Magsimal-59 Verarbeitungsmerkblatt

Verarbeitungsmerkblätter
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69
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Mit den nachfolgenden Verarbeitungsmerkblättern möchte Ihnen RHEINFELDEN ALLOYS
Arbeitsschritte zur Handhabung der verschiedenen Legierungen zur Verfügung stellen.
Wenn Sie unsere Gusslegierungen verwenden, dürfen Sie innerhalb Ihres Betriebes die Folgeseiten gerne vervielfältigen und verwenden. Diese stellen handhabbare Arbeitsanweisungen
dar und zeigen Schritt für Schritt die Arbeitsfolge auf.
Nicht alle Legierungen sind hier aufgelistet, allerdings kann innerhalb der entsprechenden
Legierungsfamilie das hier vorliegende Verarbeitungsmerkblatt verwendet werden, zum Beispiel
Peraluman-56 auch für Peraluman-30.
Die Empfehlungen entsprechen den typischen Gegebenheiten in den Gießereien. So wird
beispielsweise beim Einschmelzen ein Tiegel- oder Schachtschmelzofen berücksichtigt;
die Gegebenheiten in einem Herdschmelzofen können von den Empfehlungen abweichen.
Auch sollte feinstückiges Kreislaufmaterial bei den Hüttenaluminium-Druckgusslegierungen
nicht verwendet werden.
Die hier aufgeführten Mengenangaben sind jeweils Gewichtsprozente, berechnet auf das
Einsatzgewicht. Die angegebenen Temperaturen beziehen sich jeweils auf Schmelzetemperatur,
auch beim Gießen. Die gegebenen Empfehlungen zur Wärmebehandlung entsprechen dem
Standardprozess und können variiert werden, zum Beispiel um Verzug zu minimieren.
Bei offenen Fragen zu Ihrer spezifischen Legierungsanwendung und -verarbeitung sprechen Sie
unsere Gießereifachleute an.
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Magsimal ®- 59 [ AlMg5Si2Mn ]
Arbeitsfolge bei der Herstellung von Druckgussstücken aus Magsimal-59
1 Einschmelzen der Masseln
möglichst zügig in leistungsfähigen Öfen, damit Mg-Abbrand, Gasaufnahme und
Oxidation der Schmelze gering bleiben; nachsetzen von vorgewärmten Masseln und
grobstückigem Kreislaufmaterial in kleinen Mengen, sonst Seigerungen möglich;
Feuerfestmassen mit hohem Tonerdeanteil oder dichte Stampfmassen verwenden;
Phosphor- und Natrium-Aufnahme vermeiden!
2 Salzbehandlung
Übliches Schmelzhilfssalz verboten ! Es besteht die Gefahr der Na-Aufnahme.
beim Einschmelzen
3 Magnesiumabbrand
normalerweise Abbrand von 0,1 % je Schmelzung, Korrektur unüblich; bei einem
Mg-Gehalt erheblich unter 5,0 % Zugabe von bis zu 0,5 % Reinmagnesium möglich
4 Abkrätzen
nach dem Einschmelzen erforderlich
5 Temperatur nach dem Einschmelzen
Dauertemperatur: maximal 780 °C ( Temperatur kontrollieren ! )
6 Temperatur im Warmhalteofen
nicht unter 650 °C sinken lassen und für Schmelzebewegung sorgen durch:
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keine tiefen Öfen mit Deckenheizung bei ruhender Schmelze verwenden !
7 Entgasen und Reinigen
der Schmelze
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Gaseinleitung, 7 – 10 l/min Argon oder Stickstoff, 6 – 10 min
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8 Abkrätzen
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sorgfältiges Abkrätzen erforderlich
Um den Metallgehalt der Krätze zu verringern, dürfen nur ausgesprochen Na-freie
Salze verwendet werden !
9 Kornfeinen
verboten ! TiB 2 als Kornfeiner vergröbert das Eutektikum
10 Veredelung
verboten ! Die erreichbare Dehnung würde erheblich gesenkt werden.
11 Gießtemperatur ( Richtwerte )
690 – 730 °C, variiert je nach Gestalt, Größe und Wanddicke der Druckgussstücke
12 Gießwerkzeug- und
Gießwerkzeug-Oberfläche: zwischen 250 und 350 °C
Gießkammer-Temperatur
(abhängig von Gussstückgröße und -wanddicke)
Gießkammer elektrisch oder über Thermoöl temperiert > 200 °C
13 Abschrecken der Gussstücke
Sofortiges Abschrecken in Wasser senkt die Dehngrenze und steigert die Dehnung
(bis 70 °C).
14 Wärmebehandlung
Normalerweise keine
15 Entspannungsglühen
nur in Sonderfällen T5 und O; T5 je nach Bedarf auslagern bis 250 °C und bis 90 min,
wobei Dehngrenze ansteigt und Dehnung abnimmt; O je nach Bedarf über 320 °C
bis 380 °C und bis 90 min, wobei Dehngrenze abnimmt und Dehnung ansteigt
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Wir danken allen unseren Geschäftspartnern, die uns mit Gussstücken oder Fotografien
unterstützt haben.
Alle Angaben dieser Druckschrift erfolgen nach bestem Wissen aufgrund angemessener Prüfung.
Wie alle anwendungstechnischen Empfehlungen stellen sie jedoch nur unverbindliche Hinweise
außerhalb unserer vertraglichen Verpflichtungen ( auch hinsichtlich etwaiger Schutzrechte Dritter ) dar,
für die wir keine Haftung übernehmen. Sie stellen insbesondere keine Eigenschaftszusicherungen
dar und befreien den Anwender nicht von der eigenverantwortlichen Prüfung der von uns gelieferten
Erzeugnisse auf ihre Eignung für den vorgesehenen Verwendungszweck. Nachdruck, Übersetzungen
und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit unserer ausdrücklichen Genehmigung.
Neue Legierungsentwicklungen mit technischen Fortschritten nach der Drucklegung werden in
nachfolgenden Auflagen berücksichtigt.
Ausgabe 8 – 06/2015
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GRUPPE DREI 062015
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