Spiri Einheit zur Lebenswirklichkeit von Kindern

Spiri Einheit zum Thema: Dem Kind auf der Spur
Einleitung:
Wir wollen Euch heute zu drei Stationen Eurer Kindheit entführen.
Wir machen das hier schließlich für Kinder, von daher halten wir es für sinnvoll, uns noch
einmal bewusst zu werden, wie wir selbst uns als Kinder gefühlt haben, was wir gemacht
haben, wovon wir geträumt haben – kurz, was uns ausgemacht hat.
1. Station: Traumwelt
Einleitung:
Kinder haben Träume.
Wir wollen jetzt von Kinderträumen hören, davon, was Kinder nachts so treiben – und
überlegen, wovon wir als Kinder geträumt haben.
Geschichte: Peters Traum
Peter wollte fliegen lernen. Nicht mit einem Flugzeug, auch nicht mit einem Fallschirm, sondern
einfach so, wie er ist. Das war sein größter Wunsch.
Doch von wem sollte er das lernen? In der heutigen Zeit traf man so wenige Menschen die fliegen
konnten.
Daher besuchte Peter in den Träumen eine Flugschule. Es dauerte einige Nächte, doch er fand schon
bald eine passende Traumschule. Natürlich bedurfte es einiges an Gewöhnung, auch Nachts zur
Schule zu gehen. Und in der ersten Zeit war Peter tagsüber etwas müde, denn er hatte noch nicht
gelernt, sich in dieser Traumschule zu entspannen. Doch bald ging er freudig und regelmäßig abends
früh ins Bett, um sich unter gekonnter Anleitung weiter im Fliegen zu üben.
Sein Bemühen machten sich bald bemerkbar. Denn schon nach einigen Monaten konnte Peter in
seinen Träume fliegen. Zuerst nur ein paar Meter in seinem Zimmer. Doch bald schon gelang es ihm
aus seinem Zimmer heraus über die ganze Stadt zu fliegen.
Es dauerte noch ein paar weitere Monate intensiven Träumens da gelang es Peter sogar schon
Loopings und Kunststücke zu fliegen. Er wurde so geschickt wie ein Vogel und es kamen sogar öfters
jüngere Amseln und Spatzen zu ihm, damit er Ihnen wiederum einige seiner Tricks zeigen konnte.
Jetzt suchte Peter einen Lehrer, der ihm zeigte, wie man seine Träume in diese Welt bringen kann.
Solche Menschen findet man leichter als man denkt. Erst gestern flog so jemand an mir vorbei.
Versucht Euch, an Eure eigenen Kindheitsträume zu erinnern, und malt diese mit Fingerfarbe
auf.
Lied: Kinderzirkuslied
Gebet:
Guter Gott,
oft sind wir die Menschen, die an den Kindern vorbei fliegen.
Zeig uns, wie wir den Wölflingen das Fliegen – und das, wovon sie träumen – beibringen
können.
Lass uns dabei einen guten Mittelweg finden, bei dem wir die Kinder vor Gefahren schützen
können, ohne sie zu sehr einzuengen.
Amen
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2. Station: Kinderwelt
Einleitung:
Kinder leben in ihrer eigenen Welt. Sie gehen zur Schule, machen Hausaufgaben und spielen
gern.
Geschichte: Joshi, 8 Jahre, Berlin- Moabit
Hallo, ich bin 8 Jahre und wohne in Moabit.
Ich gehe in die zweite Klasse der Carl-Bolle-Schule. Meine Lieblingsfächer sind Sport und Mathe.
Mein Freund Oliver und ich sind die einzigen deutschen Kinder in unserer Klasse, aber wenn Enis
nicht da ist, sind die anderen auch nicht gemein zu uns – und der schwänzt eh immer.
Versteh ich gar nicht warum. Ich geh eigentlich gern zur Schule. Da treff ich meinen Freund, und wir
können in der Pause auf dem Spielplatz auf unserem Schulhof spielen. Und auch nach dem
Mittagessen können wir spielen, wenn wir nicht so viele Hausaufgaben auf haben.
Manchmal leg ich mich aber auch einfach hin. Die Betreuerin meint, dass ich so oft müde bin, kommt
daher, weil ich abends zu lange fernsehe.
Nach der Schule ist eigentlich nicht mehr viel los. Mama ist immer müde von der Arbeit. Sie findet
auch, ich soll nicht allein auf den Spielplatz gehen. Das ist zu gefährlich, wer weiß, wer da so ist, sagt
sie.
Am Wochenende bin ich manchmal bei Papa. Der macht dann coole Sachen mit mir. Bei ihm darf ich
sogar Filme gucken, die erst ab 12 oder 16 sind – und an seinem Computer spielen – und der hat
natürlich nicht diese Babyspiele wie ich zu Hause, sondern welche mit wirklichen Mega-Waffen und
so. Und es gibt jede Menge Chips und Pizza – und echte Cola.
Ich durfte auch schon mal an seinem Bier kosten, aber das schmeckt mir noch nicht.
An den Mama-Wochenenden kommt manchmal auch Oma vorbei, aber die schimpft immer nur und
meint, dass Mama mich nicht richtig erzieht und zu viel allein lässt, aber sie ist viel zu altmodisch – ich
bin doch kein Kleinkind mehr.
Ich finde meine Eltern toll – nur manchmal wünsch ich mir einen kleinen Bruder.
Wir haben versucht, die Geschichte eines durchschnittlichen Moabiter Kindes aufzuschreiben
– es geht ihm weder besonders gut, noch besonders schlecht.
So viele unterschiedliche Kindheiten es doch gibt, haben doch über die Jahrtausende hinweg
eigentlich alle eines gemeinsam: es wird gespielt!
Und genau das tun wir jetzt auch.
Spiel: Plumssack
Gebet: Spiel (aus den Wegzeichen)
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3. Station: Himmelreich
Text: Mt 19, 13-15 Segnung der Kinder
Hierauf brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflege und über sie bete. Die Jünger
jedoch wiesen sie zurück.
Jesus aber sagte zu ihnen: „Lasst sie Kinder zu mir kommen und wehrt es ihnen nicht; denn gerade
für sie ist das Himmelreich!“
Und er legte ihnen die Hände auf und zog von da weiter.
Einleitung:
Die dritte Station ist das Himmelreich. Hie r wollen wir an all das denken, was Kinder zu
Kindern macht, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihre Unbefangenheit, ihre Ehrlichkeit und ihre
Fähigkeit im Hier und Jetzt zu leben.
Wir haben euch Postkarten mit Kinderlachen mitgebracht, die ihr euch zu Hause auf euren
Schreibtisch stellen oder in eure Unterlagen tun könnt.
Schreibt euch darauf, was ihr von dieser Reise auf den Spuren der Kinder mitnehmt, damit
wir nicht vergessen, wer diese Menschen eigentlich sind, für die wir uns hier abrackern.
Lied: Jedes Kind braucht einen Engel (von Klaus Hoffmann) oder Flinke Hände
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