Europäische Norm für privat genutzte Schwimmbäder BlödSINN

Europäische Norm für privat
genutzte Schwimmbäder
BlödSINN oder SINNvoll ?
Frank Eisele
Bisher
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Eindruck und Tatsache dass in privaten Schwimmbädern
(teilweise) keine verbindlichen Regelungen vorlagen
In vielen Fällen abenteuerlicher Ausführungen
Häufig – wann erforderlich - erfolgte Anwendung von
Regelwerken aus dem öffentlichen Bereich
Tatsache ist aber, dass es für einige Bereiche verbindliche
Regelwerke in privaten Schwimmbädern gibt
bsw-Richtlinien !
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Größenordnungen an Regelwerken
• Rund 450 DIN – Normen
• Rund 300 weitere anerkannte Regeln der Technik
Richtlinien, Merkblätter, Empfehlungen sowie GUV‘s
Schwimmbadnormen
sowie Chemikalien, Materialien, Sicherheit,
Wasseruntersuchungen
Lüftung, Energie, Elektro,
Installation, Pumpen, Beleuchtung
Materialien
Bau
Beckenauskleidungen
Abwasser
Abdichtung
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Motivation
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Abenteuerlichen Konstruktionen vorbeugen
Anwendung von spezifischen Regelwerken für das private
Schwimmbad gewünscht
Es kann nicht im Interesse einer Branche sein, den
Eindruck zu erwecken oder es geschehen zu lassen, dass
man nach belieben Schwimmbäder errichtet.
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Nicht zu vergessen – Branchen-/Marktgröße
Beckenart
Anzahl
Anteil
Stahlwandbecken mit
Folienauskleidung
325.000
52 %
Außenbecken unterschiedliche
Materialien
174.000
28 %
Hallenbäder
126.000
20 %
Aufstellbecken
1.000.000
Quelle: Erhebung durch GFK, beauftragt durch den Bundesverband Schwimmbad und Wellness
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Motivation
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Es sollte insbesondere im Interesse von Lieferanten und
Hersteller sein, dass durch den Fachbetrieb ausreichende
und sichere Informationen an den Kunden bezüglich
Betriebsweise weitergereicht werden.
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Der Weg zur Norm …
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Antrag durch AFNOR (F)
Begründung:
 Vereinheitlichung für grenzüberschreitenden Vertrieb
 Sicherheit für den Kunden
 Hürden schaffen für „ungewollte“ Produkte
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Vorlage / Masterdokumente durch AFNOR
Einflussnahme durch antragsstellende Nation
 Berücksichtigung eigener Regelwerke, Produktspezifikationen
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
TC 402: europäische Normung privat genutzter Pools
CEN TC 402
Chairman: Marc Maupas
Sekretariat: AFNOR (F)
Spiegelkommittee DIN
Sekretariat: Juliane Jung
Vorsitzender: F. Eisele
WG 1
DIN EN 16582
Frank Eisele
WG 2
E DIN EN 16713
WG 3
Minipools
D.Degas (F)
15. bsw Lieferantenkonferenz
WG 4
Spas / Hot Tubs
C. Hayes (UK)
November 2015
Übersicht und Stand
Schwimmbeckenkonstruktion DIN EN 16582 (11-2015)
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Teil 1 Allgemeine Anforderungen inkl. Sicherheit und
Prüfverfahren
Teil 2 Besondere Anforderungen für eingelassene
Schwimmbecken
Teil 3 Besondere Anforderungen für aufgestellte
Schwimmbecken
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Übersicht und Stand
Wassersysteme E DIN EN 16713
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Teil 1 – Filtrationssysteme, Anforderungen und
Prüfverfahren
Teil 2 – Beckenhydraulik, Anforderungen und Prüfverfahren
Teil 3 – Wasseraufbereitung, Anforderungen und
Prüfverfahren
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Blödsinn oder Sinnvoll ?
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Ähnliche Produkte werden durch die Norm vergleichbar
 z.B. Filter, Leitern, Pumpen, …
Vorteil
Nachteil
Mein Produkt ist „besser“
Das „billigere“ Produkt ist
auch nach DIN
Gemessen an den
Prüfanforderungen (z.B.
Trübungsreduktion,
Toleranzen).
Prüfanforderungen haben
teilweise geringes Niveau
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Blödsinn oder Sinnvoll ?
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Bandbreite an Schwimmbeckenkonstruktionen
 z.B. Becken aus GFK vs. Becken mit Luftring
Vorteil
Nachteil
Alle Konstruktionen müssen Einfache Becken sind auch
Mindestanforderungen
nach DIN
erfüllen
Gemessen an den
vorgegebenen
Prüfanforderungen
Frank Eisele
Prüfungen sind „angepasst“
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Blödsinn oder Sinnvoll ?
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Anweisungen an den Verbraucher
 z.B. Sicherheitshinweise, Betriebshinweise
Vorteil
Nachteil
Sicherheit „kann“ erhöht
werden.
Verantwortung wird stärker
auf den Verbraucher
übertragen
Informationsflut
Kennzeichnungsflut
Frank Eisele
kaufhemmend ?
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Anleitungen für den Verbraucher
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Unterscheidung
DIY Becken - durch Sachkundige errichtete bzw.
montierte Schwimmbecken
Sicherheitsanweisungen / Sicherheitskennzeichnung
Kaufinformationen für Zugangseinrichtungen
 (Verkauf separat vom Becken)
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Betriebs- und Wartungshinweis
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Reinigung
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Allgemeine Hinweise (Reinigung durch Bürsten, Absaugen)
Schwimmbecken
Überlaufrinne
Wasserspeicher
Beckenumgang
Schwimmbadgeräte
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Ist diese Norm nun sinnvoll oder nicht ?
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Regelung von Mindestanforderungen
 Sicherheit und Beständigkeit
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Verständnis und Anpassungen seitens Hersteller
erforderlich
Diese Norm ist nicht perfekt
 Änderungen / Erläuterungen werden erforderlich sein
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Aber: diese Norm ist sinnvoll
Stichwort: Hausbau
 Tiefbau, Abdichtung, Gebäudekonstruktion, Energie
 Alles „einheitlich genormt“ ob einfach oder luxuriös
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Abschließend
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Verständnis und Anpassungen seitens Hersteller
erforderlich
Diese Norm ist nicht perfekt
 Änderungen / Erläuterungen werden erforderlich sein
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bsw-Richtlinien / Kommentierung zur nationalen
„Anpassung“ und Schließen von Lücken
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Eine andere Betrachtungsweise…
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Übersicht und Stand
Schwimmbeckenkonstruktion DIN EN 16582
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Teil 1 Allgemeine Anforderungen inkl. Sicherheit und
Prüfverfahren
Teil 2 Besondere Anforderungen für eingelassene
Schwimmbecken
Teil 3 Besondere Anforderungen für aufgestellte
Schwimmbecken
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
DIN EN 16582 – 1
Allgemeine Anforderungen
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Allgemeine Anforderungen
 Toleranzen
 Zulässige Leckage
 Zulässige Öffnungsgrößen
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Anforderungen an Konstruktionsmaterialien
 Korrosionswiderstand, Osmose, GFK (Anhang )
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Anforderungen und Prüfverfahren „Beckenzugang“
 Rutschfestigkeit
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Hinweise für den Benutzer
Kennzeichnung
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Zulässige Öffnungsgrößen
≤ 500 mm
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Fangstellen für Finger und Zehen
> 500 mm
 ≤ 8 mm oder ≥ 25 mm
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Fangstellen für Kopf und Hals
 ≤ 110 mm oder ≥ 230 mm
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Für Bereiche 25 … 110 mm
 Hinweis auf potenzielle Risiken als Fangstelle geben !
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
DIN EN 16582 - 2
In den Boden eingelassene Schwimmbecken
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Mechanische Festigkeit
Dauerhafte Lasten
 Erddruck
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Variable Lasten
 Wasserdruck
 Beckenumgang
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Lebensdauer
Toleranzen
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Beispielhafte Darstellung
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
DIN EN 16582 -3
Auf dem Boden aufgestellte Schwimmbecken
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Beständigkeit gegen horizontale und Vertikale Verformung
Schwimmbecken mit selbstragenden Wänden
Mechanische Stabilität
Anforderungen zur Sicherung des Zugangs
Beckenleiter zum Hochklappen
Beckenleiter zum Einziehen
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Beispielhafte Darstellung
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Informationen !
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Anleitungen für den Verbraucher
 Allgemeine Grundsätze
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Produktidentifikation, Warnhinweise
 Selbstgebaute / Selbstmontierte Schwimmbecken

Angabe von Montagedauer, erforderliche Anzahl Personen
 Durch sachkundige errichtete und montierte Schwimmbecken
 Zugangseinrichtungen

Frank Eisele
wenn z.B. Treppe separat verkauft wird
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
…. Vor – und Nachteile
Vorteile
Nachteile
Regelung der Wasserdichtigkeit
Produktanpassung durch Hersteller
Regelung der Fangstellen
Rutschhemmung von Oberflächen
Toleranzen
Prüfung der mechanischen
Festigkeit
Berücksichtigung Einfluss von
Boden / Umgebung
Einseitigkeit von einzelnen
Beckenmaterialien
Regelung des Zuganges
Kennzeichnung
Angaben für den Verbraucher
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Übersicht und Stand
Wassersysteme E DIN EN 16713
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Teil 1 – Filtrationssysteme, Anforderungen und
Prüfverfahren
Teil 2 – Beckenhydraulik, Anforderungen und Prüfverfahren
Teil 3 – Wasseraufbereitung, Anforderungen und
Prüfverfahren
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Momentaner Stand
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Momentan Phase der Übersetzung / Prüfung und offizielle
Anstimmung
Veröffentlichung ca. Anfang 2016
Deshalb: E DIN EN 16713
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
E DIN EN 16713-1
Filtrationssysteme
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Maximale Filtrationsgeschwindigkeiten
Filtermaterialien
Maximal zul. Betriebsdruck
Trübungsreduktionsvermögen
Rückhaltevermögen
Spülbedingungen
Druckbeständigkeit (Überdruck bzw. Unterdruck)
Hinweise (Anleitung,Verkauf, Betrieb)
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
E DIN EN 16713-2
Beckenhydraulik
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Aufbereitungsvolumenstrom
Abführung Beckenwasser
Gefährdung durch Ansaugstellen
Einströmung Reinwasser
Pumpen
Installation (u.a. Strömungsgeschwindigkeit, Drucktest)
Prüfverfahren (Färbetest)
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
E DIN EN 16713 – 3
Wasseraufbereitung
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Anforderungen an das Füllwasser
Anforderungen an das Beckenwasser
Flockung
Desinfektion
pH-Korrektur
Messung
Reinigung
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
Anforderungen an das Beckenwasser
Informative Hinweise auf mikrobiologische Parameter werden gemacht !
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015
…. Vor – und Nachteile
Vorteile
Nachteile
Blackbox-System (Offenheit)
„fragwürdige Filtrationsverfahren“
Vergleichbare Prüfungsergebnisse
Prüfungserfahrung /
Prüfungsaufwand
Ansaugthematik
Beckendurchströmung zu gering
Wasserwerte
Desinfektionsverfahren
Reinigungshinweise
Frank Eisele
15. bsw Lieferantenkonferenz
November 2015