PRESSEMITTEILUNG So viel Arbeitsmarkt wie möglich

PRESSEMITTEILUNG
09.11.2015
So viel Arbeitsmarkt wie möglich
Landesbeauftragter tauscht sich mit Lebenshilfe über Teilhabe für Menschen mit
Behinderung aus
Welche Voraussetzung und welchen Rahmen brauchen Menschen mit
Behinderung, um am gesellschaftlichen Leben wirklich teilhaben zu können?
Aktuelle Entwicklungen und mögliche Strategien erörterten der
Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung und der
Vorsitzende der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch im kleinen Expertenkreis.
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Thomas Marwein, war Gerd Weimer,
Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung in die Ortenau
gekommen. Auf dem Programm am vergangenen Freitag stand unter anderem der
gemeinsame Besuch bei der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch mit intensivem
Austausch in kleiner Expertenrunde.
„Das Bundesteilhabegesetz ist ein Schlüsselgesetz schlechthin“, betonte Gerd
Weimer. Selbstbestimmung und echte Teilhabe in allen Bereichen des Lebens sind
die wesentlichen Ziele dieses Gesetzes. Der Landesbeauftragte wie auch der
Vorstand der Lebenshilfe sehen darin aber nur den ersten Schritt zu Inklusion, wie
sie in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist. Noch gelte es, viele
Barrieren abzubauen, sowohl in Gesetzgebung und Verwaltung als auch im Denken
der Gesellschaft selbst. Noch müsse sich ein Mensch mit Behinderung, der wirklich
selbstbestimmt leben, in einem „Assistenz-Dschungel“ zurechtfinden.
„Bis zu zehn Leistungsträger von Kranken- und Pflegekasse bis zu Integrationsamt
und Agentur für Arbeit können beim Persönlichen Budget für Assistenzleistungen
eines Menschen mit Behinderung beteiligt sein“, so Achim Feyhl,
Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Offenburg-Obekirch. „Gleichzeitig gibt es von
öffentlicher Seite keine Stelle, die verbindlich und bereichsübergreifend berät.“ Dabei
könnte die Technik und eine computerbasierte Beratung eine praktikable Lösung
sein, um den individuellen Assistenzbedarf zu organisieren und zu klären, welche
Stelle für welche Leistung die Gelder bereithält. Derzeit übernähmen Organisationen
wie die Lebenshilfe diese Aufgabe. Auch in Offenburg baue der Verein die Leistung
zu einer 360-Grad-Beratung, die möglichst alle Bereiche abdeckt, aus.
Teilhabe am Arbeitsleben
Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch e.V., ASW+W gemeinnützige GmbH, iD gemeinnützige GmbH
Pressestelle: Im Seewinkel 3, 77652 Offenburg
Stefanie Henninger-Kusch, T 0781 9225-65, [email protected]
Carmen Klumpp, T 0781 9225-53, [email protected]
PRESSEMITTEILUNG
Verknüpft mit dem Besuch in den Werkstätten war die Teilhabe am Arbeitsleben
Schwerpunkt des Austauschs der Experten. Die Lebenshilfe bietet Menschen mit
Behinderung Arbeit, mit Bildungsstufen von Kindergarten- bis Fachpraktikerniveau.
Entsprechend unterschiedlich sei der Assistenzbedarf, erklärte Feyhl. Eine
Vermittlung der Stärkeren auf den ersten Arbeitsmarkt sei mit dem richtigen
Coaching und unter den richtigen Bedingungen möglich. Entsprechende Projekte
biete die Lebenshilfe mit verschiedenen Bildungspartnern bereits seit einigen Jahren
erfolgreich an. Aber auch hier gebe es Barrieren für Menschen mit Behinderung, die
den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt wagen.
Für bessere Bedingungen plädierte auch Gerd Weimer: „Wenn ich mich traue, in die
freie Wildbahn, in die freie Marktwirtschaft zu gehen, muss ich aber auch die
Möglichkeit haben wieder zurückzukehren, wenn es nicht funktioniert.“ Diese
Durchlässigkeit gebe es noch nicht. Unbedingtes Ziel sei aber: „Soviel Werkstätte wie
nötig, soviel Arbeitsmarkt wie möglich.“
Bildunterschrift:
Bild 1: Martin Boldt erklärt den Besuchern Details zu den Aufträgen, die er uns seine
Kollegen aktuell in der Werkstatt bearbeiten.
(von links): Heide Sauer (Ehefrau von Gerd Weimer und Vorstand Lebenshilfe
Tübingen), Martin Boldt (Mitarbeiter, Werkstattrat und ehrenamtlicher Vorstand
Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch), Achim Feyhl (Vorstandsvorsitzender und
Geschäftsführer Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch), Thomas Marwein
(Landtagsabgeordneter), Gerd Weimer (Landesbeauftragter für die Belange von
Menschen mit Behinderung), Rainer Grießer (Bereichsleiter Arbeit und Vorstand
Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch)
Bild 2: Werkstattbesuch und Austausch im kleinen Expertenkreis
(von links): Rainer Grießer (Bereichsleiter Arbeit und Vorstand Lebenshilfe
Offenburg-Oberkirch), Achim Feyhl (Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer
Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch), Brigitte Seidel (Projektleiterin „unbehindert
miteinander“), Heide Sauer (Ehefrau von Gerd Weimer und Vorstand Lebenshilfe
Tübingen), Gerd Weimer (Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit
Behinderung), Thomas Marwein (Landtagsabgeordneter)
Anzahl Zeichen ca. 3.150 (inkl. Leerzeichen)
Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch e.V., ASW+W gemeinnützige GmbH, iD gemeinnützige GmbH
Pressestelle: Im Seewinkel 3, 77652 Offenburg
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Carmen Klumpp, T 0781 9225-53, [email protected]