturhaus.at, 07242 / 207030
Ort: Medien Kultur Haus,
Pollheimerstraße 17, 4600 Wels
Im Zuge des Projekts gibts es noch eine Reihe
weiterer Workshops in den Bereichen Film,
Fotografie und Literatur.
www.medienkulturhaus.at/superheroes
deshauptstadt –
n waren wir in der Lan
Liebe Tamara, gester
hier in diesem schö
Info: es regnet oft
Linz. Ps / zu deiner
;)
.
nde
ens am Wochene
nen Österreich. Meist
Am Kurs gefällt mir
am besten, dass auc
h die Kultur nicht zu
kurz kommt. Der Bes
uch des Welser Stadt
schreibers Stefan
Petermann war unver
gesslich. <3.
12
Ich beim Lernen – vier Stunden
täglich, drei Monate! Ganz sch
ön intensiv – Akkusativ und Dativ Unterscheidungen, das mus
st du erstmal verstehen. Uff.
Pfiadi :-) – und bis bald bei der
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Impressum: Medieninhaber: Magistrat der Stadt Wels, Herstellung durch Magistrat der Stadt Wels, Verlags- und Herstellungsort: Wels, Foto: C. Falk / pixelio, Gestaltung: Andrea Bauer