M 9.2 Die Armensteuer(Zakat) "Der Glaube ohne Werke ist tot" Deshalb ist jeder Muslim verpflichtet, eine regelmäßige Abgabe (zwischen 2,5% und 10% des Einkommens) für die Armen und Bedürftigen zu geben. Aus dem Koran: "Fromm ist, wer da glaubt an Gott und den Jüngsten Tag und die Engel und die Schrift und die Propheten, und wer sein Geld aus Liebe zu Ihm ausgibt für seine Angehörigen und die Waisen und die Armen und den Wandersmann und die Bettler und die Gefangenen; und wer das Gebet verrichtet und die Armensteuer zahlt." (Sure2,172) "Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr euer Gesicht nach Osten und Westen wendet. Frömmigkeit besteht darin, dass man an Gott, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten glaubt, dass man, aus Liebe zu Ihm, den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem Reisenden und den Bettlern Geld zukommen lässt und (es) für den Loskauf der Sklaven und Gefangenen (ausgibt), und dass man das Gebet verrichtet und die Abgabe entrichtet."(Sure 2,177) "Und was ihr an Gutem spendet, es ist zu eurem Vorteil. Und ihr spendet nur in der Suche nach dem Antlitz Gottes. Und was ihr an Gutem spendet, wird euch voll zurückerstattet, und euch wird nicht Unrecht getan. Die Spenden sind für die Armen, die auf dem Weg Gottes Behinderung erleiden, so dass sie nicht im Land umherwandern können. Der Törichte hält sie für reich wegen ihrer Zurückhaltung. Du erkennst sie an ihrem Merkmal. Sie betteln die Menschen nicht in aufdringlicher Weise an. Und was ihr an Gutem spendet, Gott weiß es. Diejenigen, die ihr Vermögen bei Nacht und Tag, geheim oder offen, spenden, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten, und sie werden nicht traurig sein. (Sure 2,272-274) "Und sie fragen dich, was sie spenden sollen. Sprich: Das Entbehrliche." (Sure 2,219) Diejenigen, die glauben, die guten Werke tun, das Gebet verrichten, die Abgabe entrichten, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten, und sie werden nicht traurig sein. (Sure 2,277) Jehan Sadat erzählt: Aus Dankbarkeit gegenüber Gott sollen alle Muslime einen Teil ihres Einkommens den Armen geben, damit die Reichen nicht habgierig werden, denn alle Muslime sind Brüder. Diese Hilfe wird nicht als Steuer eingezogen, sondern direkt den Armen gegeben. Jehan erzählt, wie sie als Zehnjährige von einer alten Frau hörte, die in einem Baum lebte. Sie war blind und hatte niemand, der für sie sorgte. Da brachte ihr Jehan jeden Tag auf dem Schulweg ihr Pausenbrot und verschenkte ihr Taschengeld: ,,Ich erzählte niemand von ihn nicht einmal meiner Mutter Sie war mein Geheimnis. Ich machte mir Sorgen. weil sie ständig an ihren Augen herumrieb. Also packte ich eines Tages Augentropfen und Salbe in meine Schultasche und begann sie behutsam damit zu behandeln. Sie ließ es sich widerspruchslos gefallen. Zuhause brach ich dann mein Schweigen und erzählte meiner Mutter von meinem Geheimnis. Sie war entsetzt und schickte augenblicklich einen Arzt zu der Alten. Es stellte sich heraus, dass sie blind war. Da mein Geheimnis nun gelüftet war beschloss ich, auch meine Freundinnen zu der Alten mitzunehmen. Monatelang besuchten wir sie nach der Schule und brachten ihr Lebensmittel und Kleidung mit. Dann aber war der Baum eines Tages leer ,Wo ist sie?', erkundigte ich mich bei dem Süßwarenverkäufer an der Ecke. ,Sie ist heute Morgen gestorben', berichtete er ,Die Polizei hat ihren Leichnam abgeholt.' Ich war untröstlich, denn ich hatte geglaubt, sie mit meiner Fürsorge am Leben erhalten zu können. Aber ich habe sie nie vergessen.
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