Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Inhalt Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 1. Pressemitteilung 2 2. Auszug aus dem Katalog von Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl 5 3. Wandtexte 11 4. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien 16 4.1 Für Schulklassen 16 4.2 Für Familien und Kinder 18 4.3 Für Berufstätige 18 4.4 Tagung im Rahmen der Ausstellung 19 5. Daten und Fakten 21 6. Partner und Sponsoren 23 Anlagen / Informationen: - Copyrightliste - Katalog - Frobenius-Institut Frankfurt am Main - Kulturstiftung der Länder - Ernst von Siemens Kunststiftung - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen Januar 2016 - Flyer Seite 1 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 1. Pressemitteilung Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen, an den Feiertagen geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau. Kurator: Dr. Richard Kuba, unter Mitarbeit von Dr. Hélène Ivanoff Kommunikation: Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse und Organisation: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] “Die Kunst des 20. Jahrhunderts steht bereits unter dem Einfluss der großen Traditionen der prähistorischen Felsbilder” Alfred H. Barr, Direktor des Museum of Modern Art (MoMA), 1937 Über die Ausstellung Auf der Suche nach ursprünglichen, unverbildeten Ausdrucksformen gab es in den 1920er und 1930er Jahren neben der Kunst der „Primitiven“ (wie man indigene Völker damals nannte) und der „Naiven“ (Kinder, psychisch kranke Menschen) eine dritte, bisher kaum beachtete Inspirationsquelle für die Entwicklung der modernen Kunst: die prähistorische Kunst, insbesondere die älteste überlieferte Form menschlichen, künstlerischen Schaffens, die Felskunst. Rund 100, darunter viele großformatige und wandfüllende Felsbildkopien des Frobenius-Institutes sowie fotografisches und archivalisches Material verweisen auf die abenteuerliche Dokumentationsgeschichte der Felsbilder in europäischen Höhlen, der zentralen Sahara, den Savannen Simbabwes oder dem australischen Outback. Welche Wirkung diese zuvor ungesehenen Bilder auf die Moderne hatte und wie sie Künstlerinnen und Künstler inspirierten, ist Thema dieser Ausstellung. Dabei wird auch die Interpretationsgeschichte der prähistorischen Felskunst im vergangenen Jahrhundert berührt. Die Antworten auf die Frage, was die prähistorischen Künstler vor 7.000, 10.000 oder 30.000 Jahren ursprünglich mit ihren Werken bezweckten, eröffnet den Blick auf zeittypische Projektionen im Seite 2 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Spannungsfeld zwischen evolutionistischen bzw. funktionalistischen Paradigmen und dem Postulat tief wurzelnder anthropologischer Grunddispositionen. Oft an unzugänglichen Orten, in Höhlen oder Wüsten zu finden, wurden diese geritzten oder gemalten Bilder einer breiten Öffentlichkeit in den europäischen und amerikanischen Metropolen in Form von großformatigen Kopien bekannt. Die weltweit bedeutendste Sammlung dieser Kopien hatte der deutsche Ethnologe Leo Frobenius (1873-1938) angelegt. Seit seiner sechsten Afrikareise im Jahre 1912 hatte er Malerinnen und Maler als Kopisten auf seine zahlreichen “Deutschen Inner-Afrika Forschungs-Expeditionen“ mitgenommen. Die berühmten Felsbildensembles Nordafrikas, der inneren Sahara und des südlichen Afrika wurden vor Ort und oft unter abenteuerlichen Umständen abgemalt. Später entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete Spaniens, Frankreichs, Norditaliens und Skandinaviens sowie nach Indonesien und Australien. Bis zu seinem Tode 1938 entstand so eine Sammlung von fast 5.000 Felsbildkopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern, die sich bis heute im Frobenius-Institut an der Frankfurter Goethe-Universität befindet. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre, internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden: In den 1930er Jahren tourten die Felsbildkopien durch fast alle europäischen Hauptstädte sowie durch 32 amerikanische Großstädte. In gefeierten Ausstellungen wurden sie u.a. im Berliner Reichstag, im Pariser Trocadéro und im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt. Alfred H. Barr, junger Gründungsdirektor des Museum of Modern Art (MoMA) in New York, war sich bereits 1937 sicher: “Die Kunst des 20. Jahrhunderts steht bereits unter dem Einfluss der großen Traditionen der prähistorischen Fels-bilder”. Entsprechend zeigte er gleichzeitig mit den Felsbildern auch Werke von Künstlern wie Klee, Miró, Arp und Masson. Bei der Herstellung der Felsbildkopien spielte hingegen das Interesse der künstlerischen Avantgarde zunächst keine Rolle. Waren die Kopien doch als transportable Faksimiles, d.h. als reine Wissenschaftsbilder gedacht, mit deren Hilfe kulturhistorische Entwicklungen der fernsten Vorgeschichte belegt werden sollten. Beim Kopieren von prähistorischen Felsbildern hatten sich die Malerinnen und Maler, so Frobenius, „mit einer Geistigkeit abzufinden, die der Vergangenheit angehört“. Nichtsdestotrotz verfolgten die Kopisten der Felsbilder jeweils ganz eigene Wege im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Dokumentation und künstlerischem Anspruch. Das Interesse der künstlerischen Avantgarde an den prähistorischen Bildern blieb ihnen nicht verborgen. Die unterschiedlich verwendeten Maltechniken, die mitunter experimentellen Versuche, durch Farbe und Textur die Struktur des felsigen Untergrundes nachzuahmen und mit der Verwitterung und Lückenhaftigkeit der Motive zurechtzukommen, zeugen von individuellen Stilen und von zeitgenössischen künstlerischen Einflüssen. Seite 3 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Im Laufe der Zeit haben die gemalten Felsbildkopien ihren Status verändert und wurden von Kopien zu Originalkopien und weiter zu Originalen. War die Malerei zunächst die Dokumentationsmethode der Wahl, weil die Fotografie noch keine farbigen Aufnahmen - schon gar nicht in Originalgröße - erlaubte, erwies sie sich in den 1950er und 1960er Jahren als die erste von vielen technologischen Sackgassen in der wissenschaftlichen Dokumentation von prähistorischer Felskunst. Wegen ihres Übersetzungsprozesses von 3D zu 2D ebenso wie durch ihre Idealisierung und Dramatisierung der Motive, wurden gemalte Felsbildkopien als Wissenschaftsbilder diskreditiert. Gleichzeitig und contre-cœur wurden die gemalten Kopien zunehmend zur Kunst sui generis, d.h. einzigartig in ihrer Charakteristika, und zum Leitfossil einer vergangenen Wissenschaftsepoche, in der Wissenschaft und Kunst noch selbstverständlicher miteinander verquickt worden. Die Bilder waren, so der deutsche Ethnologe Mark Münzel, Ausdruck eines „wissenschaftlichen Expressionismus“. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau beleuchtet auch die Wechselwirkung zwischen Kunst und Wissenschaftsbild in den 1920er und 1930er Jahren. Sie zeigt, wie Felsbildkopien zu Kunst wurden und wie zugleich die Kunst durch Felsbildkopien beeinflusst wurde. Die zahlreichen Werkschauen der Felsbilder befeuerten einen regen Diskurs zu den Anfängen der Kunst und der menschlichen Kreativität in der damaligen zeitgenössischen Kunstszene. Im Schaffen einiger Künstler zeichnet sich die Wirkung dieser Ausstellungen deutlich ab. Im Werk Willi Baumeisters gab es beispielsweise um 1929/30 einen Stilwechsel, in dem verschiedene von den Felsbildern bekannte Gestaltungselemente und Techniken zur Anwendung kamen. Bei anderen Künstlern ist die Beeinflussung subtiler. Sicher haben die Surrealisten in Europa maßgeblich vom Dialog mit der prähistorischen Kunst profitieren können, aber auch im Werk von Jackson Pollock gibt es entsprechende Hinweise. Diese Ausstellung über die Urkunst als vitale Inspirationsquelle der Moderne und als Forschungsgegenstand diskutiert überraschend aktuelle Fragen. Die Kulturstiftung der Länder, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Hahn-Hissinck’sche Frobenius-Stiftung haben zur Restaurierung der Werke großzügig beigetragen. Seite 4 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 2. Auszug aus dem Katalog Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 Von Karl-Heinz Kohl Direktor des Frobenius-Institutes Frankfurt am Main In einer der Einleitungssequenzen von Ridley Scotts Science-Fiction-Film Prometheus entdecken Höhlenforscher eine prähistorische Wandmalerei, auf der eine anthropomorphe Gestalt zu sehen ist, die auf eine ferne Gestirnskonstellation hinweist. Wie sich im Verlauf der Handlung herausstellen wird, bezeichnet sie den Ort im Kosmos, von dem in ferner Vorzeit die „Konstrukteure“ aufgebrochen waren, um das Menschengeschlecht zu schaffen. Die Grundidee von Scotts ursprungsmythischem Zukunftsspektakel aus dem Jahr 2012 ist indes nur eine Wiederauflage der Spekulationen, die der Schweizer Autor Erich von Däniken bereits 1968 in seinem Buch Erinnerungen an die Zukunft angestellt hatte. Für ihn stellen die geheimnisvollen Wandjina-Figuren auf den Felsbildern der Kimberley-Region in Nordwest-Australien extraterrestrische Wesen dar: raumhelmbewehrte Astronauten, die vor Jahrtausenden die Erde besuchten und von ihren Bewohnern als Götter verehrt wurden. Die antikisierenden Gesichtszüge der prometheischen Aliens in Scotts Film könnte man wiederum als ein spätes Echo auf die Theorien von Leo Frobenius deuten, der bei seinen Expeditionen in das Innere Afrikas mythische Orte der antiken Überlieferung wiederentdeckt zu haben glaubte. Die in ihrer Nähe gefundenen Felsbilder betrachtete er als Belege für die Existenz uralter und über die ganze Mittelmeerwelt verbreitete Kulturkreise, aus denen auch die Kultur der griechischen Antike einst hervorgegangen war. Seit ihrer Entdeckung im 19. Jahrhundert haben Höhlenmalereien und Felsbilder die Phantasie angeregt. Auch seriöse Wissenschaftler ergingen sich in vielfältigen Gedankenspielereien, nachdem die zunächst bezweifelte Echtheit der Funde im spanischen Altamira und in Südfrankreich erst einmal anerkannt war. Die einen zogen Parallelen zu den Ritualen zeitgenössischer indigener Gruppen und vermuteten, dass die Höhlen für Initiationszeremonien und die Malereien für die Unterrichtung der Initianden dienten. Andere sahen in den Tierdarstellungen primitiven Jagdzauber am Werk: die mimetische Magie des frühen Menschen. Religionswissenschaftler wie Mircea Eliade glaubten in ihnen dagegen Spuren einer ursprünglich weltweit verbreiteten ekstatischen Schamanentechnik zu entdecken: Ausdruck eines numinosen Grundgefühls, der Urreligion der Menschheit. Auch Philosophen nahmen sich des Themas an. Hans Jonas galten die prähistorischen Felsbilder als Beleg für seine Theorie vom homo pictor. Das Erzeugen von Bildern gehört für ihn zu den Wesensmerkmalen des Menschseins. Erst mit dem Herstellen symbolischer Zeichen habe der Mensch das Reich des Animalischen verlassen und seine Identität als Gattungswesen gewonnen. In den letzten Jahren haben sich auch Neurobiologen mit der Frage beschäftigt, welchem höheren Zweck die prähistorische Malerei gattungsgeschichtlich eigentlich gedient haben mag, und sie mit einem Verweis auf den evolutionären Vorteil beantwortet, den das zur künstlerischen Seite 5 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Betätigung drängende ästhetische Empfinden dem Menschen angeblich verschafft. Man braucht also gar nicht auf die zahlreichen kunsthistorischen Theorien einzugehen, um zu sehen, in welchem Ausmaß die Felsbilder und Höhlenmalereien des vorzeitlichen Menschen zum Gegenstand spekulativer Erörterungen geworden sind. Der von dem Dahlemer Religionsphilosophen Klaus Heinrich geprägte Begriff der Faszinationsgeschichte – wo wäre er besser am Platze als hier? Die moderne ur- und frühgeschichtliche Forschung legt sich bei der Interpretation paläo- und neolithischer Kunstwerke indes größte Zurückhaltung auf. Vor allem gegenüber den früher so beliebten Parallelisierungen zwischen den Lebens- und Denkformen archaischer und rezenter indigener Kulturen zeigt sie sich inzwischen sehr reserviert. Ähnliches gilt für die Annahme einiger Neuropsychologen, der zufolge sich die Ähnlichkeit der Felsbilder in aller Welt dem Umstand verdanken soll, dass sie auf Halluzinationen zurückgehen, die durch drogeninduzierte Altered States of Consciousness ausgelöst worden seien. Man kann zwar heute das Alter einzelner Fundstätten entschieden zuverlässiger als früher datieren, doch von ihrem sozialen und kulturellen Umfeld weiß man nach wie vor so gut wie nichts. Welche Motive haben die frühen Maler bewogen? Welche Bedeutungen haben sie einzelnen Figuren beigelegt? Wie wurden sie von ihren Mitmenschen rezipiert? Hatten die bildlichen Darstellungen sakralen Charakter? War der homo pictor zugleich ein homo cultus? Auf diese und viele andere Fragen vermag die moderne Felsbildforschung keine definitiven Antworten zu geben. Jede Überlegung mag richtig, jede kann genauso gut falsch sein. Dass die Felszeichnungen australischer Ureinwohner schamanischen Entrückungsritualen dienten, lässt sich ebenso behaupten wie die These, dass sie Wesen aus extraterrestrischen Welten darstellen. Für die erste Behauptung spricht allein ihre größere Wahrscheinlichkeit. Empirisch belegen kann man sie nicht. Bei der Konzeption der Ausstellung „Kunst der Vorzeit“ haben wir daher ganz auf inhaltliche Ausdeutungen der einzelnen Felsbilder verzichtet. Drei Beiträge im Textband, der diesen Katalog ergänzt, beziehen sich lediglich darauf, welche Bedeutung ihnen in einigen der Gesellschaften auch heute noch zugemessen wird, in deren Territorium sie vor vielen Jahren von den Wissenschaftlern und Zeichnern des Frankfurter Frobenius-Instituts aufgenommen wurden. Ansonsten ist die Zielsetzung der Ausstellung eine ganz andere. Bei der Präsentation der in Berlin das letzte Mal vor 80 Jahren gezeigten Bilder stehen nicht die Intentionen der vorzeitlichen Künstler im Vordergrund, über die wir nur Mutmaßungen anstellen können, sondern die Motive der Forscher, die sie vor Ort unter mühevollen Umständen abgezeichnet und dokumentiert haben. Soweit diese Unternehmungen außerhalb Europas durchgeführt wurden, hat bei ihnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Frankfurter Forschungsinstitut für Kulturmorphologie eine zentrale Rolle gespielt, zunächst in Afrika, später auch in Indonesien und Australien. Leo Frobenius, der charismatische Gründer des Instituts, hatte mit seinen seit 1904 unternommenen Forschungsexpeditionen in das Innere Afrikas eigentlich andere Ziele verfolgt. Sein primäres Interesse galt den lebenden Kulturen des Kontinents, ihren materiellen Schöpfungen, mündlichen Überlieferungen und geistigen Hervorbringungen. Doch immer wieder stieß er bei seinen Reisen auf die Spuren einer großartigen, fernen Vergangenheit. Und je unwirtlicher und abgelegener die Gebiete waren, in die er vordrang, desto monumentaler mussten ihm die Zeugnisse der Vorzeit erscheinen, die er gemalt in Höhlen oder eingeritzt in steile Felsabhänge fand. Seite 6 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Nachdem er mit seinem Institut 1924 von München nach Frankfurt umgezogen war und die Stadt seine Sammlungen für einen hohen Geldbetrag erworben hatte, gelang es ihm, in der Handels- und Finanzmetropole am Main eine Gefolgschaft von Töchtern und Söhnen aus wohlhabendem Haus um sich zu scharen (siehe die Beiträge von Richard Kuba und Gisela Stappert), die sich seinen Expeditionen zum Teil auf eigene Kosten anschlossen und ihre künstlerischen Talente beim Abmalen und -zeichnen der Felsbilder erprobten. Frobenius fand in den folgenden Jahren an dieser Aufgabe immer mehr Gefallen. Gegen Ende seiner Forscherlaufbahn soll er – so Bernhard Streck in seinem Beitrag – regelrecht „felsbildersüchtig“ geworden sein. Seine Begeisterung für ein Gebiet, auf dem der ethnologische Autodidakt eigentlich ein absoluter Laie war, mag daher rühren, dass die prähistorischen Felsbilder allzu gut in seine anti-evolutionistische Kulturtheorie passten, die von einem steten Zyklus des Werdens und Vergehens ausging. Am Anfang einer jeden Kultur stand die Ergriffenheit des Menschen von einer ihn überwältigenden Erkenntnis; später folgten dann die verschiedenen Phasen des Verfalls. Mit den Felsbildern ließ sich die Größe der Anfänge feiern. Musste man sie nicht als ästhetischen Ausdruck der Ergriffenheit des frühen Menschen deuten? Mit dieser Begeisterung stand Leo Frobenius nicht allein. Wie Rémi Labrusse und Ulrich Pfisterer in ihren Textband-Beiträgen zeigen, war durch die Entdeckung der prähistorischen Kunst das fortschrittsorientierte Geschichtsbild der Zeit ins Wanken geraten, wenn zunächst auch noch nicht allgemein – der große Bruch kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg – so doch zumindest für den Bereich kunstwissenschaftlicher Ordnungs- und Kategoriensysteme. Labrusse verwendet hierfür den schönen Begriff der „prähistorischen Konfusion“. Alle Stile schienen in der Vorzeit bereits möglich und vorhanden gewesen zu sein, die nun weniger als eine Vorstufe der Gegenwart, sondern wie ein amorpher Block erschien, allein durch ihre Unbestimmtheit bestimmt. Gerade das faktische Nicht-Wissen über die Entstehungszeit und -welt der Bilder machte ihren großen Reiz aus, und verlieh ihnen ihre besondere Aura. Leo Frobenius wusste von ihr zu profitieren. Während er die aus Afrika mitgebrachten ethnographischen Artefakte meist nur kurz zeigen konnte, da er sie zur Refinanzierung seiner Expeditionen an völkerkundliche Sammlungen weiterverkaufen musste, blieben die während der Expeditionen angefertigten Felsbildkopien im Besitz des Instituts. Mit ihnen vor allem mehrte er seinen Ruhm. Hélène Ivanoff listet in ihrem Beitrag die zahllosen Ausstellungen auf, in denen sie nicht nur in deutschen Städten, sondern auch in den europäischen Metropolen zu sehen waren: in Amsterdam, Stockholm und Wien, in Paris, Budapest und Oslo. Später kam noch die große Tournee durch die USA hinzu, die mit der Präsentation im New Yorker Museum of Modern Art begann (siehe den Beitrag von Richard Kuba und den von Elke Seibert im Textband). Seit Frobenius’ Umzug nach Frankfurt scheint kaum ein Jahr vergangen zu sein, in dem er Teile seiner Felsbildsammlung nicht irgendwo öffentlich zu zeigen suchte. Es lässt sich heute nur noch schwer vorstellen, wie die Bilder in der stark kulturpessimistisch geprägten, zugleich aber auch von einer Suche nach den Ursprüngen besessenen Zwischenkriegszeit auf die Ausstellungsbesucher gewirkt haben müssen. Einige zeitgenössische Stimmen werden im Katalog zitiert. Vor allem die Künstler zeigten sich fasziniert. In den ästhetischen Schöpfungen der Vorzeit vermochte sich die Avantgarde wiederzuerkennen. In der Gegenwart erneuerte sich eine Form der Kunst, die Seite 7 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius sich – nach den Worten Mirós – „seit dem Zeitalter der Höhlen im Verfall“ befand. Hinzu kam der besondere exotische Reiz. Mit der „primitiven“ Kunst Ozeaniens, Alaskas oder Sibiriens, die auf der „Weltkarte des Surrealismus“ von 1929 bekanntlich den zentralen Platz einnahm, war man hinreichend vertraut. Ihre Originalkunstwerke konnte man in den gerade in Deutschland weit verbreiteten ethnologischen Sammlungen besuchen. Hätte es die Künstlergruppe „Brücke“ ohne das Dresdner Völkerkundemuseum gegeben? Die Malereien in den Höhlen und die Zeichnungen auf den Abris der Wüsten und Savannen Afrikas aber befanden sich in ebenso unerreichbarer räumlicher wie zeitlicher Ferne. Anders als die afrikanischen Masken und Skulpturen ließen sie sich natürlich nicht einfach mit nach Europa nehmen. Zugänglich gemacht werden konnten sie dem Publikum allein durch die Dokumentationen, die vor Ort angefertigt worden waren. Wenn vom Einfluss prähistorischer Malereien auf die Kunst der Moderne die Rede ist, macht man sich in aller Regel nicht klar, dass kaum einer der Künstler, die sich von den afrikanischen, australischen oder ozeanischen Felsbildern faszinieren ließen, je eines dieser Bilder in situ gesehen hat. Weshalb hätte er eine solche gefährliche Reise auch auf sich nehmen sollen? Der Zugang zur Kunst der Vorzeit wurde durch Bilder vermittelt, die – nach einer Formulierung von Ulrich Pfisterer im Textband – selbst wiederum nur „Bilder von Bildern“ waren. Wie stand es nun aber um deren Werktreue? Es versteht sich gewissermaßen von selbst, dass allein die Übertragung eines auf unebenen dreidimensionalen Raum gemalten Motivkomplexes auf eine zweidimensionale Vorlage nicht ohne Verzerrungen, Perspektivverschiebungen und andere Veränderungen von sich gehen konnte, von den verwendeten Techniken und Materialien ganz abgesehen. Sollte man die „Originale“ auf der Leinwand in ihrem vermutlichen Urzustand zu restaurieren versuchen oder sie, mit romantisierendem Gestus, als von den Spuren der Zeit gezeichnete „Ruinen“ (Bernhard Streck) wiedergeben? Wie stand es um einzelne Ausschnitte und Motive, nachdem es ja nur in Ausnahmefällen möglich war, eine ganze Felswand und diese dann auch noch maßstabgetreu abzubilden? Bärbel Küster hat in ihrem Beitrag diese und andere Fragen, die sich beim Kopieren der Originale ergaben, en détail erörtert. Sie kommt zum selben Schluss wie andere Autoren der beiden Katalog-Bände: Bei den Felsbildern aus der Sammlung Frobenius handelt es sich weder um einfache Werkkopien noch um „Meisterkopien“ jener Art, wie europäische Künstler sie bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein als Teil ihrer traditionellen Ausbildung anzufertigen hatten. Vielmehr stellen sie „Nachschöpfungen“ dar, die ihre Inspirationen aus ihren prähistorischen Vorlagen bezogen, dabei aber alles andere waren als deren Faksimiles. Im Jargon der Gegenwartsethnologie könnte man sie auch als kulturelle Aneignungen bezeichnen. Es sind von ihren archaischen Vorbildern inspirierte Originale, die ihre eigene Authentizität leugnen und sich als Kopien tarnen. Dieser ihr Camouflage-Charakter wird erst aus der zeitlichen Distanz von fast einem Jahrhundert sichtbar. Deutlich erkennt selbst der kunsthistorische Laie, wie insbesondere in die Nachzeichnungen der figurativen Elemente die in den Zwanziger und Dreißiger Jahren vorherrschenden Stilelemente und Linienführungen Eingang fanden. Die namenlosen Künstlerinnen und Gebrauchsgrafiker aus Frobenius’ zwanzigköpfigen Zeichnerteam, von denen später nur Alfred Bayerle und Carl Arriens in Künstler-Lexika aufgenommen wurden – bedienten sich der anonymen Künstler der Vorzeit, um selbst an der Formierung der Moderne zu mitzuwirken. Seite 8 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Das mag durchaus absichtslos geschehen sein. Doch dürften die eher unbewusst wahrgenommenen stilistischen Affinitäten zur Verführungskraft beigetragen haben, die ihre als Kopien prähistorischer Werke ausgegebenen Bilder auf die Künstler der Avantgarde ausübten. Konservativ in seiner Grundhaltung und skeptisch gegenüber den Hervorbringungen der Moderne, wurde Frobenius auf diese Weise selbst zu einem der Geburtshelfer der modernen Kunst. Die Wirkung, die von seiner allein in Europa bis 1937 über zwanzig Mal ausgestellten Felsbildsammlung ausging, dürfte enorm gewesen sein. Nicht von ungefähr war es Alfred H. Barr, der für sein ausgeprägtes ästhetisches Gespür bekannte Gründungsdirektor des Museum of Modern Art, der sich darum bemühte, sie nach New York zu bekommen, um sie dort zusammen mit den Werken zeitgenössischer moderner Künstler wie Paul Klee, Joan Miró, Hans Arp oder Vladimir Lebedev, aber auch einigen ethnographischen Objekten aus dem amerikanischen Raum zu zeigen. Sein Experiment löste heftige Debatten aus. Dass es einigen Kunstkritikern und Journalisten dabei weniger darum ging, die moderne Kunst zu feiern als sie zu diffamieren, zeigen die zeitgenössischen Kommentare (siehe den Beitrag von Richard Kuba). Konnte man sich aber für die Anfänge der Kunst begeistern und zugleich die Kunst der Moderne schmähen? Dazu waren die Wahlverwandtschaften zu offensichtlich. Immerhin stellte sich auf diese Weise zum ersten Mal die Frage nach einer ubiquitären, alle Räume wie alle Zeiten umfassenden Weltkunst. Die Kunst der Gegenwart war mit der Kunst der Vorzeit und der Kunst der Primitiven in einen Dialog eingetreten. An ästhetischer Meisterhaftigkeit standen sich ihre besten Stücke in nichts nach. Durch die Ausstellung im Museum of Modern Art war eine Entwicklung eingeleitet worden, die mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs dann freilich abrupt abbrach. Nach dem Krieg hat man die Felsbildsammlung zwar noch verschiedentlich ausgestellt, doch wurde sie nicht mehr als sensationell empfunden. Die von den Nazis als „entartete Kunst“ diffamierte klassische Moderne war auch in Deutschland salonfähig geworden. Sie zusammen mit sogenannter Stammeskunst oder prähistorischer Kunst zu zeigen, hatte nichts Provokatives mehr an sich. Auch die Wissenschaft begann andere Wege zu gehen. Die Techniken, derer Frobenius und seine Schüler sich bei der Herstellung ihrer Felsbildkopien bedient hatten, galten als überholt, ja stümperhaft. Exakte naturwissenschaftliche Vorgehensweisen waren nun gefragt. Genau vermessen werden mussten die Malereien und Gravuren, um sie dann mitsamt ihrem felsigen Untergrund und ihrer natürlichen Umgebung Stück für Stück abzulichten. Weit davon entfernt, einem breiten Publikum wie noch zu Frobenius Zeiten „Imaginationsräume“ zu öffnen und eine „magische Brücke“ zur „Urkunst“ zu schlagen (Bärbel Küster), sollte die Felsbildforschung zum Fachgebiet weniger Spezialisten werden. In Deutschland wurde sie neben Frankfurt nur noch in Köln betrieben (siehe den Beitrag von Rudolph Kuper im Textband). Für die mit modernen Technologien vorzunehmenden archäometrischen Untersuchungen waren die Felsbildkopien aber nicht geeignet. Für diese Untersuchungen musste man sich schon erneut zu den alten Fundstätten aufmachen. In den Depots des nach seinem Gründer umbenannten Frobenius-Instituts verließen die Bilder ihren Platz daher nur noch selten. Erhebliche Mittelkürzungen zwangen das Institut später, die Seite 9 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius einzige für die Fortführung der Felsbildforschung in Afrika vorgesehene Mitarbeiterstelle zu streichen. Die ca. 6.000 noch von den Vorkriegsforschungsreisen des Instituts stammenden Kopien hätten in seinen Archivräumen weiterhin ein Schattendasein geführt, wäre ein Mitarbeiter bei der Vorbereitung eines anderen Ausstellungsprojekts nicht zufällig auf die Unterlagen über die damals epochemachende, dann aber vergessene Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art aus dem Jahre 1937 gestoßen. Welche Bedeutung die Felsbildersammlung für die Wissenschafts- und vor allem für die Kunstgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte, wurde den Mitgliedern des Instituts erst klar, als sie sich mit den Archivmaterialien intensiv zu beschäftigen begannen. Spenden aus öffentlicher und privater Hand konnten für die Restaurierung der am schwersten beschädigten Kopien aufgewendet werden. Ein Forschungsvorhaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglichte die vollständige Digitalisierung der Bilder. Dank der großzügigen Unterstützung des Martin-Gropius-Bau und seines Direktors Gereon Sievernich ist es nun gelungen, den schon lange gehegten Plan umzusetzen, die Felsbildsammlung des Frobenius-Instituts seit fast einem halben Jahrhundert wieder einer größeren Öffentlichkeit zu zeigen. Unsere Sichtweisen haben sich seither geändert. Die Felsbildkopien repräsentieren nicht nur die Kunst der Vorzeit, sondern auch einen Teil der Geschichte der klassischen Moderne. Hinzu kommen die Besitzansprüche, die heute von indigenen Gruppen auf einige der wiedergegebenen Motive erhoben werden. Im Falle der australischen Wanjina Wunggur Community erfolgt deren öffentliche Ausstellung und Abbildung im Katalog mit der formellen Zustimmung der traditionellen kulturellen Eigner (siehe Beitrag von Kim Doohan u.a. im Textband). Auf diese Weise erfahren die Bilder einen ideellen Wertzuwachs, wie man ihn zur Zeit ihrer Herstellung kaum voraussehen konnte. In einem ganz anderen Sinn trifft dies auch auf Kopien zu, deren auf Fels gemalte Originale heute zerstört sind und die ohne sie für immer verloren wären. (siehe den Beitrag von Justine Wintjes im Textband). Was auf der einen Seite als fragwürdige Aneignung des geistigen Eigentums indigener Gruppen erscheint, erweist sich auf der anderen Seite als Beitrag zur Erhaltung des Weltkulturerbes. Mit neuen Bedeutungen und Wertigkeiten versehen, sind die Felsbilder der Sammlung Frobenius heute sogar zu einem Politikum geworden. Doch gehen wir davon aus, dass sie sich auch den alten Zauber bewahrt haben, mit dem sie ihr Publikum schon immer in den Bann schlagen konnten. Seite 10 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 3. Wandtexte Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 Einleitung Zwischen 1913 und 1939 haben Künstler auf zahlreichen abenteuerlichen Expeditionen in Afrika, Ozeanien, Australien und Europa rund 5 000 Felsbildkopien angefertigt. Sie taten dies im Auftrag des deutschen Ethnologen Leo Frobenius (1873– 1938) und schufen damit die weltweit älteste und umfassendste Sammlung ihrer Art. Das von Frobenius 1898 in Berlin gegründete »Afrika-Archiv« entwickelte sich von bescheidenen Anfängen über eine Zwischenstation in München (1920–1925) zum damals größten deutschen ethnologischen Forschungsinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main. Meist an fernen und unzugänglichen Orten gelegen, in lebensfeindlichen Wüsten, einsamen Gebirgswelten oder verborgenen Höhlen, wurden die Felsbildensembles aufwändig in Farbe und meist in Originalgröße abgemalt. Dadurch gelangten die bis dahin nur wenigen Wissenschaftlern bekannten Bilder, die zur ältesten Kunst der Menschheit gehören, in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit. In voluminösen Bildbänden, besonders aber in zahlreichen Ausstellungen in ganz Europa und den USA wurden die Bilder in Farbe und in Großformaten gezeigt. Durch den Vergleich der Felsbilder wollte Frobenius kulturhistorische Fragen wie die Wanderung prähistorischer Stile zwischen den Kontinenten klären. Als dokumentarische Wissenschaftsbilder konzipiert, tragen die Kopien gleichwohl die ästhetische Kraft und die Aura des prähistorischen Originals in sich. Neben der Kunst der »Primitiven« und der »Naiven « wurden sie so zu einer weiteren, bisher kaum beachteten Inspirationsquelle für die Entwicklung der modernen Kunst. Alfred H. Barr, der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York (MoMA), das 1937 Bilder der Sammlung Frobenius ausstellte, bemerkte: »Die Kunst des 20. Jahrhunderts steht bereits unter dem Einfluss der großen Traditionen der prähistorischen Felsbilder.« Südliches Afrika 1928–1930 Der Süden Afrikas verfügt über eine der reichsten Felsbildtraditionen der Welt, und von hier stammen auch die ältesten künstlerisch gestalteten Objekte des Menschen, über 75 000 Jahre alt. Die Felsmalereien und -gravierungen, die sich nicht in Höhlen, sondern unter teils überhängenden Felswänden erhalten haben, sind jüngeren Datums. Die Datierung ist schwierig, aber sie dürften je nach Region wohl vor 12 500, 4 000 oder 2 500 Jahren entstanden sein. Die meisten werden der Urbevölkerung der Region zugeschrieben, den früher auch als „Buschmänner“ bezeichneten San, die als Jäger und Sammler teilweise bis in die frühe Kolonialzeit hinein Felsbilder anfertigten. Ihre Glaubensvorstellungen lieferten den Schlüssel für eine einflussreiche Forschungsrichtung, Seite 11 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius die viele Bilder als schamanistische Jenseitsreisen interpretiert. Neben Großwild wie Antilopen zeigen die Felsbilder des südlichen Afrika besonders häufig Menschen. Mit einem Team von sieben Mitarbeitern, darunter die Malerinnen Elisabeth Mannsfeld, Agnes Schulz und Maria Weyersberg sowie der Maler Joachim Lutz, bereiste Leo Frobenius zwischen 1928 und 1930 das südliche Afrika. Zum Kopieren der »Buschmannmalereien « verbrachten die Künstler lange Monate in den entlegenen Drakensbergen, der Namibischen Wüste oder den Savannen Simbabwes. Für die an Kunstakademien ausgebildeten Maler, die später oft erfolgreiche Künstlerkarrieren verfolgten, galt es, möglichst naturgetreu zu kopieren. Auf unregelmäßigen Felsuntergründen angebracht, wechselnden Lichtverhältnissen ausgesetzt und oft verblasst, waren die Originale teilweise kaum noch zu erkennen. Um sie in zweidimensionale Kopien und rechtwinklige Ausschnitte zu übersetzen, mussten sich die Maler oftmals erhebliche künstlerische Freiheiten nehmen. Nordafrika und Sahara 1914, 1926, 1932–35 Während in Nordafrika überwiegend Felsgravierungen zu finden sind, gibt es in den Bergregionen der Sahara auch zahlreiche Felsmalereien. Die Menschen begannen wahrscheinlich schon vor rund 10 000 Jahren, Großwild wie Giraffen, Elefanten und Nashörner sowie Krokodile und Flusspferde abzubilden – ein Zeugnis dafür, dass damals ein viel feuchteres Klima in der größten Wüste der Erde herrschte. Vor rund 8 000 Jahren tritt der Mensch in den Mittelpunkt der Abbildungen, und vor rund 6 500 Jahren werden Rinderherden zum beherrschenden Thema. Mit fortschreitender Austrocknung folgen vor 2 500 Jahren schließlich Kamele. Frobenius’ erste Felsbildexpedition führte bereits 1913 an den Nordrand der Sahara. Er wollte beweisen, dass die Höhlenkunst der europäischen Eiszeit nicht ausgestorben war, sondern auf dem afrikanischen Kontinent fortlebte. 1926 folgten eine Reise in die Nubische Wüste (Ägypten) und in den 1930er Jahren mehrere Expeditionen in die östliche Sahara, wo er und sein Team zahlreiche, bislang unbekannte Felsbildensembles entdeckten. 1933 tat sich Frobenius mit dem Ungarn László Almásy zusammen, einem Pionier der Sahara-Forschung mit Flugzeug und Automobil. Auf dieser Reise entdeckte Almásy die »Höhle der Schwimmer«, der im Oscar-gekrönten HollywoodMelodram Der englische Patient 1996 ein Denkmal gesetzt wurde. Diese und besonders die folgende große Sahara-Expedition (1934–1935) setzten ganz auf Automobile, um in weglosem und unkartiertem Gelände zu entlegenen Felsbildstellen vorzudringen. Die 14 Teilnehmer, darunter sieben Frauen, mussten regelmäßig die schweren Fahrzeuge ausgraben, die trotz der durch geringen Luftdruck verbreiterten Reifen häufig im Sand einsanken. Pannen wie Achsenbrüche waren an der Tagesordnung, und Reparaturen erforderten viel Zeit und Improvisationstalent. Europa: Spanien und Südfrankreich 1934, 1936 Nachdem 1879 die ungemein lebendig gemalten Felsbildgalerien der nordspanischen Altamira- Höhle entdeckt worden waren, dauerte es noch über 20 Jahre, bis endlich die Echtheit der Bilder bestätigt wurde. Das evolutionistische Mantra, wonach unsere Vorfahren nur als dumpfe Primitive durchs eiszeitliche Europa tappten, war erschüttert. In der Folge wurden zahlreiche weitere eiszeitliche »Höhlenbilder « in Seite 12 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Frankreich und Spanien entdeckt, deren Anfänge bis zu 30 000 Jahre (Chauvet, Frankreich) oder sogar über 40 000 Jahre (El Castillo, Spanien) zurückreichen. Mitte der 1930er Jahre führten drei Dokumentationsreisen unter der Leitung der Malerin Maria Weyersberg in die Felsbildhöhlen der französischen Dordogne und nach Nordspanien, wo man die monumentalen Großwilddarstellungen im älteren, »frankokantabrischen« Stil kopierte. Bereist wurde auch Ostspanien, wo Felsbilder jüngeren Datums – meist Kampf- und Jagdszenen – unter Felsüberhängen aufgenommen wurden, sowie Galizien mit seinen offen liegenden Felsgravierungen. Das Kopieren war besonders in engen matschigen Höhlen unter dem Licht flackernder Karbidlampen äußerst beschwerlich. Mehrere Stadien von Pausen und Skizzen waren notwendig. Frobenius lehnte jegliche Idealisierung ab und bestand auf der getreuen Kopie des Felsbildes in seinem aktuellen Erhaltungszustand mit all seinen durch Erosion hervorgerufenen Fehlstellen sowie des umgebenden und oftmals im Motiv durchscheinenden Felsuntergrundes. Geradezu mystisch mutet Frobenius’ eigene Beschreibung des Kopieraktes an, zeigt er sich doch »stolz darauf, daß die fachlichen Mitarbeiter des Instituts es im Laufe der Jahre gelernt haben, die Geistigkeit zu übermitteln, die die Werke erstehen ließen«. Europa: Italien und Skandinavien 1934–1937 Die rund 150 000 Felsgravierungen im norditalienischen Val Camonica sowie die etwa 40 000 Gravierungen des »Tals der Wunder« in den französischen Seealpen entstanden von der frühen Bronzezeit bis in die Zeit des Römischen Reiches. Sie zeigen eine Vielzahl von Motiven: Menschen, Häuser, Tiere und Waffen. Etwas jüngeren Datums dürften die meisten skandinavischen Felsgravierungen sein. Einzelne Bilder werden aber auf ein Alter von bis zu 8 000 Jahren geschätzt. Besonders beeindruckend sind großformatige lineare Tierdarstellungen. Auf insgesamt fünf Reisen ließ Frobenius zwischen 1934 und 1937 die Felsgravierungen des südlichen Alpenraums dokumentieren. Die Malerin Agnes Schulz wiederum kopierte von 1934 bis 1935 Felsbilder in Skandinavien. Inwieweit das Interesse an diesen Felsbildern auch den neuen politischen Verhältnissen geschuldet war, ist unklar. Das von Frobenius als Verein gegründete »Forschungsinstitut für Kulturmorphologie« garantierte einen hohen Grad an Freiheit. Seine Finanzierung war jedoch zu keiner Zeit dauerhaft gesichert und abhängig von Frobenius‘ guten Kontakten zu den Spitzen von Politik, Wirtschaft und Ministerialbürokratie. Seine persönliche Freundschaft mit Wilhelm II. war dabei hilfreich. Für seine Expedition in die Libysche Wüste konnte er sich darüber hinaus der Protektion Mussolinis versichern. Zuschüsse von Hindenburg und Hitler halfen bei der Finanzierung von Forschungsreisen Mitte der 1930er Jahre. Nationalsozialisten wie Alfred Rosenberg lehnten jedoch Frobenius‘ Forschungen wegen ihres fehlenden Rassebezugs vehement ab. Australien und Westpapua 1937–1939 Die australische und indonesische Felskunst gehört zur ältesten der Welt. Nach den neuesten Datierungen sind diese genauso alt wie die Kunst in den europäischen Eiszeithöhlen, bis zu 40 000 Jahre. Gleichzeitig existiert eine kontinuierliche Tradition der Felsmalerei. Im indonesischen Westpapua wurden Felsen noch bis vor wenigen Seite 13 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Generationen bemalt, und bei den australischen Aborigines werden bis heute alte Felsbilder »aufgefrischt«. Die ausgestellten australischen Felsbilder stammen alle aus dem Nordwesten des Kontinents, dem Kimberley und traditionellen Siedlungsgebiet der Aborigine-Gemeinschaft Wanjina Wunggur. Es ist wahrscheinlich die einzige Region der Welt, die genaue Einblicke in eine lebendige indigene Kulturtradition gewährt, deren integraler Bestandteil die »Felskunst« ist. Sie stellen ein ganzes Weltbild vor, in dem Geschichten, Menschen, Orte, Tiere und Pflanzen in einem komplexen Netzwerk von Bedeutungssträngen miteinander verbunden sind. Die Bilder sind ein Kernelement des Selbstverständnisses und der Ortsverbundenheit der lokalen Gemeinschaften. Sie sind somit keine Malereien im westlichen Sinne; sie werden – ziemlich buchstäblich – als Manifestationen übernatürlicher Wesen (Wandjina, Gwion, Woongudd) aufgefasst, welche die topografischen und anderen Eigenschaften ihres Landes schufen, bevor sie sich selbst an bestimmten Orten in Bilder verwandelten. Jegliche Reproduktion der Felskunstbilder ist folglich nicht unproblematisch. Für die hier gezeigten Bilder wurde eigens die Zustimmung der traditionellen Besitzer eingeholt. Für das kulturelle, soziale und spirituelle Leben der australischen Ureinwohner sind sie auch weiterhin von grundlegender Bedeutung. Ausstellungen und künstlerische Rezeption 1912–1938 Als Dokumentation prähistorischer Kunst verlor die Sammlung Frobenius ab den 1960er Jahren zunehmend an Bedeutung. Die Farbfotografie schien originalgetreuere Möglichkeiten zu bieten, und das Kopieren von Felskunst galt wegen der unvermeidlichen künstlerischen Freiheit der Kopisten vielen fortan als technologische Sackgasse. Erst in jüngerer Zeit wird die Sammlung unter ganz neuen Vorzeichen wiederentdeckt. Zum einen handelt es sich vielfach um die früheste und umfangreichste Dokumentation afrikanischer Felskunst, die heute oft den Status eines Weltkulturerbes hat. Durch menschliche Einflüsse der vergangenen 100 Jahre wurden die Originale in vielen Fällen stark in Mitleidenschaft gezogen oder gänzlich zerstört. Erst in jüngster Zeit konnte zudem die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden: In den 1930er Jahren reisten die Felsbildkopien durch fast alle europäischen Metropolen sowie durch 32 US-amerikanische Großstädte. In gefeierten Ausstellungen wurden sie unter anderem im Pariser Trocadéro, im Berliner Reichstag und im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt. Welchen Einfluss hatten diese bis dahin ungesehenen Bilder aus fernen afrikanischen Wüsten und verborgenen Höhlen, die nun zum ersten Mal in Farbe und in Originalgrößen einem breiten Metropolenpublikum gezeigt wurden, auf die zeitgenössischen Künstler? Der spezifische Umgang in den Felsbildern mit Perspektive und Dynamik, Raum und Fläche ist dabei ein wesentlicher Anhaltspunkt, ebenso wie ihre ungewöhnliche Präsentation: rahmenlos und in wandfüllenden Formaten. Von vielen Protagonisten der modernen Malerei wissen wir, dass sie die Felsbildausstellungen besucht haben und Frobenius‘ Bildbände im Bücherregal stehen hatten. Die prähistorische Felskunst zog den Blick europäischer und nordamerikanischer Künstler in dem Moment auf sich, als diese die akademische Form des Gemäldes aufgaben, auf figurative Motive verzichteten und begannen, Collagen und große Wandgemälde zu realisieren. So konnte Joan Miró 1928 sagen, »die Malerei Seite 14 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius befindet sich seit dem Höhlenzeitalter auf dem Niedergang« und Alberto Giacometti 1946, »da und nur da ist die Bewegung gelungen«. Seite 15 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 4. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 4.1 Für Schulklassen Stellt Euch vor, Ihr seid im Süden und sucht einen schattigen Platz. Ihr findet ihn in einer Höhle und entdeckt dort an den Wänden seltsame Zeichnungen: Felsbilder. Sie sind tausende von Jahren alt. Was bedeuten sie? Wer hat sie wann aus welchem Material geschaffen und warum? Das sind Fragen, die sich bis heute Wissenschaftler*innen stellen und die gar nicht leicht zu beantworten sind. Mit dieser Ausstellung von spektakulär kopierten Felsbildern wandern wir mit Euch gedanklich bis zu 20.000 Jahre zurück. Wir nehmen Euch mit nach Spanien, in verschiedene Länder Afrikas und nach Australien. Wir betrachten Kunst, die entstanden ist lange bevor das Papier erfunden wurde. Die Felsbilder gehören zu den faszinierendsten Zeugnissen künstlerischen Schaffens der Menschheit. Das Erstaunliche ist, dass sie nicht alt und prähistorisch anmuten, sondern frisch und ganz aktuell wirken. Sie erinnern an Künstler*innen, die uns vertraut sind - an Paul Klee, Joan Miró, Henri Matisse oder auch an Julian Schnabel und Joseph Beuys. Und gleichzeitig sind in diesen gemalten oder geritzten Arbeiten Geschichten unserer Vorfahren festgehalten. Sie zeigen manche Szenen, die wir kennen - Menschenmassen auf dem Weg, Tierdarstellungen, Bildergeschichten von der Jagd – und welche, die noch immer Rätsel aufgeben. Dem Enträtseln von unterschiedlichen Darstellungen gehen wir in den Workshops ebenso nach wie den Abenteuern des Auffindens und Kopierens der Felsbilder. Ob wir selbst malen? Selbstverständlich. Dies mit Bleistift oder im Atelier auch mit gemahlener Erde, Kalk, Gips oder Pflanzensäften. Und ganz am Ende unserer Workshops stellen wir fest: Kunst spielte bereits damals eine herausragende Rolle. Workshops a. Zurück in die Zukunft Man weiß nicht viel über die Hintergründe und Bedeutung der jahrtausendalten Malereien auf Felsen und in Höhlen, die Leo Frobenius in Afrika, Australien und Europa entdeckt hat. Aber eines ist sicher: Sie stellen wichtige kulturelle, soziale und heilige Szenen des damaligen Lebens dar. Was würdet Ihr aus unserer heutigen Zeit auf Felsen hinterlassen? Welche technischen Errungenschaften, welche historischen Ereignisse oder auch Alltagssituationen des 21. Jahrhunderts würdet Ihr für die nächsten Jahrtausende festhalten wollen? Malt es, wir sind gespannt. Seite 16 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Sonntagsworkshop für Familien: 31.1. und 14.2., 13-15 Uhr, keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) b. Magische Geschichten Mammuts, die gejagt werden, Menschen die tanzen oder sich in Prozessionen auf den Weg machen, Elefantengesichter, die an Figuren aus Star Wars erinnern, waghalsig springende Antilopen, dahinschreitende Giraffen, dickbäuchige Gottesanbeterinnen, seltsame Tiere auf zwei Beinen. Übermalungen und Witterung zum Trotz haben die Bilder und ihre Geschichten dank der Felsbildkopien bis heute überdauert. Welche Geschichten erzählen sie uns, welche lesen wir aus ihnen und wie lassen sich die Bildgeschichten weiterspinnen? Ob mit Worten oder Bildern, Ihr könnt selbst entscheiden: Was ist davor, was danach passiert. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Sonntagsworkshop für Familien: 28.2. und 6.3. , 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) c. SMS geritzt Stell Dir vor, Du bist in einer Felslandschaft in Skandinavien, Australien oder in der afrikanischen Sahara und willst unbedingt eine Botschaft hinterlassen. Du hast weder Handy noch Papier und Stift dabei. Dann fällt dein Blick auf einen spitzen Stein. Du ergreifst ihn und beginnst, deine Nachricht mit diesem Stein in einen Felsvorsprung zu ritzen. Buchstaben und Worte sind zu kompliziert. Du nutzt Bilder. Du ritzt einfache und klare Konturen in die Felsoberfläche, Loch für Loch, Linie für Linie. Und genau das machen wir in der Atelierarbeit: Eine Gravur geritzt in Gips. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Sonntagsworkshop für Familien: 20.3., 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) MGB SchülerUni Wir öffnen unser Haus und vertiefen für Schüler*innen der Klassen 5 bis 12 und Lehrende im Vortragsgespräch Themen, die durch die Ausstellungen tangiert werden. Dazu laden wir Experten ein, nach einem Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort zu stehen. Abenteuer Felsbild-Expedition. Auf den Spuren von Leo Frobenius Was treibt einen Mensch an, um sich auf den Weg in unbekannte Länder zu machen? Was sucht er? Ruhm? Reichtum? Leo Frobenius (1873-1938) war solch ein Mensch. Zwölf Mal machte er sich auf den Weg. Bereits auf seinen ersten Seite 17 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Expeditionen war er auf der Suche nach den ursprünglichen Formen afrikanischer Kulturen. Er war getrieben von der Vorstellung, sich mit aller Kraft gegen die Modernisierung zu stemmen. Und in Afrika schien er all das in den Mythen, Masken und Malereien zu finden, was er in Europa an Wert vermisste. Frobenius war Abenteurer und Afrika-Entdecker, Ethnologe und Kulturphilosoph, Monarchist und Ideenspender für ein neues Afrika-Bild. Er glaubte sich bisweilen auf den Spuren des alten Atlantis… Ein Vortragsgespräch mit Dr. Richard Kuba, Ethnologe und Leiter der Frobenius-Sammlung an der Goethe-Universität Frankfurt. Do, 2.3.2016, 10.30 – 13h, Anmeldung erforderlich. Der Vortrag ist gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung. Dauer der Vorlesung und Führung jeweils 60 min. Vortrag und Führung sind kostenlos. 4.2 Für Familien und Kinder Immer wieder sonntags… Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13-15 Uhr gemeinsam die Ausstellung zu entdecken und bildnerisch-praktisch tätig zu werden. Nach einem 30-minütigen Blick in die Ausstellung verzahnen sich Ausstellungsbesuch und bildnerisch-praktisches Arbeiten. 4.3 Für Berufstätige Der Kreativ-Kick in der Mittagspause Lunchführungen zur Ausstellung Das Ausstellungshaus bietet ein Format an, das die Mittagspause zum Kreativ-Kick werden lässt. Jeden ersten Mittwoch im Monat stellen wir Ihnen Künstler und Ausstellungskonzepte in einem 40-minütigen Rundgang vor. Anschließend gibt es Raum für ein Lunch im Restaurant Gropius. Mittwochs 13 Uhr, 03.02., 02.03., 06.04., 04.05.2016 Dauer ca. 40 Min. Anmeldung für Workshops und Lunchführungen MuseumsInformation Berlin Tel +49 30 24749 888 Fax +49 30 24749 883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 18 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 4.4 Tagung im Rahmen der Ausstellung HÖHLEN: Paläontologie, Philologie und Anthropologie Tagung im Martin-Gropius-Bau, Berlin anlässlich der Ausstellung „Kunst der Vorzeit. Felsbilder aus der Sammlung Frobenius“ 3.-4. März 2016 Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Agence Nationale de la Recherche und der Deutsch-Französischen Hochschule Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erforderlich Seit dem Zusammenbruch der biblischen Herkunftsgeschichte und der daran gebundenen genealogischen Ordnung ist Europa besessen von seinen historischen Ursprüngen: Wenn nicht aus dem Paradies, woher dann stammt der Mensch? Wie ist seine ursprüngliche ‚Ausstattung‘ zu begreifen und wie steht sie in Zusammenhang mit Struktur und Prozess seiner Weltaneignung? Wenn die Fragen nach der Tiefenzeit des ‚Menschen‘ wieder Hochkonjunktur in den frühgeschichtlichen Erzählungen unserer Gegenwart haben, von der paläontologischen Genetik bis zu den evolutionären Archäologien, kehren darin doch unter einem neuem Legitimitätsanspruch die geschichtsphilosophischen wie biologischen Metaerzählungen des 19. Jahrhunderts zurück. Schon diese hatten hinter ihren verschiedenen auratisierenden Spielarten nur schlecht ihre religiösen Sehnsüchte und mythologischen Strukturen kaschiert. Anthropologie und Ethnografie, Philologie und Historische Sprachforschung haben in diesem Sinne seit dem 19. Jahrhundert ausgehend von der Sintflut und den rettenden Bergen die Geschichte der Menschheit erzählt. Eine wichtige Funktion spielen die Höhlen, und dies nicht nur als frühe Siedlungsorte: Schon Platon hatte bekanntlich die Frage nach Anlage und Erkenntnisfähigkeit des Menschen anhand von Schattenbildern auf Höhlenwänden aufgeworfen. Die moderne Forschung konstruiert aus den Höhlenbildern Bilder vom Menschen. Jagddarstellungen sind zugleich Kosmogonien, mythische Zeichen, Rationalität und Sprachrhythmus. Leo Frobenius, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte der modernen Ethnologie, dessen Sammlung von Höhlenbildern parallel zur Tagung im Martin-Gropius-Bau gezeigt werden, ist auch der Autor einer vielgestaltig rezipierten Kulturkreis- und Ursprungslehre. Aufschlussreich sind deshalb nie nur die alten Felsbilder selbst, sondern ihre dichten Beschreibungen; nicht nur die politische Rezeptions- und Ausstellungsgeschichte der Artefakte, sondern die Strukturen des Diskurses über den Menschen und seine ästhetische Gestaltung der Welt. Der Blick auf die Deutung der Höhlenrätsel lässt anthropologische Vorstellungen historisch werden und rationalistische oder romantische, universalistische oder differenzialistische Konzepte hervortreten. Diesem Zusammenhang von Erkenntnisort und Wissensgenese ist die Tagung gewidmet, die Philologen, Philosophen, Ideen- und Kunsthistoriker zusammenführt. Seite 19 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Konzept: PD Dr. Markus Messling, Centre Marc Bloch, Stellvertretender Direktor Email: [email protected] PD Dr. Marcel Lepper, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Leiter des Forschungsreferats Email: [email protected] Dr. habil. Jean-Louis Georget, IFRA, Frankfurt Email: [email protected] In Zusammenarbeit mit Dr. Richard Kuba, Frobenius-Institut, Universität Frankfurt Das Programm ist ab dem 15.2.2016 online unter www.gropiusbau.de Anmeldung unter: [email protected] Seite 20 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 5. Daten & Fakten Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen, an den Feiertagen geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau. Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse und Organisation: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Eintrittspreise 10 € / ermäßigt 6 €, Gruppen (ab 5 Personen) p.P. 6 € Eintritt frei bis 16 Jahre Online-Tickets: www.gropiusbau.de/tickets Katalog Erscheint im Prestel Verlag Museumsausgabe: 25 € Buchhandelsausgabe: 39,95 € ISBN 978-3-7913-5503-0 Begleitend zum Katalog erscheint ein Lesebuch mit weiteren Texten zum Thema der Ausstellung unter dem Titel „Die Kunst der Vorzeit. Texte zu den Felsbildern der Sammlung Frobenius“ im Eigenverlag des Frobenius-Instituts Museumsausgabe: 15 € ISBN: 978-3-9806506-8-7 Führungen Öffentliche Führungen Jeden zweiten Sonntag, 14 Uhr (ohne Anmeldung) 3 € zzgl. Eintritt p.P. 6 € Angemeldete Führungen Für Gruppen: Führungen in deutscher Sprache (60 min.) Erwachsene: 60 € zzgl. Eintritt p.P. 6 € Schulklassen: 45 € zzgl. Eintritt p.P 4 € Eintritt frei bis 16 Jahre Führungen in anderen Sprachen zzgl. 10 € Lunchführungen: Mittwochs 13 Uhr, 3.2., 2.3., 6.4., 4.5.2016 Öffentliche Workshops für Familien Sonntags 13 Uhr: 31.1., 14.2., 28.2., 6.3., 20.3.2016 Seite 21 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius keine Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl Programm: www.gropiusbau.de/schuelerprogramm Beratung und Anmeldung für Führungen und Workshops MuseumsInformation Berlin Tel. +49 30 24749-888, Fax +49 30 24749-883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 22 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 6. Partner & Sponsoren Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 Veranstalter: In Zusammenarbeit mit: Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Partner: Medienpartner: Die Restaurierung der Werke wurde großzügig bezuschusst von: Seite 23 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Anlagen Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 21. Januar – 16. Mai 2016 - Copyrightliste - Katalog - Frobenius-Institut Frankfurt am Main - Kulturstiftung der Länder - Ernst von Siemens Kunststiftung - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen Januar 2016 - Flyer Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 14.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Martin-Gropius-Bau Berlin 21. Januar bis 16. Mai 2016 Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Das Bildmaterial dient ausschließlich zur aktuellen redaktionellen Berichterstattung über die Ausstellung „Kunst der Vorzeit. Felsbilder aus der Sammlung Frobenius“ (21. Januar bis 16. Mai 2016) im Martin-Gropius-Bau. Die Berichterstattung von Text und Bild muss im Verhältnis 1:1 stehen, dann ist das Bildmaterial für 5 Bilder kostenfrei. Die Bilder dürfen nicht beschnitten, überdruckt oder manipuliert werden. Bitte vermerken Sie bei der Veröffentlichung die Angaben der Bildlegende. Die Rechte für Titelbildnutzungen und Bildstrecken sind bei dem jeweiligen Rechteinhaber direkt einzuholen und können kostenpflichtig sein. Wir bitten um Zusendung von 2 Belegexemplaren an die unten genannte Adresse. Please respect the copyright. All image material is to be used solely for editorial coverage of the current exhibition “Art of Prehistoric Times. Rock Paintings from the Frobenius Collection“ (21 January to 16 May 2016) at the Martin-GropiusBau. Please always mention the name of the artist, the work title and the copyright in the caption. The images must not be altered in any way, such as being cropped or printed over. The rights of use for title-page photos or photo spreads are to be obtained directly from the respective copyright holder. 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Mumie im Ochsenfell.jpg Begräbnisszene mit Mumie im Ochsenfell Simbabwe, Rusape, Fishervall 8.000-2.000 v.Chr. Aquarell von Joachim Lutz und Leo Frobenius, 1929 132,5x242 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 03_Elefantenkontur, riesiges rotes Tier, Böcke und Menschen.jpg Elefantenkontur, riesiges rotes Tier, Böcke und Menschen Simbabwe, Marandellas, Inoro 8.000-2.000 v.Chr. Aquarell von Joachim Lutz, 1929 151x616 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 04_Drei hockende Gestalten.jpg Drei hockende Gestalten Simbabwe, Macheke 8.000-2.000 v.Chr. Aquarell von Leo Frobenius, 1929 31x44 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 05_Stehende und liegende Formlinge.jpg Stehende und liegende Formlinge Simbabwe, Chinamora, Makumbe 8.000-2.000 v.Chr. Aquarell von Joachim Lutz, 1929 136x734 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main Seite 2 / 6 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 17.12.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 06_Hirschjagd.jpg Hirschjagd Spanien, Valltorta, Cueva Mas d'en Josep 8.000-3.000 v.Chr. Aquarell von Alf Bayrle,1934 50x38 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 07_Stehender weiblicher Wisent.jpg Stehender weiblicher Wisent Spanien, Kantabrien, Altamira 16.000-14.000 v.Chr. Aquarell von Elisabeth Charlotte Pauli, 1936 69x100 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 08_Elenantilopen, Büffel und Menschen.jpg Elenantilopen, Büffel und Menschen Republik Südafrika, Harrismith, Balmoral 8.000-2.000 v.Chr. Aquarell von Maria Weyersberg, 1929 98x134 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main Seite 3 / 6 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 17.12.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 09_Elenantilopen und sehr langgliedrige Menschen.jpg Elenantilopen und langgliedrige Menschen Republik Südafrika, Harrismith, Southeys Hoek 1.500 v.Chr. - 1.500 n.Chr. Aquarell von Elisabeth Mannsfeld, 1929 63x50,5 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 10_Wandjina.jpg Wandjina Australien, Kimberley, Mount Hann nach 1.800 v.Chr. Aquarell von Douglas C.Fox, 1938 73x108,5 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 11_Hand mit drei kleinen Figuren.jpg Hand mit drei kleinen Figuren Ägypten, Gilf Kebir, Wadi Sura 4.400–3.500 v.Chr. Aquarell von Elisabeth Charlotte Pauli, 1933 49,5x34,5 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main Seite 4 / 6 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 17.12.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 12_Gruppe menschlicher Figuren.jpg Gruppe menschlicher Figuren Ägypten, Gilf Kebir, Wadi Sura 4.400–3.500 v.Chr. Aquarell von Elisabeth Charlotte Pauli, 1933 35x41 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 13_Handsilhouetten, Fische und Mond.jpg Handsilhouetten, Fische und Mond Indonesien, Westpapua, Tabulinetin 500-1.500 n.Chr. Aquarell von Albert Hahn, 1937 65x95 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 14_Hand- und Fußsilhouetten.jpg Hand- und Fußsilhouetten Indonesien, Westpapua, Abba 500-1.500 n.Chr. Öl auf Leinwand von Albert Hahn, 1937-1938 230x480 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main Seite 5 / 6 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 17.12.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 15_Große Elenantilopen und zahlreiche Figuren.jpg Große Elenantilopen und zahlreiche Figuren Lesotho, Khotso, Ha Baroana 1.500 v.Chr. - 1.500 n.Chr. Aquarell von Maria Weyersberg und Elisabeth Mannsfeld, 1929 210x1073 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main 16_Gorgo-Elefant.jpg Gorgo-Elefant Libyen, Fezzan, Wadi In Habeter 10.000-6.000 v.Chr. Kohle auf Papier von Ruth Assisa Cuno, 1932 140x99 cm © Frobenius-Institut Frankfurt am Main Seite 6 / 6 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 17.12.2015 Karl-Heinz Kohl, Richard Kuba, Hélène Ivanoff (Hrsg.) Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius 256 Seiten mit 160 Abbildungen Gebunden, 24 x 28 cm € 39,95 [D] / € 41,10 [A], CHF 48,50 ISBN: 978-3-7913-5503-0 Katalog zur Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, Berlin (21. Januar – 16. Mai 2016) Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Nach Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie zeitgenössische Künstler inspirierten, ist auch ein Thema dieses Buches. Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl leitet das Frobenius-Institut an der Goethe-Universität Frankfurt. Dr. Richard Kuba und Dr. Hélène Ivanoff sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter. Weitere Informationen: Prestel Verlag, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pia Werner, 089-4136-2355, [email protected]: Nach erfolgter Rezension bitten wir um einen Beleg. Vielen Dank! Das Frobenius-Institut Das Frobenius-Institut ist das älteste ethnologische Forschungsinstitut Deutschlands. Von seinen acht Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen werden vier wissenschaftliche Sammlungen sowie ein NachlassArchiv betreut. Neben der kontinuierlichen Pflege, Bearbeitung und Weiterentwicklung der Sammlungsbestände führen die Wissenschaftler auch ethnologische Forschungen durch. In jüngerer Zeit konzentrieren sich diese regional auf Südostasien, Ozeanien, Äthiopien und Westafrika sowie thematisch auf kulturelle Aneignungsprozesse im Rahmen der Globalisierung. Darüber hinaus sind verschiedene ethnologische Forschungsprojekte am Frobenius-Institut angesiedelt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder von Stiftungen finanziert werden. Neben unregelmäßig stattfindenden Tagungen, Symposien und Ausstellungen werden am FrobeniusInstitut im jährlichen Turnus der Frobenius-Vortrag und die Jensen-Gedächtnisvorlesung veranstaltet sowie der Frobenius-Forschungsförderungspreis verliehen. Die meisten Veranstaltungen werden finanziell durch die Hahn Hissink'sche Frobenius-Stiftung unterstützt. Die Sammlungsbestände sind das Ergebnis einer institutionellen Sammel- und Dokumentationstätigkeit, die 1898 begann und 1938 nach dem Tod des Institutsgründers, Leo Frobenius, fortgeführt wurde. In den ersten zwanzig Jahren unternahmen Frobenius und seine Mitarbeiter*innen insgesamt zwölf Expeditionen, die sie vor allem nach Afrika führten. Zu den Besonderheiten der Frobenius'schen Forschungsexpeditionen gehörte die Wertschätzung visueller Dokumentationsformen. Auf diese Weise entstand eine im europäischen Raum einmalige Sammlung von Bilddokumenten. Begleitet von einem Team von Ethnographen, Zeichnern und Fotografen versuchte Frobenius, das "alte Afrika" möglichst flächendeckend und systematisch zu erkunden. Leidenschaftlich, häufig improvisierend und nicht immer seine Quellen offenlegend schuf er eine umfangreiche Dokumentation von Gegenständen und Gebräuchen, Märchen und Mythen, Felsbildern und Architektur. Die von der Modernisierung bedrohten Kulturzeugnisse sollten wenigstens in Museen, Archiven und Monographien bewahrt werden. Gleichzeitig arbeitete Frobenius daran, das gigantische Material zu systematisieren und eine umfassende Kulturtheorie, die "Kulturmorphologie" zu entwerfen. Publikationen Zeitschrift: Paideuma. Mitteilungen zur Kulturkunde (seit 1938) Reihen: Studien zur Kulturkunde (seit 1933), Afrika Archiv (seit 1995), Religionsethnologische Studien (seit 1998) Völkerkundliche Bibliothek Katalog: http://bibliothek.frobenius-katalog.de/ Die Völkerkundliche Bibliothek wurde 1898 als Handbibliothek von Leo Frobenius gegründet und bis heute kontinuierlich weitergeführt. Sie ist eine der bedeutendsten Spezialbibliotheken der Ethnologie. Der Bestand umfasste 2015 ca. 125.000 Bände, davon sind ca. 30.000 Einheiten als wertvoller Altbestand anzusehen. Die Bücher sind nach einer bibliothekseigenen Systematik im Freihandbereich aufgestellt und- bis auf wenige Rarissima - ausleihbar. Durch eine seit 2004 begonnene Retrokatalogisierung sind auch die meisten Altbestände im Internet zu recherchieren. Als Besonderheit werden im Onlinekatalog auch Zeitschriftenaufsätze verzeichnet. Regionale Schwerpunkte sind Afrika, Amerika, Südostasien und Ozeanien, thematische Besonderheiten sind Publikationen zu Felsbildern, Vor- und Frühgeschichte und materieller Kultur. Ansprechpartnerin: Dr. Sophia Thubauville: [email protected], Ausleihe: 069-798 33240 Ethnographische Bildersammlung und Felsbildarchiv Online-Bilddatenbank: http://bildarchiv.frobenius-katalog.de/ Die Bildersammlung ist eine weltweit angelegte Dokumentation zu materieller Kultur, Kunst, Felsbildern und Architektur, zum rituellen Leben, zur Ökonomie u.v.a.m. Der Gesamtbestand umfasst gegenwärtig rund 40.000 historische Illustrationen aus fünf Kontinenten, wobei der regionale Schwerpunkt Afrika dominiert. Der überwiegende Teil des Materials wurde von eigens engagierten Zeichnern während der zahlreichen Expeditionen des Frobenius-Instituts in den Jahren 1904-1965 angefertigt. Der Bestand setzt sich zusammen aus: - ca. 8.600 heute als Raritäten geltende Felsbildkopien - einem nach über 8o Themenbereichen (von "Architektur" bis "Wurfeisen") gegliederten kleinformatigen Bildregister (meist Tusche-, Bleistift und Kreidezeichnungen, ca. 22.000 Blätter) - ca. 8.700 großformatigen Malereien und Zeichnungen (Öl, Aquarell, Gouache, Bleistift) von z.T. bedeutenden Künstlern, sowie Vintage-Print Fotografien - sechs kleineren, aber sehr bedeutenden Sondersammlungen, darunter die von Georg Schweinfurth. Ansprechpartner: Dr. Richard Kuba, [email protected], Tel.: 069-798 33056 Fotoarchiv Online-Bilddatenbank: http://bildarchiv.frobenius-katalog.de/ Das Fotoarchiv umfasst ca. 50.000 Aufnahmen, die von Teilnehmern an den verschiedenen Expeditionen und Forschungsreisen von 1904 bis in die 1980er Jahre angefertigt wurden. Da das Institut über eine eigene Fotoabteilung mit Labor verfügt, können die meisten Bearbeitungen im Hause ausgeführt werden. Ansprechpartner: Peter Steigerwald, [email protected], Tel.: 069-798 33212 Ethnographische Sammlung Die Sammlung besteht aus etwa 6.000 Objekten. Mehrheitlich handelt es sich um Gegenstände aus dem Bereich der Alltagskultur afrikanischer Gesellschaften. Ab Mitte der 1990er Jahre wurde die in den frühen 1970er Jahren begonnene Sammlung unter anderem durch Objekte aus Nordnigeria, Brasilien und Papua Neuguinea ergänzt. Ansprechpartner: Dr. Holger Jebens: [email protected]·frankfurt.de, Tel.: 069-798 33048 Nachlass-Archiv Das Frobenius-Institut besitzt die Reihe wissenschaftlicher Nachlässe bedeutender Ethnologen u.a. von Leo Frobenius, Eike Haberland, Karin Hahn-Hissink, Adolf Ellegard Jensen, Rudolf Lehmann und Rüdiger Schott, sowie des Archiv der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Ebenfalls im Institut verwahrt werden mehrere Exzerpturen, wie die von Leo Frobenius begonnene ethnologische Exzerptur (ca. 90.000 Einträge), das Archiv für Folkloristik/Mythologische Exzerptur und das von Herrmann Baumann zusammengetragene Afrikanische Märchen- und Mythenarchiv (AMMA), aufgeschlüsselt nach 3.500 Erzählmotiven. Ansprechpartner: Dr. Richard Kuba, [email protected], Tel.: 069-798 33056 Frobenius-Institut an der Goethe-Universität Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl (Direktor) Prof. Dr. Mamadou Diawara (Stellvertr. Direktor) Norbert-Wollheim-Platz 1 60323 Frankfurt a.M. Tel.: 069-798 33050 [email protected] www.frobenius-institut.de Die Kulturstiftung der Länder im Porträt Förderung, Erhalt und Vermittlung des kulturellen Erbes in Deutschland und die Erwerbung von bedeutenden Kunstwerken und Kulturgütern – dieser Auftrag steht seit 28 Jahren im Mittelpunkt der Arbeit der Kulturstiftung der Länder. Die Rückführung des seit 1945 vermissten Quedlinburger Domschatzes aus den USA in die Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg Anfang der 1990er Jahre war ein erster aufsehenerregender Erfolg der Kulturstiftung der Länder – in den vergangenen Jahren konnten viele der schönsten, wichtigsten und kostbarsten Kunstwerke und kulturellen Schätze Deutschlands für öffentliche Museen und Sammlungen bewahrt werden. Die Kulturstiftung der Länder mit Sitz in Berlin unterstützt in allen 16 Ländern Deutschlands Museen, Archive und Bibliotheken beim Erwerb von Kunstwerken und Kulturgütern. Es sind bedeutende zeitgenössische Arbeiten darunter wie Gerhard Richters „Silikat“, Schlüsselwerke der klassischen Moderne wie das „Bildnis Max John“ von Otto Dix, barocke Meisterwerke wie Rubens’ „Pan und Syrinx“ und Inkunabeln des Mittelalters wie Tilman Riemenschneiders „Heilige Anna“ oder eine seltene Handschrift des Nibelungenlieds. In den vergangenen Jahren haben die Länder der Bundesrepublik Deutschland mit der Kulturstiftung der Länder (getragen seit Gründung 1987 zunächst von elf, seit 1991 dann von 16 Ländern) ihre Verantwortung für das kulturelle Erbe mit einer ungeahnten Bandbreite und einer Vielzahl an Objekten immer wieder eindrucksvoll bewiesen. Rund 170 Millionen Euro konnten dafür eingesetzt werden. Mit einem starken Netzwerk aus langjährigen Partnern – Stiftungen, Unternehmen ebenso wie Mäzenen – wurden insgesamt Kunstwerke und kulturelle Zeugnisse im Gesamtwert von ca. 640 Millionen Euro von deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven erworben. In Zeiten knapper Ankaufsetats der Institutionen ist die rasche und unbürokratische Hilfe der Kulturstiftung der Länder oft die einzige Möglichkeit, beispielsweise auf Auktionen ein begehrtes Objekt für den Sammlungsbestand zu erlangen oder eine Leihgabe bei drohendem Verkauf dauerhaft für die angestammte Sammlung zu sichern. Seit 2009 stellen die 16 Länder der Kulturstiftung der Länder wieder Mittel zur Förderung kunst- und kulturhistorischer Ausstellungen von herausragender Bedeutung zur Verfügung. Mit weiteren Projekten engagiert sich die Kulturstiftung der Länder u. a. für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen mit ihrer Initiative Kinder zum Olymp! Zudem rückten verstärkt die Themen Provenienzforschung und Restitutionen in den Fokus der Stiftungstätigkeit sowie die Restaurierungsförderung im Bündnis „Kunst auf Lager“ und die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in deutschen Archiven und Bibliotheken. Weitere Initiativen: Unabhängig von der auf politischer Ebene diskutierten Rückführung kriegsbedingt verlagerten Kulturguts in Russland widmet sich die Kulturstiftung der Länder dem Thema der sogenannten Beutekunst und den Verlusten der russischen Museen im 2. Weltkrieg mit der Initiative „Deutsch-Russischer Museumsdialog“ von wissenschaftlicher Seite. Um die einzigartige Theaterlandschaft Deutschlands zu fördern, hat die Kulturstiftung der Länder des Weiteren mit Kooperationspartnern den Theaterpreis „Der Faust“ ins Leben gerufen, der von ihr anteilig finanziert wird. www.kulturstiftung.de Pressekontakt: Johannes Fellmann, Telefon 030-893 635 29, E-Mail [email protected] Ernst von Siemens Kunststiftung (Stand September 2015) Ernst von Siemens (1903-1990), der jüngste Enkel des Firmengründers Werner von Siemens, war beides, erfolgreicher Unternehmer und großzügiger Mäzen. Mit seiner 1983 gegründeten Kunststiftung wollte er den Museen einen tatkräftigen Partner an die Seite stellen, der unbürokratisch und großzügig vor allem bei Ankäufen bedeutender Exponate helfen kann. Die Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglicht diese Erwerbungen nicht nur durch ihre Fördermittel, sondern oft auch durch Zwischenfinanzierungen, die einen Ankauf unter Zeitdruck oder bei Auktionen überhaupt erst möglich machen. Die Kunststiftung fördert die Restaurierung bedeutender Exponate und die Durch führung von überregional bedeutenden Ausstellungen bzw. besonders den Druck der Ausstellungskataloge. Die oft nicht finanzierte Grundlagenarbeit in den Museen unterstützt die Ernst von Siemens Kunststiftung durch die Förderung von umfangreichen Bestandskatalogen. Bis heute ermöglichte die Ernst von Siemens Kunststiftung den Erwerb von über 500 Kunstwerken oder umfangreichen Konvoluten, fast 200 Restaurierungsprojekte wurden unterstützt, mehr als 900 Ausstellungen sowie die Erarbeitung von etwa 200 Bestandskatalogen. Unter den Ankäufen nimmt der kurz vor 1600 entstandene Bronze-Merkur von Hubert Gerhard, der nun auf Dauer im Bayerischen Nationalmuseum bleiben kann, einen besonderen Rang ein. Restaurierungen stehen derzeit im Rahmen der Initiative »Kunst auf Lager« besonders im Fokus mit Objekten wie dem kostbaren Gebetbuch der Maria von Geldern, der Goldenen Tafel aus Lüneburg oder fragilen Hinterglasbildern Heinrich Campendonks (www.kunst-auf-lager.de). Die Ausstellungen spannen einen thematischen Bogen vom Naumburger Meister, der »Bella Figura« von Renaissancebronzen bis zur brasilianischen Architektin Lina Bo Bardi. Aktuelle Informationen zu Förderungen der Ernst von Siemens Kunststiftung liefern die Homepage (www.ernst-von-siemens-kunststiftung.de), die nunmehr 10 Jahresberichte sowie ab Dezember 2015 die Zeitschrift Arsprototo. Unternehmensdarstellung Wall AG Wall AG. Für Städte. Für Menschen. Die Wall AG ist ein international tätiger Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung und Teil des Konzerns JCDecaux SA, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit. Das 1976 gegründete Unternehmen gestaltet unter Einbeziehung namhafter Architekten und Designer den öffentlichen Raum mit zukunftsfähigen Stadtmöbeln. Selbstreinigende, behindertengerechte City-Toiletten, Wartehallen, Stadtinformationsanlagen, Multifunktionssäulen, Kioske und hochwertige Werbeträger werden im eigenen Werk im brandenburgischen Velten hergestellt. Die Städte erhalten die Stadtmöbel kostenlos. Die Investitionen refinanziert Wall durch die Vermarktung der in die Produkte integrierten Werbeflächen. Über 28 verschiedene Designlinien hat das Unternehmen bislang für den urbanen Raum entwickelt. Wall realisiert das Konzept .Alles aus einer Hand: Entwicklung und Produktion, Reinigung und Wartung der Stadtmöbel sowie die Vermarktung der Werbeflächen erfolgen durch das Unternehmen selbst. Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit kennzeichnen die Produkte und Dienstleistungen von Wall. Dieses Geschäftsmodell öffnet nicht nur den Städten, sondern auch der Außenwerbung neue Chancen und Räume. Werbeträger von Wall bringen die medialen Vorteile auf den Punkt: Die hoch frequentierten Standorte auf öffentlichen Plätzen und Straßen, die plakative Größe sowie die überzeugende Kontaktqualität kennzeichnen alle Wall- Premiumwerbeflächen. Bei der Vermarktung geht es um Klasse statt Masse: Wall lässt die immer bessere Qualität für sich sprechen. Seit Januar 2011 vermarkten die Wall AG und die JCDecaux Deutschland GmbH gemeinsam unter der Vertriebsmarke WallDecaux Premium Outdoor Sales, als Unternehmensbereich der Wall AG, ihre Werbeflächen in mehr als 60 deutschen Städten, darunter alle Millionenstädte. WallDecaux ist der größte Anbieter in Deutschland für das Werbeformat City Light Poster (CLP). Insgesamt vermarktet Wall europaweit mehr als 91.300 Werbeflächen, davon mehr als 6.332 an Transportmitteln wie Tram, Bus, U-Bahn und LKWs. Seit Beginn des Jahres 2011 ist der Vorstand der Wall AG auch verantwortlich für das Management der JCDecaux Deutschland GmbH und führt somit insgesamt 1.055 Mitarbeiter in Deutschland und der Türkei. Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau 2016 15. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016 Germaine Krull - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Jeu de Paume in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. 21. Januar bis 16. Mai 2016 Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau. 12. März bis 6. Juni 2016 Günter Brus. Störungszonen Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Nationalgalerie-Staatliche Museen zu Berlin und des Martin-Gropius-Bau in Zusammenarbeit mit dem „BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum“. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturressorts des Landes Steiermark und des Österreichischen Kulturforums Berlin. Kuratorin: Britta Schmitz 19. März bis 12. Juni 2016 Lee Miller – Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem MartinGropius-Bau und der Lee Miller Foundation Kurator: Walter Moser 11. Juni – 18. September 2016 Thomas Struth Nature and Politics Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang, Essen, und dem High Museum of Art, Atlanta. 1. Juli bis 3. Oktober 2016 Berenice Abbott – Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit diChroma photography, Madrid. Kuratorin: Anne Morin Seite 1 / 2 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 07.01.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Veranstalter: Technische Universität München. Eine Ausstellung der Professur für Entwerfen und Holzbau und des Architekturmuseums der Technischen Universität München in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), den GdW- Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und proHolz Bayern. 12. April bis 5. November 2017 Der Luthereffekt 500 Jahre Protestantismus in der Welt Veranstalter: Deutsches Historisches Museum. Stand: 07. Januar 2016 Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 2 / 2 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 07.01.2016 Berliner Festspiele Veranstaltungen Januar 2016 Konzert: „Nahaufnahme“ Bundeswettbewerbe / Treffen junge Musik-Szene 22. Januar, 19.30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele — © Dave Großmann Unter dem Titel „Nahaufnahme“ wurde für das Treffen junge Musik-Szene ein neues Förderformat mit dem Ziel ins Leben gerufen, junge Musiker bei der Herausbildung ihrer künstlerischen Identität zu unterstützen. Fünf ehemalige Teilnehmer des Treffens junge Musik-Szene, die bereits erste Schritte in Richtung Professionalisierung gehen, bilden den ersten Jahrgang: Jonny Bix Bongers (Hamburg), Julia Geusch aka Marie Diot (Hannover), Simon Scharf aka Simon Benjamin (Berlin), Luis Schwamm (Köln) und Johannes Stahnecker (Mannheim). Unter Anleitung der Dozenten Alexander Riemenschneider, Ulrich Zehfuß, David Erekul, Dota Kehr, Marco Trochelmann und Arne Jansen stand im Zentrum der gemeinsamen Arbeit der Text als zentrale künstlerische Idee eines Songs. Die Bundeswettbewerbe werden gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.berlinerfestspiele.de/bundeswettbewerbe Ein Tag mit... Frank Witzel 24. Januar, 16.00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele — Gespräche, Lesungen und Musik mit Frank Witzel und Gästen: Carolin Emcke, Ingo Schulze, Hubert Winkels u.a. Frank Witzel © Gianni Plescia Frank Witzels Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ erhielt im Oktober den Deutschen Buchpreis 2015. Kritiker lobten das Buch unisono. Der Autor erkundet in seinem in über 15 Jahren entstandenen Roman das kollektive Unbewusste der BRD, das angefeuert von uneingestandener Schuld, Pop-Eskapismus, Hippietum, Gewaltfantasien und Religion vor sich hinbrodelte – und aus dem auch heute noch Verdrängtes aufsteigen kann. „Ein Tag mit ... Frank Witzel“ greift die Formenvielfalt des Romans auf und reiht Gespräche, Lesungen, Musikeinlagen und Kurzvorträge zu einer Annäherung an Frank Witzels monumentales Buch. Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und dem Deutschen Buchpreis. www.berlinerfestspiele.de/eintag Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de Berliner Festspiele Veranstaltungen Januar 2016 TTIP und Kultur: Nur ein Nebenschauplatz? Diskussion 27. Januar, 19.00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele Eintritt frei — Die geheimen Verhandlungen zwischen der EU und den USA über ein Freihandelsabkommen beschäftigen seit langem die Gemüter. Von großen Hoffnungen auf einen gemeinsamen Wirtschaftsraum bis zur Angst vor dem Ausverkauf errungener Qualitätsstandards reichen die Positionen. Nach ersten Irritationen scheint die Kultur hierzulande von möglicherweise einschneidenden Änderungen weniger betroffen zu sein als andere Bereiche. Oder kommt das dicke Ende noch? Inforadio (rbb) und die Berliner Festspiele fragen nach: © Piero Chiussi Was wird sich durch TTIP für Kulturproduzenten und Kulturvermittler konkret ändern? Was heißt das für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen künstlerischer Arbeit? Und hilft der Streit um TTIP in der Debatte um die zukünftigen Herausforderungen von Kultureinrichtungen und Kulturförderung? Darüber diskutieren Dr. Pascal Decker (Rechtsanwalt für Stiftungs-, Urheber- und Kulturrecht, Lehrbeauftragter der Universität der Künste), Matthias von Hartz (Künstlerischer Leiter Foreign Affairs), Olaf Zimmermann (Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates), Brigitte Zypries (MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie), Moderation: Harald Asel (Inforadio rbb) Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Inforadio (rbb) www.berlinerfestspiele.de/specials MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 19. Januar Programmveröffentlichung und Start des Kartenvorverkaufs — In seiner zweiten Festivalausgabe vom 11. bis 20. März setzt der künstlerische Leiter Berno Odo Polzer die Beschäftigung mit dem Phänomen Zeit als zentrale künstlerische und gesellschaftspolitische Kategorie der Gegenwart fort. In Konzerten, Installationen, Performances und Diskurs-Formaten entfaltet das Festival Erlebnis- und Reflexionsräume, die die Zeitlichkeit von Kunst mit aktuellen Diskursen aus den Bereichen Computerwissenschaften, Philosophie, Ökonomie, Politik- und Sozialwissenschaften in Verbindung bringt. Chiharu Shiota Wall 2010 © Sunhi Mang http://www.berlinerfestspiele.de/maerzmusik Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de
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