Über die Pflicht - Burg Rothenfels

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Über die Pflicht
Tagung für junge Berufstätige
diese Frage schon zu hedonistischen Waschlappen? Eigentlich
funktioniert das Konzept doch ganz gut: Wir wollen so wenig wie
möglich verpassen, uns alle Optionen offenhalten und gehen deshalb so wenig Verpflichtungen wie möglich ein. Aber spätestens
mit dem ersten Arbeitsvertrag fängt der Ernst des Lebens an – die
Kür ist vorbei, die Pflicht ruft. Vom Beruf erwarten wir uns zwar
Erfüllung, Sicherheit und ein gutes Gehalt, aber unsere Seele wollen wir dem Arbeitgeber auch nicht verkaufen – ab wie viel Überstunden hört unser Pflichtgefühl eigentlich auf?
Pflichtbewusst zu sein, das ist an sich ja relativ positiv konnotiert,
und wir geben uns auch alle Mühe, die Erwartungen an uns zu
erfüllen – nicht nur im Job, sondern auch die unserer Eltern, Partner, Freunde. Aber war da nicht irgendwas mit Freiheit?
So bewegen wir uns ständig im Spannungsfeld zwischen
Pflichtbewusstsein und Selbstbestimmtheit. Schwierig
wird es vor allem dann, wenn wir zwischen die Räder
unserer verschiedenen Verpflichtungen kommen – was
geht nun eigentlich vor, der Job oder die Freunde, das
Ehrenamt oder die Eltern? Und wer entscheidet das?
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Wir
haben
so viele Optionen wie kaum eine Generation vor uns: wie wir leben,
was wir arbeiten, wen wir lieben. Dennoch fühlt sich das
Leben zwischen Mitte zwanzig und Mitte dreißig zunehmend an wie ein Pflichtenheft, das es abzuarbeiten gilt.
Wie viel Pflicht verträgt ein
gutes Leben? Und macht uns
DO 19.11. bis
SO 22.11.2015
Und dann sind wir natürlich noch Staatsbürger: Die
Schulpflicht liegt nun schon eine Weile hinter uns,
die Steuerpflicht lernen wir hingegen immer besser
kennen. Einige von uns haben die Sache mit der Wehrpflicht noch am eigenen Leib miterlebt: Da hat der Staat
mal eben über ein Jahr Lebenszeit der jungen Männer verfügt. Wie weit darf staatliche Einmischung in die persönliche
Lebensführung gehen? Oder anders gefragt: Wo muss die Gesellschaft dem Einzelnen bestimmte Dinge zwangsverordnen, damit
das Zusammenleben gut funktioniert? Sollte es nicht außer Menschenrechten auch noch Menschenpflichten geben?
Zuletzt bleibt auch die Frage nach unserer Verpflichtung gegenüber Gott. Wir sind zwar spirituell bedürftig, aber kirchlich oft ein
bisschen bindungsgestört. Können wir mit religiösen Pflichten
noch etwas anfangen?
Tagungsbeitrag:
€ 50,–
Unterkunft und Verpflegung pro Person:
EZ € 177,–
DZ € 156,–
MZ € 137,– MZ erm. € 112,–
REFERENT
Der Berliner Theologe und Philosoph Prof. Dr. Michael Bongardt,
langjähriger Vizepräsident der Freien Universität Berlin und heute
geschäftsführender Direktor des Instituts für vergleichende Ethik
an der FU, wird mit uns über das Wesen der Pflicht aus philosophischer Perspektive sprechen. Bongardt, der 2003 aus dem Priesteramt ausschied, wird außerdem in einem biografischen Kamingespräch auch einige persönliche
Gedanken und Erfahrungen zu dem Spannungsfeld zwischen Pflicht und Autonomie, zwischen
Zwang und Freiwilligkeit mit uns teilen.
KONZEPT
Die Tagung richtet sich an junge Menschen, die im Beruf stehen und noch keine eigene Familie gegründet haben. Neben der
Beschäftigung mit dem Thema, das wir uns vor allem in verschiedenen Gruppenformaten erschließen wollen, wird es viel Raum
zum gegenseitigen Kennenlernen geben, außerdem zum gemeinsamen Musizieren, Singen, Laufen, Spielen (versprochen: kein
Wahrheit oder Pflicht!), kreativ Sein, und viel mehr. Die Burg
Rothenfels bietet uns dafür den perfekten Rahmen – die dicken
Mauern im wunderschönen Spessart können uns bestens von den
Alltagspflichten abhalten.
TEAM
Ruth Schwarzenböck, Bildungsmanagerin, München
Regina Werbick, Kirchenmusikerin, Büren
Dominic Fritz, Politikberater, Berlin
Sebastian Honermann, IT-Berater, Münster
Tagungsnummer: 545
Beginn: Donnerstag, 19.11.2015, um 18:30 Uhr mit dem Abendessen; Anmeldung und Zimmervergabe ab 15:00 Uhr
Ende: Sonntag, 22.11.2015, um 12:15 Uhr mit dem Mittagessen
Anmeldung: burg-rothenfels.de/bildungsprogramm
Bei Anmeldung per Post oder Mail bitte angeben:
Name/Anschrift/Telefon oder E-Mail/Geburtsdatum
Tagungsnummer und Kurztitel
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